Die Ergebnisse der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" un...
wirtschaftliche aspekte zur aktuellen grazer bürgerbefragung
1. Sehr geehrte Unternehmerinnen und Unternehmer,
in Graz findet noch bis Freitag, den 10. Februar 2012, eine Bürgerbefragung zu
verschiedenen Belangen der Stadt statt, unter denen sich auch zwei wirtschaftlich sehr
relevante Themen befinden.
Der neue Ansatz von Bürgermeister Siegfried Nagl, mittels Bürgerbefragungen die
Beteiligung an der Stadtpolitik zu erhöhen, ist aus unserer Sicht jedenfalls
unterstützenswert, da dies der Stadtpolitik und der Stadtentwicklung neuen Schwung
bringen kann. Allerdings verlangen die Auswahl und Darstellung der Themen viel
Verantwortungsgefühl und müssen die Konsequenzen einer Entscheidung auch für den
Wirtschaftsstandort Graz möglichst klar und verständlich dargestellt werden!
Als Interessenvertreter der Grazer Wirtschaft erlauben wir uns daher, Ihnen unsere
Standpunkte zu den Themen Murkraftwerk und Umweltzone kurz zu erläutern:
1. JA zum Murkraftwerk Puntigam
Der Energiebedarf in der Steiermark hat in den letzten Jahren stetig zugenommen,
gleichzeitig haben wir uns als EU-Mitglied verpflichtet, den Anteil an erneuerbarer
Energie, der derzeit bei ca. 20% liegt, bis 2020 auf 34% zu erhöhen. Weiters
werden mit dem Bau des Kraftwerkes auch Arbeitsplätze in der Stadt Graz gesichert,
Wirtschaftskraft erzeugt und überdies die bessere Erschließung der Mur als
Naherholungsgebiet ermöglicht, wodurch ein ganzer Stadtteil aufgewertet und die
Lebensqualität gesteigert werden kann.
Die Wirtschaftskammer Steiermark spricht sich daher entschieden für den
Bau des Kraftwerks und damit für den Wirtschafts- und Lebensraum Graz
aus.
2. NEIN zur Umweltzone
Eine Studie von Joanneum Research hat bereits im Jahr 2010 bewiesen, dass eine
Umweltzone in Graz kaum zur Verbesserung der Luftqualität führen würde –
maximal 1 bis 2 Feinstaubtage pro Jahr weniger, dafür wären massive Verluste für
die Wirtschaft zu befürchten: Laut Studie wäre mit einem Umsatzrückgang von bis
zu 430 Millionen Euro in den Bereichen Handel und Tourismus und einem
Bruttowertschöpfungsverlust von 63,5 Millionen Euro zu rechnen, womit bis zu 1500
Arbeitsplätze in Graz gefährdet wären.
Mittlerweile wurde das sehr geringe Verbesserungspotential dieser Maßnahme auch
durch erste Erfahrungen aus Deutschland bestätigt: Messungen in Städten mit
Umweltzone ergaben dort sogar eine Steigerung der Belastung anstatt einer
Verbesserung !
Die Wirtschaftskammer setzt daher stattdessen auf die bereits beschlossene
Feinstaubverordnung, die einen Schwerpunkt beim größten Feinstaubverursacher,
From: "Regionalstelle Graz-Stadt der Wirtschaftskammer Steiermark"
<graz@wkstmk.at>
Subject: Wirtschaftliche Aspekte zur aktuellen Grazer-Bürgerbefragung
Date: 08. Februar 2012 12:17:09 MEZ
Reply-To: graz@wkstmk.at
2. dem Hausbrand, setzt. Dadurch können weit bessere Ergebnisse erzielt werden.
Die Einführung einer Umweltzone in Graz lehnen wir ab, da diese den
Wirtschaftsstandort nachhaltig schädigen würde!
Für Rückfragen zu diesen Themen stehen wir Ihnen gerne zu Verfügung!
Mit besten Grüßen
Mag. Sabine Wendlinger-Slanina
Regionalstellenobfrau
Mag. Viktor Larissegger
Regionalstellenleiter
Wirtschaftskammer Regionalstelle Graz
Körblergasse 111-113, 8021 Graz
Tel: 0316/601 203; Fax: DW 409