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Steuerliche Grundlagen
für Existenzgründerinnen & Existenzgründer
1
Pekala & Behler
Steuerberatungsgesellschaft
Partnerschaft mbB
2
www.finanzamt.de
Sinn und Zweck des Fragebogens
1. steuerliche Erfassung der Unternehmerin bzw.
des Unternehmers
2. Vergabe einer Steuernummer
3. Prüfung: „Welche Steuern fallen an?“
4. ggf. Festsetzung von Vorauszahlungen
3
Bearbeitungszeit des FA:
ca. 4 Wochen
Steuerliche Erfassung
4
• Angaben zur Person
Steuerliche Erfassung
5
• Angaben zur steuerlichen Beratung
6
Steuerliche Erfassung
• Angaben zum Betrieb
7
Gewerbebetrieb Freiberufliche Tätigkeit
z.B.:
• Handelsgeschäfte
• Handwerksbetriebe
• Gaststätten
• Hotelbetriebe
• selbständige Handels- u.
Versicherungsvertreter
z.B.:
• Ärzte, Heilpraktiker
• Krankengymnasten
• Rechtsanwälte, Notare
• Ingenieure, Architekten
• Künstler
• Schriftsteller
Anmeldung des Unternehmens
8
Gewerbebetrieb Freiberufliche Tätigkeit
Gewerbe- / Ordnungsamt
bei der
Stadt bzw. Gemeinde
Finanzamt
Anmeldung des Unternehmens
9
Gewinnermittlungsarten
2 Möglichkeiten
10
Gewinnermittlungsarten
Vermögensvergleich
Einnahmenüberschuss-
Rechnung
Bilanz zzgl.
Gewinn- und
Verlustrechnung
Betriebseinnahmen
- Betriebsausgaben
= Gewinn
→ Vereinfachung für
„kleine Unternehmen“
11
jaja
Erziele ich Einkünfte aus Gewerbebetrieb?
kaufmännischer Geschäftsbetrieb?
Buchführungs-
pflicht
Buchführungs-
pflicht
Umsatz > 500.000 €
Gewinn > 50.000 €
neinnein
Einnahmen-
überschuss-
rechnung
neinnein
neinnein
jaja
jaja
§ vereinfachte Gewinnermittlung
§ für „Kleingewerbetreibende“ + Freiberufler
12
Einnahmenüberschussrechnung
bei Betriebseinnahmen über 17.500€
â amtlicher Vordruck (Anlage EÜR)
Betriebseinnahmen
- Betriebsausgaben
= Gewinn / Verlust
13
Überblick über die Anlage EÜR
Die wichtigsten Steuerarten
§Einkommensteuer
14
§Umsatzsteuer
§Gewerbesteuer
Einkommensteuer
15
System der Einkommensteuer
16
Summe der Einkünfte
- Sonderausgaben
- außergewöhnliche Belastungen (z.B. Kosten Behinderung)
- Kinderfreibeträge
- Grundfreibetrag
= zu versteuerndes Einkommen
x Steuersatz (gestaffelt)
= Einkommensteuer
System der Einkommensteuer
17
Summe der Einkünfte
= zu versteuerndes Einkommen
x Steuersatz (gestaffelt)
= Einkommensteuer
Arbeitslohn abzgl. Werbungskosten
Gewinn / Verlust aus Gewerbe
+
=
abzgl. ...
Grundfreibeträge
Zeitraum Grundfreibetrag Eingangssteuersatz Spitzensteuersatz Soli
2010 – 2012 8.004 € 14% 42% 5,5%
2013 8.130 € 14% 42% 5,5%
2014 8.354 € 14% 42% 5,5%
18
(Grundtabelle = ledige):
Einkommensteuerbelastung
19
Jährliches zu
versteuerndes Einkommen
Steuerbetrag Steuersatz
8.500 € 20 € 0,24%
12.000 € 639 € 5,33%
15.000 € 1.343 € 8,95%
20.000 € 2.634 € 13,17%
24.000 € 3.748 € 15,62%
Beispiele (Grundtabelle = ledige):
20
Einkommensteuer
Vorauszahlungen Jahreserklärung
Abgabefrist:
31. Mai des Folgejahres
Vorauszahlungen
werden
angerechnet !
vierteljährlich fällig:
10. März
10. Juni
10. September
10. Dezember
21
Einkommensteuer (Vorauszahlungen)
realistische Schätzung !
Wichtig
Umsatzsteuer (= Mehrwertsteuer)
22
Das System der Umsatzsteuer
23
Hersteller Händler
Finanzamt
Verkauf Möbel:
Wert 1.000 €
USt 190 €
Gesamt 1.190 €
Zahlung
Umsatzsteuer:
190 €
Erstattung
Vorsteuer:
190 €
Das System der Umsatzsteuer
24
Händler Kunde
Verkauf Möbel:
Wert 2.000 €
USt 380 €
Gesamt 2.380 €
Zahlung
Umsatzsteuer:
380 €
Erstattung
Vorsteuer:
380 € ?
Finanzamt
25
Vereinfachtes Berechnungsschema
Umsätze x Steuer zu 19 %:
Summe Umsatzsteuer: = ........... €
Umsätze x Steuer zu 7 %:
Vorsteuer:
Steuerschuld / -erstattung:
........... €
+ ........... €
- ........... €
= ........... €
26
Steuersatz
• Bücher und Zeitungen
• Nahrungsmittel
• Zahntechnikerleistungen
• lebende Tiere
• etc…
Ausnahme = ermäßigter Steuersatz 7 %
Grundsatz = Regelsteuersatz = 19 %
Umsatzsteuer
27
Voranmeldungen Jahreserklärung
Abgabefrist + Fälligkeit:
10. Tag nach Ablauf des
Voranmeldungszeitraums
Abgabefrist:
31. Mai des Folgejahres
Voranmeldungen
werden
angerechnet !
bei Gründungen monatlich
28
• Unternehmer berechnet die Steuer selbst
• Zahlung des Betrags bis zum 10. des Folgemonats
Abgabe elektronisch =
ELSTER
Umsatzsteuer-Voranmeldungen
grds. kein gesonderter Bescheid !
ØVerlängerung Abgabefrist jeweils um 1 Monat
aber:
ØSondervorauszahlung:
• 1/11 der vorauss. Vorauszahlungen (bei Gründung)
• 1/11 der Vorauszahlungen des Vorjahres
29
Dauerfristverlängerung
30
Rechnungsinhalt
Bestandteil Rechnung Kleinbetragsrechnung
Name und Anschrift leistender Unternehmer X X
Name und Anschrift des Leistungsempfängers X
Steuernummer bzw. USt-ID X
Ausstellungsdatum der Rechnung X X
Rechnungsnummer (fortlaufend / einmalig) X
Menge und Art der Lieferung / Leistung X X
Zeitpunkt der Lieferung / Leistung X
Entgelt aufgeschlüsselt nach Steuersätzen /
Steuerbefreiung
X
Anzuwendender Steuersatz X X
Den auf das Entgelt entfallenden Steuerbetrag X
Hinweis auf Steuerbefreiungen X X
Entgelt und Umsatzsteuer in einer Summe X
31
Mark Mustermann
Musterweg 3
88888 Musterstadt
St.-Nr.: 5100/5000/0815
An
Meister GmbH
Musterstrasse 10
88888 Musterstadt
RechnungsNr.:MM-2010-081
13.07.2010
Tag der Lieferung: 09.07.2010
Rechnung
Unternehmer +
Steuernummer
Datum
Empfänger
Rechnungsnummer
Zeitpunkt
32
Artikel Waren 7% Waren 19%
· 10 Rasenmäher
„topcut“
· 60 kg Tannendünger
„Nadelgrün“
· 15 kg Rasensamen
„Trittfest“
60,00 €
10.000,00 €
100,00 €
Summe Waren 0%
Summe Waren 7%
Summe Waren 19%
60,00 €
10.100,00 €
Umsatzsteuer 7%
Umsatzsteuer 19%
4,20 €
1.919,00 €
Rechnungsbetrag gesamt 12.083,20 €
Menge +
Bezeichnung
Steuersatz +
Betrag
Aufschlüsselung
nach Steuersätzen
33
Kleinunternehmer - Regelung
Umsatz Gründungsjahr (vorauss.) ≤ 17.500 €
und
Umsatz Folgejahr (vorauss.) ≤ 50.000 €
Umsatzsteuer
wird nicht
erhoben
Kein
Steuerausweis
in der
Rechnung
Kein
Vorsteuerabzug
Kleinunternehmer - Regelung
Wahlrecht
34
Bindung: 5 Jahreaberaber
35
Soll- / Istversteuerung
Sollversteuerung Istversteuerung
Steuer entsteht,
wenn
Leistung ausgeführt
bzw.
Ware verkauft
Steuer entsteht
im Zeitpunkt
der Zahlung
Grundsatz auf Antrag
§ Sollversteuerung
Beispiel:
Unternehmer U verkauf am 25.02.2015 Ware für 1.000 € zzgl 190 € USt. Der
Kunde bezahlt die Rechnung am 02.04.2015.
Lösung:
U muss die 190 € Umsatzsteuer mit der USt-VA 02/2015 am 10.03.2015 an das
Finanzamt abführen.
36
Soll- / Istversteuerung
§ Istversteuerung
Beispiel:
Unternehmer U verkauf am 25.02.2015 Ware für 1.000 € zzgl 190 € USt. Der
Kunde bezahlt die Rechnung am 02.04.2015.
Lösung:
U muss die 190 € Umsatzsteuer erst für den Monat der Zahlung anmelden (mit
der USt-VA 04/2015) und am 10.05.2015 an das Finanzamt abführen.
37
Soll- / Istversteuerung
38
Soll- / Istversteuerung
Istversteuerung
Steuer entsteht
im Zeitpunkt
der Zahlung
auf Antrag
Voraussetzungen:
Umsatz Vorjahr < 500.000 €
oder
keine Buchführungspflicht
oder
Umsätze aus freiberuflicher
Tätigkeit
39
Umsatzsteuer - Identifikationsnummer
Gewerbesteuer
40
41
Gewerbesteuererklärung
Gemeinde
Finanzamt
Abgabefrist: 31. Mai des Folgejahres
Gewerbesteuermessbescheid
Gewerbesteuerbescheid
Freibetrag:
24.500 €
42
Die elektronische Steuererklärung
• Einkommensteuererklärung
• Umsatzsteuererklärung
• Gewerbesteuererklärung
• Umsatzsteuervoranmeldung
• Lohnsteueranmeldung
• Verpflichtung zur authentifizierten elektronischen
Übermittlung ab dem Jahr 2011 für alle Erklärungen
und Anmeldungen
• ab 2013 auch für Bilanzen und
Einnahmenüberschuss-Rechnungen verpflichtend
Alle wichtigen Informationen unter: www.elster.de
43
Noch ein paar Tipps zum Schluss…..
• Nutzen Sie auch Angebote der verschiedenen
Institutionen, z.B.:
– Starter-Center
• Ziehen Sie ggf. Experten hinzu, z.B.:
– Steuerberater
– Rechtsanwälte
§ Was darf ich selber?
§ ALLES…
§ Einnahmen und Ausgaben aufzeichnen
§ Gewinnermittlung erstellen
§ Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben
§ Steuererklärungen und Anlagen ausfüllen und elektronisch an das Finanzamt übermitteln
§ Schriftverkehr mit dem Finanzamt führen
§ usw.
44
§ Was leistet ein Steuerberater für mich?
§ Rechnungswesen
§ Aufzeichnung der Einnahmen und Ausgaben (Beachtung der steuerlichen Vorgaben)
§ Übermittlung der Voranmeldungen
§ Erstellung der Gewinnermittlung
§ …
§ Lohn
§ Erstellung der Abrechnungen
§ mtl. Meldungen an Finanzamt und Sozialversicherungsträger
§ …
§ Steuerberatung
§ Betriebswirtschaftliche Beratung
45
§ Wie kann eine Zusammenarbeit mit dem Steuerberater aussehen?
§ Sie kümmern sich um Ihre steuerlichen Belange selbst und kontaktieren den
Steuerberater nur punktuell.
§ Sie geben Ihre geschäftlichen Unterlagen einmal im Jahr an den Steuerberater und er
erstellt die Gewinnermittlung für Sie. Die eigentlichen Steuererklärung erfolgt in
Eigenregie. Unterjährig kümmern Sie sich um die steuerlichen Aufgaben.
§ Sie überlassen alles dem Steuerberater. Die Unterlagen werden regelmäßig (z.B.
monatlich) an den Steuerberater gegeben und er kümmert sich um die steuerlichen
Themen.
§ ….
46
Was kostet ein Steuerberater
§ Keine Pauschale Aussage möglich
§ Aber…
§ Beispiel 1
Unternehmer U kümmert sich um alles selbst und kontaktiert den Steuerberater nur
bei bestimmten Fragen.
> Stundenaufwand nach Bedarf (Bsp. 120 € pro Stunde)
§ Beispiel 2
Unternehmer U führt eine Pizzeria, hat zwei Angestellte und macht einen
Jahresumsatz von 75.000 €. Er gibt alle Unterlagen an den Steuerberater.
§ Lohn: 22 € monatlich
§ Buchhaltung: 110 € monatlich
§ Gewinnermittlung: 440 €
§ Steuererklärungen: 200 €
Investition pro Jahr: ca. 2.225 €
47
Viel Erfolg !
Pekala & Behler Steuerberatungsgesellschaft
Am Hoppenhof 32 / 33104 Paderborn
www.pb-steuern.de
48

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Vortrag steuerliche Grundlagen für Exsistenzgründer

  • 1. Steuerliche Grundlagen für Existenzgründerinnen & Existenzgründer 1 Pekala & Behler Steuerberatungsgesellschaft Partnerschaft mbB
  • 3. Sinn und Zweck des Fragebogens 1. steuerliche Erfassung der Unternehmerin bzw. des Unternehmers 2. Vergabe einer Steuernummer 3. Prüfung: „Welche Steuern fallen an?“ 4. ggf. Festsetzung von Vorauszahlungen 3 Bearbeitungszeit des FA: ca. 4 Wochen
  • 5. Steuerliche Erfassung 5 • Angaben zur steuerlichen Beratung
  • 7. 7 Gewerbebetrieb Freiberufliche Tätigkeit z.B.: • Handelsgeschäfte • Handwerksbetriebe • Gaststätten • Hotelbetriebe • selbständige Handels- u. Versicherungsvertreter z.B.: • Ärzte, Heilpraktiker • Krankengymnasten • Rechtsanwälte, Notare • Ingenieure, Architekten • Künstler • Schriftsteller Anmeldung des Unternehmens
  • 8. 8 Gewerbebetrieb Freiberufliche Tätigkeit Gewerbe- / Ordnungsamt bei der Stadt bzw. Gemeinde Finanzamt Anmeldung des Unternehmens
  • 11. 11 jaja Erziele ich Einkünfte aus Gewerbebetrieb? kaufmännischer Geschäftsbetrieb? Buchführungs- pflicht Buchführungs- pflicht Umsatz > 500.000 € Gewinn > 50.000 € neinnein Einnahmen- überschuss- rechnung neinnein neinnein jaja jaja
  • 12. § vereinfachte Gewinnermittlung § für „Kleingewerbetreibende“ + Freiberufler 12 Einnahmenüberschussrechnung bei Betriebseinnahmen über 17.500€ â amtlicher Vordruck (Anlage EÜR) Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben = Gewinn / Verlust
  • 13. 13 Überblick über die Anlage EÜR
  • 16. System der Einkommensteuer 16 Summe der Einkünfte - Sonderausgaben - außergewöhnliche Belastungen (z.B. Kosten Behinderung) - Kinderfreibeträge - Grundfreibetrag = zu versteuerndes Einkommen x Steuersatz (gestaffelt) = Einkommensteuer
  • 17. System der Einkommensteuer 17 Summe der Einkünfte = zu versteuerndes Einkommen x Steuersatz (gestaffelt) = Einkommensteuer Arbeitslohn abzgl. Werbungskosten Gewinn / Verlust aus Gewerbe + = abzgl. ...
  • 18. Grundfreibeträge Zeitraum Grundfreibetrag Eingangssteuersatz Spitzensteuersatz Soli 2010 – 2012 8.004 € 14% 42% 5,5% 2013 8.130 € 14% 42% 5,5% 2014 8.354 € 14% 42% 5,5% 18 (Grundtabelle = ledige):
  • 19. Einkommensteuerbelastung 19 Jährliches zu versteuerndes Einkommen Steuerbetrag Steuersatz 8.500 € 20 € 0,24% 12.000 € 639 € 5,33% 15.000 € 1.343 € 8,95% 20.000 € 2.634 € 13,17% 24.000 € 3.748 € 15,62% Beispiele (Grundtabelle = ledige):
  • 20. 20 Einkommensteuer Vorauszahlungen Jahreserklärung Abgabefrist: 31. Mai des Folgejahres Vorauszahlungen werden angerechnet ! vierteljährlich fällig: 10. März 10. Juni 10. September 10. Dezember
  • 23. Das System der Umsatzsteuer 23 Hersteller Händler Finanzamt Verkauf Möbel: Wert 1.000 € USt 190 € Gesamt 1.190 € Zahlung Umsatzsteuer: 190 € Erstattung Vorsteuer: 190 €
  • 24. Das System der Umsatzsteuer 24 Händler Kunde Verkauf Möbel: Wert 2.000 € USt 380 € Gesamt 2.380 € Zahlung Umsatzsteuer: 380 € Erstattung Vorsteuer: 380 € ? Finanzamt
  • 25. 25 Vereinfachtes Berechnungsschema Umsätze x Steuer zu 19 %: Summe Umsatzsteuer: = ........... € Umsätze x Steuer zu 7 %: Vorsteuer: Steuerschuld / -erstattung: ........... € + ........... € - ........... € = ........... €
  • 26. 26 Steuersatz • Bücher und Zeitungen • Nahrungsmittel • Zahntechnikerleistungen • lebende Tiere • etc… Ausnahme = ermäßigter Steuersatz 7 % Grundsatz = Regelsteuersatz = 19 %
  • 27. Umsatzsteuer 27 Voranmeldungen Jahreserklärung Abgabefrist + Fälligkeit: 10. Tag nach Ablauf des Voranmeldungszeitraums Abgabefrist: 31. Mai des Folgejahres Voranmeldungen werden angerechnet ! bei Gründungen monatlich
  • 28. 28 • Unternehmer berechnet die Steuer selbst • Zahlung des Betrags bis zum 10. des Folgemonats Abgabe elektronisch = ELSTER Umsatzsteuer-Voranmeldungen grds. kein gesonderter Bescheid !
  • 29. ØVerlängerung Abgabefrist jeweils um 1 Monat aber: ØSondervorauszahlung: • 1/11 der vorauss. Vorauszahlungen (bei Gründung) • 1/11 der Vorauszahlungen des Vorjahres 29 Dauerfristverlängerung
  • 30. 30 Rechnungsinhalt Bestandteil Rechnung Kleinbetragsrechnung Name und Anschrift leistender Unternehmer X X Name und Anschrift des Leistungsempfängers X Steuernummer bzw. USt-ID X Ausstellungsdatum der Rechnung X X Rechnungsnummer (fortlaufend / einmalig) X Menge und Art der Lieferung / Leistung X X Zeitpunkt der Lieferung / Leistung X Entgelt aufgeschlüsselt nach Steuersätzen / Steuerbefreiung X Anzuwendender Steuersatz X X Den auf das Entgelt entfallenden Steuerbetrag X Hinweis auf Steuerbefreiungen X X Entgelt und Umsatzsteuer in einer Summe X
  • 31. 31 Mark Mustermann Musterweg 3 88888 Musterstadt St.-Nr.: 5100/5000/0815 An Meister GmbH Musterstrasse 10 88888 Musterstadt RechnungsNr.:MM-2010-081 13.07.2010 Tag der Lieferung: 09.07.2010 Rechnung Unternehmer + Steuernummer Datum Empfänger Rechnungsnummer Zeitpunkt
  • 32. 32 Artikel Waren 7% Waren 19% · 10 Rasenmäher „topcut“ · 60 kg Tannendünger „Nadelgrün“ · 15 kg Rasensamen „Trittfest“ 60,00 € 10.000,00 € 100,00 € Summe Waren 0% Summe Waren 7% Summe Waren 19% 60,00 € 10.100,00 € Umsatzsteuer 7% Umsatzsteuer 19% 4,20 € 1.919,00 € Rechnungsbetrag gesamt 12.083,20 € Menge + Bezeichnung Steuersatz + Betrag Aufschlüsselung nach Steuersätzen
  • 33. 33 Kleinunternehmer - Regelung Umsatz Gründungsjahr (vorauss.) ≤ 17.500 € und Umsatz Folgejahr (vorauss.) ≤ 50.000 € Umsatzsteuer wird nicht erhoben Kein Steuerausweis in der Rechnung Kein Vorsteuerabzug
  • 35. 35 Soll- / Istversteuerung Sollversteuerung Istversteuerung Steuer entsteht, wenn Leistung ausgeführt bzw. Ware verkauft Steuer entsteht im Zeitpunkt der Zahlung Grundsatz auf Antrag
  • 36. § Sollversteuerung Beispiel: Unternehmer U verkauf am 25.02.2015 Ware für 1.000 € zzgl 190 € USt. Der Kunde bezahlt die Rechnung am 02.04.2015. Lösung: U muss die 190 € Umsatzsteuer mit der USt-VA 02/2015 am 10.03.2015 an das Finanzamt abführen. 36 Soll- / Istversteuerung
  • 37. § Istversteuerung Beispiel: Unternehmer U verkauf am 25.02.2015 Ware für 1.000 € zzgl 190 € USt. Der Kunde bezahlt die Rechnung am 02.04.2015. Lösung: U muss die 190 € Umsatzsteuer erst für den Monat der Zahlung anmelden (mit der USt-VA 04/2015) und am 10.05.2015 an das Finanzamt abführen. 37 Soll- / Istversteuerung
  • 38. 38 Soll- / Istversteuerung Istversteuerung Steuer entsteht im Zeitpunkt der Zahlung auf Antrag Voraussetzungen: Umsatz Vorjahr < 500.000 € oder keine Buchführungspflicht oder Umsätze aus freiberuflicher Tätigkeit
  • 41. 41 Gewerbesteuererklärung Gemeinde Finanzamt Abgabefrist: 31. Mai des Folgejahres Gewerbesteuermessbescheid Gewerbesteuerbescheid Freibetrag: 24.500 €
  • 42. 42 Die elektronische Steuererklärung • Einkommensteuererklärung • Umsatzsteuererklärung • Gewerbesteuererklärung • Umsatzsteuervoranmeldung • Lohnsteueranmeldung • Verpflichtung zur authentifizierten elektronischen Übermittlung ab dem Jahr 2011 für alle Erklärungen und Anmeldungen • ab 2013 auch für Bilanzen und Einnahmenüberschuss-Rechnungen verpflichtend Alle wichtigen Informationen unter: www.elster.de
  • 43. 43 Noch ein paar Tipps zum Schluss….. • Nutzen Sie auch Angebote der verschiedenen Institutionen, z.B.: – Starter-Center • Ziehen Sie ggf. Experten hinzu, z.B.: – Steuerberater – Rechtsanwälte
  • 44. § Was darf ich selber? § ALLES… § Einnahmen und Ausgaben aufzeichnen § Gewinnermittlung erstellen § Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben § Steuererklärungen und Anlagen ausfüllen und elektronisch an das Finanzamt übermitteln § Schriftverkehr mit dem Finanzamt führen § usw. 44
  • 45. § Was leistet ein Steuerberater für mich? § Rechnungswesen § Aufzeichnung der Einnahmen und Ausgaben (Beachtung der steuerlichen Vorgaben) § Übermittlung der Voranmeldungen § Erstellung der Gewinnermittlung § … § Lohn § Erstellung der Abrechnungen § mtl. Meldungen an Finanzamt und Sozialversicherungsträger § … § Steuerberatung § Betriebswirtschaftliche Beratung 45
  • 46. § Wie kann eine Zusammenarbeit mit dem Steuerberater aussehen? § Sie kümmern sich um Ihre steuerlichen Belange selbst und kontaktieren den Steuerberater nur punktuell. § Sie geben Ihre geschäftlichen Unterlagen einmal im Jahr an den Steuerberater und er erstellt die Gewinnermittlung für Sie. Die eigentlichen Steuererklärung erfolgt in Eigenregie. Unterjährig kümmern Sie sich um die steuerlichen Aufgaben. § Sie überlassen alles dem Steuerberater. Die Unterlagen werden regelmäßig (z.B. monatlich) an den Steuerberater gegeben und er kümmert sich um die steuerlichen Themen. § …. 46
  • 47. Was kostet ein Steuerberater § Keine Pauschale Aussage möglich § Aber… § Beispiel 1 Unternehmer U kümmert sich um alles selbst und kontaktiert den Steuerberater nur bei bestimmten Fragen. > Stundenaufwand nach Bedarf (Bsp. 120 € pro Stunde) § Beispiel 2 Unternehmer U führt eine Pizzeria, hat zwei Angestellte und macht einen Jahresumsatz von 75.000 €. Er gibt alle Unterlagen an den Steuerberater. § Lohn: 22 € monatlich § Buchhaltung: 110 € monatlich § Gewinnermittlung: 440 € § Steuererklärungen: 200 € Investition pro Jahr: ca. 2.225 € 47
  • 48. Viel Erfolg ! Pekala & Behler Steuerberatungsgesellschaft Am Hoppenhof 32 / 33104 Paderborn www.pb-steuern.de 48