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Wirtschaft. | Samstag, 3. Januar 2015 | Seite 31
2015 dürfte die
Zinswende erfolgen
Aktien bleiben im neuen Jahr die aussichtsreichste
Anlageform – Kurse von Anleihen unter Druck
Finanzratgeber
Von Karl Flubacher
Basel. Im Januar des neuen Jahres
wird sich alle Aufmerksamkeit auf die
Europäische Zentralbank (EZB) rich-
ten. In den vergangenen Monaten hat
der EZB-Präsident die Erwartung
geschürt, dass ein breit angelegtes
quantitatives Lockerungsprogramm
bevorstehe. Die Marktteilnehmer hof-
fen auf einen grossen Wurf, ähnlich
dem im September 2012 aufgelegten
Aufkaufprogramm QE3. Anleger soll-
ten aber bedenken, dass ein grosser Teil
des erwarteten Effekts in den gestiege-
nen Aktienkursen wohl bereits enthal-
ten ist.
Die grossen Erwartungen an das
Januartreffen der EZB könnten auch
unerfüllt bleiben, oder das Programm
könnte seine Wirkung verfehlen. Und
schliesslich handelt die EZB aus einer
volkswirtschaftlichen Bedrängnis, denn
die Gefahr einer Deflationsspirale
nimmt laufend zu.
Die Zinspolitik der US-Notenbank
wird zur zweiten geldpolitischen Zer-
reissprobe für die Märkte werden. Seit
Monaten bereitet die Vorsitzende des
Offenmarktausschusses, Janet Yellen,
die Anleger darauf vor, dass die Leitzin-
sen 2015 steigen werden. Ob der Aus-
stieg aus der ultralockeren Geldpolitik
gelungen ist, steht erst dann fest, wenn
sich die Wirtschaft anhaltend aus eige-
ner Kraft erholen kann.
Dramatischer Einkommensverlust
Neben diesen geldpolitischen Hoch-
seilakten bestimmen auch wichtige
Marktströmungen den Anlageerfolg im
neuen Börsenjahr, insbesondere die
Entwicklung der Energiepreise. In den
vergangenen sechs Monaten hat sich
der Ölpreis halbiert. Dieser Preiszerfall
hilft zwar allen Volkswirtschaften, die
Energie importieren, und ist eine wich-
tige Stütze für den Binnenkonsum die-
ser Länder.
Für Ölexporteure – Unternehmen
wie Nationen – bedeutet er einen dra-
matischen Einkommensverlust. So wird
zum Beispiel die US-amerikanische
Schieferölindustrie unter massiven
Druck geraten, und zahlreiche Firmen
werden aufgeben müssen. Der fallende
Ölpreis erhöht die Deflationsgefahr,
was insbesondere für die Eurozone
bedrohlich ist. Auch China leidet zuneh-
mend unter sinkenden Preisen. Um das
Wachstum der eigenen Wirtschaft zu
stützen, wird China die Preise seiner
Exportgüter tief halten. Damit erhöht
sich der deflationäre Druck weiter, der
vor allem die Eurozone hart treffen
kann.
Das neue Börsenjahr dürfte mit
einem eher turbulenten Start beginnen
und auch weitere Kursrücksetzer mit
sich bringen. Im weiteren Verlauf des
Jahres sollten sich die Aktienmärkte
dann aber wieder von ihrer positiven
Seite zeigen, denn die Unternehmen
sind für einen Aufschwung bestens
positioniert. Dies trifft für die meisten
Anlageregionen zu, wobei die Aus-
gangslage für die USA im Aktienge-
schäft besonders gut ist.
Der US-Dollar dürfte relativ zu
anderen Währungen weiterhin zule-
gen, und das Wachstumspotenzial der
amerikanischen Wirtschaft bleibt
hoch. Im historischen Vergleich wer-
den die Zinsen zwar auch im angebro-
chenen Jahr tief bleiben. Sowohl die
USA als wahrscheinlich auch Gross-
britannien werden aber im Lauf des
Jahres mit Leitzinserhöhungen begin-
nen. Die Kurse von Anleihen werden in
der Folge unter Druck geraten. Deshalb
sollten Anleger Papiere mit längeren
Laufzeiten meiden.
Karl Flubacher ist Niederlassungsleiter
des VZ VermögensZentrums in Basel.
Chinas Industrie wächst langsam
Regierung muss Konjunktur weiter ankurbeln
Peking. Das Wachstum der chinesi-
schen Industrie hat sich zum Ende des
Jahres weiter verlangsamt. Der amtli-
che Einkaufsmanagerindex für die
Branche sank im Dezember auf
50,1 Punkte, wie die Regierung mit-
teilte. Damit blieb das Barometer nur
knapp über der Marke von 50 Punkten,
ab dem Wachstum signalisiert wird. Es
ist zudem der schwächste Monat des
Jahres 2014. Im November hatte der
Index noch 50,3 Zähler betragen.
Der amtliche Index berücksichtigt
insbesondere grosse Staatsunterneh-
men. Diese scheinen sich besser zu
schlagen als kleinere Firmen. Der Index
der Grossbank HSBC und des Marktin-
stituts (PMI), der sich stärker auf diese
Unternehmen konzentriert, hatte zuvor
ein Schrumpfen der Industrie signali-
siert. Das Barometer war im Dezember
erstmals seit sieben Monaten rückläufig
und auf 49,6 Punkte nach 50,0 im
November gefallen.
Die Daten deuten darauf hin, dass
die Staatsführung in Peking die Kon-
junktur weiter ankurbeln muss, um
einen deutlicheren Rückgang des
Wachstums zu verhindern. Erst Ende
November senkte Chinas Notenbank
zum ersten Mal seit mehr als zwei Jah-
ren den Leitzins. Die Zentralbank
warnte bereits davor, dass das Wachs-
tum 2015 noch geringer ausfallen
könnte als 2014. Im dritten Quartal
hatte es sich auf 7,3 Prozent abge-
schwächt. Angesichts weiter schwacher
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Regierung angepeilten 7,5 Prozent von
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Nachrichten
Lufthansa stellt
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Frankfurt. Die Lufthansa baut Perso­
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werde neu geschaffen. pg
Französischer Automarkt
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Paris. Der kriselnde französische
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nur minimal gewachsen. 2014 wurden
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sche Autobauer­Verband CCFA ges­
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tungen zurück: Bis Anfang Dezember
hatten die Autobauer für das gesamte
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einem und drei Prozent gerechnet. SDA
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Moskau. Trotz westlichen Sanktionen
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union. Die Produktion stieg im vergan-
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respektive insgesamt 527 Millionen
Tonnen. Gemäss einer gestern veröf-
fentlichten Mitteilung des russischen
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falls halbierte sich das Wachstum der
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Vor allem wegen des Preisstreits mit
der Ukraine sank die Gasproduktion
bereits im vergangenen Jahr um vier
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meter. Der Ölpreisrutsch und die Sank-
tionen machen dem Rohstoff- und Ener-
gielieferanten Russland schwer zu
schaffen. Der Wirtschaft, die stark vom
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Der Ölpreis hat das Jahr 2014 auf
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det. Grösser war der Preiseinbruch nur
noch im Jahr 2008 als Folge der
Finanzkrise. SDA
Frauenquote kommt auf den Prüfstand
Vernehmlassung läuft noch bis März – Personalvermittler ist skeptisch
Von Patrick Griesser
Basel. Die Frauenquote für Verwal-
tungsräte wird die politische Debatte
Anfang des Jahres prägen: Die vom
Bundesrat lancierte Regelung ist noch
bis Mitte März in der Vernehmlassung.
Bis dahin wird sich zeigen, welchen
Rückhalt die Idee der Regierung hat,
innerhalb von fünf Jahren alle
Geschäftsleitungen und Verwaltungs-
räte der kotierten Unternehmen mit
einem Frauenanteil von rund einem
Drittel zu besetzen. In den Verwaltungs-
räten der Schweiz sind Frauen deutlich
in der Minderheit. Der Anteil liegt bei
rund 14 Prozent. In Norwegen sind es
hingegen 39 Prozent.
Skepsis gegenüber der Quotenrege-
lung formulieren vor allem Vertreter
aus der Praxis. Dominik Brülisauer,
Partner beim Personalvermittler Heid-
rick & Struggles und Chef der Schwei-
zer Landesorganisation, bewertet es
grundsätzlich positiv, wenn die Förde-
rung von Frauen eine erhöhte Aufmerk-
samkeit erfährt. Er warnt allerdings
davor, dass beispielsweise Verwaltungs-
rätinnen unter dem hohen gesellschaft-
lichen Erwartungsdruck leiden könn-
ten, der sich aus der politischen Vorgabe
ergibt. Brülisauer spricht von einem
«vergleichsweise kleinen Talentpool».
Frauen, die heute in der Schweiz in Ver-
waltungsräte berufen werden, kommen
daher früher in diese Rolle. «Sie arbei-
ten oftmals auch noch in tieferen Posi-
tionen als männliche Kollegen. Mitun-
ter laufen die Unternehmen daher
Gefahr, dass die Frauen zu rasch auf-
steigen und dann den Erwartungen
nicht gerecht werden», gibt Brülisauer
zu bedenken. Das Risiko für die Kandi-
datinnen liege darin, dass sie teilweise
nicht auf den gleichen Erfahrungs-
schatz zurückgreifen könnten wie Män-
ner, die in höheren Positionen angefragt
werden.
«Manche Frauen gehen zu früh aus
den Linienjobs in die Verwaltungsräte»,
sagt Brülisauer, der ein weiteres Risiko
für die Frauen ortet: «Ein früher kom-
pletter Ausstieg aus der operativen
Arbeit birgt die Gefahr, dass im Lauf der
Zeit das Know-how nicht mehr aktuell
ist und Situationen und Gegebenheiten
aus einer früheren, nicht mehr passen-
den Sichtweise beurteilt werden.»
Brülisauer beobachtet, dass bei der
Suche nach passenden Verwaltungsrä-
tinnen oftmals die selben Kandidatinnen
mehrfach angefragt werden. «Viele
Frauen mit denen ich spreche, sagen
mir: ‹Ach, schon wieder.›» Eine Alterna-
tive sei es, auf den internationalen Markt
auszuweichen oder die «verborgenen»
Champions ausfindig zu machen.
Flexibel reagieren
Im Zweifelsfall empfiehlt Brülisauer
den Firmen Flexibilität. «Natürlich kon-
zentrieren wir uns bei der Suche auf
Frauen, aber wir stellen den Kandidatin-
nen auch Männer gegenüber – das
machen wir ja umgekehrt auch. Werden
Männer gesucht, schlagen wir immer
auch Frauen vor», sagt er. In den Unter-
nehmen sei bereits ein sehr grosser Wille
vorhanden,Frauenzufördern.«Aberder
Markt gibt das Personal nicht immer her.
Das braucht noch ein paar Jahre», sagt
er. Vor allem in Positionen mit einem
relativ hohen Frauenanteil, wie zum Bei-
spiel den Human Resources, würde eine
Quote in der Geschäftsleitung männli-
chen Kandidaten eine Karriere innerhalb
dieser Berufsgruppe erschweren – ein
Trend, der sich heute schon abzeichnet.
Der Entscheid des Bundesrates sieht
vor, dass Frauen «mindestens zu 30 Pro-
zent im Verwaltungsrat und in der
Geschäftsleitung vertreten» sein sollen.
Andernfalls seien im Vergütungsbericht
bei Gesellschaften die Gründe anzuge-
ben, und es muss dargelegt werden,
welche Massnahmen zur Förderung des
weniger stark vertretenen Geschlechts
ergriffen worden sind.
Laut einer Studie der Personalbera-
tung Egon Zehnder steigt der Anteil von
Frauen in Schweizer Verwaltungsräten.
Dennoch besetzen Frauen in den Unter-
nehmen nur 13,9 Prozent der Sitze. In
Europa stieg der Anteil von Frauen in
den Aufsichtsgremien innerhalb von
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Die Entwicklung hierzulande fällt weni-
ger dynamisch aus: Der Anteil nahm
innerhalb von zwei Jahren von 11,6 auf
13,9 Prozent zu. 2004 schnitt die
Schweiz noch besser ab. In der damals
erstmals veröffentlichten Studie waren
in den Verwaltungsräten in europäi-
schen Unternehmen nur acht Prozent
der Posten mit Frauen besetzt, in der
Schweiz waren es neun Prozent.
Die Treue zu den eigenen
vier Wänden nimmt ab
Jeder fünfte Schweizer denkt ans Verkaufen
Von Kurt Tschan
Zürich. Das eigene Haus oder die schi-
cke Eigentumswohnung sind für Herrn
und Frau Schweizer nicht mehr das,
was sie einmal waren. Jeder fünfte
Immobilienbesitzer ist davon über-
zeugt, dass es sich nur um eine vorüber-
gehende Bleibe handelt. Dies hat
eine repräsentative Umfrage des Inter-
net-Vergleichsdienstes Comparis bei
1250 Wohneigentümern im Alter zwi-
schen 18 und 74 Jahren ergeben. «Der
Traum vom Eigenheim ist heute für
viele ein Traum auf Zeit», sagt Banken-
Experte Marc Parmentier.
Als häufigster Grund für die
Umzugspläne nennen die Eigenheimbe-
sitzer die Änderung der Familiensitua-
tion. Wenn die Kinder ausziehen, wird
das Haus oder die Wohnung zu gross.
Aber auch mit dem Älterwerden sowie
bei einer anhaltenden Krankheit wird
immer häufiger der Aufwand für die
Pflege von Haus oder Wohnung zu gross
und der Wunsch nach einer Luftverän-
derung damit stärker.
Interessant ist auch, dass zwei von
drei, die ihr Haus verlassen wollen, sich
eine kleinere Unterkunft wünschen. In
diesem Sinne ist auch nachvollziehbar,
dass Besitzer von Eigentumswohnun-
gen ihrem Besitz eher treu bleiben. Drei
von vier von ihnen denken nicht daran,
ihre Siebensachen zu packen und
irgendwann auszuziehen.
37 Prozent haben Wohneigentum
Am stärksten an ihren eigenen vier
Wänden hängen gemäss Comparis die
Tessiner. Für 84 Prozent von ihnen ist
klar, dass sie dort, wo sie zu Hause sind,
auch sterben wollen. Dieser Anteil liegt
in der Westschweiz um neun Prozent
tiefer. In der Deutschschweiz sind es
67 Prozent, die nicht daran denken,
irgendwann auszuziehen.
Auch das Alter hat einen grossen
Einfluss auf die Einstellung zum Eigen-
heim. «Je älter der Eigenheimbesitzer
ist, desto eher möchte er in seinem Haus
oder in seiner Wohnung bleiben»,
schreibt Comparis. Aber bereits sechs
von zehn Befragten im Alter von 18
bis 39 Jahren gaben an, dass, wenn sie
Wohneigentum erwerben, dann auch
bis im hohen Alter darin verweilen wol-
len. In der Schweiz sind inzwischen 37
Prozent der Bevölkerung Besitzer eines
Eigenheims.
Vorzeigemanagerin. Monika Ribar ist unter anderem im Verwaltungsrat der SBB
und der Lufthansa. Eine Quotenregelung bewertete sie stets skeptisch. Foto Keystone
Das neue Börsenjahr
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DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART
 

Frauenquote

  • 1. Wirtschaft. | Samstag, 3. Januar 2015 | Seite 31 2015 dürfte die Zinswende erfolgen Aktien bleiben im neuen Jahr die aussichtsreichste Anlageform – Kurse von Anleihen unter Druck Finanzratgeber Von Karl Flubacher Basel. Im Januar des neuen Jahres wird sich alle Aufmerksamkeit auf die Europäische Zentralbank (EZB) rich- ten. In den vergangenen Monaten hat der EZB-Präsident die Erwartung geschürt, dass ein breit angelegtes quantitatives Lockerungsprogramm bevorstehe. Die Marktteilnehmer hof- fen auf einen grossen Wurf, ähnlich dem im September 2012 aufgelegten Aufkaufprogramm QE3. Anleger soll- ten aber bedenken, dass ein grosser Teil des erwarteten Effekts in den gestiege- nen Aktienkursen wohl bereits enthal- ten ist. Die grossen Erwartungen an das Januartreffen der EZB könnten auch unerfüllt bleiben, oder das Programm könnte seine Wirkung verfehlen. Und schliesslich handelt die EZB aus einer volkswirtschaftlichen Bedrängnis, denn die Gefahr einer Deflationsspirale nimmt laufend zu. Die Zinspolitik der US-Notenbank wird zur zweiten geldpolitischen Zer- reissprobe für die Märkte werden. Seit Monaten bereitet die Vorsitzende des Offenmarktausschusses, Janet Yellen, die Anleger darauf vor, dass die Leitzin- sen 2015 steigen werden. Ob der Aus- stieg aus der ultralockeren Geldpolitik gelungen ist, steht erst dann fest, wenn sich die Wirtschaft anhaltend aus eige- ner Kraft erholen kann. Dramatischer Einkommensverlust Neben diesen geldpolitischen Hoch- seilakten bestimmen auch wichtige Marktströmungen den Anlageerfolg im neuen Börsenjahr, insbesondere die Entwicklung der Energiepreise. In den vergangenen sechs Monaten hat sich der Ölpreis halbiert. Dieser Preiszerfall hilft zwar allen Volkswirtschaften, die Energie importieren, und ist eine wich- tige Stütze für den Binnenkonsum die- ser Länder. Für Ölexporteure – Unternehmen wie Nationen – bedeutet er einen dra- matischen Einkommensverlust. So wird zum Beispiel die US-amerikanische Schieferölindustrie unter massiven Druck geraten, und zahlreiche Firmen werden aufgeben müssen. Der fallende Ölpreis erhöht die Deflationsgefahr, was insbesondere für die Eurozone bedrohlich ist. Auch China leidet zuneh- mend unter sinkenden Preisen. Um das Wachstum der eigenen Wirtschaft zu stützen, wird China die Preise seiner Exportgüter tief halten. Damit erhöht sich der deflationäre Druck weiter, der vor allem die Eurozone hart treffen kann. Das neue Börsenjahr dürfte mit einem eher turbulenten Start beginnen und auch weitere Kursrücksetzer mit sich bringen. Im weiteren Verlauf des Jahres sollten sich die Aktienmärkte dann aber wieder von ihrer positiven Seite zeigen, denn die Unternehmen sind für einen Aufschwung bestens positioniert. Dies trifft für die meisten Anlageregionen zu, wobei die Aus- gangslage für die USA im Aktienge- schäft besonders gut ist. Der US-Dollar dürfte relativ zu anderen Währungen weiterhin zule- gen, und das Wachstumspotenzial der amerikanischen Wirtschaft bleibt hoch. Im historischen Vergleich wer- den die Zinsen zwar auch im angebro- chenen Jahr tief bleiben. Sowohl die USA als wahrscheinlich auch Gross- britannien werden aber im Lauf des Jahres mit Leitzinserhöhungen begin- nen. Die Kurse von Anleihen werden in der Folge unter Druck geraten. Deshalb sollten Anleger Papiere mit längeren Laufzeiten meiden. Karl Flubacher ist Niederlassungsleiter des VZ VermögensZentrums in Basel. Chinas Industrie wächst langsam Regierung muss Konjunktur weiter ankurbeln Peking. Das Wachstum der chinesi- schen Industrie hat sich zum Ende des Jahres weiter verlangsamt. Der amtli- che Einkaufsmanagerindex für die Branche sank im Dezember auf 50,1 Punkte, wie die Regierung mit- teilte. Damit blieb das Barometer nur knapp über der Marke von 50 Punkten, ab dem Wachstum signalisiert wird. Es ist zudem der schwächste Monat des Jahres 2014. Im November hatte der Index noch 50,3 Zähler betragen. Der amtliche Index berücksichtigt insbesondere grosse Staatsunterneh- men. Diese scheinen sich besser zu schlagen als kleinere Firmen. Der Index der Grossbank HSBC und des Marktin- stituts (PMI), der sich stärker auf diese Unternehmen konzentriert, hatte zuvor ein Schrumpfen der Industrie signali- siert. Das Barometer war im Dezember erstmals seit sieben Monaten rückläufig und auf 49,6 Punkte nach 50,0 im November gefallen. Die Daten deuten darauf hin, dass die Staatsführung in Peking die Kon- junktur weiter ankurbeln muss, um einen deutlicheren Rückgang des Wachstums zu verhindern. Erst Ende November senkte Chinas Notenbank zum ersten Mal seit mehr als zwei Jah- ren den Leitzins. Die Zentralbank warnte bereits davor, dass das Wachs- tum 2015 noch geringer ausfallen könnte als 2014. Im dritten Quartal hatte es sich auf 7,3 Prozent abge- schwächt. Angesichts weiter schwacher Konjunkturdaten dürften die von der Regierung angepeilten 7,5 Prozent von 2014 nicht mehr zu erreichen sein. SDA Nachrichten Lufthansa stellt 1650 Mitarbeiter ein Frankfurt. Die Lufthansa baut Perso­ nalbestand auf: Für das Jahr 2015 sei die Beschäftigung von 1650 neuen Mit­ arbeitern in Deutschland geplant, mel­ det die Agentur AWP. Gesucht werden demnach neben 400 Technikern auch rund 800 Flugbegleiter für die Kern­ gesellschaft Lufthansa Passage sowie für den neuen Billigableger Eurowings. Rund die Hälfte der Flugbegleiter­Jobs werde neu geschaffen. pg Französischer Automarkt nur minimal gewachsen Paris. Der kriselnde französische Automarkt ist im vergangenen Jahr nur minimal gewachsen. 2014 wurden knapp 1,8 Millionen Neufahrzeuge angemeldet und damit 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der französi­ sche Autobauer­Verband CCFA ges­ tern in Paris mitteilte. Das Wachstum blieb damit deutlich hinter den Erwar­ tungen zurück: Bis Anfang Dezember hatten die Autobauer für das gesamte Jahr mit einem Plus von zwischen einem und drei Prozent gerechnet. SDA Börse schliesst Aktien der Cyprus Airways aus Nikosia. Die zyprische Börse nimmt die chronisch defizitäre Cyprus Air­ ways von ihrem Kurszettel. Ab dem 13. Januar werden die Aktien der staat­ lich kontrollierten Fluggesellschaft nicht mehr gehandelt. Mit dem Schritt solle Schaden von Anlegern abgewen­ det werden. Die Airline habe weder für 2012, 2013 noch das erste Halbjahr 2014 Finanzberichte eingereicht. SDA GM ruft weitere Fahrzeuge zurück New York. Der Autohersteller General Motors hat weitere Zehntausende Fahrzeuge zurück in die Werkstätten beordert. Grund seien potenzielle Pro­ bleme mit den Zündungssystemen, teilte das Unternehmen mit. Betroffen sind rund 83500 Geländelimousinen und Kleinlaster. Allerdings dürften weniger als 500 Fahrzeuge tatsächlich Reparaturen benötigen. Unfälle oder Verletzungen seien im Zusammenhang mit den Defekten nicht bekannt. SDA Russlands Ölförderung auf Rekordhoch Plus beträgt 0,7 Prozent Moskau. Trotz westlichen Sanktionen und Wirtschaftskrise hat Russland im vergangenen Jahr so viel Öl gefördert wie noch nie seit dem Ende der Sowjet- union. Die Produktion stieg im vergan- genen Jahr um 0,7 Prozent auf 10,58 Millionen Barrel pro Tag (bpd) respektive insgesamt 527 Millionen Tonnen. Gemäss einer gestern veröf- fentlichten Mitteilung des russischen Energieministeriums ist vor allem die Produktion kleinerer Privatfirmen gestiegen. Da sich Russland wegen der Strafmassnahmen von EU und USA im Ukraine-Konflikt verstärkt in Asien nach Kunden umschaut, wuchs der Export nach China um 43 Prozent auf den Rekordwert von 22,6 Millionen Tonnen (452000 bpd). Nicht zuletzt wegen des Ölpreisver- falls halbierte sich das Wachstum der Produktion allerdings. Für dieses Jahr rechnet das Ministerium mit einem För- derrückgang von 0,3 Prozent auf 525 Millionen Tonnen. Vor allem wegen des Preisstreits mit der Ukraine sank die Gasproduktion bereits im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 640,24 Milliarden Kubik- meter. Der Ölpreisrutsch und die Sank- tionen machen dem Rohstoff- und Ener- gielieferanten Russland schwer zu schaffen. Der Wirtschaft, die stark vom Öl- und Gasgeschäft abhängig ist, droht 2015 eine Rezession. Der Ölpreis hat das Jahr 2014 auf dem tiefsten Stand seit Mai 2009 been- det. Grösser war der Preiseinbruch nur noch im Jahr 2008 als Folge der Finanzkrise. SDA Frauenquote kommt auf den Prüfstand Vernehmlassung läuft noch bis März – Personalvermittler ist skeptisch Von Patrick Griesser Basel. Die Frauenquote für Verwal- tungsräte wird die politische Debatte Anfang des Jahres prägen: Die vom Bundesrat lancierte Regelung ist noch bis Mitte März in der Vernehmlassung. Bis dahin wird sich zeigen, welchen Rückhalt die Idee der Regierung hat, innerhalb von fünf Jahren alle Geschäftsleitungen und Verwaltungs- räte der kotierten Unternehmen mit einem Frauenanteil von rund einem Drittel zu besetzen. In den Verwaltungs- räten der Schweiz sind Frauen deutlich in der Minderheit. Der Anteil liegt bei rund 14 Prozent. In Norwegen sind es hingegen 39 Prozent. Skepsis gegenüber der Quotenrege- lung formulieren vor allem Vertreter aus der Praxis. Dominik Brülisauer, Partner beim Personalvermittler Heid- rick & Struggles und Chef der Schwei- zer Landesorganisation, bewertet es grundsätzlich positiv, wenn die Förde- rung von Frauen eine erhöhte Aufmerk- samkeit erfährt. Er warnt allerdings davor, dass beispielsweise Verwaltungs- rätinnen unter dem hohen gesellschaft- lichen Erwartungsdruck leiden könn- ten, der sich aus der politischen Vorgabe ergibt. Brülisauer spricht von einem «vergleichsweise kleinen Talentpool». Frauen, die heute in der Schweiz in Ver- waltungsräte berufen werden, kommen daher früher in diese Rolle. «Sie arbei- ten oftmals auch noch in tieferen Posi- tionen als männliche Kollegen. Mitun- ter laufen die Unternehmen daher Gefahr, dass die Frauen zu rasch auf- steigen und dann den Erwartungen nicht gerecht werden», gibt Brülisauer zu bedenken. Das Risiko für die Kandi- datinnen liege darin, dass sie teilweise nicht auf den gleichen Erfahrungs- schatz zurückgreifen könnten wie Män- ner, die in höheren Positionen angefragt werden. «Manche Frauen gehen zu früh aus den Linienjobs in die Verwaltungsräte», sagt Brülisauer, der ein weiteres Risiko für die Frauen ortet: «Ein früher kom- pletter Ausstieg aus der operativen Arbeit birgt die Gefahr, dass im Lauf der Zeit das Know-how nicht mehr aktuell ist und Situationen und Gegebenheiten aus einer früheren, nicht mehr passen- den Sichtweise beurteilt werden.» Brülisauer beobachtet, dass bei der Suche nach passenden Verwaltungsrä- tinnen oftmals die selben Kandidatinnen mehrfach angefragt werden. «Viele Frauen mit denen ich spreche, sagen mir: ‹Ach, schon wieder.›» Eine Alterna- tive sei es, auf den internationalen Markt auszuweichen oder die «verborgenen» Champions ausfindig zu machen. Flexibel reagieren Im Zweifelsfall empfiehlt Brülisauer den Firmen Flexibilität. «Natürlich kon- zentrieren wir uns bei der Suche auf Frauen, aber wir stellen den Kandidatin- nen auch Männer gegenüber – das machen wir ja umgekehrt auch. Werden Männer gesucht, schlagen wir immer auch Frauen vor», sagt er. In den Unter- nehmen sei bereits ein sehr grosser Wille vorhanden,Frauenzufördern.«Aberder Markt gibt das Personal nicht immer her. Das braucht noch ein paar Jahre», sagt er. Vor allem in Positionen mit einem relativ hohen Frauenanteil, wie zum Bei- spiel den Human Resources, würde eine Quote in der Geschäftsleitung männli- chen Kandidaten eine Karriere innerhalb dieser Berufsgruppe erschweren – ein Trend, der sich heute schon abzeichnet. Der Entscheid des Bundesrates sieht vor, dass Frauen «mindestens zu 30 Pro- zent im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung vertreten» sein sollen. Andernfalls seien im Vergütungsbericht bei Gesellschaften die Gründe anzuge- ben, und es muss dargelegt werden, welche Massnahmen zur Förderung des weniger stark vertretenen Geschlechts ergriffen worden sind. Laut einer Studie der Personalbera- tung Egon Zehnder steigt der Anteil von Frauen in Schweizer Verwaltungsräten. Dennoch besetzen Frauen in den Unter- nehmen nur 13,9 Prozent der Sitze. In Europa stieg der Anteil von Frauen in den Aufsichtsgremien innerhalb von zwei Jahren von 15,6 auf 20,3 Prozent. Die Entwicklung hierzulande fällt weni- ger dynamisch aus: Der Anteil nahm innerhalb von zwei Jahren von 11,6 auf 13,9 Prozent zu. 2004 schnitt die Schweiz noch besser ab. In der damals erstmals veröffentlichten Studie waren in den Verwaltungsräten in europäi- schen Unternehmen nur acht Prozent der Posten mit Frauen besetzt, in der Schweiz waren es neun Prozent. Die Treue zu den eigenen vier Wänden nimmt ab Jeder fünfte Schweizer denkt ans Verkaufen Von Kurt Tschan Zürich. Das eigene Haus oder die schi- cke Eigentumswohnung sind für Herrn und Frau Schweizer nicht mehr das, was sie einmal waren. Jeder fünfte Immobilienbesitzer ist davon über- zeugt, dass es sich nur um eine vorüber- gehende Bleibe handelt. Dies hat eine repräsentative Umfrage des Inter- net-Vergleichsdienstes Comparis bei 1250 Wohneigentümern im Alter zwi- schen 18 und 74 Jahren ergeben. «Der Traum vom Eigenheim ist heute für viele ein Traum auf Zeit», sagt Banken- Experte Marc Parmentier. Als häufigster Grund für die Umzugspläne nennen die Eigenheimbe- sitzer die Änderung der Familiensitua- tion. Wenn die Kinder ausziehen, wird das Haus oder die Wohnung zu gross. Aber auch mit dem Älterwerden sowie bei einer anhaltenden Krankheit wird immer häufiger der Aufwand für die Pflege von Haus oder Wohnung zu gross und der Wunsch nach einer Luftverän- derung damit stärker. Interessant ist auch, dass zwei von drei, die ihr Haus verlassen wollen, sich eine kleinere Unterkunft wünschen. In diesem Sinne ist auch nachvollziehbar, dass Besitzer von Eigentumswohnun- gen ihrem Besitz eher treu bleiben. Drei von vier von ihnen denken nicht daran, ihre Siebensachen zu packen und irgendwann auszuziehen. 37 Prozent haben Wohneigentum Am stärksten an ihren eigenen vier Wänden hängen gemäss Comparis die Tessiner. Für 84 Prozent von ihnen ist klar, dass sie dort, wo sie zu Hause sind, auch sterben wollen. Dieser Anteil liegt in der Westschweiz um neun Prozent tiefer. In der Deutschschweiz sind es 67 Prozent, die nicht daran denken, irgendwann auszuziehen. Auch das Alter hat einen grossen Einfluss auf die Einstellung zum Eigen- heim. «Je älter der Eigenheimbesitzer ist, desto eher möchte er in seinem Haus oder in seiner Wohnung bleiben», schreibt Comparis. Aber bereits sechs von zehn Befragten im Alter von 18 bis 39 Jahren gaben an, dass, wenn sie Wohneigentum erwerben, dann auch bis im hohen Alter darin verweilen wol- len. In der Schweiz sind inzwischen 37 Prozent der Bevölkerung Besitzer eines Eigenheims. Vorzeigemanagerin. Monika Ribar ist unter anderem im Verwaltungsrat der SBB und der Lufthansa. Eine Quotenregelung bewertete sie stets skeptisch. Foto Keystone Das neue Börsenjahr dürfte mit einem eher turbulenten Start beginnen.