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Paten für Kinder in Esmeraldas/San Lorenzo e.V.
Mönchstr. 43, 33790 Halle
Tel.: 05201-9892
e-mail: Paten-fuer-Kinder@web.de

IBAN: DE97 4805 1580 0000 0396 85
Swift-BIC: WELADED1HAW
GläubigerIdent.-Nr.: DE33ZZZ00000073580

Jahresbericht 2013
Nachrichten aus Ecuador und San Lorenzo
Wie erwartet hat Rafael Correa die Präsidentschaftswahl im Februar 2013 bereits im ersten Wahlgang mit 56,7 Prozent
der Stimmen gewonnen. Zweiter wurde der Bankier Guillermo Lasso mit 23,3 Prozent und dritter der ehemalige
Präsident Lucio Gutierrez mit 6,6 Prozent.
Zeitgleich wurden außerdem die 137 Mitglieder der Nationalversammlung sowie fünf Abgeordnete für das AndenParlament gewählt. Die Wahlbeteiligung lag mit 81,4 Prozent über dem historischen Durchschnitt von rund 75 Prozent.
Zur Stimmabgabe waren 11,6 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen.
Der 49-jährige Staatschef hat damit nun die dritte Präsidentschaftswahl in Folge gewonnen und seine neue Amtsperiode
bis 2017 angetreten. Schaut man auf die Entwicklung in den letzten Jahren, verwundert das nicht, denn die Bilanz kann
sich sehen lassen: Correa hat den Mindestlohn angehoben, 7000 Kilometer neue Straßen gebaut und den Etat für
Gesundheit und Bildung verdreifacht, überall im Land sind neue Schulen und Krankenhäuser entstanden. Eine
finanzielle Grundsicherung, die für die ärmere Bevölkerung eingeführt worden war, wurde von 35 auf 50 Dollar erhöht.
Die durchschnittlich um 5 Prozent wachsende Wirtschaftsleistung Ecuadors macht das alles möglich und ist sogar auf
dem südamerikanischen Kontinent dem vom IWF geschätzten Wachstum von 4,1 Prozent insgesamt in 2013 voraus.
Zugute kommt den ecuadorianischen Staatsfinanzen, dass der Ölpreis deutlich gestiegen ist und einen guten Teil dazu
beiträgt, dass sich das Einkommen der Regierung seit 2006 verdreifacht hat, denn über die Hälfte stammt aus den
Ölexporten.
Dank dieser Entwicklung und einer niedrigen Inflationsrate ist Ecuador in den letzten Jahren insgesamt reicher und
stabiler geworden. Die Jahre, in denen Ecuador nahezu 70 % des nationalen Einkommens für die Rückzahlung von
Schulden verwenden musste, scheinen lange vorbei. Dazu beigetragen hat aber nicht nur die Entwicklung des
Ölpreises, sondern auch bilaterale Schuldenerlasse einzelner Länder und alternatives Schuldenmanagement der
ecuadorianischen Regierung, die die Einsparungen komplett in den Bildungs- und Energiesektor investiert hat. Das
Ergebnis ist eine deutliche Verbesserung des staatlichen Bildungssystems.
Die Bedeutung des Erdöls wird für Ecuador in den nächsten Jahren noch zunehmen, denn die Idee Correas zum
Verzicht auf Ölbohrungen, wenn die Industriestaaten einen Ausgleichsbetrag in einen Fonds einzahlen ist endgültig
gescheitert. Eine Initiative aus dem Jahr 2007 hatte vorgesehen, die bei Probebohrungen im Yasuní Nationalpark
endeckten drei Ölfelder unberührt zu lassen, falls die internationale Gemeinschaft 3,6 Milliarden Dollar als
Kompensation an Ecuador zahlt. Dadurch wären der Ausstoß von 400 Millionen Tonnen des klimaschädlichen
Kohlendioxids und die Schädigung / Teilrodung großer Urwaldgebiete verhindert worden.
In den sechs Jahren bis 2013 waren aber nur 336 Millionen Dollar zugesagt worden, vorwiegend von europäischen
Staaten und Naturschutzorganisationen. Tatsächlich eingezahlt sind offensichtlich sogar nur 13,3 Millionen Dollar,
weniger als ein halbes Prozent der Zielsumme. Zu den Gegnern, die einen Präzedenzfall für die Ölindustrie und
Wirtschaft befürchteten, gehörte auch der damalige deutsche Entwicklungsminister Dirk Niebel.
In dem Nationalpark werden etwa 920 Millionen Barrel Öl und somit ein Fünftel der Rohölreserven des Landes vermutet.
Die UNESCO hatte den Naturpark 1989 zum Biosphärenreservat erklärt.
Da die ecuadorianische Verfassung die Ausbeutung fossiler Energieträger in geschützten Gebieten ohne
parlamentarische Zustimmung verbietet, hatte Correa im Parlament, in dem er über eine breite Mehrheit verfügt, die
Genehmigung beantragt und erhalten. Der Gewinn aus den Ölfeldern wird auf 18,3 Milliarden Dollar geschätzt, von
denen 1,6 Milliarden an die autonomen Regionalregierungen im Amazonas-Gebiet gehen sollen. Mit der Förderung soll
in fünf Jahren in den 17 Hektar großen Erdölfeldern von Tiputini und Tambococha am Ufer des Napo-Flusses im
nordöstlichen Winkel des Parks begonnen werden. Die Erdölvorkommen in diesen beiden Feldern werden auf 420
Millionen Barrel geschätzt.
Correa versichert, dass ein Großteil des Schutzgebiets unberührt bleibe und von den Bohrungen nur ein Prozent der
Fläche betroffen sei. Außerdem soll die Förderung eingestellt werden, falls die unkontaktierten Völker der Tagaeri und
Taromenane in den Ölfeldern gesichtet werden.
Aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit kann man hier skeptisch sein. Der oberste Gerichtshof Ecuadors hat im
November 2013 zwar die Verurteilung des US-Ölkonzerns Chevron wegen Umweltverschmutzung bestätigt, zugleich
halbierten die Richter jedoch den Betrag des Schadenersatzes auf 9,5 Milliarden Dollar, obwohl der Gerichtshof die
Verantwortung des Ölkonzerns für schwere Umweltschäden im nordecuadorianischen Amazonas-Gebiet bekräftigte.
Chevron wies das Urteil als „illegitim und undurchführbar“ ab.
Ein kritischer Kommentar zog folgendes Fazit: Die Konsequenz daraus ist: Umweltschutz funktioniert weiterhin nur über
den Umbau der Energieversorgung weg vom Öl. In 25 Jahren, so die Prognose, wird Ecuador kein Erdöl mehr haben.
Die Frage ist aber auch, wie viel intakten Regenwald das Land dann noch hat.
Die Zeit schrieb, die „Idee des ecuadorianischen Präsidenten habe das Zeug zu einer großen Revolution. Sie könnte
unseren Umgang mit den Schätzen der Natur grundlegend ändern.“ Es ist mehr als bedauerlich, dass diese Chance für
den Schutz des tropischen Waldes in einem der Gebiete der größten Artenvielfalt unserer Erde unserem Interesse nach
Öl unterlegen ist. Besonders im eigenen Land kann das gescheiterte Projekt nun zu einem schwerwiegenden Problem
für Correa werden, da die gekippte Entscheidung zunehmenden Widerstand in der Bevölkerung, insbesondere auch
seiner eigenen Wählerschaft auslöst.

Unser Projekt

Alltag und Besonderheiten
Die Eckpfeiler im Alltag blieben auch in 2013 unverändert. Montags, mittwochs und freitags trafen sich 50 Kinder und
Jugendliche nach dem Besuch der staatlichen Schule im EcoClub. Dort hatten Sofia, Veronica und Alexandra bereits
das Mittagessen vorbereitet. Danach ging es an die Hausaufgaben – je nach Bedarf mit oder ohne Hilfe, bevor
verschiedenste Aktivitäten im Nachmittagsprogramm begannen. Bekanntermaßen gehören Spiele und
Freizeitaktivitäten genauso dazu wie Workshops zu Themen der Ökologie und Gesundheit, Förderung der Kreativität
und des sozialen Zusammenhalts.
Besondere Höhepunkte waren dabei die Ende 2012 angefangene und im Januar 2013 abgeschlossene Seminarreihe
unter dem Titel „Kunst fürs Leben – Frieden für gegenseitiges Verständnis“ mit den Themen Mal- und Kunstwerkstatt,
Arbeiten mit wieder verwertbaren Materialien bzw. aktives Recycling und Ernährung.
Mit viel Spaß und großer Beteiligung brachten sich die Kinder und Jugendlichen auch in die Theaterwerkstatt zum
Thema „Ich erkenne mich in meiner Umgebung und partizipiere.“ ein, die im Herbst unter Regie unserer Mitarbeiterin
Paulina Paredes durchgeführt wurde. Von beiden Ereignissen berichteten wir detailliert in Wort und Bild in den
Rundbriefen 2013.
Bei diesen Aktionen genießen wir nun den großen Vorteil, dass wir in unserer Cabaña Unterbringungsmöglichkeiten für
die Schauspieler der Theatergruppe, Künstler, Pädagogen und natürlich auch unsere Mitarbeiter aus Quito haben, die
damit viel direkter und ohne zusätzliche Kosten den Alltag mit den Kindern und Jugendlichen erleben.
Stärkung und Erweiterung des EcoClub
Trotz unveränderter Routinen ist unser Projekt alles andere als statisch und entwickelt sich ständig weiter. Unerlässlich
ist es deshalb, immer wieder Bestandsaufnahme zu machen, wo wir stehen, wo wir hin wollen und welche Wege und
Möglichkeiten es dafür gibt.
Ist-Zustand:
In 2013 konnte mit Hilfe der Spenden aus der Sternsingeraktion die Zahl der Kinder und Jugendlichen wieder auf 50
erhöht werden.
Der EcoClub hat in San Lorenzo ein Grundstück von ca. 700m2. Seit 2012 befindet sich dort unsere neue Cabaña, ein
offener, freundlicher, friedlicher und kreativer Treffpunkt und Lernort, gemäß unserer Philosophie vor allem mit lokalen
und recycelten Materialien gebaut.
Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen gewährleisten Sofia, Veronica und Alexandra in Teilzeit. Paulina ist in
Teilzeit für Koordination, Kommunikation, Formalitäten und Finanzen zuständig. Die Buchhaltung erledigt die
Buchhalterin von unserem Trägerverein Ecominga. Pablo Hermida unterstützt uns weiterhin als freier Mitarbeiter.
Unsere ehemalige Teilnehmerin am EcoClub Yita Patricia bringt ihre im Studium der Erziehungswissenschaften
erworbenen Kenntnisse bei der Nachmittagsbetreuung ein. Gegen Übernahme ihrer Studiengebühren unterstützt sie zur
Zeit mittwochsnachmittags die Gruppe mit den jüngsten Kindern.
Die Maßnahmen des Staates im Sozial- und Bildungswesen – Wegfall der Schulgebühren, teilweise Frühstück in den
Schulen, Erhöhung der finanziellen Grundsicherung – sind auch in San Lorenzo spürbar.
Die Region „El Choco“, in der San Lorenzo liegt, ist auf der einen Seite sehr interessant, weil sie über eine
außergewöhnliche Biodiversität verfügt und damit zu den Hotspots der Erde gehört. Andererseits sind auch die
Probleme dort nach wie vor sehr vielfältig: Zu nennen wäre hier die extensive Nutzung und Zerstörung der natürlichen
Ressourcen durch verschiedene Industrien wie Holz, Fischerei, Palmöl. Die Bevölkerung, die traditionell von Meer und
Land lebt, verliert dadurch zunehmend ihre Lebensgrundlage, Kultur und Tradition, ein Problem, das
Bevölkerungswachstum und ein wachsender Ressourcenverbrauch noch verschärfen. Dazu kommen Schwierigkeiten
im Infrastrukturbereich, wie z.B. fehlende Trinkwasseraufbereitung, mangelhafte Mülltrennung und -entsorgung, die das
tägliche Leben erschweren, suboptimale Schulbildung aufgrund von Lehrermangel und Armut. Die Randlage abseits der
politischen und wirtschaftlichen Zentren und die Nähe der Grenze zu Kolumbien begünstigen illegale Aktivitäten
(Waffen- und Drogenhandel, Guerrilla- und Banden-assoziierte Lynchmorde) sowie den wirtschaftlichen und sozialen
Niedergang, der ein Klima extremer Gewalt erzeugt. Das Erleben häuslicher Gewalt, Aufwachsen mit nur einem
Elternteil oder als Waise, häufige Umzüge auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen sind auch bei den Kindern
und Jugendlichen im EcoClub trauriger Alltag.
Ziele:
Fünfzig Kinder sind für uns eine beachtliche Zahl, für San Lorenzo jedoch nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen
Stein. Ziel ist, eine größere Zahl von Kindern und Jugendlichen erreichen zu können.
Wir arbeiten ständig an der Verbesserung der Qualität des Nachmittagsprogramms mit Betonung auf Förderung von
Kreativität, kritischem Denken, Umwelterziehung, gewaltfreie Konfliktlösung, Toleranz und Akzeptanz von
unterschiedlichen Kulturen. Dennoch stehen wir hier immer wieder am Anfang und erkennen, dass mehr als eine
gelegentliche Schulung der Betreuerinnnen notwendig ist, um diesen Prozess in Gang zu halten und dauerhafte
Ergebnisse zu erzielen. Wir alle kennen das: Nicht (wieder) in den Alltagstrott zu verfallen bedarf besonderer
Anstrengung.
Ein Projekt ist zeitlich begrenzt und hat ein definiertes Ende. Das Ende unseres Projektes wäre erreicht, wenn es
entweder keine Kinder mehr gibt, die Unterstützung benötigen, oder das Projekt sich selbst tragen kann. Wir sind uns
alle bewusst, dass wir damit in naher Zukunft nicht rechnen können und diese Perspektive sehr langfristig ist, die
Richtung wollen wir dennoch auch jetzt schon soweit wie möglich einschlagen.
Wege und Möglichkeiten:
Unter dem Titel „Programa de fortalecimiento y ampliación del Proyecto Ecoclub“ hat Pablo Hermida einen
Projektantrag an das Kindermissionswerk erarbeitet, um finanzielle Spielräume zu eröffnen. Im Oktober erhielt er die
positive Nachricht, dass der Antrag bewilligt worden ist.
Darin werden die oben genannten Ziele teilweise deutlich konkretisiert und erste Aktionen aufgezeichnet. Vorgesehen
ist zum neuen Schuljahr, das im Mai 2014 startet, eine Ausweitung des Nachmittagsprogramms auf weitere 40 Kinder
für jeweils einen Dreimonatszeitraum.
Ebenfalls geplant ist eine Analyse der derzeitigen Lebensbedingungen in San Lorenzo und daraus abgeleitet eine
Bestandsaufnahme der Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort; folglich auch der Zielgruppe unseres Projektes. Durch
diese projektbegleitende Evaluation können wir die Struktur unseres Projektes in den kommenden Jahren nachhaltig
anpassen, orientiert an den gegenwärtigen Verhältnissen der Stadt, den Lebensumständen und den Bedürfnissen der
Familien und den aktuellsten Bildungsinhalten. Dafür ist eine Personalerweiterung nötig. Die Stelle ist bereits vergeben
und Pablo wird uns den neuen Mitarbeiter und die konkret anstehenden Aufgaben im nächsten Rundbrief näher
vorstellen. Daneben wird es weitere regelmäßige Mitarbeiterschulungen geben, ausgedehnt auch auf interessierte junge
Erwachsene, die früher selbst am EcoClub teilgenommen haben.
Darüber hinaus sind wir im Gespräch mit dem Welthaus in Bielefeld für eine Teilnahme am „weltwärts“ Programm, das
im Internet kurz und gut so vorgestellt wird: „Der [vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung geförderte] entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts des Welthaus Bielefeld entsendet seit 2007
Freiwillige in verschiedene Länder des globalen Südens. Dazu gehören Ecuador, Mexiko, Nicaragua und Peru sowie
Südafrika und Mosambik.
Bis heute sind mehr als 280 Freiwillige mit dem weltwärts-Programm für ein Jahr ins Ausland gegangen. Die
Projektplätze umfassen diverse Bereiche u.a. die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Behinderung,
Menschen- und Frauenrechte, Medien, Kunst und Kultur, Umwelt, ländliche Entwicklung und Gesundheit.“
Zusammen mit der Organisation „Nuevos Pasos“ aus San Lorenzo bewerben wir uns erstmalig beim Welthaus Bielefeld,
um ab Sommer 2014 Freiwillige für ein Jahr nach San Lorenzo zu entsenden. Es wird also ein spannendes Jahr.
Weihnachten
Am Samstag, dem 21. Dezember, fand die alljährliche Weihnachtsfeier mit den Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern
und unseren Mitarbeiterinnen statt. Zum ersten Mal waren auch zwei Gäste eingeladen und anwesend, der Schulleiter
und eine Lehrerin der Schule „10 de Agosto“, die von den meisten Kindern unseres Projektes besucht wird. Angefangen
durch die inzwischen regelmäßig stattfindenden Gespräche der drei Betreuerinnen mit Lehrerinnen und Lehrern der
Schulen, wird die Vernetzung des EcoClub zu den Schulen enger. Sowohl mögliche Lernschwächen der Kinder als auch
kritische persönliche Situationen z.B. bei häuslicher Gewalt werden besprochen und gemeinsam kann nach Wegen
gesucht werden, die Kinder zu unterstützen und zu stärken.
Obwohl zu 11 Uhr eingeladen war, trudelten die Ersten bereits um 9 Uhr ein. Schon Wochen vorher hatte jede der drei
altersgemäß eingeteilten Nachmittagsgruppen einen Programmpunkt für die Weihnachtsfeier einstudiert. Nach einer
kurzen Eröffnungsrede von Sofia Valencia, gaben einige Kinder und Jugendliche Gedichte zum Besten.
Danach begann der Weihnachtsschmaus: Patacones (frittierte Kochbanane) mit dem traditionellen „arroz relleno“
bestehend aus Reis, der mit Achiote (im Deutschen auch Annato- oder Orleanstrauch genannt) eingefärbt wird, Huhn,
Muscheln, Garnelen, Schweinswürstchen, fein geschnittener Zwiebel und Paprika in rot und grün. Dazu gab es ein
Erfrischungsgetränk aus Maracujasaft und zum Nachtisch Torte, Plätzchen, Schokolade und Bonbons angerichtet zu
einem großen süßen Buffet.
Gefeiert wurde dann wie immer mit Musik und Tanz bis in den späten Nachmittag. Für die Warenkörbe für die Familien
wurden als Behältnisse die Körbe vom letzten Jahr wiederverwendet, die die Familien dafür mitgebracht hatten. Im
Gesamtwert pro Stück von 17 USD waren dieses Mal folgende Dinge enthalten: 1kg Reis, 1kg Zucker, 500g Nudeln, ½ l
Speiseöl, 30g Kakaopulver, 1 Pfund Linsen, 1 Pfund Zwiebeln, 250g Margarine, 100g Tomatensoße, 1 Rolle Klopapier
und ein ganzes Hähnchen von ca. 3 kg Gewicht.

Erst wurde in südamerikanischer Ausgelassenheit gefeiert – dann bekam jede Familie einen wiederbefüllten Warenkorb
Vereinsstatistik für das Jahr 2013
Dass wir das außergewöhnliche Spendenvolumen von 2012 nicht wiederholen konnten, ist nicht überraschend. Mit dem
Ergebnis 2013 können wir sehr zufrieden sein, wenn man bedenkt, dass es ohne große Sonderaktionen wie z.B. die
Cafeteria beim Hörster Bummel, die erst für 2014 wieder ansteht, erreicht wurde: 67 Spender gaben eine Gesamtsumme
von 20.173,59 Euro. Dazu kommen die Erlöse aus der Sternsingeraktion der Kirchengemeinden Stockkämpen und Herz
Jesu in Halle, die direkt auf unser Vereinskonto in Ecuador überwiesen wurden. Das Kindermissionswerk erhöhte die
Summe auf insgesamt 11.595,- USD.
Die 50 Kinder und ihre Familien in San Lorenzo, die wir damit unterstützt haben, sagen von Herzen DANKE, genauso wie
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
Viele Grüße
Anne Mette und Marion Weeke

PS: Mehr Bilder und Details unter: http://de.slideshare.net/kmgneanne/

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Schaut man auf die Entwicklung in den letzten Jahren, verwundert das nicht, denn die Bilanz kann sich sehen lassen: Correa hat den Mindestlohn angehoben, 7000 Kilometer neue Straßen gebaut und den Etat für Gesundheit und Bildung verdreifacht, überall im Land sind neue Schulen und Krankenhäuser entstanden. Eine finanzielle Grundsicherung, die für die ärmere Bevölkerung eingeführt worden war, wurde von 35 auf 50 Dollar erhöht. Die durchschnittlich um 5 Prozent wachsende Wirtschaftsleistung Ecuadors macht das alles möglich und ist sogar auf dem südamerikanischen Kontinent dem vom IWF geschätzten Wachstum von 4,1 Prozent insgesamt in 2013 voraus. Zugute kommt den ecuadorianischen Staatsfinanzen, dass der Ölpreis deutlich gestiegen ist und einen guten Teil dazu beiträgt, dass sich das Einkommen der Regierung seit 2006 verdreifacht hat, denn über die Hälfte stammt aus den Ölexporten. Dank dieser Entwicklung und einer niedrigen Inflationsrate ist Ecuador in den letzten Jahren insgesamt reicher und stabiler geworden. Die Jahre, in denen Ecuador nahezu 70 % des nationalen Einkommens für die Rückzahlung von Schulden verwenden musste, scheinen lange vorbei. Dazu beigetragen hat aber nicht nur die Entwicklung des Ölpreises, sondern auch bilaterale Schuldenerlasse einzelner Länder und alternatives Schuldenmanagement der ecuadorianischen Regierung, die die Einsparungen komplett in den Bildungs- und Energiesektor investiert hat. Das Ergebnis ist eine deutliche Verbesserung des staatlichen Bildungssystems. Die Bedeutung des Erdöls wird für Ecuador in den nächsten Jahren noch zunehmen, denn die Idee Correas zum Verzicht auf Ölbohrungen, wenn die Industriestaaten einen Ausgleichsbetrag in einen Fonds einzahlen ist endgültig gescheitert. Eine Initiative aus dem Jahr 2007 hatte vorgesehen, die bei Probebohrungen im Yasuní Nationalpark endeckten drei Ölfelder unberührt zu lassen, falls die internationale Gemeinschaft 3,6 Milliarden Dollar als Kompensation an Ecuador zahlt. Dadurch wären der Ausstoß von 400 Millionen Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids und die Schädigung / Teilrodung großer Urwaldgebiete verhindert worden. In den sechs Jahren bis 2013 waren aber nur 336 Millionen Dollar zugesagt worden, vorwiegend von europäischen Staaten und Naturschutzorganisationen. Tatsächlich eingezahlt sind offensichtlich sogar nur 13,3 Millionen Dollar, weniger als ein halbes Prozent der Zielsumme. Zu den Gegnern, die einen Präzedenzfall für die Ölindustrie und Wirtschaft befürchteten, gehörte auch der damalige deutsche Entwicklungsminister Dirk Niebel. In dem Nationalpark werden etwa 920 Millionen Barrel Öl und somit ein Fünftel der Rohölreserven des Landes vermutet. Die UNESCO hatte den Naturpark 1989 zum Biosphärenreservat erklärt. Da die ecuadorianische Verfassung die Ausbeutung fossiler Energieträger in geschützten Gebieten ohne parlamentarische Zustimmung verbietet, hatte Correa im Parlament, in dem er über eine breite Mehrheit verfügt, die Genehmigung beantragt und erhalten. Der Gewinn aus den Ölfeldern wird auf 18,3 Milliarden Dollar geschätzt, von denen 1,6 Milliarden an die autonomen Regionalregierungen im Amazonas-Gebiet gehen sollen. Mit der Förderung soll in fünf Jahren in den 17 Hektar großen Erdölfeldern von Tiputini und Tambococha am Ufer des Napo-Flusses im nordöstlichen Winkel des Parks begonnen werden. Die Erdölvorkommen in diesen beiden Feldern werden auf 420 Millionen Barrel geschätzt. Correa versichert, dass ein Großteil des Schutzgebiets unberührt bleibe und von den Bohrungen nur ein Prozent der Fläche betroffen sei. Außerdem soll die Förderung eingestellt werden, falls die unkontaktierten Völker der Tagaeri und Taromenane in den Ölfeldern gesichtet werden. Aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit kann man hier skeptisch sein. Der oberste Gerichtshof Ecuadors hat im November 2013 zwar die Verurteilung des US-Ölkonzerns Chevron wegen Umweltverschmutzung bestätigt, zugleich halbierten die Richter jedoch den Betrag des Schadenersatzes auf 9,5 Milliarden Dollar, obwohl der Gerichtshof die Verantwortung des Ölkonzerns für schwere Umweltschäden im nordecuadorianischen Amazonas-Gebiet bekräftigte. Chevron wies das Urteil als „illegitim und undurchführbar“ ab.
  • 2. Ein kritischer Kommentar zog folgendes Fazit: Die Konsequenz daraus ist: Umweltschutz funktioniert weiterhin nur über den Umbau der Energieversorgung weg vom Öl. In 25 Jahren, so die Prognose, wird Ecuador kein Erdöl mehr haben. Die Frage ist aber auch, wie viel intakten Regenwald das Land dann noch hat. Die Zeit schrieb, die „Idee des ecuadorianischen Präsidenten habe das Zeug zu einer großen Revolution. Sie könnte unseren Umgang mit den Schätzen der Natur grundlegend ändern.“ Es ist mehr als bedauerlich, dass diese Chance für den Schutz des tropischen Waldes in einem der Gebiete der größten Artenvielfalt unserer Erde unserem Interesse nach Öl unterlegen ist. Besonders im eigenen Land kann das gescheiterte Projekt nun zu einem schwerwiegenden Problem für Correa werden, da die gekippte Entscheidung zunehmenden Widerstand in der Bevölkerung, insbesondere auch seiner eigenen Wählerschaft auslöst. Unser Projekt Alltag und Besonderheiten Die Eckpfeiler im Alltag blieben auch in 2013 unverändert. Montags, mittwochs und freitags trafen sich 50 Kinder und Jugendliche nach dem Besuch der staatlichen Schule im EcoClub. Dort hatten Sofia, Veronica und Alexandra bereits das Mittagessen vorbereitet. Danach ging es an die Hausaufgaben – je nach Bedarf mit oder ohne Hilfe, bevor verschiedenste Aktivitäten im Nachmittagsprogramm begannen. Bekanntermaßen gehören Spiele und Freizeitaktivitäten genauso dazu wie Workshops zu Themen der Ökologie und Gesundheit, Förderung der Kreativität und des sozialen Zusammenhalts. Besondere Höhepunkte waren dabei die Ende 2012 angefangene und im Januar 2013 abgeschlossene Seminarreihe unter dem Titel „Kunst fürs Leben – Frieden für gegenseitiges Verständnis“ mit den Themen Mal- und Kunstwerkstatt, Arbeiten mit wieder verwertbaren Materialien bzw. aktives Recycling und Ernährung. Mit viel Spaß und großer Beteiligung brachten sich die Kinder und Jugendlichen auch in die Theaterwerkstatt zum Thema „Ich erkenne mich in meiner Umgebung und partizipiere.“ ein, die im Herbst unter Regie unserer Mitarbeiterin Paulina Paredes durchgeführt wurde. Von beiden Ereignissen berichteten wir detailliert in Wort und Bild in den Rundbriefen 2013. Bei diesen Aktionen genießen wir nun den großen Vorteil, dass wir in unserer Cabaña Unterbringungsmöglichkeiten für die Schauspieler der Theatergruppe, Künstler, Pädagogen und natürlich auch unsere Mitarbeiter aus Quito haben, die damit viel direkter und ohne zusätzliche Kosten den Alltag mit den Kindern und Jugendlichen erleben. Stärkung und Erweiterung des EcoClub Trotz unveränderter Routinen ist unser Projekt alles andere als statisch und entwickelt sich ständig weiter. Unerlässlich ist es deshalb, immer wieder Bestandsaufnahme zu machen, wo wir stehen, wo wir hin wollen und welche Wege und Möglichkeiten es dafür gibt. Ist-Zustand: In 2013 konnte mit Hilfe der Spenden aus der Sternsingeraktion die Zahl der Kinder und Jugendlichen wieder auf 50 erhöht werden.
  • 3. Der EcoClub hat in San Lorenzo ein Grundstück von ca. 700m2. Seit 2012 befindet sich dort unsere neue Cabaña, ein offener, freundlicher, friedlicher und kreativer Treffpunkt und Lernort, gemäß unserer Philosophie vor allem mit lokalen und recycelten Materialien gebaut. Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen gewährleisten Sofia, Veronica und Alexandra in Teilzeit. Paulina ist in Teilzeit für Koordination, Kommunikation, Formalitäten und Finanzen zuständig. Die Buchhaltung erledigt die Buchhalterin von unserem Trägerverein Ecominga. Pablo Hermida unterstützt uns weiterhin als freier Mitarbeiter. Unsere ehemalige Teilnehmerin am EcoClub Yita Patricia bringt ihre im Studium der Erziehungswissenschaften erworbenen Kenntnisse bei der Nachmittagsbetreuung ein. Gegen Übernahme ihrer Studiengebühren unterstützt sie zur Zeit mittwochsnachmittags die Gruppe mit den jüngsten Kindern. Die Maßnahmen des Staates im Sozial- und Bildungswesen – Wegfall der Schulgebühren, teilweise Frühstück in den Schulen, Erhöhung der finanziellen Grundsicherung – sind auch in San Lorenzo spürbar. Die Region „El Choco“, in der San Lorenzo liegt, ist auf der einen Seite sehr interessant, weil sie über eine außergewöhnliche Biodiversität verfügt und damit zu den Hotspots der Erde gehört. Andererseits sind auch die Probleme dort nach wie vor sehr vielfältig: Zu nennen wäre hier die extensive Nutzung und Zerstörung der natürlichen Ressourcen durch verschiedene Industrien wie Holz, Fischerei, Palmöl. Die Bevölkerung, die traditionell von Meer und Land lebt, verliert dadurch zunehmend ihre Lebensgrundlage, Kultur und Tradition, ein Problem, das Bevölkerungswachstum und ein wachsender Ressourcenverbrauch noch verschärfen. Dazu kommen Schwierigkeiten im Infrastrukturbereich, wie z.B. fehlende Trinkwasseraufbereitung, mangelhafte Mülltrennung und -entsorgung, die das tägliche Leben erschweren, suboptimale Schulbildung aufgrund von Lehrermangel und Armut. Die Randlage abseits der politischen und wirtschaftlichen Zentren und die Nähe der Grenze zu Kolumbien begünstigen illegale Aktivitäten (Waffen- und Drogenhandel, Guerrilla- und Banden-assoziierte Lynchmorde) sowie den wirtschaftlichen und sozialen Niedergang, der ein Klima extremer Gewalt erzeugt. Das Erleben häuslicher Gewalt, Aufwachsen mit nur einem Elternteil oder als Waise, häufige Umzüge auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen sind auch bei den Kindern und Jugendlichen im EcoClub trauriger Alltag. Ziele: Fünfzig Kinder sind für uns eine beachtliche Zahl, für San Lorenzo jedoch nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Ziel ist, eine größere Zahl von Kindern und Jugendlichen erreichen zu können. Wir arbeiten ständig an der Verbesserung der Qualität des Nachmittagsprogramms mit Betonung auf Förderung von Kreativität, kritischem Denken, Umwelterziehung, gewaltfreie Konfliktlösung, Toleranz und Akzeptanz von unterschiedlichen Kulturen. Dennoch stehen wir hier immer wieder am Anfang und erkennen, dass mehr als eine gelegentliche Schulung der Betreuerinnnen notwendig ist, um diesen Prozess in Gang zu halten und dauerhafte Ergebnisse zu erzielen. Wir alle kennen das: Nicht (wieder) in den Alltagstrott zu verfallen bedarf besonderer Anstrengung. Ein Projekt ist zeitlich begrenzt und hat ein definiertes Ende. Das Ende unseres Projektes wäre erreicht, wenn es entweder keine Kinder mehr gibt, die Unterstützung benötigen, oder das Projekt sich selbst tragen kann. Wir sind uns alle bewusst, dass wir damit in naher Zukunft nicht rechnen können und diese Perspektive sehr langfristig ist, die Richtung wollen wir dennoch auch jetzt schon soweit wie möglich einschlagen. Wege und Möglichkeiten: Unter dem Titel „Programa de fortalecimiento y ampliación del Proyecto Ecoclub“ hat Pablo Hermida einen Projektantrag an das Kindermissionswerk erarbeitet, um finanzielle Spielräume zu eröffnen. Im Oktober erhielt er die positive Nachricht, dass der Antrag bewilligt worden ist. Darin werden die oben genannten Ziele teilweise deutlich konkretisiert und erste Aktionen aufgezeichnet. Vorgesehen ist zum neuen Schuljahr, das im Mai 2014 startet, eine Ausweitung des Nachmittagsprogramms auf weitere 40 Kinder für jeweils einen Dreimonatszeitraum. Ebenfalls geplant ist eine Analyse der derzeitigen Lebensbedingungen in San Lorenzo und daraus abgeleitet eine Bestandsaufnahme der Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort; folglich auch der Zielgruppe unseres Projektes. Durch diese projektbegleitende Evaluation können wir die Struktur unseres Projektes in den kommenden Jahren nachhaltig anpassen, orientiert an den gegenwärtigen Verhältnissen der Stadt, den Lebensumständen und den Bedürfnissen der Familien und den aktuellsten Bildungsinhalten. Dafür ist eine Personalerweiterung nötig. Die Stelle ist bereits vergeben und Pablo wird uns den neuen Mitarbeiter und die konkret anstehenden Aufgaben im nächsten Rundbrief näher vorstellen. Daneben wird es weitere regelmäßige Mitarbeiterschulungen geben, ausgedehnt auch auf interessierte junge Erwachsene, die früher selbst am EcoClub teilgenommen haben. Darüber hinaus sind wir im Gespräch mit dem Welthaus in Bielefeld für eine Teilnahme am „weltwärts“ Programm, das im Internet kurz und gut so vorgestellt wird: „Der [vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte] entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts des Welthaus Bielefeld entsendet seit 2007 Freiwillige in verschiedene Länder des globalen Südens. Dazu gehören Ecuador, Mexiko, Nicaragua und Peru sowie Südafrika und Mosambik. Bis heute sind mehr als 280 Freiwillige mit dem weltwärts-Programm für ein Jahr ins Ausland gegangen. Die Projektplätze umfassen diverse Bereiche u.a. die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Behinderung, Menschen- und Frauenrechte, Medien, Kunst und Kultur, Umwelt, ländliche Entwicklung und Gesundheit.“ Zusammen mit der Organisation „Nuevos Pasos“ aus San Lorenzo bewerben wir uns erstmalig beim Welthaus Bielefeld, um ab Sommer 2014 Freiwillige für ein Jahr nach San Lorenzo zu entsenden. Es wird also ein spannendes Jahr.
  • 4. Weihnachten Am Samstag, dem 21. Dezember, fand die alljährliche Weihnachtsfeier mit den Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern und unseren Mitarbeiterinnen statt. Zum ersten Mal waren auch zwei Gäste eingeladen und anwesend, der Schulleiter und eine Lehrerin der Schule „10 de Agosto“, die von den meisten Kindern unseres Projektes besucht wird. Angefangen durch die inzwischen regelmäßig stattfindenden Gespräche der drei Betreuerinnen mit Lehrerinnen und Lehrern der Schulen, wird die Vernetzung des EcoClub zu den Schulen enger. Sowohl mögliche Lernschwächen der Kinder als auch kritische persönliche Situationen z.B. bei häuslicher Gewalt werden besprochen und gemeinsam kann nach Wegen gesucht werden, die Kinder zu unterstützen und zu stärken. Obwohl zu 11 Uhr eingeladen war, trudelten die Ersten bereits um 9 Uhr ein. Schon Wochen vorher hatte jede der drei altersgemäß eingeteilten Nachmittagsgruppen einen Programmpunkt für die Weihnachtsfeier einstudiert. Nach einer kurzen Eröffnungsrede von Sofia Valencia, gaben einige Kinder und Jugendliche Gedichte zum Besten. Danach begann der Weihnachtsschmaus: Patacones (frittierte Kochbanane) mit dem traditionellen „arroz relleno“ bestehend aus Reis, der mit Achiote (im Deutschen auch Annato- oder Orleanstrauch genannt) eingefärbt wird, Huhn, Muscheln, Garnelen, Schweinswürstchen, fein geschnittener Zwiebel und Paprika in rot und grün. Dazu gab es ein Erfrischungsgetränk aus Maracujasaft und zum Nachtisch Torte, Plätzchen, Schokolade und Bonbons angerichtet zu einem großen süßen Buffet. Gefeiert wurde dann wie immer mit Musik und Tanz bis in den späten Nachmittag. Für die Warenkörbe für die Familien wurden als Behältnisse die Körbe vom letzten Jahr wiederverwendet, die die Familien dafür mitgebracht hatten. Im Gesamtwert pro Stück von 17 USD waren dieses Mal folgende Dinge enthalten: 1kg Reis, 1kg Zucker, 500g Nudeln, ½ l Speiseöl, 30g Kakaopulver, 1 Pfund Linsen, 1 Pfund Zwiebeln, 250g Margarine, 100g Tomatensoße, 1 Rolle Klopapier und ein ganzes Hähnchen von ca. 3 kg Gewicht. Erst wurde in südamerikanischer Ausgelassenheit gefeiert – dann bekam jede Familie einen wiederbefüllten Warenkorb Vereinsstatistik für das Jahr 2013 Dass wir das außergewöhnliche Spendenvolumen von 2012 nicht wiederholen konnten, ist nicht überraschend. Mit dem Ergebnis 2013 können wir sehr zufrieden sein, wenn man bedenkt, dass es ohne große Sonderaktionen wie z.B. die Cafeteria beim Hörster Bummel, die erst für 2014 wieder ansteht, erreicht wurde: 67 Spender gaben eine Gesamtsumme von 20.173,59 Euro. Dazu kommen die Erlöse aus der Sternsingeraktion der Kirchengemeinden Stockkämpen und Herz Jesu in Halle, die direkt auf unser Vereinskonto in Ecuador überwiesen wurden. Das Kindermissionswerk erhöhte die Summe auf insgesamt 11.595,- USD. Die 50 Kinder und ihre Familien in San Lorenzo, die wir damit unterstützt haben, sagen von Herzen DANKE, genauso wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Viele Grüße Anne Mette und Marion Weeke PS: Mehr Bilder und Details unter: http://de.slideshare.net/kmgneanne/