Offene digitale Bildung: Fortsetzung der Reformpädagogik mit digitalen Mitteln?
Entwicklung von Digital Scholarship bei studentischen eTutor*innen
1. 16. Juli 2019
Entwicklung von Digital Scholarship
bei studentischen eTutor*innen
Michael Eichhorn | studiumdigitale
Foto: Marco Ferch, CC-BY 2.0
2. Was ist Digital Scholarship?
• Basiert auf Scholarship of Teaching and Learning (Huber 2014)
• Theoretisches Wissen und praktische Fähigkeiten weitergegen
• Digitale Expert*innen, die forschende, reflexive Haltung zum eigenen
Lehrhandeln einnehmen (Reinmann 2019)
4. Brauche ich doch nicht wirklich – oder ?!
"Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-ND
5. Leitbild „Digitale Lehre“
„Lehrende unterstützen
Studierende (…) gleichermaßen
beim Erwerb fachlicher wie
digitaler Kompetenzen und haben
im Umgang mit digitalen Medien
eine Vorbildfunktion für ihre
Studierenden.“
https://www.uni-frankfurt.de/38074686/Campus_Westend
11. Literatur
Eichhorn, M., Müller, R. & Tillmann, A. (2017). Entwicklung eines Kompetenzrasters zur Erfassung der „Digitalen Kompetenz“ von
Hochschullehrenden. In C. Igel (Hrsg.), Bildungsräume. Proceedings der 25. Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der
Wissenschaft : 5. bis 8. September 2017 in Chemnitz (S. 209–219). Münster: Waxmann. Zugriff am 18.09.2017. Verfügbar unter
https://www.waxmann.com/?eID=texte&pdf=3720Volltext.pdf&typ=zusatztext
Eichhorn, M. & Tillmann, A. (2018). Digitale Kompetenzen von Hochschullehrenden messen. Validierungsstudie eines
Kompetenzrasters. In D. Krömker & U. Schröder (Hrsg.), DeLFI 2018 - Die 16. E-Learning Fachtagung Informatik (Lecture Notes in
Informatics (LNI), P-284, S. 69–80). Bonn: Kölln Druck + Verlag GmbH. Zugriff am 17.09.2018. Verfügbar unter
https://dl.gi.de/bitstream/handle/20.500.12116/16985/proceedings_07.pdf?sequence=1&isAllowed=y
Eichhorn, M. [under review]. Digital Literacy, Fluency, und Scholarship: Ein Entwicklungsmodell digitaler Kompetenzen von
Hochschullehrenden. Erscheint in: Tagungsband der 47. dghd-Jahrestagung 2018
Huber, L. (2014). Scholarship of Teaching and Learning: Konzept, Geschichte, Formen, Entwicklungsaufgaben. In L. Huber, A. Pilniok,
R. Sethe, B. Szczyrba & M. Vogel (Hrsg.), Forschendes Lehren im eigenen Fach. Scholarship of teaching and learning in Beispielen
(Blickpunkt Hochschuldidaktik, Bd. 125, S. 19–36). Bielefeld: WBV, Bertelsmann. Zugriff am 18.02.2019. Verfügbar unter
https://www.pedocs.de/volltexte/2015/10129/pdf/Huber_2014_Scholarship_of_Teaching_and_Learning.pdf
Reinmann, G. (2019). Digitalisierung und hochschuldidaktische Weiterbildung: Eine Kritik. In J. Heider-Lang & A. Merkert (Hrsg.),
Digitale Transformation in der Bildungslandschaft den analogen Stecker ziehen? (Managementkonzepte, Band 39, 1. Auflage).
Augsburg: Rainer Hampp Verlag. Zugriff am 14.03.2019. Verfügbar unter https://gabi-reinmann.de/wp-
content/uploads/2018/12/Digitalisierung-Hochschuldidaktik-WB-Dez18.pdf
Lalonde, C. (2019). Digital Fluency vs. Digital Literacy. Zugriff am 29.03.2019. Verfügbar unter https://edtechfactotum.com/digital-
fluency-vs-digital-literacy/
Hinweis der Redaktion
Basierend auf dem Prinzip des Scholarship of Teaching and Learning (Huber, 2014) sind Digital Scholars nicht nur in der Lage, im Sinne eines Multiplikatoren-Ansatzes theoretisches Wissens sowie praktische Fertigkeiten weiterzugeben. Sie sind außerdem digitale Experten, die ihre Expertise mit einer forschenden Haltung erweitern und zudem öffentlich machen, […] und dieses Wissen via Peer-Review validieren (Reinmann, 2019, S. 242).
(u.a. Huber, 2014; Reinmann 2019)
Literacy: Überblickswissen, Grundlegende digitale Fähigkeiten und Kompetenzen / Wissen über digitale Medien
Fluency: Praktische Anwendung im Lehrkontext bzw. der eigenen Lehrtätigkeit inkl Fähigkeit fundierte Auswahl und Einsatz digitaler Medien zu treffen
Scholarship: wissenschaftlich-reflektierende Auseinandersetzung mit dem eigenen digitalen Lehrhandeln auseinandersetzen
Aber brauchen das Lehrende denn wirklich? Und erst recht Studentische Lehrende, also Tutor*innen?
Die rhetorische Frage habt ihr sicherlich erkannt, darum ist die Antwort für uns an der Goethe-Uni eigentlich auch klar:
Ja, brauchen wir – ein Blick auf das Leitbild (einige von euch haben sicherlich im letzten Jahr daran mitgearbeitet.
Tutor*innen als quasi erste Stufe der Lehrenden – für sie gilt das auch, ebenso müssen sie Lehrende genau dabei unterstützen, sie brauchen also auch gewisse digitale Kompetenzen und müssen zu eTutor*innen werden.
Wenn wir von digitalen Kompetenzen sprechen, dann steckt nach unserer Ansicht das hier drin: Ein Modell das wir entwickelt haben mit 8 Dimensionen / Facetten digitaler Kompetenz – nicht näher drauf eingehen, evtl einigen auch schon bekannt;
Wird im Rahmen der eL-Workshopreihe auch eingesetzt um Kompetenzzuwachs zu erfassen
Lehrende haben das eL-Zertifikat der GU, Studierenden nicht offen, sie brauchen aber eine ähnliche Ausbildung um diese Kompetenzen ausbilden zu können
Lehrende haben das eL-Zertifikat der GU: Blended Learning Fortbildung, digitale Medien gleichzeitig als Gegenstand und Methode erlebt, Reflexion, Orientierung hin zu SoTL
das steht Studierenden nicht offen, sie brauchen aber eine ähnliche Ausbildung um diese Kompetenzen ausbilden zu können
Für die Aufgaben der eTutor*innen sind v.a. diese Dimensionen relevant:
Online-Kommunikation / Kooperation / Moderation von Online-Phasen
Didaktisch fundierter Einsatz von Lernplattformen und ihren Möglichkeiten
Produktion digitaler Lehr-/Lernmaterialien (Erklärvideos, Quizzes, Lernbar-Kurse etc.)
Analyse und Reflexion des eigenen Medienhandelns / Einheit von Forschung und Lehre forschender Blick auf das eigene Lehrhandeln (digital Scholarship)
Vorschlag für eine eTutor*innen-Ausbildung
Ausbildung von Kompetenzen im Bereich der Betreuung und Unterstützung von online Lehr-Lern-Settings, also der
-Online-Kommunikation, -Moderation und -Kooperation.
Einsatz von Lernplattformen, v.a. deren fachspezifisch und -didaktisch sinnvoller Einsatz.
Geplant ist ein Ausbildungsumfang von ca. 30 Zeitstunden (= 1 CP), der als Blended-Learning Szenario sowohl Online- als auch Präsenzphasen umfasst.
konstruktivistischen Ansatz / didaktischer Doppeldecker: Sie erfahren sowohl aus Lernenden- als auch aus Lehrendenperspektive die Arbeit in virtuellen Lernumgebungen.
Die Ausbildungsinhalte enthalten folgende Elemente:
Einführung in OLAT und andere Lernplattformen wie z.B. Moodle als Lehrender: Instrumente zur Lernprozessbegleitung
(Forum, Wiki, Blog, Chat, eMail, virtueller Klassenraum)
Grundlagen der Mediendidaktik (Lerntheorien, Lernerindividualität, Szenarien, Mehrwerte, Auswahl geeigneter Methoden, Planung von Online-Sequenzen)
Online-Kooperation, -Kollaboration, -Kommunikation, -Betreuung und -Moderation
Aufgaben stellen, überprüfen und Feedback geben
Aktivierung und Anleitung zur Partizipation, Motivation, Korrektur, Feedback und schwierige Situationen
Produktion von Lernmedien (z.B. Aufzeichnung von Veranstaltungsteilen, von Lösungswegen etc.)
Reflexionsmöglichkeiten (z.B. ePortfolio mit Reflexionsaufgaben)
Vielen Dank fürs Zuhören, ich freue mich auf die Diskussion!
Was fehlt?
Wie könnten/müssten fachspezifische Erweiterungen aussehen?