2. Demenz im Krankenhaus; ein Problem?
JA!
Im Vordergrund steht die
akute somatische
Erkrankung; die Demenz
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Erkrankung; die Demenz
rückt in der Regel in den
Hintergrund oder wird nicht
erkannt.
Warum?
Demenz im Krankenhaus; ein Problem?, Krefeld, Carl Poersch, 10.09.2009 HELIOS Klinik Hüls
3. Agenda
1. Was sind die Probleme im Krankenhaus
2. Der Patient, Die Angehörigen
3. Die Mitarbeiter im Krankenhaus
4. Das pflegerische Assessment
2Demenz im Krankenhaus; ein Problem?, Krefeld, Carl Poersch, 10.09.2009 HELIOS Klinik Hüls
4. Das pflegerische Assessment
5. Die Ernährung bei Menschen mit Demenz
6. Der Umgang mit Schmerz
7. Die pflegerische Überleitung
8. Bauliche Möglichkeiten im Krankenhaus
9. Fazit
4. Wo existieren die Probleme?
Immer mehr alte Menschen mit einer
Demenz müssen in Krankenhäusern
behandelt werden….aber:
• Baulich nicht darauf eingestellt,
Weglaufrisiko, erhöhte Unfallgefahr
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• Mitarbeiter sind nicht zum Thema
„Demenz“ geschult
• Demenz, Delir, Depression
• Kein angepasstes pflegerisches
Assessment
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5. Wo existieren die Probleme?
• Schlechtes Überleitungs-
management, Drehtüreffekt
• Angehörige werden nicht
mit eingebunden
• Oft müssen schwierige
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• Oft müssen schwierige
ethische Entscheidungen
getroffen werden
• Die Arbeitsabläufe
werden nicht angepasst
• Zu lange Wartezeiten
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6. Wo existieren die Probleme
• Das Essensangebot ist oft
nicht geeignet
• Das Risiko einer
Mangelernährung
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• Häufig kommt es zu längeren
Verweildauern
• Behandlungsverweigerungen
durch den Patienten
• Oft bestehen Kommunikations-
schwierigkeiten
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7. Der Patient
Die Angehörige
• Ein Krankenhausaufenthalt
reicht aus, um die restliche
verbliebene Selbstständigkeit
zu nehmen
• Für einen nicht demenziell
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• Für einen nicht demenziell
Erkrankten bedeutet ein
Krankenhausaufenthalt
schon eine große psychische
Belastung
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8. Der Patient
Die Angehörige
• Die Symptome der Demenz können
sich verschlimmern. Das Risiko ein
Delir zu entwickeln, ist 5 x höher
• Für Angehörige ist ein
Krankenhausaufenthalt oft eine
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Krankenhausaufenthalt oft eine
Zerreißprobe. Ihre Ansichten und
ihre Hilfsangebote werden ignoriert
oder kaum in Anspruch genommen.
Oder sie sind ausgepowert und
ziehen sich zurück
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9. Der Patient
Die Angehörige
Lösungsansätze
• Wenn möglich, Aufnahme terminieren; keine langen
Wartezeiten, von Aufnahme direkt zur Station, Irrläufe
durch die Klinik vermeiden, nie alleine lassen
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• Angehörige von Anfang an mit einbeziehen (pflegerisches
Assessment, Visiten) Bei welchen Aktivitäten möchten
Angehörige unterstützen?
• Rooming-in-Angebot
• Keine internen Verlegungen (nur im Notfall)
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10. Der Patient
Die Angehörige
Lösungsansätze
• Besondere Beschäftigungs- und
Aktivierungsangebote
in Abstimmung mit Ergo- und
Physiotherapie, ehrenamtlichen
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Physiotherapie, ehrenamtlichen
Helfern und Angehörigen
• Dem Patienten nur so viel
Informationen geben, wie das
Aufnahmevermögen es zulässt
• Ehrenamtlicher Besucherdienst
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11. Mitarbeiter
• Zur tgl. Stationsroutine zusätzliche Belastung
• Non verbale Kommunikation wird kaum beachtet
• Fehlendes Fachwissen:
- Medizinisches Fachwissen
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- Medizinisches Fachwissen
- Sozialpflegerisches Fachwissen
- Praxiswissen für den Arbeitsalltag
- Früherer Zeitgeist prallt bei jungen Pflegenden auf jetzigen Zeitgeist
• Kein Reflexionsangebot für Mitarbeiter bei besonders
belastenden Verhaltensweisen
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12. Pflegerisches Assessment
• Betrachtungsweisen von Menschen mit Demenz
(vgl. Kitwood, 2005)
- Medizinmodell = Person mit DEMENZ
- Personenzentriertes Modell = PERSON mit Demenz
- Person mit Demenz =
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- Person mit Demenz =
Körperlicher Zustand
Neurologische Beeinträchtigung
Biografie
Persönlichkeit
Sozialpsychologie
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13. Pflegerisches Assessment
• Es besteht ein erhöhtes Risiko
- Ein Delir zu entwickeln
- Einer Sturzgefahr
- Einer Mangelernährung und Dehydration
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- Einer Mangelernährung und Dehydration
- Sich zu verletzen
• Demenz, Delir oder Depression?
Mitarbeiter müssen z.B. die Besonderheiten bei der
Medikamentierung älterer und demenzkranker Patienten
sowie die Risiken, die Präventions- und die Behandlungs-
möglichkeiten eines Delirs kennen.
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14. Pflegerisches Assessment
• Das Stammblatt für Biografische Daten bei Menschen mit
Demenz erweitern:
- Was ist wichtig im Kontakt mit dem Patienten
- Gewohnheiten des Patienten
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- Nähe und Distanz
- Verhalten des Patienten
- Einschlafverhalten, Toilettengänge
- Bei welchen Problemen ist eine Kontaktaufnahme erwünscht
- Sprache, Sehen, Hören
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15. Ernährung
• Eine andere große Herausforderung bei der Pflege und
Betreuung von an Demenz Erkrankten ist das Problem der
mangelnden Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
• Besteht eine Agnosie oder eine Apraxie?
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• BMI ermitteln
• Biografie der Patienten beachten (Lieblingsessen,
Gewohnheiten, wird Hilfe benötigt beim Öffnen von
Verpackungen ect.),
• Wichtig! Nur so viel Hilfe anbieten wie nötig, damit die
vorhandene Selbstständigkeit nicht verloren geht
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16. Ernährung
• Fingerfood als Alternative
• Ess- und Trinkplan führen, diesen mit allen
wichtigen Informationen erweitern, dass alle
Beteiligten sofort einen Überblick bekommen
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• Wenn möglich, mit anderen Patienten
zusammen die Mahlzeit einnehmen
• Schlecht sitzende Zähne ?
• Appetitlosigkeit durch die Einnahme von
Medikamenten oder Schmerzen
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17. Schmerz
• Bei allen Patienten wird mit Hilfe einer Schmerzskala der
Status 1 x pro Schicht erfragt. Bei Menschen mit Demenz
ist jedoch die Bestimmung des Schmerzes komplexer
- Wenn ein Patient die Frage nach Schmerzen verneint, bedeutet es
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- Wenn ein Patient die Frage nach Schmerzen verneint, bedeutet es
nicht, dass er keine Schmerzen hat
- Ausreichend Zeit für das Assessment
- Non verbale Kommunikation beachten!
(Angespannter Gesichtsausdruck, unruhig, Atmung)
- Medikamentöse Schmerztherapie anstatt Bedarfsmedikationen
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18. Überleitung
• Zusätzlich zum Expertenstandard
„Entlassungsmanagement“ sollte beachtet werden:
- Überleitung muss, auch wenn der Bewohner aus einer
stationären oder häuslichen Pflege kommt, funktionieren
- Netzwerkpflege, kurze Wege zu den Ansprechpartnern
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- Netzwerkpflege, kurze Wege zu den Ansprechpartnern
- Darauf achten, dass bei Entlassungen aus der Klinik keine
Versorgungslücken entstehen. (Entlassung am Wochenende
ect.)
- Beratungsangebote für Patienten und deren Angehörigen
anbieten
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19. Bauliche Aspekte
• Möglichst einen eigenen, geschützten Bereich für
demenziell erkrankte Patienten mit dem Ziel:
- Nicht im Bewegungsdrang eingeschränkt
- Weniger aggressiv
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- Ruhige Atmosphäre für Patienten
• Piktogramme auf Augenhöhe
• Warme Wandfarben ( Weiß dominiert in
Krankenhäusern)
• Wenn möglich, einen eigenen Außenbereich
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20. Bauliche Aspekte
• Im Zimmer Orientierung schaffen
(Betten individuell kennzeichnen,
persönliches Bild über Bett ect.)
• Zeitliche Orientierung
ermöglichen
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ermöglichen
(Große Uhren und Kalender)
• Möglichkeit, Fenster zu
Verdunkeln
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21. Fazit
• Durch das Einbinden der Angehörigen, wichtige
biografische Informationen erhalten. Angehörige immer
mit einbeziehen
• Eine bessere Vernetzung der Berufsgruppen auch
außerhalb der Klinik, dies verhindert einen Drehtüreffekt
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außerhalb der Klinik, dies verhindert einen Drehtüreffekt
• Mitarbeitern Reflektion ermöglichen
• Fingerfood als alternative zum üblichen Speisenangebot
• Beratungsangebote für Patienten und Angehörige schaffen
• Eine im Krankenhaus tätige Ethikkommission
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22. Fazit
• Durch eine IST-Analyse den derzeitigen Stand in der Klinik
ermitteln
- Bauliche Situation
- Mitarbeiterbefragung (Wissensabfrage)
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- pflegerisches Assessment
- Überleitung
Mit diesen Ergebnissen das Fortbildungsangebot
abstimmen, Abläufe anpassen, bauliche Maßnahmen
einleiten. Ausbildung und der Einsatz einer Fachpflegekraft
ist empfehlenswert
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23. Wenn ich einmal dement werde,....
• Soll mein Leben einfach und überschaubar sein. Es soll so sein,
dass ich jeden Tag das Gleiche mache; jeden Tag zur gleichen
Zeit.
Wenn ich einmal dement werde...
• Musst du ruhig zu mir sprechen, damit ich keine Angst bekomme
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• Musst du ruhig zu mir sprechen, damit ich keine Angst bekomme
und nicht das Gefühl entsteht, dass du böse mit mir bist. Du
sollst mir immer erklären, was du tust.
Wenn ich einmal dement werde...
• Kann ich vielleicht nicht mehr mit Messer und Gabel essen, aber
bestimmt sehr gut mit den Fingern.
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24. Wenn ich einmal dement werde...
• Und Panik bekomme, dann bestimmt, weil ich an zwei Dinge
gleichzeitig denken soll.
Wenn ich einmal dement werde...
• Bin ich meistens leicht zu beruhigen; nicht mit Worten, sondern
indem Du ganz ruhig neben mir sitzt und meine Hand ganz fest
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indem Du ganz ruhig neben mir sitzt und meine Hand ganz fest
hältst.
Wenn ich einmal dement werde...
• Habe ich das Gefühl, dass andere mich schwer verstehen, und
genauso schwer ist es für mich, andere zu verstehen.
Demenz im Krankenhaus; ein Problem?, Krefeld, Carl Poersch, 10.09.2009 HELIOS Klinik Hüls
25. Wenn ich einmal dement werde...
• Mach Deine Stimme ganz leise und sieh mich an, dann verstehe
ich dich am besten. Gebrauche nur wenige Worte und bilde
einfache Sätze.
Wenn ich einmal dement werde...
• Sieh mich an und berühre mich, bevor Du mit mir sprichst.
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• Sieh mich an und berühre mich, bevor Du mit mir sprichst.
Vergiss nicht, dass ich oft vergesse.
Wenn ich einmal dement werde...
• Denke daran, dass ich nicht alles verstehe, doch mehr als du
manchmal denkst.
Verfasser: unbekannt, Quelle:www.alzeimer-bochum.de
Demenz im Krankenhaus; ein Problem?, Krefeld, Carl Poersch, 10.09.2009 HELIOS Klinik Hüls
26. Literaturempfehlung
• Pro Alter ePaper zum Thema „Demenz“
Kuratorium Deutsche Altenhilfe, www.kda.de
• Heilberufe Spezial, Thema „Demenz“
• Patienten mit einer Demenz im Krankenhaus
Herausgeber: „Deutsche Alzheimer Gesellschaft“
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Herausgeber: „Deutsche Alzheimer Gesellschaft“
• Leitlinie für Betroffene, Angehörige und Pflegende
Demenzkrankheit, www.Patientenleitlinien.de
• Carole Archibald, Menschen mit Demenz im Krankenhaus,
Lern- und Arbeitsbuch für Pflegefachkräfte
• Demenzkranke im Krankenhaus, www.sozialprojekte.de
Demenz im Krankenhaus; ein Problem?, Krefeld, Carl Poersch, 10.09.2009 HELIOS Klinik Hüls
27. 26Demenz im Krankenhaus; ein Problem?, Krefeld, Carl Poersch, 10.09.2009 HELIOS Klinik Hüls
www.helios-kliniken.de
Vielen Dank!
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