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Erich Latniak
Einführung zum Forum Personalpolitik
stradewari-Abschlusstagung
08.05.2013
Mannheim
Betriebliche Personalpolitik
• als allgemeine Praxis des betrieblichen Umgangs mit
den Beschäftigten im Unternehmen
– umfasst die „eigentliche“ Personalfunktion von der
Personalsuche und Personalgewinnung bis zum Austritt bzw.
bis zum Altersruhestand
– ebenso wie die Maßnahmen und Instrumente der
Personalwirtschaft, der Personaleinsatzplanung und
Personalentwicklung
– sowie Aspekte der Personalführung und der betrieblichen
Mitbestimmung und Beteiligung
Bezug zur Unternehmens- und Führungskultur
Es geht auch um Motivation und Information (Was? Wie?)
Herausforderungen
• zunehmend höheres Durchschnittsalter der Belegschaften
(„Durchaltern der Baby-Boomer/geburtenstarke Jahrgänge“) längere Berufstätigkeit angelegt:
– oft längerer Ausfall bei Krankheit
– spezifische Leistungsfähigkeit
– keine Schon-Arbeitsplätze mehr
– breiter Knowhow-Verlust in der Produktion droht

• regional unterschiedlich (z.T. schon akut) geringere
Auswahlmöglichkeiten für die Betriebe auf dem Arbeitsmarkt
Personalgewinnung und -bindung wird schwieriger

• Veränderte Kompetenzanforderungen in den sich verändernden
Produktionssystemen
andere berufliche Entwicklungen und veränderte Berufsbiografien

• nicht nur ‚Ältere‘ als Zielgruppe, sondern alle Beschäftigten
längerfristige Perspektive
„demografiefest“ machen…
• ‚demografiefest‘ ist eine Personalpolitik, die die betrieblichen
Herausforderungen des demografischen Wandels
• mit ausreichender zeitlicher Perspektive präventiv
• integriert und systematisch
• mit geeigneten Instrumenten

so regeln kann, dass Motivation und Arbeitsfähigkeit der
Beschäftigten erhalten und entwickelt werden, und damit
gleichzeitig die Kapazitäts- und Kompetenzvoraussetzungen
für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens gesichert
werden.
Einschätzungen
1. Keine ‚neuen‘ Probleme, sondern z.T. drastische Verschärfung
bekannter personalbezogener Problemlagen
2. Notwendigkeit frühzeitiger Vorbereitung – ‚Vorlaufzeiten‘:
Langfristiger Nutzen personalpolitischer Maßnahmen vs.
kurzfristige Renditeanforderungen (individuelle 
betriebliche Perspektive)
3. „Querschnittsthemen“ – nicht die „Personaler“ allein…
Je mehr der demografische Wandel Teil des Alltags wird, umso
alltäglicher muss auch die Bearbeitung der Probleme werden
4. Motivation  Kommunikation und Information:
Wertschätzung und Umgang mit Unsicherheit
Beispiele
KOB
Vorgehensweise

Weiterentwicklung und
Neuausrichtung der
Personalprozesse ausgehend vom
Personalbereich

DGW
Organisationsentwicklungsprojekt,
durch die Unternehmensführung
angestoßen und prozessorientiert
ausgerichtet

Grundorientierung für Lebensphasenorientierte
die Maßnahmen
Personalpolitik strukturiert
Maßnahmen und Angebote –
Systematisierung

Umfassende, beteiligungsorientiert
erarbeitete Unternehmensvision

strategisches
Unternehmensziel
(2010)
Schwerpunkt der
Maßnahmen

„Pioneers in medical textiles“

Bestes Werk zur Ruß-Herstellung
durch beste Technik und Organisation

Mitarbeiter finden, binden,
entwickeln – Neuausrichtung der
Personalmaßnahmen mit Bezug zu
den Organisationsveränderungen

Integrierte Organisations- und
Personalentwicklung soll beim
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  • 1. Erich Latniak Einführung zum Forum Personalpolitik stradewari-Abschlusstagung 08.05.2013 Mannheim
  • 2. Betriebliche Personalpolitik • als allgemeine Praxis des betrieblichen Umgangs mit den Beschäftigten im Unternehmen – umfasst die „eigentliche“ Personalfunktion von der Personalsuche und Personalgewinnung bis zum Austritt bzw. bis zum Altersruhestand – ebenso wie die Maßnahmen und Instrumente der Personalwirtschaft, der Personaleinsatzplanung und Personalentwicklung – sowie Aspekte der Personalführung und der betrieblichen Mitbestimmung und Beteiligung Bezug zur Unternehmens- und Führungskultur Es geht auch um Motivation und Information (Was? Wie?)
  • 3. Herausforderungen • zunehmend höheres Durchschnittsalter der Belegschaften („Durchaltern der Baby-Boomer/geburtenstarke Jahrgänge“) längere Berufstätigkeit angelegt: – oft längerer Ausfall bei Krankheit – spezifische Leistungsfähigkeit – keine Schon-Arbeitsplätze mehr – breiter Knowhow-Verlust in der Produktion droht • regional unterschiedlich (z.T. schon akut) geringere Auswahlmöglichkeiten für die Betriebe auf dem Arbeitsmarkt Personalgewinnung und -bindung wird schwieriger • Veränderte Kompetenzanforderungen in den sich verändernden Produktionssystemen andere berufliche Entwicklungen und veränderte Berufsbiografien • nicht nur ‚Ältere‘ als Zielgruppe, sondern alle Beschäftigten längerfristige Perspektive
  • 4. „demografiefest“ machen… • ‚demografiefest‘ ist eine Personalpolitik, die die betrieblichen Herausforderungen des demografischen Wandels • mit ausreichender zeitlicher Perspektive präventiv • integriert und systematisch • mit geeigneten Instrumenten so regeln kann, dass Motivation und Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten erhalten und entwickelt werden, und damit gleichzeitig die Kapazitäts- und Kompetenzvoraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens gesichert werden.
  • 5. Einschätzungen 1. Keine ‚neuen‘ Probleme, sondern z.T. drastische Verschärfung bekannter personalbezogener Problemlagen 2. Notwendigkeit frühzeitiger Vorbereitung – ‚Vorlaufzeiten‘: Langfristiger Nutzen personalpolitischer Maßnahmen vs. kurzfristige Renditeanforderungen (individuelle  betriebliche Perspektive) 3. „Querschnittsthemen“ – nicht die „Personaler“ allein… Je mehr der demografische Wandel Teil des Alltags wird, umso alltäglicher muss auch die Bearbeitung der Probleme werden 4. Motivation  Kommunikation und Information: Wertschätzung und Umgang mit Unsicherheit
  • 6. Beispiele KOB Vorgehensweise Weiterentwicklung und Neuausrichtung der Personalprozesse ausgehend vom Personalbereich DGW Organisationsentwicklungsprojekt, durch die Unternehmensführung angestoßen und prozessorientiert ausgerichtet Grundorientierung für Lebensphasenorientierte die Maßnahmen Personalpolitik strukturiert Maßnahmen und Angebote – Systematisierung Umfassende, beteiligungsorientiert erarbeitete Unternehmensvision strategisches Unternehmensziel (2010) Schwerpunkt der Maßnahmen „Pioneers in medical textiles“ Bestes Werk zur Ruß-Herstellung durch beste Technik und Organisation Mitarbeiter finden, binden, entwickeln – Neuausrichtung der Personalmaßnahmen mit Bezug zu den Organisationsveränderungen Integrierte Organisations- und Personalentwicklung soll beim vorhandenen Personal zu anderem Arbeiten führen (Abläufe und Verhalten ändern)