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Stadtentwicklung Guben 
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« 
Endfassung [Bearbeitungsstand: 15. Mai 2014] 
Ernst Basler + Partner STADT GUBEN
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 2 
Gliederung / Inhaltsverzeichnis 
Teil 1: Der Rahmen 
1.1 Anlass der Fortschreibung und Anforderungen 
1.2 Methodik und Form der Fortschreibung 
Teil 2: Standortbestimmung: Wo steht Guben? Was kommt? 
2.1 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsprognose 
2.2 Wohnungsmarktentwicklung und Wohnungsmarktprognose 
2.3 Effekte durch den bisherigen Stadtumbauprozess 
2.4 Handlungsspielräume der Wohnungsunternehmen 
Teil 3: Szenarien: Was passiert, wenn…? 
Seite 4 
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»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 3 
Gliederung / Inhaltsverzeichnis 
Teil 4: Strategie: Was will Guben erreichen? 
4.1 Gesamtstädtische Stadtumbaustrategie 
4.2 Teilräumliche Stadtumbaustrategien 
Teil 5: Der Weg: Umsetzungsstrategie 
5.1 Rahmenbedingungen 
5.2 Akteurs- und Kooperationsstrukturen 
Teil 6: Finanzierung und Zeitschiene 
6.1 Finanzierung 
6.2 Zeitschiene 
Seite 43 
Seite 45 
Seite 60 
Seite 105 
Seite 106 
Seite 107 
Seite 108 
Seite 109 
Seite 110 
Impressum Seite 111
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 4 
Teil 1: 
Der Rahmen 
Anlass und Anforderungen; Methodik und Form
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 5 
1.1 Anlass der Fortschreibung 
n Grundlage des bisherigen Stadtumbaus sind das Integrierte 
Stadtentwicklungskonzept (INSEK, Stand: 2007) »Guben 
Strategie 2020 – Stadt im Aufbruch« sowie die Fort-schreibung 
der Stadtumbaustrategie aus dem Jahr 2009. 
n Warum ist eine Fortschreibung der Stadtumbaustrategie 
erforderlich geworden? 
n Die aktuelle Bevölkerungsentwicklung, die Entwicklung der 
Wohnungsbe- und -leerstände sowie die verschiedenen 
erfolgreichen Stadtentwicklungsprojekte zeigen, dass viele 
der Ansätze der Stadtumbaustrategie greifen. So führte z. B. 
die Aufwertung der Innenstadt (Altstadt Ost) zu einer 
Stabilisierung der Einwohnerzahlen in diesem Quartier. 
Auch der gesamtstädtische Wohnungsleerstand konnte auf 
einem stabilen Niveau gehalten werden. 
n Trotz dieser positiven Entwicklungen konnte bislang noch 
keine nachhaltige Stabilisierung der Einwohnerzahlen 
erreicht werden. Guben hat seit 2009 rd. 1.400 Einwohner 
verloren, Ende 2013 lebten 17.847 Menschen in Guben. Pro 
Jahr verliert die Stadt zwischen 300 und 400 Einwohnern – 
eine Zahl, die zu weiterem Handeln aufruft. 
n Aus diesem Grund schreibt die Stadt Guben ihre Stadtum-baustrategie 
– fünf Jahre nach der letzten Fortschreibung – 
fort. 
n Der Stadtumbau hat in Guben einerseits den Rückbau nicht 
mehr benötigter Wohnungen und Infrastrukturen im Fokus. 
Andererseits steht insbesondere auch die Fortführung der 
Aufwertung mit dem Schwerpunkt Innenstadt (Altstadt Ost) 
im Zentrum der strategischen Überlegungen. 
n Basis für die Fortschreibung der Stadtumbaustrategie sind 
die Stadtumbaustrategie 2009, das INSEK 2007, die 
aktuellen integrierten Umsetzungspläne, die Soziale Stadt 
und weitere Fachkonzepte. Die grundsätzliche Strategie 
Rückbau von außen nach innen 
Aufwertung von innen nach außen 
wird beibehalten und weiter vertieft, da sich dieser Ansatz 
bewährt hat. 
n Für die Stadt Guben wird es in den kommenden Jahren da-rauf 
ankommen, den Stadtumbau konsequent fortzuführen. 
Dabei ist spürbar, dass der Stadtumbau komplexer und 
kleinteiliger wird. Auch die Abstimmung mit und zwischen 
den Wohnungsunternehmen, der Verwaltung, der Politik 
und vor allem der Menschen in den Quartieren wird immer 
wichtiger. 
n Der Stadtumbau in Guben ist zu einer dauerhaften Aufgabe 
geworden – ein langfristiger Prozess der Stadtentwicklung.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 6 
n Die aktuelle Bevölkerungsprognose bis 2030 verdeutlicht, 
dass das favorisierte »Leitbildszenario« nicht erreicht wird. 
n Die auf Basis dieses »Leitbildszenarios« ermittelten Rück-bauziele 
sind nicht ausreichend, eine Erhöhung der Rück-bauziele 
ist unumgänglich. 
n Der Stadtumbau muss von allen Wohnungsmarktakteuren 
getragen und umgesetzt werden. Auf diese Weise kann sich 
ein langfristig tragfähiger Wohnungsmarkt in Guben 
entwickeln. 
2015 2016 
1.1 Anlass der Fortschreibung 
n Seit der letzten Fortschreibung der Stadtumbaustrategie im 
Jahr 2009 wurde eine weitere inhaltliche Untersetzung und 
Vertiefung vorgenommen. Dies erfolgte im Rahmen von 
Abstimmungen mit dem Ministerium für Infrastruktur und 
Landwirtschaft (MIL) und dem Landesamt für Bauen und 
Verkehr (LBV) sowie im Rahmen verschiedener Projekt-gruppensitzungen 
mit den Wohnungs- und Versorgungs-unternehmen. 
2009 2010 2011 2012 2013 2014 
Fortschreibung 
Stadtumbau-strategie 
Umsetzung Stadtumbau 
Abstimmung mit 
dem MIL 
Aufnahme in 
Stadtumbaupro-gramm 
II (STUB II) 
Gesamtberatung mit 
dem MIL/LBV 
Evaluierung Stadtumbau-prozess 
> Fortschreibung der 
Stadtumbaustrategie 
erforderlich 
Fortschreibung der 
Stadtumbaustrategie 
Abstimmungen im Rahmen 
von Projektgruppensitzungen und 
Workshops mit Wohnungs- und 
Versorgungsunternehmen, Politik, 
Öffentlichkeit
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 7 
1.1 Anlass der Fortschreibung 
n Welche Aufgabe hat die Stadtumbaustrategie? 
» Die Stadtumbaustrategie (STUBS) beleuchtet auf der 
Grundlage der Bevölkerungsentwicklung notwendige 
Anpassungsmaßnahmen auf dem Wohnungsmarkt. Sie 
berücksichtigt dabei stadtstrukturelle und infrastruk-turelle 
Rahmenbedingungen. 
» Sie prognostiziert, wie sich Bevölkerung und 
Wohnungsmarkt bis 2030 entwickeln werden. Sie zieht 
Schlüsse aus dem weiteren Rückgang der Bevölkerung, 
so dass der Wohnungsmarkt und die Stadtteile auch 
2030 funktionieren, Wohnen bezahlbar bleibt und die 
Stadt Guben nicht an Attraktivität verliert. 
n Wie ordnet sich die Stadtumbaustrategie in die weiteren 
strategischen Planungen der Stadt ein? 
» Das INSEK bildet den Rahmen der gesamtstädtischen 
Stadtentwicklung. Es fungiert als zentrales Steuerungs-instrument, 
ist Leitprogramm für alle Entwicklungsvor-haben 
der Stadtentwicklung. Es dient als Fördergrund-lage 
und als politischer Wegweiser. 
» Die Stadtumbaustrategie ist ein Fachkonzept, dass die 
Ziele des INSEKs fachlich weiter untersetzt und das 
Hauptaugenmerk auf den Stadtumbauprozess legt. 
» Neben der Stadtumbaustrategie wurde eine Reihe 
weiterer Fachkonzepte entwickelt, z. B. zur Sozialen 
Stadt, die Altbauerhaltungsstrategie, das Einzelhandels-und 
Zentrenkonzept, die Energiestrategie 2020 und das 
integrierte energetische Quartierskonzept "Klimaquartier 
Hegelstraße“. 
» Ergänzende Informationen liefern z. B. das kommunale 
Monitoring und die Sozialraumberichterstattung. 
n Was kann die Stadtumbaustrategie? 
» Sie entwickelt einen „Fahrplan“, wie Guben mit dem 
Rückgang der Bevölkerung umgehen kann (und muss). 
» Sie ist ein Instrument, das Guben nutzt, um eine gemein-same 
Strategie zu entwickeln und um die Strategie zu 
kommunizieren. 
» Sie hat einen klaren Fokus auf Bevölkerungsentwicklung, 
Wohnungsmarkt und städtische Infrastruktur. 
» Sie zeigt Perspektiven auf, wie die Stadt – trotz sinkender 
Einwohnerzahlen – sich weiterentwickeln und attraktiv 
bleiben kann.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 8 
1.2 Methodik und Form der Fortschreibung 
n Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK, Stand: 
2007) »Guben Strategie 2020 – Stadt im Aufbruch« wurde 
als zentrales Steuerungsinstrument und als Leitprogramm 
für die Gubener Stadtentwicklung erarbeitet. Das INSEK ist 
Basis für die Inanspruchnahme von Fördermitteln aus den 
verschiedenen Programmen der Städtebauförderung 
(Sanierung, Stadtumbau (mit den entsprechenden 
Teilprogrammen Rückbau, Aufwertung, Rückbau städtischer 
Infrastruktkur), Soziale Stadt und Aktive Stadtzentren). 
n Zwischenzeitlich sind verschiedene räumliche und inhalt-liche 
Vertiefungen (z. B. das Einzelhandels- und Zentrenkon-zept, 
der erste Basisbericht Sozialberichterstattung oder die 
Integrierte Energiestrategie 2020) entstanden. 
n Für die Fortschreibung der STUBS, die auf dem INSEK sowie 
den Kernaussagen der Stadtumbaustrategie von 2009 ba-siert, 
sind diese Fachkonzepte wichtige Grundlagen. Gleich-zeitig 
gibt die STUBS wichtige Rahmenbedingungen für 
sektoral notwendige Vertiefungen vor. Parallel zu diesen 
Grundlagen wurden die aktuellen Daten der Bevölkerungs-entwicklung 
sowie des Wohnungsmarktes herangezogen 
und ausgewertet. Das kontinuierliche Stadtentwicklungs-monitoring 
liefert darüber hinaus weitere wichtige Erkennt-nisse 
zur Entwicklung der Stadt. 
n Die Fortschreibung der Stadtumbaustratgie ist in intensiver 
Abstimmung mit den beiden Wohnungsunternehmen, den 
kommunalen Infrastrukturträgern, der Verwaltung und der 
Politik entstanden. 
n Die Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung 
erfolgte am 14. Mai 2014. 
n Die Stadtumbaustrategie besteht aus vier „Bausteinen“: 
n Die einzelnen Bausteine sind in den nachfolgenden Kapiteln 
erläutert. 
UMSETZUNG 
Wo steht Guben? 
Was kommt? 
Was passiert, 
wenn …? 
Was will Guben 
erreichen? 
Wie will Guben 
die Ziele 
erreichen? 
§ Bevölkerungs-entwicklung 
§ Prognose 
§ Wohnungsmarkt 
§ Handlungsspiel-räume 
§ drei Entwick-lungsszena-rien 
§ Gesamtstadt 
§ Teilräume 
§ strategie 
§ Rahmen-bedingungen 
§ Akteure und 
Kooperationen 
§ Kosten und 
Finanzierung 
§ Zeit 
STANDORT-BESTIMMUNG 
SZENARIEN STRATEGIE
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 9 
Teil 2: 
Standortbestimmung: 
Wo steht Guben? Was kommt? 
Analysen und Prognosen der Bevölkerungs- und 
Wohnungsmarktentwicklung
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 10 
2.1 Bevölkerungsentwicklung 
n Basis der Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung sind die 
kommunalen Daten. Die Entwicklung seit 2001 zeigt einen 
Einwohnerrückgang von 23.816 Einwohnern (2001) auf 
17.847 Einwohner (2013) (je 31.12., Einwohner mit 
Hauptwohnsitz in Guben). 
n Im Zeitraum von 2002 bis 2009 verlor Guben rd. 530 
Einwohner pro Jahr. Seit 2009 hat sich diese Entwicklung 
leicht stabilisiert: Der Rückgang beträgt rd. 370 Einwohner 
pro Jahr. 
n Das »Leitbildszenario« der Stadtumbaustrategie von 2009 
hat eine Einwohnerzahl von rd. 19.000 Einwohner für 2013 
angenommen, d. h. die tatsächliche Entwicklung hat dieses 
Ziel nicht erreicht. 
n Im »Stagnationsszenario« der Stadtumbaustrategie von 
2009 wurden für 2013 rd. 17.750 Einwohner prognostiziert. 
Die reale Entwicklung liegt somit dichter an diesem 
Szenario. 
n Seit 2010 sind die natürlichen Verluste (Differenz aus 
Geburten und Sterbefällen) und die Migrationsverluste 
(Differenz aus Zuzug und Fortzug) zu etwa gleichen Teilen 
für den Bevölkerungsrückgang verantwortlich. 
n Die Abwanderung (s. folgende Abbildung „Wanderungs-saldo“) 
hat sich in den vergangenen Jahren deutlich 
stabilisiert. 
n Der natürliche Saldo hat leicht zugenommen, hier wird die 
zunehmende Alterung der Stadtgesellschaft sichtbar. 
Exkurs Zensus 2011 
n Zum Stichtag 9. Mai 2011 wurde in der Bundesrepublik 
Deutschland eine Volkszählung (Zensus) durchgeführt. 
n Diese erfolgt nicht über eine Vollerhebung, sondern über 
eine registergestützte Methode. Hierzu wurden Daten von 
Melderegistern ausgewertet und in verschiedenen 
Bereichen durch Voll- oder Stichprobenerhebungen ergänzt. 
n Für das Land Brandenburg bedeutete das Ergebnis, dass zum 
31.12.2011 rd. 42.500 Menschen weniger im Land gezählt 
wurden, als vor dem Zensus. 
n Auch für die Kommunen wurden – zur kommunalen Statistik 
– abweichende Einwohnerzahlen ermittelt. In Guben 
besagte die kommunale Statistik zum 31.12.2011 18.931 
Einwohner, nach der „Zensuskorrektur“ sind dies noch 
18.323 Einwohner. 
n Da die Zensusdaten nicht auf kleinräumiger Ebene vorliegen, 
werden für alle nachfolgenden Darstellungen die 
kommunalen Daten herangezogen.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 11 
Gesamtstadt: Bevölkerungsentwicklung 
Bevölkerungsrückgang seit 2009 nur leicht gebremst 
23.816 
22.885 
22.078 
21.442 
20.958 
20.539 
20.090 
19.696 
19.291 
18.958 
18.560 
18.166 
17.847 
25.000 
23.750 
22.500 
21.250 
20.000 
18.750 
17.500 
16.250 
15.000 
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 
Einwohner 
Entwicklung 2009-2013: 
- 1.850 EW [-9,3%] 
- 370 EW/a 
angestrebtes Ziel 
(Leitbildszenario 2009): 
ca. 19.000 EW 
Entwicklung 2003-2008: 
- 2.380 EW [-10,8%] 
- 475 EW/a
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 12 
Gesamtstadt: Komponenten der Bevölkerungsentwicklung 
Wanderungssaldo stabilisiert, natürlicher Saldo leicht zunehmend 
0 
-100 
-200 
-300 
-400 
-500 
-600 
-700 
-800 
-900 
-1000 
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 
Einwohner 
natürliche Entwicklung 
Wanderungssaldo 
Gesamtsaldo
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 13 
2.1 Bevölkerungsentwicklung 
n Der größte Teil der Fortzügler (ca. 52 %) der vergangenen 
Jahre entfällt auf die Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen. 
Knapp jeder dritte Fortzügler ist zwischen 25 und 44 Jahre 
alt. Als Wanderungsmotive sind demzufolge die Ausbil-dungsplatz- 
bzw. Arbeitsplatzsuche vorrangig. 
n Als Hauptzielgebiete der abwandernden Bevölkerungsgrup-pen 
sind in erster Linie Berlin und Cottbus zu nennen. Mit 
deutlichem Abstand folgen die Bundesländer Sachsen, 
Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und weitere. 
n Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung ist seit 2003 (43 
Jahre) auf rd. 53 Jahre (2013) gestiegen. 
n Heute ist jeder dritte Einwohner 65 Jahre oder älter. 
n Die Altersgruppe der Menschen 65+ ist in den vergangenen 
Jahren am deutlichsten angewachsen. Seit 2001 hat sich 
diese Altersgruppe um 1.560 Menschen vergrößert. 
n Am deutlichsten ging die Einwohnerzahl bei den jungen 
Erwachsenen (16 bis 24 Jahre) zurück: Hier lebten Ende 
2013 rd. 1.500 Menschen weniger in Guben als noch 2003. 
n Auch die Anzahl von Kindern und Jugendlichen (0 bis 15 
Jahre) hat sich um rd. 1.130 Personen verringert. 
n Mit dem anhaltenden Bevölkerungsrückgang gehen somit 
folgende Entwicklungen einher: 
» die Anzahl an Kindern und Jugendlichen nimmt weiterhin 
ab, 
» das Erwerbspersonenpotenzial (15 bis 65 Jahre) hat sich 
deutlich verringert, 
» am stärksten wächst die Altersgruppe der Senioren (65 
Jahre und älter).
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 14 
Gesamtstadt: Veränderung der Altersstruktur 
deutlicher Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials, Anstieg der Anzahl der Senioren 
männlich weiblich 
Veränderung der Altersgruppen zwischen 2002 und 2012 
-1.134 
(41%) 
-4.829 (-30%) 
1.449 (34%) 
-4.514 (-20%) 
Gesamt 
65 u. ä. 
16 bis <65 J. 
0 bis <16 J. 
-6.000 -5.000 -4.000 -3.000 -2.000 -1.000 0 1.000 2.000
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 15 
2.1 Bevölkerungsentwicklung 
n Die Altstadt Ost hat bis 2008 zwar in geringem Umfang 
Einwohner gewinnen können [100 EW bzw. +7 %], hat 
diesen Zuwachs aber nicht halten können. 
n Die Altstadt West hatte einen Einwohnerverlust von rd. 
16 % seit 2002 hinzunehmen. Die Entwicklung zeigt jedoch 
auch hier eine leichte Stabilisierung. 
n Im Vergleich zur Gesamtstadt entwickelt sich die Innenstadt 
(Altstadt Ost und West) vergleichsweise stabil, kann aber 
kaum neue Einwohner an sich binden. 
n Stärkere Verluste als auf Gesamtstadtebene zeigen sich in 
den WK I, II und IV. 
n Der Einwohnerrückgang im WK I hat sich seit 2008 deutlich 
verlangsamt. 
n Die Einwohnerentwicklung im WK II verlief bis 2008 
vergleichsweise stabil, hat jedoch ab 2009 deutliche 
Verluste zu verzeichnen. Hier zeigen sich die Folgen der 
überalterten Bevölkerung. 
n Die höchsten Einwohnerverluste zeigen sich im WK IV – 
dieser WK hat fast die Hälfte seiner Einwohner seit 2002 
verloren. Diese Entwicklung spiegelt die bisherige Stadtum-baustrategie 
deutlich wider, der WK IV ist der bisherige 
Rückbauschwerpunkt. 
n »Gewinner« der Entwicklung in Stadt- und Ortsteilen sind 
die Altstadt Ost und der Stadtteil Altsprucke – beide Stadt-teile 
haben zwischen 2002 und 2013 Einwohner gewonnen. 
n Die quantitativ größten Verluste zeigen sich in den WK I, II 
und IV., aber auch in der Altstadt West. 
n Die Entwicklung in den Ortsteilen zeigt ebenfalls Einwohner-verluste. 
Im Vergleich zu den gesamtstädtischen Einwohner-verlusten 
fallen diese jedoch quantitativ sehr gering aus.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 16 
Stadtteile: Bevölkerungsentwicklung 
Altstadt Ost stabil, Altstadt West leicht rückläufig, WK mit deutlichen Verlusten 
102% 
105% 
102% 
87% 
95% 
84% 
87% 
74% 
95% 
76% 
77% 
70% 
78% 
64% 
57% 
110% 
100% 
90% 
80% 
70% 
60% 
50% 
Altstadt Ost 
Altstadt West 
WK I 
WK II 
WK IV 
Gesamtstadt 
Andere 
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 17 
Stadt- und Ortsteile: Bevölkerungsentwicklung 
Bevölkerungsentwicklung zwischen 2002-2008 und 2009-2013 
-80 
13 
-17 
-40 
-28 
106 
-46 
-42 
-534 
-26 
-465 
-634 
-1.323 
274 
-33 
-82 
-279 
-201 
-705 
-648 
-129 
-8 
-88 
15 
Schlagsdorf 
Groß Breesen 
Deulowitz 
Bresinchen 
Reichenbach 
Kaltenborn 
Altsprucke 
WK IV - Reichenbacher Berg 
WK II 
WK I 
Altstadt West 
Altstadt Ost 
2002-2008 
2009-2013 
-2.500 -2.000 -1.500 -1.000 -500 0 500
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 18 
2.1 Bevölkerungsprognose 
n Die Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2009 ging für das 
Jahr 2013 von einem Prognosefächer von ca. 17.700 
(»Stagnationsszenario«) bis 19.000 Einwohnern 
(»Leitbildszenario«) aus. Das Land prognostizierte 2006 für 
das Jahr 2013 insgesamt 18.355 Einwohner. Tatsächlich 
hatte die Stadt am 31.12.2013 insgesamt 17.847 Einwohner. 
Die Entwicklung der Stadt orientiert sich am 
Stagnationsszenario. Ursächlich sind die anhaltend hohen 
Migrationsverluste. 
n Mit der Fortschreibung der Stadtumbaustrategie wird auch 
die Bevölkerungsprognose aktualisiert (Basisjahr 2012) und 
bis zum Jahr 2030 fortgeschrieben. 
n Der Bevölkerungsprognose des Landes liegen – gegenüber 
der Landesprognose von 2008 – veränderte Annahmen zur 
Geburtenziffer (Erhöhung) und zur Lebenserwartung 
(länger) zugrunde. Während sich im Ergebnis dieser neuen 
Prognose in vielen anderen Städten im Land Brandenburg 
der Bevölkerungsrückgang verlangsamt, wirken sich diese 
Veränderungen in Guben nicht aus. 
n Die Fortschreibung der kommunalen Bevölkerungsprognose 
übernimmt diese Annahmen zur Geburtenziffer und zur 
Lebenserwartung, die das Land getroffen hat. 
n Aufgrund der hohen Wanderungsverluste in Guben in den 
letzten Jahren hat das Land im Rahmen seiner Prognose-fortschreibung 
auch die Annahmen zur Migrationsentwick-lung 
angepasst. Im Vergleich zur Landesprognose von 2008 
wurden die Annahmen zu Wanderungsverlusten um mehr 
als das Dreifache angehoben. So wird für den Zeitraum von 
2014 bis 2020 von einem Wanderungssaldo von rd. -1.100 
Menschen ausgegangen. Die Prognose des Landes von 2008 
ging im gleichen Zeitraum von einem Minus von rd. 315 
Menschen aus. 
n Die Migrationsannahmen der Landesprognose 2012 werden 
ebenso wie die Annahmen zur natürlichen Bevölkerungs-entwicklung 
in die Fortschreibung der kommunalen 
Prognose übernommen. 
n Auf eine Differenzierung der kommunalen Bevölkerungs-prognose 
in ein Stagnationsszenario und ein Leitbild-szenario 
wird im Rahmen dieser Fortschreibung verzichtet. 
n Hintergrund ist, dass die o. g. Wanderungsverluste bereits 
das »Stagnationsszenario« darstellen. 
n 2030 werden noch rd. 12.700 Menschen in Guben leben. 
Dies entspricht einem Rückgang von rd. 5.150 Einwohnern 
oder knapp 29 % (von 2013 bis 2030).
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 19 
Gesamtstadt: Bevölkerungsprognose 2030 
Bevölkerungsrückgang setzt sich fort, Trend: Stagnationsszenario 
17.000 
Entwicklung 2013-2020: 
- 2.450 EW [-13,7%] 
ca. - 350 EW/a 
15.400 
LBV_2012 = »Stagnation« 2013 
LBV_2008 
Leitbild_2007 
Stagnation_2007 
12.700 
20.000 
18.000 
16.000 
14.000 
12.000 
10.000 
Entwicklung 2021-2030: 
- 2.700 EW [-17,5%] 
- 270 EW/a 
2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 20 
Gesamtstadt: Bevölkerungsprognose 2030 
Altersdurchschnitt steigt auf 57 Jahre, jeder 2. Einwohner ist älter als 65 Jahre, Erwerbspersonenpotenzial sinkt 
männlich weiblich 
100 
90 
80 
70 
60 
50 
40 
30 
20 
10 
-300 -200 -100 0 100 200 300 
2012 2030 
n 25 % Wanderungsverluste 
n 75 % natürliche Verluste 
n das Erwerbspersonenpotenzial 
(15 bis 65 Jahre) geht um rd. 
5.000 Menschen zurück
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 21 
2.1 Bevölkerungsprognose 
n Die gesamtstädtischen Bevölkerungsrückgänge werden sich 
aufgrund der dominierenden natürlichen Bevölkerungsent-wicklung 
etwa gleichmäßig auf die Schwerpunktstadtteile 
verteilen. Dies ist nicht nur für den Wohnungsmarkt, 
sondern auch für alle Infrastrukturbereiche von hoher 
Bedeutung. Die Methodik der Bevölkerungsprognose auf 
der Ebene der Stadt- und Ortsteile zielt daher insbesondere 
darauf ab, 
Ø die zur Verfügung stehende gesamtstädtische 
Bevölkerung auf Teilräume „herunterzubrechen“ und 
Ø Entwicklungsperspektiven und Handlungsbedarfe in den 
einzelnen Stadtteilen aufzuzeigen. 
n Bei der Erstellung der Stadtteilprognose wurden folgende 
Aspekte berücksichtigt 
Ø bisherige Bevölkerungsentwicklung, 
Ø Prognose der „autonomen“ natürlichen Bevölkerungs-entwicklung 
(analog zur gesamtstädtischen Entwicklung), 
Ø Abschätzung der künftigen Stadtteilattraktivität auf Basis 
einer integrierten Bewertung hinsichtlich Lagegunst, 
Infrastruktur- und Wohnangebote sowie Baupotenziale, 
Ø Annahmen zur Aktivierung von vorhandenen Altbau-sowie 
Neubau-Potenzialen im Wohnungsmarkt 
n Dabei wird davon ausgegangen – entsprechend der 
Fortschreibung der Stadtumbaustrategie 2009 –, dass die 
Stadtteile Altstadt Ost und Altstadt West eine leichte 
Zuwanderung erfahren. Diese Annahme basiert auf dem 
strategischen Ziel, die Altstadt auch weiterhin zu stärken, 
attraktiv zu gestalten und zu stabilisieren. 
n Entsprechend der teilräumlichen Bevölkerungsprognose 
werden die WK I, II und IV bis 2030 weiterhin Einwohner 
verlieren (WK I rd. 30 %, WK II rd. 40 % und WK IV rd. 55 %). 
n Auch die Altstadt Ost und die Altstadt West werden leichte 
Einwohnerverluste erfahren. Diese resultieren vor allem aus 
der natürlichen Entwicklung, die auch durch einen leicht 
positiven Wanderungssaldo nicht aufgefangen werden kann. 
n Nur wenn es gelingt, das Sanierungstempo in der 
Innenstadt zu erhöhen und dabei nachfragegerechten, 
zugleich aber auch bezahlbaren Wohnraum anzubieten, 
kann die Innenstadt künftig eine insg. stabile bzw. sogar 
leicht positive Bevölkerungsentwicklung aufweisen (siehe 
Darstellungen in Teil 4). Dies würde im Umkehrschluss aber 
auch bedeuten, dass die anderen Stadtteile noch 
deutlichere Einwohnerverluste verzeichnen würden, als 
bereits aufgezeigt!
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 22 
Stadtteile: Bevölkerungsprognose (2013 ð 2030) 
2.850 
2.650 
4.500 
4.800 
1.500 
1.550 
WK IV 
WK II 
„Andere“ 
Altstadt Ost 
Altstadt West 
WK I 
1.700 
-1.150 
(-40%) 
1.200 
-1.450 
(-55%) 
3.200 
-1.300 
(-28%) 
4.150 
-650 
(13%) 
1.400 
-100 
(-6%) 
1.100 
-450 
(-29%) 
Einwohner 2013 
Einwohner 2030 
im WK II und WK IV sind 
überproportional hohe Rückgänge 
zu erwarten 
Zahlen gerundet! 
Gesamtstadt: 
2013: 17.850 EW 
2030: 12.750 EW 
-5.100 (-29%) 
Ziel für die Innenstadt ist eine 
stabile Bevölkerungsentwicklung 
(ohne Verluste); dies hängt aber 
von den genannten Faktoren ab
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 23 
Stadtteile: Bevölkerungsprognose 2030 
Maßgeblich sind die natürlichen Verluste, nur im WK IV dominieren Wanderungsverluste 
natürlicher Saldo 
Wanderungssaldo – positiv 
-22% 
-15% 
-23% -24% -29% 
-18% 
-24% 
-16% 
-21% -18% 
-28% 
-20% 
-13% 
9% 8% 
-7% -6% 
-11% -38% 
-4% 
-13% 
-2% -21% 
-19% 
-9% 
-12% 
20% 
10% 
0% 
-10% 
-20% 
-30% 
-40% 
-50% 
-60% 
Gesamtstadt 
Altstadt Ost 
Altstadt West 
WK I 
WK II 
WK IV 
Altsprucke 
Kaltenborn 
Reichenbach 
Bresinchen 
Deulowitz 
Groß Breesen 
Schlagsdorf 
Wanderungssaldo – negativ
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 24 
2.2 Wohnungsmarktentwicklung 
n Der gesamtstädtische Wohnungsbestand in Guben hat sich 
gegenüber der Stadtumbaustrategie 2009 kaum verändert. 
n Er besteht nach kommunaler Datenbasis aus 10.900 
Wohneinheiten (WE). 
n Davon befinden sich ca. 3.000 WE in Altbauten und 5.621 
WE (+ WK III) in sog. Plattenbauten, die zwischen 1949 und 
1990 errichtet worden sind. 
n Insgesamt standen 2012 rd. 1.750 WE leer. Dies entspricht 
einer Leerstandsquote von 16 %. 
n Die Rückbauquote ist seit 2005 in etwa konstant bei rd. 100 
WE pro Jahr. 
n Die Leerstandsquote hat sich – trotz Rückbau – konstant 
entwickelt. 
n Die „Brennpunkte“ des Wohnungsleerstands sind nach wie 
vor im WK IV und in der Altstadt Ost zu finden. Trotz des 
intensiven Rückbaus im WK IV ist hier keine nachhaltige 
Stabilisierung erkennbar. 
n Im WK II sowie in der Altstadt West sind leicht steigende 
Leerstände zu verzeichnen. 
n Der Leerstand im WK I hat sich in den vergangenen Jahren 
stabilisiert. Zurückzuführen ist dies auf die erfolgten 
Rückbaumaßnahmen. 
n Wohnungsbestand 2012: ca. 10.900 WE 
(Quelle: kommunales Stadtumbaumonitoring) 
n Wohnungsleerstand 2012: ca. 1.750 WE 
(Quelle: kommunales Stadtumbaumonitoring) 
n Wohnungsrückbau bis 2013: rund 2.700 WE 
(davon ca. 74 % im WK IV) 
n Rückbauquote seit 2005 
konstant: ca. 100 WE/Jahr 
n Leerstandsquote konstant: 16 % 
Leerstandsquote in den Stadtteilen in den Jahren 2002, 2009 und 2012 
Leerstandsquote 
2012 
Leerstandsquote 
2009 
Leerstandsquote 
2002 
37% 
12% 
11% 
15% 
18% 
11% 
44% 
33% 
13% 
26% 
WK IV 
WK II 
WK I 
Altstadt West 
Altstadt Ost 
0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0%
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 25 
Gesamtstadt: Wohnungsmarktentwicklung – Rückbau/Stilllegung 
Insgesamt wurden 2.915 Wohnungen zurückgebaut und stillgelegt 
90 
1.147 
527 
Rückbauverlauf zwischen 2002 und 2013 
120 98 
153 
Summe 1998: 90 WE 
Summe 2002-2013: 2.915 WE 
Ø rd. 265 WE/Jahr 
Rückbau Stilllegungen 
106 111 105 90 108 
58 
1 
40 
39 
27 3 
4 87 
1.200 
1.000 
800 
600 
400 
200 
0 
1998 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 26 
Wohnungsbestands- und -leerstandsverteilung 2012 Teilräume 
n 60% des gesamtstädtischen 
Leerstands ist in den 
Wohnkomplexen verortet. 
n Dies entspricht 1.000 WE der 
insg. in der Stadt 
leerstehenden 1.700 WE. 
n Die Hälfte des Gubener 
Wohnungsbestands ist in den 
Wohnkomplexen (I, II, IV) 
verortet. In diesen Beständen 
leben rd. 40% der Gubener 
Bevölkerung.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 27 
Wohnungsbestands- und -leerstandsverteilung 2012 Eigentümer 
n 2/3 des gesamtstädtischen 
Leerstands bei GuWo 
verortet 
n 2/3 des GuWo-Bestands 
befindet sich in der 
Obersprucke 
n GWG hat rd. die Hälfte ihres 
Bestands in der Innenstadt 
250 
904 
860 827 
1.517 
1.262 
277 
824 
487 
16 14 
0 
553 
1.169 
5 8 
427 
1.503 
1.600 
1.400 
1.200 
1.000 
800 
600 
400 
200 
0 
Altstadt 
Ost 
Altstadt 
West 
WK I WK II WK IV Sonstige 
WE 
Verteilung des WE-Bestands nach Eigentümer und 
Stadtteilen 
GuWo GWG Privat 
Verteilung des WE-Leerstands nach Eigentümern 
108 
272 
und Stadtteilen 
116 
291 
351 
63 70 
5 1 20 12 
0 
161 
92 
1 0 
150 
13 
400 
350 
300 
250 
200 
150 
100 
50 
0 
Altstadt Ost Altstadt 
West 
WK I WK II WK IV Sonstige 
GuWo GWG Privat
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 28 
Wohnungsgrößen 
n Die beiden Wohnungsunternehmen GuWo und GWG haben 
in ihrem Bestand einen relativ geringen Anteil an kleinen 
Wohnungen (1- und 2-Raum-Wohnungen). Dieser liegt bei 
rd. 40 % des Bestandes beider Unternehmen. 
n Der Anteil von 3- und 4-Raum-Wohnungen liegt bei rd. 59 % 
des Bestandes beider Unternehmen. 
n Angesichts der älter werdenden Bevölkerung 
wird sich die Nachfrage nach kleinen Wohnungen 
(1 bis 2 Räume) verändern. Zudem wird der Bedarf 
an barrierefreien Wohnungen, möglichst im Erd-geschoss 
oder im ersten Obergeschoss steigen. 
22 68 69 
314 431 
116 
508 370 
747 
240 
88 
1.023 
519 
1.090 
885 
28 
135 
133 
184 
127 
2.500 
2.000 
1.500 
1.000 
500 
0 
Altstadt Ost Altstadt West WK I WK II WK IV 
WE 
Verteilung des WE-Bestands nach Schwerpunktstadtteilen 
und WE-Größe (GuWo, GWG) 
1-Raum 2-Raum 3-Raum 4-Raum 5+x-Raum
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 29 
2.2 Wohnungsmarktprognose 
n Mit Blick auf die Bevölkerungsprognose – gesamtstädtisch 
und teilräumlich – wird sich auch der Wohnungsmarkt bis 
2030 verändern. 
n Würde der Stadtumbauprozess in Guben nicht fortgeführt 
werden, steht im Jahr 2030 jede dritte Wohnung leer. In der 
Summe wären dies rd. 4.100 leerstehende Wohnungen 
(2030). 
n Besonders vom Leerstand betroffen wäre der WK IV (mit 
einer Leerstandsquote im Jahr 2030 von fast 70 %). 
n Auch der WK II würde eine merkliche Leerstandserhöhung 
erfahren: von aktuell rd. 15% auf rd. 57% im Jahr 2030. 
n Der Leerstand im WK I würde sich von aktuell rd. 12% auf rd. 
40% im Jahr 2030 erhöhen. 
n In der Altstadt West würde sich der Leerstand von aktuell 
rd. 13% auf rd. 22% im Jahr 2030 erhöhen. 
n Diesen Berechnungen stellen ein Entwicklungsszenario dar, 
in dem kein weiterer Rückbau bzw. Stilllegungen von 
Wohnungen erfolgen. 
n Der Wohnungsbedarf im Jahr 2030 beträgt rd. 6.800 
Wohneinheiten – angesichts einer Bevölkerungszahl von rd. 
12.700 Menschen. 
n Hierbei wurde berücksichtigt, dass sich die Haushaltsgröße 
(Anzahl Einwohner pro Wohneinheit) von heute rd. 2,0 
Einwohner pro Wohneinheit auf rd. 1,9 Einwohner pro 
Wohneinheit im Jahr 2030 verringert. 
n Aus einem Wohnungsbedarf von rd. 6.800 WE im Jahr 2030 
ergibt sich ein Gesamtrückbaubedarf von rd. 5.000 
Wohneinheiten (im Zeitraum 2002 bis 2030) bzw. ein 
Rückbaubedarf von rd. 3.300 WE (im Zeitraum 2013 bis 
2030). Auch dann würde die Leerstandsquote im Jahr 2030 
noch 10 % betragen. 
n Wird dabei berücksichtigt, dass bis Ende 2013 bereits 2.800 
Wohnungen zurückgebaut wurden und bis 2022 – 
entsprechend der Planungen der Wohnungsunternehmen – 
noch einmal 1.050 Wohnungen zurückgebaut werden, 
verbleibt ein weiterer Rückbaubedarf von 1.150 
Wohnungen bis zum Jahr 2030.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 30 
Gesamtstadt: Wohnungsbestand 2012 und -bedarf 2030 
Im WK II und WK IV besteht deutlicher Handlungsbedarf zur WE-Anpassung 
2.350 
2.200 
1.500 
2.950 
800 
1.100 
WK IV 
WK II 
„Andere“ 
Altstadt Ost 
Altstadt West 
WK I 
1.000 
700 
1.400 
2.300 750 
Zahlen gerundet! 
650 WE-Bestand 2012 
WE-Bedarf 2030
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 31 
Gesamtstadt: Wohnungsleerstand 2012 und 2030 
ohne Fortsetzung Stadtumbau – im WK II und WK IV steigt der Leerstand deutlich an 
350 
550 
<50 
400 
250 
150 
WK IV 
WK II 
„Andere“ 
Altstadt Ost 
Altstadt West 
WK I 
1.350 
1.500 
100 
650 
50 
450 
Zahlen gerundet! 
WE-Leerstand 2012 
WE-Leerstand 2030
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 32 
2.3 Effekte durch den bisherigen Stadtumbauprozess 
n Um die bisher erzielen Effekte des Stadtumbauprozesses in 
Guben zu bewerten, werden quantitative Daten und 
qualitative Einschätzungen zugrunde gelegt. 
n Bis Ende 2013 wurden insgesamt 2.915 Wohnungen vom 
Markt genommen. Davon wurden 260 Wohnungen still-gelegt 
und 2.655 Wohnungen zurückgebaut. 
n Die Stadtumbaustrategie 2009 wies bis 2013 einen Rückbau-und 
Stilllegungsbedarf von insgesamt 3.080 Wohneinheiten 
aus. Demnach wäre eine Leerstandsquote von knapp unter 
10 % erreicht. 
n Bis Ende 2013 wurden 95 % des geplanten Volumens 
tatsächlich umgesetzt. Demzufolge wurden die wohnungs-wirtschaftlichen 
Ziele der Stadtumbaustrategie von 2009 
nahezu erreicht. 
n Der größte Teil des Rückbaus fand bis 2005 statt. Ab 2005 
wurden im Durchschnitt pro Jahr rd. 265 Wohnungen vom 
Markt genommen. 
n Die beiden Akteure, die den Stadtumbau nahezu komplett 
umsetzen, sind die kommunale Gubener Wohnungsgesell-schaft 
mbH (GuWo) sowie die Gubener Wohnungsbauge-nossenschaft 
eG (GWG). 
n Die GuWo hat mehr als 70 % des Rückbauvolumens 
umgesetzt, die GWG hat knapp ein Viertel zum 
Rückbauvolumen beigetragen. 
n Aufgrund des „verlangsamten“ Rückbautempos ab 2005 
sind die Effekte im Hinblick auf die Reduzierung des 
Wohnungsleerstands zwar stabil, haben jedoch nicht zu 
einem nachhaltigen Rückgang der Leerstandsquote geführt. 
n Die Leerstandsquote beträgt seit 2005 konstant rd. 16 %. 
n Räumlicher Schwerpunkt des bisherigen Rückbauprozesses 
ist mit rd. 1.850 zurückgebaute Wohneinheiten der WK IV. 
Hier wurden rd. 70 % des gesamten Rückbauvolumens 
realisiert. 
n WK I und WK II tragen jeweils rd. 10 % des 
Rückbauvolumens. In der Altstadt West und der Altstadt Ost 
sind es je rd. 4 bis 5 %.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 33 
Gesamtstadt: Wohnungsrückbau bis 2013 
1.200 
300 
WK IV 
WK II 
Altstadt 
Ost 
Altstadt 
West 
WK I Rückbau GuWo 
Rückbau GWG 
560 
150 
65 
− 
− 
90 
50 25
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 34 
2.3 Effekte durch den bisherigen Stadtumbauprozess 
n Die Stadtumbaustrategie 2009 definierte folgende Leitlinien 
für die Aufwertungsschwerpunkte: 
» Fokus auf Stärkung bzw. Aufwertung öffentlicher Räume 
und Infrastrukturen 
» räumliche Konzentration auf die Innenstadt (Altstadt 
Ost) 
» Priorität haben Maßnahmen mit gesamtstädtischer 
Bedeutung 
» integrierter konzeptioneller Ansatz und Kombination von 
Finanzierungsmitteln 
n Diese Ansätze wurden konsequent umgesetzt. So sind 
schwerpunktmäßig folgende Maßnahmen realisiert: 
Altstadt Ost 
» Gestaltung öffentlicher Räume (Hauptachsen, z. B. 
Frankfurter Straße, Berliner Straße, Rathausplatz) 
» Instandsetzung historischer Gebäude (Schwerpunkte 
Frankfurter Straße und Berliner Straße) 
» Bündelung gesamtstädtischer Funktionen am 
Rathausplatz (Stadtverwaltung, Musikschule, 
Stadtbibliothek etc.) 
» Aufwertung sozialer Infrastruktureinrichtungen (Kita 
Poetensteig, Jugend- und Begegnungszentrum 
Mittelstraße) 
» Verbesserung der touristischen Infrastruktur (z.B. 
Schaffung von Steganlagen für Wasserwanderer) 
» Beräumung von Brachflächen (insb. Alte Poststraße) 
» Basis für die Aufwertungsmaßnahmen ist der 
Strukturplan Altstadt Ost. 
WK IV 
» umfangreiche Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen 
Raum und an Infrastruktureinrichtungen umgesetzt 
n Mit Blick auf die erfolgten Aufwertungsmaßnahmen lässt 
sich heute feststellen, dass die Innenstadt funktionell und 
an Attraktivität gewonnen hat. Auch die Freiflächen- und 
Grünbezüge zur Neiße sowie nach Gubin haben wichtige 
Entwicklungsimpulse erhalten. 
n Für die Zukunft wird jedoch für die Innenstadt wesentlich 
sein, sie weiterhin konsequent in ihren Funktionen zu 
stärken, die Attraktivität des öffentlichen Raumes zu 
stärken, Brachflächen bzw. Leerstände zu beseitigen und 
auch die Bezüge Richtung Gubin und Neiße stärker zu 
„spielen“.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 35 
2.3 Effekte durch den bisherigen Stadtumbauprozess 
n Die Stadt Guben treibt seit mehr als 10 Jahren den 
Stadtumbau konsequent voran. Quantitative Effekte des 
Stadtumbaus zeigen sich im umgesetzten Rückbauvolumen, 
das den Planungen der Stadtumbaustrategie 2009 
weitgehend entspricht. 
n Im Ergebnis dessen zeigt sich jedoch eine nahezu konstante 
Leerstandsquote von rd. 16 %, die seit 2005 fast unver 
ändert ist. Ohne Rückbau- und Stilllegungsmaßnahmen wäre 
diese Quote jedoch um viele Prozentpunkte höher. 
Schlussfolgerungen für den weiteren Stadtumbauprozess 
n Der Stadtumbauprozess in Guben muss auch in den 
kommenden Jahren (und darüber hinaus) konsequent 
fortgeführt werden. Die Bevölkerungsprognose zeigt den 
Handlungsbedarf. Zudem dürfen die bisher erzielten Erfolge 
nicht „verpuffen“, damit der gesamtstädtische Wohnungs-markt 
eine wirkliche Konsolidierung erfahren kann. 
n Der Rückbau wird größtenteils vom kommunalen 
Wohnungsunternehmen GuWo getragen. Für die Zukunft 
wird es darauf ankommen, den Stadtumbauprozess auf 
„breitere“ Schultern zu verteilen, d. h. auch die GWG 
stärker in die Rückbauprozesse einzubeziehen. 
n Der erforderliche Rückbau muss weiter konkret untersetzt 
werden. Dabei wird der Fokus auf einem flächenhaften 
Rückbau liegen. Ein punktueller, kleinteiliger Rückbau wird 
nicht zum Ziel führen. 
n Räumlicher Schwerpunkt wird der WK IV bleiben. Aber auch 
der WK II wird in den Fokus rücken. 
n Ein stärkeres strategisches Leerziehen ist notwendig. Ein 
langfristig angelegtes Umzugsmanagement wird an 
Bedeutung gewinnen. 
n Parallel zum Rückbau wird die Fortführung der Aufwertung 
mit dem Schwerpunkt Altstadt Ost von Bedeutung für das 
Gelingen des Stadtumbauprozesses werden. 
n Wichtig ist ebenfalls, dass die Stadtumbaustrategie die 
langfristige Perspektive bis 2030 aufzeigt und 
Verbindlichkeit erreicht. 
n Information und Transparenz müssen die 
Stadtumbaustrategie begleiten. 
n Die Strategie muss gemeinsam von allen Akteuren getragen 
werden, gemeinsam umgesetzt und gemeinsam 
kommuniziert werden.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 36 
2.4 Handlungsspielräume der Wohnungsunternehmen 
n Mit rd. 7.250 Wohnungen (2012) sind insgesamt zwei Drittel 
des gesamtstädtischen Wohnungsbestands der Stadt 
Guben Eigentum der Wohnungsunternehmen GuWo mbH 
und GWG e.G. Dabei entfällt der gesamtstädtische 
Leerstand zu drei Viertel auf die beiden 
Wohnungsunternehmen (rd. 1.300 WE). 
n Während die Leerstandsquote der GWG mit rd. 8% deutlich 
unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt von rd. 16% 
liegt, ist die Leerstandsquote der GuWo mit rd. 24% 
überdurchschnittlich hoch. 
n Die aktuell unterschiedliche Leerstandsbetroffenheit der 
Unternehmen hat differenzierte Mitwirkungsmöglichkeiten 
im Stadtumbau zur Folge. 
n Gleichwohl ist davon auszugehen, dass die demografischen 
Effekte aufgrund der Genossenschaftsstruktur insbesondere 
die GWG treffen werden und sich der Handlungsdruck in 
den kommenden Jahren erhöhen wird.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 37 
2.4 Handlungsspielräume der Wohnungsunternehmen 
Ø Die durch stadtumbaubedingte Umzüge entstehenden 
Kosten (auch zur Herrichtung der neuen WE) können 
nicht in den notwendigen Größenordnungen getragen 
werden. 
Ø Ein Teil der in den Umstrukturierungsgebieten 
gelegenen Bestände umfasst die aktuell und insb. auch 
künftig verstärkt nachgefragten 2-Raum-Wohnungen 
und stehen daher für einen potenziellen Rückbau in den 
kommenden Jahren faktisch nicht zur Verfügung. 
Ø Für die Aufwertung langfristig sicherer Bestände 
(beispielsweise in der Altstadt) stehen derzeit nur 
bedingt Finanzen zur Verfügung. „Mengeneffekte“, die 
zu stadtumbaurelevanten Umzügen führen, können 
nicht erzielt werden. 
n Grundsätzlich stellen sich die Herausforderungen für den 
künftigen Stadtumbauprozess für beide Unternehmen wie 
folgt dar: 
Ø Der Rückbau einzelner Gebäude wird erschwert durch 
die zunehmend disperse Verteilung des Leerstands in 
Kombination mit einer zunehmend begrenzten Anzahl 
an Ersatzwohnungen (Stichworte: obere Geschosse ohne 
Fahrstuhl nicht mehr vermietbar; Nachfrage insb. nach 2- 
Raum-WE mit Balkon im 1. oder 2. OG). 
Ø Die durch den Leerstand entstehenden Kosten nehmen 
zu. 
Ø Auf vielen Objekten in den definierten 
Umstrukturierungsgebieten liegen aufgrund von 
vorgenommenen Sanierungs- bzw. 
Modernisierungsmaßnahmen förderrechtliche 
Bindungen bzw. Kredite, die einen Rückbau der 
betreffenden Gebäude erschweren (beispielsweise 
notwendige Umschuldungen) oder zeitlich ausschließen. 
Ø Der Anbau von Fahrstühlen rechnet sich in den in den 
WK überwiegend vorhandenen Gebäudetypen 
(Lübbenau und P2) nicht (Stichworte: nur barrierearm 
aufgrund zu überwindender „halber Treppe“, max. 4 
Geschosse, zu hohe Betriebskosten).
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 38 
2.4.1 Handlungsspielräume der Gubener 
Wohnungsgesellschaft mbH (GuWo) 
n Die GuWo hat in den vergangenen Jahren umfangreiche 
Sanierungs- bzw. Modernisierungsmaßnahmen in den WK-Beständen 
vorgenommen. Dabei wurde das Portfolio durch 
Wohnungszusammenlegungen, vereinzelte 
Fahrstuhlanbauten (Würfelhäuser mit 24 WE) und die 
Realisierung von Mieterwünschen erweitert. 
n Die Bestandsaufwertungen in der Innenstadt (Altstadt) 
werden durch die GuWo sukzessive, aber vorrangig 
kleinteilig fortgesetzt. Die finanziellen Möglichkeiten für die 
Modernisierung größerer Bestände (beispielsweise im 
Denkmalbereich in der Altstadt West) bestehen derzeit 
nicht. Somit bestehen derzeit kaum Möglichkeiten eines 
gezielten Umzugs aus potenziellen Rückbaubeständen der 
WKs in die Altstadtbestände. 
n Die GuWo hat bisher insg. über 2.000 Wohnungen durch 
Rückbau (rd. 1.890 WE), Stilllegung (rd. 120 WE) und 
vereinzelt Wohnungszusammenlegungen vom Markt 
genommen. 
n Der Leerstand ist mit rd. 24% weiterhin hoch und bedarf 
weiterer Maßnahmen zur Bestandsreduzierung. 
n Das Potenzial an unsanierten und somit nicht mit 
Neuschulden belasteten Beständen ist erschöpft. 
n Der weitere Rückbau von Gebäuden wird daher maßgeblich 
davon abhängig sein, ob und wie ein Freizug der Gebäude 
realisiert werden kann (Kosten, Verfügbarkeit von 
Wohnungen) und ob eine Umschuldung auf andere Objekte 
in Abstimmung mit den Banken möglich ist. 
n Vor diesem Hintergrund gewinnt die Stilllegung oberer 
Geschosse zur Bestandsreduzierung künftig an Bedeutung.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 39 
2.4.2 Handlungsspielräume der Gubener 
Wohnungsgenossenschaft (GWG) 
n Der Bestand der GWG ist umfassend saniert. Künftig werden 
nur noch kleinteilige Ergänzungsmaßnahmen bzw. spezielle 
Mieterwünsche innerhalb der Wohnungen umgesetzt. 
n In der Altstadt Ost plant die GWG den Neubau von 
Mehrgenerationenhäusern mit 36 Wohnungen (mit 
Fahrstuhl) – Baubeginn 2014. 
n Der Leerstand ist mit rd. 8% weiterhin auf einem 
vergleichsweise niedrigen Niveau. Es gibt kaum Objekte, die 
einen Leerstand von 20 % bzw. mehr aufweisen. 
n Die GWG hat bisher insg. rd. 700 Wohnungen durch 
Rückbau (650 WE) und Stilllegungen (rd. 50 WE) vom Markt 
genommen. 
n Künftig entstehende Leerstände sollen zunächst 
insbesondere durch Stilllegungen einzelner Wohnungen 
bzw. Geschosse reduziert werden. 
n Förderrechtliche Bestimmungen bzw. Kreditbestimmungen 
auf den modernisierten Gebäuden ermöglichen einen 
Rückbau von einigen Gebäuden im Zeitraum bis 2030 nicht.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 40 
Teil 3: 
Szenarien: 
Was passiert, wenn …? 
Darstellung von Entwicklungsszenarien
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 41 
3 Entwicklungsszenarien 
n Die vorausgegangenen Darstellungen verdeutlichen in ihrer 
Dimension des auch weiterhin zu erwartenden drastischen 
Bevölkerungsrückgangs und entsprechender 
Wohnungsleerstände, dass weiterer Handlungsbedarf zur 
Wohnungsmarktkonsolidierung und Anpassung städtischer 
(Infra-)Strukturen an die sich reduzierenden und 
verändernden Nachfragen besteht. 
n Um nachhaltige Effekte erzielen zu können, d.h. den 
Wohnungsleerstand deutlich zu reduzieren und gleichzeitig 
die Innenstadt (Altstadt Ost und West) als infrastrukturelles 
Zentrum und wichtigen Wohnstandort zu stärken, ist die 
Weiterführung eines stringenten Stadtumbaus unerlässlich. 
Nur durch eine bedarfsgerechte 
Wohnungsbestandsanpassung (Rückbau der langfristigen 
Überhänge und Aufwertung und Anpassung der langfristig 
sicheren Bestände) sowie einen konsequenten Mitteleinsatz 
in langfristig stabile Quartiere bzw. Infrastrukturen mit 
gesamtstädtischen Funktionen lassen sich Effekte im Sinne 
einer nachhaltigen Stadtentwicklung schaffen. 
n Weder das »Laissez faire«-Szenario noch ein »Stadtumbau 
light« können als Ziel der künftigen Stadtentwicklung 
angesehen werden, da – wie in nachfolgender Darstellung 
verdeutlicht – die Problemlagen nicht behoben werden 
können.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 42 
Entwicklungsszenarien „Was passiert, wenn …“ 
»Laissez faire« 
(„einfach laufen lassen“) 
»Stadtumbau 
light« 
»stringenter 
Stadtumbau« 
n drastisch steigender Leerstand, 
drohende Verwahrlosung, Verfall 
und Vandalismus 
n „Fördermittelentzug“ 
n wohnungswirtschaftlicher 
„Existenzgefährdung“ 
n Auseinanderbrechen sozialer 
Quartiersgefüge 
n Imageschaden ð „hier will keiner 
wohnen“ 
n Leerstand bleibt hoch, da nur 
„Auffangen“ der zusätzlichen 
Leerstände 
n Fördermittelbegrenzung 
n „Kaschieren“ der eigentlichen 
Probleme 
n durch stadtstrukturelle Ausdünnung 
entstehen große finanzielle 
Probleme (techn. Infrastrukturen, 
ÖV etc.) 
n Finanzmittel „versickern“ in der 
Fläche 
n bedarfsgerechte 
Wohnungsbestandsanpassung 
und 
Wohnungsmarktkonsolidierung 
n Fördermittel effektiv nutzen 
n funktionierende 
Stadt(infra)strukturen 
n Mitteleinsatz in langfristig 
stabilen Quartieren mit 
Aufwertungseffekt 
n klarer Fokus auf nachhaltige 
Stadtentwicklung 
Attraktives und lebenswertes Guben 2030ff
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 43 
Teil 4: 
Strategie: 
Was will Guben erreichen? 
Gesamtstädtische und teilräumliche 
Entwicklungsziele, Handlungsansätze und 
Maßnahmen
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 44 
Gliederung Teil 4 »Strategie« 
4.1 Gesamtstädtische Stadtumbaustrategie 
4.1.1 Aufwertungsstrategie 
4.1.2 Rückbaubedarfe und Rückbaustrategie 
4.1.3 Infrastrukturelle Schwerpunktsetzung 
4.1.4 Schwerpunkträume und Gebietskategorien des Stadtumbau 
4.2 Teilräumliche Stadtumbaustrategien 
4.2.1 Altstadt Ost 
4.2.2 Altstadt West 
4.2.3 WK I 
4.2.4 WK II 
4.2.5 WK IV
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 45 
4.1 Gesamtstädtische Stadtumbaustrategie 
n Der gesamtstädtischen Zielstellung einer Entwicklung 
Gubens zu einer attraktiven und lebenswerten Stadt ordnet 
sich auch die Stadtumbaustrategie unter. 
n Ein wesentliches Ziel stadtumbaubezogener 
Entwicklungsstrategien und Handlungsansätze besteht in 
einer nachhaltigen Wohnungsmarktkonsolidierung, d.h. 
einer Reduzierung des Wohnungsleerstands und Sicherung 
langfristig tragfähiger Wohnungsbestände und 
Infrastrukturen. Dies wiederum erfordert die Anpassung der 
Stadtstruktur und Stadtinfrastrukturen an die sich 
verändernden Bedarfe entsprechend der aufgezeigten 
Bevölkerungs- und Wohnungsmarktentwicklung sowie 
-prognosen. 
n Der Rückbau von Wohnungen und Infrastrukturen wird sich 
dabei maßgeblich „von außen nach innen“ vollziehen, d.h. 
schwerpunktmäßig in den WK IV und II, künftig auch im WK I 
sowie vereinzelt auch nicht entwicklungsfähige Altbauten in 
der Innenstadt (Altstadt Ost und West) umfassen. 
n Die weitere Aufwertung wiederum soll sich „von innen nach 
außen“ vollziehen, d.h. mit dem Schwerpunkt weiterhin auf 
der Innenstadt liegen. Zur nachhaltigen Stärkung der 
Obersprucke und zur Verknüpfung der Wohnkomplexe an 
der Schnittstelle WK IV und WK II sind auch hier 
Maßnahmen denkbar. 
n Ziel ist die Schaffung eines stabilen, attraktiven 
Stadtzentrums sowie einer kompakten Obersprucke. 
n Demzufolge gilt es, in der Innenstadt die 
Aufwertungsprozesse weiter voranzutreiben und Anreize 
zum Umzug in innerstädtische Bestände zu schaffen. 
Demgegenüber sind in der Obersprucke der Rückzug aus 
der Fläche konsequent durch großflächigen Rückbau 
umzusetzen sowie die zukunftsfähigen Bestände 
nachfragegerecht anzupassen. Nur mit einer angepassten 
Obersprucke wird die gesamtstädtische 
Wohnraumversorgung auch langfristig gesichert sein.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 46 
Handlungsansatz zur Wohnungsmarktkonsolidierung 
Aufwerten! 
Wohnraum anpassen 
Anreize schaffen 
Vereinzelt 
Rückzug 
Interne Umzüge 
Interne Umzüge 
großflächiger Rückbau, 
Anpassung 
zukunftsfähige Bestände 
Rückzug 
aus der Fläche 
Anpassung 
zukunftsfähige Bestände
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 47 
4.1.1 Aufwertungsstrategie 
Die künftige Aufwertungsstrategie im Rahmen des Stadtumbau-bzw. 
Stadtentwicklungsprozesses umfasst grundsätzlich 
folgende Handlungsschwerpunkte: 
n Qualitative Anpassung Wohnungsbestände an künftige 
Bedarfe 
Ø Generationengerechten Wohnraum schaffen 
2030 werden 50% der Einwohner Gubens 65 Jahre und 
älter sein! Barrierearme* bzw. generationengerechte 
Angebote sowie serviceorientierte Wohnangebote 
gewinnen deutlich an Bedeutung ebenso wie 2-Raum- 
Wohnungen. Anpassungs- und Erweiterungsbedarfe 
bestehen sowohl in den innerstädtischen Beständen als 
auch den WK-Beständen 
Ø Attraktiver, aber bezahlbarer Wohnraum 
Künftig wird die Nachfrage nach Wohnungen im 
Niedrigpreissegment steigen (Stichwort zunehmende 
Anzahl der Haushalte mit Transfereinkommen und 
niedrigen Renten); Mietpreisniveau muss stabil bleiben 
bzw. nur geringe Mieterhöhungen möglich; investive 
Maßnahmen müssen dies berücksichtigen (Beispiel: 
Treppenlift anstatt Aufzug) 
n Sanierung Altbaubestände und kleinteiliger Neubau in der 
Innenstadt 
Ø Altbausanierung in der Innenstadt muss konsequent 
fortgesetzt werden, insb. Sicherung stadtbildprägender 
Gebäude 
Ø Portfolioerweiterung: für die Entwicklung „neuer“ bzw. 
alternativer, aber zugleich auch nachfrageorientierter 
Wohnformen, die mit dem bisherigen Bestand nicht 
abgedeckt werden, sind kleinteilige Wohnungsneubauten 
auf innerstädtischen Brachflächen denkbar (ggf. auch 
Baukastensysteme mit flexiblen 
Grundrissgestaltungsmöglichkeiten) 
n Gestaltung attraktiver, „funktionierender“ Quartiere mit 
Identifikationsfunktion 
Ø Quartiere als Identifikationsorte und Nachbarschaften 
gewinnen künftig wieder an Bedeutung (siehe auch 
Veröffentlichung »Wohntrends 2030« des GdW). Die 
Stadtteile sind so zu gestalten, dass sie kurze Wege, 
Erreichbarkeit von Freizeit- und Versorgungsangeboten und 
Kommunikationsangebote im öffentlichen Raum neben 
dem Rückzugsraum Wohnung ermöglichen. Die jeweiligen 
lokalen Versorgungssysteme sind entsprechend der 
Nachfrageentwicklung anzupassen. 
Ø Über die Wohnungsmarktanpassung hinaus werden auch 
sozialräumliche Veränderungen über die Sozialbericht-erstattung 
im weiteren Stadtumbauprozess berücksichtigt. 
*Im Zusammenhang mit der Schaffung seniorengerechter Wohn- und Lebensräume wird an dieser 
Stelle grundsätzlich der Begriff »Barrierearmut« verwendet. »Barrierefreie« Angebote 
entsprechend der Definition nach §4 Behindertengleichstellungsgesetz werden nur punktuell und 
bedarfsweise und nicht flächendeckend umzusetzen sein (insb. aus baulichen, finanziellen und 
Nachfragegründen).“
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 48 
4.1.1 Aufwertungsstrategie 
Für die Umsetzung der Aufwertungsstrategie sind folgende 
Leitlinien zugrunde zu legen: 
n Aufwertungsmittel gezielt in langfristig tragbare Strukturen 
einsetzen – das Funktionieren des Stadtteils bzw. Quartiers 
im Auge behalten 
n Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen Raum werden – 
wie im bisherigen Stadtumbauprozess – einen Schwerpunkt 
des finanziellen Mitteleinsatzes darstellen. Priorität haben 
weithin Maßnahmen entlang wichtiger Eingangssituationen 
zur Innenstadt, Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung 
fußläufiger Wegeverbindungen und Maßnahmen, die auf 
wesentliche Anstoßwirkungen für private Folgeinvestitionen 
abzielen. 
n Sanierung und Aktivierung der Altbaubestände in der 
Innenstadt muss weiterhin unter dem Gesichtspunkt der 
Prioritätensetzung erfolgen. Der Sicherung 
stadtbildprägender Gebäude kommt dabei eine besondere 
Bedeutung zu. 
n Die Wohnstandortförderung Innenstadt gewinnt – auch im 
Zuge des notwendigen Rückbaus in den Wohnkomplexen – 
künftig an Bedeutung. Durch entsprechende Angebote sind 
Anreize zum Umzug in Innenstadtbestände zu schaffen. 
Gleichzeitig für Ansprache von potenziellen Zuziehenden 
wichtig. 
Für die Umsetzung können folgende Rahmenbedingungen und 
Ansätze zur Vorgehensweise und Instrumenten formuliert 
werden (siehe auch Teil 5): 
n Konsequente Nutzung der Fördermöglichkeiten aus dem 
Programm Stadtumbau Ost (Teil Aufwertung), insb. für 
öffentliche Räume und Infrastrukturen 
n Nutzung der Fördermöglichkeiten und Instrumente zur 
Altbaumobilisierung, zur Bestandssicherung bzw. zur 
aktivierenden Konservierung erhaltenswerter, 
stadtbildprägender Gebäude in der Innenstadt 
(Wohnraumförderung, Spitzenförderung über 
Städtebauförderung, SSE-Programm Stadtumbau Ost) 
n Umsetzung der strategischen Zielstellungen der 
Altbauerhaltungsstrategie (u.a. Einsatz eines „Kümmerers“ 
zur Mobilisierung der Eigentümer und Ansprache von 
Investoren, zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit mit 
dem Ziel der Vermittlung der Gebäude an zahlungskräftige 
Investoren) – Details im Fachkonzept enthalten 
n Unterstützung potenzieller Investoren (WU etc.) bei der 
Entwicklung innerstädtischer Sanierungsmaßnahmen durch 
die Stadtverwaltung („Vermittlerfunktion“)
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 49 
4.1.2 Rückbaubedarfe und Rückbaustrategie 
n Entsprechend des Entwicklungsszenarios eines 
»konsequenten Stadtumbaus«, der maßgeblich zur 
Wohnungsmarktkonsolidierung bis 2030 beiträgt, besteht 
das Ziel, den gesamtstädtischen Wohnungsleerstand auf rd. 
10% zu reduzieren (aktuell rd. 16%). 
n Auf Basis der in Teil 2 dargestellten Bevölkerungs- und 
Wohnungsmarktprognose kann ein rechnerischer 
Wohnungsüberhang ermittelt werden, aus dem sich ein 
Rückbau- bzw. Stilllegungsvolumen ableiten lässt 
(Erläuterung siehe Abbildung nachfolgende Seite). 
Ø Zur Reduzierung des Wohnungsleerstands auf rd. 10% 
besteht ein gesamtstädtischer Rückbau- 
/Stilllegungbedarf von insg. rd. 3.300 WE (Zeitraum 2012 
bis 2030). 
n Zur Stärkung der Innenstadt soll der weitere 
Wohnungsrückbau sich weiterhin vorrangig auf die 
Obersprucke, d.h. WK IV und WK II konzentrieren. Im WK I 
erfolgt ein vergleichsweise eher kleinteiliger Rückbau in 
Abhängigkeit von der künftigen Einwohnerentwicklung. 
n In der Innenstadt (Altstadt Ost und Altstadt West) 
beschränkt sich die Wohnungsmarktkonsolidierung 
idealerweise auf kleinteilige Maßnahmen, d.h. auf nicht 
entwicklungsfähige Altbauten und mittel- bis langfristig auf 
punktuelle Anpassungsmaßnahmen im WK III. 
Ø Der für die Altstadt West ermittelte rechnerische 
Rückbaubedarf ist als „Platzhalter“ zu verstehen, der 
verdeutlichen soll, dass auch in der Altstadt West 
Anpassungsbedarfe bestehen, die aufgrund der Struktur 
des Wohnungsmarkts aber nur zu Rückbauten bzw. 
Stilllegungen in kleinteiligem Umfang führen kann. 
n Bezug nehmend auf die Darstellungen in Teil 2.4 bestehen 
diverse Herausforderungen bei der Umsetzung des 
künftigen Rückbauprozesses, die ein schnelles Definieren 
von Rückbauobjekten verhindern (Stichworte: disperse 
Leerstandsverteilung, Modernisierungsstand und 
Neuschulden, Eigentümerstruktur). 
n Die dauerhafte Stilllegung von Wohnungen (insb. in oberen 
Geschossen) wird als Instrument der 
Wohnungsbestandsreduzierung insb. in der aktuellen 
Zeitspanne (bis 2020) an Bedeutung gewinnen, da der 
Leerzug ganzer Gebäude sich als sehr schwierig gestaltet 
(Stichworte: fehlende Ersatzwohnungen in unteren 
Geschosslagen bzw. barrierearm, Umzugskosten) 
n Der Feinsteuerungsbedarf wird zunehmen und die 
Ermittlung und Abstimmung von potenziellen 
Rückbauobjekten zwischen Stadt, Eigentümer und 
letztendlich auch Fördermittelgeber erheblich kleinteiliger 
und kurzfristiger erfolgen (müssen).
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 50 
Umsetzung stringenter Stadtumbau Gesamtstadt: 
Zahlengerüst zur Bestandsanpassung 
Wohnungsbestand 2012 
10.900 
WE 
7.600 
WE 
Rückbau/Stilllegung bis 2030 
Wohnungsbestand 2030 
3.300 
WE 
9.180 
HH 
18.166 EW 
HH-Größe: 2,0 6.800 
HH 
12.700 EW 
HH-Größe: 1,9 
-30% 
n Gesamtstadt wird bis 2030 rd. 5.500 
Einwohner verlieren 
(ggü. 2012) 
n der Rückbau-/Stilllegungsbedarf 
beläuft sich – unter 
Berücksichtigung einer 
Leerstandsquote von rd. 10% – auf 
rd. 3.300 WE
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 51 
Umsetzung stringenter Stadtumbau: 
stadträumliche Verteilung Rückbau-/Stilllegungsbedarf 
1.200 
1.360 
380 
360 
WK IV 
WK II 
Altstadt Ost 
Altstadt West 
WK I 
Rückbau/Stilllegung 
[Anzahl WE]
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 52 
Untersetzung des Rückbau-/Stilllegungsvolumens 
n Die im Rahmen der Stadtumbaustrategie dargestellte 
Rückbaustrategie umfasst Festlegungen zur Verortung 
(zeitlich, räumlich, Anzahl WE) von Rückbau- bzw. 
Stilllegungsvorhaben. An dieser Stelle werden 
stadtteilbezogene, z.T. gebäudescharfe Aussagen, 
differenziert nach den zeitlichen Phasen (bis 2020, 2021 bis 
2030) getroffen. Eine kontinuierliche Untersetzung der 
einzelnen Volumen und verbindliche Festlegung (zeitlich in 
Jahresscheiben, räumlich auf Gebäudeebene) erfolgt im 
Rahmen der Fachplanungen (Stadtumbauplan, Integrierter 
Umsetzungsplan). 
n Die Stadtverwaltung erarbeitet die Rückbau- und 
Stilllegungsplanungen in enger Abstimmung mit den 
Wohnungsunternehmen GuWo und GWG, da diese auch 
künftig die Hauptlast des Rückbauprozesses tragen werden 
(müssen). Die nachfolgenden Darstellungen zu Rückbau-und 
Stilllegungsquanten beruhen auf 
unternehmensbezogenen Angaben (Stand April 2014). 
n Entsprechend des eingangs dargestellten zunehmenden 
Feinsteuerungsbedarfs umfasst der Zeitraum bis 2020 einen 
höheren Anteil an bereits definierten Rückbau- und 
Stilllegungsobjekten als der Zeitraum 2021 bis 2030. 
n Wurde die Bestandsreduzierung in den vergangenen Jahren 
überwiegend durch den Rückbau ganzer Gebäude 
umgesetzt, nimmt künftig die Stilllegung von Wohnungen 
(insb. in oberen Geschossen) an Bedeutung zu. 
Geschossrückbauvorhaben sind im bisherigen 
Stadtumbauprozess nur vereinzelt durchgeführt worden. 
Insbesondere aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten rechnet 
sich eine Fortführung dieser Maßnahmen nach Einschätzung 
der Wohnungsunternehmen nicht. Um weiterhin Gebäude 
für einen Komplettrückbau zu „generieren“, ist ein 
strategisches Leerzugsmanagement künftig von 
entscheidender Bedeutung. Aktuell haben nur wenige 
Objekte einen Leerstand von 30% oder mehr.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 53 
Untersetzung des Rückbau-/Stilllegungsvolumens 
Unternehmensbezogene Darstellungen (bis 2020): 
n Die GuWo plant im Zeitraum 2014 bis 2020 den Rückbau 
von insg. rd. 595 Wohnungen sowie die Stilllegung von rd. 
230 Wohnungen. Insgesamt ist eine Bestandsreduzierung 
durch Rückbau und Stilllegung von rd. 825 WE bis 2020 
vorgesehen. Dies umfasst rd. 18% des 
Gesamtwohnungsbestands der GuWo, bzw. knapp 1/4 des 
Wohnungsbestands in den Wohnkomplexen. Aktuell stehen 
rd. 750 WE der GuWo in den WKs leer. Dies verdeutlicht, 
dass mit dem dargestellten Rückbau-/Stilllegungsvolumen 
deutliche Effekte zur Wohnungsleerstandsreduzierung 
erzielt werden können. 
n Die GWG plant im Zeitraum bis 2020 die Stilllegung von 
insg. rd. 270 WE. Der Unternehmensbestand wird damit um 
rd. 10% bzw. der Bestand in den Wohnkomplexen um rd. 
17% reduziert. Aktuell stehen in den WKs rd. 150 WE der 
GWG leer. Auch die GWG trägt damit zur 
Leerstandsreduzierung bei. Rückbauvorhaben sind aufgrund 
der aktuellen Leerstandssituation (Unternehmensleerstand 
in den WKs von rd. 9%) und -verteilung (alle Blöcke zu mind. 
80% vermietet) – und im Zusammenhang mit den hohen 
Umzugskosten („Freilenkungskosten“) – nicht vorgesehen. 
Zeitliche Darstellungen: 
n bis 2020 rd. die Hälfte des Gesamtvolumens untersetzt 
Entsprechend der Darstellung auf nachfolgender Seite 
umfasst das Rückbau-/Stilllegungsvolumen bis 2020 (unter 
Einbeziehung eines noch zu untersetzenden Volumens von 
rd. 435 WE) insg. 1.530 WE. Zuzüglich der bereits 2013 
durchgeführten Bestandsreduzierungen von 108 WE 
umfasst das Volumen bis 2020 damit rd. die Hälfte des 
insgesamt ermittelten Rückbau-/Stilllegungsbedarfs bis 
2030. 
n Untersetzung des verbleibenden Volumens für den 
Zeitraum 2021 bis 2030 noch weitestgehend offen 
Der verbleibende Rückbau-/Stilllegungsbedarf von rd. 1.660 
ist weitestgehend noch nicht gebäude- und 
eigentümerbezogen untersetzt (bis auf 60 WE Stilllegung 
beider Unternehmen). Eine Aufteilung auf die Stadtteile ist 
in Teil 4.2 dargestellt. 
n Einen zusammenfassenden Überblick enthält nachfolgende 
Übersicht.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 54 
Rückbau-/Stilllegung von Wohnungen Gesamtstadt (Anzahl WE) 
ð WU-Planungen (Stand: April 2014) 
Gesamtbedarf 
Rückbau/Stilllegung 
(2012-2030) 2014 bis 2020 2021 bis 2030 
3.300 
1.530 
825 
270 
1.660 
435 
GuWo GWG offen 
30 30 
1.600 
GuWo GWG offen 
darunter: 
- Rückbau: 595 WE 
- Stilllegung: 500 WE 
darunter: 
- Rückbau: 0 WE 
- Stilllegung: 60 WE 
Summe 
108 
realisiert 2013 
Summe
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 55 
4.1.3 Infrastrukturelle Schwerpunktsetzung 
n Im Bereich der sozialen Infrastrukturen sind in den 
vergangenen Jahren umfangreiche Anpassungsmaßnahmen 
vorgenommen worden. Auch im Hinblick auf die künftigen 
Entwicklungsprognosen kann der derzeitige Bestand an 
Kindertagesstätten und Schulen (unter Berücksichtigung der 
Schließung der Diesterweg-Grundschule zum Schuljahr 
2014/2015) als konsolidiert bzw. angepasst eingeschätzt 
werden; wird im Rahmen der fortzuschreibenden 
Fachplanungen aber weiter zu prüfen bzw. zu beobachten 
sein. Die Nachnutzung bzw. der Rückbau leerstehender 
Einrichtungen wird in den kommenden Jahren fortgesetzt. 
n Auf Ebene der Verkehrsinfrastruktur werden in den 
kommenden Jahren kontinuierlich Evaluierungen 
erforderlich sein. Im Bereich des ÖPNV sind Haltestellen 
hinsichtlich ihrer Lage zu prüfen sowie innovative bzw. 
nachfrageorientierte und finanzierbare Bedienungskonzepte 
zu entwickeln. Anpassungsmaßnahmen im öffentlichen 
Straßenraum haben zudem das Ziel, die Verkehrssicherheit 
(Stichwort generationenegerechte Anpassung) und die 
Aufenthaltsqualität (Stichwort shared spaces) zu verbessern 
(räumliche Prioritätensetzung: Innenstadt, konsolidierte 
Gebiete bzw. Stadtteilzentren). Im Rahmen des sukzessiven 
Rückzugs aus der Fläche (nach Aufgabe der Wohnfunktion) 
sollen auch Verkehrsflächen langfristig zurückgebaut 
werden (u.a. um Instandhaltungskosten zu reduzieren). 
n Im Bereich der technischen Infrastruktur wird es im 
Ergebnis der »Energiestrategie 2020« und im Zuge des 
Stadtumbauprozesses sowie der künftigen 
Nachfrageentwicklungen Anpassungen an der 
Energieinfrastruktur geben (u.a. Prüfung Bestand bzw. 
Anpassung Primär- und Sekundärnetze in den 
Wohnkomplexen; Entwicklung von Nahwärmekonzepten). 
n Konkretisierungen in Form von spezifischen Planungen und 
Maßnahmen erfolgen im Rahmen von Fachplanungen. Als 
Grundlage für fachspezifische Planungen werden die in 
diesem Konzept beschriebenen grundsätzlichen 
Entwicklungsabsichten (räumliche Schwerpunktsetzungen) 
herangezogen. Im weiteren Stadtumbauprozess und damit 
einhergehender Evaluationen und Fortschreibungen sowie 
Konkretisierungen von Rückbau- und 
Aufwertungsmaßnahmen sind entsprechende 
infrastrukturelle Planungen zu berücksichtigen und zu 
detaillieren.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 56 
4.1.4 Schwerpunkträume und Gebietskategorien des 
Stadtumbaus 
n Schwerpunkträume des künftigen Stadtumbauprozesses 
werden die bereits im »Stadtumbaukonzept 2002« 
definierten Stadtteile sein: 
Ø Altstadt Ost 
Ø Altstadt West 
Ø WK I 
Ø WK II 
Ø WK IV 
n Die gesamtstädtische räumliche Schwerpunktsetzung ist 
bereits unter Punkt 4.1 dargestellt worden. Für die 
einzelnen Schwerpunkträume sind Gebietskategorien des 
Stadtumbaus (siehe nachfolgende Darstellungen) formuliert 
worden. Teilräumliche Entwicklungsperspektiven und 
Zielstellungen werden in Punkt 4.2 dargestellt.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 57 
Gebietskategorien des Stadtumbaus 
n Die Gebietskategorien des Stadtumbaus aus der 
»Stadtumbaustrategie 2009« wurden überprüft und 
fortgeschrieben. Berücksichtigung fanden dabei die 
ermittelten Rückbau-/Stilllegungsbedarfe und der 
strategische Ansatz eines flächenhaften Rückbaus sowie 
eines Rückbaus „von außen nach innen“. 
n Kartografisch dargestellt werden „nur“ alle 
stadtumbaurelevanten Stadtteile. 
n Folgende Gebietskategorien finden Anwendung: 
Ø Konsolidierte Gebiete 
Gebiete, die vergleichsweise stabil sind und bei denen von 
einer stabilen Entwicklungsperspektive auszugehen ist. 
Aufwertungs- und Rückbaumaßnahmen nur, insoweit sie 
zur nahhaltigen Stabilisierung notwendig und/oder aus 
wohnungswirtschaftlichen Gründen geboten sind. 
Ø Erhaltungsgebiete 
Gebiete in funktionierenden Stadtteilen und gesicherter 
Entwicklungsperspektive mit erhaltenswerter Baustruktur 
und stadtumbaurelevantem Erhaltungs-, Gestaltungs- und 
Sanierungsbedarf. Aufwertungsmaßnahmen nur zum 
Erhalt oder Ausbau der Gebietsqualität und -funktion. 
Rückbau nur im Einzelfall sowie zur Stabilisierung dringlich 
und der städtebaulichen Struktur nicht abträglich. 
Ø Umstrukturierungsgebiete 
Gebiete mit deutlicher oder sich abzeichnender 
Strukturschwäche und bereits hohem bzw. wachsendem 
Leerstand. Gebiete weisen negative oder gefährdete 
Perspektive auf. Rückbau zur Entdichtung bzw. Rückzug 
aus der Fläche. Aufwertung nur für Quartiere, in denen 
nachhaltige Stabilisierung der Wohnfunktion zu erwarten 
ist. 
Ø Aktivierungsgebiete 
Gebiete mit dominierenden Brachen und/oder 
Unternutzungen mit hoher Lagegunst, die für Entwicklung 
der Innenstadt (Altstadt Ost) von hoher Bedeutung sind. 
Funktionale und/oder gestalterische Defizite wirken sich 
negativ auf das Umfeld aus. Aufwertungs- und 
Rückbaumaßnahmen zur Inwertsetzung, Aktivierung und 
Impulseffekte für die umgebenden Strukturen. 
n Die Altstadt Ost wird weiterhin (analog 
»Stadtumbaustrategie 2009«) in seiner Prioritätensetzung 
differenziert dargestellt, insofern das Stadtzentrum als 
Aktivierungsgebiet abgegrenzt wird.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 58 
Gebietskategorien des Stadtumbaus 
n Im Ergebnis der notwendigen Rückbau-/Stilllegungsbedarfe 
sind im WK II und WK IV folgende Anpassungen der 
bisherigen Gebietskategorien (gegenüber der 
»Stadtumbaustrategie 2009«) vorgenommen worden: 
Ø WK II: notwendige Erweiterung des 
Umstrukturierungsgebiets, um den künftigen Rückbau- 
/Stilllegungsbedarf an den Stadtteilrandlagen umsetzen 
zu können (Ziel des Rückzugs aus der Fläche bleibt 
bestehen); Einbeziehung der Bestände entlang der 
Gerhardt-Hauptmann-Straße 
Ø WK IV: Änderung der Areale entlang der Klaus-Hermann- 
Straße vom Umstrukturierungsgebiet in konsolidiertes 
Gebiet (Hintergrund: Sicherung der Verbindungsachse 
zum WK II und den infrastrukturellen Schwerpunkten); 
Erweiterungen der Umstrukturierungsgebiete 
(Aufnahme einzelner Gebäude im jeweiligen 
strukturellen Kontext) 
n Detaildarstellungen zu den einzelnen Stadtteilen finden sich 
in den stadtteilbezogenen Berichtsteilen (Teil 4.2). 
Plandarstellung Gebietskategorien Stadtumbau für WK II und 
WK IV aus »Stadtumbaustrategie 2009« mit Kennzeichnung der 
Änderungsareale (rot umrandet)
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 59 
Gebietskategorien 
des Stadtumbaus
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 60 
4.2 Teilräumliche Stadtumbaustrategien 
n Bezug nehmend auf die in Teil 4.1 dargestellten 
gesamtstädtischen Entwicklungsziele und die hierbei 
getroffenen Aussagen zu räumlichen 
Entwicklungsschwerpunkten erfolgt an dieser Stelle eine 
Untersetzung der Entwicklungszeile und Handlungsansätze 
für die Schwerpunktstadtteile des Stadtumbaus. Dargestellt 
werden Stadtteilperspektiven und -strategien. Dies umfasst 
im Einzelnen: 
Ø Darstellung Stadtteilstruktur und -status 
Ø Entwicklungsperspektiven und -ziele, Benennung 
konkreter Aufwertungs- und Anpassungsmaßnahmen 
Ø Zahlengerüst zur Bestandsanpassung (notwendiger 
Rückbau-/Stilllegungsbedarf) 
Ø Definition Gebietskategorien Stadtumbau 
(Prüfung/Fortschreibung) 
Ø Perspektivplan 2030ff (gesicherte Bestände, Bestände mit 
Beobachtungsstatus, Bestände mit kurzfristiger und 
mittelfristiger Rückbauabsicht) 
n Für die Altstadt Ost und West werden rückbaubezogene 
Darstellungen nicht vorgenommen, da hier kein 
umfassender Rückbau vorgesehen ist. Ebenso wird 
entsprechend auf den »Perspektivplan 2030ff«, der 
rückbaubezogene Aussagen enthält, verzichtet. 
Demgegenüber werden im Rahmen eines »Strukturplans« 
jeweilige Entwicklungsschwerpunkte und 
Handlungsansätze/Maßnahmen dargestellt.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 61 
4.2 Teilräumliche Stadtumbaustrategien 
n Die einzelnen Kategorien sind wie folgt definiert: 
Ø gesicherte Bestände 
Bestände im konsolidierten Gebiet, die grundsätzlich 
insb. lagebedingt als gesicherte Bestände eingestuft 
werden. Auch in diesen können Stilllegungen oberer 
Geschosse und Rückbauten in geringen Mengen 
durchgeführt werden 
Ø Bestände im Beobachtungsstatus 
Bestände im Umstrukturierungsgebiet, die grundsätzlich 
langfristig dem Ziel eines flächenhaften Rückbaus 
zugeordnet werden, aber teilweise auch für die 
Wohnraumversorgung rechnerisch erforderlich sind 
(siehe Darstellungen zu den Wohnkomplexen) ; eine 
kontinuierliche Fortschreibung unter Berücksichtigung 
tatsächlicher Entwicklungen und sich daraus ggf. 
ändernder Zuordnungen ist maßgeblich 
Ø Bestände mit mittelfristiger Rückbauabsicht 
Bestände für die bereits ein Rückbau im Zeitraum bis 2020 
in Betracht gezogen wird 
Ø Bestände mit kurzfristiger Rückbauabsicht 
Bestände, die innerhalb der nächsten 3 Jahre abgerissen 
werden sollen 
Erläuterungen zum »Perspektivplan 2030ff«: 
n Ziel der Darstellung eines Perspektivplans ist das Aufzeigen 
von Stadtteilstrukturen und Wohnungsbeständen, die vor 
dem Hintergrund der Bevölkerungs- und 
Wohnungsmarktprognosen im Zeithorizont 2030 als 
gesichert, aber auch als „Überhang“ und damit im Sinne der 
definierten Umstrukturierungsgebiete als potenzielle 
Rückbauobjekte mittel- bis langfristig zur Verfügung stehen. 
n Jedem Perspektivplan ist eine Übersicht nachgestellt, aus 
welcher das rechnerische Mengengerüst und die Zuordnung 
der Bestände zum „Wohnungsbedarf 2030“ sowie zum 
„Rückbau-/Stilllegungsbedarf“ ersichtlich wird. Diesem kann 
entnommen werden, dass zum aktuellen Zeitpunkt keine 
„finalen“ Festlegungen, sondern Rahmensetzungen möglich 
sind und es in einzelnen Bereichen Verschiebungen geben 
kann (abhängig von tatsächlichem Entwicklungsverlauf und 
fortschreitender Untersetzung der Rückbauplanung).
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 62 
4.2.1 Altstadt Ost
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 63 
Stadtteilstruktur und -status Altstadt Ost 
n Der Stadtteil Altstadt Ost kann folgendermaßen 
charakterisiert werden: 
Ø historischer Stadtteil (ehemalige Industrievorstadt, grenzt 
unmittelbar an historische Mitte in Gubin) 
Ø seit 2002 stabile Bevölkerungsentwicklung mit leichten 
Einwohnerzuwächsen; vergleichsweise junge 
Bevölkerungsstruktur (Altersdurchschnitt von 46 Jahren) 
Ø Stadtzentrum mit hoher gesamtstädtischer Bedeutung – 
wichtige Einrichtungen angesiedelt; teilweise aber auch 
Infrastrukturdefiziten (z.B. Lebensmittelversorgung nur 
über Altstadt West möglich) 
Ø wichtiger Identifikationsort für die Gubener Bevölkerung 
und Imageträger „nach außen“ 
Ø bisheriger und künftiger Aufwertungsschwerpunkt 
n Die Wohnungsmarktsituation kann folgendermaßen 
eingeschätzt werden: 
Ø hoher Anteil privater Eigentümer; GuWo-Bestände 
umfassen Anteil von rd. 30%, GWG nur rd. 2% 
Ø trotz Sanierungsfortschritt hoher Wohnungsleerstand (rd. 
33%), der sich aber vorwiegend auf unsanierte 
Altbaubestände konzentriert 
n Bisheriger Stadtumbau- und Stadtsanierungsprozess: 
In den als prioritär definierten Handlungsbereichen ist die 
öffentliche Hand in der Vergangenheit mit vielfältigen 
Maßnahmen in Vorleistung gegangen, so insb. durch 
Ø Gestaltung öffentlicher Räume (Hauptachsen, z.B. 
Frankfurter Straße, Berliner Straße, Rathausplatz, 
Renaturierung Egelneiße, Gestaltung Neißeufer) 
Ø Instandsetzung historischer Gebäude (mit Schwerpunkt 
Frankfurter Straße und Berliner Straße) 
Ø Bündelung gesamtstädtischer Funktionen am 
Rathausplatz (Stadtverwaltung, Musikschule, 
Stadtbibliothek etc.) 
Ø Aufwertung sozialer Infrastruktureinrichtungen (Kita 
Poetensteig, Jugend- und Begegnungszentrum 
Mittelstraße) 
Ø Verbesserung der touristischen Infrastruktur (z.B. 
Schaffung von Steganlagen für Wasserwanderer) 
Ø Beräumung von Brachflächen (insb. Alte Poststraße) 
n Eine Fortsetzung der begonnenen Aufwertungsprozesse ist 
unerlässlich, um nachhaltig bzw. langfristig zur Stabilisierung 
des Stadtteils und der Gesamtstadt beizutragen und weitere 
Umzüge in die Altstadt Ost zu fördern.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 64 
Entwicklungsperspektiven und -ziele Altstadt Ost 
n Die Altstadt Ost ist der administrative und kulturelle 
Mittelpunkt der Stadt. Sie ist als Stadtkern an der Neiße mit 
den Funktionen Wohnen, Arbeiten, Handel, Kultur und 
Tourismus weiter zu entwickeln und zu stärken. 
n Die Altstadt Ost wird zwar weiterhin quantitativ ein 
untergeordneter Wohnstandort bleiben (derzeit rd. 7% des 
gesamtstädtischen Wohnungsbestands), wird aber für die 
Bereitstellung qualitativ hochwertiger sowie individueller 
Wohnungsangebote eine herausgehobene Bedeutung 
haben. 
n Die weitere Stärkung der Wohnfunktion mit dem Ziel, 
Zuzug in die Altstadt zu fördern; umfasst folgende 
Handlungsansätze: 
Ø Fortsetzung Sanierung Altbauten sowie dabei Umsetzung 
notwendiger Bestandsanpassung zur Entwicklung 
nachfragegerechter Wohnformen 
Ø kleinteilig Rückbau nicht mehr nachfragegerechter und 
stadtstrukturell nachrangiger Wohngebäude 
Ø kleinteilig Neubau von Wohnungen zur Erweiterung des 
Wohnungsangebots (wie z.B. GWG-Projekt an der Berliner 
Straße – Neubau von 36 WE in 
Mehrgenerationenhäusern) 
n Als Herausforderung bei der Altbausanierung können 
folgende Aspekte benannt werden, die deutlich machen, 
dass die weitere Aktivierung des Altbaubestands nur 
schrittweise über einen mittel- bis langfristigen Zeitraum 
(= geringes Sanierungstempo) erfolgen kann, weiterhin 
gezielt städtebauliche Impulse mit Fördermitteln gesetzt 
werden müssen und ein Fördermittelmix zum Einsatz 
kommen muss. 
Ø Typische altbauaffine Nachfragegruppen sind junge 
Haushaltsgründer, junge Familien und andere kleinere 
Haushalte mit einem Bedürfnis nach urbanem Leben. In 
Guben dominieren derzeit aber 
Wohnungsnachfragegruppen, die eine sehr starke 
Bindung an die Wohnkomplexe aufweisen. ð neue 
Potenziale erschließen und/oder Altbauten auch für die 
vorherrschenden Nachfragegruppen attraktivieren 
Ø Dominierend ist zudem der Aspekt der Finanzierung und 
Wirtschaftlichkeit von Altbausanierungen (aber auch 
Neubauten). Dies umfasst die Problematik der 
Rentierlichkeit von Investitionen im Verhältnis zum 
Mietpreisniveau, welche in Guben als vermarktbar 
anzusehen ist. 
n Detaillierte Ausführungen hierzu finden sich in der 
»Altbauerhaltungsstrategie« (März 2014)
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 65 
Strukturplan Altstadt Ost 
n Der in der Stadtumbaustrategie 2009 enthaltene »Strukturplan« 
behält weiterhin grundsätzlich Gültigkeit. 
n Künftige räumliche Handlungsschwerpunkte: 
Ø Tuchmacherviertel mit der Alten Poststraße und dem Neißeufer 
(hoher Anteil repräsentativer, unsanierter Altbauten, hohes 
Neubaupotenzial an der Egelneiße durch Beräumung von 
Industriebrachen und wichtige Verbindungsfunktion zwischen 
Gubin und Bahnhof Guben; hier hoher Anteil an GuWo- 
Beständen = potenzieller Entwicklungsimpulsträger, aber 
derzeit geringer Investitionsspielraum) 
Ø Bahnhofsquartier 
(Neustrukturierung der nördlich der Berliner Straße gelegenen 
Bereiche; Neuordnung Straßennetz; parkähnliche Gestaltung; 
mittel- bis langfristiges Siedlungsflächenpotenzial) 
n Vorgesehene Aufwertungsmaßnahmen: 
(im Stadtumbauplan sowie Integrierten Umsetzungsplan 
verankert; teilweise Nachrückerprojekte) 
Ø ModInst-Maßnahmen und Sicherungsmaßnahmen einzelner, 
stadtbildprägender, erhaltenswerter Altbaubestände 
Ø Rückbauten, Umbauten, Sanierungen Gebäude Alte Poststraße 
Ø Sicherungsmaßnahmen Gebäude D Neißeterrassen 
Ø Umbau Gebäude Schulstraße 6 zum Hort der »Friedensschule« 
Ø Umgestaltung Bahnhofsstraße / Bahnhofsberg 
Ø Freiflächengestaltung am Gasometer
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 66 
Fortschreibung 
Gebietskategorien 
Stadtumbau Altstadt Ost 
n Die in der Stadtumbaustrategie 2009 enthaltene 
Festlegung der Gebietskategorien bleibt bestehen 
n Der nördliche Bereich sowie der südliche Bereich werden 
als Umstrukturierungsgebiet definiert. 
n Der zentrale Bereich wird als Umstrukturierungsgebiet 
mit höchster Priorität ausgewiesen. Darin enthalten ist 
ein Aktivierungsgebiet, welches sich zwischen Neiße, 
Bahn, Gasstraße und Bahnhof befindet.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 67 
4.2.2 Altstadt West
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 68 
Stadtteilstruktur und -status Altstadt West 
n Der Stadtteil Altstadt West kann folgendermaßen 
charakterisiert werden: 
Ø Die Altstadt West umfasst unterschiedliche 
Quartiersstrukturen (Altbaubestände zentrumsnah zur 
Altstadt Ost sowie im südwestlichen Teil; im Westen 
kleinteiliges DDR-Neubaugebiet, Denkmalensemble 
zwischen Friedrich-Engels- und Karl-Marx-Straße) 
Ø größter Stadtteil, aber vergleichsweise nur geringer 
Anteil an Infrastruktureinrichtungen (Gymnasium, 
1 Kita); demgegenüber vergleichsweise gute Ausstattung 
mit Einzelhandelseinrichtungen 
(Ansiedlungsschwerpunkt) 
Ø Die Einwohnerverluste fielen bislang vergleichsweise 
moderat aus. Es ist eine leichte Stabilisierung zu 
verzeichnen. Die Altersstruktur der Bewohner entspricht 
mit einem Altersdurchschnitt von rd. 51 Jahren dem 
gesamtstädtischen Durchschnitt. 
n Die Wohnungsmarktsituation kann folgendermaßen 
eingeschätzt werden: 
Ø hoher Anteil privater Eigentümer (60%); GuWo-Bestände 
umfassen Anteil von rd. 30%, GWG ebenso rd. 30% 
Ø 1/4 des gesamtstädtischen Wohnungsbestands hier 
verortet, davon rd. die Hälfte in Altbauten 
Ø Leerstand mit rd. 13% vergleichsweise gering; auf 
unsanierte Altbauten sowie Blockbauten mit 
Modernisierungsdefiziten (u.a. im Denkmalensemble) 
konzentriert 
n Bisheriger Stadtumbau- und Stadtsanierungsprozess: 
Ø In der Altstadt West sind mit Ausnahme der Sanierung des 
Gymnasiums und einer Kita durch die öffentliche Hand 
bislang keine Investitionen vorgenommen worden. 
Investitionen in städtebaulich bedeutsame Objekte sind 
bislang nicht erfolgt. 
Ø Kleinteilig sind zudem Rückbauten von Wohngebäuden 
und Infrastruktureinrichtungen umgesetzt worden. 
n Mit dem »Integrierten energetischen Quartierskonzept 
Hegelstraße« liegen zudem Grundlagen für die künftige 
zielgerichtete energetische Sanierung des Quartiers vor.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 69 
Entwicklungsperspektiven und -ziele Altstadt West 
n Die Altstadt West weist aufgrund ihrer innenstadtnahen 
Lage eine vergleichsweise positive 
Entwicklungsperspektive auf, wenngleich auch hier – trotz 
prognostiziertem positiven Wanderungssaldo – von 
Bevölkerungsrückgängen auszugehen ist. Ziel ist die 
Stärkung des Stadtteils in seiner Funktion als zentrumsnaher 
Wohnstandort. 
n Aufgrund der heterogenen Baustruktur ist der Stadtteil 
teilräumlich differenziert zu betrachten. Die einzelnen 
Quartiere müssen in ihren Qualitäten und Potenzialen 
weiterentwickelt werden und ein „eigenes Gesicht“ 
erhalten. Hier bieten sich vielfältige Wohnungsangebote, 
von standardsanierten Altbauten bis hin zu Blockbauweisen. 
Die Marktchancen für eine kurz- bis mittelfristige 
Umsetzung umfassender Sanierungsmaßnahmen werden als 
gering eingeschätzt (siehe »Wohnraumentwicklungs-konzept 
« im Auftrag der GuWo 2009). 
n Analog zur Altstadt Ost ist eine Aktivierung von 
Altbaubeständen, z.B. über Privatisierung, Entwicklung von 
Einzelprojekten und Pilotprojekten, Bestandssicherungen 
über SSE, von großer Bedeutung. Parallel müssen die im 
Denkmalensemble gelegenen Bestände im verfügbaren 
Rahmen weiterentwickelt werden (z.T. 
Modernisierungsmaßnahmen erforderlich). 
n Wichtige Ziele sind der Erhalt und die Inwertsetzung 
ausgewählter Objekte mit stadträumlicher Bedeutung 
sowie unsanierter Wohngebäude im Denkmalbereich. 
n Ein weiteres Ziel, das zugleich eine Anstoßwirkung für 
private Folgeinvestitionen haben soll, besteht in der 
Aufwertung des öffentlichen Raums, d.h. Umgestaltung der 
Kaltenborner Straße und der Karl-Marx-Straße. 
n Der im Zuge der gesamt- und teilräumlichen 
Wohnungsmarktprognose für die Altstadt West ermittelte 
rechnerische Rückbau-/Stilllegungsbedarf von rd. 380 WE 
veranschaulicht, dass um die aktuellen und künftig zu 
erwartenden Leerstände zu reduzieren, auch in der Altstadt 
West Anpassungen vorgenommen werden müssen. 
Inwieweit dies konkret durch Rückbau- und 
Stilllegungsmaßnahmen untersetzt werden kann, gilt es im 
weiteren Entwicklungsverlauf zu analysieren (beispielsweise 
im Rahmen eines »Strukturkonzepts«. An dieser Stelle 
werden keine konkreten Rückbau- und 
Stilllegungsmaßnahmen benannt. Konkretisierungen 
erfolgen im Zuge von Fortschreibungen und fachspezifischer 
Planungsinstrumente (Stadtumbauplan, Integrierter 
Umsetzungsplan).
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 70 
Strukturplan Altstadt West 
n Die für die Altstadt West definierten Entwicklungsziele können 
wie folgt räumlich dargestellt werden. 
n Künftige räumliche Handlungsschwerpunkte: 
Ø Der Schwerpunktbereich der Altbauaktivierung befindet sich 
rund um die Kreuzung Deulowitzer Straße / Friedrich Engels- 
Straße sowie angrenzender Straßenzüge 
Ø Im Bereich des Denkmalensembles bzw. des »Klimaquartiers 
Hegelstraße« besteht ein weiterer räumlicher 
Entwicklungsschwerpunkt mit verschiedenen 
Maßnahmenschwerpunkten (im Sinne einer integrierten 
Quartiersentwicklung) 
n Vorgesehene Aufwertungsmaßnahmen: 
(im Stadtumbauplan sowie Integrierten Umsetzungsplan 
verankert; teilweise Nachrückerprojekte; teilweise private 
Vorhaben) 
Ø Sanierung ehem. Wilhelm-Pieck-Schule (Umnutzung betreutes 
Wohnen) 
Ø ModInst ehem. UFA-Kino 
Ø Rückbau ungenutzter Infrastruktureinrichtungen (z.B. ehem. 
GBV-Wohnheim, Ausstellungszentrum Hegelstraße) 
Ø Sanierungsvorhaben im Altbaubestand der GuWo entlang der 
Pestalozzistraße 
Ø Umsetzung Maßnahmen (auch zur Gebäudemodernisierung) im 
»Klimaquartier Hegelstraße« 
Kita 
Kinder-träume 
Schwerpunktbereich 
Altbauaktivierung 
Gymnasium 
GuWo-Sanierungen 
Sanierung 
ehem. 
UFA-Kino 
Sanierung und 
Umnutzung 
ehem. Schule 
»Klimaquartier 
Hegelstraße« 
Umgestaltung 
entsprechend 
»Energetischem 
Quartierskonzept« 
Verbesserung 
Anbindung 
Altstadt Ost 
Verbesserung 
öffentlicher 
Raum
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 71 
Fortschreibung 
Gebietskategorien 
Stadtumbau Altstadt West 
n Die in der Stadtumbaustrategie 2009 enthaltene 
Festlegung der Gebietskategorien bleibt bestehen 
n Die Altstadt West ist überwiegend als Erhaltungsgebiet 
eingestuft worden. Aufwertungspriorität haben dabei 
einzelne Teilbereiche, z.B. Karl-Marx-Straße und Quartier 
Nord (zwischen Pestalozzistraße, Bahn, Grünstraße und 
Karl-Marx-Straße) 
n Der mittlerer Teil – nahezu identisch mit 
Denkmalensemble bzw. mit nur geringen Abweichungen 
hierzu – ist als konsolidiertes Gebiet eingestuft worden.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 72 
4.2.3 WK I
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 73 
Stadtteilstruktur und -status WK I 
n Der Stadtteil WK I kann folgendermaßen charakterisiert 
werden: 
Ø eines der ersten DDR-Neubaugebiete (mit 
Nachverdichtung), kleinster WK der Stadt 
Ø noch stabil (Altersdurchschnitt ähnlich 
Gesamtstadtdurchschnitt; Leerstandsquote mit rd. 12% 
unter gesamtstädtischem Durchschnitt; wenngleich seit 
2008 verlangsamt, liegen die Einwohnerverluste über 
gesamtstädtischem Durchschnitt) 
Ø sehr geringe Ausstattung an sozialer Infrastruktur (nach 
Schulschließung nur noch 1 Kindertagesstätte) 
Ø Periphere Lage zum Stadtzentrum (Altstadt Ost) sowie zur 
Obersprucke 
Ø nordwestlich des WK I befinden sich mit Freizeitbad und 
Sportzentrum wichtige gesamtstädtische 
Freizeitschwerpunkte 
n Die Wohnungsmarktsituation kann folgendermaßen 
eingeschätzt werden: 
Ø vergleichsweise monotone Architektur und 
Wohnungsangebot 
(hohe Anzahl an Standard-3-Raum-WE-Gebäuden; 
Gebäude mit nachgefragten 2- und 4-Raum-WE liegen in 
Stadtteilrandlagen) 
Ø komplett modernisiert 
Ø eigentümerbezogene Bestandsverteilung: 3/4 GuWo, 
1/4 GWG 
Ø Wohnungsleerstand mit rd. 12% unter 
gesamtstädtischem Leerstand, aber (nach erfolgtem 
Rückbau) wieder steigend 
Ø Leerstand konzentriert sich in oberen Geschosslagen; nur 
1 Gebäude mit Leerstand >20%; viele Gebäude mit 
Leerstand <10% 
n Bisheriger Stadtumbauprozess: 
Ø 6 Wohngebäude (rd. 330 WE) bereits abgerissen (die 
Hälfte im konsolidierten Gebiet); weitere Reduzierung 
durch Segmentrückbau erfolgt 
Ø mehrere leerstehende soziale Infrastruktureinrichtungen 
abgerissen 
Ø Rückbauflächen entlang der Kaltenborner Straße 
zwischenzeitlich mit Einfamilienhäusern bebaut
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 74 
Eigentümersituation WK I 
40 
48 
48 
32 
31 
32 
40 
48 
40 
34 
24 
36 
8 
24 
24 
40 
57 
40 
39 
40 
70 
48 
48 
48 
Kita 
Montessori 
Kinderhaus 
Nah-versorgungs-zentrum 
Hallenbad 
Sportzentrum 
64 
Legende 
n GuWo-Bestände [761 WE] 
n GWG-Bestände [276 WE] 
(Stand: 31.12.2013) 
32
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 75 
Kita 
Montessori 
Kinderhaus 
Nah-versorgungs-zentrum 
Bestandssituation WK I 
Legende 
n GuWo-Bestände 
n GWG-Bestände 
q Stilllegung einzelner WE umgesetzt 
l Leerstand 10-20% 
l Leerstand 20-30% 
l Leerstand >30% 
Leerstand <10% ohne Kennzeichnung 
Hallenbad 
Sportzentrum 
alle Bestände sind vollsaniert 
Leerstand: 12% 
l 
l 
l 
l 
l 
l 
q24 WE 
q16 WE 
2 OG abgerissen 
2 OG abgerissen 
l 
tw. Aufzug
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 76 
Entwicklungsperspektiven und -ziele WK I 
n Aufgrund peripherer Lage am südwestlichen Stadtrand und 
anhaltender Bevölkerungsverluste wird der WK I an 
Bedeutung verlieren. 
n Das Stadtteilzentrum (mit seinen Versorgungsangeboten) 
gerät mit fortschreitendem Bevölkerungsrückgang und 
durch Konkurrenz zu anderen nahe gelegenen Zentren und 
Einrichtungen in „Existenzgefährdung“. Es ist als wichtiger 
„Anker“ mit seinen gebündelten Angeboten im Stadtteil zu 
sichern. 
n Die prognostizierten Bevölkerungsentwicklungen machen 
die Anpassung des Stadtteilkörpers erforderlich. Der 
Stadtteil muss insgesamt für weniger Einwohner 
ausgerichtet werden. Das südliche Quartier (siehe Plan 
Gebietskategorien Stadtumbau) ist weiter zu entdichten 
und langfristig flächenhaft zurückzubauen. 
n Die Versorgungsinfrastruktur wird sich auch künftig auf ein 
Minimum beschränken (müssen). 
n Wegebeziehungen und ÖV-Verbindungen zur Innenstadt 
bzw. Infrastrukturangeboten in der Nähe des WK müssen 
attraktiv und nachfrage-/bedarfsgerecht (barrierearm) 
ausgerichtet sein. 
n Das Wohnraumangebot ist hinsichtlich seines Portfolios 
(Größen, Mietpreise etc.) kontinuierlich zu prüfen. Die 
Realisierung individueller Wohnformen bzw. 
mieterbezogener Wünsche zur Sicherung attraktiver und 
vermarktungsfähiger Wohnungsangebote gewinnt im WK I 
an Bedeutung. 
n Auf Basis der Bevölkerungs- und Wohnungsmarktprognose 
lässt sich für den WK I ein Rückbau-/Stilllegungsbedarf von 
rd. 360 WE ableiten. Dieser ist bereits zu 50% durch 
konkrete Maßnahmen (Rückbau, Stilllegung) der WU 
untersetzt. 
n Berücksichtigung finden bei der Definition künftiger 
Rückbauvorhaben muss die räumliche Lage der 
nachgefragten 2- und 4-Raum-Wohnungen im definierten 
Umstrukturierungsgebiet. 
n Die Rückbauflächen sind extensiv zu gestalten. 
n Mittel- bis langfristig sind kleinteilige 
Anpassungsmaßnahmen in der Straßeninfrastruktur 
angedacht (bedarfsweiser Rückbau Verkehrsflächen in den 
Rückzugsgebieten).
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 77 
Umsetzung stringenter Stadtumbau im WK I: 
Zahlengerüst zur Bestandsanpassung 
n WK I wird bis 2030 rd. 500 Einwohner verlieren (ggü. 2012) 
n der Rückbau-/Stilllegungsbedarf beläuft sich – unter Berücksichtigung einer Leerstandsquote von rd. 13% – auf rd. 360 
Wohnungsbestand 2012 
1.110 
WE 
750 
WE 
Rückbau/Stilllegung bis 2030 
Wohnungsbestand 2030 
360 
980 WE 
HH 
1.634 EW 
HH-Größe: 1,7 
650 
HH 
1.100 EW 
HH-Größe: 1,7 
-32% 
WE 
n Dies entspricht einer Bestandsreduzierung um rd. 1/3 des aktuellen Wohnungsbestands.
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 78 
Prüfung Gebietskategorien Stadtumbau WK I 
n Die Gebietskategorien können grundsätzlich beibehalten werden. Der ermittelte Rückbau-/Stilllegungsbedarf (360 WE) 
lässt sich im Umstrukturierungsgebiet realisieren. 
n Im Umstrukturierungsgebiet liegen allerdings Gebäude mit 2- und 4-Raum-Wohnungen, die bereits jetzt und auch 
künftig verstärkt nachgefragt werden. Diese Objekte sind unter besonderer Beobachtung (auch im Hinblick auf das 
Gesamtportfolio im Stadtteil) zu stellen. 
rd. 425 WE
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 79 
Fortschreibung Gebietskategorien Stadtumbau WK I
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 80 
Rückbau-/Stilllegung von Wohnungen im WK I 
(Anzahl WE) – WU-Planungen 
Gesamtbedarf 
Rückbau/Stilllegung 
(2012-2030) 
360 
2014 bis 2020 2021 bis 2030 
112 
92 
20 
180 
GuWo GWG offen 
7 
173 
GuWo GWG offen 
darunter: 
- Rückbau: 70 WE 
- Stilllegung: 42 WE 
darunter: 
- Rückbau: 0 WE 
- Stilllegung: 7 WE 
68 
Summe 
realisiert 2013 
Summe
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 81 
y 
y 
Perspektivplan WK I 2030ff 
q 
Kita 
Montessori 
Kinderhaus 
Nah-versorgungs-zentrum 
Legende 
n gesicherte Bestände 
n Bestände im Beobachtungsstatus 
n Bestände mit mittelfristiger 
n Bestände mit kurzfristiger Rückbauabsicht 
q geplante Stilllegungen von WE 
(obere Geschosse) 
Anmerkung: nur GuWo-Bestände; keine 
gebäudebezogenen Aussagen zu 
GWG-Beständen vorliegend 
Hallenbad 
Rückbauabsicht 
y Finanzielle Bindungen 
durch Förderung/Darlehen 
Sportzentrum 
q 
q 
y 
y 
y 
y 
y 
y 
y 
y y 
y 
y 
y 
y 
y 
y 
y 
y 
y 
y 
y 
y 
y 
y 
y
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 82 
Wohnungsbestände nach Kategorien WK I 
n Die Darstellung verdeutlicht, dass der WE-Bedarf 2030 nicht nur über die als gesicherte Bestände eingestuften 
Wohngebäude gedeckt werden kann, sondern auch ein Teil der Bestände im Beobachtungsstatus für die künftige 
Wohnraumversorgung von Bedeutung sein wird. Vorzugsweise sollte dies die nachgefragten – und im Stadtteil 
ansonsten selten vorhandenen – Gebäude mit 2- und 4-Raum-Wohnungen umfassen. 
360 
gesicherte 
Bestände 
542 
49 
70 
0 
Bestände im 
Beobachtungs-status 
423 
650 
geplante Stilllegungen 
(Anzahl WE) 
[links nicht rausgerechnet!] 
Bestände mit mittelfristiger 
Rückbauoption 
Bestände mit kurzfristiger 
Rückbauabsicht 
WE-Bedarf 2030 notwendiges Rückbauvolumen bis 2030
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 83 
4.2.4 WK II
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 84 
Stadtteilstruktur und -status WK II 
n Der Stadtteil WK II kann folgendermaßen charakterisiert 
werden: 
Ø erstes DDR-Neubaugebiet, größter WK der Stadt 
Ø stark überalterte Bevölkerung (Altersdurchschnitt: 55 
Jahre) 
Ø zunehmend instabil (Leerstandsquote mit rd. 15% auf 
gesamtstädtischem Niveau; bis 2008 bessere 
Einwohnerentwicklung als Gesamtstadt, nunmehr aber 
deutlich rückläufig und unter gesamtstädtischem 
Durchschnitt, niedrigste Haushaltsgröße mit 1,5 
Personen/Haushalt) 
Ø wichtiger Teil der Obersprucke mit Schnittstelle zum WK 
IV 
Ø vergleichsweise vielfältige soziale, kulturelle, freizeit- und 
bildungsbezogene Angebotsstrukturen 
Ø „grüner“ Charakter, der aus den verbliebenden 
Waldbeständen resultiert 
Ø Stadtraumgestalterische Defizite im Übergang zum WK 
IV 
n Die Wohnungsmarktsituation kann folgendermaßen 
eingeschätzt werden: 
Ø vergleichsweise monotone Architektur und 
Wohnungsangebot 
Ø komplett modernisiert 
Ø eigentümerbezogene Bestandsverteilung: rd. 2/3 GuWo, 
1/3 GWG 
Ø Wohnungsleerstand mit rd. 15% auf gesamtstädtischem 
Niveau, aber steigend 
Ø 12 Gebäude mit Leerstand >20%; 
Leerstandskonzentration in den oberen Geschossen; 
disperse Leerstandsverteilung im Stadtteil 
n Bisheriger Stadtumbauprozess: 
Ø 4 Wohngebäude (rd. 215 WE) bereits abgerissen (die 
Hälfte im konsolidierten Gebiet); geringfügige 
Bestandsreduzierung durch Stilllegung 
Ø mehrere leerstehende soziale Infrastruktureinrichtungen 
abgerissen 
Ø kleinteilige Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen 
Raum umgesetzt (u.a. zur Barrierefreiheit/-armut)
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 85 
32 71 32 
39 
40 
40 
40 40 
64 60 64 
32 32 32 32 
76 
64 
47 48 
32 
32 32 
Eigentümersituation WK II 4 4 
40 
40 
40 
40 
40 
64 
48 47 
63 
48 
39 
40 
40 
63 
32 
32 
32 
48 77 80 
48 
39 39 
40 40 
32 
Handel, 
Begegnungs-stätte 
Handel, 
Dienst-leistungen 
Tagesklinik 
Kita 
Regenbogen 
40 
Haus der 
Familie 
Kita 
Waldhaus 
80 
Legende 
n GuWo-Bestände [1.477 WE] 
n GWG-Bestände [ 824 WE] 
(Stand: 31.12.2013
»Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 86 
alle Bestände sind vollsaniert 
l l l 
Handel, 
Begegnungs-stätte 
l l 
l 
Bestandssituation WK II 
Handel, 
Dienst-leistungen 
Tagesklinik 
Kita 
Regenbogen 
Haus der 
Familie 
Legende 
n GuWo-Bestände 
n GWG-Bestände 
q Stilllegung einzelner WE umgesetzt 
l Leerstand 10-20% 
l Leerstand 20-30% 
l Leerstand >30% 
Leerstand <10% ohne Kennzeichnung 
Kita 
Waldhaus 
q 
l 
l 
l 
l l l l 
l 
l 
l 
l 
l 
l 
l 
l 
l 
l 
l l 
l 
l 
tw. Aufzug 
l 
l 
l 
l l 
Leerstand: 15%
Stadtumbaustrategie Guben 2030
Stadtumbaustrategie Guben 2030
Stadtumbaustrategie Guben 2030
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Stadtumbaustrategie Guben 2030

  • 1. Stadtentwicklung Guben »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« Endfassung [Bearbeitungsstand: 15. Mai 2014] Ernst Basler + Partner STADT GUBEN
  • 2. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 2 Gliederung / Inhaltsverzeichnis Teil 1: Der Rahmen 1.1 Anlass der Fortschreibung und Anforderungen 1.2 Methodik und Form der Fortschreibung Teil 2: Standortbestimmung: Wo steht Guben? Was kommt? 2.1 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsprognose 2.2 Wohnungsmarktentwicklung und Wohnungsmarktprognose 2.3 Effekte durch den bisherigen Stadtumbauprozess 2.4 Handlungsspielräume der Wohnungsunternehmen Teil 3: Szenarien: Was passiert, wenn…? Seite 4 Seite 5 Seite 8 Seite 9 Seite 10 Seite 24 Seite 32 Seite 36 Seite 40
  • 3. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 3 Gliederung / Inhaltsverzeichnis Teil 4: Strategie: Was will Guben erreichen? 4.1 Gesamtstädtische Stadtumbaustrategie 4.2 Teilräumliche Stadtumbaustrategien Teil 5: Der Weg: Umsetzungsstrategie 5.1 Rahmenbedingungen 5.2 Akteurs- und Kooperationsstrukturen Teil 6: Finanzierung und Zeitschiene 6.1 Finanzierung 6.2 Zeitschiene Seite 43 Seite 45 Seite 60 Seite 105 Seite 106 Seite 107 Seite 108 Seite 109 Seite 110 Impressum Seite 111
  • 4. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 4 Teil 1: Der Rahmen Anlass und Anforderungen; Methodik und Form
  • 5. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 5 1.1 Anlass der Fortschreibung n Grundlage des bisherigen Stadtumbaus sind das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK, Stand: 2007) »Guben Strategie 2020 – Stadt im Aufbruch« sowie die Fort-schreibung der Stadtumbaustrategie aus dem Jahr 2009. n Warum ist eine Fortschreibung der Stadtumbaustrategie erforderlich geworden? n Die aktuelle Bevölkerungsentwicklung, die Entwicklung der Wohnungsbe- und -leerstände sowie die verschiedenen erfolgreichen Stadtentwicklungsprojekte zeigen, dass viele der Ansätze der Stadtumbaustrategie greifen. So führte z. B. die Aufwertung der Innenstadt (Altstadt Ost) zu einer Stabilisierung der Einwohnerzahlen in diesem Quartier. Auch der gesamtstädtische Wohnungsleerstand konnte auf einem stabilen Niveau gehalten werden. n Trotz dieser positiven Entwicklungen konnte bislang noch keine nachhaltige Stabilisierung der Einwohnerzahlen erreicht werden. Guben hat seit 2009 rd. 1.400 Einwohner verloren, Ende 2013 lebten 17.847 Menschen in Guben. Pro Jahr verliert die Stadt zwischen 300 und 400 Einwohnern – eine Zahl, die zu weiterem Handeln aufruft. n Aus diesem Grund schreibt die Stadt Guben ihre Stadtum-baustrategie – fünf Jahre nach der letzten Fortschreibung – fort. n Der Stadtumbau hat in Guben einerseits den Rückbau nicht mehr benötigter Wohnungen und Infrastrukturen im Fokus. Andererseits steht insbesondere auch die Fortführung der Aufwertung mit dem Schwerpunkt Innenstadt (Altstadt Ost) im Zentrum der strategischen Überlegungen. n Basis für die Fortschreibung der Stadtumbaustrategie sind die Stadtumbaustrategie 2009, das INSEK 2007, die aktuellen integrierten Umsetzungspläne, die Soziale Stadt und weitere Fachkonzepte. Die grundsätzliche Strategie Rückbau von außen nach innen Aufwertung von innen nach außen wird beibehalten und weiter vertieft, da sich dieser Ansatz bewährt hat. n Für die Stadt Guben wird es in den kommenden Jahren da-rauf ankommen, den Stadtumbau konsequent fortzuführen. Dabei ist spürbar, dass der Stadtumbau komplexer und kleinteiliger wird. Auch die Abstimmung mit und zwischen den Wohnungsunternehmen, der Verwaltung, der Politik und vor allem der Menschen in den Quartieren wird immer wichtiger. n Der Stadtumbau in Guben ist zu einer dauerhaften Aufgabe geworden – ein langfristiger Prozess der Stadtentwicklung.
  • 6. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 6 n Die aktuelle Bevölkerungsprognose bis 2030 verdeutlicht, dass das favorisierte »Leitbildszenario« nicht erreicht wird. n Die auf Basis dieses »Leitbildszenarios« ermittelten Rück-bauziele sind nicht ausreichend, eine Erhöhung der Rück-bauziele ist unumgänglich. n Der Stadtumbau muss von allen Wohnungsmarktakteuren getragen und umgesetzt werden. Auf diese Weise kann sich ein langfristig tragfähiger Wohnungsmarkt in Guben entwickeln. 2015 2016 1.1 Anlass der Fortschreibung n Seit der letzten Fortschreibung der Stadtumbaustrategie im Jahr 2009 wurde eine weitere inhaltliche Untersetzung und Vertiefung vorgenommen. Dies erfolgte im Rahmen von Abstimmungen mit dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (MIL) und dem Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV) sowie im Rahmen verschiedener Projekt-gruppensitzungen mit den Wohnungs- und Versorgungs-unternehmen. 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Fortschreibung Stadtumbau-strategie Umsetzung Stadtumbau Abstimmung mit dem MIL Aufnahme in Stadtumbaupro-gramm II (STUB II) Gesamtberatung mit dem MIL/LBV Evaluierung Stadtumbau-prozess > Fortschreibung der Stadtumbaustrategie erforderlich Fortschreibung der Stadtumbaustrategie Abstimmungen im Rahmen von Projektgruppensitzungen und Workshops mit Wohnungs- und Versorgungsunternehmen, Politik, Öffentlichkeit
  • 7. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 7 1.1 Anlass der Fortschreibung n Welche Aufgabe hat die Stadtumbaustrategie? » Die Stadtumbaustrategie (STUBS) beleuchtet auf der Grundlage der Bevölkerungsentwicklung notwendige Anpassungsmaßnahmen auf dem Wohnungsmarkt. Sie berücksichtigt dabei stadtstrukturelle und infrastruk-turelle Rahmenbedingungen. » Sie prognostiziert, wie sich Bevölkerung und Wohnungsmarkt bis 2030 entwickeln werden. Sie zieht Schlüsse aus dem weiteren Rückgang der Bevölkerung, so dass der Wohnungsmarkt und die Stadtteile auch 2030 funktionieren, Wohnen bezahlbar bleibt und die Stadt Guben nicht an Attraktivität verliert. n Wie ordnet sich die Stadtumbaustrategie in die weiteren strategischen Planungen der Stadt ein? » Das INSEK bildet den Rahmen der gesamtstädtischen Stadtentwicklung. Es fungiert als zentrales Steuerungs-instrument, ist Leitprogramm für alle Entwicklungsvor-haben der Stadtentwicklung. Es dient als Fördergrund-lage und als politischer Wegweiser. » Die Stadtumbaustrategie ist ein Fachkonzept, dass die Ziele des INSEKs fachlich weiter untersetzt und das Hauptaugenmerk auf den Stadtumbauprozess legt. » Neben der Stadtumbaustrategie wurde eine Reihe weiterer Fachkonzepte entwickelt, z. B. zur Sozialen Stadt, die Altbauerhaltungsstrategie, das Einzelhandels-und Zentrenkonzept, die Energiestrategie 2020 und das integrierte energetische Quartierskonzept "Klimaquartier Hegelstraße“. » Ergänzende Informationen liefern z. B. das kommunale Monitoring und die Sozialraumberichterstattung. n Was kann die Stadtumbaustrategie? » Sie entwickelt einen „Fahrplan“, wie Guben mit dem Rückgang der Bevölkerung umgehen kann (und muss). » Sie ist ein Instrument, das Guben nutzt, um eine gemein-same Strategie zu entwickeln und um die Strategie zu kommunizieren. » Sie hat einen klaren Fokus auf Bevölkerungsentwicklung, Wohnungsmarkt und städtische Infrastruktur. » Sie zeigt Perspektiven auf, wie die Stadt – trotz sinkender Einwohnerzahlen – sich weiterentwickeln und attraktiv bleiben kann.
  • 8. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 8 1.2 Methodik und Form der Fortschreibung n Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK, Stand: 2007) »Guben Strategie 2020 – Stadt im Aufbruch« wurde als zentrales Steuerungsinstrument und als Leitprogramm für die Gubener Stadtentwicklung erarbeitet. Das INSEK ist Basis für die Inanspruchnahme von Fördermitteln aus den verschiedenen Programmen der Städtebauförderung (Sanierung, Stadtumbau (mit den entsprechenden Teilprogrammen Rückbau, Aufwertung, Rückbau städtischer Infrastruktkur), Soziale Stadt und Aktive Stadtzentren). n Zwischenzeitlich sind verschiedene räumliche und inhalt-liche Vertiefungen (z. B. das Einzelhandels- und Zentrenkon-zept, der erste Basisbericht Sozialberichterstattung oder die Integrierte Energiestrategie 2020) entstanden. n Für die Fortschreibung der STUBS, die auf dem INSEK sowie den Kernaussagen der Stadtumbaustrategie von 2009 ba-siert, sind diese Fachkonzepte wichtige Grundlagen. Gleich-zeitig gibt die STUBS wichtige Rahmenbedingungen für sektoral notwendige Vertiefungen vor. Parallel zu diesen Grundlagen wurden die aktuellen Daten der Bevölkerungs-entwicklung sowie des Wohnungsmarktes herangezogen und ausgewertet. Das kontinuierliche Stadtentwicklungs-monitoring liefert darüber hinaus weitere wichtige Erkennt-nisse zur Entwicklung der Stadt. n Die Fortschreibung der Stadtumbaustratgie ist in intensiver Abstimmung mit den beiden Wohnungsunternehmen, den kommunalen Infrastrukturträgern, der Verwaltung und der Politik entstanden. n Die Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung erfolgte am 14. Mai 2014. n Die Stadtumbaustrategie besteht aus vier „Bausteinen“: n Die einzelnen Bausteine sind in den nachfolgenden Kapiteln erläutert. UMSETZUNG Wo steht Guben? Was kommt? Was passiert, wenn …? Was will Guben erreichen? Wie will Guben die Ziele erreichen? § Bevölkerungs-entwicklung § Prognose § Wohnungsmarkt § Handlungsspiel-räume § drei Entwick-lungsszena-rien § Gesamtstadt § Teilräume § strategie § Rahmen-bedingungen § Akteure und Kooperationen § Kosten und Finanzierung § Zeit STANDORT-BESTIMMUNG SZENARIEN STRATEGIE
  • 9. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 9 Teil 2: Standortbestimmung: Wo steht Guben? Was kommt? Analysen und Prognosen der Bevölkerungs- und Wohnungsmarktentwicklung
  • 10. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 10 2.1 Bevölkerungsentwicklung n Basis der Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung sind die kommunalen Daten. Die Entwicklung seit 2001 zeigt einen Einwohnerrückgang von 23.816 Einwohnern (2001) auf 17.847 Einwohner (2013) (je 31.12., Einwohner mit Hauptwohnsitz in Guben). n Im Zeitraum von 2002 bis 2009 verlor Guben rd. 530 Einwohner pro Jahr. Seit 2009 hat sich diese Entwicklung leicht stabilisiert: Der Rückgang beträgt rd. 370 Einwohner pro Jahr. n Das »Leitbildszenario« der Stadtumbaustrategie von 2009 hat eine Einwohnerzahl von rd. 19.000 Einwohner für 2013 angenommen, d. h. die tatsächliche Entwicklung hat dieses Ziel nicht erreicht. n Im »Stagnationsszenario« der Stadtumbaustrategie von 2009 wurden für 2013 rd. 17.750 Einwohner prognostiziert. Die reale Entwicklung liegt somit dichter an diesem Szenario. n Seit 2010 sind die natürlichen Verluste (Differenz aus Geburten und Sterbefällen) und die Migrationsverluste (Differenz aus Zuzug und Fortzug) zu etwa gleichen Teilen für den Bevölkerungsrückgang verantwortlich. n Die Abwanderung (s. folgende Abbildung „Wanderungs-saldo“) hat sich in den vergangenen Jahren deutlich stabilisiert. n Der natürliche Saldo hat leicht zugenommen, hier wird die zunehmende Alterung der Stadtgesellschaft sichtbar. Exkurs Zensus 2011 n Zum Stichtag 9. Mai 2011 wurde in der Bundesrepublik Deutschland eine Volkszählung (Zensus) durchgeführt. n Diese erfolgt nicht über eine Vollerhebung, sondern über eine registergestützte Methode. Hierzu wurden Daten von Melderegistern ausgewertet und in verschiedenen Bereichen durch Voll- oder Stichprobenerhebungen ergänzt. n Für das Land Brandenburg bedeutete das Ergebnis, dass zum 31.12.2011 rd. 42.500 Menschen weniger im Land gezählt wurden, als vor dem Zensus. n Auch für die Kommunen wurden – zur kommunalen Statistik – abweichende Einwohnerzahlen ermittelt. In Guben besagte die kommunale Statistik zum 31.12.2011 18.931 Einwohner, nach der „Zensuskorrektur“ sind dies noch 18.323 Einwohner. n Da die Zensusdaten nicht auf kleinräumiger Ebene vorliegen, werden für alle nachfolgenden Darstellungen die kommunalen Daten herangezogen.
  • 11. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 11 Gesamtstadt: Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsrückgang seit 2009 nur leicht gebremst 23.816 22.885 22.078 21.442 20.958 20.539 20.090 19.696 19.291 18.958 18.560 18.166 17.847 25.000 23.750 22.500 21.250 20.000 18.750 17.500 16.250 15.000 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Einwohner Entwicklung 2009-2013: - 1.850 EW [-9,3%] - 370 EW/a angestrebtes Ziel (Leitbildszenario 2009): ca. 19.000 EW Entwicklung 2003-2008: - 2.380 EW [-10,8%] - 475 EW/a
  • 12. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 12 Gesamtstadt: Komponenten der Bevölkerungsentwicklung Wanderungssaldo stabilisiert, natürlicher Saldo leicht zunehmend 0 -100 -200 -300 -400 -500 -600 -700 -800 -900 -1000 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Einwohner natürliche Entwicklung Wanderungssaldo Gesamtsaldo
  • 13. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 13 2.1 Bevölkerungsentwicklung n Der größte Teil der Fortzügler (ca. 52 %) der vergangenen Jahre entfällt auf die Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen. Knapp jeder dritte Fortzügler ist zwischen 25 und 44 Jahre alt. Als Wanderungsmotive sind demzufolge die Ausbil-dungsplatz- bzw. Arbeitsplatzsuche vorrangig. n Als Hauptzielgebiete der abwandernden Bevölkerungsgrup-pen sind in erster Linie Berlin und Cottbus zu nennen. Mit deutlichem Abstand folgen die Bundesländer Sachsen, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und weitere. n Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung ist seit 2003 (43 Jahre) auf rd. 53 Jahre (2013) gestiegen. n Heute ist jeder dritte Einwohner 65 Jahre oder älter. n Die Altersgruppe der Menschen 65+ ist in den vergangenen Jahren am deutlichsten angewachsen. Seit 2001 hat sich diese Altersgruppe um 1.560 Menschen vergrößert. n Am deutlichsten ging die Einwohnerzahl bei den jungen Erwachsenen (16 bis 24 Jahre) zurück: Hier lebten Ende 2013 rd. 1.500 Menschen weniger in Guben als noch 2003. n Auch die Anzahl von Kindern und Jugendlichen (0 bis 15 Jahre) hat sich um rd. 1.130 Personen verringert. n Mit dem anhaltenden Bevölkerungsrückgang gehen somit folgende Entwicklungen einher: » die Anzahl an Kindern und Jugendlichen nimmt weiterhin ab, » das Erwerbspersonenpotenzial (15 bis 65 Jahre) hat sich deutlich verringert, » am stärksten wächst die Altersgruppe der Senioren (65 Jahre und älter).
  • 14. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 14 Gesamtstadt: Veränderung der Altersstruktur deutlicher Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials, Anstieg der Anzahl der Senioren männlich weiblich Veränderung der Altersgruppen zwischen 2002 und 2012 -1.134 (41%) -4.829 (-30%) 1.449 (34%) -4.514 (-20%) Gesamt 65 u. ä. 16 bis <65 J. 0 bis <16 J. -6.000 -5.000 -4.000 -3.000 -2.000 -1.000 0 1.000 2.000
  • 15. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 15 2.1 Bevölkerungsentwicklung n Die Altstadt Ost hat bis 2008 zwar in geringem Umfang Einwohner gewinnen können [100 EW bzw. +7 %], hat diesen Zuwachs aber nicht halten können. n Die Altstadt West hatte einen Einwohnerverlust von rd. 16 % seit 2002 hinzunehmen. Die Entwicklung zeigt jedoch auch hier eine leichte Stabilisierung. n Im Vergleich zur Gesamtstadt entwickelt sich die Innenstadt (Altstadt Ost und West) vergleichsweise stabil, kann aber kaum neue Einwohner an sich binden. n Stärkere Verluste als auf Gesamtstadtebene zeigen sich in den WK I, II und IV. n Der Einwohnerrückgang im WK I hat sich seit 2008 deutlich verlangsamt. n Die Einwohnerentwicklung im WK II verlief bis 2008 vergleichsweise stabil, hat jedoch ab 2009 deutliche Verluste zu verzeichnen. Hier zeigen sich die Folgen der überalterten Bevölkerung. n Die höchsten Einwohnerverluste zeigen sich im WK IV – dieser WK hat fast die Hälfte seiner Einwohner seit 2002 verloren. Diese Entwicklung spiegelt die bisherige Stadtum-baustrategie deutlich wider, der WK IV ist der bisherige Rückbauschwerpunkt. n »Gewinner« der Entwicklung in Stadt- und Ortsteilen sind die Altstadt Ost und der Stadtteil Altsprucke – beide Stadt-teile haben zwischen 2002 und 2013 Einwohner gewonnen. n Die quantitativ größten Verluste zeigen sich in den WK I, II und IV., aber auch in der Altstadt West. n Die Entwicklung in den Ortsteilen zeigt ebenfalls Einwohner-verluste. Im Vergleich zu den gesamtstädtischen Einwohner-verlusten fallen diese jedoch quantitativ sehr gering aus.
  • 16. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 16 Stadtteile: Bevölkerungsentwicklung Altstadt Ost stabil, Altstadt West leicht rückläufig, WK mit deutlichen Verlusten 102% 105% 102% 87% 95% 84% 87% 74% 95% 76% 77% 70% 78% 64% 57% 110% 100% 90% 80% 70% 60% 50% Altstadt Ost Altstadt West WK I WK II WK IV Gesamtstadt Andere 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
  • 17. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 17 Stadt- und Ortsteile: Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsentwicklung zwischen 2002-2008 und 2009-2013 -80 13 -17 -40 -28 106 -46 -42 -534 -26 -465 -634 -1.323 274 -33 -82 -279 -201 -705 -648 -129 -8 -88 15 Schlagsdorf Groß Breesen Deulowitz Bresinchen Reichenbach Kaltenborn Altsprucke WK IV - Reichenbacher Berg WK II WK I Altstadt West Altstadt Ost 2002-2008 2009-2013 -2.500 -2.000 -1.500 -1.000 -500 0 500
  • 18. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 18 2.1 Bevölkerungsprognose n Die Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2009 ging für das Jahr 2013 von einem Prognosefächer von ca. 17.700 (»Stagnationsszenario«) bis 19.000 Einwohnern (»Leitbildszenario«) aus. Das Land prognostizierte 2006 für das Jahr 2013 insgesamt 18.355 Einwohner. Tatsächlich hatte die Stadt am 31.12.2013 insgesamt 17.847 Einwohner. Die Entwicklung der Stadt orientiert sich am Stagnationsszenario. Ursächlich sind die anhaltend hohen Migrationsverluste. n Mit der Fortschreibung der Stadtumbaustrategie wird auch die Bevölkerungsprognose aktualisiert (Basisjahr 2012) und bis zum Jahr 2030 fortgeschrieben. n Der Bevölkerungsprognose des Landes liegen – gegenüber der Landesprognose von 2008 – veränderte Annahmen zur Geburtenziffer (Erhöhung) und zur Lebenserwartung (länger) zugrunde. Während sich im Ergebnis dieser neuen Prognose in vielen anderen Städten im Land Brandenburg der Bevölkerungsrückgang verlangsamt, wirken sich diese Veränderungen in Guben nicht aus. n Die Fortschreibung der kommunalen Bevölkerungsprognose übernimmt diese Annahmen zur Geburtenziffer und zur Lebenserwartung, die das Land getroffen hat. n Aufgrund der hohen Wanderungsverluste in Guben in den letzten Jahren hat das Land im Rahmen seiner Prognose-fortschreibung auch die Annahmen zur Migrationsentwick-lung angepasst. Im Vergleich zur Landesprognose von 2008 wurden die Annahmen zu Wanderungsverlusten um mehr als das Dreifache angehoben. So wird für den Zeitraum von 2014 bis 2020 von einem Wanderungssaldo von rd. -1.100 Menschen ausgegangen. Die Prognose des Landes von 2008 ging im gleichen Zeitraum von einem Minus von rd. 315 Menschen aus. n Die Migrationsannahmen der Landesprognose 2012 werden ebenso wie die Annahmen zur natürlichen Bevölkerungs-entwicklung in die Fortschreibung der kommunalen Prognose übernommen. n Auf eine Differenzierung der kommunalen Bevölkerungs-prognose in ein Stagnationsszenario und ein Leitbild-szenario wird im Rahmen dieser Fortschreibung verzichtet. n Hintergrund ist, dass die o. g. Wanderungsverluste bereits das »Stagnationsszenario« darstellen. n 2030 werden noch rd. 12.700 Menschen in Guben leben. Dies entspricht einem Rückgang von rd. 5.150 Einwohnern oder knapp 29 % (von 2013 bis 2030).
  • 19. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 19 Gesamtstadt: Bevölkerungsprognose 2030 Bevölkerungsrückgang setzt sich fort, Trend: Stagnationsszenario 17.000 Entwicklung 2013-2020: - 2.450 EW [-13,7%] ca. - 350 EW/a 15.400 LBV_2012 = »Stagnation« 2013 LBV_2008 Leitbild_2007 Stagnation_2007 12.700 20.000 18.000 16.000 14.000 12.000 10.000 Entwicklung 2021-2030: - 2.700 EW [-17,5%] - 270 EW/a 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030
  • 20. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 20 Gesamtstadt: Bevölkerungsprognose 2030 Altersdurchschnitt steigt auf 57 Jahre, jeder 2. Einwohner ist älter als 65 Jahre, Erwerbspersonenpotenzial sinkt männlich weiblich 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 -300 -200 -100 0 100 200 300 2012 2030 n 25 % Wanderungsverluste n 75 % natürliche Verluste n das Erwerbspersonenpotenzial (15 bis 65 Jahre) geht um rd. 5.000 Menschen zurück
  • 21. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 21 2.1 Bevölkerungsprognose n Die gesamtstädtischen Bevölkerungsrückgänge werden sich aufgrund der dominierenden natürlichen Bevölkerungsent-wicklung etwa gleichmäßig auf die Schwerpunktstadtteile verteilen. Dies ist nicht nur für den Wohnungsmarkt, sondern auch für alle Infrastrukturbereiche von hoher Bedeutung. Die Methodik der Bevölkerungsprognose auf der Ebene der Stadt- und Ortsteile zielt daher insbesondere darauf ab, Ø die zur Verfügung stehende gesamtstädtische Bevölkerung auf Teilräume „herunterzubrechen“ und Ø Entwicklungsperspektiven und Handlungsbedarfe in den einzelnen Stadtteilen aufzuzeigen. n Bei der Erstellung der Stadtteilprognose wurden folgende Aspekte berücksichtigt Ø bisherige Bevölkerungsentwicklung, Ø Prognose der „autonomen“ natürlichen Bevölkerungs-entwicklung (analog zur gesamtstädtischen Entwicklung), Ø Abschätzung der künftigen Stadtteilattraktivität auf Basis einer integrierten Bewertung hinsichtlich Lagegunst, Infrastruktur- und Wohnangebote sowie Baupotenziale, Ø Annahmen zur Aktivierung von vorhandenen Altbau-sowie Neubau-Potenzialen im Wohnungsmarkt n Dabei wird davon ausgegangen – entsprechend der Fortschreibung der Stadtumbaustrategie 2009 –, dass die Stadtteile Altstadt Ost und Altstadt West eine leichte Zuwanderung erfahren. Diese Annahme basiert auf dem strategischen Ziel, die Altstadt auch weiterhin zu stärken, attraktiv zu gestalten und zu stabilisieren. n Entsprechend der teilräumlichen Bevölkerungsprognose werden die WK I, II und IV bis 2030 weiterhin Einwohner verlieren (WK I rd. 30 %, WK II rd. 40 % und WK IV rd. 55 %). n Auch die Altstadt Ost und die Altstadt West werden leichte Einwohnerverluste erfahren. Diese resultieren vor allem aus der natürlichen Entwicklung, die auch durch einen leicht positiven Wanderungssaldo nicht aufgefangen werden kann. n Nur wenn es gelingt, das Sanierungstempo in der Innenstadt zu erhöhen und dabei nachfragegerechten, zugleich aber auch bezahlbaren Wohnraum anzubieten, kann die Innenstadt künftig eine insg. stabile bzw. sogar leicht positive Bevölkerungsentwicklung aufweisen (siehe Darstellungen in Teil 4). Dies würde im Umkehrschluss aber auch bedeuten, dass die anderen Stadtteile noch deutlichere Einwohnerverluste verzeichnen würden, als bereits aufgezeigt!
  • 22. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 22 Stadtteile: Bevölkerungsprognose (2013 ð 2030) 2.850 2.650 4.500 4.800 1.500 1.550 WK IV WK II „Andere“ Altstadt Ost Altstadt West WK I 1.700 -1.150 (-40%) 1.200 -1.450 (-55%) 3.200 -1.300 (-28%) 4.150 -650 (13%) 1.400 -100 (-6%) 1.100 -450 (-29%) Einwohner 2013 Einwohner 2030 im WK II und WK IV sind überproportional hohe Rückgänge zu erwarten Zahlen gerundet! Gesamtstadt: 2013: 17.850 EW 2030: 12.750 EW -5.100 (-29%) Ziel für die Innenstadt ist eine stabile Bevölkerungsentwicklung (ohne Verluste); dies hängt aber von den genannten Faktoren ab
  • 23. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 23 Stadtteile: Bevölkerungsprognose 2030 Maßgeblich sind die natürlichen Verluste, nur im WK IV dominieren Wanderungsverluste natürlicher Saldo Wanderungssaldo – positiv -22% -15% -23% -24% -29% -18% -24% -16% -21% -18% -28% -20% -13% 9% 8% -7% -6% -11% -38% -4% -13% -2% -21% -19% -9% -12% 20% 10% 0% -10% -20% -30% -40% -50% -60% Gesamtstadt Altstadt Ost Altstadt West WK I WK II WK IV Altsprucke Kaltenborn Reichenbach Bresinchen Deulowitz Groß Breesen Schlagsdorf Wanderungssaldo – negativ
  • 24. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 24 2.2 Wohnungsmarktentwicklung n Der gesamtstädtische Wohnungsbestand in Guben hat sich gegenüber der Stadtumbaustrategie 2009 kaum verändert. n Er besteht nach kommunaler Datenbasis aus 10.900 Wohneinheiten (WE). n Davon befinden sich ca. 3.000 WE in Altbauten und 5.621 WE (+ WK III) in sog. Plattenbauten, die zwischen 1949 und 1990 errichtet worden sind. n Insgesamt standen 2012 rd. 1.750 WE leer. Dies entspricht einer Leerstandsquote von 16 %. n Die Rückbauquote ist seit 2005 in etwa konstant bei rd. 100 WE pro Jahr. n Die Leerstandsquote hat sich – trotz Rückbau – konstant entwickelt. n Die „Brennpunkte“ des Wohnungsleerstands sind nach wie vor im WK IV und in der Altstadt Ost zu finden. Trotz des intensiven Rückbaus im WK IV ist hier keine nachhaltige Stabilisierung erkennbar. n Im WK II sowie in der Altstadt West sind leicht steigende Leerstände zu verzeichnen. n Der Leerstand im WK I hat sich in den vergangenen Jahren stabilisiert. Zurückzuführen ist dies auf die erfolgten Rückbaumaßnahmen. n Wohnungsbestand 2012: ca. 10.900 WE (Quelle: kommunales Stadtumbaumonitoring) n Wohnungsleerstand 2012: ca. 1.750 WE (Quelle: kommunales Stadtumbaumonitoring) n Wohnungsrückbau bis 2013: rund 2.700 WE (davon ca. 74 % im WK IV) n Rückbauquote seit 2005 konstant: ca. 100 WE/Jahr n Leerstandsquote konstant: 16 % Leerstandsquote in den Stadtteilen in den Jahren 2002, 2009 und 2012 Leerstandsquote 2012 Leerstandsquote 2009 Leerstandsquote 2002 37% 12% 11% 15% 18% 11% 44% 33% 13% 26% WK IV WK II WK I Altstadt West Altstadt Ost 0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0%
  • 25. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 25 Gesamtstadt: Wohnungsmarktentwicklung – Rückbau/Stilllegung Insgesamt wurden 2.915 Wohnungen zurückgebaut und stillgelegt 90 1.147 527 Rückbauverlauf zwischen 2002 und 2013 120 98 153 Summe 1998: 90 WE Summe 2002-2013: 2.915 WE Ø rd. 265 WE/Jahr Rückbau Stilllegungen 106 111 105 90 108 58 1 40 39 27 3 4 87 1.200 1.000 800 600 400 200 0 1998 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
  • 26. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 26 Wohnungsbestands- und -leerstandsverteilung 2012 Teilräume n 60% des gesamtstädtischen Leerstands ist in den Wohnkomplexen verortet. n Dies entspricht 1.000 WE der insg. in der Stadt leerstehenden 1.700 WE. n Die Hälfte des Gubener Wohnungsbestands ist in den Wohnkomplexen (I, II, IV) verortet. In diesen Beständen leben rd. 40% der Gubener Bevölkerung.
  • 27. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 27 Wohnungsbestands- und -leerstandsverteilung 2012 Eigentümer n 2/3 des gesamtstädtischen Leerstands bei GuWo verortet n 2/3 des GuWo-Bestands befindet sich in der Obersprucke n GWG hat rd. die Hälfte ihres Bestands in der Innenstadt 250 904 860 827 1.517 1.262 277 824 487 16 14 0 553 1.169 5 8 427 1.503 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0 Altstadt Ost Altstadt West WK I WK II WK IV Sonstige WE Verteilung des WE-Bestands nach Eigentümer und Stadtteilen GuWo GWG Privat Verteilung des WE-Leerstands nach Eigentümern 108 272 und Stadtteilen 116 291 351 63 70 5 1 20 12 0 161 92 1 0 150 13 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Altstadt Ost Altstadt West WK I WK II WK IV Sonstige GuWo GWG Privat
  • 28. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 28 Wohnungsgrößen n Die beiden Wohnungsunternehmen GuWo und GWG haben in ihrem Bestand einen relativ geringen Anteil an kleinen Wohnungen (1- und 2-Raum-Wohnungen). Dieser liegt bei rd. 40 % des Bestandes beider Unternehmen. n Der Anteil von 3- und 4-Raum-Wohnungen liegt bei rd. 59 % des Bestandes beider Unternehmen. n Angesichts der älter werdenden Bevölkerung wird sich die Nachfrage nach kleinen Wohnungen (1 bis 2 Räume) verändern. Zudem wird der Bedarf an barrierefreien Wohnungen, möglichst im Erd-geschoss oder im ersten Obergeschoss steigen. 22 68 69 314 431 116 508 370 747 240 88 1.023 519 1.090 885 28 135 133 184 127 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 Altstadt Ost Altstadt West WK I WK II WK IV WE Verteilung des WE-Bestands nach Schwerpunktstadtteilen und WE-Größe (GuWo, GWG) 1-Raum 2-Raum 3-Raum 4-Raum 5+x-Raum
  • 29. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 29 2.2 Wohnungsmarktprognose n Mit Blick auf die Bevölkerungsprognose – gesamtstädtisch und teilräumlich – wird sich auch der Wohnungsmarkt bis 2030 verändern. n Würde der Stadtumbauprozess in Guben nicht fortgeführt werden, steht im Jahr 2030 jede dritte Wohnung leer. In der Summe wären dies rd. 4.100 leerstehende Wohnungen (2030). n Besonders vom Leerstand betroffen wäre der WK IV (mit einer Leerstandsquote im Jahr 2030 von fast 70 %). n Auch der WK II würde eine merkliche Leerstandserhöhung erfahren: von aktuell rd. 15% auf rd. 57% im Jahr 2030. n Der Leerstand im WK I würde sich von aktuell rd. 12% auf rd. 40% im Jahr 2030 erhöhen. n In der Altstadt West würde sich der Leerstand von aktuell rd. 13% auf rd. 22% im Jahr 2030 erhöhen. n Diesen Berechnungen stellen ein Entwicklungsszenario dar, in dem kein weiterer Rückbau bzw. Stilllegungen von Wohnungen erfolgen. n Der Wohnungsbedarf im Jahr 2030 beträgt rd. 6.800 Wohneinheiten – angesichts einer Bevölkerungszahl von rd. 12.700 Menschen. n Hierbei wurde berücksichtigt, dass sich die Haushaltsgröße (Anzahl Einwohner pro Wohneinheit) von heute rd. 2,0 Einwohner pro Wohneinheit auf rd. 1,9 Einwohner pro Wohneinheit im Jahr 2030 verringert. n Aus einem Wohnungsbedarf von rd. 6.800 WE im Jahr 2030 ergibt sich ein Gesamtrückbaubedarf von rd. 5.000 Wohneinheiten (im Zeitraum 2002 bis 2030) bzw. ein Rückbaubedarf von rd. 3.300 WE (im Zeitraum 2013 bis 2030). Auch dann würde die Leerstandsquote im Jahr 2030 noch 10 % betragen. n Wird dabei berücksichtigt, dass bis Ende 2013 bereits 2.800 Wohnungen zurückgebaut wurden und bis 2022 – entsprechend der Planungen der Wohnungsunternehmen – noch einmal 1.050 Wohnungen zurückgebaut werden, verbleibt ein weiterer Rückbaubedarf von 1.150 Wohnungen bis zum Jahr 2030.
  • 30. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 30 Gesamtstadt: Wohnungsbestand 2012 und -bedarf 2030 Im WK II und WK IV besteht deutlicher Handlungsbedarf zur WE-Anpassung 2.350 2.200 1.500 2.950 800 1.100 WK IV WK II „Andere“ Altstadt Ost Altstadt West WK I 1.000 700 1.400 2.300 750 Zahlen gerundet! 650 WE-Bestand 2012 WE-Bedarf 2030
  • 31. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 31 Gesamtstadt: Wohnungsleerstand 2012 und 2030 ohne Fortsetzung Stadtumbau – im WK II und WK IV steigt der Leerstand deutlich an 350 550 <50 400 250 150 WK IV WK II „Andere“ Altstadt Ost Altstadt West WK I 1.350 1.500 100 650 50 450 Zahlen gerundet! WE-Leerstand 2012 WE-Leerstand 2030
  • 32. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 32 2.3 Effekte durch den bisherigen Stadtumbauprozess n Um die bisher erzielen Effekte des Stadtumbauprozesses in Guben zu bewerten, werden quantitative Daten und qualitative Einschätzungen zugrunde gelegt. n Bis Ende 2013 wurden insgesamt 2.915 Wohnungen vom Markt genommen. Davon wurden 260 Wohnungen still-gelegt und 2.655 Wohnungen zurückgebaut. n Die Stadtumbaustrategie 2009 wies bis 2013 einen Rückbau-und Stilllegungsbedarf von insgesamt 3.080 Wohneinheiten aus. Demnach wäre eine Leerstandsquote von knapp unter 10 % erreicht. n Bis Ende 2013 wurden 95 % des geplanten Volumens tatsächlich umgesetzt. Demzufolge wurden die wohnungs-wirtschaftlichen Ziele der Stadtumbaustrategie von 2009 nahezu erreicht. n Der größte Teil des Rückbaus fand bis 2005 statt. Ab 2005 wurden im Durchschnitt pro Jahr rd. 265 Wohnungen vom Markt genommen. n Die beiden Akteure, die den Stadtumbau nahezu komplett umsetzen, sind die kommunale Gubener Wohnungsgesell-schaft mbH (GuWo) sowie die Gubener Wohnungsbauge-nossenschaft eG (GWG). n Die GuWo hat mehr als 70 % des Rückbauvolumens umgesetzt, die GWG hat knapp ein Viertel zum Rückbauvolumen beigetragen. n Aufgrund des „verlangsamten“ Rückbautempos ab 2005 sind die Effekte im Hinblick auf die Reduzierung des Wohnungsleerstands zwar stabil, haben jedoch nicht zu einem nachhaltigen Rückgang der Leerstandsquote geführt. n Die Leerstandsquote beträgt seit 2005 konstant rd. 16 %. n Räumlicher Schwerpunkt des bisherigen Rückbauprozesses ist mit rd. 1.850 zurückgebaute Wohneinheiten der WK IV. Hier wurden rd. 70 % des gesamten Rückbauvolumens realisiert. n WK I und WK II tragen jeweils rd. 10 % des Rückbauvolumens. In der Altstadt West und der Altstadt Ost sind es je rd. 4 bis 5 %.
  • 33. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 33 Gesamtstadt: Wohnungsrückbau bis 2013 1.200 300 WK IV WK II Altstadt Ost Altstadt West WK I Rückbau GuWo Rückbau GWG 560 150 65 − − 90 50 25
  • 34. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 34 2.3 Effekte durch den bisherigen Stadtumbauprozess n Die Stadtumbaustrategie 2009 definierte folgende Leitlinien für die Aufwertungsschwerpunkte: » Fokus auf Stärkung bzw. Aufwertung öffentlicher Räume und Infrastrukturen » räumliche Konzentration auf die Innenstadt (Altstadt Ost) » Priorität haben Maßnahmen mit gesamtstädtischer Bedeutung » integrierter konzeptioneller Ansatz und Kombination von Finanzierungsmitteln n Diese Ansätze wurden konsequent umgesetzt. So sind schwerpunktmäßig folgende Maßnahmen realisiert: Altstadt Ost » Gestaltung öffentlicher Räume (Hauptachsen, z. B. Frankfurter Straße, Berliner Straße, Rathausplatz) » Instandsetzung historischer Gebäude (Schwerpunkte Frankfurter Straße und Berliner Straße) » Bündelung gesamtstädtischer Funktionen am Rathausplatz (Stadtverwaltung, Musikschule, Stadtbibliothek etc.) » Aufwertung sozialer Infrastruktureinrichtungen (Kita Poetensteig, Jugend- und Begegnungszentrum Mittelstraße) » Verbesserung der touristischen Infrastruktur (z.B. Schaffung von Steganlagen für Wasserwanderer) » Beräumung von Brachflächen (insb. Alte Poststraße) » Basis für die Aufwertungsmaßnahmen ist der Strukturplan Altstadt Ost. WK IV » umfangreiche Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen Raum und an Infrastruktureinrichtungen umgesetzt n Mit Blick auf die erfolgten Aufwertungsmaßnahmen lässt sich heute feststellen, dass die Innenstadt funktionell und an Attraktivität gewonnen hat. Auch die Freiflächen- und Grünbezüge zur Neiße sowie nach Gubin haben wichtige Entwicklungsimpulse erhalten. n Für die Zukunft wird jedoch für die Innenstadt wesentlich sein, sie weiterhin konsequent in ihren Funktionen zu stärken, die Attraktivität des öffentlichen Raumes zu stärken, Brachflächen bzw. Leerstände zu beseitigen und auch die Bezüge Richtung Gubin und Neiße stärker zu „spielen“.
  • 35. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 35 2.3 Effekte durch den bisherigen Stadtumbauprozess n Die Stadt Guben treibt seit mehr als 10 Jahren den Stadtumbau konsequent voran. Quantitative Effekte des Stadtumbaus zeigen sich im umgesetzten Rückbauvolumen, das den Planungen der Stadtumbaustrategie 2009 weitgehend entspricht. n Im Ergebnis dessen zeigt sich jedoch eine nahezu konstante Leerstandsquote von rd. 16 %, die seit 2005 fast unver ändert ist. Ohne Rückbau- und Stilllegungsmaßnahmen wäre diese Quote jedoch um viele Prozentpunkte höher. Schlussfolgerungen für den weiteren Stadtumbauprozess n Der Stadtumbauprozess in Guben muss auch in den kommenden Jahren (und darüber hinaus) konsequent fortgeführt werden. Die Bevölkerungsprognose zeigt den Handlungsbedarf. Zudem dürfen die bisher erzielten Erfolge nicht „verpuffen“, damit der gesamtstädtische Wohnungs-markt eine wirkliche Konsolidierung erfahren kann. n Der Rückbau wird größtenteils vom kommunalen Wohnungsunternehmen GuWo getragen. Für die Zukunft wird es darauf ankommen, den Stadtumbauprozess auf „breitere“ Schultern zu verteilen, d. h. auch die GWG stärker in die Rückbauprozesse einzubeziehen. n Der erforderliche Rückbau muss weiter konkret untersetzt werden. Dabei wird der Fokus auf einem flächenhaften Rückbau liegen. Ein punktueller, kleinteiliger Rückbau wird nicht zum Ziel führen. n Räumlicher Schwerpunkt wird der WK IV bleiben. Aber auch der WK II wird in den Fokus rücken. n Ein stärkeres strategisches Leerziehen ist notwendig. Ein langfristig angelegtes Umzugsmanagement wird an Bedeutung gewinnen. n Parallel zum Rückbau wird die Fortführung der Aufwertung mit dem Schwerpunkt Altstadt Ost von Bedeutung für das Gelingen des Stadtumbauprozesses werden. n Wichtig ist ebenfalls, dass die Stadtumbaustrategie die langfristige Perspektive bis 2030 aufzeigt und Verbindlichkeit erreicht. n Information und Transparenz müssen die Stadtumbaustrategie begleiten. n Die Strategie muss gemeinsam von allen Akteuren getragen werden, gemeinsam umgesetzt und gemeinsam kommuniziert werden.
  • 36. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 36 2.4 Handlungsspielräume der Wohnungsunternehmen n Mit rd. 7.250 Wohnungen (2012) sind insgesamt zwei Drittel des gesamtstädtischen Wohnungsbestands der Stadt Guben Eigentum der Wohnungsunternehmen GuWo mbH und GWG e.G. Dabei entfällt der gesamtstädtische Leerstand zu drei Viertel auf die beiden Wohnungsunternehmen (rd. 1.300 WE). n Während die Leerstandsquote der GWG mit rd. 8% deutlich unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt von rd. 16% liegt, ist die Leerstandsquote der GuWo mit rd. 24% überdurchschnittlich hoch. n Die aktuell unterschiedliche Leerstandsbetroffenheit der Unternehmen hat differenzierte Mitwirkungsmöglichkeiten im Stadtumbau zur Folge. n Gleichwohl ist davon auszugehen, dass die demografischen Effekte aufgrund der Genossenschaftsstruktur insbesondere die GWG treffen werden und sich der Handlungsdruck in den kommenden Jahren erhöhen wird.
  • 37. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 37 2.4 Handlungsspielräume der Wohnungsunternehmen Ø Die durch stadtumbaubedingte Umzüge entstehenden Kosten (auch zur Herrichtung der neuen WE) können nicht in den notwendigen Größenordnungen getragen werden. Ø Ein Teil der in den Umstrukturierungsgebieten gelegenen Bestände umfasst die aktuell und insb. auch künftig verstärkt nachgefragten 2-Raum-Wohnungen und stehen daher für einen potenziellen Rückbau in den kommenden Jahren faktisch nicht zur Verfügung. Ø Für die Aufwertung langfristig sicherer Bestände (beispielsweise in der Altstadt) stehen derzeit nur bedingt Finanzen zur Verfügung. „Mengeneffekte“, die zu stadtumbaurelevanten Umzügen führen, können nicht erzielt werden. n Grundsätzlich stellen sich die Herausforderungen für den künftigen Stadtumbauprozess für beide Unternehmen wie folgt dar: Ø Der Rückbau einzelner Gebäude wird erschwert durch die zunehmend disperse Verteilung des Leerstands in Kombination mit einer zunehmend begrenzten Anzahl an Ersatzwohnungen (Stichworte: obere Geschosse ohne Fahrstuhl nicht mehr vermietbar; Nachfrage insb. nach 2- Raum-WE mit Balkon im 1. oder 2. OG). Ø Die durch den Leerstand entstehenden Kosten nehmen zu. Ø Auf vielen Objekten in den definierten Umstrukturierungsgebieten liegen aufgrund von vorgenommenen Sanierungs- bzw. Modernisierungsmaßnahmen förderrechtliche Bindungen bzw. Kredite, die einen Rückbau der betreffenden Gebäude erschweren (beispielsweise notwendige Umschuldungen) oder zeitlich ausschließen. Ø Der Anbau von Fahrstühlen rechnet sich in den in den WK überwiegend vorhandenen Gebäudetypen (Lübbenau und P2) nicht (Stichworte: nur barrierearm aufgrund zu überwindender „halber Treppe“, max. 4 Geschosse, zu hohe Betriebskosten).
  • 38. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 38 2.4.1 Handlungsspielräume der Gubener Wohnungsgesellschaft mbH (GuWo) n Die GuWo hat in den vergangenen Jahren umfangreiche Sanierungs- bzw. Modernisierungsmaßnahmen in den WK-Beständen vorgenommen. Dabei wurde das Portfolio durch Wohnungszusammenlegungen, vereinzelte Fahrstuhlanbauten (Würfelhäuser mit 24 WE) und die Realisierung von Mieterwünschen erweitert. n Die Bestandsaufwertungen in der Innenstadt (Altstadt) werden durch die GuWo sukzessive, aber vorrangig kleinteilig fortgesetzt. Die finanziellen Möglichkeiten für die Modernisierung größerer Bestände (beispielsweise im Denkmalbereich in der Altstadt West) bestehen derzeit nicht. Somit bestehen derzeit kaum Möglichkeiten eines gezielten Umzugs aus potenziellen Rückbaubeständen der WKs in die Altstadtbestände. n Die GuWo hat bisher insg. über 2.000 Wohnungen durch Rückbau (rd. 1.890 WE), Stilllegung (rd. 120 WE) und vereinzelt Wohnungszusammenlegungen vom Markt genommen. n Der Leerstand ist mit rd. 24% weiterhin hoch und bedarf weiterer Maßnahmen zur Bestandsreduzierung. n Das Potenzial an unsanierten und somit nicht mit Neuschulden belasteten Beständen ist erschöpft. n Der weitere Rückbau von Gebäuden wird daher maßgeblich davon abhängig sein, ob und wie ein Freizug der Gebäude realisiert werden kann (Kosten, Verfügbarkeit von Wohnungen) und ob eine Umschuldung auf andere Objekte in Abstimmung mit den Banken möglich ist. n Vor diesem Hintergrund gewinnt die Stilllegung oberer Geschosse zur Bestandsreduzierung künftig an Bedeutung.
  • 39. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 39 2.4.2 Handlungsspielräume der Gubener Wohnungsgenossenschaft (GWG) n Der Bestand der GWG ist umfassend saniert. Künftig werden nur noch kleinteilige Ergänzungsmaßnahmen bzw. spezielle Mieterwünsche innerhalb der Wohnungen umgesetzt. n In der Altstadt Ost plant die GWG den Neubau von Mehrgenerationenhäusern mit 36 Wohnungen (mit Fahrstuhl) – Baubeginn 2014. n Der Leerstand ist mit rd. 8% weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Es gibt kaum Objekte, die einen Leerstand von 20 % bzw. mehr aufweisen. n Die GWG hat bisher insg. rd. 700 Wohnungen durch Rückbau (650 WE) und Stilllegungen (rd. 50 WE) vom Markt genommen. n Künftig entstehende Leerstände sollen zunächst insbesondere durch Stilllegungen einzelner Wohnungen bzw. Geschosse reduziert werden. n Förderrechtliche Bestimmungen bzw. Kreditbestimmungen auf den modernisierten Gebäuden ermöglichen einen Rückbau von einigen Gebäuden im Zeitraum bis 2030 nicht.
  • 40. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 40 Teil 3: Szenarien: Was passiert, wenn …? Darstellung von Entwicklungsszenarien
  • 41. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 41 3 Entwicklungsszenarien n Die vorausgegangenen Darstellungen verdeutlichen in ihrer Dimension des auch weiterhin zu erwartenden drastischen Bevölkerungsrückgangs und entsprechender Wohnungsleerstände, dass weiterer Handlungsbedarf zur Wohnungsmarktkonsolidierung und Anpassung städtischer (Infra-)Strukturen an die sich reduzierenden und verändernden Nachfragen besteht. n Um nachhaltige Effekte erzielen zu können, d.h. den Wohnungsleerstand deutlich zu reduzieren und gleichzeitig die Innenstadt (Altstadt Ost und West) als infrastrukturelles Zentrum und wichtigen Wohnstandort zu stärken, ist die Weiterführung eines stringenten Stadtumbaus unerlässlich. Nur durch eine bedarfsgerechte Wohnungsbestandsanpassung (Rückbau der langfristigen Überhänge und Aufwertung und Anpassung der langfristig sicheren Bestände) sowie einen konsequenten Mitteleinsatz in langfristig stabile Quartiere bzw. Infrastrukturen mit gesamtstädtischen Funktionen lassen sich Effekte im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung schaffen. n Weder das »Laissez faire«-Szenario noch ein »Stadtumbau light« können als Ziel der künftigen Stadtentwicklung angesehen werden, da – wie in nachfolgender Darstellung verdeutlicht – die Problemlagen nicht behoben werden können.
  • 42. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 42 Entwicklungsszenarien „Was passiert, wenn …“ »Laissez faire« („einfach laufen lassen“) »Stadtumbau light« »stringenter Stadtumbau« n drastisch steigender Leerstand, drohende Verwahrlosung, Verfall und Vandalismus n „Fördermittelentzug“ n wohnungswirtschaftlicher „Existenzgefährdung“ n Auseinanderbrechen sozialer Quartiersgefüge n Imageschaden ð „hier will keiner wohnen“ n Leerstand bleibt hoch, da nur „Auffangen“ der zusätzlichen Leerstände n Fördermittelbegrenzung n „Kaschieren“ der eigentlichen Probleme n durch stadtstrukturelle Ausdünnung entstehen große finanzielle Probleme (techn. Infrastrukturen, ÖV etc.) n Finanzmittel „versickern“ in der Fläche n bedarfsgerechte Wohnungsbestandsanpassung und Wohnungsmarktkonsolidierung n Fördermittel effektiv nutzen n funktionierende Stadt(infra)strukturen n Mitteleinsatz in langfristig stabilen Quartieren mit Aufwertungseffekt n klarer Fokus auf nachhaltige Stadtentwicklung Attraktives und lebenswertes Guben 2030ff
  • 43. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 43 Teil 4: Strategie: Was will Guben erreichen? Gesamtstädtische und teilräumliche Entwicklungsziele, Handlungsansätze und Maßnahmen
  • 44. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 44 Gliederung Teil 4 »Strategie« 4.1 Gesamtstädtische Stadtumbaustrategie 4.1.1 Aufwertungsstrategie 4.1.2 Rückbaubedarfe und Rückbaustrategie 4.1.3 Infrastrukturelle Schwerpunktsetzung 4.1.4 Schwerpunkträume und Gebietskategorien des Stadtumbau 4.2 Teilräumliche Stadtumbaustrategien 4.2.1 Altstadt Ost 4.2.2 Altstadt West 4.2.3 WK I 4.2.4 WK II 4.2.5 WK IV
  • 45. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 45 4.1 Gesamtstädtische Stadtumbaustrategie n Der gesamtstädtischen Zielstellung einer Entwicklung Gubens zu einer attraktiven und lebenswerten Stadt ordnet sich auch die Stadtumbaustrategie unter. n Ein wesentliches Ziel stadtumbaubezogener Entwicklungsstrategien und Handlungsansätze besteht in einer nachhaltigen Wohnungsmarktkonsolidierung, d.h. einer Reduzierung des Wohnungsleerstands und Sicherung langfristig tragfähiger Wohnungsbestände und Infrastrukturen. Dies wiederum erfordert die Anpassung der Stadtstruktur und Stadtinfrastrukturen an die sich verändernden Bedarfe entsprechend der aufgezeigten Bevölkerungs- und Wohnungsmarktentwicklung sowie -prognosen. n Der Rückbau von Wohnungen und Infrastrukturen wird sich dabei maßgeblich „von außen nach innen“ vollziehen, d.h. schwerpunktmäßig in den WK IV und II, künftig auch im WK I sowie vereinzelt auch nicht entwicklungsfähige Altbauten in der Innenstadt (Altstadt Ost und West) umfassen. n Die weitere Aufwertung wiederum soll sich „von innen nach außen“ vollziehen, d.h. mit dem Schwerpunkt weiterhin auf der Innenstadt liegen. Zur nachhaltigen Stärkung der Obersprucke und zur Verknüpfung der Wohnkomplexe an der Schnittstelle WK IV und WK II sind auch hier Maßnahmen denkbar. n Ziel ist die Schaffung eines stabilen, attraktiven Stadtzentrums sowie einer kompakten Obersprucke. n Demzufolge gilt es, in der Innenstadt die Aufwertungsprozesse weiter voranzutreiben und Anreize zum Umzug in innerstädtische Bestände zu schaffen. Demgegenüber sind in der Obersprucke der Rückzug aus der Fläche konsequent durch großflächigen Rückbau umzusetzen sowie die zukunftsfähigen Bestände nachfragegerecht anzupassen. Nur mit einer angepassten Obersprucke wird die gesamtstädtische Wohnraumversorgung auch langfristig gesichert sein.
  • 46. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 46 Handlungsansatz zur Wohnungsmarktkonsolidierung Aufwerten! Wohnraum anpassen Anreize schaffen Vereinzelt Rückzug Interne Umzüge Interne Umzüge großflächiger Rückbau, Anpassung zukunftsfähige Bestände Rückzug aus der Fläche Anpassung zukunftsfähige Bestände
  • 47. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 47 4.1.1 Aufwertungsstrategie Die künftige Aufwertungsstrategie im Rahmen des Stadtumbau-bzw. Stadtentwicklungsprozesses umfasst grundsätzlich folgende Handlungsschwerpunkte: n Qualitative Anpassung Wohnungsbestände an künftige Bedarfe Ø Generationengerechten Wohnraum schaffen 2030 werden 50% der Einwohner Gubens 65 Jahre und älter sein! Barrierearme* bzw. generationengerechte Angebote sowie serviceorientierte Wohnangebote gewinnen deutlich an Bedeutung ebenso wie 2-Raum- Wohnungen. Anpassungs- und Erweiterungsbedarfe bestehen sowohl in den innerstädtischen Beständen als auch den WK-Beständen Ø Attraktiver, aber bezahlbarer Wohnraum Künftig wird die Nachfrage nach Wohnungen im Niedrigpreissegment steigen (Stichwort zunehmende Anzahl der Haushalte mit Transfereinkommen und niedrigen Renten); Mietpreisniveau muss stabil bleiben bzw. nur geringe Mieterhöhungen möglich; investive Maßnahmen müssen dies berücksichtigen (Beispiel: Treppenlift anstatt Aufzug) n Sanierung Altbaubestände und kleinteiliger Neubau in der Innenstadt Ø Altbausanierung in der Innenstadt muss konsequent fortgesetzt werden, insb. Sicherung stadtbildprägender Gebäude Ø Portfolioerweiterung: für die Entwicklung „neuer“ bzw. alternativer, aber zugleich auch nachfrageorientierter Wohnformen, die mit dem bisherigen Bestand nicht abgedeckt werden, sind kleinteilige Wohnungsneubauten auf innerstädtischen Brachflächen denkbar (ggf. auch Baukastensysteme mit flexiblen Grundrissgestaltungsmöglichkeiten) n Gestaltung attraktiver, „funktionierender“ Quartiere mit Identifikationsfunktion Ø Quartiere als Identifikationsorte und Nachbarschaften gewinnen künftig wieder an Bedeutung (siehe auch Veröffentlichung »Wohntrends 2030« des GdW). Die Stadtteile sind so zu gestalten, dass sie kurze Wege, Erreichbarkeit von Freizeit- und Versorgungsangeboten und Kommunikationsangebote im öffentlichen Raum neben dem Rückzugsraum Wohnung ermöglichen. Die jeweiligen lokalen Versorgungssysteme sind entsprechend der Nachfrageentwicklung anzupassen. Ø Über die Wohnungsmarktanpassung hinaus werden auch sozialräumliche Veränderungen über die Sozialbericht-erstattung im weiteren Stadtumbauprozess berücksichtigt. *Im Zusammenhang mit der Schaffung seniorengerechter Wohn- und Lebensräume wird an dieser Stelle grundsätzlich der Begriff »Barrierearmut« verwendet. »Barrierefreie« Angebote entsprechend der Definition nach §4 Behindertengleichstellungsgesetz werden nur punktuell und bedarfsweise und nicht flächendeckend umzusetzen sein (insb. aus baulichen, finanziellen und Nachfragegründen).“
  • 48. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 48 4.1.1 Aufwertungsstrategie Für die Umsetzung der Aufwertungsstrategie sind folgende Leitlinien zugrunde zu legen: n Aufwertungsmittel gezielt in langfristig tragbare Strukturen einsetzen – das Funktionieren des Stadtteils bzw. Quartiers im Auge behalten n Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen Raum werden – wie im bisherigen Stadtumbauprozess – einen Schwerpunkt des finanziellen Mitteleinsatzes darstellen. Priorität haben weithin Maßnahmen entlang wichtiger Eingangssituationen zur Innenstadt, Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung fußläufiger Wegeverbindungen und Maßnahmen, die auf wesentliche Anstoßwirkungen für private Folgeinvestitionen abzielen. n Sanierung und Aktivierung der Altbaubestände in der Innenstadt muss weiterhin unter dem Gesichtspunkt der Prioritätensetzung erfolgen. Der Sicherung stadtbildprägender Gebäude kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. n Die Wohnstandortförderung Innenstadt gewinnt – auch im Zuge des notwendigen Rückbaus in den Wohnkomplexen – künftig an Bedeutung. Durch entsprechende Angebote sind Anreize zum Umzug in Innenstadtbestände zu schaffen. Gleichzeitig für Ansprache von potenziellen Zuziehenden wichtig. Für die Umsetzung können folgende Rahmenbedingungen und Ansätze zur Vorgehensweise und Instrumenten formuliert werden (siehe auch Teil 5): n Konsequente Nutzung der Fördermöglichkeiten aus dem Programm Stadtumbau Ost (Teil Aufwertung), insb. für öffentliche Räume und Infrastrukturen n Nutzung der Fördermöglichkeiten und Instrumente zur Altbaumobilisierung, zur Bestandssicherung bzw. zur aktivierenden Konservierung erhaltenswerter, stadtbildprägender Gebäude in der Innenstadt (Wohnraumförderung, Spitzenförderung über Städtebauförderung, SSE-Programm Stadtumbau Ost) n Umsetzung der strategischen Zielstellungen der Altbauerhaltungsstrategie (u.a. Einsatz eines „Kümmerers“ zur Mobilisierung der Eigentümer und Ansprache von Investoren, zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel der Vermittlung der Gebäude an zahlungskräftige Investoren) – Details im Fachkonzept enthalten n Unterstützung potenzieller Investoren (WU etc.) bei der Entwicklung innerstädtischer Sanierungsmaßnahmen durch die Stadtverwaltung („Vermittlerfunktion“)
  • 49. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 49 4.1.2 Rückbaubedarfe und Rückbaustrategie n Entsprechend des Entwicklungsszenarios eines »konsequenten Stadtumbaus«, der maßgeblich zur Wohnungsmarktkonsolidierung bis 2030 beiträgt, besteht das Ziel, den gesamtstädtischen Wohnungsleerstand auf rd. 10% zu reduzieren (aktuell rd. 16%). n Auf Basis der in Teil 2 dargestellten Bevölkerungs- und Wohnungsmarktprognose kann ein rechnerischer Wohnungsüberhang ermittelt werden, aus dem sich ein Rückbau- bzw. Stilllegungsvolumen ableiten lässt (Erläuterung siehe Abbildung nachfolgende Seite). Ø Zur Reduzierung des Wohnungsleerstands auf rd. 10% besteht ein gesamtstädtischer Rückbau- /Stilllegungbedarf von insg. rd. 3.300 WE (Zeitraum 2012 bis 2030). n Zur Stärkung der Innenstadt soll der weitere Wohnungsrückbau sich weiterhin vorrangig auf die Obersprucke, d.h. WK IV und WK II konzentrieren. Im WK I erfolgt ein vergleichsweise eher kleinteiliger Rückbau in Abhängigkeit von der künftigen Einwohnerentwicklung. n In der Innenstadt (Altstadt Ost und Altstadt West) beschränkt sich die Wohnungsmarktkonsolidierung idealerweise auf kleinteilige Maßnahmen, d.h. auf nicht entwicklungsfähige Altbauten und mittel- bis langfristig auf punktuelle Anpassungsmaßnahmen im WK III. Ø Der für die Altstadt West ermittelte rechnerische Rückbaubedarf ist als „Platzhalter“ zu verstehen, der verdeutlichen soll, dass auch in der Altstadt West Anpassungsbedarfe bestehen, die aufgrund der Struktur des Wohnungsmarkts aber nur zu Rückbauten bzw. Stilllegungen in kleinteiligem Umfang führen kann. n Bezug nehmend auf die Darstellungen in Teil 2.4 bestehen diverse Herausforderungen bei der Umsetzung des künftigen Rückbauprozesses, die ein schnelles Definieren von Rückbauobjekten verhindern (Stichworte: disperse Leerstandsverteilung, Modernisierungsstand und Neuschulden, Eigentümerstruktur). n Die dauerhafte Stilllegung von Wohnungen (insb. in oberen Geschossen) wird als Instrument der Wohnungsbestandsreduzierung insb. in der aktuellen Zeitspanne (bis 2020) an Bedeutung gewinnen, da der Leerzug ganzer Gebäude sich als sehr schwierig gestaltet (Stichworte: fehlende Ersatzwohnungen in unteren Geschosslagen bzw. barrierearm, Umzugskosten) n Der Feinsteuerungsbedarf wird zunehmen und die Ermittlung und Abstimmung von potenziellen Rückbauobjekten zwischen Stadt, Eigentümer und letztendlich auch Fördermittelgeber erheblich kleinteiliger und kurzfristiger erfolgen (müssen).
  • 50. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 50 Umsetzung stringenter Stadtumbau Gesamtstadt: Zahlengerüst zur Bestandsanpassung Wohnungsbestand 2012 10.900 WE 7.600 WE Rückbau/Stilllegung bis 2030 Wohnungsbestand 2030 3.300 WE 9.180 HH 18.166 EW HH-Größe: 2,0 6.800 HH 12.700 EW HH-Größe: 1,9 -30% n Gesamtstadt wird bis 2030 rd. 5.500 Einwohner verlieren (ggü. 2012) n der Rückbau-/Stilllegungsbedarf beläuft sich – unter Berücksichtigung einer Leerstandsquote von rd. 10% – auf rd. 3.300 WE
  • 51. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 51 Umsetzung stringenter Stadtumbau: stadträumliche Verteilung Rückbau-/Stilllegungsbedarf 1.200 1.360 380 360 WK IV WK II Altstadt Ost Altstadt West WK I Rückbau/Stilllegung [Anzahl WE]
  • 52. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 52 Untersetzung des Rückbau-/Stilllegungsvolumens n Die im Rahmen der Stadtumbaustrategie dargestellte Rückbaustrategie umfasst Festlegungen zur Verortung (zeitlich, räumlich, Anzahl WE) von Rückbau- bzw. Stilllegungsvorhaben. An dieser Stelle werden stadtteilbezogene, z.T. gebäudescharfe Aussagen, differenziert nach den zeitlichen Phasen (bis 2020, 2021 bis 2030) getroffen. Eine kontinuierliche Untersetzung der einzelnen Volumen und verbindliche Festlegung (zeitlich in Jahresscheiben, räumlich auf Gebäudeebene) erfolgt im Rahmen der Fachplanungen (Stadtumbauplan, Integrierter Umsetzungsplan). n Die Stadtverwaltung erarbeitet die Rückbau- und Stilllegungsplanungen in enger Abstimmung mit den Wohnungsunternehmen GuWo und GWG, da diese auch künftig die Hauptlast des Rückbauprozesses tragen werden (müssen). Die nachfolgenden Darstellungen zu Rückbau-und Stilllegungsquanten beruhen auf unternehmensbezogenen Angaben (Stand April 2014). n Entsprechend des eingangs dargestellten zunehmenden Feinsteuerungsbedarfs umfasst der Zeitraum bis 2020 einen höheren Anteil an bereits definierten Rückbau- und Stilllegungsobjekten als der Zeitraum 2021 bis 2030. n Wurde die Bestandsreduzierung in den vergangenen Jahren überwiegend durch den Rückbau ganzer Gebäude umgesetzt, nimmt künftig die Stilllegung von Wohnungen (insb. in oberen Geschossen) an Bedeutung zu. Geschossrückbauvorhaben sind im bisherigen Stadtumbauprozess nur vereinzelt durchgeführt worden. Insbesondere aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten rechnet sich eine Fortführung dieser Maßnahmen nach Einschätzung der Wohnungsunternehmen nicht. Um weiterhin Gebäude für einen Komplettrückbau zu „generieren“, ist ein strategisches Leerzugsmanagement künftig von entscheidender Bedeutung. Aktuell haben nur wenige Objekte einen Leerstand von 30% oder mehr.
  • 53. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 53 Untersetzung des Rückbau-/Stilllegungsvolumens Unternehmensbezogene Darstellungen (bis 2020): n Die GuWo plant im Zeitraum 2014 bis 2020 den Rückbau von insg. rd. 595 Wohnungen sowie die Stilllegung von rd. 230 Wohnungen. Insgesamt ist eine Bestandsreduzierung durch Rückbau und Stilllegung von rd. 825 WE bis 2020 vorgesehen. Dies umfasst rd. 18% des Gesamtwohnungsbestands der GuWo, bzw. knapp 1/4 des Wohnungsbestands in den Wohnkomplexen. Aktuell stehen rd. 750 WE der GuWo in den WKs leer. Dies verdeutlicht, dass mit dem dargestellten Rückbau-/Stilllegungsvolumen deutliche Effekte zur Wohnungsleerstandsreduzierung erzielt werden können. n Die GWG plant im Zeitraum bis 2020 die Stilllegung von insg. rd. 270 WE. Der Unternehmensbestand wird damit um rd. 10% bzw. der Bestand in den Wohnkomplexen um rd. 17% reduziert. Aktuell stehen in den WKs rd. 150 WE der GWG leer. Auch die GWG trägt damit zur Leerstandsreduzierung bei. Rückbauvorhaben sind aufgrund der aktuellen Leerstandssituation (Unternehmensleerstand in den WKs von rd. 9%) und -verteilung (alle Blöcke zu mind. 80% vermietet) – und im Zusammenhang mit den hohen Umzugskosten („Freilenkungskosten“) – nicht vorgesehen. Zeitliche Darstellungen: n bis 2020 rd. die Hälfte des Gesamtvolumens untersetzt Entsprechend der Darstellung auf nachfolgender Seite umfasst das Rückbau-/Stilllegungsvolumen bis 2020 (unter Einbeziehung eines noch zu untersetzenden Volumens von rd. 435 WE) insg. 1.530 WE. Zuzüglich der bereits 2013 durchgeführten Bestandsreduzierungen von 108 WE umfasst das Volumen bis 2020 damit rd. die Hälfte des insgesamt ermittelten Rückbau-/Stilllegungsbedarfs bis 2030. n Untersetzung des verbleibenden Volumens für den Zeitraum 2021 bis 2030 noch weitestgehend offen Der verbleibende Rückbau-/Stilllegungsbedarf von rd. 1.660 ist weitestgehend noch nicht gebäude- und eigentümerbezogen untersetzt (bis auf 60 WE Stilllegung beider Unternehmen). Eine Aufteilung auf die Stadtteile ist in Teil 4.2 dargestellt. n Einen zusammenfassenden Überblick enthält nachfolgende Übersicht.
  • 54. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 54 Rückbau-/Stilllegung von Wohnungen Gesamtstadt (Anzahl WE) ð WU-Planungen (Stand: April 2014) Gesamtbedarf Rückbau/Stilllegung (2012-2030) 2014 bis 2020 2021 bis 2030 3.300 1.530 825 270 1.660 435 GuWo GWG offen 30 30 1.600 GuWo GWG offen darunter: - Rückbau: 595 WE - Stilllegung: 500 WE darunter: - Rückbau: 0 WE - Stilllegung: 60 WE Summe 108 realisiert 2013 Summe
  • 55. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 55 4.1.3 Infrastrukturelle Schwerpunktsetzung n Im Bereich der sozialen Infrastrukturen sind in den vergangenen Jahren umfangreiche Anpassungsmaßnahmen vorgenommen worden. Auch im Hinblick auf die künftigen Entwicklungsprognosen kann der derzeitige Bestand an Kindertagesstätten und Schulen (unter Berücksichtigung der Schließung der Diesterweg-Grundschule zum Schuljahr 2014/2015) als konsolidiert bzw. angepasst eingeschätzt werden; wird im Rahmen der fortzuschreibenden Fachplanungen aber weiter zu prüfen bzw. zu beobachten sein. Die Nachnutzung bzw. der Rückbau leerstehender Einrichtungen wird in den kommenden Jahren fortgesetzt. n Auf Ebene der Verkehrsinfrastruktur werden in den kommenden Jahren kontinuierlich Evaluierungen erforderlich sein. Im Bereich des ÖPNV sind Haltestellen hinsichtlich ihrer Lage zu prüfen sowie innovative bzw. nachfrageorientierte und finanzierbare Bedienungskonzepte zu entwickeln. Anpassungsmaßnahmen im öffentlichen Straßenraum haben zudem das Ziel, die Verkehrssicherheit (Stichwort generationenegerechte Anpassung) und die Aufenthaltsqualität (Stichwort shared spaces) zu verbessern (räumliche Prioritätensetzung: Innenstadt, konsolidierte Gebiete bzw. Stadtteilzentren). Im Rahmen des sukzessiven Rückzugs aus der Fläche (nach Aufgabe der Wohnfunktion) sollen auch Verkehrsflächen langfristig zurückgebaut werden (u.a. um Instandhaltungskosten zu reduzieren). n Im Bereich der technischen Infrastruktur wird es im Ergebnis der »Energiestrategie 2020« und im Zuge des Stadtumbauprozesses sowie der künftigen Nachfrageentwicklungen Anpassungen an der Energieinfrastruktur geben (u.a. Prüfung Bestand bzw. Anpassung Primär- und Sekundärnetze in den Wohnkomplexen; Entwicklung von Nahwärmekonzepten). n Konkretisierungen in Form von spezifischen Planungen und Maßnahmen erfolgen im Rahmen von Fachplanungen. Als Grundlage für fachspezifische Planungen werden die in diesem Konzept beschriebenen grundsätzlichen Entwicklungsabsichten (räumliche Schwerpunktsetzungen) herangezogen. Im weiteren Stadtumbauprozess und damit einhergehender Evaluationen und Fortschreibungen sowie Konkretisierungen von Rückbau- und Aufwertungsmaßnahmen sind entsprechende infrastrukturelle Planungen zu berücksichtigen und zu detaillieren.
  • 56. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 56 4.1.4 Schwerpunkträume und Gebietskategorien des Stadtumbaus n Schwerpunkträume des künftigen Stadtumbauprozesses werden die bereits im »Stadtumbaukonzept 2002« definierten Stadtteile sein: Ø Altstadt Ost Ø Altstadt West Ø WK I Ø WK II Ø WK IV n Die gesamtstädtische räumliche Schwerpunktsetzung ist bereits unter Punkt 4.1 dargestellt worden. Für die einzelnen Schwerpunkträume sind Gebietskategorien des Stadtumbaus (siehe nachfolgende Darstellungen) formuliert worden. Teilräumliche Entwicklungsperspektiven und Zielstellungen werden in Punkt 4.2 dargestellt.
  • 57. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 57 Gebietskategorien des Stadtumbaus n Die Gebietskategorien des Stadtumbaus aus der »Stadtumbaustrategie 2009« wurden überprüft und fortgeschrieben. Berücksichtigung fanden dabei die ermittelten Rückbau-/Stilllegungsbedarfe und der strategische Ansatz eines flächenhaften Rückbaus sowie eines Rückbaus „von außen nach innen“. n Kartografisch dargestellt werden „nur“ alle stadtumbaurelevanten Stadtteile. n Folgende Gebietskategorien finden Anwendung: Ø Konsolidierte Gebiete Gebiete, die vergleichsweise stabil sind und bei denen von einer stabilen Entwicklungsperspektive auszugehen ist. Aufwertungs- und Rückbaumaßnahmen nur, insoweit sie zur nahhaltigen Stabilisierung notwendig und/oder aus wohnungswirtschaftlichen Gründen geboten sind. Ø Erhaltungsgebiete Gebiete in funktionierenden Stadtteilen und gesicherter Entwicklungsperspektive mit erhaltenswerter Baustruktur und stadtumbaurelevantem Erhaltungs-, Gestaltungs- und Sanierungsbedarf. Aufwertungsmaßnahmen nur zum Erhalt oder Ausbau der Gebietsqualität und -funktion. Rückbau nur im Einzelfall sowie zur Stabilisierung dringlich und der städtebaulichen Struktur nicht abträglich. Ø Umstrukturierungsgebiete Gebiete mit deutlicher oder sich abzeichnender Strukturschwäche und bereits hohem bzw. wachsendem Leerstand. Gebiete weisen negative oder gefährdete Perspektive auf. Rückbau zur Entdichtung bzw. Rückzug aus der Fläche. Aufwertung nur für Quartiere, in denen nachhaltige Stabilisierung der Wohnfunktion zu erwarten ist. Ø Aktivierungsgebiete Gebiete mit dominierenden Brachen und/oder Unternutzungen mit hoher Lagegunst, die für Entwicklung der Innenstadt (Altstadt Ost) von hoher Bedeutung sind. Funktionale und/oder gestalterische Defizite wirken sich negativ auf das Umfeld aus. Aufwertungs- und Rückbaumaßnahmen zur Inwertsetzung, Aktivierung und Impulseffekte für die umgebenden Strukturen. n Die Altstadt Ost wird weiterhin (analog »Stadtumbaustrategie 2009«) in seiner Prioritätensetzung differenziert dargestellt, insofern das Stadtzentrum als Aktivierungsgebiet abgegrenzt wird.
  • 58. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 58 Gebietskategorien des Stadtumbaus n Im Ergebnis der notwendigen Rückbau-/Stilllegungsbedarfe sind im WK II und WK IV folgende Anpassungen der bisherigen Gebietskategorien (gegenüber der »Stadtumbaustrategie 2009«) vorgenommen worden: Ø WK II: notwendige Erweiterung des Umstrukturierungsgebiets, um den künftigen Rückbau- /Stilllegungsbedarf an den Stadtteilrandlagen umsetzen zu können (Ziel des Rückzugs aus der Fläche bleibt bestehen); Einbeziehung der Bestände entlang der Gerhardt-Hauptmann-Straße Ø WK IV: Änderung der Areale entlang der Klaus-Hermann- Straße vom Umstrukturierungsgebiet in konsolidiertes Gebiet (Hintergrund: Sicherung der Verbindungsachse zum WK II und den infrastrukturellen Schwerpunkten); Erweiterungen der Umstrukturierungsgebiete (Aufnahme einzelner Gebäude im jeweiligen strukturellen Kontext) n Detaildarstellungen zu den einzelnen Stadtteilen finden sich in den stadtteilbezogenen Berichtsteilen (Teil 4.2). Plandarstellung Gebietskategorien Stadtumbau für WK II und WK IV aus »Stadtumbaustrategie 2009« mit Kennzeichnung der Änderungsareale (rot umrandet)
  • 59. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 59 Gebietskategorien des Stadtumbaus
  • 60. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 60 4.2 Teilräumliche Stadtumbaustrategien n Bezug nehmend auf die in Teil 4.1 dargestellten gesamtstädtischen Entwicklungsziele und die hierbei getroffenen Aussagen zu räumlichen Entwicklungsschwerpunkten erfolgt an dieser Stelle eine Untersetzung der Entwicklungszeile und Handlungsansätze für die Schwerpunktstadtteile des Stadtumbaus. Dargestellt werden Stadtteilperspektiven und -strategien. Dies umfasst im Einzelnen: Ø Darstellung Stadtteilstruktur und -status Ø Entwicklungsperspektiven und -ziele, Benennung konkreter Aufwertungs- und Anpassungsmaßnahmen Ø Zahlengerüst zur Bestandsanpassung (notwendiger Rückbau-/Stilllegungsbedarf) Ø Definition Gebietskategorien Stadtumbau (Prüfung/Fortschreibung) Ø Perspektivplan 2030ff (gesicherte Bestände, Bestände mit Beobachtungsstatus, Bestände mit kurzfristiger und mittelfristiger Rückbauabsicht) n Für die Altstadt Ost und West werden rückbaubezogene Darstellungen nicht vorgenommen, da hier kein umfassender Rückbau vorgesehen ist. Ebenso wird entsprechend auf den »Perspektivplan 2030ff«, der rückbaubezogene Aussagen enthält, verzichtet. Demgegenüber werden im Rahmen eines »Strukturplans« jeweilige Entwicklungsschwerpunkte und Handlungsansätze/Maßnahmen dargestellt.
  • 61. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 61 4.2 Teilräumliche Stadtumbaustrategien n Die einzelnen Kategorien sind wie folgt definiert: Ø gesicherte Bestände Bestände im konsolidierten Gebiet, die grundsätzlich insb. lagebedingt als gesicherte Bestände eingestuft werden. Auch in diesen können Stilllegungen oberer Geschosse und Rückbauten in geringen Mengen durchgeführt werden Ø Bestände im Beobachtungsstatus Bestände im Umstrukturierungsgebiet, die grundsätzlich langfristig dem Ziel eines flächenhaften Rückbaus zugeordnet werden, aber teilweise auch für die Wohnraumversorgung rechnerisch erforderlich sind (siehe Darstellungen zu den Wohnkomplexen) ; eine kontinuierliche Fortschreibung unter Berücksichtigung tatsächlicher Entwicklungen und sich daraus ggf. ändernder Zuordnungen ist maßgeblich Ø Bestände mit mittelfristiger Rückbauabsicht Bestände für die bereits ein Rückbau im Zeitraum bis 2020 in Betracht gezogen wird Ø Bestände mit kurzfristiger Rückbauabsicht Bestände, die innerhalb der nächsten 3 Jahre abgerissen werden sollen Erläuterungen zum »Perspektivplan 2030ff«: n Ziel der Darstellung eines Perspektivplans ist das Aufzeigen von Stadtteilstrukturen und Wohnungsbeständen, die vor dem Hintergrund der Bevölkerungs- und Wohnungsmarktprognosen im Zeithorizont 2030 als gesichert, aber auch als „Überhang“ und damit im Sinne der definierten Umstrukturierungsgebiete als potenzielle Rückbauobjekte mittel- bis langfristig zur Verfügung stehen. n Jedem Perspektivplan ist eine Übersicht nachgestellt, aus welcher das rechnerische Mengengerüst und die Zuordnung der Bestände zum „Wohnungsbedarf 2030“ sowie zum „Rückbau-/Stilllegungsbedarf“ ersichtlich wird. Diesem kann entnommen werden, dass zum aktuellen Zeitpunkt keine „finalen“ Festlegungen, sondern Rahmensetzungen möglich sind und es in einzelnen Bereichen Verschiebungen geben kann (abhängig von tatsächlichem Entwicklungsverlauf und fortschreitender Untersetzung der Rückbauplanung).
  • 62. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 62 4.2.1 Altstadt Ost
  • 63. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 63 Stadtteilstruktur und -status Altstadt Ost n Der Stadtteil Altstadt Ost kann folgendermaßen charakterisiert werden: Ø historischer Stadtteil (ehemalige Industrievorstadt, grenzt unmittelbar an historische Mitte in Gubin) Ø seit 2002 stabile Bevölkerungsentwicklung mit leichten Einwohnerzuwächsen; vergleichsweise junge Bevölkerungsstruktur (Altersdurchschnitt von 46 Jahren) Ø Stadtzentrum mit hoher gesamtstädtischer Bedeutung – wichtige Einrichtungen angesiedelt; teilweise aber auch Infrastrukturdefiziten (z.B. Lebensmittelversorgung nur über Altstadt West möglich) Ø wichtiger Identifikationsort für die Gubener Bevölkerung und Imageträger „nach außen“ Ø bisheriger und künftiger Aufwertungsschwerpunkt n Die Wohnungsmarktsituation kann folgendermaßen eingeschätzt werden: Ø hoher Anteil privater Eigentümer; GuWo-Bestände umfassen Anteil von rd. 30%, GWG nur rd. 2% Ø trotz Sanierungsfortschritt hoher Wohnungsleerstand (rd. 33%), der sich aber vorwiegend auf unsanierte Altbaubestände konzentriert n Bisheriger Stadtumbau- und Stadtsanierungsprozess: In den als prioritär definierten Handlungsbereichen ist die öffentliche Hand in der Vergangenheit mit vielfältigen Maßnahmen in Vorleistung gegangen, so insb. durch Ø Gestaltung öffentlicher Räume (Hauptachsen, z.B. Frankfurter Straße, Berliner Straße, Rathausplatz, Renaturierung Egelneiße, Gestaltung Neißeufer) Ø Instandsetzung historischer Gebäude (mit Schwerpunkt Frankfurter Straße und Berliner Straße) Ø Bündelung gesamtstädtischer Funktionen am Rathausplatz (Stadtverwaltung, Musikschule, Stadtbibliothek etc.) Ø Aufwertung sozialer Infrastruktureinrichtungen (Kita Poetensteig, Jugend- und Begegnungszentrum Mittelstraße) Ø Verbesserung der touristischen Infrastruktur (z.B. Schaffung von Steganlagen für Wasserwanderer) Ø Beräumung von Brachflächen (insb. Alte Poststraße) n Eine Fortsetzung der begonnenen Aufwertungsprozesse ist unerlässlich, um nachhaltig bzw. langfristig zur Stabilisierung des Stadtteils und der Gesamtstadt beizutragen und weitere Umzüge in die Altstadt Ost zu fördern.
  • 64. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 64 Entwicklungsperspektiven und -ziele Altstadt Ost n Die Altstadt Ost ist der administrative und kulturelle Mittelpunkt der Stadt. Sie ist als Stadtkern an der Neiße mit den Funktionen Wohnen, Arbeiten, Handel, Kultur und Tourismus weiter zu entwickeln und zu stärken. n Die Altstadt Ost wird zwar weiterhin quantitativ ein untergeordneter Wohnstandort bleiben (derzeit rd. 7% des gesamtstädtischen Wohnungsbestands), wird aber für die Bereitstellung qualitativ hochwertiger sowie individueller Wohnungsangebote eine herausgehobene Bedeutung haben. n Die weitere Stärkung der Wohnfunktion mit dem Ziel, Zuzug in die Altstadt zu fördern; umfasst folgende Handlungsansätze: Ø Fortsetzung Sanierung Altbauten sowie dabei Umsetzung notwendiger Bestandsanpassung zur Entwicklung nachfragegerechter Wohnformen Ø kleinteilig Rückbau nicht mehr nachfragegerechter und stadtstrukturell nachrangiger Wohngebäude Ø kleinteilig Neubau von Wohnungen zur Erweiterung des Wohnungsangebots (wie z.B. GWG-Projekt an der Berliner Straße – Neubau von 36 WE in Mehrgenerationenhäusern) n Als Herausforderung bei der Altbausanierung können folgende Aspekte benannt werden, die deutlich machen, dass die weitere Aktivierung des Altbaubestands nur schrittweise über einen mittel- bis langfristigen Zeitraum (= geringes Sanierungstempo) erfolgen kann, weiterhin gezielt städtebauliche Impulse mit Fördermitteln gesetzt werden müssen und ein Fördermittelmix zum Einsatz kommen muss. Ø Typische altbauaffine Nachfragegruppen sind junge Haushaltsgründer, junge Familien und andere kleinere Haushalte mit einem Bedürfnis nach urbanem Leben. In Guben dominieren derzeit aber Wohnungsnachfragegruppen, die eine sehr starke Bindung an die Wohnkomplexe aufweisen. ð neue Potenziale erschließen und/oder Altbauten auch für die vorherrschenden Nachfragegruppen attraktivieren Ø Dominierend ist zudem der Aspekt der Finanzierung und Wirtschaftlichkeit von Altbausanierungen (aber auch Neubauten). Dies umfasst die Problematik der Rentierlichkeit von Investitionen im Verhältnis zum Mietpreisniveau, welche in Guben als vermarktbar anzusehen ist. n Detaillierte Ausführungen hierzu finden sich in der »Altbauerhaltungsstrategie« (März 2014)
  • 65. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 65 Strukturplan Altstadt Ost n Der in der Stadtumbaustrategie 2009 enthaltene »Strukturplan« behält weiterhin grundsätzlich Gültigkeit. n Künftige räumliche Handlungsschwerpunkte: Ø Tuchmacherviertel mit der Alten Poststraße und dem Neißeufer (hoher Anteil repräsentativer, unsanierter Altbauten, hohes Neubaupotenzial an der Egelneiße durch Beräumung von Industriebrachen und wichtige Verbindungsfunktion zwischen Gubin und Bahnhof Guben; hier hoher Anteil an GuWo- Beständen = potenzieller Entwicklungsimpulsträger, aber derzeit geringer Investitionsspielraum) Ø Bahnhofsquartier (Neustrukturierung der nördlich der Berliner Straße gelegenen Bereiche; Neuordnung Straßennetz; parkähnliche Gestaltung; mittel- bis langfristiges Siedlungsflächenpotenzial) n Vorgesehene Aufwertungsmaßnahmen: (im Stadtumbauplan sowie Integrierten Umsetzungsplan verankert; teilweise Nachrückerprojekte) Ø ModInst-Maßnahmen und Sicherungsmaßnahmen einzelner, stadtbildprägender, erhaltenswerter Altbaubestände Ø Rückbauten, Umbauten, Sanierungen Gebäude Alte Poststraße Ø Sicherungsmaßnahmen Gebäude D Neißeterrassen Ø Umbau Gebäude Schulstraße 6 zum Hort der »Friedensschule« Ø Umgestaltung Bahnhofsstraße / Bahnhofsberg Ø Freiflächengestaltung am Gasometer
  • 66. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 66 Fortschreibung Gebietskategorien Stadtumbau Altstadt Ost n Die in der Stadtumbaustrategie 2009 enthaltene Festlegung der Gebietskategorien bleibt bestehen n Der nördliche Bereich sowie der südliche Bereich werden als Umstrukturierungsgebiet definiert. n Der zentrale Bereich wird als Umstrukturierungsgebiet mit höchster Priorität ausgewiesen. Darin enthalten ist ein Aktivierungsgebiet, welches sich zwischen Neiße, Bahn, Gasstraße und Bahnhof befindet.
  • 67. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 67 4.2.2 Altstadt West
  • 68. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 68 Stadtteilstruktur und -status Altstadt West n Der Stadtteil Altstadt West kann folgendermaßen charakterisiert werden: Ø Die Altstadt West umfasst unterschiedliche Quartiersstrukturen (Altbaubestände zentrumsnah zur Altstadt Ost sowie im südwestlichen Teil; im Westen kleinteiliges DDR-Neubaugebiet, Denkmalensemble zwischen Friedrich-Engels- und Karl-Marx-Straße) Ø größter Stadtteil, aber vergleichsweise nur geringer Anteil an Infrastruktureinrichtungen (Gymnasium, 1 Kita); demgegenüber vergleichsweise gute Ausstattung mit Einzelhandelseinrichtungen (Ansiedlungsschwerpunkt) Ø Die Einwohnerverluste fielen bislang vergleichsweise moderat aus. Es ist eine leichte Stabilisierung zu verzeichnen. Die Altersstruktur der Bewohner entspricht mit einem Altersdurchschnitt von rd. 51 Jahren dem gesamtstädtischen Durchschnitt. n Die Wohnungsmarktsituation kann folgendermaßen eingeschätzt werden: Ø hoher Anteil privater Eigentümer (60%); GuWo-Bestände umfassen Anteil von rd. 30%, GWG ebenso rd. 30% Ø 1/4 des gesamtstädtischen Wohnungsbestands hier verortet, davon rd. die Hälfte in Altbauten Ø Leerstand mit rd. 13% vergleichsweise gering; auf unsanierte Altbauten sowie Blockbauten mit Modernisierungsdefiziten (u.a. im Denkmalensemble) konzentriert n Bisheriger Stadtumbau- und Stadtsanierungsprozess: Ø In der Altstadt West sind mit Ausnahme der Sanierung des Gymnasiums und einer Kita durch die öffentliche Hand bislang keine Investitionen vorgenommen worden. Investitionen in städtebaulich bedeutsame Objekte sind bislang nicht erfolgt. Ø Kleinteilig sind zudem Rückbauten von Wohngebäuden und Infrastruktureinrichtungen umgesetzt worden. n Mit dem »Integrierten energetischen Quartierskonzept Hegelstraße« liegen zudem Grundlagen für die künftige zielgerichtete energetische Sanierung des Quartiers vor.
  • 69. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 69 Entwicklungsperspektiven und -ziele Altstadt West n Die Altstadt West weist aufgrund ihrer innenstadtnahen Lage eine vergleichsweise positive Entwicklungsperspektive auf, wenngleich auch hier – trotz prognostiziertem positiven Wanderungssaldo – von Bevölkerungsrückgängen auszugehen ist. Ziel ist die Stärkung des Stadtteils in seiner Funktion als zentrumsnaher Wohnstandort. n Aufgrund der heterogenen Baustruktur ist der Stadtteil teilräumlich differenziert zu betrachten. Die einzelnen Quartiere müssen in ihren Qualitäten und Potenzialen weiterentwickelt werden und ein „eigenes Gesicht“ erhalten. Hier bieten sich vielfältige Wohnungsangebote, von standardsanierten Altbauten bis hin zu Blockbauweisen. Die Marktchancen für eine kurz- bis mittelfristige Umsetzung umfassender Sanierungsmaßnahmen werden als gering eingeschätzt (siehe »Wohnraumentwicklungs-konzept « im Auftrag der GuWo 2009). n Analog zur Altstadt Ost ist eine Aktivierung von Altbaubeständen, z.B. über Privatisierung, Entwicklung von Einzelprojekten und Pilotprojekten, Bestandssicherungen über SSE, von großer Bedeutung. Parallel müssen die im Denkmalensemble gelegenen Bestände im verfügbaren Rahmen weiterentwickelt werden (z.T. Modernisierungsmaßnahmen erforderlich). n Wichtige Ziele sind der Erhalt und die Inwertsetzung ausgewählter Objekte mit stadträumlicher Bedeutung sowie unsanierter Wohngebäude im Denkmalbereich. n Ein weiteres Ziel, das zugleich eine Anstoßwirkung für private Folgeinvestitionen haben soll, besteht in der Aufwertung des öffentlichen Raums, d.h. Umgestaltung der Kaltenborner Straße und der Karl-Marx-Straße. n Der im Zuge der gesamt- und teilräumlichen Wohnungsmarktprognose für die Altstadt West ermittelte rechnerische Rückbau-/Stilllegungsbedarf von rd. 380 WE veranschaulicht, dass um die aktuellen und künftig zu erwartenden Leerstände zu reduzieren, auch in der Altstadt West Anpassungen vorgenommen werden müssen. Inwieweit dies konkret durch Rückbau- und Stilllegungsmaßnahmen untersetzt werden kann, gilt es im weiteren Entwicklungsverlauf zu analysieren (beispielsweise im Rahmen eines »Strukturkonzepts«. An dieser Stelle werden keine konkreten Rückbau- und Stilllegungsmaßnahmen benannt. Konkretisierungen erfolgen im Zuge von Fortschreibungen und fachspezifischer Planungsinstrumente (Stadtumbauplan, Integrierter Umsetzungsplan).
  • 70. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 70 Strukturplan Altstadt West n Die für die Altstadt West definierten Entwicklungsziele können wie folgt räumlich dargestellt werden. n Künftige räumliche Handlungsschwerpunkte: Ø Der Schwerpunktbereich der Altbauaktivierung befindet sich rund um die Kreuzung Deulowitzer Straße / Friedrich Engels- Straße sowie angrenzender Straßenzüge Ø Im Bereich des Denkmalensembles bzw. des »Klimaquartiers Hegelstraße« besteht ein weiterer räumlicher Entwicklungsschwerpunkt mit verschiedenen Maßnahmenschwerpunkten (im Sinne einer integrierten Quartiersentwicklung) n Vorgesehene Aufwertungsmaßnahmen: (im Stadtumbauplan sowie Integrierten Umsetzungsplan verankert; teilweise Nachrückerprojekte; teilweise private Vorhaben) Ø Sanierung ehem. Wilhelm-Pieck-Schule (Umnutzung betreutes Wohnen) Ø ModInst ehem. UFA-Kino Ø Rückbau ungenutzter Infrastruktureinrichtungen (z.B. ehem. GBV-Wohnheim, Ausstellungszentrum Hegelstraße) Ø Sanierungsvorhaben im Altbaubestand der GuWo entlang der Pestalozzistraße Ø Umsetzung Maßnahmen (auch zur Gebäudemodernisierung) im »Klimaquartier Hegelstraße« Kita Kinder-träume Schwerpunktbereich Altbauaktivierung Gymnasium GuWo-Sanierungen Sanierung ehem. UFA-Kino Sanierung und Umnutzung ehem. Schule »Klimaquartier Hegelstraße« Umgestaltung entsprechend »Energetischem Quartierskonzept« Verbesserung Anbindung Altstadt Ost Verbesserung öffentlicher Raum
  • 71. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 71 Fortschreibung Gebietskategorien Stadtumbau Altstadt West n Die in der Stadtumbaustrategie 2009 enthaltene Festlegung der Gebietskategorien bleibt bestehen n Die Altstadt West ist überwiegend als Erhaltungsgebiet eingestuft worden. Aufwertungspriorität haben dabei einzelne Teilbereiche, z.B. Karl-Marx-Straße und Quartier Nord (zwischen Pestalozzistraße, Bahn, Grünstraße und Karl-Marx-Straße) n Der mittlerer Teil – nahezu identisch mit Denkmalensemble bzw. mit nur geringen Abweichungen hierzu – ist als konsolidiertes Gebiet eingestuft worden.
  • 72. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 72 4.2.3 WK I
  • 73. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 73 Stadtteilstruktur und -status WK I n Der Stadtteil WK I kann folgendermaßen charakterisiert werden: Ø eines der ersten DDR-Neubaugebiete (mit Nachverdichtung), kleinster WK der Stadt Ø noch stabil (Altersdurchschnitt ähnlich Gesamtstadtdurchschnitt; Leerstandsquote mit rd. 12% unter gesamtstädtischem Durchschnitt; wenngleich seit 2008 verlangsamt, liegen die Einwohnerverluste über gesamtstädtischem Durchschnitt) Ø sehr geringe Ausstattung an sozialer Infrastruktur (nach Schulschließung nur noch 1 Kindertagesstätte) Ø Periphere Lage zum Stadtzentrum (Altstadt Ost) sowie zur Obersprucke Ø nordwestlich des WK I befinden sich mit Freizeitbad und Sportzentrum wichtige gesamtstädtische Freizeitschwerpunkte n Die Wohnungsmarktsituation kann folgendermaßen eingeschätzt werden: Ø vergleichsweise monotone Architektur und Wohnungsangebot (hohe Anzahl an Standard-3-Raum-WE-Gebäuden; Gebäude mit nachgefragten 2- und 4-Raum-WE liegen in Stadtteilrandlagen) Ø komplett modernisiert Ø eigentümerbezogene Bestandsverteilung: 3/4 GuWo, 1/4 GWG Ø Wohnungsleerstand mit rd. 12% unter gesamtstädtischem Leerstand, aber (nach erfolgtem Rückbau) wieder steigend Ø Leerstand konzentriert sich in oberen Geschosslagen; nur 1 Gebäude mit Leerstand >20%; viele Gebäude mit Leerstand <10% n Bisheriger Stadtumbauprozess: Ø 6 Wohngebäude (rd. 330 WE) bereits abgerissen (die Hälfte im konsolidierten Gebiet); weitere Reduzierung durch Segmentrückbau erfolgt Ø mehrere leerstehende soziale Infrastruktureinrichtungen abgerissen Ø Rückbauflächen entlang der Kaltenborner Straße zwischenzeitlich mit Einfamilienhäusern bebaut
  • 74. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 74 Eigentümersituation WK I 40 48 48 32 31 32 40 48 40 34 24 36 8 24 24 40 57 40 39 40 70 48 48 48 Kita Montessori Kinderhaus Nah-versorgungs-zentrum Hallenbad Sportzentrum 64 Legende n GuWo-Bestände [761 WE] n GWG-Bestände [276 WE] (Stand: 31.12.2013) 32
  • 75. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 75 Kita Montessori Kinderhaus Nah-versorgungs-zentrum Bestandssituation WK I Legende n GuWo-Bestände n GWG-Bestände q Stilllegung einzelner WE umgesetzt l Leerstand 10-20% l Leerstand 20-30% l Leerstand >30% Leerstand <10% ohne Kennzeichnung Hallenbad Sportzentrum alle Bestände sind vollsaniert Leerstand: 12% l l l l l l q24 WE q16 WE 2 OG abgerissen 2 OG abgerissen l tw. Aufzug
  • 76. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 76 Entwicklungsperspektiven und -ziele WK I n Aufgrund peripherer Lage am südwestlichen Stadtrand und anhaltender Bevölkerungsverluste wird der WK I an Bedeutung verlieren. n Das Stadtteilzentrum (mit seinen Versorgungsangeboten) gerät mit fortschreitendem Bevölkerungsrückgang und durch Konkurrenz zu anderen nahe gelegenen Zentren und Einrichtungen in „Existenzgefährdung“. Es ist als wichtiger „Anker“ mit seinen gebündelten Angeboten im Stadtteil zu sichern. n Die prognostizierten Bevölkerungsentwicklungen machen die Anpassung des Stadtteilkörpers erforderlich. Der Stadtteil muss insgesamt für weniger Einwohner ausgerichtet werden. Das südliche Quartier (siehe Plan Gebietskategorien Stadtumbau) ist weiter zu entdichten und langfristig flächenhaft zurückzubauen. n Die Versorgungsinfrastruktur wird sich auch künftig auf ein Minimum beschränken (müssen). n Wegebeziehungen und ÖV-Verbindungen zur Innenstadt bzw. Infrastrukturangeboten in der Nähe des WK müssen attraktiv und nachfrage-/bedarfsgerecht (barrierearm) ausgerichtet sein. n Das Wohnraumangebot ist hinsichtlich seines Portfolios (Größen, Mietpreise etc.) kontinuierlich zu prüfen. Die Realisierung individueller Wohnformen bzw. mieterbezogener Wünsche zur Sicherung attraktiver und vermarktungsfähiger Wohnungsangebote gewinnt im WK I an Bedeutung. n Auf Basis der Bevölkerungs- und Wohnungsmarktprognose lässt sich für den WK I ein Rückbau-/Stilllegungsbedarf von rd. 360 WE ableiten. Dieser ist bereits zu 50% durch konkrete Maßnahmen (Rückbau, Stilllegung) der WU untersetzt. n Berücksichtigung finden bei der Definition künftiger Rückbauvorhaben muss die räumliche Lage der nachgefragten 2- und 4-Raum-Wohnungen im definierten Umstrukturierungsgebiet. n Die Rückbauflächen sind extensiv zu gestalten. n Mittel- bis langfristig sind kleinteilige Anpassungsmaßnahmen in der Straßeninfrastruktur angedacht (bedarfsweiser Rückbau Verkehrsflächen in den Rückzugsgebieten).
  • 77. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 77 Umsetzung stringenter Stadtumbau im WK I: Zahlengerüst zur Bestandsanpassung n WK I wird bis 2030 rd. 500 Einwohner verlieren (ggü. 2012) n der Rückbau-/Stilllegungsbedarf beläuft sich – unter Berücksichtigung einer Leerstandsquote von rd. 13% – auf rd. 360 Wohnungsbestand 2012 1.110 WE 750 WE Rückbau/Stilllegung bis 2030 Wohnungsbestand 2030 360 980 WE HH 1.634 EW HH-Größe: 1,7 650 HH 1.100 EW HH-Größe: 1,7 -32% WE n Dies entspricht einer Bestandsreduzierung um rd. 1/3 des aktuellen Wohnungsbestands.
  • 78. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 78 Prüfung Gebietskategorien Stadtumbau WK I n Die Gebietskategorien können grundsätzlich beibehalten werden. Der ermittelte Rückbau-/Stilllegungsbedarf (360 WE) lässt sich im Umstrukturierungsgebiet realisieren. n Im Umstrukturierungsgebiet liegen allerdings Gebäude mit 2- und 4-Raum-Wohnungen, die bereits jetzt und auch künftig verstärkt nachgefragt werden. Diese Objekte sind unter besonderer Beobachtung (auch im Hinblick auf das Gesamtportfolio im Stadtteil) zu stellen. rd. 425 WE
  • 79. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 79 Fortschreibung Gebietskategorien Stadtumbau WK I
  • 80. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 80 Rückbau-/Stilllegung von Wohnungen im WK I (Anzahl WE) – WU-Planungen Gesamtbedarf Rückbau/Stilllegung (2012-2030) 360 2014 bis 2020 2021 bis 2030 112 92 20 180 GuWo GWG offen 7 173 GuWo GWG offen darunter: - Rückbau: 70 WE - Stilllegung: 42 WE darunter: - Rückbau: 0 WE - Stilllegung: 7 WE 68 Summe realisiert 2013 Summe
  • 81. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 81 y y Perspektivplan WK I 2030ff q Kita Montessori Kinderhaus Nah-versorgungs-zentrum Legende n gesicherte Bestände n Bestände im Beobachtungsstatus n Bestände mit mittelfristiger n Bestände mit kurzfristiger Rückbauabsicht q geplante Stilllegungen von WE (obere Geschosse) Anmerkung: nur GuWo-Bestände; keine gebäudebezogenen Aussagen zu GWG-Beständen vorliegend Hallenbad Rückbauabsicht y Finanzielle Bindungen durch Förderung/Darlehen Sportzentrum q q y y y y y y y y y y y y y y y y y y y y y y y y
  • 82. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 82 Wohnungsbestände nach Kategorien WK I n Die Darstellung verdeutlicht, dass der WE-Bedarf 2030 nicht nur über die als gesicherte Bestände eingestuften Wohngebäude gedeckt werden kann, sondern auch ein Teil der Bestände im Beobachtungsstatus für die künftige Wohnraumversorgung von Bedeutung sein wird. Vorzugsweise sollte dies die nachgefragten – und im Stadtteil ansonsten selten vorhandenen – Gebäude mit 2- und 4-Raum-Wohnungen umfassen. 360 gesicherte Bestände 542 49 70 0 Bestände im Beobachtungs-status 423 650 geplante Stilllegungen (Anzahl WE) [links nicht rausgerechnet!] Bestände mit mittelfristiger Rückbauoption Bestände mit kurzfristiger Rückbauabsicht WE-Bedarf 2030 notwendiges Rückbauvolumen bis 2030
  • 83. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 83 4.2.4 WK II
  • 84. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 84 Stadtteilstruktur und -status WK II n Der Stadtteil WK II kann folgendermaßen charakterisiert werden: Ø erstes DDR-Neubaugebiet, größter WK der Stadt Ø stark überalterte Bevölkerung (Altersdurchschnitt: 55 Jahre) Ø zunehmend instabil (Leerstandsquote mit rd. 15% auf gesamtstädtischem Niveau; bis 2008 bessere Einwohnerentwicklung als Gesamtstadt, nunmehr aber deutlich rückläufig und unter gesamtstädtischem Durchschnitt, niedrigste Haushaltsgröße mit 1,5 Personen/Haushalt) Ø wichtiger Teil der Obersprucke mit Schnittstelle zum WK IV Ø vergleichsweise vielfältige soziale, kulturelle, freizeit- und bildungsbezogene Angebotsstrukturen Ø „grüner“ Charakter, der aus den verbliebenden Waldbeständen resultiert Ø Stadtraumgestalterische Defizite im Übergang zum WK IV n Die Wohnungsmarktsituation kann folgendermaßen eingeschätzt werden: Ø vergleichsweise monotone Architektur und Wohnungsangebot Ø komplett modernisiert Ø eigentümerbezogene Bestandsverteilung: rd. 2/3 GuWo, 1/3 GWG Ø Wohnungsleerstand mit rd. 15% auf gesamtstädtischem Niveau, aber steigend Ø 12 Gebäude mit Leerstand >20%; Leerstandskonzentration in den oberen Geschossen; disperse Leerstandsverteilung im Stadtteil n Bisheriger Stadtumbauprozess: Ø 4 Wohngebäude (rd. 215 WE) bereits abgerissen (die Hälfte im konsolidierten Gebiet); geringfügige Bestandsreduzierung durch Stilllegung Ø mehrere leerstehende soziale Infrastruktureinrichtungen abgerissen Ø kleinteilige Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen Raum umgesetzt (u.a. zur Barrierefreiheit/-armut)
  • 85. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 85 32 71 32 39 40 40 40 40 64 60 64 32 32 32 32 76 64 47 48 32 32 32 Eigentümersituation WK II 4 4 40 40 40 40 40 64 48 47 63 48 39 40 40 63 32 32 32 48 77 80 48 39 39 40 40 32 Handel, Begegnungs-stätte Handel, Dienst-leistungen Tagesklinik Kita Regenbogen 40 Haus der Familie Kita Waldhaus 80 Legende n GuWo-Bestände [1.477 WE] n GWG-Bestände [ 824 WE] (Stand: 31.12.2013
  • 86. »Fortschreibung der Stadtumbaustrategie der Stadt Guben 2030« [Endfassung – 15. Mai 2014] 86 alle Bestände sind vollsaniert l l l Handel, Begegnungs-stätte l l l Bestandssituation WK II Handel, Dienst-leistungen Tagesklinik Kita Regenbogen Haus der Familie Legende n GuWo-Bestände n GWG-Bestände q Stilllegung einzelner WE umgesetzt l Leerstand 10-20% l Leerstand 20-30% l Leerstand >30% Leerstand <10% ohne Kennzeichnung Kita Waldhaus q l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l tw. Aufzug l l l l l Leerstand: 15%