Am 03. September 2012 wurde das Aus für den von BS Invest, einer Tochtergesellschaft der renommierten Hamburger Reederei Bernhard Schulte im Jahr 2007 aufgelegten Schiffsfonds MS Gustav Schulte besiegelt. Das Amtsgericht Hamburg eröffnete das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Fondsgesellschaft. Knapp 18,7 Mio. € haben Anleger in das 3.534 TEU Containerschiff investiert. Die Anleger dürften ihr investiertes Kapital verloren haben. Angesichts der niedrigen Charterraten dürfte der Verwertungserlös nicht einmal die Darlehensverbindlichkeiten des Fonds decken. Vertrieben wurde der Fonds unter anderem von der Lange Vermögensberatung GmbH in München.
Kommanditgesellschaft MS Santa Giorgina Offen Reederei GmbH & Co. KG
MS GUSTAV SCHULTE Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG insolvent: Totalverlust für Schiffsfondsanleger
1. MS "GUSTAV SCHULTE" Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG insolvent:
Totalverlust für Schiffsfondsanleger
Fachanwälte setzen Schadenersatz für Anleger durch
Am 03. September 2012 wurde das Aus für den von BS Invest, einer Tochtergesellschaft der
renommierten Hamburger Reederei Bernhard Schulte im Jahr 2007 aufgelegten
Schiffsfonds MS Gustav Schulte besiegelt. Das Amtsgericht Hamburg eröffnete das
Insolvenzverfahren über das Vermögen der Fondsgesellschaft. Knapp 18,7 Mio. € haben
Anleger in das 3.534 TEU Containerschiff investiert. Die Anleger dürften ihr investiertes
Kapital verloren haben. Angesichts der niedrigen Charterraten dürfte der Verwertungserlös
nicht einmal die Darlehensverbindlichkeiten des Fonds decken. Vertrieben wurde der Fonds
unter anderem von der Lange Vermögensberatung GmbH in München.
Auch die MS „Gustav Schulte“ wurde Opfer der Krise auf den weltweiten Schifffahrtsmärkten.
Da das Schiff keine anfängliche Festcharter vereinbart hatte, wirkten sich die im Herbst 2008
drastisch gesunkene Nachfrage nach Transportkapazitäten und der Preisverfall bei den
Charterraten besonders negativ auf das Schiff aus. Da der Fonds 35 % der Kredite in
Japanischen Yen aufgenommen hat, wurde er zusätzlich von dem dramatischen Kursverlust
des USD gegenüber dem Japanischen Yen getroffen.
Völlig unzureichende Aufklärung über Risiken
Aus Gesprächen mit zahlreichen Anlegern wissen wir, dass diese über die Risiken, die sich
in der gegenwärtigen Krise des Fonds verwirklicht haben, von ihren Beratern vor der
Zeichnung des Fonds nicht beziehungsweise nicht vollständig informiert wurden.
Geschlossene Fonds sind, wie der Bundesgerichtshof in seinem Urteil zu Az. III ZR 249/09
formuliert, unternehmerische Beteiligungen die als solche das Risiko bergen, dass das
eingesetzte Kapital zumindest zu einem Teil, wenn nicht sogar vollständig (Totalverlust)
verloren gehen kann. Die Risiken der Beteiligung hätten daher einen wesentlichen Teil
der Beratung bilden müssen.
Hohes Risiko durch Kreditaufnahme in Japanischem Yen: Da ein Teil der vom BS
Invest Fonds MS „Gustav Schulte“ aufzunehmenden Kreditmittel in Japanischen Yen
(JPY) aufgenommen wurde, die Einnahmen des Fonds aber in US$ erzielt werden,
besteht ein erhebliches Währungsrisiko. Steigt der Wert des Yen gegenüber dem US-
$, was in den zurückliegenden Jahren der Fall war, muss der Fonds deutlich mehr
2. US-$ für Zinsen und eventuelle Tilgungen aufwenden, als geplant. Im Ergebnis wurde
der gesamten Kalkulation des Fonds der Boden entzogen. Steigt beispielsweise der
Wert des Yen gegenüber dem US-$ um 35 % und hat der Fonds 35 % seiner Kredite
in Yen aufgenommen, steigt die Belastung für Zins und Tilgung absolut um 12,25 %.
Auf dieses Risiko hätten die Berater die Anleger des Fonds ausdrücklich hinweisen
müssen.
Kein Zweitmarkt für „gebrauchte“ Fondsbeteiligungen: Die Anlegern des BS
Invest Fonds MS „Gustav Schulte“ können die Beteiligung erst nach einer langen
Laufzeit kündigen. Vorher besteht keine Chance, an ihr Geld zu kommen. Da es
keinen geregelten Zweitmarkt für gebrauchte Fondsbeteiligungen gibt ist eine
Veräußerung nahezu ausgeschlossen. Außerdem ist äußerst unwahrscheinlich, dass
sie, sollte ein Käufer gefunden werden, das investierte Kapital als Preis erhalten. Hier
sind regelmäßig erhebliche Abstriche hinzunehmen.
Keine Informationen drohenden Verfall der Charterraten: Bereits im Jahr 2007
häuften sich Berichte in der seriösen Wirtschaftspresse, wonach der massive Ausbau
der weltweiten Containerflotte zu einem erhöhten Wettbewerbsdruck und damit zu
sinkenden Charterraten führen würde. Diese negativen Prognosen hätten
Anlageberater zum Anlass nehmen müssen, ihren Kunden nicht nur die den Mund mit
aktuell über dem prognostizierten Wert liegenden wässrig zu machen sondern sie
zugleich auf die Risiken fallender Charterraten hinzuweisen.
Dies sind nur einige wenige Punkte, über die nach unserer Erfahrung falsch beraten wurde.
Zahlreiche weitere Punkte, über die Sie hätten beraten werden müssen, können wir mit
Ihnen gerne im persönlichen Kontakt klären.
Verjährung von Schadenersatzansprüchen droht
Zum Ende des Jahres 2012 drohen viele Schadenersatzansprüche von Schiffsfondsanlegern
zu verjähren. Hintergrund ist, dass in zahlreichen Schiffsfonds im Jahr 2009 erstmals
Ausschüttungen ausgesetzt, Sanierungskonzepte entwickelt und Anleger zu Nachschüssen
oder Sanierungsbeiträgen aufgefordert wurden. Dadurch wurde den Anlegern bekannt, dass
es sich bei einer Schiffsfondsbeteiligung keineswegs um eine so sichere und risikolose
Beteiligung handelt, als die sie ihnen im Beratungsgespräch dargestellt wurde. Diese
Kenntnis setzt möglicher Weise den lauf von dreijährigen Verjährungsfristen in Gang, die die
Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen nach 2012 erschweren oder unmöglich
machen.
Mehr Informationen zur Verjährung von Schadenersatzansprüchen bei geschlossenen Fonds
erfahren Sie hier: http://www.nittel.co/kanzlei/aktuell/verjaehrung-von-
schadenersatzanspruechen-von-anlegern-geschlossener-fonds.html
Haben Sie Fragen zu Ihrer Fondsbeteiligung am BS Invest Fonds MS „Gustav
Schulte“? Möchten Sie wissen, ob wie Ihre Chancen stehen,
Schadenersatzansprüche durchzusetzen? Rufen Sie uns an, wir helfen Ihnen
gerne.
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Nittel | Kanzlei für Bank- und Kapitalmarktrecht
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