2. Abkürzung
(1) Was ist das infans-Konzept?
Das nach dem Institut für angewandte Sozialisationsforschung benannte Konzept
soll nachhaltiges Lernen in der Kita fördern.
(1) Was soll mit diesem Konzept erreicht werden?
Es sollen die Ziele von übergeordneten Instanzen (z.B. Erzieher, Eltern,
Gesellschaft) mit den Interessen eines Kindes in Einklang gebracht werden.
(1) Was ist das Portfolio?
Die Zusammenfassung aller wichtigen Informationen über ein Kind erfolgt in einem
Portfolio. Aufgrund der Offenheit soll das Portfolio des Kindes auch Eltern zur
Verfügung stehen.
3.
4.
5. 1. Das infans-Konzept – Beobachten und
Dokumentieren, um zu lernen
Das nach dem Institut für angewandte Sozialisationsforschung benannte
Konzept soll nachhaltiges Lernen fördern.
Dies gelingt nach Ansicht der Verfasser des Konzepts am besten dadurch,
dass nicht jeder Erzieher für sich arbeitet, sondern gemeinsam an einem
tieferen Verständnis gearbeitet wird.
6. 1. Das infans-
Konzept –
Beobachten und
Dokumentieren, um
zu lernen
Ziel ist es, das Interesse der Kinder für einzelne Bereiche zu
nutzen, um wichtige Lernziele so auf spielerische Art besser
erreichen zu können. So ist es beispielsweise notwendig,
einen Stift halten zu können, um auf die Schule vorbereitet
zu sein.
Interessiert sich ein Kind allerdings nicht für Stifte, muss ein
Weg gefunden werden, um das Interesse am Malen und
Zeichnen zu wecken.
Dies funktioniert oftmals über kleine Umwege, sodass Kinder
über bereits bestehende Interessen zu neuen finden.
7.
8. 1. Das infans-
Konzept –
Beobachten und
Dokumentieren, um
zu lernen
Generell lässt das infans-Konzept Kindern relativ viele
Freiheiten, um sich selbst auszuprobieren. Zur
Verfügung stehen beispielsweise sehr unterschiedlich
ausgestaltete Räume, die sich bestimmten
Schwerpunkten widmen.
In der Kita und im Kindergarten soll ein
Beobachtungsbogen Erziehern dabei helfen, die
jeweiligen Ziele festzuhalten und zu dokumentieren, ob
und inwieweit ein Kind sich in bestimmten Bereichen
weiterentwickelt.
Im Anschluß können die jeweiligen Möglichkeiten für
eine gezielte Hilfestellung im Team analysiert werden.
Zudem besteht aufgrund der sehr ausgefeilten
Beobachtungsbögen eine gute Möglichkeit, Eltern die
Anwendung der Pädagogik besser vermitteln zu können.
9.
10. 1. Das infans-Konzept – Beobachten und
Dokumentieren, um zu lernen
Zusammenfassung:
Das infans-Konzept setzt an den bestehenden Interessen eines Kindes
an, um festzustellen, wie und auf welche Art sich festgelegte Ziele
erreichen lassen.
11. 2. Ziele des infans-Konzepts
Die jeweiligen Interessen von Kindern sowie allgemeine Erziehungsziele können jedoch durchaus unterschiedlich
ausgeprägt sein.
Aus dem Grund setzt das infans-Konzept darauf, die Ziele übergeordneter Instanzen, wie Erziehern,Eltern, dem jeweiligen
Träger, sowie der Politik bzw. der Gesellschaft im Allgemeinen mit den Interessen eines Kindes in Einklang zu bringen.
Dies erfordert eine genaue Beobachtung sowie eine detaillierte Abstimmung mit Kollegen.
Im Kern stellt sich also immer wieder folgende Frage:
Gibt es Möglichkeiten, gewünschte Erziehungsziele mit den Interessen eines Kindes in Verbindung zu
bringen?
Auf diese Art und Weise sollen Kinder stets mit Spaß lernen und dennoch gewisse, allgemein anerkannte und
wünschenswerte Ziele erreichen.
Achtung: Die Durchführung des infans-Konzepts beansprucht viel Zeit und eine genaue Abstimmung im Team. Es eignet
sich daher vor allem für Einrichtungen, in denen der Personalschlüssel gut ist.
12. 3. Das Portfolio als Basis der Pädagogik
Die Zusammenfassung aller wichtigen Informationen über ein
Kind erfolgt in einem durch die Erzieherin bzw. den Erzieher
erstellten Portfolio.
Aufgrund der Offenheit soll das Portfolio des Kindes auch
Eltern zur Verfügung stehen, um eine Erklärung für eine
bestimmte Herangehensweise nachvollziehen zu können.
13. 3. Das Portfolio als Basis der Pädagogik
Das Portfolio enthält folgende
Bestandteile:
a. eine Übersicht der angestrebten
Erziehungsziele
b. die jeweils angewandten
Instrumente, um einem Ziel
näherzukommen
c. Beobachtungsbögen sowie
Dokumentationen des Verhaltens
von Kindern in konkreten
Situationen
d. Arbeiten, Zeichnungen und Bilder
des jeweiligen Kindes
Dabei dient das Portfolio
1. Erziehern als Anhaltspunkt und
Ausgangspunkt ihrer täglichen
Arbeit
2. Eltern als Möglichkeit, einen
Einblick in die pädagogische Arbeit
im Kindergarten zu gewinnen
3. Kindern dazu, sich gemeinsam mit
Erziehern über ihre Interessen zu
unterhalten
4. der Einrichtung, um
Außenstehenden die jeweiligen
Schritte verständlich zu machen
14.
15. 3. Das Portfolio als Basis der Pädagogik
Vorteile
(1) individuelle Module für jedes einzelne
Kind, systematische Planung
(2) verschiedene, anspruchsvoll gestaltete
Räume für unterschiedliche
Schwerpunkte
(3) Kinder lernen mit Spaß und werden
interessengerecht gefördert
(4) übergeordnete Ziele und aktuelle
Wünsche des Kindes werden in
Einklang gebracht
(5) stetige Interaktion und Anpassung der
jeweiligen Ziele bzw. der
Herangehensweise
Nachteile
• sehr zeitaufwendig in der Praxis
• erfordert eine grundlegende Umstellung
im Kindergarten bzw. der Kita
• funktioniert nur mit Kollegen, die
ähnliche Ziele verfolgen (enge
Zusammenarbeit)
• Orientierung an den Interessen kann noch
nicht bekannte Themen im Vorhinein
ausschließen
16.
17.
18. Entstehung/ Wer hats erfunden
Das Infans-Konzept basiert auf Ergebnissen eines im Jahr 1997 vom Bundesministerium für
Familien, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegebenen Projektes „Zum Bildungsauftrag
von Kindertageseinrichtungen“.
In diesem wurden Begriffe wie Bildung und Erziehung für die Frühpädagogik neu definiert.
Leiter des Bundesmodellprojektes waren Hans Joachim Laewen und Beate Andres mit dem
Institut infans (Institut für angewandte Sozialforschung/Frühe Kindheit e. V.) in Berlin.
Nach Abschluss des Bundesprojektes arbeitete das Institut im Jahr 2001 im Auftrag des Landes
Brandenburg das sogenannte Infans-Konzept der Frühpädagogik aus.
Die Praxiserprobung fand in Modelleinrichtungen in Brandenburg und Baden-Württemberg
statt.
Neben dem Infans-Konzept gewann das Berliner Institut in Deutschland Bedeutung mit seinem
Modell zur Eingewöhnung von Kindern in Krippe und Tagespflege
19. Das
Bild
vom
Kind
Kinder eignen sich die Welt an, indem sie sich ein inneres
Bild von der Welt konstruieren.
Dies geschieht durch Sinneswahrnehmungen, konkrete
Handlungserfahrungen und Erfahrungen in Beziehungen.
Kinder streben danach, in ihrer Umwelt handlungsfähig zu
sein. Deshalb entwickeln sie Kompetenzen, um damit die
Erfüllung ihrer Interessen und Bedürfnisse zu erreichen.
Es gibt ein Wollen des Kindes, sich die Welt anzueignen
und sich mit ihr auseinanderzusetzen.
20. Grundaussagen,
Ziele
Mit Infans sollte ein Handlungskonzept für pädagogische
Fachkräfte entwickelt werden zur Umsetzung und
Qualitätssteigerung der pädagogischen Arbeit in
Kindertageseinrichtungen.
Das Bildungsverständnis geht von der Selbstbildung der Kinder
aus. Lernen in diesem Sinne ist dann effektiv und nachhaltig,
wenn die Interessen des Lernenden berücksichtigt werden.
Ziel ist, die Selbstbildungsprozesse der Kinder auf hohem
Niveau herauszufordern. Der Weg geht über „die natürliche
Neugier der Kinder, ihre Interessen und Themen aufzugreifen
und mit definierten und reflektierten Erziehungszielen der
Tageseinrichtung in Bezug zu setzen“ (www.infans.net)
21. Rolle der pädagogischen
Fachkraft
Verlässliche Bindungen und Beziehungen
gelten als Voraussetzung für frühkindliche
Bildung- und Lernprozesse.
Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte ist es,
Erziehungs und Handlungsziele für die
Kindertagesstätte zu formulieren, die mit den
Zielen des Trägers, der Eltern und den
gesetzlichen Grundlagen abgeglichen sind.
Außerdem ist es ihre Aufgabe, die
Bildungsthemen und -interessen der einzelnen
Kinder mittels Beobachtung zu erkennen und
daraus Bildungsangebote zu entwickeln.
22. Rolle der pädagogischen Fachkraft
Dabei kommt es darauf an, sowohl den Entwicklungsstand und das Bedürfnis des Kindes zu
berücksichtigen
als auch aus den jeweiligen Erziehungszielen der Einrichtung abgeleitete Themen dem Kind
auf geeignete Weise nahezubringen.
Kindern soll ermöglicht werden, an ihren Themen zu arbeiten und darüber hinausgehende
Erfahrungen zu machen.
Beobachtung wird dabei nicht nur als zentrale Aufgabe der pädagogischen Fachkraft
verstanden, sondern als Grundhaltung.
Die Fachkraft begegnet dem Kind als Hörende, Beobachtende und Verstehende
23.
24. Methoden, Material, Räume
• Für die fachliche Reflexion der Beobachtung entwickelte infans spezielle Beobachtung-,
Dokumentations- und Auswertungsverfahren.
• Die Dokumente der Beobachtung werden in einem Portfolio zusammengeführt. Zugleich
wird die Arbeit u. a. über fachlich kommentierte Bildungsdokumentationen, die in der
Einrichtung für alle zugänglich sind, nach außen transparent gemacht.
• Die Räume werden anregungsreich und herausfordernd gestaltet. Um den Kindern in allen
Entwicklungsbereichen Selbstbildung zu ermöglichen, werden Bildungsinseln eingerichtet,
die auch durch Kulturgüter aus der Erwachsenenwelt (wie Gemälde oder klassischer
Musik) zum Forschen, Experimentieren, zur Sprachanregung usw. einladen