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Paten für Kinder in Esmeraldas/San Lorenzo e.V.
Mönchstr. 43, 33790 Halle IBAN: DE97 4805 1580 0000 0396 85
Tel.: 05201-9892 Swift-BIC: WELADED1HAW
e-mail: Paten-fuer-Kinder@web.de GläubigerIdent.-Nr.: DE33ZZZ00000073580
Links:
https://www.slideshare.net/EcoClub-San-Lorenzo http://vimeo.com/86573541
www.facebook.com/EcoClub.SanLorenzo https://www.bildungsspender.de/ecoclub
Jahresbericht 2016
Nachrichten aus Ecuador und San Lorenzo
In der Küstenprovinz Manabí sind die Erdbebenfolgen auch ein Jahr nach der Katastrophe noch deutlich zu
spüren. Die Katastrophenhilfe hat insgesamt gut funktioniert, aber insbesondere die vielen weiter abgelegenen
Dörfer und Ortschaften haben sehr stark unter sekundären Auswirkungen zu leiden. Versorgungsstrukturen
und Arbeitsmöglichkeiten haben sich drastisch verändert, aber die Arbeiten des Wiederaufbaus sind
langwierig. Noch immer leben viele Menschen in den eingerichteten Zeltunterkünften, denn nur wenige
besitzen die Ressourcen, um neu zu bauen.
Für die nach seinen Worten umfangreichste Hilfe, die Ecuador für die Behebung der Erdbebenschäden
erhalten habe, bedankte sich Präsident Correa beim chinesischen Staatspräsident, mit dem er im November
die Erdbebengebiete besuchte. Beim ersten Besuch eines chinesischen Präsidenten in Ecuador überhaupt
wurden elf Abkommen in den Bereichen Finanzierung, Kommunikation, Kultur, produktive Strategien sowie
eine Kooperation zur Bewältigung der Folgen des Erdbebens in Ecuador unterzeichnet. China ist der
drittgrößte Handelspartner für Ecuador und inzwischen wichtigste Finanzierungsquelle für Entwicklungs-
vorhaben lateinamerikanischer Länder geworden. Nach wie vor gibt es verschiedene Instrumente für Darlehen
an Länder der Region, wie z.B. Weltbank, Interamerikanische Entwicklungsbank, U.S. Export-Import Bank. In
Ecuador waren ausländische Finanziers in den letzten Jahren am Bau von vielen Überlandstraßen und acht
Wasserkraftwerken beteiligt. Mit der gemeinsamen Einweihung des Wasserkraftwerks Coca, des bisher
größten gemeinsamen Projekts mit China, wird Ecuador zum Exporteur von Energie anstatt wie in früheren
Jahren Energie zu importieren. Beide gründeten eine "Integrale strategische Assoziation", was die höchste
Form von Kooperation auf zwischenstaatlicher Ebene ausdrückt und eine Zusammenarbeit in vier
Kommissionen sowie einen ständigen Austausch der Außenminister zu bilateralen und internationalen
Themen vorsieht. Der Trend, voll auf „Entwicklung“ (in Ecuador nennt man diesen von Rafael Correa
geführten Politikansatz „Desarrollismo“) zu setzen und sich im Ausland zu verschulden, stößt auf viele
kritische Stimmen innerhalb des Landes, besonders wenn es um den Erdöl- und Bergbausektor geht. Natur
und indigene Bevölkerung werden insbesondere in der Amazonas-Region massiv bedroht, die in der
Verfassung festgeschriebenen Umweltrechte missachtet und leider auch zahlreiche Aktivisten und native
Bevölkerungen verfolgt und verhaftet. Auch gibt es eine Anzahl an unaufgeklärten Morden in unmittelbarem
Zusammenhang zu Großprojekten des Bergbaus und der Erdölindustrie in den Schutzgebieten des Amazonas
Regenwaldes.
Neben vielen sehr positiven Gesetzen und weit über Ecuador hinaus bewunderten Veränderungen im Land
hat die Regierung in ihren 11 erfolgreichen Jahren leider durch den Weg des unbedingten
Wirtschaftswachstums, durch Ausbeuten von Naturressourcen auf Kosten von Umwelt und Menschen viele
Anhänger verloren. Das hat sich auch in der ersten Runde der Wahlen im Februar niedergeschlagen, über die
wir in unserem kommenden Rundbrief ausführlicher berichten werden.
Obwohl die Nationalversammlung von Ecuador im letzten Jahr der Verfassungsänderung mit großer Mehrheit
nach langer Diskussion zugestimmt und die unbegrenzte Wiederwahl des Staatsoberhauptes erlaubt hatte,
stellte sich Präsident Correa am 19.02.2017 nicht mehr zur Wahl.
Abgestimmt hat das Volk bei den Wahlen auch über die Rechtmäßigkeit, Gelder in Steueroasen zu
verschieben. Diese Praxis der Steuervermeidung ist bis dato auch in Ecuador nicht illegal und die
Finanzbehörden gehen davon aus, dass sich insgesamt etwa 30 Milliarden US-Dollar aus Ecuador in
"Steuerparadiesen" befinden. Diese strategisch platzierte Regierungsinitiative wurde von zahlreichen sozialen
Bewegungen unterstützt und soll neben dem Kapitalabfluss auch die Korruption eindämmen, da
Schmiergeldzahlungen zur Vertuschung häufig in Steueroasen transferiert werden. Die Abstimmung wurde
gewonnen Und das Gesetz gilt nun für alle Politiker und Personen im öffentlichen Dienst und wird sicher
während der Endphase des Wahlkampfs in beiden Lagern für Nervosität sorgen.
Vor 52 Jahren begann der Krieg zwischen dem kolumbianischen Staat und der Guerillaorganisation FARC, die
1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer und Regierung wegen sozialer Ungleichheit und ungerechter
Landverteilung zu den Waffen gegriffen hatte. Nun ist endlich Frieden! Die noch verbliebenen 5800 Rebellen
werden entwaffnet, Opfer des Konfliktes aus dem Vermögen der FARC entschädigt und die Guerilla-Gruppe
soll in eine politische Partei umgewandelt werden. Dem Konflikt sind mehr als 220.000 Menschen zum Opfer
gefallen und ca. sieben Millionen Menschen waren dadurch auf der Flucht, was auch San Lorenzo als Stadt
an der kolumbianischen Grenze oft ganz unmittelbar zu spüren bekommen hat. Auch wenn die
Volksabstimmung zum Friedensprozess sich einreiht in die großen Wahlüberraschungen des Jahres (neben
Brexit und Trump), weil die Bevölkerung den Friedensvertrag zunächst ablehnte, ist die Hoffnung dennoch
groß, dass das Abkommen Ruhe in die Region bringt.
Auch wenn die Innenstadt von San Lorenzo mit gepflasterten Bürgersteigen, einem Spielplatz, einem Park,
einem Busterminal und einer Fußgängerpassage, dem Malecón an der Bootsanlegestelle, inzwischen deutlich
anders aussieht als noch zu Beginn unseres Projektes, haben sich die Lebensbedingungen vieler Familien
nicht maßgeblich verändert. Das ist nicht nur unser Eindruck, sondern wird mit statistischen Zahlen aus den
Erhebungen von 2010 und 2015 belegt. Demnach ist der Kanton San Lorenzo unter den ärmsten des Landes
mit einer Armutsrate von 82,7% und extremer Armut mit unbefriedigten Grundbedürfnissen von 47,3%. Die
Arbeitslosigkeit liegt bei 44%. Analphabetismus im klassischen Sinn wird mit 16,9% angegeben, aber der
funktionale Analphabetismus (das heißt die Personen verstehen nicht was sie lesen) liegt bei 37%.
Mangelernährung wird bei einem Drittel der Kinder zwischen einem und fünf Jahren diagnostiziert.
Unser Projekt
Der grundsätzliche Betrieb der Cabaña mit Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und Programm montags,
mittwochs und freitags wurde nach dem Tod von Alejandra auch von unseren beiden Kräften Sofia und
Veronica aufrechterhalten. Über viele Monate hat Sofias Schwester Olaisi die Arbeiten als Freiwillige
unterstützt - nicht zuletzt auch mit der Hoffnung auf eine feste Anstellung. Die Kontinuität war also auch in der
Krisensituation gegeben und macht uns keine Sorge.
Wenn wir aber im programmatischen Bereich vorwärts kommen und nicht nur den Alltagsbetrieb laufen lassen
wollen, brauchen wir qualifizierte Fachkräfte, die Impulse geben und kontinuierliche Weiterentwicklung
anschieben können. Dies kann im Bereich der Musik, Kunst und kulturellen Traditionen, der Umweltbildung
oder in Form von Sozialarbeit sein und wird für 2017 und die Folgejahre einen Meilenstein bedeuten.
Sofia und Veronica sind seit vielen Jahren Garant für den konstanten Rahmen, auf den die Eltern bauen,
haben beste Kontakte zu den Familien der Kinder im Projekt auf der einen und den Lehrern der staatlichen
Schulen auf der anderen Seite, sind Bindeglied und Ansprechpartner. Die neue(n) Fachkräft(e) werden
darüber hinaus Veränderung und Erneuerung anschieben.
Die Anwesenheit der Kinder war in 2016 fast hälftig aufgeteilt: 24 Kinder und Jugendliche kamen morgens von
8 bis 11 Uhr, um dann nach einem frühen Mittagessen zur Schule zu gehen, 26 Kinder und Jugendliche
erschienen nach der Schule um 12.30 Uhr zum Mittagessen und nahmen am Nachmittagsprogramm bis 16
Uhr teil.
Besonders gefreut haben wir uns dieses Jahr über Yitas erfolgreichen Abschluss ihres Studiums der
frühkindlichen Pädagogik und ihre Anstellung bei der Stadt San Lorenzo.
In einem Gespräch mit Paulina Paredes schildert sie, dass sie nie für möglich gehalten hätte, dass sie einmal
studieren würde. „Von welchem Geld?“ hat sie geantwortet als sie gefragt wurde, was sie studieren möchte.
Aber in der Cabaña seien sie immer zum Lernen motiviert und ermutigt worden, unter anderem mit Sprüchen
wie: „Mädels studiert! Ein Mann ist keine Zukunft!“ Dann erzählt sie von ihren Freundinnen, die sich verlobt
haben, ein Baby bekommen haben, von ihren Männern schlecht behandelt und geschlagen wurden. Sie sagt,
dass sie Gott sei Dank ihr Studium abschließen konnte, weil sie während ihrer Schulzeit immer vom Projekt
finanziell und moralisch unterstützt wurde, was eine große und notwendige Hilfe war. Drei Jahre lang hat sie
am “Instituto Liceo Aduanero” studiert und ist nun die einzige in der Familie mit Studienabschluss. Für sie war
es klar, dass die Unterstützung auf Gegenseitigkeit beruhen soll, dass sie also etwas zurückgeben muss.
Deshalb hat sie im Projekt mitgearbeitet, sofern es ihr Studienplan zeitlich erlaubte. Sie half den
Betreuerinnen, was anfangs ein bisschen schwierig war, denn sie hatten manchmal unterschiedliche
Methoden oder Herangehensweisen und unsere Betreuerinnen taten sich schwer, von ihren strengen
Routinen abzuweichen und wurden teilweise ärgerlich über neue Vorschläge, die sie als Belehrungen
auffassten. In Form von Ratschlägen oder Hinweisen wurden ihre Anregungen dann aber durchaus
angenommen, wie sie sagt. „Jetzt verstehe ich, dass es ein Prozess ist, vor allem weil sie schon jahrelang
diese Arbeit machen und viel Zeit und Geduld aufgewendet haben und da ist es schwierig zu akzeptieren,
dass eine neue Person kommt und sagt, wie man einige Dinge tun sollte. So ist das hier. Die Leute nehmen
nicht so einfach Ratschläge anderer an und dazu kommt noch, dass ich ihre Schülerin war.“ Situationen wie
diese kann man sich trotz aller kulturellen Unterschiede wohl auch gut bei uns in Deutschland vorstellen.
Mit Samuel Dario haben wir jetzt aber wieder einen Studenten, den wir unterstützen. Auch für uns neu hatte er
sich für ein Stipendium zur Übernahme der Studiengebühr beworben und es auch bekommen, so dass er an
der gut angesehenen Universität Yachay in Ibarra Automobilmechanik studiert.
Im Moment lassen sein Zeitplan und die Entfernung wenig Raum für eine Mitarbeit im EcoClub, aber er
besuchte die Cabaña im Oktober und davon lassen sich die Kinder und Jugendlichen durchaus beeindrucken.
Er scheint sehr ehrgeizig und zielstrebig, so dass wir ihm viel Erfolg und Durchhaltevermögen für sein Studium
wünschen. Anne hat sich mit Samuel und seiner Mutter im März in San Lorenzo getroffen und wird uns im
kommenden Rundbrief weiter berichten.
Dass die Kinder und Jugendlichen in der Cabaña am Programm trotz reduziertem Personal Spaß haben und
selbst Übungen mit ernstem Hintergrund zum Verhalten bei Erdbeben mit einem für San Lorenzo so typisch
lauten Lachen absolvieren, sieht man am besten auf Fotos:
Samuel auf Besuch im EcoClub Erdbebenübung Ausgabe der Schulsachen
Draußen spielen und toben oder Müll sammeln am Fluss Weihnachtsfeier
Wir waren so begeistert, als endlich der Vertrag für die Kooperation zwischen dem EcoClub und der
Universidad Central in Quito unterschrieben war, aber leider hat sich noch kein Student aus dem Bereich
Sozialarbeit für ein Praktikum in San Lorenzo entschieden. Da andere Praktikumsplätze keine Übernachtung
erfordern und deutlich kürzere Anfahrten haben, ist der EcoClub möglicherweise nicht so attraktiv. Ein
Gespräch mit Studenten und Professoren dazu steht noch aus, denn für uns wäre das eine absolute
Bereicherung, nicht nur durch die tatkräftige Mithilfe der Praktikanten selbst, sondern auch durch die Besuche
der betreuenden Professoren.
Frische Ideen bekommen wir aber auch durch unsere neue Mitarbeiterin Daniela, die Paulina in ihrer Rolle als
Koordinatorin in Quito ablöst. Paulina schaffte die Arbeiten zeitlich nicht mehr und war, wie wir schon
berichteten, leider auch in der Buchhaltung absolut überfordert, so dass sie selbst im Spätsommer den
Wechsel vorschlug. Daniela ist Anthropologin und Musikerin und hat gerade Ihr Masterstudium in Nizza
beendet. Anne kennt sie schon seit einigen Jahren und wir sind froh, bereits auf einer Vertrauensbasis die
Zusammenarbeit beginnen zu können. Da Daniela beim Bau der neuen Cabaña in 2010 ab und zu in San
Lorenzo war, sind auch die Mitarbeiterinnen vor Ort bereits mit ihr vertraut. Sie wird zunächst das Audit für
2016 bei unserem Trägerverein EcoMinga unterstützen und sich im Zuge dessen in die Buchhaltung und die
ecuatorianischen Bestimmungen einarbeiten. Da auch EcoMinga einen Personalwechsel hatte und eine neue
Buchhalterin einstellte, sind alle sehr motiviert, die Übergangsphase gut zu meistern. In einem Treffen
zwischen Javier Robayo (Vorsitzender von EcoMinga), der neuen Buchhalterin, Daniela und Anne wurden
auch Vereinfachungen in den internen Finanzabläufen besprochen, die einige bisher existierende
Schwierigkeiten deutlich erleichtern werden. Für die vielen Dienstleistungen und Einkäufe in San Lorenzo, für
die es noch keine Rechnungen, oder Belege gibt, konnten wir über eine Eigenbeleg-Regelung eine hoffentlich
gute Lösung finden.
In San Lorenzo wird Daniela im März mit den Mitarbeiterinnen Visionen für die Zukunft entwerfen,
insbesondere auch im Hinblick auf die Einstellung einer Fachkraft. Im Gespräch sind Aktivitäten der
Umweltbildung und Permakultur, Musikworkshops und die Wiederbelebung des Nachbarschaftsprojekts der
Jahre 2014 und 2015. Während eines Besuchs von Daniela und Anne in San Lorenzo kamen die
Nachbarskinder vorbei und erzählten, dass sie noch heute von Jorge und Belén träumen. Schade, dass
solche Zusatzprojekte zumeist an externe Fördertöpfe gebunden und von begrenzter Zeit sind. Hoffnungsvoll
arbeiten wir aber mit Daniela daran, dass bald eine Wiederholung stattfinden kann. Erste Anträge haben wir
bereits bei einer ecuadorianischen und einer deutschen Einrichtung eingereicht.
Vereinsstatistik für das Jahr 2016
Mit einer sensationellen Spendensumme von 27.649,57 Euro wurden nur die Rekorde der beiden Jahre 2010
und 2012 nicht erreicht. Waren es damals die außerordentlichen Spenden des Vereins Proyecto Esperanza,
die diese Summe ermöglichten, so sind in 2016 die Spenden für die Erdbebenopfer mit einer Gesamtsumme
von 4.603,11 Euro als ausschlaggebend für den überdurchschnittlichen Spendeneingang zu nennen. Die
zweckgebundenen Erdbebenspenden werden natürlich nicht in San Lorenzo, sondern im Katastrophengebiet
eingesetzt.
Zu dem insgesamt sehr guten Ergebnis haben aber auch außergewöhnliches persönliches Engagement
einzelner Spender mit entsprechendem finanziellem Erfolg, sowie ein Rekorderlös der Cafeteria beim Hörster
Bummel geführt. Die Zahl der Spender hat sich aufgrund von vielen Einzelspenden im Kontext des Erdbebens
auf 104 erhöht. Ein ganz großes DANKE für Ihre Großherzigkeit!!!
Auch in 2016 wurde der EcoClub wieder von den Sternsingern der beiden Gemeinden Herz Jesu in Halle und
St. Johannes Evangelist in Stockkämpen unterstützt. 8.705.29 USD wurden vom Kindermissionswerk direkt
auf das Vereinskonto in Ecuador überwiesen. Ein unglaublich toller Einsatz von Kindern für Kinder, der nicht
nur einen monetären Aspekt hat, sondern auch gegenseitigen Austausch, Verständnis, Respekt und Einsatz
zum Miteinander fördert.
Der in 2015 begonnen Sparkurs im EcoClub zeigt Wirkung, aber bei einem weiterhin schwachen Dollarkurs
von ca. 1,05 USD für einen Euro muss der Etat weiterhin im Auge behalten werden.
Noch einmal hingewiesen sei auf unseren neuen Link für Interneteinkäufer:
Wer im Internet einkauft, kann uns ab jetzt noch zusätzlich unterstützen. Geht man von folgendem Link
https://www.bildungsspender.de/ecoclub auf die Einkaufsseite des Online-Ladens, bekommt der Verein einen
kleinen Prozentsatz vom Umsatz gutgeschrieben ohne jegliche Extrakosten. Wie das genau funktioniert steht
unter: https://www.bildungsspender.de/ecoclub/sofunktioniertes
Wir hoffen, dass Sie uns weiterhin unterstützen und sind gespannt, wie das Jahr 2017 im EcoClub verlaufen
wird.
Viele Grüße
Anne Mette und Marion Weeke

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  • 1. Paten für Kinder in Esmeraldas/San Lorenzo e.V. Mönchstr. 43, 33790 Halle IBAN: DE97 4805 1580 0000 0396 85 Tel.: 05201-9892 Swift-BIC: WELADED1HAW e-mail: Paten-fuer-Kinder@web.de GläubigerIdent.-Nr.: DE33ZZZ00000073580 Links: https://www.slideshare.net/EcoClub-San-Lorenzo http://vimeo.com/86573541 www.facebook.com/EcoClub.SanLorenzo https://www.bildungsspender.de/ecoclub Jahresbericht 2016 Nachrichten aus Ecuador und San Lorenzo In der Küstenprovinz Manabí sind die Erdbebenfolgen auch ein Jahr nach der Katastrophe noch deutlich zu spüren. Die Katastrophenhilfe hat insgesamt gut funktioniert, aber insbesondere die vielen weiter abgelegenen Dörfer und Ortschaften haben sehr stark unter sekundären Auswirkungen zu leiden. Versorgungsstrukturen und Arbeitsmöglichkeiten haben sich drastisch verändert, aber die Arbeiten des Wiederaufbaus sind langwierig. Noch immer leben viele Menschen in den eingerichteten Zeltunterkünften, denn nur wenige besitzen die Ressourcen, um neu zu bauen. Für die nach seinen Worten umfangreichste Hilfe, die Ecuador für die Behebung der Erdbebenschäden erhalten habe, bedankte sich Präsident Correa beim chinesischen Staatspräsident, mit dem er im November die Erdbebengebiete besuchte. Beim ersten Besuch eines chinesischen Präsidenten in Ecuador überhaupt wurden elf Abkommen in den Bereichen Finanzierung, Kommunikation, Kultur, produktive Strategien sowie eine Kooperation zur Bewältigung der Folgen des Erdbebens in Ecuador unterzeichnet. China ist der drittgrößte Handelspartner für Ecuador und inzwischen wichtigste Finanzierungsquelle für Entwicklungs- vorhaben lateinamerikanischer Länder geworden. Nach wie vor gibt es verschiedene Instrumente für Darlehen an Länder der Region, wie z.B. Weltbank, Interamerikanische Entwicklungsbank, U.S. Export-Import Bank. In Ecuador waren ausländische Finanziers in den letzten Jahren am Bau von vielen Überlandstraßen und acht Wasserkraftwerken beteiligt. Mit der gemeinsamen Einweihung des Wasserkraftwerks Coca, des bisher größten gemeinsamen Projekts mit China, wird Ecuador zum Exporteur von Energie anstatt wie in früheren Jahren Energie zu importieren. Beide gründeten eine "Integrale strategische Assoziation", was die höchste Form von Kooperation auf zwischenstaatlicher Ebene ausdrückt und eine Zusammenarbeit in vier Kommissionen sowie einen ständigen Austausch der Außenminister zu bilateralen und internationalen Themen vorsieht. Der Trend, voll auf „Entwicklung“ (in Ecuador nennt man diesen von Rafael Correa geführten Politikansatz „Desarrollismo“) zu setzen und sich im Ausland zu verschulden, stößt auf viele kritische Stimmen innerhalb des Landes, besonders wenn es um den Erdöl- und Bergbausektor geht. Natur und indigene Bevölkerung werden insbesondere in der Amazonas-Region massiv bedroht, die in der Verfassung festgeschriebenen Umweltrechte missachtet und leider auch zahlreiche Aktivisten und native Bevölkerungen verfolgt und verhaftet. Auch gibt es eine Anzahl an unaufgeklärten Morden in unmittelbarem Zusammenhang zu Großprojekten des Bergbaus und der Erdölindustrie in den Schutzgebieten des Amazonas Regenwaldes. Neben vielen sehr positiven Gesetzen und weit über Ecuador hinaus bewunderten Veränderungen im Land hat die Regierung in ihren 11 erfolgreichen Jahren leider durch den Weg des unbedingten Wirtschaftswachstums, durch Ausbeuten von Naturressourcen auf Kosten von Umwelt und Menschen viele Anhänger verloren. Das hat sich auch in der ersten Runde der Wahlen im Februar niedergeschlagen, über die wir in unserem kommenden Rundbrief ausführlicher berichten werden. Obwohl die Nationalversammlung von Ecuador im letzten Jahr der Verfassungsänderung mit großer Mehrheit nach langer Diskussion zugestimmt und die unbegrenzte Wiederwahl des Staatsoberhauptes erlaubt hatte, stellte sich Präsident Correa am 19.02.2017 nicht mehr zur Wahl. Abgestimmt hat das Volk bei den Wahlen auch über die Rechtmäßigkeit, Gelder in Steueroasen zu verschieben. Diese Praxis der Steuervermeidung ist bis dato auch in Ecuador nicht illegal und die Finanzbehörden gehen davon aus, dass sich insgesamt etwa 30 Milliarden US-Dollar aus Ecuador in "Steuerparadiesen" befinden. Diese strategisch platzierte Regierungsinitiative wurde von zahlreichen sozialen Bewegungen unterstützt und soll neben dem Kapitalabfluss auch die Korruption eindämmen, da Schmiergeldzahlungen zur Vertuschung häufig in Steueroasen transferiert werden. Die Abstimmung wurde gewonnen Und das Gesetz gilt nun für alle Politiker und Personen im öffentlichen Dienst und wird sicher während der Endphase des Wahlkampfs in beiden Lagern für Nervosität sorgen.
  • 2. Vor 52 Jahren begann der Krieg zwischen dem kolumbianischen Staat und der Guerillaorganisation FARC, die 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer und Regierung wegen sozialer Ungleichheit und ungerechter Landverteilung zu den Waffen gegriffen hatte. Nun ist endlich Frieden! Die noch verbliebenen 5800 Rebellen werden entwaffnet, Opfer des Konfliktes aus dem Vermögen der FARC entschädigt und die Guerilla-Gruppe soll in eine politische Partei umgewandelt werden. Dem Konflikt sind mehr als 220.000 Menschen zum Opfer gefallen und ca. sieben Millionen Menschen waren dadurch auf der Flucht, was auch San Lorenzo als Stadt an der kolumbianischen Grenze oft ganz unmittelbar zu spüren bekommen hat. Auch wenn die Volksabstimmung zum Friedensprozess sich einreiht in die großen Wahlüberraschungen des Jahres (neben Brexit und Trump), weil die Bevölkerung den Friedensvertrag zunächst ablehnte, ist die Hoffnung dennoch groß, dass das Abkommen Ruhe in die Region bringt. Auch wenn die Innenstadt von San Lorenzo mit gepflasterten Bürgersteigen, einem Spielplatz, einem Park, einem Busterminal und einer Fußgängerpassage, dem Malecón an der Bootsanlegestelle, inzwischen deutlich anders aussieht als noch zu Beginn unseres Projektes, haben sich die Lebensbedingungen vieler Familien nicht maßgeblich verändert. Das ist nicht nur unser Eindruck, sondern wird mit statistischen Zahlen aus den Erhebungen von 2010 und 2015 belegt. Demnach ist der Kanton San Lorenzo unter den ärmsten des Landes mit einer Armutsrate von 82,7% und extremer Armut mit unbefriedigten Grundbedürfnissen von 47,3%. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 44%. Analphabetismus im klassischen Sinn wird mit 16,9% angegeben, aber der funktionale Analphabetismus (das heißt die Personen verstehen nicht was sie lesen) liegt bei 37%. Mangelernährung wird bei einem Drittel der Kinder zwischen einem und fünf Jahren diagnostiziert. Unser Projekt Der grundsätzliche Betrieb der Cabaña mit Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und Programm montags, mittwochs und freitags wurde nach dem Tod von Alejandra auch von unseren beiden Kräften Sofia und Veronica aufrechterhalten. Über viele Monate hat Sofias Schwester Olaisi die Arbeiten als Freiwillige unterstützt - nicht zuletzt auch mit der Hoffnung auf eine feste Anstellung. Die Kontinuität war also auch in der Krisensituation gegeben und macht uns keine Sorge. Wenn wir aber im programmatischen Bereich vorwärts kommen und nicht nur den Alltagsbetrieb laufen lassen wollen, brauchen wir qualifizierte Fachkräfte, die Impulse geben und kontinuierliche Weiterentwicklung anschieben können. Dies kann im Bereich der Musik, Kunst und kulturellen Traditionen, der Umweltbildung oder in Form von Sozialarbeit sein und wird für 2017 und die Folgejahre einen Meilenstein bedeuten. Sofia und Veronica sind seit vielen Jahren Garant für den konstanten Rahmen, auf den die Eltern bauen, haben beste Kontakte zu den Familien der Kinder im Projekt auf der einen und den Lehrern der staatlichen Schulen auf der anderen Seite, sind Bindeglied und Ansprechpartner. Die neue(n) Fachkräft(e) werden darüber hinaus Veränderung und Erneuerung anschieben. Die Anwesenheit der Kinder war in 2016 fast hälftig aufgeteilt: 24 Kinder und Jugendliche kamen morgens von 8 bis 11 Uhr, um dann nach einem frühen Mittagessen zur Schule zu gehen, 26 Kinder und Jugendliche erschienen nach der Schule um 12.30 Uhr zum Mittagessen und nahmen am Nachmittagsprogramm bis 16 Uhr teil. Besonders gefreut haben wir uns dieses Jahr über Yitas erfolgreichen Abschluss ihres Studiums der frühkindlichen Pädagogik und ihre Anstellung bei der Stadt San Lorenzo. In einem Gespräch mit Paulina Paredes schildert sie, dass sie nie für möglich gehalten hätte, dass sie einmal studieren würde. „Von welchem Geld?“ hat sie geantwortet als sie gefragt wurde, was sie studieren möchte. Aber in der Cabaña seien sie immer zum Lernen motiviert und ermutigt worden, unter anderem mit Sprüchen wie: „Mädels studiert! Ein Mann ist keine Zukunft!“ Dann erzählt sie von ihren Freundinnen, die sich verlobt
  • 3. haben, ein Baby bekommen haben, von ihren Männern schlecht behandelt und geschlagen wurden. Sie sagt, dass sie Gott sei Dank ihr Studium abschließen konnte, weil sie während ihrer Schulzeit immer vom Projekt finanziell und moralisch unterstützt wurde, was eine große und notwendige Hilfe war. Drei Jahre lang hat sie am “Instituto Liceo Aduanero” studiert und ist nun die einzige in der Familie mit Studienabschluss. Für sie war es klar, dass die Unterstützung auf Gegenseitigkeit beruhen soll, dass sie also etwas zurückgeben muss. Deshalb hat sie im Projekt mitgearbeitet, sofern es ihr Studienplan zeitlich erlaubte. Sie half den Betreuerinnen, was anfangs ein bisschen schwierig war, denn sie hatten manchmal unterschiedliche Methoden oder Herangehensweisen und unsere Betreuerinnen taten sich schwer, von ihren strengen Routinen abzuweichen und wurden teilweise ärgerlich über neue Vorschläge, die sie als Belehrungen auffassten. In Form von Ratschlägen oder Hinweisen wurden ihre Anregungen dann aber durchaus angenommen, wie sie sagt. „Jetzt verstehe ich, dass es ein Prozess ist, vor allem weil sie schon jahrelang diese Arbeit machen und viel Zeit und Geduld aufgewendet haben und da ist es schwierig zu akzeptieren, dass eine neue Person kommt und sagt, wie man einige Dinge tun sollte. So ist das hier. Die Leute nehmen nicht so einfach Ratschläge anderer an und dazu kommt noch, dass ich ihre Schülerin war.“ Situationen wie diese kann man sich trotz aller kulturellen Unterschiede wohl auch gut bei uns in Deutschland vorstellen. Mit Samuel Dario haben wir jetzt aber wieder einen Studenten, den wir unterstützen. Auch für uns neu hatte er sich für ein Stipendium zur Übernahme der Studiengebühr beworben und es auch bekommen, so dass er an der gut angesehenen Universität Yachay in Ibarra Automobilmechanik studiert. Im Moment lassen sein Zeitplan und die Entfernung wenig Raum für eine Mitarbeit im EcoClub, aber er besuchte die Cabaña im Oktober und davon lassen sich die Kinder und Jugendlichen durchaus beeindrucken. Er scheint sehr ehrgeizig und zielstrebig, so dass wir ihm viel Erfolg und Durchhaltevermögen für sein Studium wünschen. Anne hat sich mit Samuel und seiner Mutter im März in San Lorenzo getroffen und wird uns im kommenden Rundbrief weiter berichten. Dass die Kinder und Jugendlichen in der Cabaña am Programm trotz reduziertem Personal Spaß haben und selbst Übungen mit ernstem Hintergrund zum Verhalten bei Erdbeben mit einem für San Lorenzo so typisch lauten Lachen absolvieren, sieht man am besten auf Fotos: Samuel auf Besuch im EcoClub Erdbebenübung Ausgabe der Schulsachen Draußen spielen und toben oder Müll sammeln am Fluss Weihnachtsfeier Wir waren so begeistert, als endlich der Vertrag für die Kooperation zwischen dem EcoClub und der Universidad Central in Quito unterschrieben war, aber leider hat sich noch kein Student aus dem Bereich Sozialarbeit für ein Praktikum in San Lorenzo entschieden. Da andere Praktikumsplätze keine Übernachtung erfordern und deutlich kürzere Anfahrten haben, ist der EcoClub möglicherweise nicht so attraktiv. Ein Gespräch mit Studenten und Professoren dazu steht noch aus, denn für uns wäre das eine absolute Bereicherung, nicht nur durch die tatkräftige Mithilfe der Praktikanten selbst, sondern auch durch die Besuche der betreuenden Professoren.
  • 4. Frische Ideen bekommen wir aber auch durch unsere neue Mitarbeiterin Daniela, die Paulina in ihrer Rolle als Koordinatorin in Quito ablöst. Paulina schaffte die Arbeiten zeitlich nicht mehr und war, wie wir schon berichteten, leider auch in der Buchhaltung absolut überfordert, so dass sie selbst im Spätsommer den Wechsel vorschlug. Daniela ist Anthropologin und Musikerin und hat gerade Ihr Masterstudium in Nizza beendet. Anne kennt sie schon seit einigen Jahren und wir sind froh, bereits auf einer Vertrauensbasis die Zusammenarbeit beginnen zu können. Da Daniela beim Bau der neuen Cabaña in 2010 ab und zu in San Lorenzo war, sind auch die Mitarbeiterinnen vor Ort bereits mit ihr vertraut. Sie wird zunächst das Audit für 2016 bei unserem Trägerverein EcoMinga unterstützen und sich im Zuge dessen in die Buchhaltung und die ecuatorianischen Bestimmungen einarbeiten. Da auch EcoMinga einen Personalwechsel hatte und eine neue Buchhalterin einstellte, sind alle sehr motiviert, die Übergangsphase gut zu meistern. In einem Treffen zwischen Javier Robayo (Vorsitzender von EcoMinga), der neuen Buchhalterin, Daniela und Anne wurden auch Vereinfachungen in den internen Finanzabläufen besprochen, die einige bisher existierende Schwierigkeiten deutlich erleichtern werden. Für die vielen Dienstleistungen und Einkäufe in San Lorenzo, für die es noch keine Rechnungen, oder Belege gibt, konnten wir über eine Eigenbeleg-Regelung eine hoffentlich gute Lösung finden. In San Lorenzo wird Daniela im März mit den Mitarbeiterinnen Visionen für die Zukunft entwerfen, insbesondere auch im Hinblick auf die Einstellung einer Fachkraft. Im Gespräch sind Aktivitäten der Umweltbildung und Permakultur, Musikworkshops und die Wiederbelebung des Nachbarschaftsprojekts der Jahre 2014 und 2015. Während eines Besuchs von Daniela und Anne in San Lorenzo kamen die Nachbarskinder vorbei und erzählten, dass sie noch heute von Jorge und Belén träumen. Schade, dass solche Zusatzprojekte zumeist an externe Fördertöpfe gebunden und von begrenzter Zeit sind. Hoffnungsvoll arbeiten wir aber mit Daniela daran, dass bald eine Wiederholung stattfinden kann. Erste Anträge haben wir bereits bei einer ecuadorianischen und einer deutschen Einrichtung eingereicht. Vereinsstatistik für das Jahr 2016 Mit einer sensationellen Spendensumme von 27.649,57 Euro wurden nur die Rekorde der beiden Jahre 2010 und 2012 nicht erreicht. Waren es damals die außerordentlichen Spenden des Vereins Proyecto Esperanza, die diese Summe ermöglichten, so sind in 2016 die Spenden für die Erdbebenopfer mit einer Gesamtsumme von 4.603,11 Euro als ausschlaggebend für den überdurchschnittlichen Spendeneingang zu nennen. Die zweckgebundenen Erdbebenspenden werden natürlich nicht in San Lorenzo, sondern im Katastrophengebiet eingesetzt. Zu dem insgesamt sehr guten Ergebnis haben aber auch außergewöhnliches persönliches Engagement einzelner Spender mit entsprechendem finanziellem Erfolg, sowie ein Rekorderlös der Cafeteria beim Hörster Bummel geführt. Die Zahl der Spender hat sich aufgrund von vielen Einzelspenden im Kontext des Erdbebens auf 104 erhöht. Ein ganz großes DANKE für Ihre Großherzigkeit!!! Auch in 2016 wurde der EcoClub wieder von den Sternsingern der beiden Gemeinden Herz Jesu in Halle und St. Johannes Evangelist in Stockkämpen unterstützt. 8.705.29 USD wurden vom Kindermissionswerk direkt auf das Vereinskonto in Ecuador überwiesen. Ein unglaublich toller Einsatz von Kindern für Kinder, der nicht nur einen monetären Aspekt hat, sondern auch gegenseitigen Austausch, Verständnis, Respekt und Einsatz zum Miteinander fördert. Der in 2015 begonnen Sparkurs im EcoClub zeigt Wirkung, aber bei einem weiterhin schwachen Dollarkurs von ca. 1,05 USD für einen Euro muss der Etat weiterhin im Auge behalten werden. Noch einmal hingewiesen sei auf unseren neuen Link für Interneteinkäufer: Wer im Internet einkauft, kann uns ab jetzt noch zusätzlich unterstützen. Geht man von folgendem Link https://www.bildungsspender.de/ecoclub auf die Einkaufsseite des Online-Ladens, bekommt der Verein einen kleinen Prozentsatz vom Umsatz gutgeschrieben ohne jegliche Extrakosten. Wie das genau funktioniert steht unter: https://www.bildungsspender.de/ecoclub/sofunktioniertes Wir hoffen, dass Sie uns weiterhin unterstützen und sind gespannt, wie das Jahr 2017 im EcoClub verlaufen wird. Viele Grüße Anne Mette und Marion Weeke