Ökotest hat 18 vegane Burger getestet: Fleischersatzprodukte und pflanzliche Bratlinge. In mehr als der Hälfte der Burger stecken Mineralölrückstände, in jedem dritten Gentechnik-Anteile. Auch der Beyond Meat Burger kommt nicht gut weg.
Vegane Burger im Test: Oft mit Mineralöl und Gentechnik verunreinigt
1. Vegane Burger im Test: Oft mit Mineralöl und Gentechnik
verunreinigt
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Na das hört sich ja mal wieder verdammt lecker an!
Ökotest hat 18 vegane Burger getestet: Fleischersatzprodukte und pflanzliche Bratlinge.
In mehr als der Hälfte der Burger stecken Mineralölrückstände, in jedem dritten
Gentechnik-Anteile. Auch der Beyond Meat Burger kommt nicht gut weg.
In Sachen Fleischersatz für vegane Burger hat sich zuletzt viel getan. Von schuhsohlenartigen
Bratlingen sind Fleischimitate heute weit entfernt. Immer mehr Anbieter verkaufen inzwischen
vegane Burger-Patties, die nicht nur aussehen wie Fleisch, sondern auch danach riechen und
schmecken. Beyond Meat war der erste große Anbieter, der zunächst den US-amerikanischen
Markt erobert hat und mittlerweile auch hierzulande viele Fans besitzt.
Vegane Burger im Test: Die besten Patties im Vergleich
Wir wollten wissen, ob die neue Generation Fleischersatz ohne Schadstoffe auskommt und ob
sie tatsächlich wie Fleisch oder Fisch schmeckt. Auch interessierte uns, wie gut die Produkte
gegen herkömmliche Pflanzenburger aus Hülsenfrüchten und Gemüse abschneiden.
Im Test: Wir haben 18 abgepackte vegane Burger untersucht: einfache Pflanzenburger aus
Hülsenfrüchten, Tofu oder Weizeneiweiß und sieben Fleischersatzprodukte. Labore analysierten
die Patties für uns auf Keime, Salz, Mineralölbestandteile und Glyphosat. Experten untersuchten
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2. die Soja-haltigen Produkte zudem auf Gentechnikspuren. Professionelle Verkoster bereiteten
die Burger zu und prüften Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl. Die Fleischersatz-
Burger traten dabei gegen klassische Rindfleischpatties an.
Vegane Burger sehen zubereitet fast wie Burger mit Fleisch aus. (Foto: Svetlana
Turchenick/Shutterstock)
Das Ergebnis: „Sehr gut“ schneiden im Test nur vier pflanzliche Burger ab. Immerhin: Neben
einem weiteren Pflanzenburger können wir auch ein Fleischimitat-Burger mit „gut“ empfehlen.
Insgesamt fallen im Test vier vegane Burger durch. Die restlichen Produkte schneiden
mittelmäßig ab. So auch der Beyond Meat Burger: Ihn bewerten wir wie drei weitere vegane
Burger nur mit „ausreichend“.
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Die Hauptprobleme in Kürze: Im Test kritisieren wir an den veganen Burgern vor allem
erhöhte Mengen an Mineralölbestandteilen, Verunreinigungen mit Gentechnik, zu viel Salz und
enttäuschenden Geschmack.
Vegane Burger im Test: Mineralöl in jedem zweiten Patty
In mehr als der Hälfte aller veganen Burger im Test – ob nun fleischähnlich oder nicht – stecken
Mineralölbestandteile. In allen Fällen handelt es sich um die gesättigten Kohlenwasserstoffe
MOSH oder vergleichbare Verbindungen.
Eine gesundheitliche Bewertung von MOSH steht zwar immer noch aus. Aus der Analyse
menschlicher Gewebe ist aber bekannt, dass sich die Mineralölbestandteile etwa in der Leber
oder im Fettgewebe anreichern. Dass eine saubere Produktion möglich ist, zeigt die andere
Hälfte der veganen Burger im Test. Sie sind gar nicht oder nur in Spuren belastet.
Weiter zu den getesteten Produkten
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3. Gentechnik-Spuren in veganen Burgern gefunden
Sechs vegane Burger im Test haben ein Problem mit Gentechnik. Betroffen sind vor allem die
fleischähnlichen Burger. Beauftragte Labore wiesen in den Patties geringe Anteile von
gentechnisch veränderter Soja nach.
Ein Großteil der Sojabohnen in den veganen Burgern stammt aus den USA – so haben es uns
mehrere Hersteller mitgeteilt. Auf US-Äckern stehen laut der Gentechnikplattform transgen.de
zu 94 Prozent gentechnisch veränderte Sojapflanzen – eine 100-prozentige Trennung von Gen-
Soja und Nicht-Gen-Soja ist in der Produktion folglich kaum möglich.
Gentechnik ist aber inzwischen so verbreitet, dass sogar Soja aus gentechnikfreiem Anbau in
Europa damit verunreinigt sein kann. Im Test ist dies bei zwei veganen Burgern der Fall.
In zwei veganen Burgern steckt zu viel Salz
Mit Brötchen, Ketchup und Senf zubereitet kommen zwei vegane Burger im Test auf mehr als
drei Gramm Salz pro Stück. Das ist schon mehr als die Hälfte der Salzmenge, die man laut
Deutscher Gesellschaft für Ernährung höchstens an einem Tag essen sollte – zu viel, finden wir.
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Fleischimitat schmeckt selten deutlich nach Fleisch
Alle veganen Burger im Test, die Fleisch oder Fisch imitieren, stammen aus einem mehr oder
weniger aufwendigen Produktionsprozess. Anders ist es kaum möglich, pflanzliche Proteine in
fleisch- oder fischähnliche Strukturen zu verwandeln.
Nur zwei vegane Burger aus Fleischimitat überzeugten im Geschmackstest voll und ganz. Die
Sensorikprüfer bewerteten sie in Aussehen, Geschmack und Konsistenz als „deutlich
fleischähnlich“. Drei Produkte bewerteten sie noch als „leicht fleischähnlich“. Zwei Burger
erinnerten die Experten nur entfernt an Fleisch oder Fisch.
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4. Den Geschmack der veganen Burger im Test haben professionelle Sensorikprüfer bewertet. (Foto:
GMVozd/Getty Images)
Vegane Burger: Aromen für den Fleischgeschmack
Die veganen Burger im Test, die Fleisch oder Fisch imitieren, benötigen für ihre Konsistenz alle
den Stabilisator Methylcellulose. Der aus Cellulose chemisch hergestellte Stoff quillt in Wasser
und bildet beim Erhitzen Gele, die den Burger fest und saftig machen. Der Zusatzstoff gilt als
unbedenklich, kann aber abführend wirken.
Immerhin: Für die rosa Fleischfarbe verwendet kein Hersteller synthetische Farbstoffe. Meist
sind es färbende Pflanzenkonzentrate aus Rote Bete oder Karotte, die die veganen Burger nach
rohem Hackfleisch aussehen lassen.
Um einen „echten“ Fleischgeschmack zu erzeugen, kommt kein Hersteller ohne Aromen aus.
Weil das anders derzeit einfach nicht möglich ist, haben wir uns an dieser Stelle entschieden, die
fleischähnlichen Burger nicht für den Einsatz von Aromen abzuwerten.
Tipps für den Kauf von veganen Burger-Patties
Wir können Ihnen einige „sehr gute“ herkömmliche Pflanzenburger empfehlen. Sie
punkten im Test mit wenig verarbeiteten Zutaten und hohen Ballaststoffgehalten.
Die weniger verarbeiteten Pflanzenburger liefern mehr gesunde Inhaltsstoffe als die
Patties aus Fleischimitat. In ihnen stecken neben Ballaststoffen auch noch einige Vitamine
und Mineralstoffe.
Achten Sie – wie bei Fleisch auch – auf die Einhaltung der Kühlkette sowie die
Packungshinweise zur Zubereitung. Denn: Einige Produkte verderben ähnlich schnell wie
Fleisch.
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5. Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper von Ökotest
Magazin November 2019: Tschüss Fleisch! | Autor: Birgit Hinsch/Katja Tölle/kai | Kategorie:
Essen und Trinken
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