2. 2
GliederungGliederung
GrundlagenGrundlagen
Die dissoziative Störung und die Borderline-Die dissoziative Störung und die Borderline-
StörungStörung
Traumata und die dissoziative StörungTraumata und die dissoziative Störung
DiagnostikDiagnostik
KlassifikationKlassifikation
Die interaktionsreiche und die interaktionsarmeDie interaktionsreiche und die interaktionsarme
Form der Dissoziativen StörungForm der Dissoziativen Störung
TherapieformenTherapieformen
4. 4Grundlagen
Definition: DissoziationDefinition: Dissoziation
Lat. TrennungLat. Trennung
krankhafte Entwicklung,krankhafte Entwicklung, in deren Verlaufin deren Verlauf
zusammengehörende Denk-,zusammengehörende Denk-,
Handlungs- oder Verhaltensabläufe inHandlungs- oder Verhaltensabläufe in
Einzelheiten zerfallen,Einzelheiten zerfallen,
wobei deren Auftreten weitgehend derwobei deren Auftreten weitgehend der Kontrolle desKontrolle des
Einzelnen entzogenEinzelnen entzogen bleibtbleibt
5. 5Grundlagen
Definition: DissoziationDefinition: Dissoziation
Lexikon der Psychologie:Lexikon der Psychologie:
Dissoziation ist ein Prozess, durch denDissoziation ist ein Prozess, durch den
bestimmte Gedanken, Einstellungen undbestimmte Gedanken, Einstellungen und
andereandere psychologische Aktivitätenpsychologische Aktivitäten ihreihre
normale Reaktion zu anderennormale Reaktion zu anderen, bzw. zur, bzw. zur
übrigen Persönlichkeitübrigen Persönlichkeit verlierenverlieren, sich abspalten, sich abspalten
und mehr oder minder unabhängigund mehr oder minder unabhängig
funktionieren.funktionieren.
So könnenSo können logisch unvereinbare Gedankenlogisch unvereinbare Gedanken ,,
Gefühle und EinstellungenGefühle und Einstellungen nebeneinandernebeneinander
beibehalten und doch ein Konflikt zwischenbeibehalten und doch ein Konflikt zwischen
diesen vermieden werden.diesen vermieden werden.
7. 7Grundlagen
Subjektiver Nutzen dissoziativerSubjektiver Nutzen dissoziativer
ReaktionenReaktionen
Zeit subjektiven WohlbefindensZeit subjektiven Wohlbefindens
bewußtes oder unbewußtes Entfliehen ausbewußtes oder unbewußtes Entfliehen aus
ängstigenden Situationenängstigenden Situationen
Trancezustand eliminiert belastendeTrancezustand eliminiert belastende
AußenwelterfahrungAußenwelterfahrung
AutohypnoseAutohypnose
8. 8Grundlagen
Nutzen und Erklärung der MultiplizitätNutzen und Erklärung der Multiplizität
Reduktion der Angst, die während einemReduktion der Angst, die während einem
Kindheitstrauma empfunden wurdeKindheitstrauma empfunden wurde
Lösen aus dem Körper während traumatischerLösen aus dem Körper während traumatischer
Ereignisse – dadurch wird die Mißhandlung nurEreignisse – dadurch wird die Mißhandlung nur
als „Außenstehender“ wahrgenommenals „Außenstehender“ wahrgenommen
Regressive Phantasien lassen das Geschehen umRegressive Phantasien lassen das Geschehen um
das Opfer unwirklich erscheinendas Opfer unwirklich erscheinen
Dissoziation des Körpers von der PsycheDissoziation des Körpers von der Psyche
10. 10die dissoziative Störung und die Borderline-Störung
Ein und das Selbe?Ein und das Selbe?
Franklin:,,Die Diagnose der multiplenFranklin:,,Die Diagnose der multiplen
Persönlichkeit ist der Borderline-StörungPersönlichkeit ist der Borderline-Störung
untergeordnet“untergeordnet“
Lauer, Black und Keen: ,,Eine Trennung beiderLauer, Black und Keen: ,,Eine Trennung beider
Störungen ist auf Grund soziodemografischerStörungen ist auf Grund soziodemografischer
und klinischer Daten nicht möglich, die Multipleund klinischer Daten nicht möglich, die Multiple
Persönlichkeitsstörung ist ein Epiphänomen derPersönlichkeitsstörung ist ein Epiphänomen der
Borderline-Persönlichkeitsstörung“Borderline-Persönlichkeitsstörung“
11. 11die dissoziative Störung und die Borderline-Störung
Zwei getrennte Störungen?Zwei getrennte Störungen?
Spaltung um gute von bösen Objekten zu
trennen
Geringe Kapazität zur Symbolisierung
Fehlende Integration der Teilobjekte
in ganze Objekte
schlechte Prognose
BorderlineBorderline Multiple
Persönlichkeitsstörung
Spaltung des Selbst in getrennte
psychische Gruppen
hohe Kapazität zur Symbolisierung
Spaltung als Folge eines überwältigenden
Traumas
gute Prognose
13. 13Traumata
TraumataTraumata
Trauma in der frühen Kindheit: MultipleTrauma in der frühen Kindheit: Multiple
PersönlichkeitPersönlichkeit
Trauma im Erwachsenenalter: PTBSTrauma im Erwachsenenalter: PTBS
dissoziative Störungen sind einedissoziative Störungen sind eine
regelhafte Folge von schwerenregelhafte Folge von schweren
aggressiven und sexuellen Mißhandlungenaggressiven und sexuellen Mißhandlungen
in der Kindheitin der Kindheit
14. 14Traumata
StatistikStatistik
Unter 100 Patienten mit multiplerUnter 100 Patienten mit multipler
Persönlichkeit finden sich:Persönlichkeit finden sich:
83, die sexuell mißhandelt wurden83, die sexuell mißhandelt wurden
68, die inzestiöse Erfahrungen68, die inzestiöse Erfahrungen
machtenmachten
75, die körperlich mißhandelt75, die körperlich mißhandelt
wurdenwurden
16. 16Diagnostik
Der ,,Fragebogen zu dissoziativenDer ,,Fragebogen zu dissoziativen
Symptomen“ (FDS)Symptomen“ (FDS)
,,Welche dissoziativen Zustände kennen sie?“,,Welche dissoziativen Zustände kennen sie?“
,,Wie oft befinden sie sich prozentual am Tag in,,Wie oft befinden sie sich prozentual am Tag in
solchen Zuständen?“solchen Zuständen?“
Addition der Prozentzahlen von allen ItemsAddition der Prozentzahlen von allen Items
Errechnen des MittelwertesErrechnen des Mittelwertes
Bei 25-30% sollten die Ausmaße der DissoziationBei 25-30% sollten die Ausmaße der Dissoziation
genauer erfaßt werdengenauer erfaßt werden
(FDS durchsprechen/halbstrukturiertes Interview)(FDS durchsprechen/halbstrukturiertes Interview)
18. 18Klassifikation
DSM-IV und ICD-10DSM-IV und ICD-10
beschrieben wird die Dissoziative
Identitätsstörung
schwere dissoziative Symptome gelten als
Kriterium für die Borderline-Persönlich-
keitsstörung
Folgende klinische Phänomene gehören zu
den dissoziativen Störungen:
dissoziative Amnesie
dissoziative Fugue
dissoziative Identitätsstörung
Depersonalisationsstörung
Borderline-Störung als Untertyp der ,,emo-
tional instabilen Persönlichkeitsstörung“
Dissoziative Persönlichkeitsstörungen
fallen unter ,,Neurotische Störungen“
Es wird keinerlei Verbindung zwischen der
Borderline-Störung und der Multiplen
Persönlichkeit hingewiesen.
19. 19
Die interaktionsreiche und dieDie interaktionsreiche und die
interaktionsarme Form derinteraktionsarme Form der
Dissoziativen PersönlichkeitsstörungDissoziativen Persönlichkeitsstörung
20. 20die interaktionsreiche Form
Die interaktionsreiche FormDie interaktionsreiche Form
Fallbeispiel: Frau A.Fallbeispiel: Frau A.
Sehnt sich nach Versöhnung ihrerSehnt sich nach Versöhnung ihrer
PersönlichkeitenPersönlichkeiten
Multiplizität als SchutzschildMultiplizität als Schutzschild
Keine VerzweiflungKeine Verzweiflung
14 interne Personen14 interne Personen
Tagebücher mit unterschiedlichen SchriftenTagebücher mit unterschiedlichen Schriften
„„Wir sind imWir sind im
MomentMoment
verunsichert!“verunsichert!“
„„Das wußten einigeDas wußten einige
von uns nicht.“von uns nicht.“
„„Die meisten wollen,Die meisten wollen,
und die anderenund die anderen
können nicht.“können nicht.“
21. 21die interaktionsreiche Form
Diagnose der Frau B.Diagnose der Frau B.
Dissoziative ZuständeDissoziative Zustände
Hohe SuggestibilitätHohe Suggestibilität
DramatisierungsneigungenDramatisierungsneigungen
Borderline-Störung auf hysteroidemBorderline-Störung auf hysteroidem
Symptomniveau (FDS-Wert 64%)Symptomniveau (FDS-Wert 64%)
22. 22die interaktionsarme Form
Die interaktionsarme FormDie interaktionsarme Form
Fallbeispiel Frau C.Fallbeispiel Frau C.
Schamgefühl bezüglich MultiplizitätSchamgefühl bezüglich Multiplizität
Sprache immer in Ich-FormSprache immer in Ich-Form
verängstigt und zurückhaltendverängstigt und zurückhaltend
auto- und fremdaggressive Tendenzenauto- und fremdaggressive Tendenzen
24. 24Therapie
Angst der PatientenAngst der Patienten
„„Integration läßt wesentliche PersönlichkeitsanteileIntegration läßt wesentliche Persönlichkeitsanteile
verschwinden.“verschwinden.“
reduzierte Person, Mutation zu einem Nichtsreduzierte Person, Mutation zu einem Nichts
nur Wunsch nach Koordinierungsverbesserungnur Wunsch nach Koordinierungsverbesserung
der Persönlichkeitszuständeder Persönlichkeitszustände
Verweigerung neuroleptischer MedikationVerweigerung neuroleptischer Medikation
26. 26Therapie
TherapiezieleTherapieziele
Versöhnung einzelner Anteile mitVersöhnung einzelner Anteile mit
der persönlichen Geschichteder persönlichen Geschichte
Reduzierung der Ich-SchwächeReduzierung der Ich-Schwäche
Reduzierung der frei flottierendenReduzierung der frei flottierenden
AngstAngst
Störung wird als verständlich fürStörung wird als verständlich für
Therapeuten dargestelltTherapeuten dargestellt
27. 27Therapie
TherapieerfolgeTherapieerfolge
Angstreduktion macht Dissoziation unnötigAngstreduktion macht Dissoziation unnötig
Entlastung des Patienten durch seine normaleresEntlastung des Patienten durch seine normaleres
Enpfinden der StörungEnpfinden der Störung
28. 28
Eine Patientin hatte während einer Gesprächsrunde zurEine Patientin hatte während einer Gesprächsrunde zur
Wochenendgestaltung lustig rumgeblödelt. Anschließend stand sie imWochenendgestaltung lustig rumgeblödelt. Anschließend stand sie im
Schwesterzimmer und bat um eine Kopfschmerztablette. Ich sprach sie an:Schwesterzimmer und bat um eine Kopfschmerztablette. Ich sprach sie an:
„„Nanu, eben noch so lustig und jetztNanu, eben noch so lustig und jetzt
eine Kopfschmerztablette?“ Sieeine Kopfschmerztablette?“ Sie
grinste: „Tja, haben ja nicht allegrinste: „Tja, haben ja nicht alle
Kopfschmerzen.“ Ich grinsteKopfschmerzen.“ Ich grinste
zurück: „Wie praktisch!“zurück: „Wie praktisch!“