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PRODUKTIONSEITE 6 NR. 26 | 29. JUNI 2017 | BauernZeitung
I
m Bundesmittel gab es im Mai und
Juni 2017 in Österreich nur halb so
viele Niederschläge wie im Bezugs-
zeitraum 1981 bis 2010. Von Dürre
besonders betroffen sind das nördliche
Ober- und Niederösterreich, wo der
Regen fast ganz ausblieb (siehe Grafik).
Bei extremer Trockenheit, verbunden
mit bisher nie da gewesenen Hitzeta-
gen bis 35 °C, stellen die nicht tief
wurzelnden Wiesengräser das Wachs-
tum ein. Ein völliger Futterausfall und
Folgeschäden in der Wiesennarbe sind
die Folgen. Wenn Futter knapp wird,
bieten sich folgende Überlegungen für
Gegenmaßnahmen an:
• Ersatzfutter beschaffen,
• Sommerfutteranbau und die
• Umstellung auf klimaangepasste
Wiesengräser.
Stroh und Getreide sichern
In klimatisch heißen Gebieten mit
traditionell wenig Winterfutterberei-
tung ist bekannt, dass mit Stroh und
Getreide das Vieh in Notzeiten durch-
gebracht werden kann. Die Sicherung
von gutem Futterstroh wird heuer
durch die Dürre kritisch. Viehlose
Betriebe sollten in Jahren mit Futter-
not solidarisch sein, und bei dringen-
der Strohnachfrage das Stroh aus-
nahmsweise nicht unbedingt einar-
beiten.
In ihrer Wertigkeit als Notfutter
sind die unterschiedlichen Stroharten
wie folgt zu reihen:
• Hafer,
• Gerste,
• Weizen,
• Tritikale und
• Roggen.
Mikrobiologisch ist gelbes Stroh,
das nicht angeregnet wurde, das bes-
te Stroh. Futterstroh soll möglichst
gehäckselt werden, damit es leichter
gefressen wird und die Strohverluste
gering bleiben. Je weniger es staubt
umso besser ist die Futterqualität.
Futterstroh veredeln
Besser fressfähig wird das Futter-
stroh, wenn es z. B. mit Melasse ver-
edelt wird. Willkommener Nebeneffekt
ist, dass die Melasse auch den Staub
bindet. Eine energetische Anreiche-
rung des Strohs kann mit Getreide und
Mais erfolgen. Auf diese Weise ist bei
Futternot auch noch halbwegs Zu-
wachs oder Milchleistung erreichbar.
Die wertvollsten Getreidearten für
Notfutter sind Gerste und Hafer, da
ihre Samenhülle auch wichtige Fut-
terstruktureigenschaften aufweist.
Geschrotet bringen Gerste oder Hafer
bessere Tierleistungen als gequetsch-
tes oder ganzes Korn.
Weizenschrot ist ungünstig, weil
der schnelle Stärkeabbau die Azido-
segefahr erhöht. Körnermais ist durch
langsamen Stärkeabbau ein ideales
leistungssteigerndes Ersatzfutter. Wie
bei jeder Futterumstellung ist auch
bei der Verfütterung von Getreide oder
Mais eine zwei- bis dreiwöchige Um-
stellungsphase mit anfänglich kleine-
ren Mengen unbedingt einzuhalten.
Der Grund dafür ist die notwendige
mikrobielle Anpassung der besonde-
ren, rohfaserverdauenden Magen- und
Darmflora beim Vieh. Wer die Wie-
derkäuer mit zu schneller Futterände-
rung überfordert, läuft Gefahr, schwe-
re gesundheitliche Schäden und Leis-
tungseinbußen zu verursachen, die
sogar bis zum Tod führen können.
Das Überfressen mit Getreideschrot
von dominierenden Alpha-Tieren am
Futtertrog, die schwächere Tiere bei
der Fütterung abdrängen, ist daher
durch Beobachtung und geeignete
Futterzuteilung zu verhindern.
Zusätzlicher Futterbau
Die heuer frühere Getreideernte
ermöglicht einen früheren Zwischen-
fruchtfutterbau. Betriebe mit Ackerbau
können diese Chance nützen, um die
zu erwartende Futternot zu lindern.
Statistisch fallen die höchsten Mo-
natsniederschläge im Juli bis August.
Die heutigen Klimawandelmodelle
deuten an, dass sich die Niederschlä-
ge tendenziell in die Wintermonate
verschieben. Das Auftreten von immer
mehr Hitzetagen mit über 30 °C und
längeren Dürreperioden ist inzwischen
auch in Österreich ein Faktum. Grün-
landbauern werden ihre Wiesen an
das immer wärmere Klima anpassen
müssen. Dies erfolgt am besten schritt-
weise, durch jährliche Einsaat im
Sommer mit für den Standort geeig-
neten Gräserarten. Höchste Priorität
hat dabei der erste Aufwuchs. In wär-
meren Zeiten werden die Folgeauf-
wüchse qualitativ immer schlechter
und ertraglich unsicher.
Zwischenfruchtanbau
Für gute Erträge ist die Erfahrung
zu nutzen, dass der frühe Zwischen-
fruchtanbau (bald nach der Ge-
treideernte) das meiste Futter ergibt.
Ein ehernes Gesetz ist, dass die extrem
raschwüchsigen Kreuzblütler Som-
merfutterraps und Perko PVH das
früheste Zwischenfruchtgrünfutter
innerhalb weniger Wochen hervor-
bringen. Für einen guten Aufgang
muss die Bodenfeuchte gut genutzt
werden. Das gelingt mittels rascher
Bodenbearbeitung mit Rückverfesti-
gung durch Walzen. Ertragreiche Zwi-
schenfrüchte brauchen vor der Saat
eine Stickstoffgabe von 50 bis 70 kg
N/ha. Optimal ist die kombinierte
Gabe von Gülle und Mineraldün-
ger-Stickstoff.
Landsberger Gemenge
Ein sehr wertvolles Sommerfutter
ist weiters das Landsberger Gemenge.
Es enthält drei wärmeliebende Pflan-
zenarten, die im Sommer rasch reifen.
Der erste Schnitt bringt meist außer-
gewöhnliche Spitzenerträge. Bei frü-
hem Anbau, genug Feuchte und Wär-
me kann sogar ein zweiter Aufwuchs
folgen. Inkarnatklee und Zottelwicke
FOTO:ZAMGFOTO:HUMER
Mit Strategie gegen die
Futternot durch Dürre
Diese Wiesennarbe ist durch Dürre bereits stark geschädigt Eine schrittweise Umstellung
auf trockenheitsverträgliche Gräserarten ist hier anzuraten.
Futterausfall und Schäden in
der Wiesennarbe – die seit
Wochen anhaltende Dürre
hinterlässt in Grünlandbetrie-
ben gravierende Spuren. Neben
der unmittelbar dringenden
Ersatzfutterbeschaffung müs-
sen die Bauern Maßnahmen
zur „klimatischen Futterum-
stellung“ setzen.
JOHANN HUMER
Österreichweit betrug das Niederschlagsdefizit im Juni rund 50 Prozent. Fast gar keine
Niederschläge gab es im Mühl und Waldviertel sowie im südöstlichen Wienerwald.
Seite 7 >>
FERKELMARKT
Öhyb-Notierung stabil auf 2,90 Euro/kg
Die Ferkelnachfrage im gesamten EU-Raum ist nach wie vor so
groß, dass auch ein leicht aber stetig steigendes Angebot
pünktlich abgesetzt werden kann. Damit setzt sich die um diese
Jahreszeit gewöhnlich nachlassende Preisstabilität weiter fort.
Im Ferkelhandel gibt es derzeit in keiner Region Europas
Preiszugeständnisse – dies ist eine weitere Bestätigung für die
andauernde, nachhaltige Phase guter Ferkelmarktverhältnisse.
Der Ferkelpreis könnte noch einige weitere Wochen auf diesem
sehr guten Niveau verharren.
In den heimischen Bundesländern schwankt das wöchentliche
Angebot derzeit noch relativ stark, weist aber ebenfalls
steigende Tendenz auf. Die Versorgungsengpässe der letzten
Monate sind damit beseitigt. In ganz Österreich überwiegen
ausgeglichene und damit weiterhin feste Ferkelmarktverhältnis-
se. Die Öhyb-Notierung lautet unverändert auf 2,90 Euro/kg.
 Hans Stinglmayr, VLV
RINDERMARKT
Erneut drei Cent plus für den Jungstier
Bei männlichen Schlachtrindern sind Angebot und Nachfrage in
den meisten EU-Ländern ausgeglichen, die Preise sind überwie-
gend stabil. Bei Schlachtkühen ist der Markt uneinheitlich,
meist wird jedoch von einem knappen Angebot berichtet. Die
Preise sind stabil bis leicht steigend, es wird jedoch von
ausgereizten Preisen berichtet.
In Österreich kommen Jungstiere leicht rückläufig zum
Angebot, die Nachfrage ist stabil – für die laufende Woche war
eine Preisanhebung bei Jungstieren und Ochsen um drei Cent
möglich. Bei Schlachtkühen und Kalbinnen ist das Angebot
stabil und trifft weiterhin auf eine rege Nachfrage. Die Preise
sind unverändert. Bei Schlachtkälbern ist das Angebot
rückläufig trifft auf eine ruhige Nachfrage, die Preise sind
unverändert. Rudolf Rogl, Rinderbörse
MARKTTELEGRAMM
Woche 26 / 26. Juni bis 2. Juli (Euro/kg) Änderung
Jungstier (R2/3) 3,45 +0,03
Kalbin 3,12 =
Kuh (R2/3) 2,65 =
Schlachtkälber (R2/3) 5,55 =
Marktbericht der Österreichischen Rinderbörse GmbH
Bauernauszahlungspreise, exkl. MwSt., ohne Qualitäts- und Mengenzuschläge
RINDERBÖRSE
Woche 25/26 – 22. bis 28. Juni (Euro/kg) Änderung
Mastschweine  Notierung 1,76 =
Zuchten  Notierung 1,49 =
Woche 26 / 26. Juni bis 2. Juli (Euro/kg) Änderung
Öhyb-Ferkel OÖ 2,90 =
Öhyb-Ferkel NÖ 2,90 =
Öhyb-Ferkel Stmk 2,90 =
Österreichische Schweinebörse
Berechnungsbasis 56 % MFA, Normgewichtsband 82 bis 106 kg SG, exkl. MwSt.
Öhyb-Notierungspreis der Ferkelringe
Grundpreis für Ferkel bis 25 kg, exkl. MwSt., vor Mengenstaffel
MASTSCHWEINE UND FERKEL
KARTOFFELMARKT
Erzeugerpreise in NÖ gaben nach
Am heimischen Frühkartoffelmarkt haben sich die Angebotsmen-
gen in der zurückliegenden Woche erhöht. Die Hektarerträge in
NÖ liegen im Schnitt bei rund 20 Tonnen, regionale Gegebenhei-
ten (z. B. Frostschäden) verursachen aber starke Abweichungen
vom Mittelwert. In manchen Regionen behindert auch Trocken-
heit die Rodearbeiten. Der Ertragszuwachs ist in allen Produkti-
onsgebieten durch Hitze und fehlende Niederschläge nur gering.
Dies betrifft auch die Anschlusssorten. Die Niederschläge am
vergangenen Wochenende waren erneut zu gering, um in
Ostösterreich für die erhoffte Entspannung zu sorgen.
Die Nachfrage entspricht der Jahreszeit. Der Lebensmittelhandel
ist gut mit Ware eingedeckt. Die Erzeugerpreise für Heurige
haben in NÖ nachgegeben. Zu Wochenbeginn waren 28 Euro/dt
erzielbar. Stabiler ist die Preisentwicklung in OÖ und in der
Steiermark – hier liegen die Preise weiter bei bis zu 35 Euro/dt. In
Deutschland drückt Importware aus Spanien das Preisniveau auf
24 bis 26 Euro/dt. Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ
SEITE 7 PRODUKTIONNR. 26 | 29. JUNI 2017 | BauernZeitung
– die Wachstumsmotoren im ersten
Aufwuchs – treiben im zweiten aber
kaum nach. So bleibt fast nur Raygras
übrig. Bei guter Stickstoffdüngung
zeigt Raygras dennoch einen weiteren
guten Ertrag. Für weitere Nutzungen
im Folgejahr ist das Gemenge er-
schöpft. Das verbleibende Raygras
bildet aber über den Winter einen sehr
guten Boden- und Grundwasserschutz
und speichert den Reststickstoff ideal
für die Folgekultur. Hemmend für den
Anbau von Landsberger Gemenge sind
nur die Saatgutkosten, die die Legu-
minosen verursachen. Sie sind aber
die Schubkräfte für den üppigen Fut-
terwuchs.
Pachtflächen und Luzerne
Eine weitere Art der Futtervorsorge
kann die Pacht von Flächen zum Feld-
futterbau sein. Wer besonders in von
Dürre betroffenen Lagen liegt, könnte
sich auch um Ackerflächen bemühen,
auf denen Feldfutter mit Luzerne rein
oder in Luzernegras- oder Kleegras-
mischungen angebaut werden kann.
Besonders Reinbestände von Luzerne
bringen in Trockenlagen auch bei Dür-
re erstaunliche Erträge. Bei luzerne-
schonender Bewirtschaftung (ohne zu
tiefer Mahd) kann Luzerne über fünf
Jahre lang durchhalten.
Luzerne liebt besonders warme La-
gen und wird durch steigende Tempe-
raturen begünstigt. Futterwiesen auf
sonnigen Standorten, auf denen es
infolge Dürre immer weniger Gräser-
wuchs gibt, werden für Luzerne immer
günstiger. In sonnigen Lagen mit halb-
wegs ackerfähigem Grünland und gut
durchlässigen Böden hat die tief wur-
zelnde Luzerne gute Chancen, länger
ausdauernd zu bleiben.
Luzerne verträgt im Keim- und Ju-
gendstadium keine Konkurrenz, des-
halb braucht sie zum Anbau unbedingt
ein gut vorbereitetes Saatbeet. Mit
Grünland-Einsaattechnik auf bewach-
senen Wiesen kommt sie nicht auf,
wie vielfache Praxiserfahrungen ein-
hellig berichten. Für einen erfolgrei-
chen Luzerneanbau sind folgende
Faktoren maßgeblich:
• durchlässige Böden,
• Saatgutimpfung,
• pH-Wert über 6,
• Schnitthöhen über 10 cm und
• kein Befahren bei Nässe.
So geführt können Luzernebestän-
de bis zu zehn Jahre lang ausdauern.
Das zeigen Erfahrungen im Weinvier-
tel und in der Buckligen Welt, wo
zunehmend trockenere Bedingungen
vorherrschen. Der Luzerneanbau in
dürregefährdeten Wiesen ist als Wie-
senverbesserung mit Artenanpassung
bei zunehmender Trockenheit und
Dürreperioden zu verstehen. Aufgrund
des klimatischen Temperaturanstiegs
weisen einige Wiesenpflanzen zuneh-
mende Tendenz auf. Auffällig ist dies
bei Glatthafer und Wiesenrotklee, die
zudem wertvolle Futterpflanzen dar-
stellen.
Trockenverträgliche Gräser
Auch Rohrschwingel und Trespen
breiten sich in Ostösterreich zuneh-
mend aus. Wegen guter Trockenver-
träglichkeit werden Knaulgras, Wie-
senrispe und Rotschwingel in Einsaat-
und Wiesenmischungen schon lang
beigemengt. Sie sind aber keine guten
Ersatzgräser bei Trockenheit. Zuviel
Knaulgras mit grobem, rohfaserrei-
chem Stängel im Wiesenfutter wirkt
fresshemmend. Wiesenrispe bildet
dichte Narben, sie ist in Saatgutmi-
schungen trotz hoher Anteile von 10
bis 50 % in Trockenlagen kaum durch-
setzungsfähig und sohin nicht ertrags-
relevant. Englisches Raygras ist sogar
im trockenen Ostösterreich viel durch-
setzungsfähiger und ertragreicher als
Wiesenrispe. Dem trockenverträgli-
chen Rotschwingel fehlen gänzlich die
Eigenschaften als gutes Rinder-Fut-
tergras.
Längere Hitze- und Trockenperio-
den begünstigen zusehends die Aus-
breitung minderwertiger Wiesenfut-
terpflanzen wie Schafgarbe, Labkräu-
ter, Flockenblume, Spitzwegerich und
Wiesenpippau. Ihre problematische
Ausbreitung und schwierige Eindäm-
mung darf nicht unterschätzt werden.
In dürreanfälligen Lagen wird die
Auswahl klimatisch angepasster Fut-
tergräser immer bedeutender. Für eine
betrieblich, individuell optimierte
standörtliche Gräserartenwahl für
Futterwiesen und Zwischenfrüchte ist
der Autor gerne behilflich. Kontakt:
johann.humer@gmail.com
EXPERT SERVICE MAISZÜNSLER
Maiszünsler-Timing und Fusariumvorbeugung
Der richtige Anwendungstermin für die Bekämpfung des
Maiszünslers wird durch den Zuflug der Falter und die Eiablage
bestimmt. Dieser kann mit Hilfe des Expert Service Maiszüns-
ler-Timing exakt bestimmt werden (siehe Bildtext). Für jede
Wettersation wird der regionale Zuflug bzw. Larvenschlupf
dargestellt und ein Bekämpfungstermin mit Decis Forte
empfohlen.
Derzeit ist in den wärmeren Gebieten ist der Flughöhepunkt
erreicht, der ideale Bekämpfungstermin ist in den nächsten
Tagen zu erwarten. Besonders nach Vorfrucht Mais (auch auf
Nachbarschlägen) und wenn das Maisstroh nicht gehäckselt oder
nur oberflächlich eingearbeitet wurde, ist das Befallsrisiko hoch.
Zur Mykotoxinreduktion kann die Zünslerbekämpfung mit Decis
Forte mit einer Fusariumbekämpfung mittels Prosaro kombiniert
werden. Weiters ist zu Beginn der Maisblüte eine Kontrolle der
Bestände auf Käfer des Maiswurzelbohrers anzuraten.
Ein Service von Bayer Agrar Austria
Maiszünsler-Entwicklungsverlauf, Stand 25. Juni 2017, abrufbar in
Internet unter www.expertprognose.at – Mais. Durch einen Klick
auf die jweils nächstgelegene Wetterstation wird die regionale
Zuflugssituation angezeigt.
Der Maiszünsler ist be-
reits aktiv – die Landwirt-
schaftskammern haben auf
ihrer Pflanzenschutz-Web-
site (https://warndienst.lko.
at) ein Schädlingsmonito-
ring gestartet.
Damit die Landwirte dem
Maiszünsler rechtzeitig ent-
gegenwirken können, wird
mittels Lichtfallen das Auf-
treten des Falters und seine
Entwicklung in Maisbestän-
den bundesweit täglich be-
obachtet. Die Auswertung
ist online auf einer Karte
grafisch übersichtlich dar-
gestellt. Die Landwirt-
schaftskammern und die
Fachexperten der Ages ar-
beiten dabei Hand in Hand.
Die Monitoringkarte ist auf
warndienst.lko.at ab sofort
abrufbar und bietet die bes-
te Möglichkeit, rechtzeitig
Pflanzenschutzmaßnahmen
gegen den Maiszünsler zu
setzen.
Gegenmaßnahmen
• Eine biologische Be-
kämpfung ist mithilfe einer
Schlupfwespenart möglich.
Die Larven der Schlupfwe-
spe fressen dann die Mais-
zünslereier.
• Eine chemische Be-
handlung zum Zeitpunkt
des maximalen Larven-
schlupfes empfiehlt sich in
der ersten Junihälfte. Effek-
tiv ist eine Behandlung,
solange sich die Larven
nicht eingebohrt haben. Zu-
gelassene Pflanzenschutz-
mittel sind im Internet ab-
rufbar unter http://pmg.
ages.at/.
• Ferner sollte darauf ge-
achtet werden, die Stoppel-
reste über den Winter zu
beseitigen. Dabei ist es not-
wendig, das Maisstroh und
die Stoppel möglichst tief zu
pflügen, um den Larven-
schlupf zu unterbinden. Bei
Auftreten des Falters ist eine
solche Maßnahme sehr ef-
fizient, wenn alle Landwir-
te in der Region diese durch-
führen. Ebenso mindert eine
frühe Ernte von Silomais die
Anzahl der überwindernten
Larven, da diese dort noch
häufig im oberen Bereich
der Pflanze minieren.
Der Maiszünsler schädigt
die Pflanzen, indem sich die
Raupe durch Kolben und
Stengel frisst. Notreife und
umgeknickte Pflanzen füh-
ren zu hohen Verlusten.
VITORE SHALA-MAYRHOFER, LKÖ
Maiszünsler – Monitoring
auf warndienst.lko.at
FOTO:HUBERTKÖPPL,LKOÖ
Eine Zünslerlarve frisst sich
durch einen Maisstengel.
2.000 Besucher auf der BETAEXPO
in Tulln
zurück zur Übersicht
23. Juni 2017
Bei hochsommerlichen Temperatu-
ren fand Österreichs größtes landwirt-
schaftliches Schaufeld neben der
AGRANA Zuckerfabrik wieder großes
Interesse. Rund 2.000 Besucher folgten
der Einladung zur BETAEXPO am 22.
Juni in Tulln, die heuer unter dem
Motto „Pflanzenschutz - Wohl oder
Übel?“ ganz im Zeichen der aktuell
politischen Debatte rund um den Ein-
satz bestimmter Wirkstoffgruppen
zum Pflanzenschutz stand.
Nach der Begrüßung durch Land-
wirtschaftskammer-Präsident
Abg.z.NR ÖkR Ing. Hermann Schultes
und AGRANA-Vorstand Dr. Fritz Gat-
termayer stand eine spannende Podi-
umsdiskussion am Programm. Es
diskutierten DI Rudolf Purkhauser von
Bayer Crop Science, DI Christian
Krumphuber, Pflanzenbaudirektor der
Landwirtschaftskammer OÖ, Dr. Al-
bert Bergmann, AGES, DI Ernst Kar-
pfinger, Präsident der österreichischen
Rübenbauern, ÖkR Alfred Sturm, Ob-
mann der österreichischen Stärkekar-
toffelbauern und DI Ulrich Fischer,
Rohstoff-Bereichsleiter AGRANA Zu-
cker, zum Thema Pflanzenschutz.
Einig war man sich darin, dass die
emotionalen Aspekte in der stark me-
dial geführten Debatte vermehrten
Raum einnehmen und der fachliche
Diskurs größtenteils auf der Strecke
bleibt. Alle Diskutanten sehen den
Pflanzenschutz in der agrarischen
Rohstoffproduktion als einen wichti-
gen Faktor. AGES-Experte Albert Berg-
mann wies darauf hin, dass es das
gemeinsame Ziel aller, ob Behörde,
Politik oder Unternehmen, sein muss,
auf sachlicher Basis das Positive am
Pflanzenschutz aufzuzeigen, wie es
auch beim Natur- und Tierschutz der
Fall ist.
Im AGRANA-Zelt konnten die Be-
sucher die Produkte und Verkaufsak-
tivitäten von AGRANA Zucker, Stärke
und Frucht sowie der Futtermittelab-
teilung kennenlernen und Neues aus
dem Bereich Forschung  Entwicklung
aus dem AGRANA Research  Inno-
vation Center, zum Thema Nachhal-
FOTOS(3):WWW.BETAEXPO.AT
BetaExpo bot attraktives
Fachprogramm
VORNAME NACHNAME
Die Betaexpo-Gäste
nutzten in großer
Zahl die speziellen
Führungen in den
verschiedensten
Schauparzellen der
Kulturen Weizen/
Triticale, Mais,
Stärkekartoffel und
Zuckerrübe.
Absatzformat Vorspann mit
mindestens vier Zeilen, ein-
oder zweispaltig, liegt nicht auf
dem Grundlinienraster Blind-
text Ommoluptia et, utem.
Aperovitatur as conet rerit
dolestibus vent.
Fortsetzung von Seite 6 
Auf dürregschädigten Wiesen breiten sich
minderwertige Futterpflanzen aus.
FOTOS(2):HUMER
Bildtext für
Portraitfoto
mehrzeilig
Bildtext für
Portraitfoto
mehrzeilig

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HUMER Mit Strategie gegen Futternot durch Dürre Bauernzeitung Nr 26 2017juni29

  • 1. PRODUKTIONSEITE 6 NR. 26 | 29. JUNI 2017 | BauernZeitung I m Bundesmittel gab es im Mai und Juni 2017 in Österreich nur halb so viele Niederschläge wie im Bezugs- zeitraum 1981 bis 2010. Von Dürre besonders betroffen sind das nördliche Ober- und Niederösterreich, wo der Regen fast ganz ausblieb (siehe Grafik). Bei extremer Trockenheit, verbunden mit bisher nie da gewesenen Hitzeta- gen bis 35 °C, stellen die nicht tief wurzelnden Wiesengräser das Wachs- tum ein. Ein völliger Futterausfall und Folgeschäden in der Wiesennarbe sind die Folgen. Wenn Futter knapp wird, bieten sich folgende Überlegungen für Gegenmaßnahmen an: • Ersatzfutter beschaffen, • Sommerfutteranbau und die • Umstellung auf klimaangepasste Wiesengräser. Stroh und Getreide sichern In klimatisch heißen Gebieten mit traditionell wenig Winterfutterberei- tung ist bekannt, dass mit Stroh und Getreide das Vieh in Notzeiten durch- gebracht werden kann. Die Sicherung von gutem Futterstroh wird heuer durch die Dürre kritisch. Viehlose Betriebe sollten in Jahren mit Futter- not solidarisch sein, und bei dringen- der Strohnachfrage das Stroh aus- nahmsweise nicht unbedingt einar- beiten. In ihrer Wertigkeit als Notfutter sind die unterschiedlichen Stroharten wie folgt zu reihen: • Hafer, • Gerste, • Weizen, • Tritikale und • Roggen. Mikrobiologisch ist gelbes Stroh, das nicht angeregnet wurde, das bes- te Stroh. Futterstroh soll möglichst gehäckselt werden, damit es leichter gefressen wird und die Strohverluste gering bleiben. Je weniger es staubt umso besser ist die Futterqualität. Futterstroh veredeln Besser fressfähig wird das Futter- stroh, wenn es z. B. mit Melasse ver- edelt wird. Willkommener Nebeneffekt ist, dass die Melasse auch den Staub bindet. Eine energetische Anreiche- rung des Strohs kann mit Getreide und Mais erfolgen. Auf diese Weise ist bei Futternot auch noch halbwegs Zu- wachs oder Milchleistung erreichbar. Die wertvollsten Getreidearten für Notfutter sind Gerste und Hafer, da ihre Samenhülle auch wichtige Fut- terstruktureigenschaften aufweist. Geschrotet bringen Gerste oder Hafer bessere Tierleistungen als gequetsch- tes oder ganzes Korn. Weizenschrot ist ungünstig, weil der schnelle Stärkeabbau die Azido- segefahr erhöht. Körnermais ist durch langsamen Stärkeabbau ein ideales leistungssteigerndes Ersatzfutter. Wie bei jeder Futterumstellung ist auch bei der Verfütterung von Getreide oder Mais eine zwei- bis dreiwöchige Um- stellungsphase mit anfänglich kleine- ren Mengen unbedingt einzuhalten. Der Grund dafür ist die notwendige mikrobielle Anpassung der besonde- ren, rohfaserverdauenden Magen- und Darmflora beim Vieh. Wer die Wie- derkäuer mit zu schneller Futterände- rung überfordert, läuft Gefahr, schwe- re gesundheitliche Schäden und Leis- tungseinbußen zu verursachen, die sogar bis zum Tod führen können. Das Überfressen mit Getreideschrot von dominierenden Alpha-Tieren am Futtertrog, die schwächere Tiere bei der Fütterung abdrängen, ist daher durch Beobachtung und geeignete Futterzuteilung zu verhindern. Zusätzlicher Futterbau Die heuer frühere Getreideernte ermöglicht einen früheren Zwischen- fruchtfutterbau. Betriebe mit Ackerbau können diese Chance nützen, um die zu erwartende Futternot zu lindern. Statistisch fallen die höchsten Mo- natsniederschläge im Juli bis August. Die heutigen Klimawandelmodelle deuten an, dass sich die Niederschlä- ge tendenziell in die Wintermonate verschieben. Das Auftreten von immer mehr Hitzetagen mit über 30 °C und längeren Dürreperioden ist inzwischen auch in Österreich ein Faktum. Grün- landbauern werden ihre Wiesen an das immer wärmere Klima anpassen müssen. Dies erfolgt am besten schritt- weise, durch jährliche Einsaat im Sommer mit für den Standort geeig- neten Gräserarten. Höchste Priorität hat dabei der erste Aufwuchs. In wär- meren Zeiten werden die Folgeauf- wüchse qualitativ immer schlechter und ertraglich unsicher. Zwischenfruchtanbau Für gute Erträge ist die Erfahrung zu nutzen, dass der frühe Zwischen- fruchtanbau (bald nach der Ge- treideernte) das meiste Futter ergibt. Ein ehernes Gesetz ist, dass die extrem raschwüchsigen Kreuzblütler Som- merfutterraps und Perko PVH das früheste Zwischenfruchtgrünfutter innerhalb weniger Wochen hervor- bringen. Für einen guten Aufgang muss die Bodenfeuchte gut genutzt werden. Das gelingt mittels rascher Bodenbearbeitung mit Rückverfesti- gung durch Walzen. Ertragreiche Zwi- schenfrüchte brauchen vor der Saat eine Stickstoffgabe von 50 bis 70 kg N/ha. Optimal ist die kombinierte Gabe von Gülle und Mineraldün- ger-Stickstoff. Landsberger Gemenge Ein sehr wertvolles Sommerfutter ist weiters das Landsberger Gemenge. Es enthält drei wärmeliebende Pflan- zenarten, die im Sommer rasch reifen. Der erste Schnitt bringt meist außer- gewöhnliche Spitzenerträge. Bei frü- hem Anbau, genug Feuchte und Wär- me kann sogar ein zweiter Aufwuchs folgen. Inkarnatklee und Zottelwicke FOTO:ZAMGFOTO:HUMER Mit Strategie gegen die Futternot durch Dürre Diese Wiesennarbe ist durch Dürre bereits stark geschädigt Eine schrittweise Umstellung auf trockenheitsverträgliche Gräserarten ist hier anzuraten. Futterausfall und Schäden in der Wiesennarbe – die seit Wochen anhaltende Dürre hinterlässt in Grünlandbetrie- ben gravierende Spuren. Neben der unmittelbar dringenden Ersatzfutterbeschaffung müs- sen die Bauern Maßnahmen zur „klimatischen Futterum- stellung“ setzen. JOHANN HUMER Österreichweit betrug das Niederschlagsdefizit im Juni rund 50 Prozent. Fast gar keine Niederschläge gab es im Mühl und Waldviertel sowie im südöstlichen Wienerwald. Seite 7 >> FERKELMARKT Öhyb-Notierung stabil auf 2,90 Euro/kg Die Ferkelnachfrage im gesamten EU-Raum ist nach wie vor so groß, dass auch ein leicht aber stetig steigendes Angebot pünktlich abgesetzt werden kann. Damit setzt sich die um diese Jahreszeit gewöhnlich nachlassende Preisstabilität weiter fort. Im Ferkelhandel gibt es derzeit in keiner Region Europas Preiszugeständnisse – dies ist eine weitere Bestätigung für die andauernde, nachhaltige Phase guter Ferkelmarktverhältnisse. Der Ferkelpreis könnte noch einige weitere Wochen auf diesem sehr guten Niveau verharren. In den heimischen Bundesländern schwankt das wöchentliche Angebot derzeit noch relativ stark, weist aber ebenfalls steigende Tendenz auf. Die Versorgungsengpässe der letzten Monate sind damit beseitigt. In ganz Österreich überwiegen ausgeglichene und damit weiterhin feste Ferkelmarktverhältnis- se. Die Öhyb-Notierung lautet unverändert auf 2,90 Euro/kg. Hans Stinglmayr, VLV RINDERMARKT Erneut drei Cent plus für den Jungstier Bei männlichen Schlachtrindern sind Angebot und Nachfrage in den meisten EU-Ländern ausgeglichen, die Preise sind überwie- gend stabil. Bei Schlachtkühen ist der Markt uneinheitlich, meist wird jedoch von einem knappen Angebot berichtet. Die Preise sind stabil bis leicht steigend, es wird jedoch von ausgereizten Preisen berichtet. In Österreich kommen Jungstiere leicht rückläufig zum Angebot, die Nachfrage ist stabil – für die laufende Woche war eine Preisanhebung bei Jungstieren und Ochsen um drei Cent möglich. Bei Schlachtkühen und Kalbinnen ist das Angebot stabil und trifft weiterhin auf eine rege Nachfrage. Die Preise sind unverändert. Bei Schlachtkälbern ist das Angebot rückläufig trifft auf eine ruhige Nachfrage, die Preise sind unverändert. Rudolf Rogl, Rinderbörse MARKTTELEGRAMM Woche 26 / 26. Juni bis 2. Juli (Euro/kg) Änderung Jungstier (R2/3) 3,45 +0,03 Kalbin 3,12 = Kuh (R2/3) 2,65 = Schlachtkälber (R2/3) 5,55 = Marktbericht der Österreichischen Rinderbörse GmbH Bauernauszahlungspreise, exkl. MwSt., ohne Qualitäts- und Mengenzuschläge RINDERBÖRSE Woche 25/26 – 22. bis 28. Juni (Euro/kg) Änderung Mastschweine Notierung 1,76 = Zuchten Notierung 1,49 = Woche 26 / 26. Juni bis 2. Juli (Euro/kg) Änderung Öhyb-Ferkel OÖ 2,90 = Öhyb-Ferkel NÖ 2,90 = Öhyb-Ferkel Stmk 2,90 = Österreichische Schweinebörse Berechnungsbasis 56 % MFA, Normgewichtsband 82 bis 106 kg SG, exkl. MwSt. Öhyb-Notierungspreis der Ferkelringe Grundpreis für Ferkel bis 25 kg, exkl. MwSt., vor Mengenstaffel MASTSCHWEINE UND FERKEL KARTOFFELMARKT Erzeugerpreise in NÖ gaben nach Am heimischen Frühkartoffelmarkt haben sich die Angebotsmen- gen in der zurückliegenden Woche erhöht. Die Hektarerträge in NÖ liegen im Schnitt bei rund 20 Tonnen, regionale Gegebenhei- ten (z. B. Frostschäden) verursachen aber starke Abweichungen vom Mittelwert. In manchen Regionen behindert auch Trocken- heit die Rodearbeiten. Der Ertragszuwachs ist in allen Produkti- onsgebieten durch Hitze und fehlende Niederschläge nur gering. Dies betrifft auch die Anschlusssorten. Die Niederschläge am vergangenen Wochenende waren erneut zu gering, um in Ostösterreich für die erhoffte Entspannung zu sorgen. Die Nachfrage entspricht der Jahreszeit. Der Lebensmittelhandel ist gut mit Ware eingedeckt. Die Erzeugerpreise für Heurige haben in NÖ nachgegeben. Zu Wochenbeginn waren 28 Euro/dt erzielbar. Stabiler ist die Preisentwicklung in OÖ und in der Steiermark – hier liegen die Preise weiter bei bis zu 35 Euro/dt. In Deutschland drückt Importware aus Spanien das Preisniveau auf 24 bis 26 Euro/dt. Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ
  • 2. SEITE 7 PRODUKTIONNR. 26 | 29. JUNI 2017 | BauernZeitung – die Wachstumsmotoren im ersten Aufwuchs – treiben im zweiten aber kaum nach. So bleibt fast nur Raygras übrig. Bei guter Stickstoffdüngung zeigt Raygras dennoch einen weiteren guten Ertrag. Für weitere Nutzungen im Folgejahr ist das Gemenge er- schöpft. Das verbleibende Raygras bildet aber über den Winter einen sehr guten Boden- und Grundwasserschutz und speichert den Reststickstoff ideal für die Folgekultur. Hemmend für den Anbau von Landsberger Gemenge sind nur die Saatgutkosten, die die Legu- minosen verursachen. Sie sind aber die Schubkräfte für den üppigen Fut- terwuchs. Pachtflächen und Luzerne Eine weitere Art der Futtervorsorge kann die Pacht von Flächen zum Feld- futterbau sein. Wer besonders in von Dürre betroffenen Lagen liegt, könnte sich auch um Ackerflächen bemühen, auf denen Feldfutter mit Luzerne rein oder in Luzernegras- oder Kleegras- mischungen angebaut werden kann. Besonders Reinbestände von Luzerne bringen in Trockenlagen auch bei Dür- re erstaunliche Erträge. Bei luzerne- schonender Bewirtschaftung (ohne zu tiefer Mahd) kann Luzerne über fünf Jahre lang durchhalten. Luzerne liebt besonders warme La- gen und wird durch steigende Tempe- raturen begünstigt. Futterwiesen auf sonnigen Standorten, auf denen es infolge Dürre immer weniger Gräser- wuchs gibt, werden für Luzerne immer günstiger. In sonnigen Lagen mit halb- wegs ackerfähigem Grünland und gut durchlässigen Böden hat die tief wur- zelnde Luzerne gute Chancen, länger ausdauernd zu bleiben. Luzerne verträgt im Keim- und Ju- gendstadium keine Konkurrenz, des- halb braucht sie zum Anbau unbedingt ein gut vorbereitetes Saatbeet. Mit Grünland-Einsaattechnik auf bewach- senen Wiesen kommt sie nicht auf, wie vielfache Praxiserfahrungen ein- hellig berichten. Für einen erfolgrei- chen Luzerneanbau sind folgende Faktoren maßgeblich: • durchlässige Böden, • Saatgutimpfung, • pH-Wert über 6, • Schnitthöhen über 10 cm und • kein Befahren bei Nässe. So geführt können Luzernebestän- de bis zu zehn Jahre lang ausdauern. Das zeigen Erfahrungen im Weinvier- tel und in der Buckligen Welt, wo zunehmend trockenere Bedingungen vorherrschen. Der Luzerneanbau in dürregefährdeten Wiesen ist als Wie- senverbesserung mit Artenanpassung bei zunehmender Trockenheit und Dürreperioden zu verstehen. Aufgrund des klimatischen Temperaturanstiegs weisen einige Wiesenpflanzen zuneh- mende Tendenz auf. Auffällig ist dies bei Glatthafer und Wiesenrotklee, die zudem wertvolle Futterpflanzen dar- stellen. Trockenverträgliche Gräser Auch Rohrschwingel und Trespen breiten sich in Ostösterreich zuneh- mend aus. Wegen guter Trockenver- träglichkeit werden Knaulgras, Wie- senrispe und Rotschwingel in Einsaat- und Wiesenmischungen schon lang beigemengt. Sie sind aber keine guten Ersatzgräser bei Trockenheit. Zuviel Knaulgras mit grobem, rohfaserrei- chem Stängel im Wiesenfutter wirkt fresshemmend. Wiesenrispe bildet dichte Narben, sie ist in Saatgutmi- schungen trotz hoher Anteile von 10 bis 50 % in Trockenlagen kaum durch- setzungsfähig und sohin nicht ertrags- relevant. Englisches Raygras ist sogar im trockenen Ostösterreich viel durch- setzungsfähiger und ertragreicher als Wiesenrispe. Dem trockenverträgli- chen Rotschwingel fehlen gänzlich die Eigenschaften als gutes Rinder-Fut- tergras. Längere Hitze- und Trockenperio- den begünstigen zusehends die Aus- breitung minderwertiger Wiesenfut- terpflanzen wie Schafgarbe, Labkräu- ter, Flockenblume, Spitzwegerich und Wiesenpippau. Ihre problematische Ausbreitung und schwierige Eindäm- mung darf nicht unterschätzt werden. In dürreanfälligen Lagen wird die Auswahl klimatisch angepasster Fut- tergräser immer bedeutender. Für eine betrieblich, individuell optimierte standörtliche Gräserartenwahl für Futterwiesen und Zwischenfrüchte ist der Autor gerne behilflich. Kontakt: johann.humer@gmail.com EXPERT SERVICE MAISZÜNSLER Maiszünsler-Timing und Fusariumvorbeugung Der richtige Anwendungstermin für die Bekämpfung des Maiszünslers wird durch den Zuflug der Falter und die Eiablage bestimmt. Dieser kann mit Hilfe des Expert Service Maiszüns- ler-Timing exakt bestimmt werden (siehe Bildtext). Für jede Wettersation wird der regionale Zuflug bzw. Larvenschlupf dargestellt und ein Bekämpfungstermin mit Decis Forte empfohlen. Derzeit ist in den wärmeren Gebieten ist der Flughöhepunkt erreicht, der ideale Bekämpfungstermin ist in den nächsten Tagen zu erwarten. Besonders nach Vorfrucht Mais (auch auf Nachbarschlägen) und wenn das Maisstroh nicht gehäckselt oder nur oberflächlich eingearbeitet wurde, ist das Befallsrisiko hoch. Zur Mykotoxinreduktion kann die Zünslerbekämpfung mit Decis Forte mit einer Fusariumbekämpfung mittels Prosaro kombiniert werden. Weiters ist zu Beginn der Maisblüte eine Kontrolle der Bestände auf Käfer des Maiswurzelbohrers anzuraten. Ein Service von Bayer Agrar Austria Maiszünsler-Entwicklungsverlauf, Stand 25. Juni 2017, abrufbar in Internet unter www.expertprognose.at – Mais. Durch einen Klick auf die jweils nächstgelegene Wetterstation wird die regionale Zuflugssituation angezeigt. Der Maiszünsler ist be- reits aktiv – die Landwirt- schaftskammern haben auf ihrer Pflanzenschutz-Web- site (https://warndienst.lko. at) ein Schädlingsmonito- ring gestartet. Damit die Landwirte dem Maiszünsler rechtzeitig ent- gegenwirken können, wird mittels Lichtfallen das Auf- treten des Falters und seine Entwicklung in Maisbestän- den bundesweit täglich be- obachtet. Die Auswertung ist online auf einer Karte grafisch übersichtlich dar- gestellt. Die Landwirt- schaftskammern und die Fachexperten der Ages ar- beiten dabei Hand in Hand. Die Monitoringkarte ist auf warndienst.lko.at ab sofort abrufbar und bietet die bes- te Möglichkeit, rechtzeitig Pflanzenschutzmaßnahmen gegen den Maiszünsler zu setzen. Gegenmaßnahmen • Eine biologische Be- kämpfung ist mithilfe einer Schlupfwespenart möglich. Die Larven der Schlupfwe- spe fressen dann die Mais- zünslereier. • Eine chemische Be- handlung zum Zeitpunkt des maximalen Larven- schlupfes empfiehlt sich in der ersten Junihälfte. Effek- tiv ist eine Behandlung, solange sich die Larven nicht eingebohrt haben. Zu- gelassene Pflanzenschutz- mittel sind im Internet ab- rufbar unter http://pmg. ages.at/. • Ferner sollte darauf ge- achtet werden, die Stoppel- reste über den Winter zu beseitigen. Dabei ist es not- wendig, das Maisstroh und die Stoppel möglichst tief zu pflügen, um den Larven- schlupf zu unterbinden. Bei Auftreten des Falters ist eine solche Maßnahme sehr ef- fizient, wenn alle Landwir- te in der Region diese durch- führen. Ebenso mindert eine frühe Ernte von Silomais die Anzahl der überwindernten Larven, da diese dort noch häufig im oberen Bereich der Pflanze minieren. Der Maiszünsler schädigt die Pflanzen, indem sich die Raupe durch Kolben und Stengel frisst. Notreife und umgeknickte Pflanzen füh- ren zu hohen Verlusten. VITORE SHALA-MAYRHOFER, LKÖ Maiszünsler – Monitoring auf warndienst.lko.at FOTO:HUBERTKÖPPL,LKOÖ Eine Zünslerlarve frisst sich durch einen Maisstengel. 2.000 Besucher auf der BETAEXPO in Tulln zurück zur Übersicht 23. Juni 2017 Bei hochsommerlichen Temperatu- ren fand Österreichs größtes landwirt- schaftliches Schaufeld neben der AGRANA Zuckerfabrik wieder großes Interesse. Rund 2.000 Besucher folgten der Einladung zur BETAEXPO am 22. Juni in Tulln, die heuer unter dem Motto „Pflanzenschutz - Wohl oder Übel?“ ganz im Zeichen der aktuell politischen Debatte rund um den Ein- satz bestimmter Wirkstoffgruppen zum Pflanzenschutz stand. Nach der Begrüßung durch Land- wirtschaftskammer-Präsident Abg.z.NR ÖkR Ing. Hermann Schultes und AGRANA-Vorstand Dr. Fritz Gat- termayer stand eine spannende Podi- umsdiskussion am Programm. Es diskutierten DI Rudolf Purkhauser von Bayer Crop Science, DI Christian Krumphuber, Pflanzenbaudirektor der Landwirtschaftskammer OÖ, Dr. Al- bert Bergmann, AGES, DI Ernst Kar- pfinger, Präsident der österreichischen Rübenbauern, ÖkR Alfred Sturm, Ob- mann der österreichischen Stärkekar- toffelbauern und DI Ulrich Fischer, Rohstoff-Bereichsleiter AGRANA Zu- cker, zum Thema Pflanzenschutz. Einig war man sich darin, dass die emotionalen Aspekte in der stark me- dial geführten Debatte vermehrten Raum einnehmen und der fachliche Diskurs größtenteils auf der Strecke bleibt. Alle Diskutanten sehen den Pflanzenschutz in der agrarischen Rohstoffproduktion als einen wichti- gen Faktor. AGES-Experte Albert Berg- mann wies darauf hin, dass es das gemeinsame Ziel aller, ob Behörde, Politik oder Unternehmen, sein muss, auf sachlicher Basis das Positive am Pflanzenschutz aufzuzeigen, wie es auch beim Natur- und Tierschutz der Fall ist. Im AGRANA-Zelt konnten die Be- sucher die Produkte und Verkaufsak- tivitäten von AGRANA Zucker, Stärke und Frucht sowie der Futtermittelab- teilung kennenlernen und Neues aus dem Bereich Forschung Entwicklung aus dem AGRANA Research Inno- vation Center, zum Thema Nachhal- FOTOS(3):WWW.BETAEXPO.AT BetaExpo bot attraktives Fachprogramm VORNAME NACHNAME Die Betaexpo-Gäste nutzten in großer Zahl die speziellen Führungen in den verschiedensten Schauparzellen der Kulturen Weizen/ Triticale, Mais, Stärkekartoffel und Zuckerrübe. Absatzformat Vorspann mit mindestens vier Zeilen, ein- oder zweispaltig, liegt nicht auf dem Grundlinienraster Blind- text Ommoluptia et, utem. Aperovitatur as conet rerit dolestibus vent. Fortsetzung von Seite 6 Auf dürregschädigten Wiesen breiten sich minderwertige Futterpflanzen aus. FOTOS(2):HUMER Bildtext für Portraitfoto mehrzeilig Bildtext für Portraitfoto mehrzeilig