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Fixed Income: Investiert
sein oder nicht investiert
sein, das ist hier die
Frage
Jaco Rouw
Senior Portfolio Manager, Global Fixed Income
investment
partners
Seit mehreren Jahren hört man immer wieder dieselbe Frage: Sollte man (weiterhin) am globalen
Anleihemarkt investiert sein? Die Gründe für die Skepsis, was die Aussichten dieser Anlageform betrifft,
lassen sich in drei Hauptgruppen unterteilen.
Zunächst einmal steigen die globalen Anleihekurse bereits seit langer Zeit,
sodass die Wahrscheinlichkeit eines Kurseinbruchs zunimmt. Klar, die Kurse
können nicht ewig steigen. Doch wie die Grafik zeigt, galt das bereits vor fünf,
zehn oder sogar 15 Jahren.
Was steigt, muss fallen?
In jedem Fall ist der anhaltende Verfall der Renditen globaler Anleihen über die
letzten Jahrzehnte ein faszi-nierendes Phänomen. Für seine Ursachen gibt es
verschiedene Erklärungen, wie beispielsweise die These der unvermeidbaren
Stagnation („secular stagnation“). Danach besteht das Grundproblem darin,
dass die Realzinsen, die das Verhältnis von Ersparnissen zu Investitionen
steuern, bei gleichzeitiger Vollbeschäftigung im Wesentlichen negativ sind.
Unserer Ansicht nach ist diese Verschiebung des Gleichgewichts zwischen
Sparen und Investieren weitgehend demografisch bedingt. Während der letzten
Jahrzehnte ist der Anteil der „langfristigen Sparer“ (im Wesentlichen die
Altersgruppe zwischen 25 und 65) an der Gesamtbevölkerung stetig gestiegen.
Im Ergebnis stiegen auch die Ersparnisse im Verhältnis zu den Investitionen.
Inzwischen ist diese Verschiebung innerhalb der Bevölkerung weitgehend
abgeschlossen. In der Folge dürfte es zu einem Rückgang des weltweiten
Zinsniveaus kommen.
Ein weiterer Grund zur Besorgnis besteht darin, dass höhere Anleihekurse
niedrigere Renditen bedeuten, die Ren-diten aber nicht unter null fallen können.
Davon waren wir jedenfalls bis vor kurzem noch überzeugt. Aktuell ren-tieren
bereits rund 20 Prozent aller europäischen Staatsanleihen im roten Bereich.
Anfang des Jahres betrug dieser Anteil sogar knapp 30 Prozent. Wie dem auch
sei, die Renditen sind immer noch extrem niedrig. Bei einem Rendi-teniveau von
rund 1,7 Prozent – so viel wirft der Barclays Global Aggregate Index aktuell ab
– erscheint das Auf-wärtspotenzial der Renditen (bzw. das Abwärtspotenzial
der Kurse) jedenfalls sehr viel höher als die Wahrschein-lichkeit eines
umgekehrten Verlaufs. Das mag wohl so sein, doch sollte man nicht vergessen,
dass die Renditen auf zehnjährige japanische Staatsanleihen zu Beginn dieses
Jahrtausends mit 1,8 Prozent als „lächerlich“ gering galten. Auch während der
nächsten 15 Jahre warfen diese Papiere selten über 1,8 Prozent ab. Im
Nachhinein ist jetzt na-türlich klar, dass die volkswirtschaftlichen Rahmendaten
dieses niedrige Niveau rechtfertigten.
Damit sind wir beim dritten Grund, der Bewertung. Realistischerweise ist nur
damit eine akkurate Einschätzung der Perspektiven für die globalen Fixed-
Income-Märkte möglich. Allerdings ist dies auch die subjektivste Methode.
Auch ohne quantitative Lockerung würden Modelle anhand konventioneller
Faktoren wie Wirtschaftswachstum, Inflation und Leitzinsen zu
unterschiedlichen Bewertungen gelangen, je nach persönlicher Interpretation
dieser Variablen. Davon abgesehen stellt sich die Frage, wie weit die Renditen
auf Basis einer fairen Bewertung noch sinken müssen, wenn man bedenkt, dass
das Angebot an Staatsanleihen angesichts der Zentralbankaufkäufe in den vier
großen entwickelten Volkswirtschaften in 2015 eher stagnieren wird und bereits
den niedrigsten Stand seit Anfang des Jahrtausends erreicht hat.
Alles in allem rechnen wir in den nächsten sechs bis zwölf Monaten nur mit
einem leichten Anstieg der Anleihe-renditen. Langfristig wird der
demografische Trend für Anleihen weniger günstig sein. Doch das ist ein ganz
allmäh-licher Prozess, der die Anleiherenditen im nächsten Jahr noch nicht steil
in die Höhe treiben wird. Die Anleihe-renditen sind derzeit zwar sehr niedrig,
doch es gibt gute Gründe, warum diese Situation noch lange andauern kann,
wie etwa die massiven Anleihekäufe der Zentralbanken.
Und zum Schluss noch ein Wort zur größten Sorge der Finanzmärkte,
Leitzinsanhebungen durch die Fed. Die Kon-sequenzen solcher Zinserhöhungen
sollten wirklich nicht überbewertet werden. Die Fed wird die Zinsen aller
Wahrscheinlichkeit nach anheben, wenn die Konjunktur ausreichend Dynamik
entwickelt hat. Für die Kreditspreads wäre das günstig. Geht man davon aus,
dass die zweijährigen Swapsätze in den USA (ein Indikator für die
voraussichtliche Entwicklung der Fed Fund Rate) in den nächsten zwei Jahren
um 250 Basispunkte klettern werden, dann dürfte die Rendite des Barclays
Global Index auf Basis von Erfahrungswerten um ca. 1,0 Prozent zulegen. Unter
Einbezug der Carry ergibt das eine Gesamtrendite von jährlich minus 1,0
Prozent. Schlecht, aber nicht kata-strophal. Jeder Anleihefonds, der bei seinen
Investmententscheidungen eher offensiv aktiv vorgeht, sollte in der Lage sein,
die Gesamtrendite wieder ins Positive zu drehen.
Jaco Rouw
Senior Portfolio Manager
Global Fixed IncomeBarclays Global Agg (USD, hedged)
Über NN Investment Partners
NN Investment Partners (NNIP)* ist der Asset Manager der NN Group N.V., einer an der Börse
gehandelten Aktiengesellschaft. NNIP hat seinen Hauptsitz in Den Haag, in den Niederlanden und
verwaltet weltweit ca. Euro 184 Milliarden** Assets under Management für institutionelle Kunden
und Privatanleger. NNIP beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeiter und ist in 16 Ländern in Europa, im
Nahen Osten, Asien und den USA vertreten.
Am 7. April 2015 hat ING Investment Management zu NN Investment Partners umfirmiert. NNIP ist
Teil der NN Group N.V., einer an der Börse gehandelten Aktiengesellschaft. 37,1 (per 15.06. 2015)
der NN Group sind derzeit im Besitz der ING Group. ING beabsichtigt die restlichen Anteile an der
NN-Gruppe, unter Einbeziehung des von ING mit der Europäischen Kommission abgestimmten
Zeitrahmens, vor dem 31. Dezember 2016 zu veräußern.
*NNIP / NN Investment Partners ist der Markenname von NNIP Asset Management B.V., German
Branch
**Stand: Q2 2015, 30. Juni 2015
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.nnip.com und www.nn-group.com
Rechtlicher Hinweis
Diese Publikation dient allein Informationszwecken. Sie stellt keine Anlage-, Steuer- oder Rechtsberatung dar. Insbesondere
handelt es sich hierbei weder um ein Angebot oder einen Prospekt noch eine Aufforderung zum Erwerb oder Verkauf von
Wertpapieren, zur Abgabe eines Angebots oder zur Teilnahme an einer bestimmten Handelsstrategie. Dieses Dokument
ist nur für professionelle Anleger im Sinne der MiFID-Richtlinie bestimmt. Ob-wohl die hierin enthaltenen Informationen mit
großer Sorgfalt zusammengestellt wurden, übernehmen wir keine – weder ausdrückliche noch stillschweigende – Gewähr für
deren Richtigkeit oder Vollständigkeit. Wir behalten uns das Recht vor, die hierin enthaltenen Informationen jederzeit und un-
angekündigt zu ändern oder zu aktualisieren. Eine direkte oder indirekte Haftung der NN Investment Partners B.V., NN Invest-
ment Partners Holdings N.V. oder anderer zur NN-Gruppe gehörender Gesellschaften sowie deren Organe und Mitarbeiter für
die in dieser Publikati-on enthaltenen Informationen und/oder Empfehlungen ist ausgeschlossen. Die in diesem Dokument en-
thaltenen Informationen sind nicht als Anlageberatung oder -leistungen zu verstehen. Falls Sie Anlageleistungen wünschen,
setzen Sie sich bitte mit unserer Geschäftsstelle in Verbindung. Sie nutzen die hierin enthaltenen Informationen auf eigene
Gefahr. Investitionen sind mit Risiken verbunden. Bitte beachten Sie, dass der Wert der Anlage steigen oder sinken kann und
die Wertentwicklung in der Vergangenheit keine Gewähr für die zukünftige Wertentwicklung bietet. Diese Publikation und die
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Dritten in sonstiger Weise zugänglich gemacht werden. Diese Publika-tion ist kein Angebot für den Kauf oder Verkauf von
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  • 1. Fixed Income: Investiert sein oder nicht investiert sein, das ist hier die Frage Jaco Rouw Senior Portfolio Manager, Global Fixed Income investment partners
  • 2. Seit mehreren Jahren hört man immer wieder dieselbe Frage: Sollte man (weiterhin) am globalen Anleihemarkt investiert sein? Die Gründe für die Skepsis, was die Aussichten dieser Anlageform betrifft, lassen sich in drei Hauptgruppen unterteilen. Zunächst einmal steigen die globalen Anleihekurse bereits seit langer Zeit, sodass die Wahrscheinlichkeit eines Kurseinbruchs zunimmt. Klar, die Kurse können nicht ewig steigen. Doch wie die Grafik zeigt, galt das bereits vor fünf, zehn oder sogar 15 Jahren. Was steigt, muss fallen? In jedem Fall ist der anhaltende Verfall der Renditen globaler Anleihen über die letzten Jahrzehnte ein faszi-nierendes Phänomen. Für seine Ursachen gibt es verschiedene Erklärungen, wie beispielsweise die These der unvermeidbaren Stagnation („secular stagnation“). Danach besteht das Grundproblem darin, dass die Realzinsen, die das Verhältnis von Ersparnissen zu Investitionen steuern, bei gleichzeitiger Vollbeschäftigung im Wesentlichen negativ sind. Unserer Ansicht nach ist diese Verschiebung des Gleichgewichts zwischen Sparen und Investieren weitgehend demografisch bedingt. Während der letzten Jahrzehnte ist der Anteil der „langfristigen Sparer“ (im Wesentlichen die Altersgruppe zwischen 25 und 65) an der Gesamtbevölkerung stetig gestiegen. Im Ergebnis stiegen auch die Ersparnisse im Verhältnis zu den Investitionen. Inzwischen ist diese Verschiebung innerhalb der Bevölkerung weitgehend abgeschlossen. In der Folge dürfte es zu einem Rückgang des weltweiten Zinsniveaus kommen. Ein weiterer Grund zur Besorgnis besteht darin, dass höhere Anleihekurse niedrigere Renditen bedeuten, die Ren-diten aber nicht unter null fallen können. Davon waren wir jedenfalls bis vor kurzem noch überzeugt. Aktuell ren-tieren bereits rund 20 Prozent aller europäischen Staatsanleihen im roten Bereich. Anfang des Jahres betrug dieser Anteil sogar knapp 30 Prozent. Wie dem auch sei, die Renditen sind immer noch extrem niedrig. Bei einem Rendi-teniveau von rund 1,7 Prozent – so viel wirft der Barclays Global Aggregate Index aktuell ab – erscheint das Auf-wärtspotenzial der Renditen (bzw. das Abwärtspotenzial der Kurse) jedenfalls sehr viel höher als die Wahrschein-lichkeit eines umgekehrten Verlaufs. Das mag wohl so sein, doch sollte man nicht vergessen, dass die Renditen auf zehnjährige japanische Staatsanleihen zu Beginn dieses Jahrtausends mit 1,8 Prozent als „lächerlich“ gering galten. Auch während der nächsten 15 Jahre warfen diese Papiere selten über 1,8 Prozent ab. Im Nachhinein ist jetzt na-türlich klar, dass die volkswirtschaftlichen Rahmendaten dieses niedrige Niveau rechtfertigten. Damit sind wir beim dritten Grund, der Bewertung. Realistischerweise ist nur damit eine akkurate Einschätzung der Perspektiven für die globalen Fixed- Income-Märkte möglich. Allerdings ist dies auch die subjektivste Methode. Auch ohne quantitative Lockerung würden Modelle anhand konventioneller Faktoren wie Wirtschaftswachstum, Inflation und Leitzinsen zu unterschiedlichen Bewertungen gelangen, je nach persönlicher Interpretation dieser Variablen. Davon abgesehen stellt sich die Frage, wie weit die Renditen auf Basis einer fairen Bewertung noch sinken müssen, wenn man bedenkt, dass das Angebot an Staatsanleihen angesichts der Zentralbankaufkäufe in den vier großen entwickelten Volkswirtschaften in 2015 eher stagnieren wird und bereits den niedrigsten Stand seit Anfang des Jahrtausends erreicht hat. Alles in allem rechnen wir in den nächsten sechs bis zwölf Monaten nur mit einem leichten Anstieg der Anleihe-renditen. Langfristig wird der demografische Trend für Anleihen weniger günstig sein. Doch das ist ein ganz allmäh-licher Prozess, der die Anleiherenditen im nächsten Jahr noch nicht steil in die Höhe treiben wird. Die Anleihe-renditen sind derzeit zwar sehr niedrig, doch es gibt gute Gründe, warum diese Situation noch lange andauern kann, wie etwa die massiven Anleihekäufe der Zentralbanken. Und zum Schluss noch ein Wort zur größten Sorge der Finanzmärkte, Leitzinsanhebungen durch die Fed. Die Kon-sequenzen solcher Zinserhöhungen sollten wirklich nicht überbewertet werden. Die Fed wird die Zinsen aller Wahrscheinlichkeit nach anheben, wenn die Konjunktur ausreichend Dynamik entwickelt hat. Für die Kreditspreads wäre das günstig. Geht man davon aus, dass die zweijährigen Swapsätze in den USA (ein Indikator für die voraussichtliche Entwicklung der Fed Fund Rate) in den nächsten zwei Jahren um 250 Basispunkte klettern werden, dann dürfte die Rendite des Barclays Global Index auf Basis von Erfahrungswerten um ca. 1,0 Prozent zulegen. Unter Einbezug der Carry ergibt das eine Gesamtrendite von jährlich minus 1,0 Prozent. Schlecht, aber nicht kata-strophal. Jeder Anleihefonds, der bei seinen Investmententscheidungen eher offensiv aktiv vorgeht, sollte in der Lage sein, die Gesamtrendite wieder ins Positive zu drehen. Jaco Rouw Senior Portfolio Manager Global Fixed IncomeBarclays Global Agg (USD, hedged)
  • 3. Über NN Investment Partners NN Investment Partners (NNIP)* ist der Asset Manager der NN Group N.V., einer an der Börse gehandelten Aktiengesellschaft. NNIP hat seinen Hauptsitz in Den Haag, in den Niederlanden und verwaltet weltweit ca. Euro 184 Milliarden** Assets under Management für institutionelle Kunden und Privatanleger. NNIP beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeiter und ist in 16 Ländern in Europa, im Nahen Osten, Asien und den USA vertreten. Am 7. April 2015 hat ING Investment Management zu NN Investment Partners umfirmiert. NNIP ist Teil der NN Group N.V., einer an der Börse gehandelten Aktiengesellschaft. 37,1 (per 15.06. 2015) der NN Group sind derzeit im Besitz der ING Group. ING beabsichtigt die restlichen Anteile an der NN-Gruppe, unter Einbeziehung des von ING mit der Europäischen Kommission abgestimmten Zeitrahmens, vor dem 31. Dezember 2016 zu veräußern. *NNIP / NN Investment Partners ist der Markenname von NNIP Asset Management B.V., German Branch **Stand: Q2 2015, 30. Juni 2015 Weitere Informationen erhalten Sie unter www.nnip.com und www.nn-group.com Rechtlicher Hinweis Diese Publikation dient allein Informationszwecken. Sie stellt keine Anlage-, Steuer- oder Rechtsberatung dar. Insbesondere handelt es sich hierbei weder um ein Angebot oder einen Prospekt noch eine Aufforderung zum Erwerb oder Verkauf von Wertpapieren, zur Abgabe eines Angebots oder zur Teilnahme an einer bestimmten Handelsstrategie. Dieses Dokument ist nur für professionelle Anleger im Sinne der MiFID-Richtlinie bestimmt. Ob-wohl die hierin enthaltenen Informationen mit großer Sorgfalt zusammengestellt wurden, übernehmen wir keine – weder ausdrückliche noch stillschweigende – Gewähr für deren Richtigkeit oder Vollständigkeit. Wir behalten uns das Recht vor, die hierin enthaltenen Informationen jederzeit und un- angekündigt zu ändern oder zu aktualisieren. Eine direkte oder indirekte Haftung der NN Investment Partners B.V., NN Invest- ment Partners Holdings N.V. oder anderer zur NN-Gruppe gehörender Gesellschaften sowie deren Organe und Mitarbeiter für die in dieser Publikati-on enthaltenen Informationen und/oder Empfehlungen ist ausgeschlossen. Die in diesem Dokument en- thaltenen Informationen sind nicht als Anlageberatung oder -leistungen zu verstehen. Falls Sie Anlageleistungen wünschen, setzen Sie sich bitte mit unserer Geschäftsstelle in Verbindung. Sie nutzen die hierin enthaltenen Informationen auf eigene Gefahr. Investitionen sind mit Risiken verbunden. Bitte beachten Sie, dass der Wert der Anlage steigen oder sinken kann und die Wertentwicklung in der Vergangenheit keine Gewähr für die zukünftige Wertentwicklung bietet. Diese Publikation und die darin enthaltenen Informationen dürfen ohne unsere schriftliche Genehmigung weder kopiert, vervielfältigt, verbreitet noch Dritten in sonstiger Weise zugänglich gemacht werden. Diese Publika-tion ist kein Angebot für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren und richtet sich nicht an Personen in Ländern, in denen die Verbreitung solcher Materialien rechtlich verboten ist. Für alle Ansprüche im Zusammenhang mit diesem Haftungsausschluss ist niederländisches Recht maßgeblich. investment partners