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Entscheidungsgrundlagen für Auswahl, Installation und Betrieb von SAP*-Lösungen

Sonderdruck aus Heft 9/2013 vom 10. September 2013 · www.sap-port.de

Aare Energie AG stattet Monteure und Installateure mit Tablets aus

Das Tablet für die
schnellere Montage
Vor Ort beim Kunden rasch per Tablet Ersatzteile bestellen, direkt aus SAP heraus? Mit Softwarelösungen von der
Stange stoßen Anwender hier schnell an Grenzen. Lässt man sich die Lösung aber so wie der Schweizer Energieversorger Aare Energie AG maßschneidern, sind auch komplexe Prozesse rund um Lagermaterialien und Orderprozesse auf mobilen Endgeräten abbildbar.

Von Thomas Möller*

er regionale Schweizer Energieversorger Aare Energie AG (a.en) ist in
den Sparten Strom, Gas und Wasser
tätig. Ursprünglich war man bei a.en im
Jahr 2010 nur auf der Suche nach einem
Lagerverwaltungssystem. In ihrer ersten
Präsentation stellte die Hanggartner cargoMatic GmbH aus Zofingen eine Lösung
vor, die SAP mit dem MSB Mobisys
Solution Builder kombinierte, um eine
Lagerverwaltung inklusive mobiler ScanFähigkeit zu realisieren.
Bei a.en waren seinerzeit unterschiedlichste Software-Lösungen im Einsatz, darunter auch SAP ERP mit den Finanzmodulen FI und CO. Schon im Zusammenhang mit dieser ersten Präsentation
kam dann sehr schnell die Überlegung
auf, dass auch die Monteure im Feld sehr
stark von einer mobilen Lösung profitieren

*Thomas Möller ist freier Journalist.

Quelle: Aare Energie AG

D

Alternative: Auch andere HandheldGeräte, beispielsweise im Lagerbetrieb, können drahtlos an die Lösung
angebunden werden.

würden – einer Lösung, mit der sie ihre
Weg- und Fahrzeiten rückmelden, vor Ort
Material bestellen und auch die Auftragsdauer erfassen könnten. Wegen der Servicevorgänge im oft rauen Umfeld und

wegen der Anschlussarbeiten für ganze
Straßenzüge mit Erdarbeiten bei Regen
und Schnee war die Robustheit der Endgeräte wichtig.
Um auch diesem Bedarf zu genügen, konzipierte hangartner cargoMatic eigens für
a.en schließlich eine Lösung namens
F.O.M. (flexible order management tool).
Das Tool wurde von der Quota Consulting
Group Schweiz AG entwickelt. „Diese
Individualentwicklung war nötig, weil die
SAP-Standardmasken viel zu komplex
und unflexibel sind“, sagt Beraterin Rosmarie Hangartner. Und weiter: „Im Standard kann man mit SAP auch keine Angebote erstellen mit x Kapiteln, Unterkapiteln, Materialien zu Kapiteln und so
weiter.“
F.O.M. ist so konzipiert, dass Anwender
schnell und zielgerichtet Angeboten und
Aufträge erfassen sowie Rechnungen erstellen können – alles direkt aus SAP
heraus. Sämtliche Positionen der Auftragsabwicklung – ob Personaleinsätze,
Die Aare Energie AG ist ein regionaler Energieversorger
in der Schweiz, der seine Monteure nach und nach mit
Tablets ausstattet.

Quelle: Aare Energie AG

Materialverbräuche, Fahrzeugdaten oder
Vorfälle – können dynamisch per Drag &
Drop dem Angebot, dem Auftrag oder der
Rechnung hinzugefügt werden.

Hauptsächlich mobil, aber auch im
Innendienst tätig
F.O.M. läuft bei a.en heute auch auf einigen PCs im Innendienst, findet sich aber
hauptsächlich auf einer stattlichen Anzahl
mobiler Geräte, die die Monteure im
Außeneinsatz mitführen. Die Basis für das
Ausgestalten der mobilen Anwendung ist
der MSB Mobisys Solution Builder. Der
MSB ist eine SAP-zertifizierte Integrationsplattform für verschiedene mobile
Prozesse unter SAP. Als ABAP Add-On
erweitert der MSB ein NetWeaver-basiertes SAP-System – ob ERP, EWM, CRM,
SCM oder BI – um beliebige automatische Identifikations- und Datenerfassungssysteme (Auto-ID), ohne dass dafür
Middleware und Zwischenserver notwendig wären. Im Einsatz ist der MSB
bei Anwendungen etwa in Logistik,
Produktion, Instandhaltung, Service oder
Vertrieb.
„Auf Basis des MSB haben wir genaue
Anpassungen an den Bedarf der Monteure bei der a.en vorgenommen“, berichtet
Jürgen Maier, Geschäftsführer der Quota
Consulting Group Schweiz. So hat Quota

Consulting beispielsweise eine Suchfunktion programmiert, die dafür sorgt,
dass Materialien wie etwa Kabel wirklich
in allen benötigten und verfügbaren Querschnitten im System auffindbar sind. Die
Auftragserfassung im F
.O.M. zu realisieren,
war eine alles andere als triviale Aufgabe,
schon weil ein typisches Angebot etliche
Dutzend Positionen umfasst.

Nutzerfreundlichkeit ist Trumpf
Ende 2011 wurden zuerst die Monteure
aus dem Bereich Elektrizität mit robusten
Industrie-Tablets von Motion ausgerüstet, im Frühjahr 2012 waren dann
auch die Installateure aus dem Bereich
Gas/Wasser an der Reihe. Heute können
die Monteure beim Einsatz vor Ort das
benötigte Material bestellen. Besonderer
Wert wurde bei der Konzeption und Entwicklung auf eine anwenderfreundliche
Benutzeroberfläche gelegt: „Unsere Monteure bestellen jetzt das Material auf ihren
Tablets beim Lagerist, dieser konfektioniert es vor, und es kann ohne Wartezeit
im Magazin abgeholt werden“, sagt
Thomas Leemann, der Projektverantwortliche bei der a.en Aare Energie AG.
Derzeit sind rund zwölf Tablets mit der
F
.O.M. Software im Einsatz. Künftig sollen
alle Fahrzeuge im Außeneinsatz damit
ausgestattet sein. Auch Serviceaufträge

werden jetzt von den Monteuren vor Ort
selbstständig erstellt. Wenn es etwa um
Heizungsprobleme geht, erstellt der Monteur den Auftrag, holt auf dem Tablet die
Unterschrift des Kunden ein und bereitet
auch gleich die Rechnungsstellung vor.
„Im Grunde ist die Arbeit mit dem Tablet
so, als hätte man einen PC gleich vor Ort
dabei“, sagt Leemann. „Auch unsere
Monteure sind sehr zufrieden mit den
mobilen Kleincomputern.“ Durch F.O.M.
konnte a.en viele Prozesse rund um seine
Lagermaterialien und Orderprozesse optimieren. Auch die Lagerbewirtschaftung
hat sich durch das Projekt klar verbessert. „Jetzt haben wir eine wirkliche
Übersicht, welches Material bei uns im
Lager noch vorrätig ist. Die Beschaffung,
die Lagerbestände und die Auswahl der
Lagerartikel können so stetig optimiert
werden“, erklärt Leemann. „Auch die
Materialauswahl und die Konfektionierung passiert heute viel schneller.“ Bei
a.en sieht man auch die Flexibilität positiv, mit der cargoMatic und Quota die
Anforderungen und Wünsche umgesetzt
haben: „Was wir bisher mit der mobilen
Lösung tun, ist eigentlich erst der
Anfang“, so der Ausblick von Thomas
Leemann. „Gut möglich, dass wir mit
den Tablets in Zukunft auch Instandhaltungsprozesse unterstützen.“ (ur) @

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  • 1. Entscheidungsgrundlagen für Auswahl, Installation und Betrieb von SAP*-Lösungen Sonderdruck aus Heft 9/2013 vom 10. September 2013 · www.sap-port.de Aare Energie AG stattet Monteure und Installateure mit Tablets aus Das Tablet für die schnellere Montage Vor Ort beim Kunden rasch per Tablet Ersatzteile bestellen, direkt aus SAP heraus? Mit Softwarelösungen von der Stange stoßen Anwender hier schnell an Grenzen. Lässt man sich die Lösung aber so wie der Schweizer Energieversorger Aare Energie AG maßschneidern, sind auch komplexe Prozesse rund um Lagermaterialien und Orderprozesse auf mobilen Endgeräten abbildbar. Von Thomas Möller* er regionale Schweizer Energieversorger Aare Energie AG (a.en) ist in den Sparten Strom, Gas und Wasser tätig. Ursprünglich war man bei a.en im Jahr 2010 nur auf der Suche nach einem Lagerverwaltungssystem. In ihrer ersten Präsentation stellte die Hanggartner cargoMatic GmbH aus Zofingen eine Lösung vor, die SAP mit dem MSB Mobisys Solution Builder kombinierte, um eine Lagerverwaltung inklusive mobiler ScanFähigkeit zu realisieren. Bei a.en waren seinerzeit unterschiedlichste Software-Lösungen im Einsatz, darunter auch SAP ERP mit den Finanzmodulen FI und CO. Schon im Zusammenhang mit dieser ersten Präsentation kam dann sehr schnell die Überlegung auf, dass auch die Monteure im Feld sehr stark von einer mobilen Lösung profitieren *Thomas Möller ist freier Journalist. Quelle: Aare Energie AG D Alternative: Auch andere HandheldGeräte, beispielsweise im Lagerbetrieb, können drahtlos an die Lösung angebunden werden. würden – einer Lösung, mit der sie ihre Weg- und Fahrzeiten rückmelden, vor Ort Material bestellen und auch die Auftragsdauer erfassen könnten. Wegen der Servicevorgänge im oft rauen Umfeld und wegen der Anschlussarbeiten für ganze Straßenzüge mit Erdarbeiten bei Regen und Schnee war die Robustheit der Endgeräte wichtig. Um auch diesem Bedarf zu genügen, konzipierte hangartner cargoMatic eigens für a.en schließlich eine Lösung namens F.O.M. (flexible order management tool). Das Tool wurde von der Quota Consulting Group Schweiz AG entwickelt. „Diese Individualentwicklung war nötig, weil die SAP-Standardmasken viel zu komplex und unflexibel sind“, sagt Beraterin Rosmarie Hangartner. Und weiter: „Im Standard kann man mit SAP auch keine Angebote erstellen mit x Kapiteln, Unterkapiteln, Materialien zu Kapiteln und so weiter.“ F.O.M. ist so konzipiert, dass Anwender schnell und zielgerichtet Angeboten und Aufträge erfassen sowie Rechnungen erstellen können – alles direkt aus SAP heraus. Sämtliche Positionen der Auftragsabwicklung – ob Personaleinsätze,
  • 2. Die Aare Energie AG ist ein regionaler Energieversorger in der Schweiz, der seine Monteure nach und nach mit Tablets ausstattet. Quelle: Aare Energie AG Materialverbräuche, Fahrzeugdaten oder Vorfälle – können dynamisch per Drag & Drop dem Angebot, dem Auftrag oder der Rechnung hinzugefügt werden. Hauptsächlich mobil, aber auch im Innendienst tätig F.O.M. läuft bei a.en heute auch auf einigen PCs im Innendienst, findet sich aber hauptsächlich auf einer stattlichen Anzahl mobiler Geräte, die die Monteure im Außeneinsatz mitführen. Die Basis für das Ausgestalten der mobilen Anwendung ist der MSB Mobisys Solution Builder. Der MSB ist eine SAP-zertifizierte Integrationsplattform für verschiedene mobile Prozesse unter SAP. Als ABAP Add-On erweitert der MSB ein NetWeaver-basiertes SAP-System – ob ERP, EWM, CRM, SCM oder BI – um beliebige automatische Identifikations- und Datenerfassungssysteme (Auto-ID), ohne dass dafür Middleware und Zwischenserver notwendig wären. Im Einsatz ist der MSB bei Anwendungen etwa in Logistik, Produktion, Instandhaltung, Service oder Vertrieb. „Auf Basis des MSB haben wir genaue Anpassungen an den Bedarf der Monteure bei der a.en vorgenommen“, berichtet Jürgen Maier, Geschäftsführer der Quota Consulting Group Schweiz. So hat Quota Consulting beispielsweise eine Suchfunktion programmiert, die dafür sorgt, dass Materialien wie etwa Kabel wirklich in allen benötigten und verfügbaren Querschnitten im System auffindbar sind. Die Auftragserfassung im F .O.M. zu realisieren, war eine alles andere als triviale Aufgabe, schon weil ein typisches Angebot etliche Dutzend Positionen umfasst. Nutzerfreundlichkeit ist Trumpf Ende 2011 wurden zuerst die Monteure aus dem Bereich Elektrizität mit robusten Industrie-Tablets von Motion ausgerüstet, im Frühjahr 2012 waren dann auch die Installateure aus dem Bereich Gas/Wasser an der Reihe. Heute können die Monteure beim Einsatz vor Ort das benötigte Material bestellen. Besonderer Wert wurde bei der Konzeption und Entwicklung auf eine anwenderfreundliche Benutzeroberfläche gelegt: „Unsere Monteure bestellen jetzt das Material auf ihren Tablets beim Lagerist, dieser konfektioniert es vor, und es kann ohne Wartezeit im Magazin abgeholt werden“, sagt Thomas Leemann, der Projektverantwortliche bei der a.en Aare Energie AG. Derzeit sind rund zwölf Tablets mit der F .O.M. Software im Einsatz. Künftig sollen alle Fahrzeuge im Außeneinsatz damit ausgestattet sein. Auch Serviceaufträge werden jetzt von den Monteuren vor Ort selbstständig erstellt. Wenn es etwa um Heizungsprobleme geht, erstellt der Monteur den Auftrag, holt auf dem Tablet die Unterschrift des Kunden ein und bereitet auch gleich die Rechnungsstellung vor. „Im Grunde ist die Arbeit mit dem Tablet so, als hätte man einen PC gleich vor Ort dabei“, sagt Leemann. „Auch unsere Monteure sind sehr zufrieden mit den mobilen Kleincomputern.“ Durch F.O.M. konnte a.en viele Prozesse rund um seine Lagermaterialien und Orderprozesse optimieren. Auch die Lagerbewirtschaftung hat sich durch das Projekt klar verbessert. „Jetzt haben wir eine wirkliche Übersicht, welches Material bei uns im Lager noch vorrätig ist. Die Beschaffung, die Lagerbestände und die Auswahl der Lagerartikel können so stetig optimiert werden“, erklärt Leemann. „Auch die Materialauswahl und die Konfektionierung passiert heute viel schneller.“ Bei a.en sieht man auch die Flexibilität positiv, mit der cargoMatic und Quota die Anforderungen und Wünsche umgesetzt haben: „Was wir bisher mit der mobilen Lösung tun, ist eigentlich erst der Anfang“, so der Ausblick von Thomas Leemann. „Gut möglich, dass wir mit den Tablets in Zukunft auch Instandhaltungsprozesse unterstützen.“ (ur) @