Vortrag im Rahmen der SmartSport-Konferenz am 07. September 2017 in Chemnitz
Mit der Nutzung von 360-Grad-Video sind verschiedene Erwartungen verbunden, die einen Einsatz auch und gerade in sportlichen Lern- und Optimierungsprozessen als gewinnbringend erwarten lassen: In komplexen und situativen Kontexten lassen sich über die vollumfängliche Abbildung des Raums alle äußeren visuellen Variablen eines Sportgeschehens erfassen und nachfolgend für eine Reflexion insbesondere von Kausalitäten und Interdependenzen nutzen. Dabei bleibt im wahrsten Sinne des Wortes Raum für individuelle Zugänge und bspw. aus unterschiedlichen Kompetenzen resultierenden Blickwinkeln. Eine hoch immersive Medienrezeption insbesondere durch die Verwendung von VR-Brillen, welche die Außenwelt weitgehend abschirmen, befördert über ein besonderes Präsenzerleben ein „Hineindenken“ in eine sportliche Handlung, sei es zum Zwecke der Selbstreflexion oder der Vermittlung einer grundlegenden Bewegungsvorstellung.
In verschiedenen Studien in unterschiedlichen Sportarten haben wir die Nutzungsmöglichkeiten von 360-Grad-Video erkundet und nach Erfolgsvariablen gesucht. Im hier zur Rede stehenden Beitrag berichte ich vor allem über unsere jüngsten Erfahrungen aus einem Kooperationsprojekt mit dem Deutschen Segler Verband, das Erkenntnisse lieferte in Bezug auf Chancen ebenso wie Begrenzungen im Spannungsfeld von Trainingsinhalten, Kamerapositionierungen und dem Einfluss von Endgeräten.
Introduction on Hamburg Congress on Sports, Economy and Media 2018
Wieviel Knoten macht dein Handy?...
1. „Wieviel Knoten
macht dein Handy?“
Smart Sport Konferenz, Technische Universität Chemnitz, 07. September 2017
Andreas Hebbel-Seeger
Immersion und (Selbst-)Reflexion im Segelsport
mit 360-Grad-Video und VR-Brille
2.
3. Lernen und Optimieren im Sport beruht auf „Reflexion“,
womit gemeinhin der Prozess des Hineindenkens und
Überdenkens einer Handlungssituation gemeint ist.
4. Video ist ein Hilfsmittel für Reflexion, weil es eine
Problemstellung authentisch und situiert abbildet.
5. 360º-Video bietet im Vergleich zum „klassischen“ Videoformat
den Vorteil der komplexen Abbildung des Handlungsraums
sowie ein höheres Immersionspotenzial (insbes. bei einer
Rezeption via VR-Brille).
6. Für eine 360º-Video-Produktion wird entweder eine
Multi-Lens-Kamera verwendet oder es werden mehrere
untereinander spezifisch angeordnete Kameras
synchronisiert.
10. Die Manipulation des Bildausschnitts erfolgt in
Abhängigkeit vom jeweils verwendeten Endgerät;
woraus (auch) ein differierendes Immersionspotential
und Präsenz-Erleben resultiert.
11.
12. Die Potenziale von 360º-Video haben wir in einem
Kooperationsprojekt mit dem Deutschen Segler Verband
(DSV) im Sommer 2017 in der Sportpraxis untersucht:
Medienproduktion und Selbstkonfrontationsinterviews bei
der Rezeption auf unterschiedlichen Endgeräten.
19. Aktuelle Explorationen werden derzeit häufig noch
durch einen Neuigkeitsreiz überlagert.
Der „Hype“ um VR und 360°-Grad-Video wird
wieder nachlassen während gleichzeitig die
technologische Entwicklung weiter voranschreitet.
20. Die Entwicklung und Erprobung von Anwendungsszenarien
in Trainings-, Lern- und Bildungskontexten ist
kein „Spiel“ mit dem technisch Möglichen
sondern die Auseinandersetzung mit
zeitgemäßen Lerngelegenheiten.
21. Prof. Dr. Andreas Hebbel-Seeger
Head of Media School
am Campus Hamburg der Hochschule Macromedia
Gertrudenstr. 3, 20095 Hamburg
eMail: ahebbel-seeger@macromedia.de
Blog: www.sky-hi.de
Feedback: http://speakerscore.com/SmartSport-ahs
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