Praktiken und Tools zum Geldumgang in Beziehungen und Organisationen
1. Praktiken und Tools zum
Geldumgang in Beziehungen
und Organisationen
Vortrag für Workshop „Geld und
Gesellschaft - eine realutopische
Perspektive“, GLS Geldgipfel 2021
von Lino Zeddies
2. Modi zum Umgang mit Geld
• Sozialer Profit im Fokus:
„Das Social Profit Manifest”: https://em-
faktor.de/2012/06/das-social-profit-manifest/
• Geld als Mittel zum Zweck
• Gemeinwohlökonomie: https://web.ecogood.org/de/
3. Transparente Gehälter
Intransparente Gehältern oft sowieso bekannt, aber Ungerechtigkeiten können
nicht direkt angesprochen werden und werden zementiert.
Vorteil von Transparenz: Leichtere Anpassungsprozesse
=> Mehr Fairness
Voraussetzung: Einigung über Gehaltsfaktoren,
z.B. Arbeitszeit, Erfahrung, Beschäftigungsdauer, Erfolge etc.
Anregender Artikel: „Why secret salaries are a baaaaaad idea”,
www.positivesharing.com
4. Bedürfnisorientierte Gehälter
Voraussetzungen:
• Der authentische Vorsatz „Wir wollen alle bei uns mit dem versorgen, was sie zur Erfüllung
ihrer Bedürfnisse brauchen – und sind dafür bereit, Konflikte und Glaubenssätze
anzuschauen und gemeinsame Wege zu entwickeln, die wir auch wirklich gemeinsam
gehen können“
• Ausreichend Zeit für Reflektion und Gesprächsräume
• Vertrauen, Sicherheit und Offenheit, internalisierter Glaubenssätze und Trigger
anzuschauen und zu hinterfragen
• Achtsame Begleitung/Moderation
• Funktionierende Strukturen zur Begleitung und Auflösung von Konflikten
• Hilfreich: eine bedürfnisorientierte, empathische Kommunikationskultur
• Siehe auch: „Bedürfnisorientierte Gehaltsfindung“, https://www.connectedawareness.org
5. Selbstbestimmte Gehälter
Mögliche Kriterien:
• Wie viel Einkommen brauche ich?
• Wie viel kann ich bei anderen Unternehmen verdienen?
• Was verdienen meine Kollegen?
• Was kann das Unternehmen sich leisten zu zahlen?
Umsetzung:
A) Beratungsprozess
B) Kollegial bestimmte Gehälter
C) Gruppenprozess
Übersicht über verschiedene konkrete Ausgestaltungsmöglichkeiten:
https://reinventingorganizationswiki.com/theory/compensation-and-incentives
6. Selbstbestimmte Preise
• „Pay-what-feels-right“
Ein schönes Beispiel:
https://www.reinventingorganizations.com/pay-what-
feels-right.html
• Solidarische Preismodelle, z.B. Solidarische
Landwirtschaft
https://www.solidarische-landwirtschaft.org/startseite
7. Schenken
„Wenn das, was wir anbieten, uns heilig ist, dann ist der einzige
stimmige Weg, es anzubieten, als ein Geschenk. Kein Preis kann
hoch genug sein, um die Heiligkeit des Unendlichen
widerzuspiegeln.“
Charles Eisenstein, Ökonomie der Verbundenheit
8. Geldbrunnen
• Verfügbarer Geldbetrag wird in Mitte gelegt (mit Bargeld,
Spielgeld oder Zetteln), Teilnehmende sitzen drum herum
• Reihum kann jede/r anderen oder sich selbst Geld aus der Mitte
oder von anderen geben mit Begründung warum
• Das geht solange bis alle Argumente ausgesprochen sind und
niemand mehr etwas verändern will
• Zielzustand: „Ich kann mit dieser Verteilung gut leben.“
• Erklärung: https://linozeddies.de/blog/geldbrunnen
9. Partizipatives Stiften
Probleme traditioneller Stiftungen:
• Bürokratischer Wasserkopf
• Aufwendige Bewerbungsprozesse
• Fehlallokationen
Übertragung der Entscheidung über Stiftungsgelder an die zu
Fördernden, ggf. Gruppenprozess
Mehr Infos:
• “A journey towards participatory grantmaking”,
https://guerrillafoundation.org/journey-participatory-grantmaking/
• https://fundaction.eu/
• „Participatory Grantmaking: Has Its Time Come?” von Cynthia Gibson
https://www.fordfoundation.org/media/3599/participatory_grantmakin
g-lmv7.pdf
10. Gemeinsame Ökonomie:
Finanzkooperative
Blogpost: „Die Geld-Revolution aus der WG-Küche“
https://diefarbedesgeldes.de/artikel/2020/die-geld-revolution-
aus-der-wg-kueche
Blogpost: Mein Geld ist dein Geld - Gründung einer
Finanzkooperative, Teil 1+2:
https://linozeddies.de/blog/mein-geld-ist-dein-geld-grndung-
einer-finanzkooperative
Buch: Finanzcoop oder Revolution in Zeitlupe – von
Menschen, die ihr Geld miteinander teilen