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Geld gemeinsam
gerecht aufteilen mit
dem Geldbrunnen
Grundlagen und Tipps
von Lino Alexander Zeddies
Wie lässt sich eine Geldsumme in einem Team
gemeinsam aufteilen, sodass alle mit dem
Ergebnis zufrieden sind?
Grundidee Geldbrunnen
• Geld liegt in Tischmitte (oder
virtuell z.B. auf einem Miro
Board)
• Beteiligte verteilen reihum so
lange das Geld, bis niemand
mehr etwas verändern möchte
• Begleitend intensive
Kommunikation und Reflexion
Potentiale
• Hohe Zufriedenheit mit dem Ergebnis
• Partizipation und Gleichwertigkeit
• Gemeinsame Verantwortung
• Wertvoller Prozess: Stärkung der Gemeinschaft,
Vertrauensaufbau
• Interessante Reflexionen zu Geld
• Ausdruck von Wertschätzung
• Schönes Abschlussritual für Projekte
Ablauf
• Hilfreich bei Projektstart: Einkommens-
Erwartungsklärung
• Klärung der Aufteilungs-Prinzipien
• Darstellung der eigenen Situation
• Austauschrunde: Bedenken, Trigger, Ängste
• Hauptteil: Verteilung via Geldbrunnen
• Reflexion
Regeln beim Verteilen
• Jede/r macht reihum einen Zug
• Zug: Beliebige Geldsumme aus Mitte oder irgendeinem
Topf nehmen und an irgendwen umverteilen
• Entweder nur von/zu einer Person oder in gleicher Höhe von/an alle
• Begründungen für Züge sind willkommen, aber kein muss
• Aussetzen ist möglich
• Nach jeder vollständigen Runde werden die aktuellen
Beträge aller Teilnehmer ausgezählt und laut genannt
• Wenn niemand mehr etwas verändern möchte: Abfrage:
Können alle mit der aktuellen Verteilung gut leben und
möchten nichts verändern?
Typische Erfahrungen
• Geplante Züge werden regelmäßig von anderen
gemacht
• Grobverteilung steht schnell, „Feintuning“ am Ende
wichtig, damit nochmal alles “gesehen” und gewürdigt
wird, was für eine faire Verteilung relevant ist
Voraussetzungen
• Positive Absicht aller Teilnehmenden
• Gemeinsame Ausrichtung
• Intrinsische Motivation
• Vertrauen
• Offene Kommunikation
• Bereitschaft und Fähigkeit, Spannungen und Konflikte
konstruktiv anzusprechen und zu klären
Ideale Grundhaltung
• Spielerische-experimentell
• Es gibt keine perfekte und absolut faire Verteilung!
• Der Wert individueller Beiträge lässt sich nicht objektiv
durch Geld erfassen
• Der Weg ist das Ziel
• Gut-genug als Ziel
Gefahren
• Egoismus, Gier, „Geldtrigger“ werden geweckt
• Falsche Erwartungen
• Prozess kann herausfordernd sein
• Ungeklärte Konflikte kommen zu Tage, die mehr Zeit
und Raum brauchen als gerade verfügbar
Modifikationen & Tipps
• Vorab: Einigung auf Alternativ-Verteilungssystem im
Fall von Break-Down (nimmt Druck raus)
• Vorab: Wertschätzungsrunde
• Nicht nur Personen, sondern auch Projekte
aufnehmen (bekommen einen „Topf“ am Tisch)
• Bei unklarem Budget: Prozente vom Budget verteilen
(oder repräsentative 100€)
Fazit
• Spannende Methode für partizipative Geldaufteilung
• Maximale Fairness und Transparenz
• Prozess genauso wertvoll wie das Ergebnis
• Voraussetzungsreich
Danke für die
Aufmerksamkeit.
www.realutopien.de

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  • 1. Geld gemeinsam gerecht aufteilen mit dem Geldbrunnen Grundlagen und Tipps von Lino Alexander Zeddies
  • 2. Wie lässt sich eine Geldsumme in einem Team gemeinsam aufteilen, sodass alle mit dem Ergebnis zufrieden sind?
  • 3. Grundidee Geldbrunnen • Geld liegt in Tischmitte (oder virtuell z.B. auf einem Miro Board) • Beteiligte verteilen reihum so lange das Geld, bis niemand mehr etwas verändern möchte • Begleitend intensive Kommunikation und Reflexion
  • 4. Potentiale • Hohe Zufriedenheit mit dem Ergebnis • Partizipation und Gleichwertigkeit • Gemeinsame Verantwortung • Wertvoller Prozess: Stärkung der Gemeinschaft, Vertrauensaufbau • Interessante Reflexionen zu Geld • Ausdruck von Wertschätzung • Schönes Abschlussritual für Projekte
  • 5. Ablauf • Hilfreich bei Projektstart: Einkommens- Erwartungsklärung • Klärung der Aufteilungs-Prinzipien • Darstellung der eigenen Situation • Austauschrunde: Bedenken, Trigger, Ängste • Hauptteil: Verteilung via Geldbrunnen • Reflexion
  • 6. Regeln beim Verteilen • Jede/r macht reihum einen Zug • Zug: Beliebige Geldsumme aus Mitte oder irgendeinem Topf nehmen und an irgendwen umverteilen • Entweder nur von/zu einer Person oder in gleicher Höhe von/an alle • Begründungen für Züge sind willkommen, aber kein muss • Aussetzen ist möglich • Nach jeder vollständigen Runde werden die aktuellen Beträge aller Teilnehmer ausgezählt und laut genannt • Wenn niemand mehr etwas verändern möchte: Abfrage: Können alle mit der aktuellen Verteilung gut leben und möchten nichts verändern?
  • 7. Typische Erfahrungen • Geplante Züge werden regelmäßig von anderen gemacht • Grobverteilung steht schnell, „Feintuning“ am Ende wichtig, damit nochmal alles “gesehen” und gewürdigt wird, was für eine faire Verteilung relevant ist
  • 8. Voraussetzungen • Positive Absicht aller Teilnehmenden • Gemeinsame Ausrichtung • Intrinsische Motivation • Vertrauen • Offene Kommunikation • Bereitschaft und Fähigkeit, Spannungen und Konflikte konstruktiv anzusprechen und zu klären
  • 9. Ideale Grundhaltung • Spielerische-experimentell • Es gibt keine perfekte und absolut faire Verteilung! • Der Wert individueller Beiträge lässt sich nicht objektiv durch Geld erfassen • Der Weg ist das Ziel • Gut-genug als Ziel
  • 10. Gefahren • Egoismus, Gier, „Geldtrigger“ werden geweckt • Falsche Erwartungen • Prozess kann herausfordernd sein • Ungeklärte Konflikte kommen zu Tage, die mehr Zeit und Raum brauchen als gerade verfügbar
  • 11. Modifikationen & Tipps • Vorab: Einigung auf Alternativ-Verteilungssystem im Fall von Break-Down (nimmt Druck raus) • Vorab: Wertschätzungsrunde • Nicht nur Personen, sondern auch Projekte aufnehmen (bekommen einen „Topf“ am Tisch) • Bei unklarem Budget: Prozente vom Budget verteilen (oder repräsentative 100€)
  • 12. Fazit • Spannende Methode für partizipative Geldaufteilung • Maximale Fairness und Transparenz • Prozess genauso wertvoll wie das Ergebnis • Voraussetzungsreich