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FELDFUTTER
W
eltweit ist die Soja-
anbaufläche in den
letzten 10 Jahren
um 30 Millionen Hektar auf der-
zeit über 104 Millionen Hektar
angestiegen. Der Bedarf steigt
weiter. Allein in China hat der
Sojabedarf in den letzten fünf
Jahren um 60 Prozent zuge-
nommen.
Drei Viertel der weltweiten
Soja-Anbauflächen liegen in
Nord- und Südamerika, nur 0,4
Prozent befinden sich in Euro-
pa (EU 27). Das bedeutet einen
Selbstversorgungsgrad von
nur zwei Prozent, während der
Verbrauch über 20 Prozent der
weltweiten „Sojaproduktion“
beträgt.
Derzeit werden 70 Prozent des
gesamten Eiweißfuttermittel-
bedarfes durch Sojaimporte (23
Millionen Tonnen Sojaschrot
sowie 14 Millionen Tonnen
Sojabohnen) gedeckt. Aus hei-
mischer Produktion stammen
weniger als 30 Prozent der in
der EU 27 eingesetzten Eiweiß-
futtermittel einschließlich aller
Nebenprodukte.
Eine – an sich wünschenswer-
te – Soja-Strategie ist nur auf
Ackerflächen in Gunstlagen
möglich, was aber den Anbau
lukrativerer Ackerfrüchte (Ge-
treide, Mais, Raps etc.) ein-
schränkt. Hingegen gibt es noch
ein enormes Eiweißpotenzial im
Dauergrünland. Derzeit werden
etwa 30 bis 40 Prozent aller ein-
gesetzten Eiweißfuttermittel an
Rinder verfüttert.
Wiesen – ungenutzte
Eiweißreserven
Im Grünland steckt noch viel
ungenutztes Potenzial: Dauer-
grünland kann von 1.000 bis zu
2.500 Kilogramm Rohprotein je
Hektar produzieren. Ein Hektar
Sojabohne liefert im Vergleich
Das Geld liegt auf der Wiese
Es muss nicht immer Soja sein: Im Grünland stecken noch enorme Eiweißreserven. Das Grünland produziert
bei bedarfsgerechter Düngung und zeitgerechter Nutzung das Rohprotein am günstigsten.
Das Grünland bietet große, aber vielfach ungenützte Eiweißreserven
50  1–2/2015  Profi News
Globaler Sojaanbau
• Weltweit werden auf 104 Millionen Hektar Sojabohnen
angebaut, ¾ der Anbauflächen liegen in Nord- und Südamerika
• Die Sojaanbaufläche der EU 27-Staaten liegt bei rund
400.000 Hektar (rund 900.000 Tonnen) bei 0,4 Prozent der
weltweiten Sojanabaufläche
• Die wichtigsten Soja-Anbauländer neben den USA sind
Brasilien und Argentinien sowie Indien und China
Anbauländer Millionen Hektar 2010/2011
USA 31,0
Kanada 1,5
Brasilien 24,3
Argentinien 18,6
Sonstige Südamerika 4,6
Indien 9,4
China 8,8
Sonstige Ost- und Südostasien 1,4
EU 27 0,4
Frühere Sowjetunion 2,1
Andere 1,6
Welt 103,5
USA
Brasilien
Argentinien
Sonstige
Südamerika
Indien
China
Sonstige
Ost- und Süd-
ostasien
EU 27
Andere
Frühere
Sowjetunion
Kanada
Foto:DieSaat
FELDFUTTER
Profi News  1–2/2015  51
bei einem mittleren Ertrag von
3.500 Kilogramm pro Hekt-
ar nur etwa 1.200 Kilogramm
Rohprotein. Das heißt, ein Hek-
tar intensiveres Grünland liefert
etwa denselben Rohproteinge-
halt wie zwei Hektar Sojaboh-
nen und das ohne zusätzlichen
Bedarf an Ackerflächen.
Allein dieser Zahlenvergleich
zeigt die enormen Eiweißreser-
ven im Grünland.
Grundfutterqualität
besonders wichtig
Der Proteinbedarf einer Kuh
steigt von 1.300 Gramm nutz-
barem Rohprotein (nXP) am
Dünndarm bei 10 Kilogramm
Milchleistung bis knapp 4.000
Gramm nXP bei 40 Kilogramm
Milch. Mit zunehmender Milch-
leistungwirdeinehöhereGrund-
futterqualität immer wichtiger,
da damit auch die Fressleistung
steigt. Die Futteraufnahme
hängt wesentlich vom Energie-
gehalt, aber auch vom Rohpro-
tein-Gehalt und Protein-Gehalt
im Futter ab.
Mit steigender Grundfutter-
leistung verbessert sich auch
die Kraftfuttereffizienz. Das
heißt, es kann dem Effekt der
Grundfutterverdrängung durch
höhere Kraftfuttergaben (Mittel
0,5 Kilogramm Grundfutter je
Kilogramm Kraftfutter) entge-
gengewirkt und dadurch Kraft-
futter eingespart werden. Anzu-
streben werden im Grundfutter
16 – 18 Prozent Rohprotein,
mindestens 3,5 g Phosphor und
6 – 6,5 Megajoule NEL (Net-
toenergie Laktation) pro Kilo-
gramm Grundfutter Trocken-
masse.
Reserven im
Grünland nutzen
Bei Erhöhung der Nutzungsfre-
quenz einer Mähweide von drei
auf vier Nutzungen sind bei
einer mittleren Düngungsinten-
sität von 40 bis 50 Kilogramm
Stickstoff pro Hektar und Auf-
wuchs Erträge von etwa 85 bis
110 Dezitonnen Trockenmasse
möglich. Bei weidelgrasbeton-
ten Beständen sogar bis auf 140
Dezitonnen Trockenmasse, wie
langjährige Versuche zeigen.
Ein hoher Rohproteinertrag
kann nur mit einem leistungs-
fähigen Pflanzenbestand, be-
darfsgerechter Düngung und
zeitgerechter Nutzung erreicht
werden.
Würden je Hektar Grünland nur
um 300 Kilogramm Rohprote-
in mehr produziert werden, so
würde das bereits 810 Kilo-
gramm Sojabohnen (300 Kilo-
gramm Rohprotein /370 Gramm
pro Kilogramm Sojabohne) ent-
sprechen. Bei einem Betrieb mit
25 Hektar wäre dies bereits ein
Mehrertrag an Rohprotein von
zusätzlich 20 Tonnen Sojaboh-
nen aus dem Grundfutter.
Nutzungszeitpunkt
und Rohprotein
Ganz entscheidend ist neben der
Düngung auch der Nutzungs-
zeitpunkt, da bei zu später Nut-
zung der Rohproteingehalt ab-
nimmt. Wichtig ist vor allem die
zeitige Nutzung des ersten Auf-
wuchses, da dieser rascher altert
als die Folgeaufwüchse und bei
zu später Nutzung auch Vegeta-
tionszeit verschenkt wird. Eine
zu späte Nutzung verdrängt in-
folge des Lichtmangels ferner
wertvolle Untergräser wie die
Wiesenrispe.
Bei zeitgerechter Nutzung sind
Rohproteingehalte im Futter
von 16 bis zu 18 Prozent und
mehr erreichbar. Werte unter
14-15 Prozent Rohprotein deu-
ten entweder auf eine zu späte
Nutzung (Rohfasergehalte über
26 Prozent) oder Stickstoffman-
gel hin. Bei Stickstoffmangel
nimmt langfristig der wertvolle
Gräseranteil im Bestand ab.
Kleegras verbessert
Stickstoff-Bilanz
Für Ackerbaubetriebe ist der
Anbau von Rotklee-, Weißklee-
oder Luzernegras im Rahmen
der Fruchtfolge eine Möglich-
keit die Rohproteinerträge ohne
die mineralische Stickstoff-Er-
gänzung zu steigern. Kleegras-
wiesen verbessern die Stick-
stoff-Bilanz um etwa 100 bis
150 Kilogramm Stickstoff pro
Hektar. Kleebestände erreichen
einen Rohproteingehalt von bis
zu 20 Prozent in der Trocken-
masse. Allerdings ist der Anbau
nur im Rahmen der Fruchtfolge
(Kleekrankheiten) möglich. Zu
beachten ist auch, dass Legu-
minosenbestände schwerer zu
konservieren sind.
Der Vorteil von Kleegras gegen-
über Soja- oder Ackerbohnen
sind höhere Erträge, da die ge-
samtePflanzeverwertetwirdund
der gebundene Luftstickstoff den
Gräsern sofort zur Verfügung
steht. Aber auch Dauergrünland
kann bei entsprechender Dün-
gung und zeitgerechter Nut-
zung bis zu 2.500 Kilogramm
Rohprotein je Hektar mit 16–18
Prozent Rohprotein pro Kilo-
gramm Trockenmasse liefern.
DI Josef Galler, LK Salzburg
Die Grundfutterleistung im Grünland schwankt
in der Praxis zwischen 10 – 25 Kilogramm Milch
pro Tag. Anzustreben ist eine Grundfutter-Jahres-
leistung von mindestens 5.000 – 6.000 Kilogramm
Milch pro Kuh und Jahr und ein Energiegehalt von
6 – 6,5 Megajoule NEL (Nettoenergie Laktation).
Im Grünland stecken noch enorme Eiweißre-
serven. Speziell im ersten Laktationsdrittel ist
ein Rohproteingehalt von 16 – 18 Prozent in der
Trockenmasse anzustreben. Ziel sind mindestens
2.000 Kilogramm Rohprotein je Hektar Grün-
land. Das Grünland produziert bei bedarfsgerech-
ter Düngung und zeitgerechter Nutzung (unter
26 Prozent Rohfaser) das Rohprotein am billigsten.
Der Stickstoffkreislauf kann durch Erhöhung des
Viehbesatzes, mineralische Ergänzungsdüngung
Fazit: Grünland bietet enorme Eiweißreserven
oder Anbau von Kleegrasmischungen verbessert
werden.
Bei gezielter Düngung können aus einem Kilo-
gramm Stickstoff im Mittel 15 – 20 Kilogramm
Trockenmasse bzw. 3 Kilogramm Rohprotein
produziert werden, was umgerechnet dem Roh-
proteingehalt von 7 – 8 Kilogramm Sojabohnen
entspricht.
Für die Produktion von einem Kilogramm mine-
ralischem Stickstoff (inkl. der Ausbringung) wer-
den etwa 36 Megajoule (ca. 3/4 Liter Erdöl) be-
nötigt. Bei einem Ertrag von etwa 15 Kilogramm
Trockenmasse wird mit Hilfe der Assimilation
etwa die siebenfache Energiemenge geerntet, die
für die Produktion von einem Kilogramm Stick-
stoff benötigt wurde.
Trockenmasse und Rohprotein-Erträge in Abhängigkeit
von Düngung und Nutzung
Mähweide
3 Nutzungen je 40 kg N 85 dt TM mit 1.275 kg RP
4 Nutzungen je 50 kg N 98 dt TM mit 1.860 kg RP
Weidelgrasweide
3 Nutzungen je 40 kg N 109 dt TM mit 1.560 kg RP
4 Nutzungen je 50 kg N 121 dt TM mit 2.050 kg RP
5 Nutzungen je 80 kg N 138 dt TM mit 2.620 kg RP
In Österreich dürfen aufgrund des WRG 1990 im Betriebsdurchschnitt nur max. 210 kg N/ha gedüngt werden.
Aus: J. Rieder, Dauergrünland, 1983

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GALLER Eiweissreserven von Grünland u Feldfutter in Österreich, UnserLand_01_2015

  • 1. FELDFUTTER W eltweit ist die Soja- anbaufläche in den letzten 10 Jahren um 30 Millionen Hektar auf der- zeit über 104 Millionen Hektar angestiegen. Der Bedarf steigt weiter. Allein in China hat der Sojabedarf in den letzten fünf Jahren um 60 Prozent zuge- nommen. Drei Viertel der weltweiten Soja-Anbauflächen liegen in Nord- und Südamerika, nur 0,4 Prozent befinden sich in Euro- pa (EU 27). Das bedeutet einen Selbstversorgungsgrad von nur zwei Prozent, während der Verbrauch über 20 Prozent der weltweiten „Sojaproduktion“ beträgt. Derzeit werden 70 Prozent des gesamten Eiweißfuttermittel- bedarfes durch Sojaimporte (23 Millionen Tonnen Sojaschrot sowie 14 Millionen Tonnen Sojabohnen) gedeckt. Aus hei- mischer Produktion stammen weniger als 30 Prozent der in der EU 27 eingesetzten Eiweiß- futtermittel einschließlich aller Nebenprodukte. Eine – an sich wünschenswer- te – Soja-Strategie ist nur auf Ackerflächen in Gunstlagen möglich, was aber den Anbau lukrativerer Ackerfrüchte (Ge- treide, Mais, Raps etc.) ein- schränkt. Hingegen gibt es noch ein enormes Eiweißpotenzial im Dauergrünland. Derzeit werden etwa 30 bis 40 Prozent aller ein- gesetzten Eiweißfuttermittel an Rinder verfüttert. Wiesen – ungenutzte Eiweißreserven Im Grünland steckt noch viel ungenutztes Potenzial: Dauer- grünland kann von 1.000 bis zu 2.500 Kilogramm Rohprotein je Hektar produzieren. Ein Hektar Sojabohne liefert im Vergleich Das Geld liegt auf der Wiese Es muss nicht immer Soja sein: Im Grünland stecken noch enorme Eiweißreserven. Das Grünland produziert bei bedarfsgerechter Düngung und zeitgerechter Nutzung das Rohprotein am günstigsten. Das Grünland bietet große, aber vielfach ungenützte Eiweißreserven 50  1–2/2015  Profi News Globaler Sojaanbau • Weltweit werden auf 104 Millionen Hektar Sojabohnen angebaut, ¾ der Anbauflächen liegen in Nord- und Südamerika • Die Sojaanbaufläche der EU 27-Staaten liegt bei rund 400.000 Hektar (rund 900.000 Tonnen) bei 0,4 Prozent der weltweiten Sojanabaufläche • Die wichtigsten Soja-Anbauländer neben den USA sind Brasilien und Argentinien sowie Indien und China Anbauländer Millionen Hektar 2010/2011 USA 31,0 Kanada 1,5 Brasilien 24,3 Argentinien 18,6 Sonstige Südamerika 4,6 Indien 9,4 China 8,8 Sonstige Ost- und Südostasien 1,4 EU 27 0,4 Frühere Sowjetunion 2,1 Andere 1,6 Welt 103,5 USA Brasilien Argentinien Sonstige Südamerika Indien China Sonstige Ost- und Süd- ostasien EU 27 Andere Frühere Sowjetunion Kanada Foto:DieSaat
  • 2. FELDFUTTER Profi News  1–2/2015  51 bei einem mittleren Ertrag von 3.500 Kilogramm pro Hekt- ar nur etwa 1.200 Kilogramm Rohprotein. Das heißt, ein Hek- tar intensiveres Grünland liefert etwa denselben Rohproteinge- halt wie zwei Hektar Sojaboh- nen und das ohne zusätzlichen Bedarf an Ackerflächen. Allein dieser Zahlenvergleich zeigt die enormen Eiweißreser- ven im Grünland. Grundfutterqualität besonders wichtig Der Proteinbedarf einer Kuh steigt von 1.300 Gramm nutz- barem Rohprotein (nXP) am Dünndarm bei 10 Kilogramm Milchleistung bis knapp 4.000 Gramm nXP bei 40 Kilogramm Milch. Mit zunehmender Milch- leistungwirdeinehöhereGrund- futterqualität immer wichtiger, da damit auch die Fressleistung steigt. Die Futteraufnahme hängt wesentlich vom Energie- gehalt, aber auch vom Rohpro- tein-Gehalt und Protein-Gehalt im Futter ab. Mit steigender Grundfutter- leistung verbessert sich auch die Kraftfuttereffizienz. Das heißt, es kann dem Effekt der Grundfutterverdrängung durch höhere Kraftfuttergaben (Mittel 0,5 Kilogramm Grundfutter je Kilogramm Kraftfutter) entge- gengewirkt und dadurch Kraft- futter eingespart werden. Anzu- streben werden im Grundfutter 16 – 18 Prozent Rohprotein, mindestens 3,5 g Phosphor und 6 – 6,5 Megajoule NEL (Net- toenergie Laktation) pro Kilo- gramm Grundfutter Trocken- masse. Reserven im Grünland nutzen Bei Erhöhung der Nutzungsfre- quenz einer Mähweide von drei auf vier Nutzungen sind bei einer mittleren Düngungsinten- sität von 40 bis 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar und Auf- wuchs Erträge von etwa 85 bis 110 Dezitonnen Trockenmasse möglich. Bei weidelgrasbeton- ten Beständen sogar bis auf 140 Dezitonnen Trockenmasse, wie langjährige Versuche zeigen. Ein hoher Rohproteinertrag kann nur mit einem leistungs- fähigen Pflanzenbestand, be- darfsgerechter Düngung und zeitgerechter Nutzung erreicht werden. Würden je Hektar Grünland nur um 300 Kilogramm Rohprote- in mehr produziert werden, so würde das bereits 810 Kilo- gramm Sojabohnen (300 Kilo- gramm Rohprotein /370 Gramm pro Kilogramm Sojabohne) ent- sprechen. Bei einem Betrieb mit 25 Hektar wäre dies bereits ein Mehrertrag an Rohprotein von zusätzlich 20 Tonnen Sojaboh- nen aus dem Grundfutter. Nutzungszeitpunkt und Rohprotein Ganz entscheidend ist neben der Düngung auch der Nutzungs- zeitpunkt, da bei zu später Nut- zung der Rohproteingehalt ab- nimmt. Wichtig ist vor allem die zeitige Nutzung des ersten Auf- wuchses, da dieser rascher altert als die Folgeaufwüchse und bei zu später Nutzung auch Vegeta- tionszeit verschenkt wird. Eine zu späte Nutzung verdrängt in- folge des Lichtmangels ferner wertvolle Untergräser wie die Wiesenrispe. Bei zeitgerechter Nutzung sind Rohproteingehalte im Futter von 16 bis zu 18 Prozent und mehr erreichbar. Werte unter 14-15 Prozent Rohprotein deu- ten entweder auf eine zu späte Nutzung (Rohfasergehalte über 26 Prozent) oder Stickstoffman- gel hin. Bei Stickstoffmangel nimmt langfristig der wertvolle Gräseranteil im Bestand ab. Kleegras verbessert Stickstoff-Bilanz Für Ackerbaubetriebe ist der Anbau von Rotklee-, Weißklee- oder Luzernegras im Rahmen der Fruchtfolge eine Möglich- keit die Rohproteinerträge ohne die mineralische Stickstoff-Er- gänzung zu steigern. Kleegras- wiesen verbessern die Stick- stoff-Bilanz um etwa 100 bis 150 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Kleebestände erreichen einen Rohproteingehalt von bis zu 20 Prozent in der Trocken- masse. Allerdings ist der Anbau nur im Rahmen der Fruchtfolge (Kleekrankheiten) möglich. Zu beachten ist auch, dass Legu- minosenbestände schwerer zu konservieren sind. Der Vorteil von Kleegras gegen- über Soja- oder Ackerbohnen sind höhere Erträge, da die ge- samtePflanzeverwertetwirdund der gebundene Luftstickstoff den Gräsern sofort zur Verfügung steht. Aber auch Dauergrünland kann bei entsprechender Dün- gung und zeitgerechter Nut- zung bis zu 2.500 Kilogramm Rohprotein je Hektar mit 16–18 Prozent Rohprotein pro Kilo- gramm Trockenmasse liefern. DI Josef Galler, LK Salzburg Die Grundfutterleistung im Grünland schwankt in der Praxis zwischen 10 – 25 Kilogramm Milch pro Tag. Anzustreben ist eine Grundfutter-Jahres- leistung von mindestens 5.000 – 6.000 Kilogramm Milch pro Kuh und Jahr und ein Energiegehalt von 6 – 6,5 Megajoule NEL (Nettoenergie Laktation). Im Grünland stecken noch enorme Eiweißre- serven. Speziell im ersten Laktationsdrittel ist ein Rohproteingehalt von 16 – 18 Prozent in der Trockenmasse anzustreben. Ziel sind mindestens 2.000 Kilogramm Rohprotein je Hektar Grün- land. Das Grünland produziert bei bedarfsgerech- ter Düngung und zeitgerechter Nutzung (unter 26 Prozent Rohfaser) das Rohprotein am billigsten. Der Stickstoffkreislauf kann durch Erhöhung des Viehbesatzes, mineralische Ergänzungsdüngung Fazit: Grünland bietet enorme Eiweißreserven oder Anbau von Kleegrasmischungen verbessert werden. Bei gezielter Düngung können aus einem Kilo- gramm Stickstoff im Mittel 15 – 20 Kilogramm Trockenmasse bzw. 3 Kilogramm Rohprotein produziert werden, was umgerechnet dem Roh- proteingehalt von 7 – 8 Kilogramm Sojabohnen entspricht. Für die Produktion von einem Kilogramm mine- ralischem Stickstoff (inkl. der Ausbringung) wer- den etwa 36 Megajoule (ca. 3/4 Liter Erdöl) be- nötigt. Bei einem Ertrag von etwa 15 Kilogramm Trockenmasse wird mit Hilfe der Assimilation etwa die siebenfache Energiemenge geerntet, die für die Produktion von einem Kilogramm Stick- stoff benötigt wurde. Trockenmasse und Rohprotein-Erträge in Abhängigkeit von Düngung und Nutzung Mähweide 3 Nutzungen je 40 kg N 85 dt TM mit 1.275 kg RP 4 Nutzungen je 50 kg N 98 dt TM mit 1.860 kg RP Weidelgrasweide 3 Nutzungen je 40 kg N 109 dt TM mit 1.560 kg RP 4 Nutzungen je 50 kg N 121 dt TM mit 2.050 kg RP 5 Nutzungen je 80 kg N 138 dt TM mit 2.620 kg RP In Österreich dürfen aufgrund des WRG 1990 im Betriebsdurchschnitt nur max. 210 kg N/ha gedüngt werden. Aus: J. Rieder, Dauergrünland, 1983