Geld in einer Gruppe gerecht aufzuteilen ist ein herausforderndes Unterfangen. Die Methode “Geldbrunnen” bietet einen sehr interessanten Prozess, um zu einem gemeinsamen, für alle tragbaren Ergebnis zu kommen.
Die Grundidee: Der verfügbare Geldbetrag, der auf Personen einer Gruppe oder verschiedene Projekte oder Töpfe aufgeteilt werden soll, wird in Form von Spielgeld in die Mitte eines Tisches gelegt. Die beteiligten Personen setzen sich darum, reflektieren über Prinzipien für eine gerechte Aufteilung und teilen das Geld in mehreren Runden auf, bis eine für alle akzeptable Aufteilung erreicht ist.
2. Wie lässt sich eine Geldsumme in einem Team
gemeinsam aufteilen, sodass alle mit dem
Ergebnis zufrieden sind?
3. Grundidee Geldbrunnen
• Geld liegt in Tischmitte (oder
virtuell z.B. auf einem Miro
Board)
• Beteiligte verteilen reihum so
lange das Geld, bis niemand
mehr etwas verändern möchte
• Begleitend intensive
Kommunikation und Reflexion
4. Potentiale
• Hohe Zufriedenheit mit dem Ergebnis
• Partizipation und Gleichwertigkeit
• Gemeinsame Verantwortung
• Wertvoller Prozess: Stärkung der Gemeinschaft,
Vertrauensaufbau
• Interessante Reflexionen zu Geld
• Ausdruck von Wertschätzung
• Schönes Abschlussritual für Projekte
5. Ablauf
• Hilfreich bei Projektstart: Einkommens-
Erwartungsklärung
• Klärung der Aufteilungs-Prinzipien
• Darstellung der eigenen Situation
• Austauschrunde: Bedenken, Trigger, Ängste
• Hauptteil: Verteilung via Geldbrunnen
• Reflexion
6. Regeln beim Verteilen
• Jede/r macht reihum einen Zug
• Zug: Beliebige Geldsumme aus Mitte oder irgendeinem
Topf nehmen und an irgendwen umverteilen
• Entweder nur von/zu einer Person oder in gleicher Höhe von/an alle
• Begründungen für Züge sind willkommen, aber kein muss
• Aussetzen ist möglich
• Nach jeder vollständigen Runde werden die aktuellen
Beträge aller Teilnehmer ausgezählt und laut genannt
• Wenn niemand mehr etwas verändern möchte: Abfrage:
Können alle mit der aktuellen Verteilung gut leben und
möchten nichts verändern?
7. Typische Erfahrungen
• Geplante Züge werden regelmäßig von anderen
gemacht
• Grobverteilung steht schnell, „Feintuning“ am Ende
wichtig, damit nochmal alles “gesehen” und gewürdigt
wird, was für eine faire Verteilung relevant ist
8. Voraussetzungen
• Positive Absicht aller Teilnehmenden
• Gemeinsame Ausrichtung
• Intrinsische Motivation
• Vertrauen
• Offene Kommunikation
• Bereitschaft und Fähigkeit, Spannungen und Konflikte
konstruktiv anzusprechen und zu klären
9. Ideale Grundhaltung
• Spielerische-experimentell
• Es gibt keine perfekte und absolut faire Verteilung!
• Der Wert individueller Beiträge lässt sich nicht objektiv
durch Geld erfassen
• Der Weg ist das Ziel
• Gut-genug als Ziel
10. Gefahren
• Egoismus, Gier, „Geldtrigger“ werden geweckt
• Falsche Erwartungen
• Prozess kann herausfordernd sein
• Ungeklärte Konflikte kommen zu Tage, die mehr Zeit
und Raum brauchen als gerade verfügbar
11. Modifikationen & Tipps
• Vorab: Einigung auf Alternativ-Verteilungssystem im
Fall von Break-Down (nimmt Druck raus)
• Vorab: Wertschätzungsrunde
• Nicht nur Personen, sondern auch Projekte
aufnehmen (bekommen einen „Topf“ am Tisch)
• Bei unklarem Budget: Prozente vom Budget verteilen
(oder repräsentative 100€)
12. Fazit
• Spannende Methode für partizipative Geldaufteilung
• Maximale Fairness und Transparenz
• Prozess genauso wertvoll wie das Ergebnis
• Voraussetzungsreich