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POP ART Künstler
Richard Hamilton (* 24. Februar 1922 in London) ist ein englischer Maler und Grafiker.


Leben und Werk
Hamilton besuchte im Jahre 1936 das „Westminster Technical College“ und die Central Saint
Martins College of Art and Design und arbeitete 1937 in einer Werbeabteilung sowie im Exhibition
Department der Reimann School London. Dort erhielt er die Erlaubnis, in seiner Freizeit kostenlos
am Zeichenunterricht teilzunehmen.1 Von 1938 bis 1940 studierte er Malerei an der Royal
Academy of Arts, wo er einen Kurs in technischem Zeichnen belegte. Zwischen 1941 und 1945
arbeitete er als technischer Zeichner und setzte sein Studium 1946 an der Akademie fort.
Von 1948 bis 1951 studierte er Malerei an der Slade School of Fine Art und begann seine Karriere
mit Zeichnungen, die er angeregt durch den Roman Ulysses von James Joyce fertigte. 1952 erhielt
er einen Lehrauftrag an der „Central School of Arts and Crafts“ in den Fächern Silberschmieden,
Typografie und Industriedesign. Im darauffolgenden Jahr erhielt er einen Lehrauftrag des King’s
College London an die University of Durham an das „Fine Art Department“. Im Jahr 1956
präsentierte Hamilton in der Whitechapel Art Gallery die zukunftsweisende Ausstellung „This is
Tomorrow“. Mit der kleinen Collage „Just what is it that makes today's homes so different, so
appealing?“ kreierte er eine Ikone der Pop-Art.
Dies gilt als Beginn der Pop-Art und damit Hamilton als ihr Gründer. Er setzte fortan
Gebrauchsgegenstände und moderne Technologien in der Bildenden Kunst ein und verwendete
Fotografien, Werbung, Plakate und auch computergenerierte Bilder für seine Gemälde und
Collagen. Eine bedeutsame Sammlung seiner Werke ist in der Tate Gallery zu sehen.
1963 machte er eine Reise durch die USA. 1965 begann er mit der Rekonstruktion von Marcel
Duchamps Le Grand Verre und organisierte 1966 eine Retrospektive von Marcel Duchamp in der
Tate Gallery. 1968 machte er durch sein Poster im Weißen Album der Beatles auf sich aufmerksam.
Er war Teilnehmer der 4. documenta in Kassel im Jahr 1968 und auch auf der Documenta 6 im Jahr
1977 als Künstler vertreten. In den Jahren 1977 und 1978 arbeitete er zusammen mit Dieter Roth in
Cadaqués.
2010 zeigte die Serpentine Gallery in London seine Werke in einer zusammenfassenden
Ausstellung Richard Hamilton: Modern Moral Matters. Die Gemälde, Installationen und
Papierarbeiten behandelten des Künstlers Antworten auf terroristische Angriffe, Kriege und
Aufstände.


Auszeichnungen (Auswahl)
•1997: Arnold-Bode-Preis der documenta
•2007: Max-Beckmann-Preis
•2008: Praemium Imperiale




1Swantje Kuhfuss-Wickenheiser: Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902 bis 1943. Ein jüdisches
Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime,
Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S.532
Werke (Auswahl)
•1952: Study for Respective, Tusche, Aquarell auf Papier, 23,5 × 20 cm, Museum Abteiberg,
Mönchengladbach
•1967: Sieves, in Zusammenarbeit mit Marcel Duchamp, Siebdruck zwischen zwei Glasplatten, 51
× 63 cm, Museum Abteiberg, Mönchengladbach


Literatur
•Hannelore Kersting (Bearb.): Kunst der Gegenwart. 1960 bis 2007. Städtisches Museum Abteiberg
Mönchengladbach, 2007, ISBN 978-3-924039-55-4
•Ausstellungskatalog Serpentine Gallery 2010: Richard Hamilton: Modern Moral Matters, König,
Köln ISBN 978-3-86560-751-5


Weblinks
•Literatur von und über Richard Hamilton (Künstler) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
•Richard Hamilton Biografie
•aktuelle Ausstellung mit Richard Hamilton
•Materialien von und über Richard Hamilton im documenta-Archiv

Valerio Adami
Valerio Adami (* 17. März 1935 in Bologna) ist ein italienischer Maler, der in Paris, Monaco und
Meina am Lago Maggiore lebt und arbeitet. Seine Malerei zeigt Einflüsse der Pop-Art, als deren
international bekanntester italienischer Vertreter er gilt. In seiner Wahlheimat Frankreich wird er
der Narrativen Figuration zugerechnet.


Leben
Adami begann sich ab 1945 mit der Malerei von Felice Carena zu beschäftigen. Auf Empfehlung
von Oskar Kokoschka begann er im Jahr 1951 das Studium an der Accademia di Brera in Mailand.
In der Klasse des Neo-Klassizisten Achille Funi befasste er sich bis 1954 vor allem mit klassischem
Zeichnen. 1955 zog er nach Paris, wo er künstlerisch von Roberto Matta und Wifredo Lam
beeinflusst wurde. Seine erste Einzelausstellung hatte Adami im Jahr 1959 in Mailand. 1962
heiratete er Camilla, wie er Absolventin der Brera-Akademie.
Am Anfang von Adamis künstlerischer Entwicklung stehen expressive Werke im Stil von Comic
Strips. Um die Zeit seiner Teilnahme an der documenta III 1964 in Kassel entwickelte er einen
eigenen Stil der Malerei, der Reminiszenzen an den französischen Cloisonismus aufweist. Auf der
Grundlage einer exakt übertragenen vorbereitenden Zeichnung entwirft Adami jedes Gemälde als
System geschlossener schwarzer Umrisslinien, die jeweils einfarbige Flächen (aplats) begrenzen.
1965 nimmt er in Paris an der Ausstellung La Figuration Narrative teil, die diese französische
Antwort auf die angelsächsische Pop-Art begründet. In den späten sechziger Jahren erarbeitet er im
Chelsea Hotel in New York City eine große Bildserie mit sozialkritisch aufgefassten
Großstadtmotiven, mit der er Italien 1968 auf der Biennale von Venedig vertritt. Den Katalogtext
schreibt Carlos Fuentes. Durch die revolutionären Ereignisse der Jahre 1967/1968 politisiert,
bereiste er Kuba, Mexiko und Venezuela und wandte sich in der Folge verstärkt politischen und
zeitgeschichtlichen Themen zu. Im Jahr 1971 drehte er zusammen mit seinem Bruder Giancarlo den
Film „Vacances dans le Désert“. Mit dem deutschen Dichter Helmut Heissenbüttel entsteht 1974 in
München das Buch „Das Reich“ mit einem Langgedicht und zehn Lithographien zur deutschen
Geschichte zwischen 1914 und 1945. Nach einer Reihe von allegorischen Portraits wichtiger
Wegbereiter der Moderne (zum Beispiel Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud, Walter Benjamin),
öffnet sich seine Malerei ab Mitte der Siebziger Jahre der abendländischen Geistesgeschichte und
Mythologie. Im Jahr 1977 nahm er ein zweites Mal an einer documenta teil, der documenta 6 in der
Abteilung Zeichnung.
Von der Kritik als Paradigma einer postmodernen Position in der Malerei erkannt, wurde Adamis
Werk vielfach Gegenstand philosophischer Reflexion, namentlich durch Jacques Derrida, Gilles
Deleuze, Paolo Fabbri, Jean-François Lyotard, Jean Luc Nancy und Michel Onfray. Viele
zeitgenössische Dichter haben mit eigenen Texten auf Adamis „literarische Malerei“ reagiert, so
Italo Calvino, Carlos Fuentes, Octavio Paz und Antonio Tabucchi.
Adami ist Mitglied des College International de Philosophie und Kommandant der Ehrenlegion.
2005 gründete er in Meina, Italien die Fondazione europea del disegno - Fondation Adami. Die
Stiftung soll nicht nur seinen künstlerischen Nachlass pflegen, sondern insbesondere die
Kulturtechnik des Zeichnens, verstanden in seinem weitesten Sinne als 'Entwurf von einer Sache',
erforschen und lehren.
Eine erste Retrospektive seiner Arbeit zeigte bereits 1970 das Musée d’art moderne de la Ville de
Paris. Zum fünfzigsten Geburtstag 1985 ehrte ihn das Musée National d'Art Moderne - mit einer
großen Rückschau, die in der Folge auch im Palazzo Reale in Mailand gezeigt wurde. Seither
folgten weitere Museumsretrospektiven seiner Arbeit, so in Valencia, Tokio, Tel Aviv, Siena,
Bochum, Buenos Aires, Florenz, Athen,Locarno und Miami.
Adamit hat verschiedene Arbeiten im öffentlichen Raum realisiert. Am bekanntesten sind die
Ausmalung im Foyer des Théâtre Musical de Paris - Theâtre du Châtelet, sowie die beiden
monumentalen Gemälde in der Bahnhofshalle des Pariser Gare d’Austerlitz.
Nach langjähriger Zusammenarbeit mit der Galerie Maeght, später Maeght-Lelong, und einigen
Jahren bei der Galerie Marlborough wird Adami seit 2004 von der Pariser Galerie Daniel Templon
vertreten.
Zitate:
•„Wenn ich einen Klecks machen will, zeichne ich ihn.“
•„Ein Gemälde ist vor allem ein System, um Erinnerungen festzuhalten.“
Literatur
•documenta III. Internationale Ausstellung. Katalog: Band 1: Malerei und Skulptur. Band 2:
Handzeichnungen, Industrial Design, Graphik. Kassel, Köln 1964.
•documenta 6: Katalog: Band 1: Malerei, Plastik/Environment, Performance. Band 2: Fotografie,
Film, Video. Band 3: Handzeichnungen, Utopisches Design, Bücher. Kassel 1977, ISBN 3-920453-
00-X.


Weblinks
•Literatur von und über Valerio Adami im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
•Biographie und Arbeiten
•Biographie, Werke und Ausstellungen
•Biographie
•Werkverzeichnis
•Materialien von und über Valerio Adami im documenta-Archiv

Alfredo Alcaín
Alfredo Alcaín (* 1936 in Madrid) ist ein spanischer Maler.


Leben
Seine künstlerischen Studien begann er an der „Escuela de Bellas Artes de San Fernando“ in
Madrid in den Jahren 1953 bis 1958, darüber hinaus belegte er Kurse in Gravur und Lithografie an
der Staatlichen Schule für Grafik und Dekoration in Madrid zwischen 1961 und 1964. Im Jahr 2003
erhielt er den Nationalpreis der Bildenden Künste.


Werke
Der Stil seiner Arbeit ist sehr nahe zur Pop-Art, die Alcaín durch Umwandelung neu kreiert. Er
verwendet eine Vielzahl von Medien und Techniken, von Plakaten, Collagen bis hin zu Stickereien.
Seine Arbeiten sind in Sammlungen und Museen auf der ganzen Welt zu sehen, wie z.B. im Museo
de Arte Contemporáneo de Sevilla2, Museo del Grabado de Buenos Aires, Museo Municipal de
Madrid, Museo de Bellas Artes, Bilbao, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía (MNCARS),
Madrid und andere.3




2http://www.spain.info/conoce/museo/sevilla/museo_de_arte_contemporaneo_jose_maria_moreno_galvan.html?l=es
3http://www.puertosantander.es/ing/todas_las_noticias.aspx?
idElemento=93&Tipo=MedioComunicacion&modo=detallar&origen=ga_pp_productos.aspx&claves=apertura|
desplegarComo&valores=true|relacion_puerto_ciudad.aspx
Weblinks
•Ausführliche Informationen über Alfredo Alcaín und seine Werke
•Spanische Seite des Künstlers

Christian Ludwig Attersee
Christian Ludwig Attersee, eigentlich Christian Ludwig (* 28. August 1940 in Bratislava,
deutsch: Pressburg) ist ein österreichischer Maler der Pop Art, Bühnenbildner, Musiker,
Schriftsteller und ehemals erfolgreicher Segelsportler (3-facher österreichischer Staatsmeister).


Leben
Der 1940 geborene Christian Ludwig kam 1944 nach Österreich. Seine Jugend verbrachte er in
Aschach bei Linz und am Attersee in Oberösterreich. Als erfolgreicher österreichischer
Segelsportler4 gewann er zahlreiche internationale Regatten.5 Ab 1951 begann er Kurzromane zu
schreiben, Lieder zu texten, Comic zu zeichnen und Bühnenbilder zu entwerfen.6 Ab 1957 studierte
Christian Ludwig an der Akademie für angewandte Kunst Wien Bühnenarchitektur und schloss im
Jahr 1959 das Studium der Malerei bei Eduard Bäumer7 an, das er 1963 erfolgreich beendete.8 Es
entstanden zwischen 1963 und 1965 seine ersten Bilderzyklen „Wetterbilder“ und
„Regenbogenanomalien“.9 Seit Mitte der 1960er Jahre ist er mit Protagonisten der Gruppe des
Wiener Aktionismus befreundet, mit denen er zeitweise auch zusammenarbeitet. Darunter
insbesondere Günter Brus, Hermann Nitsch und Gerhard Rühm, an deren Aktionen er sich auch
beteiligte.1011 Mit seinen ersten sogenannten „Gegenstandserfindungen“ im Bereich der Erotik und
des Alltags machte er sich zwischen 1964 und 1966 einen Namen in der europäischen Pop Art.12 Es
entstanden die für ihn typischen Objekterfindungen wie „Speisekugel“, „Speiseblau“ oder das
„Attersteck“.13 1965 übersiedelte er nach Berlin, wo er auch seine erste Ausstellung zeigte.14 Ab
1966 nahm Christian Ludwig, in Anspielung an seine Zeit als erfolgreicher Segelsportler und an
seine Zeit am Attersee, den Künstlernamen Christian Ludwig Attersee an.151617
1971/72 verbrachte Attersee mit einem DAAD-Stipendium in West-Berlin.18 Dort entstand der
Zyklus „Segelsport“, Attersee zählte zwischenzeitlich zu den vielfältigsten Künstlern Österreichs.19




4Biographie, Website von Christian Ludwig Attersee. Abgerufen am 28. August 2010.
5Website Christian Ludwig Attersee von Art Directory. Informationsportal für Kunst und Kultur. Abgerufen am
28. August 2010.
6Christian Ludwig Attersee wird 70 auf wien.orf.at, 28. August 2010. Abgerufen am 28. August 2010.
7Christian Ludwig Attersee. In: Österreich-Lexikon von aeiou.
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18Stipendiaten-Liste auf der Website des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Abgerufen am 23. Jänner 2010.
19
Künstlerische Entwicklung
Anfangs der Objekt- und Aktionskunst nahestehend, bemühte er sich unter Einbindung von Musik,
Sprache, Fotografie, Film etc. eine neue Form des Gesamtkunstwerks zu entwickeln (Beispiele der
Objekterfindungen sind „Speisekugel“ und „Speiseblau“, das „Objekt Vagina“,
„Prothesenalphabet“, „Attersteck“ und „Speicheltönung“). Später werden für ihn Zeichnungen und
Tafelbilder (meist in Acrylmalerei) über die Themen Sexualität und Naturerfahrung
charakteristisch. Er selbst sieht sich als „der große Einzelgänger der österreichischen Kunst der 60er
Jahre, [als] Gegenpol zum Wiener Aktionismus [und in] der zweiten Hälfte der 70er Jahre
[… als …] Gründerfigur der ‚Neuen österreichischen Malerei‘.“20
Seine Werke sind durch figural-symbolischen Stil, leuchtende Farben und dynamischen Pinselstrich
gekennzeichnet. Vielfach doppelbödige Assoziationen und Phantasien einer – ebenso
individualistischen wie doch auch sehr österreichischen – Sicht der Dinge mit Hang zu sexueller
Persiflage. Häufig wird auch der Rahmen in das Werk einbezogen oder finden sich Textelemente in
die Darstellung eingebettet.
Seine Ausstellungen sind meist als Inszenierungen mit Musik und Literatur, teilweise gemeinsam
mit Künstlerfreunden, gestaltet. Im Jahr 1984 vertrat er Österreich bei der Biennale in Venedig.
1985 publizierte Attersee seine LP „Lieder von Wetter und Liebe“.21 Im Jahr 1986 folgte die
Gestaltung von Wiens erstem Champagnerball im Konzerthaus und 1987 eine Schiffsschaukel für
André Hellers „Luna Luna-Rummelplatz“. Mit der von ihm gestalteten Fassade des 1996 eröffneten
Attersee-Hauses auf der Wiener Mariahilferstraße, ein Geschäftshaus einer internationalen
Textilkette, entwarf er mit dem 210 Quadratmeter großen Mosaik „Wetterhändler“ das größte
Glasmosaik Europas. Im Jahr 2006 hüllte er für sechs Wochen den Wiener Ringturm in Folie. Im
November 2007 wurde das 220 Quadratmeter große Innenraummosaik „Reichtum Erde“ in der
Geologischen Bundesanstalt Wien fertig gestellt. Attersee gehört zu den international
meistbeachteten österreichischen Künstlern.
Im Jahr 1990 wurde Attersee als außerordentlicher Professor an die Universität für angewandte
Kunst Wien für „Meisterklasse für experimentelles Gestalten“ berufen. Ab 1992 wurde ihm als
ordentlicher Professor die „Meisterklasse Malerei, Animationsfilm und Tapisserie“ übertragen.22 Er
lehrte an der Angewandten bis 2009.23 Weiters lehrte er an der Internationalen Sommerakademie
für Bildende Kunst in Salzburg.
Mitgliedschaften hält Attersee an der IG Bildende Kunst (Wien) und am Künstlerhaus Wien in der
Sektion Maler.


Privat
Christian Ludwig Attersee ist mit der Leiterin des Bank Austria Kunstforum, Ingried Brugger,
verheiratet.24 Er lebt und arbeitet in Wien und am Semmering,25 sowie in St. Martin an der Raab im
Burgenland.26



20
21„Lieder von Wetter und Liebe“, Attersee-Archiv Wien, September 1985. Design, Text, Musik, Gesang und Klavier
von Attersee.
22
23
24
25
26
Auszeichnungen
•1998: Großer Österreichischer Staatspreis für Bildende Kunst (Mai 1998)27
•2004: Lovis-Corinth-Preis der Künstlergilde Esslingen, Baden-Württemberg (Sommer 2004)28
•2005: Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (September 2005)29
•2007: Silbernes Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland
Niederösterreich30


Ausstellungen (Auswahl)
•1965: Berlin (erste Ausstellung)31
•1977: documenta 6 in Kassel
•Anfang der 1980er Jahre: Werkschau „Attersee Werksquer“ in verschiedenen Museen und
Kunsthäusern in Österreichs und Deutschland32
•1984: Biennale in Venedig, Gestaltung des „österreichischen und ersten internationalen Pavillon“33
•1993: Retrospektive Einzelausstellungen im Gemeente Museum in Den Haag
•1997: Große Retrospektive in der Grafischen Sammlung der Albertina in Wien
•2002: Umfangreiche Retrospektive im Stedelijk Museum in Amsterdam
•2005: Große Retrospektive mit Werken der letzten 5 Jahre im Bank Austria Kunstforum in Wien
•2005: Figur und Wirklichkeit. Wie österreichische Maler die Welt verwandeln. Tiroler
Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck / Österreich
•2006: Superstars. Kunstforum Wien und Kunsthalle Wien
•2006: Attersee: Die Liebe - Das Haus - Der Ring. Museum Würth, Künzelsau. (Erweiterte
Ausstellung der Retrospektive von 2005 im Bank Austria Kunstforum.)


Bühnenbildnerische Tätigkeiten (Auswahl)
•Frühjahr 2005: Bühnenbildausstattung für Ballett „Petruschka“ von Igor Strawinsky an der Wiener
Staatsoper
•Mai 2006: Bühnenbildausstattung für das Ballett „Amadé“ am Belgrader Madlenianum
•2007: Ausstattung des 1. Liederballs des Wiener Männergesangsvereins im Kursalon Wien
•2008: „Gesamtkunstwerk“ (Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme): Richard Strauss’ „Salome“
am Theater Bremen



27
28
29
30
31
32
33
Werkverzeichnis
•Peter Gorsen: Attersee - Werkverzeichnis 1963-1994. Residenz, Salzburg 1994.


Literatur
•Alfred Weidinger: Attersee - Biographische Sätze zum Segelsport. In: Christian Ludwig Attersee -
Segelsport, 1951-2006. Edition Anteros, Wien 2006, S. 7-21, ISBN 3-85340-022-1


Weblinks
•Literatur von und über Christian Ludwig Attersee im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
•Offizielle Website von Christian Ludwig Attersee
•Christian Ludwig Attersee. In: Österreich-Lexikon von aeiou.
•Christian Ludwig Attersee auf kunstaspekte.de

Jim Avignon
Jim Avignon, (* 24. Dezember 1966 in München als Christian Reisz) ist ein deutscher Pop-Art-
Künstler und Vertreter der art modeste. Avignon betätigt sich als Maler, Musiker, Illustrator und
Konzeptkünstler. Zentrum seines Arbeitens ist Berlin, speziell die Clubs der dortigen Techno-
Szene. Jim Avignon ist dafür bekannt, dass er seine in hohem Tempo zahlreich produzierten Bilder
oft zu sehr niedrigen Preisen verkauft oder gar verschenkt. Seine Kunst wurde deswegen auch
schon als Cheap Art bezeichnet.34 Seit 2006 lebt Avignon in New York.
Vor seiner Karriere als Künstler arbeitete Avignon nach seinen Angaben unter anderem als
Programmierer, Altenpfleger und Schulbusfahrer.35


Künstlerisches Werk
Seine offizielle Karriere als Maler begann Jim Avignon in den frühen 1990er Jahren mit
Dekorationen und Bühnenbildern für Rave-Veranstaltungen. Zentrales Motiv in der Kunst des Jim
Avignon ist die Schnelligkeit, der Ausdruck des „Lebensgefühls der Generation Techno“ und „das
Scheitern des Individuums“ in einer sich ständig beschleunigenden Welt. Dieses zeigt sich auch in
seiner Produktivität, die nach seinen eigenen Angaben bei durchschnittlich 4,37 Werken pro Tag
liegt. In den 1980er Jahren malte er beispielsweise alle Exponate für eine Ausstellung in einer
Woche. Trotz der an die Popkultur angelehnten Umsetzung beziehen sich Avignons Bilder oft
kritisch auf die Gegenwartsprobleme wie Bestechung und Korruption („the man behind me“) oder
den Mangel an wirklicher Kommunikation in der sogenannten Informationsgesellschaft
(„Communication Disaster“, „interview situation“ oder „the press conference“).




34Martina Wimmer und Stella Bettermann: „Ihr Bilderlein kommet“, in: FOCUS Magazin 1997, Nr. 52
35Suzann-Viola Renninger: „Falsch gerechnet. Der Popartkünstler Jim Avignon“, in: Schweizer Monatshefte,
September/Oktober 2004
Zu den Projekten Avignons zählen eine Performance während der Documenta X, in der er –
außerhalb des offiziellen Ausstellungsprogramms – jeden Tag ein neues Bild malte, um es
daraufhin wieder zu vernichten,36 und die Anfertigung eines Gemäldes mit einer Fläche von 2800
m², das anlässlich der Wiedereröffnungsfeier des Berliner Olympiastadions von 132 Sportlern in
das Stadion getragen wurde. Ein weiteres bekanntes, öffentlich zugängliches Werk Avignons ist ein
von ihm bemalter Abschnitt des längsten erhaltenen Berliner Mauerabschnittes, der East Side
Gallery.


Arbeit als Designer
Jim Avignon gestaltete auch Swatch-Uhren, bemalte ein Flugzeug der Deutschen BA, Autos von
Rover und illustrierte ein Kochbuch (Hoch die Dose, 2006). Anlässlich der Buddy Bär Berlin Show
2001 gestaltete er einen Bären, der über ein Jahr an prominenter Stelle auf dem Kurfürstendamm
stand. Jim Avignon veröffentlichte mehrere Bücher sowie das Kunst- und Grafik-Magazin attack
delay.
 Für den 2005 erschienenen Film One Day in Europe von Hannes Stöhr gestaltete Avignon
zusammen mit Neil Reynolds das Filmplakat.


Neoangin
Mit seiner „1 Mann Heimelektronikband“ Neoangin brachte Jim Avignon mehrere Alben auf den
Markt. Außerdem finden international Auftritte in Clubs statt, wo Avignon sowohl musiziert als
auch malt. Der Name Neoangin ist laut Avignon eine Anspielung auf die gleichnamigen süßen
Halsschmerztabletten.
Sein Musikstil kann in weitesten Sinne in der elektronischen Musik verortet werden. Neoangin
spielt Elektropop, der unter anderen Pop der 60er, Chanson, New Wave, Electroclash und Hip-Hop
zitiert. Seine Musikstücke sind oft verhältnismäßig kurz (um die zwei Minuten) und zeichnen sich
durch zugängliche Melodien und Harmonien aus.


Bibliographie (Auswahl)
•Jim-Avignon [sic]: Welt und Wissen, Verbrecher Verlag, Berlin, 2003
•Tom Combo, Vielleicht nur Teilzeit, Berlin 2001 (Illustrationen)
•Jim Avig [sic] & Lisa Brown: Non Radioactive, Paris, 2000
•Jim Avignon, TV made me do it, Berlin 2000
•Jim Avignon, Busy, Berlin 1998


Weblinks
•Offizielle Website von Jim Avignon
•Neoangin auf MySpace
•Literatur von und über Jim Avignon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
36„Jim Avignon – Der schnellste Maler der Welt“, in: KuBus Magazin Nr. 61, 2004
•Jim Avignon bei artfacts.net
•Galerie von Jim Avignon

Marie-Claire Baldenweg
Marie-Claire Baldenweg (* 27. März 1954 in Solothurn, Schweiz) ist eine international tätige
Kunstmalerin.


Leben
Marie-Claire Baldenweg ist mit dem Musiker Pfuri Baldenweg verheiratet. Aus der gemeinsamen
Verbindung gingen drei Kinder, Nora, Diego und Lionel Vincent, hervor. Sie lebt mit ihrer Familie
im australischen Byron Bay. Das Markenzeichen ihrer Arbeit ist, dass sie seit den frühen 1970er
Jahren Plastiksäcke als Hauptmotiv in ihren Werken benutzt. Ihr Stil kann als eine Art Pop-Art und
Photorealismus bezeichnet werden.


Höhepunkte
•Eine sechsmonatige Einzelausstellung unter dem Namen „Carried Away“ wurde 1988 im
Powerhouse Museum in Sydney ausgerichtet.
•Die Bilderserie „Global Market – Bagflags of the World“ wurde im Jahr 2003 an der Swiss
Exchange und im Jahr 2005 an der Australian Stock Exchange in einer musealen Ausstellung der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht.


Zitate
•Die Königin der Plastiksack Kunst (Ros Reines, Sunday Telegraph, Australien, 02/2005)
•Marie-Claire's Schaffen könnte man als zeitgemäße Pop-Art bezeichnen, die zugleich die
Möglichkeiten der Globalisierung zelebriert und die unschöneren Aspekte kritisiert. (Anthony Bond,
Director Curatorial und Hauptkurator internationale Kunst, Art Gallery of New South Wales,
02/2005)
•Plastiktragetaschen sind für Marie-Claire Baldenweg „ein treffendes Symbol unserer
kapitalistischen Hochglanz- und Hightech-Ära“. (Petra Bosetti, Art – Das Kunstmagazin,
Deutschland, 11/2003)


Weblinks
•Literatur von und über Marie-Claire Baldenweg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
•Website von Marie-Claire Baldenweg
•Baldenweg, Marie-Claire. In: Sikart.
Werner Berges
Werner Berges (* 7. Dezember 1941 in Cloppenburg) ist ein deutscher Pop-Art-Künstler. Für eine
Reihe zeitgenössischer Kritiker reifte Berges schon sehr früh zu einem der wichtigsten Vertreter der
Pop-Art in Deutschland heran.


Leben
Von 1960 bis 1963 studierte er an der Staatlichen Kunstschule in Bremen bei Johannes Schreiter.
1963 bis 1968 folgte ein Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei
Alexander Camaro. Berges lebt und arbeitet in Schallstadt bei Freiburg und Cadaqués in Spanien.
Eine seiner frühen Einzelausstellungen fand 1966 in den Räumen von Großgörschen 35 statt.37
Durch Werner Berges wurde die Pop-Art in Deutschland manifestiert. Er gilt als wichtigster
deutscher Vertreter dieser Kunstrichtung.
Berges ist Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und des Künstlerbundes Baden-Württemberg.


Bilder
Typisch für Berges Arbeiten sind leuchtende Primärfarben, klare Konturen, die Verwendung von
Rasterpunkten und Streifen, die den Gemälden auf spielerische Art und Weise den Charakter von
Reproduktionen verleihen.
Inhalt seiner Werke sind immer wieder der Werbung entnommene Frauen, Modells und Stars aus
Reklame und Modephotographie, denen der Künstler allerdings durch seine Darstellung einen
neuen Stellenwert gibt. Erotische Körper, verführerische Blicke und strahlende Gesichter setzt er
mit kräftigen Farben, Rasterpunkten, Streifen und Collagen um.


Ausstellungen
Werner Berges stellte seine Werke in über 200 In- und Auslandsausstellungen aus. Außerdem
gestaltete er das Cover zu Mousse T.'s Album „Gourmet de Funk“.


Auszeichnungen
•1965 2. Preis für Malerei, Neues Forum, Bremen
•1967 Burdapreis für Graphik, München
•1967 Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes, Bonn
•1969 Förderpreis des Landes Niedersachsen Meisterschüler, Hannover
•1970 Preis der Oldenburgstiftung
•1981 Regiopreis der Wirtschaft, Basel
•1985 Stipendium der Djerassi-Foundation Woodside, Kalifornien
37Großgörschen 35 auf kunstaspekte.de
Werke in Museen (Auswahl)
•Landesmuseum Oldenburg
•Kupferstichkabinett Berlin
•Augustiner Museum Freiburg
•Kupferstichkabinett Dresden
•Sprengel Museum, Hannover
•Museum Ludwig, Köln
•Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen


Ausstellungskataloge (Auswahl)
•Berges in Berlin : Bilder, Aquarelle und Zeichnungen 1963 - 1977. Markgräfler Museum,
Müllheim 1998. Ausstellungskatalog, 78 S.
•Berges in Baden : Bilder, Aquarelle und Zeichnungen 1977 – 1998. Markgräfler Museum,
Müllheim 1998, ISBN 3-00-002733-5. Ausstellungskatalog, 84 S.
•Werner Berges. Pop Art. Arbeiten 1965 – 1977. Ausstellung Museum der Stadt Ratingen vom 26.
März bis 1. Mai 2000 und Kunstverein Münsterland e. V. vom 5. Mai bis 23. Juli 2000. Kunstverein
Münsterland, Coesfeld 2000, ISBN 3926538368.
•Erika Davis-Klemm (Hrsg.): Katalog zur Ausstellung „Jede Menge Leute“. DavisKlemmGallery -
Verlag, Frankfurt 2008.


Literatur (Auswahl)
•Tobias Kaufhold: Auf der Suche nach der verlorenen Form. Werner Berges und die Pop-Art.
Depelmann, Langenhagen 1998, ISBN 3-928330-25-X. Zugleich: Bochum, Universität,
Dissertation.
•Werner Berges. Bilder, Aquarelle und Zeichnungen 1982 – 1990. Edition Domberger, Freiburg
1990, ISBN 3922646085.
•Werkverzeichnis der Grafik. Isensee Verlag, Oldenburg 2002, ISBN 3-89598-876-6.


Weblinks
•Literatur von und über Werner Berges im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
•Werner Berges auf kunstaspekte.de
•Biografie, Ausstellungsverzeichnis, Auszeichnungen, Presseartikel und Kataloge
•Eine ausführliche Ausstellungsbiographie zum Künstler
Peter Blake (Künstler)
Sir Peter Blake CBE (* 25. Juni 1932 in Dartford, Kent) ist ein britischer Künstler.


Leben
Peter Blake studierte von 1946 bis 1951 am Gravesend Technical College and School of Art und
von 1951 bis 1956 am Royal College of Art in London, wohin er auch als Lehrer von 1964 bis 1976
zurückkehrte. Sein Schüler Ian Dury widmete ihm später den Song Peter the Painter.


Werk
Peter Blake wurde in den späten 1950er Jahren einer der bekanntesten Künstler der Pop Art.
Themen seines Schaffens sind Idole der Popkultur, die Welt des Zirkus und die dazugehörenden
Veranstaltungsplakate, Comics und Postkarten. Seine Techniken sind die Collage und Assemblage
sowie deren Imitation in gemalter Form. Sein bekanntestes Werk ist das Design des
Schallplattencovers des Beatles-Albums Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band von 1967. 1975
war er Mitbegründer der Künstlergemeinschaft Brotherhood of Ruralists, als er durch die ländliche
Umgebung seines Wohnsitzes in Wellow neue künstlerische Impulse erhielt und sich der
Landschaftsmalerei in realistischen Maltechniken zuwendete.

Patrick Caulfield
Patrick Caulfield (* 29. Januar 1936 in London; † 29. September 2005 in London) war ein
englischer Maler, Druckgrafiker und Illustrator. Er zählt zur britischen Pop-Art.


Leben
Patrick Caulfield studierte an der Chelsea School of Art in London von 1956 bis 1960 und am
Royal College of Art von 1960 bis 1963. Er nahm an der berühmt gewordenen Young
Contemporaries Ausstellung des Jahres 1961 teil, welche die Royal College Studenten um David
Hockney, R. B. Kitaj, Allen Jones, Derek Boshier, Peter Phillips, mit einem Schlag bekannt machte.
Nach dem Studium kehrte Caulfield als Hochschullehrer an die Chelsea School of Art zurück
(1963–1971). 1964 wurde er in der Pop-Art New Generation Ausstellung in der Whitechapel Art
Gallery in London gezeigt. Caulfield war aber kein typischer Pop-Art Künstler. Beeinflusst von
Juan Gris, Legér und René Magritte, entwickelte er aber einen eigenen, linearen Stil, der erkennbare
Gegenstände nur im Umriss wiedergab. Er kombinierte aber auch geradlinige Formen durch
detaillierte Elemente nach der Art des Fotorealismus. Caulfield war auch als Designer von Plakaten,
Buchumschlägen und Keramik tätig, 1973 illustrierte er für Petersburg Press Gedichte von Jules
Laforgue. An der Royal Opera House im Covent Garden entwarf er auch Bühnenbilder für
Frederick Ahtons Ballett Rhapsodie.


Ausstellungen
•1961/62/63: Young Contemporaries, R.B.A. Galleries, London
•1964: New Generation, Whitechapel Gallery, London
•1965: Einzelausstellung in der Robert Fraser Gallery, London
•1965: 4. Biennale, Salon de la Jeune Peinture, Musee d′Art Moderne, Paris. Caulfield erhält die
Auszeichnung für Graphik.
•1966: Einzelausstellung in der Robert Elkon Gallery, New York
•1967: Internationalen Grafikausstellung in Ljubljana, Jugoslawien
•1977: Ausstellung in Santa Monica, Kalifornien
•1978: Tate Gallery, London
•1981: große Retrospektive in der Tate Gallery, London, und der Walker Art Gallery, Liverpool
•1996: Einzelausstellung bei Curwen Gallery, London
•1997, 1998, 2002: Einzelausstellungén in den Waddington Galleries, London
•1998: Einzelausstellung in der Victoria Art Gallery, Bath
•1999: Einzelausstellung in der Alan Cristea Gallery, London
•1999: Einzelausstellung in der Hayward Gallery, London
•1999: Einzelausstellung bei Artforum Magazine Inc., New York
•2000: Einzelausstellung bei Gwyther Contemporary, London
•2000: Einzelausstellung in der Milton Keynes Gallery, Milton Keynes
•2000: Einzelausstellung in der Peter Gwyther Gallery, London


Literatur
•Marco Livingstone: Patrick Caulfield: Paintings. Lund Humphries Publishers, Aldershot u. a.
2005, ISBN 0-85331-917-0.
•Christopher Finch: Patrick Caulfield. Penguin, Harmondsworth 1971, ISBN 0-14-070622-4,
(Penguin new art 2).


Weblinks
•Literatur von und über Patrick Caulfield im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
•Caulfield in der Tate Gallery
•Eintrag in www.artfacts.net
•Bigrafische Angaben bei www.getty.edu

Živko Đak
Živko Đ ak(kyrillisch Живко Ђак; * 4. Januar 1942 in Belgrad) ist ein serbischer Maler.
Leben
Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste Belgrad sowie in London; in Belgrad
promovierte er 1970 bei Boško Karanović. Er lebt in Novi Sad.
Seine Bilder werden stilistisch zur Pop-Art und zur Neuen Figuration gezählt. In den 1990er Jahren
malte er großformatige Aquarelle, die Menschen, Tiere und Pflanzen jeweils in geometrisch
vereinfachter Form darstellen. Er lehrte an der Akademie der Künste Novi Sad.


Literatur
•S. Živković , in: Allgemeines Künstler-Lexikon, Band 23, 1999 (ISBN 3-598-22763-9), S. 470


Weblinks
•Artikel über Živko Đ ak (serbisch, mit Bild)
•Bild "Ludi Pjero", 1968

Ed Heck
Ed Heck (* 1963 in Brooklyn) ist ein US-amerikanischer Pop-Art-Künstler.


Leben und Werk
Heck hat nach dem Abschluss der Kunstschule zunächst Kinderbücher illustriert und für
Wissenschaftsjournale gearbeitet. Seine erste Ausstellung 1999 in New York wurde ein großer
Erfolg. Häufig von ihm verwendete Motive sind Hunde, Katzen, Fische. Die von ihm illustrierten
Bücher wenden sich vor allem an 4- bis 8-Jährige, die er oft zusammen mit Price Stern Sloan
publiziert.


Illustrierte Bücher
•Monster Opposites (im Druck)
•Color-by-Penguins (im Druck)
•Shape Up, Pup! (im Druck)
•A B C D Eat! (im Druck)
•Goodnight Dog (2010)
•Many Marvelous Monsters (2010)
•Chameleon's Colors (2010)
•Happy HoliDogs (2009)
•Hide and Squeak (2009)
•Love Song (2008)
•Big Fish Little Fish (2007)
•Monkey Lost (2005)


Weblinks
•http://www.edheck.com
•http://www.galerie-mensing.de/kuenstler/heck/heck.html

Walter Gaudnek
Walter Gaudnek (* 1931 in Fleyh, Böhmen-Tschechien) ist ein moderner Künstler und
Kunstprofessor an der University of Central Florida in Orlando. Gaudnek gehört seit den 1970er
Jahren zu den Hauptvertretern der Pop-Art. Er griff als einziger Pop-Art-Künstler auch religiöse
Themen (z. B. Kreuzweg in St. Michael in Schweinfurt) auf.


Leben und Werk
Durch die Vertreibung verliert Gaudnek 1946 seine sudetendeutsche Heimat. 1947 besucht er die
Realschule in Schrobenhausen, 1948 bis 1951 die damalige Oberrealschule in Ingolstadt (heute
Christoph-Scheiner-Gymnasium). 1951 besucht er die Blocherer Schule für freie und angewandte
Kunst in München. Nach einem Jahr wechselt er an die Akademie der Bildenden Künste München.
1953 gründet er zusammen mit H. E. Gabriel die Neue Galerie in Ingolstadt und weitere in
München. Von 1957 bis 1959 studiert er an der University of California. 1968 promoviert Gaudnek
an der New York University mit dem Thema „Die symbolische Bedeutung des Kreuzes in der
amerikanischen Malerei der Gegenwart“. Seit 1970 ist er Professor an der University of Central
Florida für Malerei, Grafikdesign, Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft.


Gaudnek-Museum
Das Gaudnek Europa Museum in Altomünster, besteht seit 1999. In drei Etagen stellt Gaudnek
rund 400 seiner Bilder und Skulpturen aus. Das Museum zeigt eine Sammlung von Gemälden,
Zeichnungen, Aquarellen, Collagen, Assemblagen, Objekten, Skulpturen, Druckgrafik, das
„Theater aus dem Koffer“, ein Archiv mit Fotos und Dokumenten aus den Jahren 1949–2005.
Auch in der Galerie im Treppenhaus der Volksschule Altomünster sind viele Pop-Art-Werke
Gaudneks zu bewundern.


Literatur
•Wilhelm Liebhart: Prof. Dr. Walter Gaudnek. In: Wilhelm Liebhart (Hrsg.): Altomünster: Kloster,
Markt und Gemeinde. 1023 S., Altomünster 1999, S. 715–727, ISBN 3-00-005192-9.
Weblinks
•Literatur von und über Walter Gaudnek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
•Gaudnek-Werke
•Gemalter Trauergesang einer Stadt – New Orleans – (Donaukurier, 2006)
•en: Walter Gaudnek: Professor of Art, Painting – (UCF)
•en: Walter Gaudnek: Alchemy & Magic; Medieval Images for the 21st Century – (UCF)

David Hockney
David Hockney, CH (* 9. Juli 1937 in Bradford, Yorkshire) ist ein britischer Maler, Grafiker,
Bühnenbildner und Fotograf, der lange Zeit in Kalifornien lebte und im Jahr 2000 wieder nach
Bridlington, England zurückkehrte. Hockney gilt als ein einflussreicher Künstler des
20. Jahrhunderts.


Leben und Wirken
Hockney wurde als viertes von fünf Kindern als Sohn des Buchhalters Kenneth Hockney und seiner
Frau Laura geboren. Der Vater war Hobbymaler und förderte die künstlerische Begabung des
Sohnes. Nach dem Besuch der Bradford Grammar School schrieb er sich 1959 am Royal College of
Art in London ein, wo er R. B. Kitaj kennenlernte. Er wurde oft mit der Pop-Art in Verbindung
gebracht, er selbst verneinte dies jedoch stets.38 Seine frühen Arbeiten zeigen auch
expressionistische Elemente und sind den Arbeiten von Francis Bacon ähnlich. Gelegentlich, wie
etwa in We Two Boys Together Clinging (1961), nach einem Gedicht von Walt Whitman benannt,
beziehen sich seine Arbeiten auf seine Homosexualität.
Später ließ sich Hockney in Kalifornien nieder und malte eine Serie von Ölgemälden von
Swimmingpools in Los Angeles. Diese haben einen realistischeren Stil und verwenden leuchtende
Farben. Er machte auch Drucke, Porträts von Freunden und Bühnenbilder für Glyndebourne, die
Mailänder Scala und die Metropolitan Opera in New York City.
Er war Teilnehmer der 4. documenta in Kassel im Jahr 1968 und auch auf der documenta 6 im Jahr
1977 als Künstler vertreten.
1974 war Hockney das Thema von Jack Hazans Film, A Bigger Splash (benannt nach einem von
Hockneys Swimmingpool-Bildern aus dem Jahre 1967). Viele seiner Werke finden sich jetzt in der
alten Textilfabrik Salts Mill in Saltaire, in der Nähe von Bradford.
Ab dem Jahr 1976 schuf Hockney mit der Mappe Twenty Photographic Pictures fotografische
Arbeiten und hatte mit dieser Kunst Erfolg. Seine „Pictures“ setzte er aus über 100 Polaroidbildern
zu einer Fotocollage zusammen. Weil diese Fotos aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen
wurden und zu etwas unterschiedlichen Zeiten, erinnert das Ergebnis an kubistische Gemälde.
Einige dieser Werke stellen Landschaften dar, andere sind Porträts. Ein Beispiel dieser
Schaffensphase ist eine aus 63 Polaroids zusammengesetzte Komposition, die die Schwestern
Imogen und Hermiane Cornwall-Jones zeigt.




38David Hockney. The Artchive, abgerufen am 19. November 2008 (englisch).
Ab Mitte der 1980er Jahre wandte sich Hockney wieder mehr der Malerei zu, die Einflüsse von
Henri Matisse und Pablo Picasso aufwies. Gleichzeitig schuf er mit den neuen technischen
Möglichkeiten die Home Made Prints, Bilder aus dem Farbkopierer, und übertrug Bilder mit
Faxgeräten.39
Im Jahr 1991 wurde er in die Royal Academy of Arts in London gewählt.40


Kritiker der Anti-Rauch-Kampagne
Hockney ist als Raucher ein vehementer Kritiker der in Großbritannien und auch sonst überall
eingeführten Rauchverbote. Er begründet das unter anderem damit, dass dies nur der
Pharmaindustrie diene, welche damit Produkte wie Prozac ungehindert verbreiten könne. Hockney
stellt aber nicht in Abrede, dass Rauchen, passiv oder aktiv, grundsätzlich auch schädlich sein kann.
Allerdings hält er Überlegungen dieser Art nicht gerade für visionäre Großtaten.41


Autobiografie
•David Hockney: Die Welt in meinen Augen. Autobiografie 1973–1992. Verlag Kurt Liebig,
Schmieheim 2005, ISBN 978-3-938715-00-0


Literatur
•Burkhard Kling (Hrsg.): David Hockney. Sechs Märchen der Brüder Grimm. Six Fairy Tales from
the Brothers Grimm. 39 Radierungen. Jonas Verlag, Marburg 2009, ISBN 978-3-89445-399-2.
•Lawrence Weschler: David Hockney: Camera Works. Verlag Kindler, München 1984, ISBN 3-
463-00888-2. Das fotografische Werk Hockneys, Texte in deutscher Sprache.


Filmdokumentation
•A Bigger Splash. Britischer Dokumentarfilm von Jack Hazan aus dem Jahr 1974, 101 Minuten
(O.m.U.). A Bigger Splash in der Internet Movie Database
•Hockney at the Tate. Britischer Dokumentarfilm von Alan Benson aus dem Jahr 1988, 52 Minuten,
erschienen bei Arthaus Musik GmbH 2007, ISBN 978-3-939873-14-3


Musik
•Der deutsche Komponist Moritz Eggert schrieb das Werk Number Nine VII: A Bigger Splash für
Großes Orchester mit direktem Bezug auf Hockneys berühmtestes Bild.




39Die 100 des Jahrhunderts – Maler.Hrsg. Jordan/Lenz. Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 978-3-499-16456-9, S. 70 f
40
41David Hockney: Ich rauche, weil es mir guttut. FAZ.net, 14. Juli 2007, abgerufen am 19. November 2008.
Öffentliche Sammlungen
•Pinakothek der Moderne, München (Sammlung Stoffel)


Weblinks
•David Hockney bei artfacts.net
•Informationen zu David Hockney im BAM-Portal
•David Hockney in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
•David Hockney bei photography-now.com
•Bild: Peter getting out of Nick’s pool (1966)
•Montierte Polaroidbilder
•Bilder in hoher Auflösung
•kunstaspekte.de
•Biografie und Werke von David Hockney
•David Hockney Biografie bei WHO'S WHO
•SZ-Magazin: "Ganz weit vorn"
•Literatur von und über David Hockney im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
•Materialien von und über David Hockney im documenta-Archiv

Robert Indiana
Robert Indiana (* 13. September 1928 in New Castle, Indiana; ursprünglich Robert Clark) ist ein
US-amerikanischer Maler sowie Hauptvertreter der Pop-Art und der Signalkunst.
Bekannt wurde er durch seine plakativen Zeichenbilder, die zu den radikalsten Äußerungen in der
Pop-Art zählen. Ebenso einfach wie Indianas 1966 entstandenes Werk LOVE mit seinen
Buchstaben L und O, darunter V und E – in den Farben Rot, Blau und Grün –, erscheinen seine
anderen Arbeiten aus Zahlen, Buchstaben und fünfstrahligen Sternen. Diese Einfachheit, die
Komprimierung auf das Wesentlichste, aus der Werbung entlehnt, hatte dazu geführt, dass seine
Bilder zu einem Logo, einer lettristisch-emblematischen Bildfigur 42, werden konnten und wurden,
was in der amerikanischen Pop-Art zu einer Apotheose führte.


Leben




42Karin von Maur (Hrsg.): Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Verlag Gerd Hatje, S. 90; vgl. auch:
Karin Thomas: Bis Heute – Stilgeschichte der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert. DuMont Buchverlag, Köln 1986,
S. 280
Kindheit und Ausbildung (1928–1954)
Indiana wurde als einziges Kind von Earl Clark und Carmen Waters in New Castle geboren und
nannte sich ab 1959 nach jenem Bundesstaat, in dem er geboren wurde. Zur Besichtigung der
Weltausstellung „Century of Progress“ reiste er mit seinen Eltern 1933 nach Chicago. Im Jahre
1935 wurde Indiana in Mooresville eingeschult und seine Absicht Künstler zu werden, wurde durch
seine Lehrerin Ruth Coffman stark unterstützt. Er lebte, da sich die Eltern scheiden ließen, bei der
Mutter und dem Stiefvater Foster Dickey. 1942 zog er nach Indianapolis, um die „Arsenal
Technical School“ zu besuchen. In der schulfreien Zeit arbeitete er bei Western Union und beim
„Indianapolis Star“. Seine Bewunderung galt den amerikanischen Künstlern Charles Demuth, Grant
Wood, Thomas Hart Benton und Charles Sheeler. Ein Stipendium am „John Herron Institute“ im
Jahre 1946 nahm er nicht an und beschloss stattdessen in die Army Air Force einzutreten, wodurch
er für fünf Jahre kostenfreie Ausbildung erlangen konnte. 1948, während seiner Stationierung in
Rome, New York, besuchte er Kunstseminare am „Manson-Williams-Proctor Institute“ in Utica
und belegte einen Anfängerkurs in Russisch an der Syracuse University.
1949 meldete er sich bei der Air Force zum außereuropäischen Dienst in Übersee und wurde nach
Anchorage, Alaska, wo er für die Militärzeitschrift „Sourdough Sentinel“ arbeitete, übersandt.
Wenig später erhielt er Heimaturlaub, da seine Mutter tödlich an Krebs erkrankt war. Im Herbst
immatrikulierte er sich für ein vierjähriges Studium an der School of the Art Institute in Chicago
und erhielt 1953 ein Stipendium an der „Skowhegan School of Painting and Sculpture“ in Maine,
wo er die Sommerkurse besuchte und Alex Katz kennen lernte. An der „Skowhegan School“ erhielt
er die „George Brown Travelling Scholarship“, wodurch er seinen akademischen Grad an der
University of Edinburgh, in den Studienfächern Englische Literatur, Botanik und Philosophie des
20. Jahrhunderts, abschließen konnte. Nebenher schrieb er Gedichte, die er erstmals
maschinenschriftlich umsetzte und mit lithographischen Illustrationen versah, was für Indiana der
Vorbote für sein Interesse an Wörtern und deren visueller Umsetzung überhaupt war.


New York (1954–1978)
Nach einem letzten Sommerseminar an der University of London zog Indiana 1954 nach New York
und bezog ein Zimmer im Bezirk Hell’s Kitchen. 1955 arbeitete er als Verkäufer in „Frederick’s
Kunsthandlung“ in der 57th Street, wodurch er Kontakte zu Künstlerkreisen der Pop-Art herstellen
konnte, darunter James Rosenquist, Ellsworth Kelly und Cy Twombly. Wenig später zog er in ein
Loft an der Fourth Avenue, das dem Atelier Willem de Koonings rückseitig gegenüber lag. 1956
bezog er ein Eck-Loft, Ecke 31 Coenties Slip mit Ausblick auf den East River und die Brooklyn
Bridge. Wegen der billigen Mieten auf der Coenties Slip folgten andere Künstler, wie zum Beispiel
Agnes Martin, James Rosenquist, Ellsworth Kelly und Jack Youngerman, und bezogen dort ihre
Lofts. 1957 bezog er ein neues Loft, 25 Coenties Slip, und malte seine ersten Hard-Edge-Gemälde,
bei denen er sich der Form eines Ginkgoblattes bediente. Indiana nahm im darauf folgenden Jahr
eine Teilzeitarbeit als Sekretär an der Cathedral of Saint John the Divine an und arbeitete an
Crucifixion, einem aus 44 Stücken schweren Kartons zusammengefügten Wandbild, welches
Formen von Ginkgo und Avocado zeigt. Zur Herstellung des Bildes benutzte er Druckerfarbe, die er
mit dem Pinsel auftrug.
Im Spätsommer 1963 begegneten sich Indiana und Andy Warhol in der „Stable Gallery“ von
Eleanor Ward, die zu diesem Zeitpunkt auch Cy Twombly, Robert Rauschenberg und die
Bildhauerin Marisol (Maria Sol Escobar) vertrat. Warhol überredete Indiana und Marisol zu einer
kurzen Filmszene für seinen Underground-Experimentalfilm Kiss, in der sich das Paar drei Minuten
lang küssen sollte. Im Verlauf freundeten sich Indiana und Warhol an. Anfang Februar 1964 drehte
Warhol in Indianas Loft den schwarz-weißen Stummfilm EAT, mit Indiana als Hauptdarsteller. In
dem Film sitzt Indiana 39 Minuten lang auf einem Stuhl, einen Pilz essend, wobei seine Katze auf
seiner Schulter sitzt. Für die Dreharbeiten war Indiana zuvor Lebensmittel einkaufen gewesen, denn
er hatte den Abend vorher und zum Frühstück nichts gegessen. Warhol kam in sein Loft, gab ihm
den einen Pilz und sagte zu Indiana, dass es dies sei, was er essen würde.
Im selben Jahr hatte Indiana auf Einladung des Architekten Philip Johnson an der Fassade des
„Circarama“, eines Teils des von Johnson und Richard Foster für die Weltausstellung in New York
1964/65 entworfenen „New York State Pavilion“, die mit riesigen Leuchtlettern realisierte Arbeit
EAT, zwischen Arbeiten von Ellsworth Kelly und Robert Rauschenberg, angebracht. 1965 arbeitete
Indiana als Theaterset- und Kostümdesigner für Virgil Thomsons The Mother Of Us All, das 1976
von der „Santa Fe Opera“ produziert wurde und sich mit dem Leben der Suffragette Susan B.
Anthony beschäftigt. Indiana zog erneut um und bezog ein Atelier in den Räumlichkeiten einer
früheren Kofferfabrik in der Bowery. Eine vier Meter hohe LOVE-Skulptur aus COR-TEN-Stahl
wurde 1971 zur Weihnachtszeit im New Yorker Central Park aufgestellt, die nach Fertigstellung
erstmals in den leeren Räumen des neu errichteten „Indianapolis Museum of Art“ in der
Ausstellung „Seven Outdoors“ zu sehen war. LOVE steht im Mittelpunkt des fünfundzwanzig
minütigen Dokumentarfilms Indiana Portrait und war Indianas erster Auftritt im Medium Film seit
Warhols Filmen Kiss und EAT.


Vinalhaven (seit 1978)
1978 zog er sich in ein eher unbekanntes Landleben zurück. Indiana lebt seither auf der Insel
Vinalhaven in Maine, einer Künstlerkolonie, die er seit 1969 regelmäßig besuchte, in einer von
Stars und Stripes geschmückten Lodge namens „Star of Hope“ 43, einem ehemaligen Sitz der Odd
Fellows. Als Indiana nach Vinalhaven kam, war für ihn das Wichtigste die „Vinalhaven Press“, von
einem Pat Nick über Jahre hinweg betrieben. Hier hatte Indiana sein Werk anhand der Lithografie
und der Radierung erneuert. 1985 wurde sie eine wichtige Anlaufstelle für nationale und
internationale Künstler, zudem besitzt sie eine Kunstdruckerei mit Werkstatt und Galerieräumen in
New York. 44
1989 arbeitete er an der Gemäldeserie The Hartley Elegies (1989–1994), die in Erinnerung an den
75. Todestag des im Ersten Weltkrieg gefallenen Offiziers Karl von Freyburg entstand. Freyburg
war ein Freund von Marsden Hartley, einem von Indiana hoch geschätzten Maler. Indiana fing an,
sich für Hartley zu interessieren, als er herausfand, dass er auf demselben Grundstück lebte, wo
dieser 1938 gelebt hatte.
The American Dream (externer Weblink)
•von Robert Creeley und Robert Indiana (1998)




43Volker Rattemeyer u.a.: Robert Indiana. The American Painter of Signs. Wiesbaden 2008, S. 14
44[0] und [1]
Im Auftrag der Demokratischen Partei stellte er 1980 ein Porträt Jimmy Carters für ein „Jimmy
Carter Portfolio“ als Serigraphie mit dem Titel Jimmy Carter her, das er 1981 dem Präsidenten im
Weißen Haus präsentierte. Als erster amerikanischer Künstler wurde Indiana 1991 eingeladen ein
Stück der Berliner Mauer zu bemalen. 1998 wurde das umfangreiche Buch The American Dream
mit Siebdruckreproduktionen Indianas sowie Gedichten von Robert Creeley vom Verlag „Marco
Fine Arts“ veröffentlicht.
Nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 schuf Indiana eine Reihe sogenannter Peace
Paintings, die im Jahre 2004 in New York ausgestellt wurden und sich auf das aktuelle Geschehen
im Irak bezogen. 45


Werk
Ausgehend von der signalhaften Farbigkeit des „Hard Edge“ und des Colourfield Painting zeichnen
sich Indianas Arbeiten seit den späten 1950er-Jahren durch signalhafte Bildsprache kommerzieller
Natur aus (Industriereklame, Schablonenschriften), die er mit Stilmitteln der amerikanischen Kunst
der 1920er-Jahre verband. Seit Beginn der 1960er-Jahre verwendete er für seine Serigraphien die
Druckgrafik und benutzt lediglich für die Plakate die Offset-Lithografie.
Er selbst bezeichnet seine Werke als „hard-edge Pop“ und rückte diese so in die Nähe von
Ellsworth Kellys „Hard-Edge-Malerei“. 46 So finden sich kommerzielle Messingschablonen, die er
in verlassenen Lofts in New York fand und die für Nummern und Namen auf Frachtern und
Transportern von Companies des 19. Jahrhunderts verwendet wurden, Eingang in seine Malerei, die
sich damit teilweise in Bereichen bewegte, die er selbst als „Skulpturgedichte“ umschrieb. Indianas
Arbeiten bestehen häufig aus großen, einfachen, ikonenhaften Bildern, meist Buchstaben und
Ziffern, mit einem plakathaften Farbauftrag, wie EAT, DIE, HUG oder LOVE. „Für mich stellt das
‚LOVE‘-Gemälde ein Ein-Wort-Gedicht dar. Das ‚O‘ ist Teil einer typographischen Tradition – bei
im Handsatz hergestellten Skripten ist das ‚O‘ gekippt. Das war ganz und gar nicht meine
Erfindung. Ich habe einfach eine Tradition fortgeführt.“ 47 Ebenfalls bekannt geworden ist die
einzigartige Bemalung eines Basketballplatzes, der früher von den Milwaukee Bucks genutzt
wurde, und von Indiana ein großes M auf jeder Seite des Platzes erhielt.


Pop
In einem in der Zeitschrift „Art News“ erschienenen Interview mit Gene R. Swenson, geführt im
November 1963 in New York 48, gab Indiana auf die Frage, was „Pop“ für ihn sei, die Antwort, dass
„Pop“ all das ist, „was die Kunst in den letzten Jahrzehnten nicht war. Im Grunde ist er eine
scharfe Kehrtwendung zurück zu einer gegenständlichen visuellen Kommunikation. Er ist eine
plötzliche Rückkehr zum Vater nach einer 15-jährigen Erkundung des Mutterleibs. Pop ist ein
Wiedereintritt in die Welt. Er ist ‚Scheiß auf die Bombe‘. Er ist der Amerikanische Traum,
optimistisch, üppig und naiv …“ 49 Und weiter sagte er, dass es zwei Arten von „Pop“ gebe – „Pop“
des harten Inneren und „Pop“ der harten Kanten. Er sei „Pop“ der „harten Kanten“ (hard-edge).




45Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve e.V. (Hrsg.): Der amerikanische Maler der Zeichen –
Robert Indiana. The american painter of signs – Robert Indiana, Goch 2007, S. 111 f.
46Annette Tietenberg, In: Volker Rattemeyer u.a., Wiesbaden 2008, S. 13 ff.
47Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 106 f.
48Nach dieser Internetquelle erschien das Interview mit Swenson in „Art News“ bereits 1962; die Darstellung hier folgt
der angegebenen gedruckten Quelle.
49Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 13
Der Warhol-Biograf Victor Bockris zitiert das Interview mit Indiana im Zusammenhang mit der
wegweisenden Gruppenausstellung The New Realists der Pop Art-Künstler in der „Sidney Janis
Gallery“ in New York am 31. Oktober 1962 vor dem Hintergrund der Kuba-Krise. Die Vernissage,
so Bockris, war zugleich ein Wendepunkt, „die Wachablösung der älteren abstrakten Maler wie
Adolph Gottlieb, Robert Motherwell und Mark Rothko durch die Pop-Artisten.“ 50 Für den
beteiligten James Rosenquist waren die Künstler sogar „ohne Angst vor der Atombombe.“
Der europäische „Pop“, die ganze „Pop-Kultur“ in Europa war für Indiana nur möglich durch den
enorm politischen und kulturellen Einfluss, den die Vereinigten Staaten nach dem Zweiten
Weltkrieg auf die gesamte westliche Welt ausübten. Im Interview mit Swenson, der die Frage an
ihn richtete, ob Amerika Pop sei, beantwortete er diese mit „Ja“. Denn „Amerika steckt zutiefst in
jedem Werk des ‚Pop‘. Die unverrückbaren ‚Inkunabeln‘ dieser Kunst seien die ‚Coca-Cola, das
Auto, der Hamburger, die Jukebox.‘ […] ‚Pop‘ ist der amerikanische Mythos. Denn dies ist die
beste aller Welten.“ Eine weitere Frage, ob Robert Indiana „Pop“ sei, bejahte er insofern, als ‚Pop‘
für ihn Amerika sei, er sei ein amerikanischer Maler der Zeichen: „Die ‚hard-edges‘, von denen er
spricht, um seine Kunst zu charakterisieren, sind die harten Kanten der Schilder, die in Amerika
wachsen wie in Europa die Bäume.“ 51


Herms
Herms (externer Weblink)
•Five (1984)


Ab 1959/1960 entstanden Indianas sogenannte „Herms“, experimentelle Plastiken, mannshohe
Konstruktionen aus verwitterten Balken und ehemaligen Schiffsmasten, mit rostigen Metallteilen
unterschiedlichster Größe, Form und Funktion, wie Beschläge und Räder. Das Material fand er im
ehemaligen Hafengebiet am Coenties Slip. Die „Herms“ eröffneten für Indiana neue ästhetische
Perspektiven, nachdem er sich eine Zeit lang mit geometrisch-abstrakter Malerei, nicht zuletzt
angeregt durch Ellsworth Kelly, befasst hatte. Mit diesen Assemblagen verleibte Indiana den
Relikten der Vergangenheit, einem modernen Archäologen gleich, eine „glückliche Verwandlung
des Verlorenen ins Gefundene, von Müll in Kunst, des Vergessenen ins Gesuchte, des Ungeliebten
ins Geliebte, von Schlacke in Gold.“ Die Skulpturen erinnern, „nicht zuletzt wegen der
phallusartigen Stäbe in der Leibesmitte, an die Hermen der griechischen Antike, Kultstelen, die
dem Gott Hermes zu Ehren errichtet wurden.“ Die an den Balken montierten Räder, Bewegung
suggerierend, „wirken wie ferne Echos der Flügel an den Fersen der Götterboten.“ 52 Bei der
Bemalung dominieren Kreise, entweder einzeln, als Gruppe von zwei, drei oder vier angeordnet und
von Farbflächen oder -streifen, fünfstrahlige Sterne, Ziffern. Neu im Vokabular sind Pfeile und
schwarz-gelb oder rot-weiß gestreifte Bänder.


The American Dream
The American Dream (externer Weblink)
•The American Dream #1 (1960)




50Victor Bockris: Andy Warhol, Claasen, 1989, S. 157 f.
51Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 14
52Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 16
Anfang 1960 hatte Indiana die abstrakte Komposition AGADIR, angeregt durch das schwere
Erdbeben von Agadir in Marokko, begonnen. Die Arbeit zeigte vier große Kreise unterschiedlicher
Größe auf einer grünen Fläche, die oben und unten durch weiße zickzackförmig verlaufende Linien
begrenzt und von einer dritten Linie in der Mitte geteilt wurde. Indiana übermalte 1960 diese Arbeit
mit schwarzer Farbe und versah die vier Kreise mit fünfstrahligen Sternen, Zahlen und Wörtern. In
den oberen linken Kreis malte er die Nummern von Highways, „29“, „37“, „40“ und „66“; in den
oberen rechten Stern die Worte „TAKE ALL“ und in den linken unteren Stern „TILT“, vorgestanze
Begriffe von Spielautomaten sowie unten rechts in den Kreis: „THE AMERICAN DREAM“. Das
daraus entstandene Bild The American Dream #1, aus einer Reihe von insgesamt 9 Bildern, wurde
1961 vom Museum of Modern Art, New York, angekauft und war Indianas erste Arbeit, die in
öffentlichen Besitz überging.
In Anknüpfung an den großen Erfolg den das Bild durch den Ankauf erfuhr malte Indiana
1962/1963 die Nummer 2. The Red Diamond American Dream #3 von 1962 wurde im
darauffolgenden Jahr vom Stedelijk van Abbe Museum in Eindhoven erworben. Es war das erste
von einem Museum in Europa angekaufte Werk Indianas und ist der einzige „American Dream“,
der sich in öffentlichem Besitz in einem europäischen Museum befindet. Es folgten die Nummer 4
und The Demuth American Dream #5 von 1963. Im Jahre 2000 folgte The Eighth American Dream,
das er in Erinnerung an seine Mutter malte und schließt ab mit der 2001 entstandenen Arbeit The
Ninth American Dream, bestehend aus insgesamt neun Leinwänden.


Numbers
Die Zahl und das Zählen spielen im Werk von Indiana eine herausragende Rolle. Der Künstler sah
in ihnen vielfältige Bezüge, einen symbolischen Hintersinn der Zahlen und deren potentielle
Beziehungen untereinander, zu Geburtsdaten und bedeutsamen Ereignissen, ebenso zu seiner
eigenen Biographie. Historische Daten, die Nummern von Highways (Route 66), Zahlen auf
Spielautomaten, Gasuhren und Autoschildern stehen neben Worten aus Texten von Dichtern oder
Worten, die er auf kommerziellen Schablonen fand, und werden miteinander verknüpft und in ein
Netz aus Verweisen gewebt.
Ein Beispiel: Indianas Lieblingsbild war I Saw the Figure Five in Gold von Charles Demuth.
Entstanden war es 1928 im Geburtsjahr Indianas. 1963, im Todesjahr William Carlos Williams,
dessen Gedicht „The Great Figure“ Demuth zu seinem Gemälde angeregt hatte, malte Indiana eine
gemeinsame Hommage an Demuth und Williams. Die Hommage ist „eine fünfteilige Komposition
in kreuzförmiger Anordnung mit dem Titel ‚The Demuth American Dream No. 5‘, in der fünfmal die
dreifache Fünferprogression von Demuths Gemälde signalhaft aufscheint.“ 53
„1963 minus 1928 ergibt 35, eine Zahl, die sich aus der Folge von jeweils drei Fünfen (555) ergibt,
die bei Demuth das Herannahen des Feuerwehrfahrzeugs in dem Erlebnis des Dichters
symbolisieren. Während der zentrale Fünferkreis alle Monogramme und Worte aus Demuths Bild
wieder aufgreift und mit der Kreisschrift ‚AMERICAN DREAM 1928/1963‘ verbindet, weisen die
vier äußeren Kreise Indianas Leitworte ‚ERR/DIE/EAT/HUG‘ (Irre/Stirb/Iß/Umarme) auf […]“ 54




53Karin von Maur (Hrsg.): Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts, S. 90
54
LOVE
Das Motiv wurde 1964 vom „Museum of Modern Art“ in New York als Weihnachtskarte bei
Indiana in Auftrag gegeben. Da die Karte den Copyrightvermerk des Museums und nicht den von
Indiana trug, hatte der Künstler die kommerziellen Nutzungsrechte am Schriftzug in den USA nach
dem damals gültigen amerikanischen Urheberrecht verloren. In der Folge konnte LOVE, neben
Adaptionen namhafter Künstler, in der Werbung, auf Buch- und Plattencovern, auf Zeitschriften
und Plakaten, beliebig oft zitiert, kopiert und abgewandelt werden. So beklagte sich Indiana, dass
jeder sein LOVE kenne, aber niemand auch nur die entfernteste Ahnung hätte, wie er aussehe. 55
LOVE, als künstlerisches Thema 1966 entstanden, in den Farben Blau, Rot und Grün, existiert als
Skulptur aus Marmor, Aluminium sowie COR-TEN-Stahl, als Siebdruck, Plakat, Wandteppich,
einem 1977 realisierten LOVE-Ring und einer 8-Cent-Briefmarke, die Indiana im Auftrag der US-
Regierung 1973 entwarf und in einer Auflage von 330 Millionen Exemplaren unter dem Motto
„For Someone Special“ herausgegeben wurde. Die Botschaft von LOVE sollte über die ganze Welt
gesendet werden. LOVE ist, ebenso wie andere Bilder von Indiana, zu einem Logo, einem positiven
Symbol, geworden, das viele Aspekte aus Kunst, Konsum, Politik und Religion vertritt, zum
Vietnamkrieg, zur Erotik und zum Sex gleichermaßen.
Indianas The Great Love (Love Wall) aus dem Jahre 1966, eines seiner ersten LOVE-Bilder, ist in
den besagten Farben gehalten, besteht aus vier gleichgroßen quadratischen Leinwänden, wobei sich
alle Buchstaben, außer den gekippten „O’s“, nahtlos berühren und sich eine um zwei
spiegelsymmetrische Achsen aufbauende Komposition 56 ergibt. Seine Komposition und
ausbalancierte Bildgewichtung hatte Frank Stella einmal ein „non-relational painting“ 57 genannt,
denn die Beziehung der „Symmetrie des Bildes befreit vom Zwang der Komposition.“ 58
Inhaltlich reicht LOVE zurück in Indianas Kindheit, die geprägt war von der im 19. Jahrhundert von
Mary Baker Eddy gegründeten „Christian-Science-Lehre“. „God is Love“ steht in jeder Kirche
geschrieben. Diese besonders spezifische Form der amerikanischen Spiritualität, die Teil des
besonders amerikanischen Milieus ist und letztlich die Quelle von LOVE wurde, hatte der Künstler
in seiner Bedeutung immer unterstrichen. Die Liebe Indianas zu der Farbe Rot, ebenso zur Zahl 66,
verdanke er seinem Vater, der bei Phillips 66 gearbeitet hatte. 59
Eine Adaption dieses berühmten Bildmotivs von Robert Indiana nimmt die Crossover-Band Rage
Against the Machine auf ihrem Album Renegades vor. Anstelle von LOVE steht dort
kontradiktorisch RAGE, wobei nicht der zweite, sondern der dritte Buchstabe, das G, gekippt ist.
Das Album enthält ausschließlich Coverversionen von Songs anderer Bands. Die Verwendung von
Indianas Bildmotiv versinnbildlicht somit das Prinzip der künstlerischen Übernahme und
Transformation, das die Band musikalisch praktiziert.


The Hartley Elegies
Marsden Hartley (externer Weblink)
•Portrait of a German Officer (1914)




55Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 26
56Gerhard Storck (Vorw.): Sammlung Helga und Walther Lauffs im Kaiser-Wilhelm-Museum. Amerikanische und
europäische Kunst der sechziger und siebziger Jahre, Krefeld 1983, S. 82
57
58
59Annette Tietenberg, In: Volker Rattemeyer u.a., Wiesbaden 2008, S. 14
Marsden Hartley schuf 1914/1915, in Erinnerung an seinen Freund Karl von Freyburg, die Reihe
War Motifs. Es sind abstrakt gehaltene Kompositionen auf schwarzem Hintergrund aus Elementen
von Freyburgs Uniform und den Insignien des militärischen Pomps des wilhelminischen
Deutschlands, die den Maler faszinierte; Helm, Sporen, Schulterklappen, Orden, Banner und
Fahnen. Am Anfang von Harleys Reihe, steht das Motiv Portrait of a German Officer, Indiana
durch seine Besuche im Metropolitan Museum, New York, gut bekannt.
The Hartley Elegies (externer Weblink)
•KvF I (1990)


Am 7. Oktober 1989, 75 Jahre nach Freyburgs Tod, begann Indiana an der ersten von insgesamt 18
Leinwänden zu arbeiten. Sie trägt den Titel KvF I und ist eine hard-edge-Paraphrase auf Hartleys
Bild im Metropolitan Museum. Im weiteren Verlauf seiner Arbeit an den Elegies werden die
Motive zunehmend freier, komprimierter; die Bildmaße entwickeln sich von hochrechteckigen über
quadratische, auf die Spitze gestellte Leinwände hin zu kreisrunden Bildern.
Für Robert Indiana war die Arbeit an den Hartley Elegies unter anderem eine Arbeit an der eigenen
Biographie und Arbeit am eigenen Mythos. Sie bot Gelegenheit, die Summe seines Werkes zu
ziehen, zudem um seine Identität als homosexuellen Künstler zu thematisieren. In dieser Arbeit
verschränkt er die Koordinaten seines eigenen Lebens mit denen Hartleys und Freyburgs und stellt
analogisch eine Verbindung zwischen deren Beziehung und seiner Beziehung zu seinem
Lebensgefährten Ted Beck, der germanisiert und geadelt als „TvB“ auf mehreren Leinwänden
erscheint, her. 60


Kunsthistorische Einordnung
Jasper Johns (externer Weblink)
•Figure 5 (1960)


Neben Indiana hatte ebenso Jasper Johns bereits im Jahre 1954 begonnen Zahlenbilder zu malen
und stellte im darauffolgenden Jahr eine Serie von enkaustischen und collagierten Gemälden von
einzelnen Zahlen, Ziffern auf rechteckigen Leinwänden her, die Figures benannt sind. Bis 1960
hatte Jasper Johns vier verschiedene Motive der Zahlenbilder entwickelt – „Figures“, „Numbers“,
„0 9“ und „0“ bis „9“. Die „Figures“ zeigen eine einzelne Ziffer auf einer rechteckigen
Leinwand, wie in Figure 5 von 1960. Im Unterschied zu Charles Demuths I Saw the Figure Five in
Gold und Indianas The Demuth American Dream No. 5 hat die Ziffer bei Jasper Johns jedoch keine
funktionelle und symbolische Bedeutung, sondern ist ein Teil des Bildes und beschreibt in
typografischer Form die Ziffer – sie „schließt nichts ein, zählt nichts auf, aber eröffnet eine
Unendlichkeit an Bedeutungen, die ein Hinterfragen der Malerei und deren Vorgang
einschließt.“ 61 Als im Januar 1958 Leo Castelli in New York die erste Ausstellung über Jasper
Johns veranstaltete, war es für die Kunstwelt ein Skandal, dass es ein junger Künstler wagte,
„gegen den Trend zu arbeiten und die Vorherrschaft des von einflußreichen Kritikern als eine
genuin amerikanische Kunstrichtung geprisenen ‚Abstract Expressionism‘ zu unterwandern.“ Dass
Jasper Johns ein Motiv wie die Zahl 5 zum alleinigen Sujet erhob, führte in der Kunstwelt bereits zu
Irritationen, obwohl er mit Demuth schon einen großen Vorläufer hatte. 62

60Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 27 ff.
61Rendezvous. Masterpieces from the Georges Pompidou and the Guggenheim Museums. Guggenheim Museum
Publications, 1998, S. 654
62Karin von Maur (Hrsg.): Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts, S. 71
Ausstellungen (Auswahl)
•1960: New Forms, New Media, Martha Jackson Gallery, New York
•1962: New Realists, Sidney Janis Gallery, New York
•1964: Nieuwe Realisten, Gemeente Museum, Den Haag
•1966: LOVE Show, Stable Gallery, New York
•1966: Robert Indiana. Number Paintings, Galerie Schmela, Düsseldorf
•1966: Stedelijk van Abbemuseum, Eindhoven
•1966: Museum Haus Lange, Krefeld
•1968: 4. documenta, Kassel
•1970: American Art since 1960; organisiert von Sam Hunter für die Princeton University,
Princeton
•1972: Galerie Denise René, New York
•1973: Nine Artists/Coenties Slip, Whitney Museum Downtown, New York
•1974: Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C.
•1982: Farnsworth Museum, Rockland, Maine
•1984: Woodworks, National Museum of American Art, Washington D.C.
•1991: 3. Biennale der Skulptur in Monte Carlo, Monte Carlo; vertreten mit einer Vier-Meter-
Skulptur von LOVE
•1992: Pop Art, Museum Ludwig, Köln; Centro Reina Sofia, Madrid; Museum of Fine Arts,
Montreal
•1997: Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts, Staatsgalerie Stuttgart
•2007–2008: Museum Kurhaus Kleve, Kleve 63
•2008: Museum Wiesbaden, Wiesbaden 64


Werke (Auswahl)
Skulpturen
•1960: ZIG, Holz, Draht, Eisen, Ölfarbe, 165 × 45 × 41 cm, Museum Ludwig, Köln
•1964: DILLINGER, Holz, Eisen, Ölfarbe, 191,8 × 57,2 × 53,3 cm, Paul Kasmin Gallery, New York
•1973: LOVE, lackiertes Aluminium, 91,4 × 91,4 × 45,7 cm, Museum Frieder Burda, Baden-Baden
•1980–2001: Numbers, One through Zero, lackiertes Aluminium, 198 × 128 × 91 cm, Simon
Salama-Caro/Morgan Art Foundation
•1977–2000: AHAVA, lackiertes Aluminium, 183 × 183 × 91 cm, Simon Salama-Caro/Morgan Art
Foundation


63Die Ausstellungen in Wiesbaden und Kleve wurden vom Künstler selbst, von Vinalhaven aus, begleitet und
unterstützt.
64
•1992: The American Dream, Holz, Mixed Media, 210 × 90,2 × 43,2 cm, Simon Salama-
Caro/Morgan Art Foundation
•1993: Four Star, Holz, Mixed Media, 189,2 × 93,3 × 45,7 cm, Simon Salama-Caro/Morgan Art
Foundation


Gemälde
•1961–1962: The American Gas Works, Acryl auf Leinwand, 152,5 × 122 cm, Museum Ludwig,
Köln
•1962: The Red Diamond American Dream #3, Öl auf Leinwand, 187,6 × 187,6 cm, Van
Abbemuseum Eindhoven
•1963: The X-5, Öl auf Leinwand, 257,8 × 274,3 cm, Whitney Museum of American Art
•1965–1998: Silver Bridge, Öl auf Leinwand, 171,5 × 171,5 cm, Simon Salama-Caro/Morgan Art
Foundation
•1966: The Great Love (Love Wall), Acryll auf Leinwand, 4 Teile je 103 × 103 cm, Sammlung
Helga und Walther Lauffs, Krefeld; erworben 1968, verkauft 2008 65
•1966: USA 666 II, Acryl auf Leinwand, 5 Teile je 91,5 × 91,5 cm, Museum Ludwig, Köln, 1970
erworben von der Galerie Schmela, Düsseldorf
•1968: Aspen LOVE, Öl auf Leinwand, 30 × 30 cm, Privatbesitz
•1968: The Big Eight, Acryl auf Leinwand, 220 × 220 cm, Museum Ludwig, Köln
•2002: US 66 (Cities), Öl auf Leinwand, 257,8 × 257,8 cm, Simon Salama-Caro/Morgan Art
Foundation


Serigraphien
•1968: Numbers, Portfolio mit 10 Original-Serigraphien und 10 Gedichten von Robert Creeley,
Siebdruck, Auflage 125, je 65 × 50 cm, Privatbesitz
•1968: Die Deutsche Vier (documenta), Siebdruck, 72 × 72 cm, Privatbesitz
•1971: The Great American Dream, Siebdruck, Auflage 68, 78,7 × 71,1 cm, Privatbesitz
•1971: Eine kleine Nachtmusik, Siebdruck, Auflage 250, 65,0 × 55,0 cm, Edition Domberger,
Filderstadt
•1989–1994: The Hartley Elegies, The Berlin Series, 5 Serigraphien, Siebdruck, Auflage 50, je
204 × 141 cm, Robert Indiana, Vinalhaven
•2001: The Black Marilyn, 10-farbig, Siebdruck, Auflage 50, 91,8 × 91,8 cm, Simon Salama-Caro
•2001: The Sunbirst Marilyn, Siebdruck, Auflage 100, 78,7 × 66 cm, Simon Salama-Caro




65Lisa Zeitz: Sammlung Lauffs zum Verkauf. Werke, unterwegs von Krefeld nach New York. Abgerufen am 30. August
2008.
Literatur
•Volker Rattemeyer u. a.: Robert Indiana. The American Painter of Signs, Museum Wiesbaden, 22.
Januar bis 18. Mai 2008, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-89258-075-1
•Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. (Hrsg.): Der amerikanische
Maler der Zeichen – Robert Indiana. The american painter of signs – Robert Indiana, Ausstellung
im Museum Kurhaus Kleve 26. August 2007–6. Januar 2008 / Museum Wiesbaden 20. Januar–18.
Mai 2008, Texte von Guido de Werd, Volker Rattemeyer, Roland Mönig, Michael Eldred, Stefan
Barmann. B.o.s.s Druck und Medien, Goch 2007, ISBN 978-3-934935-38-9 (deutsch, englisch)
•Heiko Hasenbein: Kunst im Quadrat. Plattencover 1960–2005, Ausstellung im Museum
Huelsmann 9. Februar–30. September 2007, Bielefeld 2007, ISBN 3-9805831-8-X
•Nathan Kernan: Robert Indiana. Editions Assouline, 2003, ISBN 2-84323-525-1
•Susan Elizabeth Ryan: Robert Indiana: Figures of Speech. Yale University Press, 2000, ISBN 0-
300-07957-5
•Rendezvous. Masterpieces from the Georges Pompidou and the Guggenheim Museums.
Guggenheim Museum Publications. Cantz, 1998, ISBN 0-89207-213-X
•Karin von Maur (Hrsg.): Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Verlag Gerd Hatje,
(anlässlich der Ausstellung Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts in der Staatsgalerie
Stuttgart vom 1. Februar bis 19. Mai 1997), ISBN 3-7757-0666-6
•Karin Thomas: Bis Heute – Stilgeschichte der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert. DuMont
Buchverlag, Köln, 1986, S. 280, ISBN 3-7701-1939-8
•Gerhard Storck (Vorw.): Sammlung Helga und Walther Lauffs im Kaiser Wilhelm Museum
Krefeld. Amerikanische und europäische Kunst der sechziger und siebziger Jahre, 13. November
1983 bis 8. April 1984, Krefeld 1983
•Robert Darmstädter: Reclams Künstlerlexikon. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1979, ISBN 3-15-
010281-2
•Kunsthalle Nürnberg (Hrsg.): Graphik der Welt. Internationale Druckgraphik der letzten 25 Jahre,
Ausstellung Kunsthalle Nürnberg 18. August bis 28. November 1971. Erker Verlag St. Gallen,
Nürnberg 1971
•4. documenta. Internationale Ausstellung 27. Juni bis 6. Oktober 1968 Kassel, Katalog 1, Katalog
2. Druck + Verlag GMBH Kassel, 1968


Weblinks
•Robert Indiana auf kunstaspekte.de
•Informationen zu Robert Indiana im BAM-Portal
•Literatur von und über Robert Indiana im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
•Autochronology Robert Indiana – Biografie (englisch)
•Robert Indiana Pop Art Love Showroom (englisch)
•Materialien von und über Robert Indiana im documenta-Archiv
Einzelnachweise
Soweit nicht anders vermerkt, basiert der Hauptartikel auf den biographischen Angaben in: Guido de Werd u. a.: Robert
Indiana: Der amerikanische Maler der Zeichen, Goch 2007


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Allen Jones
Allen Jones (* 1. September 1937 in Southampton) ist ein britischer Künstler der Pop-Art.


Leben
Allen Jones studierte von 1955 bis 1960 am Hornsey College of Art und am Royal College of Art in
London, wo er Studienkollege von R. B. Kitaj und David Hockney war. Ab 1964 lebte er für zwei
Jahre in New York. In der Folge übernahm er zahlreiche Lehraufträge an Kunsthochschulen, unter
anderem auch in Hamburg und Berlin. Er war Teilnehmer der documenta III in Kassel im Jahr 1964
und auch auf der 4. documenta im Jahr 1968 als Künstler vertreten, wo er Perfect Match
präsentierte.
1986 wurde er als Vollmitglied in die Royal Academy of Arts gewählt. Allen Jones lebt heute in
London.


Werk
Allen Jones gilt durch seine provokanten Arbeiten als einer der prägendsten Künstler der britischen
Pop-Art. Er arbeitet sowohl in der Malerei, als auch als Schöpfer von Skulpturen. Seine Werke
haben oft einen stark erotischen Bezug. Er thematisiert sexuelle Vorlieben wie BDSM und
sexuellen Fetischismus und betont, persifliert oder verfremdet sie gleichzeitig. Jones zitiert in
seinen Arbeiten gern phallische Symbole (z. B. Krawatten als Zeichen männlicher Potenz) und
kontrapunktiert diese mit Sinnbildern weiblicher Erotik (Sujets von Frauenbeinen in hochhackigen
Schuhen) und polarisiert den Betrachter durch seine Plastiken und Skulpturen.
Bekannt wurde Jones Ende der 1960er vor allem durch seine aufreizenden, lebensgroßen und
realistisch wirkenden Frauenfiguren aus Stahl und Fiberglas, welche wie masochistische
Schaufensterpuppen zu Möbelstücken reduziert als Tische, Stühle oder Kleiderständer fungieren
und somit ausgeliefert und bar jeglicher Persönlichkeit ihrer Würde beraubt worden sind. Stanley
Kubrick ließ sich von diesen Skulpturen für die Innenausstattung der Korova-Milchbar im Film
Uhrwerk Orange inspirieren.66
Allen Jones wurde überdies durch die Gestaltung einer Flakon-Serie für die Parfum-Reihe Les
beaux arts in Form von High-Heels bekannt.




66http://arts.guardian.co.uk/image/0,,1690423,00.html
Literatur
•Andrew Lambirth: Allen Jones (2005), Royal Academy of Arts; ISBN 190397321X (englisch)


Weblinks
•Materialien von und über Allen Jones im documenta-Archiv
•kunstaspekte.de
•artcyclopedia.com über Allen Jones (englisch)
•Cass Sculpture Foundation page on Allen Jones – mit Bildern (englisch)

Alex Katz
Alex Katz (* 24. Juli 1927 in Brooklyn, New York) ist ein US-amerikanischer Maler.
Katz ist ein moderner amerikanischer Maler. Sein Werk ist dem modernen Realismus und der Pop-
Art zuzuordnen. Ein Großteil seiner Bilder sind Porträts, aber er schuf auch Landschaften und
Architekturbilder.


Leben
Katz wurde 1927 in Brooklyn (New York) als Sohn russisch-jüdischer Einwanderer geboren und
wuchs in St. Albans in Queens auf. Sein Vater war ein Kaufmann, seine Mutter
Theaterschauspielerin. Von 1946 bis 1949 studierte Alex Katz an der Cooper Union Art School in
New York, einer Kunstakademie, die der französischen Avantgarde nacheiferte. Anschließend ging
er bis 1950 an die Skowhegan School of Painting and Sculpture in Skowhegan, Maine.
Seine erste Einzelausstellung 1954 in der Roko Gallery in New York war ein Misserfolg. 1960 und
1964 entwarf er Bühnenbilder und Kostüme für die Auftritte der Paul Taylor Dance Company beim
Spoleto-Festival. 1972 erhielt er ein Guggenheim-Stipendium für Malerei.
Die Cooper Union Art School richtete 1994 eine Gastprofessur ein, finanziert mit dem
Verkaufserlös aus zehn von Katz gespendeten Bildern. Im April 2001 war Alex Katz Gaststipendiat
der American Academy in Berlin. Er lebt in New York und Maine.


Werk
Charakteristisch für die Portraits von Katz sind überlebensgroße Brustbilder und Köpfe und ihre
vereinfachte, flächenhafte, fast schablonenartige Gestaltung, wobei der Gesichtsausdruck, ähnlich
wie auf Werbeplakaten, auf das Wesentliche reduziert ist.
Folgende öffentliche Galerien und Museen im deutschen Sprachraum besitzen Werke von Alex
Katz:
•Deutschland: Aachen (Neue Galerie), Hannover (Altana Museum), München (Bayerische
Staatsbibliothek), Berlin (Neue Nationalgalerie)
•Österreich: Wien (Essl Collection, Graphische Sammlung Albertina, Museum Moderner Kunst
Stiftung Ludwig)
•Schweiz: Lausanne (Musée des Beaux-Arts), Zürich (Daros Foundation)




Ausstellungen (Auswahl)
18. Oktober - 16. November     New York                      Alex Katz: Paintings (Roko
1954                                                         Gallery)
1988                           New York                      Alex Katz: A Print Retrospective
                                                             (Brooklyn Museum of Art)
1995                           Baden-Baden                   Alex Katz: American Landscape
                                                             (Staatliche Kunsthalle)
1996                           USA                           Alex Katz: A Drawing
                                                             Retrospective
                                                             (Wanderausstellung des
                                                             Munson-Williams Proctor
                                                             Institute, Utica, New York)
1998                           London                        Alex Katz: Twenty Five Years of
                                                             Painting (The Saatchi
                                                             Collection)
1999                           Trento                        Alex Katz (Galleria Civica Di
                                                             Arte Contemporanea)
2002                           Bonn                          Alex Katz - In Your Face (Kunst-
                                                             und Ausstellungshalle der
                                                             Bundesrepublik Deutschland)
13. Februar - 27. April 2003   Hamburg                       Alex Katz - Cutouts
                                                             (Deichtorhallen)
Juni - Oktober 2003            Klagenfurt                    Alex Katz (Museum Moderner
                                                             Kunst Kärnten)
16. Dezember 2004 - 20. Februar Wien                         Alex Katz: Cartoons and
2005                                                         Paintings (Graphische
                                                             Sammlung Albertina)
4. März - 12. Juni 2005        Málaga                        Alex Katz (CAC)
11. Oktober 2009 - 21. Februar Kleve                         Alex Katz: An American Way of
2010                                                         Seeing (Museum Kurhaus Kleve)
28. Mai 2010 - 29. August 2010 Wien                          Alex Katz - Prints (Graphische
                                                             Sammlung Albertina)
5. Oktober 2010 - 3. April 2011 Schwäbisch Hall              Alex Katz - Prints, Paintings,
                                                             Cutouts (Kunsthalle Würth)
Literatur
•Ann Beattie: Alex Katz, Harry N. Abrams, New York 1987
•Kay Heymer: Alex Katz, in your face, Katalog zur Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle
der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, 2002 ( Auszug)
•Thaddeus Ropac (Vorw.): Ensemble Moderne. Das moderne Stilleben. The Still-Life in Modern
Art. Galerie Thaddeus Ropac, Salzburg 25. Juli bis 31. August 1998; Paris 12. September bis 10.
Oktober 1998, Salzburg, Paris 1998, ISBN 3-901935-03-7 (deutsch/ englisch)


Weblinks
•Offizielle Webseite (englisch)
•Alex Katz in der Artcyclopedia (englisch)
•Literatur von und über Alex Katz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
•Informationen zu Alex Katz auf der Seite der Deichtorhallen, Hamburg

Yves Klein
Yves Klein (* 28. April 1928 in Nizza; † 6. Juni 1962 in Paris) war ein französischer Maler,
Bildhauer und Performancekünstler. Er war Mitbegründer und führender Vertreter der Nouveau
Réalisme genannten Kunstströmung in Frankreich.


Werdegang
Der Sohn des Künstlerehepaares Marie Raymond und Fred Klein wuchs teilweise in Paris und in
Nizza auf, wo er von 1944 bis 1946 die Ecole Nationale des Langues Orientales besuchte. 1946,
mit 18 Jahren, schuf Klein sein „erstes unendliches und immaterielles Gemälde am Strand von
Nizza liegend, indem er den blauen mediterranen Himmel signierte und zu seinem ersten und
größten ‚Monochrom‘ erklärte.“67 Im selben Jahr begann Klein, Judo in den Mittelpunkt seines
Interesses zu rücken, und lernte dabei 1947 in Nizza Claude Pascal und Armand Fernandez
(Arman) kennen, die ihn bis hin zur Manifestation der Gruppe der Nouveau Realistes (Neuer
Realismus) begleiteten. Es begründeten sich hier erste eigenständige künstlerische und
philosophische Gehversuche. In diesem Zeitraum entstanden auch die ersten Versionen zur
Symphonie Monoton Silence. Klein studierte intensiv Max Heindels Buch La Cosmologie des Rose-
croix sowie dessen mystisch-christlichen Lehren und war von 1948 bis 1952 selbst Mitglied der
Rosenkreuzer-Gemeinschaft.68 Zudem las er L’Air et les songes. Essai sur l’imagination du
mouvement des französischen Philosophen Gaston Bachelard, in dessen Lektüre dem Blau des
Himmels ein Kapitel gewidmet ist.69




67Staatliche Museen zu Berlin (Hrsg.): Das XX. Jahrhundert. Ein Jahrhundert Kunst in Deutschland. Nicolaische
Verlagsbuchhandlung, Berlin 1999. ISBN 3-87584-869-1, S. 243
68Staatliche Museen zu Berlin (Hrsg.): Das XX. Jahrhundert. Ein Jahrhundert Kunst in Deutschland. Nicolaische
Verlagsbuchhandlung, Berlin 1999. ISBN 3-87584-869-1, S. 234
69
1949, nachdem er ein Jahr zuvor, beeindruckt vom Blau der Fresken in der Basilika von Assisi, von
einer Reise nach Italien zurückkam, begann er seine ersten monochromen Bilder zu malen.70 Sie
inspirierten die Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO, die 1958 von Heinz Mack und Otto Piene
gegründet wurde. 1952 lernte er Japanisch an der École Nationale des Langues Orientales in Paris
und reiste bis 1953 nach Japan71, wo er den vierten Dan erreichen konnte.
1955 zog er nach Paris und begründete die Monochromien72, monochrome Bilder, in denen er
zunehmend ein monochromes Ultramarinblau einsetzte, das er sich 1956 als International Klein
Blue (IKB) patentieren ließ. Der farbpsychologische Effekt dieses (leicht rotstichigen) Blautons
besteht vor allem in seiner Sogwirkung auf den Betrachter, welcher sich förmlich „in das Bild
hineingezogen“ fühlt. Erste Versuche im Jahr 1949, als Klein in London bei einem Vergolder
arbeitete und unmittelbar mit dem Farbpulver in Berührung kam, schlugen fehl, da sowohl die
Leuchtkraft des Pigments verloren ging, sobald es mit dem Bindemittel versetzt wurde, als auch
ohne Bindemittel keine Haftung erfolgen wollte. 1955 fand er mit der Hilfe von Edouard Adam,
Besitzer eines Geschäfts für Künstlerbedarf, eine Lösung dieses Problems: Rhodopas,
normalerweise als Fixativ benutzt, ließ die Leuchtkraft bei gleichzeitiger Haftung erhalten.73
Im Oktober 1955 lernte Klein den Kunstkritiker Pierre Restany während der erster öffentlichen
Ausstellung seiner Monochrome in der Editions Lacoste in Paris kennen. Restany entwickelte zu
dieser idealistischen Künstlerpersönlichkeit eine spontane Zuneigung und fand zu dessen Ideen
einen emotionalen Zugang. Klein, obgleich utopischer Träumer, hatte eine klare künstlerische
Haltung, war aber als ”[…] ein Seiltänzer zwischen Genie und Scharlatan […]”74 bei die
Verbreitung seiner Konzeption auf Kunstkritiker angewiesen. Der Künstler fand in Restany einen
kongenialen Interpreten, der seinen künstlerischen Ansatz intuitiv verstand, eine Fähigkeit, die
Klein als „direkte Kommunikation” bezeichnete. Restany wurde nicht nur engster Vertrauter des
Künstlers, er wurde dessen vehementester Fürsprecher und formulierte fortan die literarischen und
theoretischen Grundlagen zu Kleins künstlerischen Positionen.75
Im Februar 1956 wurde in der Galerie Colette Allendy die Ausstellung Yves – Propositions
monochrome eröffnet, deren Konzept anschließend auch in der Galerie Apollinaire in Mailand, am
31. Mai 1957 bei Alfred Schmela in Düsseldorf76 und in der Galerie One in London gezeigt wurde.
Im April 1958 stellte die Galerie Iris Clert die Performance „Le Vide (Die Leere)" von Yves Klein
vor, die legendär wurde und zu deren Eröffnung alleine 3000 Besucher kamen. Auf der
Einladungskarte lud Restany die Kunstfreunde ein, einer „Manifestation einer
Wahrnehmungssynthese” beizuwohnen, die Kleins „[…] malerische Suche nach einer Ektatischen
und umbittelbar mitteilbaren Emotion […]” rechtfertigte.77 Restany formulierte während der
Ausstellungn den Titel Die Leere um in das für treffender befundene „Die Spezialisierung der
Sensibilität im Urzustand als dauerhafte malerische Sensibilität”. In der Ausstellung waren keine
Kunstwerke zu zu sehen, die makellos weißen, von Neonröhren beleuchteten Wände der
Galerieräume waren völlig leer.



70Modern Art Center, Calouste Gulbenkian Foundation (Hrsg.): Exhibition Dialogue on Contemporary Art in Europe.
Museum Moderner Kunst, Wien, Museum van Hedendaagse Kunst, Ghent u. a., 28. März 1985 bis 16. Juni 1985,
S. 247
71Francisco Calvo Seraller: (Einl.): Guggenheim Museum Bilbao Collection. Guggenheim Bilbao 2009, ISBN 978-84-
95216-61-8, S. 510
72
73
74Max Hollein, in: Oliver Berggruen, Max Hollein, Ingrid Pfeiffer: Yves Klein, Cantz, Ostfildern-Ruit, 2004, ISBN 3-
7757-1446-4, S. 9
75Hannah Weitemeier: Yves Klein, 1928-1962: international Klein blue, Taschen, 2001, ISBN 978-3-382285643-7
76Karl Ruhrberg (Hrsg.): Alfred Schmela. Galerist · Wegbereiter der Avantgarde. Wienand, Köln 1996, ISBN 3-87909-
473-X, S. 25
77Nuit Banai, Yves Kleins Abenteuer der Leere, in: Oliver Berggruen, Max Hollein, Ingrid Pfeiffer: Yves Klein, Cantz,
Ostfildern-Ruit, 2004, ISBN 3-7757-1446-4, S.22
Im Jahr 1960 wurde in seinem Atelier das Manifest Nouveau Réalisme unterzeichnet, und Klein
wurde Mitglied der gleichnamigen Künstlergruppe, die unter Restanys Leitung stand.
Klein war seit dem 21. Januar 1962 verheiratet mit Rotraut Klein-Moquay, geb. Uecker, der
Schwester des Künstlers Günther Uecker, der Mitglied der Künstlergruppe ZERO war. Seine
Schaffensperiode dauerte nur acht Jahre; wenige Monate nach der Heirat starb er mit 34 Jahren an
einem Herzinfarkt.
Klein verfasste ebenfalls Essays und drehte mehrere Filme.
Yves Klein gilt als Avantgarde-Künstler und als Vorläufer der Pop-Art. Daneben veranstaltete er
erste Performances (Aktionskunst).


Künstlerisches Werk
Bekannt sind vor allem seine monochromen Bildkompositionen, insbesondere diejenigen, die er in
einem von ihm entwickelten und unter dem Namen International Klein Blue (IKB, =PB29, =CI
77007) patentierten Ultramarinblau anfertigte, aber auch in Gold und Rosa. Typisch für Klein ist
eine stille, meditative Arbeitsweise.
Ab 1957 entwickelte Klein die Anthropometrien mit Aktmodellen, die nackt und mit blauer Farbe
getränkt, die Leinwand mit ihrem Körper bemalten. Hierzu fand als erstes größeres Ereignis 1960
die in der Galerie Internationale d’Art Contemporain in Paris stattgefundene Performance
Anthropometrie statt. Dazu spielte ein Orchester ein von Klein komponiertes Stück, die Monotone
Symphonie, die nur aus einem einzigen Klang bestand.
Seine größten und bedeutendsten Arbeiten schuf Klein zwischen 1957 und 1959 im Neubau des
Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Werner
Ruhnau und anderen Künstlern entwickelte er speziell für dieses Gebäude große wandhohe blaue
Reliefs, die teilweise mit Naturschwämmen besetzt wurden. Außerdem fertigte er Entwürfe für
einen nicht realisierten Theatervorplatz, den „Feuer-Wasser-Luft-Platz“. Dafür experimentierte er
unter anderem mit Luftvorhängen aus starken Luftströmen, die wie eine Glasscheibe beispielsweise
Regen abhalten konnten.
Ab 1957 entmaterialisiert er seine Kunst zunehmend, bis er 1958 in der Pariser Galerie Iris Clert
den von ihm entleerten, geweißten Galerieraum als immaterielle Ausstellung seiner blauen
Monochrome präsentiert. Die Ausstellung trug den Titel "Le vide" ("Die Leere"). Damit wird er
Teil der zeitgenössischen Bewegung der Konzeptkunst.
Später verwendete er in Bildern ebenfalls einfarbig (blau, rosa) bemalte Schwämme (Assemblagen).
Ein Beispiel für die mit Goldfarbe bemalten Schwammbider ist Relief éponge or aus dem Jahre
1961. Er fertigte in Blau getränkte organisch wirkende Skulpturen aus Schwämmen und setzte
einige seiner Bilder den Naturgewalten von Regen, Wind und Sonne aus (Kosmogonien). Weitere
Bilder (Feuerbilder) entstanden mit einem Flammenwerfer oder auch durch Körperabdrücke auf
Kunstharz-Objekten zum Beispiel "F 88" aus dem Jahre 1961.
1969 gab Paul Wember im DuMont Schauberg Verlag das Werkverzeichnis (Catalogue Raisonné)
über das Œuvre Yves Kleins heraus, das Werkverzeichnis, Biographie, Bibliographie und
Ausstellungsverzeichnis dokumentiert. Die Auflage war auf 1000 Stück begrenzt.


Ausstellungen
•1954, Madrid
•1955, Marseille
•1957, Mailand: Monochrome Vorschläge, Blaue Epoche (elf einfarbige blaue Bilder)
•1957, Paris, Düsseldorf, London
•1958, Paris: „Le Vide“ („Die Leere“): eine Ausstellung mit weißen Wänden und ohne
Ausstellungsstücke
•1959, Paris: Schwammbilder
•1960, Paris: erste Performance mit Einton-Musik und Anthropometrie (Körperabdrücken)
•1960, Paris: „Antagonismes“, „Yves Klein, le Monochrome“, Foto „Sprung in die Leere“ in der
Zeitung „Dimanche – Le journal d'un seul jour“
•1961, Krefeld, Haus Lange: Retrospektive
•1964, documenta III, Kassel
•1968, 4. documenta, Kassel
•1994/1995, Köln, Düsseldorf, Krefeld: Retrospektive
•2004, Los Angeles, MAK Center for Art and Architecture: Yves Klein - Air Architecture
•2004/2005, Frankfurt/Main: Retrospektive
•2005, New York, Storefront for Art and Architecture: Yves Klein - Air Architecture
•2005, Bilbao, Guggenheim Museum: Retrospektive
•2006, Passau, Museum Moderner Kunst: „Der Sprung ins Leere. Pretiosen des Nouveau Réalisme“
•2006, Wien, Museum für angewandte Kunst (MAK): Yves Klein - Air Architecture
•2006/2007, Paris, Centre Pompidou: corps, couleur, immatériel
•2007, Wien, MUMOK: Retrospektive


Literatur
•Catherine Krahmer, Der Fall Yves Klein, Zur Krise der Kunst, München: Piper, 1974
•Nouveau Réalisme. Revolution des Alltäglichen, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2000, ISBN 978-3-
7757-2058-8
•Hannah Weitemeier (Hg.), Yves Klein: Körper, Farbe, Immaterialität. Taschen Verlag, 1995
•Peter Noever (Hg.): Yves Klein-Air architecture [Katalog anlässlich der gleichnamigen Ausstellung
im MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles (May 13 - August 29, 2004)]. Hatje Cantz,
Ostfildern 2004. ISBN 3-7757-1407-3


Weblinks
•Literatur von und über Yves Klein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
•yveskleinarchives.org Yves Klein Archives
•http://www.yvesklein.de/
•http://www.ubu.com/sound/klein.html Kleins Monotone Symphonie als Download (mp3)
•http://www.kunstwissen.de/fach/f-kuns/b_mod/klein0.htm
•Ein Leben in Blau
•International-Klein-Blue.com
•Materialien von und über Yves Klein im documenta-Archiv

Kiki Kogelnik
Kiki Kogelnik (* 22. Jänner 1935 in Bleiburg, Kärnten; † 1. Februar 1997 in Wien) war eine
österreichische Künstlerin. Ihr Werk umfasst Malerei, Skulptur, Grafik und Installation (Kunst).
Kogelnik wird als österreichische Vertreterin der Pop Art bezeichnet, auch wenn sie sich selbst
nicht als Pop-art-Künstler betrachtete.


Leben und Werk

1960er Jahre
Kogelnik begann ihre künstlerische Ausbildung 1954 in Wien an der Hochschule für Angewandte
Kunst und wechselte im Jahr darauf an die Akademie der Bildenden Künste.
Bereits während der Jahre auf der Akademie gehörte Kogelnik gemeinsam mit Arnulf Rainer,
Wolfgang Hollegha, Josef Mikl, Markus Prachensky und Maria Lassnig zum Kreis der jungen
Avantgarde um die Galerie Nächst St. Stephan unter der Leitung von Msgr. Otto Mauer. Sie nahm
an ersten Gruppenausstellungen der Galerie teil und präsentierte abstrakte Werke, die zum Teil von
Serge Poliakoff der École de Paris beeinflusst waren.
1958/59 verbrachte Kogelnik längere Zeit in Paris und befreundete sich mit dem amerikanischen
Künstler Sam Francis, der sie 1961 zu ihrer Übersiedlung nach Amerika bewegte. Sie verbrachte
das erste Jahr in Santa Monica, Kalifornien, aber zog 1962 nach New York. Dort wurde sie Teil
einer eng-befreundeten Künstlergruppe, der Roy Lichtenstein, Claes Oldenburg, Andy Warhol,
Larry Rivers, Tom Wesselmann und andere angehörten. „Pop became a way of life“ 78 und durch
ihre extravaganten Outfits und Kopfbedeckungen wurde Kogelnik selbst zum wandelnden
Happening.
Kogelniks Arbeit in dieser Zeit war stark von den Farben und Materialien der Pop Art beeinflusst,
und sie produzierte zahlreiche bunte, euphorische Space Art Werke. Im Gegensatz zu den Pop Art
Künstlern, vermied sie die Verherrlichung des Kommerzes und die Darstellung alltäglicher Objekte,
obwohl sie bekannterweise Plastik und das Künstliche als Thema bevorzugte.
In den frühen 60er Jahren begann Kogelnik lebens-echte Schablonen ihrer Künstlerfreunde aus
Packpapier auszuschneiden, um sie danach auf die Leinwand ihrer Gemälde zu übertragen. Diese
Schablonen wurden 1965 als die „Hangings“ zu eigenständigen Kunstwerken aus Vinyl, die auf
Warenhausständern präsentiert wurden. Kogelnik sah solche Ständer täglich auf den Straßen des
New Yorker Garment District, wo sich ihr Atelier befand.
1966 heiratete Kogelnik in London den Onkologen Dr. George Schwarz. Nach der Geburt ihres
Sohnes Mono kehrte sie 1967 nach New York zurück.
1969 konzipierte Kogelnik ein Moonhappening in der Wiener Galerie Nächst St. Stephan. Während
der Liveübertragung der Mondlandung von Apollo 11, produzierte sie eine Serie von
mondthematischen Siebdrucken.
78Michael Lüthy, Das Konsumgut in der Kunstwelt. Shopping: Ausstellungskatalog, Schirn Kunsthalle, Frankfurt 2002
1970er und später
In den 70er Jahren begann Kogelnik ihre Women Werke, und befasste sich mit einer Kritik der
Rolle der Frau in der Werbung. Feministische Themen mit Ironie, Humor und cooler Pop-Ästhetik
anzugehen, war einzigartig in Kogelnik’s Arbeit zu dieser Zeit. 1974 begann sie gelegentlich mit
Keramik zu arbeiten, und benützte die plastische Form als Erweiterung der Bildfläche.
In den 1980er Jahren fingen zerstückelte menschliche Körper, Alltagsgegenstände und Zeichen
Kogelniks Bilder zu füllen. Im Werkzyklus Expansions benützte sie Keramische Elemente, die
zusammen mit der Leinwand als Gesamtwerke gezeigt wurden. 1978 produzierte sie einen 16mm
SW Kurzfilm CBGB, mit dem Schriftsteller/Punk Musiker Jim Carroll in einer Rolle.
In späteren Werken wurde der menschliche Körper immer mehr fragmentiert und manipuliert, bis in
den 90er Jahren ein Großteil der Arbeiten sehr abstrahierte Gesichter zeigte. In dieser Zeit
produzierte Kogelnik auch eine Serie von Glasskulpturen, Zeichnungen und Grafiken, in denen sie
Kommerz und dekorative Themen im Bereich der Kunst kommentieren wollte.


Tod und künstlerischer Nachlass
Kiki Kogelnik starb am 1. Februar 1997 in Wien an den Folgen eines Krebsleidens und wurde in
Bleiburg beigesetzt. Die Österreichische Galerie Belvedere zeigte 1998 eine umfassende
Retrospektive. Im gleichen Jahr wurde ihr das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und
Kunst posthum verliehen.
Nach dem Tod der Künstlerin wurde die „Kiki Kogelnik Foundation“, eine amerikanische
Privatstiftung mit Sitz in Wien und New York gegründet. Die Foundation bewahrt und archiviert
den künstlerischen Nachlass von Kiki Kogelnik und unterstützt Ausstellungs- und
Forschungsaktivitäten.


Auszeichnungen
•1995: Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst


Werke
•Brunnen in Bleiburg
•1997: Brunnen Der Gesang in Klagenfurt 79
•2003: 55-Cent Briefmarke der Österreichischen Post mit Kiki Kogelniks Gemälde Prenez Le Temp
d’Aimer aus 1973


Siehe auch
•Feministische Kunst
•Internationale Sommerakademie Salzburg


79Klagenfurt Beschreibung des Brunnens Der Gesang in Klagenfurt
Weblinks
•Kiki Kogelnik Foundation
•MAK Museum, Wien
•Belvedere Museum, Wien
•Essl Museum, Wien
•Liaunig Museum, Kärnten
•Literatur von und über Kiki Kogelnik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Mark Kostabi
Mark Kalev Kostabi (* 27. November 1960 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-
amerikanischer Maler der Pop-Art.


Leben
Kostabi wurde als Sohn estnischer Immigranten geboren. Er wuchs in Whittier, Kalifornien auf und
studierte Kunst an der California State University in Fullerton.
Seine erste Einzelausstellung fand 1982 in der Molly Barnes Gallery Los Angeles statt. Ein Jahr
darauf wurden Kostabis Werke erstmals in New York gezeigt, in der Simone Gallery.
1982 zog er nach New York um und wurde seit 1984 zu einer der führenden Figuren der
Kunstbewegung des East Village. Er entwickelte sich zu einer provokativen Medienpersönlichkeit,
indem er Selbstinterviews veröffentlichte, in denen er das Verkommen der zeitgenössischen Kunst
zur Ware kommentierte. 1982 gründete er in New York die „Kostabi World“, ein Studio, eine
Galerie und einen Bürokomplex, der dafür bekannt war, Schüler der Malerei und Denker zu
beschäftigen.
1992 wurden im Mitsukoshi Museum in Tokio und 1998 im Art Museum of Estonia in Tallinn
Retrospektiven der Arbeit Kostabis ausgestellt. Seine Werke sind weiterhin bis heute in den
permanenten Ausstellungen des Metropolitan Museum of Art, dem Solomon R. Guggenheim
Museum, dem Brooklyn Museum, der Corcoran Gallery of Art, der National Gallery of Modern Art
in Rom und dem Groninger Museum in den Niederlanden zu sehen.


Kostabi World
Andy Warhol sagte 1975:
„Geschäftskunst ist der auf die Kunst folgende Schritt. Ich begann als ein kommerzieller Künstler
und ich möchte als Geschäftskünstler enden. Nachdem ich diese Sache, die man Kunst oder so
nennt, gemacht hatte, wandte ich mich der Geschäftskunst zu. Ich wollte ein Geschäftskunstmann
oder ein Geschäftskünstler sein. Geschäftlicher Erfolg ist die faszinierendste Art der Kunst.“
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  • 2. Richard Hamilton (* 24. Februar 1922 in London) ist ein englischer Maler und Grafiker. Leben und Werk Hamilton besuchte im Jahre 1936 das „Westminster Technical College“ und die Central Saint Martins College of Art and Design und arbeitete 1937 in einer Werbeabteilung sowie im Exhibition Department der Reimann School London. Dort erhielt er die Erlaubnis, in seiner Freizeit kostenlos am Zeichenunterricht teilzunehmen.1 Von 1938 bis 1940 studierte er Malerei an der Royal Academy of Arts, wo er einen Kurs in technischem Zeichnen belegte. Zwischen 1941 und 1945 arbeitete er als technischer Zeichner und setzte sein Studium 1946 an der Akademie fort. Von 1948 bis 1951 studierte er Malerei an der Slade School of Fine Art und begann seine Karriere mit Zeichnungen, die er angeregt durch den Roman Ulysses von James Joyce fertigte. 1952 erhielt er einen Lehrauftrag an der „Central School of Arts and Crafts“ in den Fächern Silberschmieden, Typografie und Industriedesign. Im darauffolgenden Jahr erhielt er einen Lehrauftrag des King’s College London an die University of Durham an das „Fine Art Department“. Im Jahr 1956 präsentierte Hamilton in der Whitechapel Art Gallery die zukunftsweisende Ausstellung „This is Tomorrow“. Mit der kleinen Collage „Just what is it that makes today's homes so different, so appealing?“ kreierte er eine Ikone der Pop-Art. Dies gilt als Beginn der Pop-Art und damit Hamilton als ihr Gründer. Er setzte fortan Gebrauchsgegenstände und moderne Technologien in der Bildenden Kunst ein und verwendete Fotografien, Werbung, Plakate und auch computergenerierte Bilder für seine Gemälde und Collagen. Eine bedeutsame Sammlung seiner Werke ist in der Tate Gallery zu sehen. 1963 machte er eine Reise durch die USA. 1965 begann er mit der Rekonstruktion von Marcel Duchamps Le Grand Verre und organisierte 1966 eine Retrospektive von Marcel Duchamp in der Tate Gallery. 1968 machte er durch sein Poster im Weißen Album der Beatles auf sich aufmerksam. Er war Teilnehmer der 4. documenta in Kassel im Jahr 1968 und auch auf der Documenta 6 im Jahr 1977 als Künstler vertreten. In den Jahren 1977 und 1978 arbeitete er zusammen mit Dieter Roth in Cadaqués. 2010 zeigte die Serpentine Gallery in London seine Werke in einer zusammenfassenden Ausstellung Richard Hamilton: Modern Moral Matters. Die Gemälde, Installationen und Papierarbeiten behandelten des Künstlers Antworten auf terroristische Angriffe, Kriege und Aufstände. Auszeichnungen (Auswahl) •1997: Arnold-Bode-Preis der documenta •2007: Max-Beckmann-Preis •2008: Praemium Imperiale 1Swantje Kuhfuss-Wickenheiser: Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902 bis 1943. Ein jüdisches Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S.532
  • 3. Werke (Auswahl) •1952: Study for Respective, Tusche, Aquarell auf Papier, 23,5 × 20 cm, Museum Abteiberg, Mönchengladbach •1967: Sieves, in Zusammenarbeit mit Marcel Duchamp, Siebdruck zwischen zwei Glasplatten, 51 × 63 cm, Museum Abteiberg, Mönchengladbach Literatur •Hannelore Kersting (Bearb.): Kunst der Gegenwart. 1960 bis 2007. Städtisches Museum Abteiberg Mönchengladbach, 2007, ISBN 978-3-924039-55-4 •Ausstellungskatalog Serpentine Gallery 2010: Richard Hamilton: Modern Moral Matters, König, Köln ISBN 978-3-86560-751-5 Weblinks •Literatur von und über Richard Hamilton (Künstler) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek •Richard Hamilton Biografie •aktuelle Ausstellung mit Richard Hamilton •Materialien von und über Richard Hamilton im documenta-Archiv Valerio Adami Valerio Adami (* 17. März 1935 in Bologna) ist ein italienischer Maler, der in Paris, Monaco und Meina am Lago Maggiore lebt und arbeitet. Seine Malerei zeigt Einflüsse der Pop-Art, als deren international bekanntester italienischer Vertreter er gilt. In seiner Wahlheimat Frankreich wird er der Narrativen Figuration zugerechnet. Leben Adami begann sich ab 1945 mit der Malerei von Felice Carena zu beschäftigen. Auf Empfehlung von Oskar Kokoschka begann er im Jahr 1951 das Studium an der Accademia di Brera in Mailand. In der Klasse des Neo-Klassizisten Achille Funi befasste er sich bis 1954 vor allem mit klassischem Zeichnen. 1955 zog er nach Paris, wo er künstlerisch von Roberto Matta und Wifredo Lam beeinflusst wurde. Seine erste Einzelausstellung hatte Adami im Jahr 1959 in Mailand. 1962 heiratete er Camilla, wie er Absolventin der Brera-Akademie.
  • 4. Am Anfang von Adamis künstlerischer Entwicklung stehen expressive Werke im Stil von Comic Strips. Um die Zeit seiner Teilnahme an der documenta III 1964 in Kassel entwickelte er einen eigenen Stil der Malerei, der Reminiszenzen an den französischen Cloisonismus aufweist. Auf der Grundlage einer exakt übertragenen vorbereitenden Zeichnung entwirft Adami jedes Gemälde als System geschlossener schwarzer Umrisslinien, die jeweils einfarbige Flächen (aplats) begrenzen. 1965 nimmt er in Paris an der Ausstellung La Figuration Narrative teil, die diese französische Antwort auf die angelsächsische Pop-Art begründet. In den späten sechziger Jahren erarbeitet er im Chelsea Hotel in New York City eine große Bildserie mit sozialkritisch aufgefassten Großstadtmotiven, mit der er Italien 1968 auf der Biennale von Venedig vertritt. Den Katalogtext schreibt Carlos Fuentes. Durch die revolutionären Ereignisse der Jahre 1967/1968 politisiert, bereiste er Kuba, Mexiko und Venezuela und wandte sich in der Folge verstärkt politischen und zeitgeschichtlichen Themen zu. Im Jahr 1971 drehte er zusammen mit seinem Bruder Giancarlo den Film „Vacances dans le Désert“. Mit dem deutschen Dichter Helmut Heissenbüttel entsteht 1974 in München das Buch „Das Reich“ mit einem Langgedicht und zehn Lithographien zur deutschen Geschichte zwischen 1914 und 1945. Nach einer Reihe von allegorischen Portraits wichtiger Wegbereiter der Moderne (zum Beispiel Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud, Walter Benjamin), öffnet sich seine Malerei ab Mitte der Siebziger Jahre der abendländischen Geistesgeschichte und Mythologie. Im Jahr 1977 nahm er ein zweites Mal an einer documenta teil, der documenta 6 in der Abteilung Zeichnung. Von der Kritik als Paradigma einer postmodernen Position in der Malerei erkannt, wurde Adamis Werk vielfach Gegenstand philosophischer Reflexion, namentlich durch Jacques Derrida, Gilles Deleuze, Paolo Fabbri, Jean-François Lyotard, Jean Luc Nancy und Michel Onfray. Viele zeitgenössische Dichter haben mit eigenen Texten auf Adamis „literarische Malerei“ reagiert, so Italo Calvino, Carlos Fuentes, Octavio Paz und Antonio Tabucchi. Adami ist Mitglied des College International de Philosophie und Kommandant der Ehrenlegion. 2005 gründete er in Meina, Italien die Fondazione europea del disegno - Fondation Adami. Die Stiftung soll nicht nur seinen künstlerischen Nachlass pflegen, sondern insbesondere die Kulturtechnik des Zeichnens, verstanden in seinem weitesten Sinne als 'Entwurf von einer Sache', erforschen und lehren. Eine erste Retrospektive seiner Arbeit zeigte bereits 1970 das Musée d’art moderne de la Ville de Paris. Zum fünfzigsten Geburtstag 1985 ehrte ihn das Musée National d'Art Moderne - mit einer großen Rückschau, die in der Folge auch im Palazzo Reale in Mailand gezeigt wurde. Seither folgten weitere Museumsretrospektiven seiner Arbeit, so in Valencia, Tokio, Tel Aviv, Siena, Bochum, Buenos Aires, Florenz, Athen,Locarno und Miami. Adamit hat verschiedene Arbeiten im öffentlichen Raum realisiert. Am bekanntesten sind die Ausmalung im Foyer des Théâtre Musical de Paris - Theâtre du Châtelet, sowie die beiden monumentalen Gemälde in der Bahnhofshalle des Pariser Gare d’Austerlitz. Nach langjähriger Zusammenarbeit mit der Galerie Maeght, später Maeght-Lelong, und einigen Jahren bei der Galerie Marlborough wird Adami seit 2004 von der Pariser Galerie Daniel Templon vertreten. Zitate: •„Wenn ich einen Klecks machen will, zeichne ich ihn.“ •„Ein Gemälde ist vor allem ein System, um Erinnerungen festzuhalten.“
  • 5. Literatur •documenta III. Internationale Ausstellung. Katalog: Band 1: Malerei und Skulptur. Band 2: Handzeichnungen, Industrial Design, Graphik. Kassel, Köln 1964. •documenta 6: Katalog: Band 1: Malerei, Plastik/Environment, Performance. Band 2: Fotografie, Film, Video. Band 3: Handzeichnungen, Utopisches Design, Bücher. Kassel 1977, ISBN 3-920453- 00-X. Weblinks •Literatur von und über Valerio Adami im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek •Biographie und Arbeiten •Biographie, Werke und Ausstellungen •Biographie •Werkverzeichnis •Materialien von und über Valerio Adami im documenta-Archiv Alfredo Alcaín Alfredo Alcaín (* 1936 in Madrid) ist ein spanischer Maler. Leben Seine künstlerischen Studien begann er an der „Escuela de Bellas Artes de San Fernando“ in Madrid in den Jahren 1953 bis 1958, darüber hinaus belegte er Kurse in Gravur und Lithografie an der Staatlichen Schule für Grafik und Dekoration in Madrid zwischen 1961 und 1964. Im Jahr 2003 erhielt er den Nationalpreis der Bildenden Künste. Werke Der Stil seiner Arbeit ist sehr nahe zur Pop-Art, die Alcaín durch Umwandelung neu kreiert. Er verwendet eine Vielzahl von Medien und Techniken, von Plakaten, Collagen bis hin zu Stickereien. Seine Arbeiten sind in Sammlungen und Museen auf der ganzen Welt zu sehen, wie z.B. im Museo de Arte Contemporáneo de Sevilla2, Museo del Grabado de Buenos Aires, Museo Municipal de Madrid, Museo de Bellas Artes, Bilbao, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía (MNCARS), Madrid und andere.3 2http://www.spain.info/conoce/museo/sevilla/museo_de_arte_contemporaneo_jose_maria_moreno_galvan.html?l=es 3http://www.puertosantander.es/ing/todas_las_noticias.aspx? idElemento=93&Tipo=MedioComunicacion&modo=detallar&origen=ga_pp_productos.aspx&claves=apertura| desplegarComo&valores=true|relacion_puerto_ciudad.aspx
  • 6. Weblinks •Ausführliche Informationen über Alfredo Alcaín und seine Werke •Spanische Seite des Künstlers Christian Ludwig Attersee Christian Ludwig Attersee, eigentlich Christian Ludwig (* 28. August 1940 in Bratislava, deutsch: Pressburg) ist ein österreichischer Maler der Pop Art, Bühnenbildner, Musiker, Schriftsteller und ehemals erfolgreicher Segelsportler (3-facher österreichischer Staatsmeister). Leben Der 1940 geborene Christian Ludwig kam 1944 nach Österreich. Seine Jugend verbrachte er in Aschach bei Linz und am Attersee in Oberösterreich. Als erfolgreicher österreichischer Segelsportler4 gewann er zahlreiche internationale Regatten.5 Ab 1951 begann er Kurzromane zu schreiben, Lieder zu texten, Comic zu zeichnen und Bühnenbilder zu entwerfen.6 Ab 1957 studierte Christian Ludwig an der Akademie für angewandte Kunst Wien Bühnenarchitektur und schloss im Jahr 1959 das Studium der Malerei bei Eduard Bäumer7 an, das er 1963 erfolgreich beendete.8 Es entstanden zwischen 1963 und 1965 seine ersten Bilderzyklen „Wetterbilder“ und „Regenbogenanomalien“.9 Seit Mitte der 1960er Jahre ist er mit Protagonisten der Gruppe des Wiener Aktionismus befreundet, mit denen er zeitweise auch zusammenarbeitet. Darunter insbesondere Günter Brus, Hermann Nitsch und Gerhard Rühm, an deren Aktionen er sich auch beteiligte.1011 Mit seinen ersten sogenannten „Gegenstandserfindungen“ im Bereich der Erotik und des Alltags machte er sich zwischen 1964 und 1966 einen Namen in der europäischen Pop Art.12 Es entstanden die für ihn typischen Objekterfindungen wie „Speisekugel“, „Speiseblau“ oder das „Attersteck“.13 1965 übersiedelte er nach Berlin, wo er auch seine erste Ausstellung zeigte.14 Ab 1966 nahm Christian Ludwig, in Anspielung an seine Zeit als erfolgreicher Segelsportler und an seine Zeit am Attersee, den Künstlernamen Christian Ludwig Attersee an.151617 1971/72 verbrachte Attersee mit einem DAAD-Stipendium in West-Berlin.18 Dort entstand der Zyklus „Segelsport“, Attersee zählte zwischenzeitlich zu den vielfältigsten Künstlern Österreichs.19 4Biographie, Website von Christian Ludwig Attersee. Abgerufen am 28. August 2010. 5Website Christian Ludwig Attersee von Art Directory. Informationsportal für Kunst und Kultur. Abgerufen am 28. August 2010. 6Christian Ludwig Attersee wird 70 auf wien.orf.at, 28. August 2010. Abgerufen am 28. August 2010. 7Christian Ludwig Attersee. In: Österreich-Lexikon von aeiou. 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18Stipendiaten-Liste auf der Website des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Abgerufen am 23. Jänner 2010. 19
  • 7. Künstlerische Entwicklung Anfangs der Objekt- und Aktionskunst nahestehend, bemühte er sich unter Einbindung von Musik, Sprache, Fotografie, Film etc. eine neue Form des Gesamtkunstwerks zu entwickeln (Beispiele der Objekterfindungen sind „Speisekugel“ und „Speiseblau“, das „Objekt Vagina“, „Prothesenalphabet“, „Attersteck“ und „Speicheltönung“). Später werden für ihn Zeichnungen und Tafelbilder (meist in Acrylmalerei) über die Themen Sexualität und Naturerfahrung charakteristisch. Er selbst sieht sich als „der große Einzelgänger der österreichischen Kunst der 60er Jahre, [als] Gegenpol zum Wiener Aktionismus [und in] der zweiten Hälfte der 70er Jahre [… als …] Gründerfigur der ‚Neuen österreichischen Malerei‘.“20 Seine Werke sind durch figural-symbolischen Stil, leuchtende Farben und dynamischen Pinselstrich gekennzeichnet. Vielfach doppelbödige Assoziationen und Phantasien einer – ebenso individualistischen wie doch auch sehr österreichischen – Sicht der Dinge mit Hang zu sexueller Persiflage. Häufig wird auch der Rahmen in das Werk einbezogen oder finden sich Textelemente in die Darstellung eingebettet. Seine Ausstellungen sind meist als Inszenierungen mit Musik und Literatur, teilweise gemeinsam mit Künstlerfreunden, gestaltet. Im Jahr 1984 vertrat er Österreich bei der Biennale in Venedig. 1985 publizierte Attersee seine LP „Lieder von Wetter und Liebe“.21 Im Jahr 1986 folgte die Gestaltung von Wiens erstem Champagnerball im Konzerthaus und 1987 eine Schiffsschaukel für André Hellers „Luna Luna-Rummelplatz“. Mit der von ihm gestalteten Fassade des 1996 eröffneten Attersee-Hauses auf der Wiener Mariahilferstraße, ein Geschäftshaus einer internationalen Textilkette, entwarf er mit dem 210 Quadratmeter großen Mosaik „Wetterhändler“ das größte Glasmosaik Europas. Im Jahr 2006 hüllte er für sechs Wochen den Wiener Ringturm in Folie. Im November 2007 wurde das 220 Quadratmeter große Innenraummosaik „Reichtum Erde“ in der Geologischen Bundesanstalt Wien fertig gestellt. Attersee gehört zu den international meistbeachteten österreichischen Künstlern. Im Jahr 1990 wurde Attersee als außerordentlicher Professor an die Universität für angewandte Kunst Wien für „Meisterklasse für experimentelles Gestalten“ berufen. Ab 1992 wurde ihm als ordentlicher Professor die „Meisterklasse Malerei, Animationsfilm und Tapisserie“ übertragen.22 Er lehrte an der Angewandten bis 2009.23 Weiters lehrte er an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg. Mitgliedschaften hält Attersee an der IG Bildende Kunst (Wien) und am Künstlerhaus Wien in der Sektion Maler. Privat Christian Ludwig Attersee ist mit der Leiterin des Bank Austria Kunstforum, Ingried Brugger, verheiratet.24 Er lebt und arbeitet in Wien und am Semmering,25 sowie in St. Martin an der Raab im Burgenland.26 20 21„Lieder von Wetter und Liebe“, Attersee-Archiv Wien, September 1985. Design, Text, Musik, Gesang und Klavier von Attersee. 22 23 24 25 26
  • 8. Auszeichnungen •1998: Großer Österreichischer Staatspreis für Bildende Kunst (Mai 1998)27 •2004: Lovis-Corinth-Preis der Künstlergilde Esslingen, Baden-Württemberg (Sommer 2004)28 •2005: Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (September 2005)29 •2007: Silbernes Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich30 Ausstellungen (Auswahl) •1965: Berlin (erste Ausstellung)31 •1977: documenta 6 in Kassel •Anfang der 1980er Jahre: Werkschau „Attersee Werksquer“ in verschiedenen Museen und Kunsthäusern in Österreichs und Deutschland32 •1984: Biennale in Venedig, Gestaltung des „österreichischen und ersten internationalen Pavillon“33 •1993: Retrospektive Einzelausstellungen im Gemeente Museum in Den Haag •1997: Große Retrospektive in der Grafischen Sammlung der Albertina in Wien •2002: Umfangreiche Retrospektive im Stedelijk Museum in Amsterdam •2005: Große Retrospektive mit Werken der letzten 5 Jahre im Bank Austria Kunstforum in Wien •2005: Figur und Wirklichkeit. Wie österreichische Maler die Welt verwandeln. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck / Österreich •2006: Superstars. Kunstforum Wien und Kunsthalle Wien •2006: Attersee: Die Liebe - Das Haus - Der Ring. Museum Würth, Künzelsau. (Erweiterte Ausstellung der Retrospektive von 2005 im Bank Austria Kunstforum.) Bühnenbildnerische Tätigkeiten (Auswahl) •Frühjahr 2005: Bühnenbildausstattung für Ballett „Petruschka“ von Igor Strawinsky an der Wiener Staatsoper •Mai 2006: Bühnenbildausstattung für das Ballett „Amadé“ am Belgrader Madlenianum •2007: Ausstattung des 1. Liederballs des Wiener Männergesangsvereins im Kursalon Wien •2008: „Gesamtkunstwerk“ (Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme): Richard Strauss’ „Salome“ am Theater Bremen 27 28 29 30 31 32 33
  • 9. Werkverzeichnis •Peter Gorsen: Attersee - Werkverzeichnis 1963-1994. Residenz, Salzburg 1994. Literatur •Alfred Weidinger: Attersee - Biographische Sätze zum Segelsport. In: Christian Ludwig Attersee - Segelsport, 1951-2006. Edition Anteros, Wien 2006, S. 7-21, ISBN 3-85340-022-1 Weblinks •Literatur von und über Christian Ludwig Attersee im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek •Offizielle Website von Christian Ludwig Attersee •Christian Ludwig Attersee. In: Österreich-Lexikon von aeiou. •Christian Ludwig Attersee auf kunstaspekte.de Jim Avignon Jim Avignon, (* 24. Dezember 1966 in München als Christian Reisz) ist ein deutscher Pop-Art- Künstler und Vertreter der art modeste. Avignon betätigt sich als Maler, Musiker, Illustrator und Konzeptkünstler. Zentrum seines Arbeitens ist Berlin, speziell die Clubs der dortigen Techno- Szene. Jim Avignon ist dafür bekannt, dass er seine in hohem Tempo zahlreich produzierten Bilder oft zu sehr niedrigen Preisen verkauft oder gar verschenkt. Seine Kunst wurde deswegen auch schon als Cheap Art bezeichnet.34 Seit 2006 lebt Avignon in New York. Vor seiner Karriere als Künstler arbeitete Avignon nach seinen Angaben unter anderem als Programmierer, Altenpfleger und Schulbusfahrer.35 Künstlerisches Werk Seine offizielle Karriere als Maler begann Jim Avignon in den frühen 1990er Jahren mit Dekorationen und Bühnenbildern für Rave-Veranstaltungen. Zentrales Motiv in der Kunst des Jim Avignon ist die Schnelligkeit, der Ausdruck des „Lebensgefühls der Generation Techno“ und „das Scheitern des Individuums“ in einer sich ständig beschleunigenden Welt. Dieses zeigt sich auch in seiner Produktivität, die nach seinen eigenen Angaben bei durchschnittlich 4,37 Werken pro Tag liegt. In den 1980er Jahren malte er beispielsweise alle Exponate für eine Ausstellung in einer Woche. Trotz der an die Popkultur angelehnten Umsetzung beziehen sich Avignons Bilder oft kritisch auf die Gegenwartsprobleme wie Bestechung und Korruption („the man behind me“) oder den Mangel an wirklicher Kommunikation in der sogenannten Informationsgesellschaft („Communication Disaster“, „interview situation“ oder „the press conference“). 34Martina Wimmer und Stella Bettermann: „Ihr Bilderlein kommet“, in: FOCUS Magazin 1997, Nr. 52 35Suzann-Viola Renninger: „Falsch gerechnet. Der Popartkünstler Jim Avignon“, in: Schweizer Monatshefte, September/Oktober 2004
  • 10. Zu den Projekten Avignons zählen eine Performance während der Documenta X, in der er – außerhalb des offiziellen Ausstellungsprogramms – jeden Tag ein neues Bild malte, um es daraufhin wieder zu vernichten,36 und die Anfertigung eines Gemäldes mit einer Fläche von 2800 m², das anlässlich der Wiedereröffnungsfeier des Berliner Olympiastadions von 132 Sportlern in das Stadion getragen wurde. Ein weiteres bekanntes, öffentlich zugängliches Werk Avignons ist ein von ihm bemalter Abschnitt des längsten erhaltenen Berliner Mauerabschnittes, der East Side Gallery. Arbeit als Designer Jim Avignon gestaltete auch Swatch-Uhren, bemalte ein Flugzeug der Deutschen BA, Autos von Rover und illustrierte ein Kochbuch (Hoch die Dose, 2006). Anlässlich der Buddy Bär Berlin Show 2001 gestaltete er einen Bären, der über ein Jahr an prominenter Stelle auf dem Kurfürstendamm stand. Jim Avignon veröffentlichte mehrere Bücher sowie das Kunst- und Grafik-Magazin attack delay. Für den 2005 erschienenen Film One Day in Europe von Hannes Stöhr gestaltete Avignon zusammen mit Neil Reynolds das Filmplakat. Neoangin Mit seiner „1 Mann Heimelektronikband“ Neoangin brachte Jim Avignon mehrere Alben auf den Markt. Außerdem finden international Auftritte in Clubs statt, wo Avignon sowohl musiziert als auch malt. Der Name Neoangin ist laut Avignon eine Anspielung auf die gleichnamigen süßen Halsschmerztabletten. Sein Musikstil kann in weitesten Sinne in der elektronischen Musik verortet werden. Neoangin spielt Elektropop, der unter anderen Pop der 60er, Chanson, New Wave, Electroclash und Hip-Hop zitiert. Seine Musikstücke sind oft verhältnismäßig kurz (um die zwei Minuten) und zeichnen sich durch zugängliche Melodien und Harmonien aus. Bibliographie (Auswahl) •Jim-Avignon [sic]: Welt und Wissen, Verbrecher Verlag, Berlin, 2003 •Tom Combo, Vielleicht nur Teilzeit, Berlin 2001 (Illustrationen) •Jim Avig [sic] & Lisa Brown: Non Radioactive, Paris, 2000 •Jim Avignon, TV made me do it, Berlin 2000 •Jim Avignon, Busy, Berlin 1998 Weblinks •Offizielle Website von Jim Avignon •Neoangin auf MySpace •Literatur von und über Jim Avignon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek 36„Jim Avignon – Der schnellste Maler der Welt“, in: KuBus Magazin Nr. 61, 2004
  • 11. •Jim Avignon bei artfacts.net •Galerie von Jim Avignon Marie-Claire Baldenweg Marie-Claire Baldenweg (* 27. März 1954 in Solothurn, Schweiz) ist eine international tätige Kunstmalerin. Leben Marie-Claire Baldenweg ist mit dem Musiker Pfuri Baldenweg verheiratet. Aus der gemeinsamen Verbindung gingen drei Kinder, Nora, Diego und Lionel Vincent, hervor. Sie lebt mit ihrer Familie im australischen Byron Bay. Das Markenzeichen ihrer Arbeit ist, dass sie seit den frühen 1970er Jahren Plastiksäcke als Hauptmotiv in ihren Werken benutzt. Ihr Stil kann als eine Art Pop-Art und Photorealismus bezeichnet werden. Höhepunkte •Eine sechsmonatige Einzelausstellung unter dem Namen „Carried Away“ wurde 1988 im Powerhouse Museum in Sydney ausgerichtet. •Die Bilderserie „Global Market – Bagflags of the World“ wurde im Jahr 2003 an der Swiss Exchange und im Jahr 2005 an der Australian Stock Exchange in einer musealen Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zitate •Die Königin der Plastiksack Kunst (Ros Reines, Sunday Telegraph, Australien, 02/2005) •Marie-Claire's Schaffen könnte man als zeitgemäße Pop-Art bezeichnen, die zugleich die Möglichkeiten der Globalisierung zelebriert und die unschöneren Aspekte kritisiert. (Anthony Bond, Director Curatorial und Hauptkurator internationale Kunst, Art Gallery of New South Wales, 02/2005) •Plastiktragetaschen sind für Marie-Claire Baldenweg „ein treffendes Symbol unserer kapitalistischen Hochglanz- und Hightech-Ära“. (Petra Bosetti, Art – Das Kunstmagazin, Deutschland, 11/2003) Weblinks •Literatur von und über Marie-Claire Baldenweg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek •Website von Marie-Claire Baldenweg •Baldenweg, Marie-Claire. In: Sikart.
  • 12. Werner Berges Werner Berges (* 7. Dezember 1941 in Cloppenburg) ist ein deutscher Pop-Art-Künstler. Für eine Reihe zeitgenössischer Kritiker reifte Berges schon sehr früh zu einem der wichtigsten Vertreter der Pop-Art in Deutschland heran. Leben Von 1960 bis 1963 studierte er an der Staatlichen Kunstschule in Bremen bei Johannes Schreiter. 1963 bis 1968 folgte ein Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Alexander Camaro. Berges lebt und arbeitet in Schallstadt bei Freiburg und Cadaqués in Spanien. Eine seiner frühen Einzelausstellungen fand 1966 in den Räumen von Großgörschen 35 statt.37 Durch Werner Berges wurde die Pop-Art in Deutschland manifestiert. Er gilt als wichtigster deutscher Vertreter dieser Kunstrichtung. Berges ist Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und des Künstlerbundes Baden-Württemberg. Bilder Typisch für Berges Arbeiten sind leuchtende Primärfarben, klare Konturen, die Verwendung von Rasterpunkten und Streifen, die den Gemälden auf spielerische Art und Weise den Charakter von Reproduktionen verleihen. Inhalt seiner Werke sind immer wieder der Werbung entnommene Frauen, Modells und Stars aus Reklame und Modephotographie, denen der Künstler allerdings durch seine Darstellung einen neuen Stellenwert gibt. Erotische Körper, verführerische Blicke und strahlende Gesichter setzt er mit kräftigen Farben, Rasterpunkten, Streifen und Collagen um. Ausstellungen Werner Berges stellte seine Werke in über 200 In- und Auslandsausstellungen aus. Außerdem gestaltete er das Cover zu Mousse T.'s Album „Gourmet de Funk“. Auszeichnungen •1965 2. Preis für Malerei, Neues Forum, Bremen •1967 Burdapreis für Graphik, München •1967 Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes, Bonn •1969 Förderpreis des Landes Niedersachsen Meisterschüler, Hannover •1970 Preis der Oldenburgstiftung •1981 Regiopreis der Wirtschaft, Basel •1985 Stipendium der Djerassi-Foundation Woodside, Kalifornien 37Großgörschen 35 auf kunstaspekte.de
  • 13. Werke in Museen (Auswahl) •Landesmuseum Oldenburg •Kupferstichkabinett Berlin •Augustiner Museum Freiburg •Kupferstichkabinett Dresden •Sprengel Museum, Hannover •Museum Ludwig, Köln •Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen Ausstellungskataloge (Auswahl) •Berges in Berlin : Bilder, Aquarelle und Zeichnungen 1963 - 1977. Markgräfler Museum, Müllheim 1998. Ausstellungskatalog, 78 S. •Berges in Baden : Bilder, Aquarelle und Zeichnungen 1977 – 1998. Markgräfler Museum, Müllheim 1998, ISBN 3-00-002733-5. Ausstellungskatalog, 84 S. •Werner Berges. Pop Art. Arbeiten 1965 – 1977. Ausstellung Museum der Stadt Ratingen vom 26. März bis 1. Mai 2000 und Kunstverein Münsterland e. V. vom 5. Mai bis 23. Juli 2000. Kunstverein Münsterland, Coesfeld 2000, ISBN 3926538368. •Erika Davis-Klemm (Hrsg.): Katalog zur Ausstellung „Jede Menge Leute“. DavisKlemmGallery - Verlag, Frankfurt 2008. Literatur (Auswahl) •Tobias Kaufhold: Auf der Suche nach der verlorenen Form. Werner Berges und die Pop-Art. Depelmann, Langenhagen 1998, ISBN 3-928330-25-X. Zugleich: Bochum, Universität, Dissertation. •Werner Berges. Bilder, Aquarelle und Zeichnungen 1982 – 1990. Edition Domberger, Freiburg 1990, ISBN 3922646085. •Werkverzeichnis der Grafik. Isensee Verlag, Oldenburg 2002, ISBN 3-89598-876-6. Weblinks •Literatur von und über Werner Berges im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek •Werner Berges auf kunstaspekte.de •Biografie, Ausstellungsverzeichnis, Auszeichnungen, Presseartikel und Kataloge •Eine ausführliche Ausstellungsbiographie zum Künstler
  • 14. Peter Blake (Künstler) Sir Peter Blake CBE (* 25. Juni 1932 in Dartford, Kent) ist ein britischer Künstler. Leben Peter Blake studierte von 1946 bis 1951 am Gravesend Technical College and School of Art und von 1951 bis 1956 am Royal College of Art in London, wohin er auch als Lehrer von 1964 bis 1976 zurückkehrte. Sein Schüler Ian Dury widmete ihm später den Song Peter the Painter. Werk Peter Blake wurde in den späten 1950er Jahren einer der bekanntesten Künstler der Pop Art. Themen seines Schaffens sind Idole der Popkultur, die Welt des Zirkus und die dazugehörenden Veranstaltungsplakate, Comics und Postkarten. Seine Techniken sind die Collage und Assemblage sowie deren Imitation in gemalter Form. Sein bekanntestes Werk ist das Design des Schallplattencovers des Beatles-Albums Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band von 1967. 1975 war er Mitbegründer der Künstlergemeinschaft Brotherhood of Ruralists, als er durch die ländliche Umgebung seines Wohnsitzes in Wellow neue künstlerische Impulse erhielt und sich der Landschaftsmalerei in realistischen Maltechniken zuwendete. Patrick Caulfield Patrick Caulfield (* 29. Januar 1936 in London; † 29. September 2005 in London) war ein englischer Maler, Druckgrafiker und Illustrator. Er zählt zur britischen Pop-Art. Leben Patrick Caulfield studierte an der Chelsea School of Art in London von 1956 bis 1960 und am Royal College of Art von 1960 bis 1963. Er nahm an der berühmt gewordenen Young Contemporaries Ausstellung des Jahres 1961 teil, welche die Royal College Studenten um David Hockney, R. B. Kitaj, Allen Jones, Derek Boshier, Peter Phillips, mit einem Schlag bekannt machte. Nach dem Studium kehrte Caulfield als Hochschullehrer an die Chelsea School of Art zurück (1963–1971). 1964 wurde er in der Pop-Art New Generation Ausstellung in der Whitechapel Art Gallery in London gezeigt. Caulfield war aber kein typischer Pop-Art Künstler. Beeinflusst von Juan Gris, Legér und René Magritte, entwickelte er aber einen eigenen, linearen Stil, der erkennbare Gegenstände nur im Umriss wiedergab. Er kombinierte aber auch geradlinige Formen durch detaillierte Elemente nach der Art des Fotorealismus. Caulfield war auch als Designer von Plakaten, Buchumschlägen und Keramik tätig, 1973 illustrierte er für Petersburg Press Gedichte von Jules Laforgue. An der Royal Opera House im Covent Garden entwarf er auch Bühnenbilder für Frederick Ahtons Ballett Rhapsodie. Ausstellungen •1961/62/63: Young Contemporaries, R.B.A. Galleries, London
  • 15. •1964: New Generation, Whitechapel Gallery, London •1965: Einzelausstellung in der Robert Fraser Gallery, London •1965: 4. Biennale, Salon de la Jeune Peinture, Musee d′Art Moderne, Paris. Caulfield erhält die Auszeichnung für Graphik. •1966: Einzelausstellung in der Robert Elkon Gallery, New York •1967: Internationalen Grafikausstellung in Ljubljana, Jugoslawien •1977: Ausstellung in Santa Monica, Kalifornien •1978: Tate Gallery, London •1981: große Retrospektive in der Tate Gallery, London, und der Walker Art Gallery, Liverpool •1996: Einzelausstellung bei Curwen Gallery, London •1997, 1998, 2002: Einzelausstellungén in den Waddington Galleries, London •1998: Einzelausstellung in der Victoria Art Gallery, Bath •1999: Einzelausstellung in der Alan Cristea Gallery, London •1999: Einzelausstellung in der Hayward Gallery, London •1999: Einzelausstellung bei Artforum Magazine Inc., New York •2000: Einzelausstellung bei Gwyther Contemporary, London •2000: Einzelausstellung in der Milton Keynes Gallery, Milton Keynes •2000: Einzelausstellung in der Peter Gwyther Gallery, London Literatur •Marco Livingstone: Patrick Caulfield: Paintings. Lund Humphries Publishers, Aldershot u. a. 2005, ISBN 0-85331-917-0. •Christopher Finch: Patrick Caulfield. Penguin, Harmondsworth 1971, ISBN 0-14-070622-4, (Penguin new art 2). Weblinks •Literatur von und über Patrick Caulfield im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek •Caulfield in der Tate Gallery •Eintrag in www.artfacts.net •Bigrafische Angaben bei www.getty.edu Živko Đak Živko Đ ak(kyrillisch Живко Ђак; * 4. Januar 1942 in Belgrad) ist ein serbischer Maler.
  • 16. Leben Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste Belgrad sowie in London; in Belgrad promovierte er 1970 bei Boško Karanović. Er lebt in Novi Sad. Seine Bilder werden stilistisch zur Pop-Art und zur Neuen Figuration gezählt. In den 1990er Jahren malte er großformatige Aquarelle, die Menschen, Tiere und Pflanzen jeweils in geometrisch vereinfachter Form darstellen. Er lehrte an der Akademie der Künste Novi Sad. Literatur •S. Živković , in: Allgemeines Künstler-Lexikon, Band 23, 1999 (ISBN 3-598-22763-9), S. 470 Weblinks •Artikel über Živko Đ ak (serbisch, mit Bild) •Bild "Ludi Pjero", 1968 Ed Heck Ed Heck (* 1963 in Brooklyn) ist ein US-amerikanischer Pop-Art-Künstler. Leben und Werk Heck hat nach dem Abschluss der Kunstschule zunächst Kinderbücher illustriert und für Wissenschaftsjournale gearbeitet. Seine erste Ausstellung 1999 in New York wurde ein großer Erfolg. Häufig von ihm verwendete Motive sind Hunde, Katzen, Fische. Die von ihm illustrierten Bücher wenden sich vor allem an 4- bis 8-Jährige, die er oft zusammen mit Price Stern Sloan publiziert. Illustrierte Bücher •Monster Opposites (im Druck) •Color-by-Penguins (im Druck) •Shape Up, Pup! (im Druck) •A B C D Eat! (im Druck) •Goodnight Dog (2010) •Many Marvelous Monsters (2010) •Chameleon's Colors (2010) •Happy HoliDogs (2009) •Hide and Squeak (2009)
  • 17. •Love Song (2008) •Big Fish Little Fish (2007) •Monkey Lost (2005) Weblinks •http://www.edheck.com •http://www.galerie-mensing.de/kuenstler/heck/heck.html Walter Gaudnek Walter Gaudnek (* 1931 in Fleyh, Böhmen-Tschechien) ist ein moderner Künstler und Kunstprofessor an der University of Central Florida in Orlando. Gaudnek gehört seit den 1970er Jahren zu den Hauptvertretern der Pop-Art. Er griff als einziger Pop-Art-Künstler auch religiöse Themen (z. B. Kreuzweg in St. Michael in Schweinfurt) auf. Leben und Werk Durch die Vertreibung verliert Gaudnek 1946 seine sudetendeutsche Heimat. 1947 besucht er die Realschule in Schrobenhausen, 1948 bis 1951 die damalige Oberrealschule in Ingolstadt (heute Christoph-Scheiner-Gymnasium). 1951 besucht er die Blocherer Schule für freie und angewandte Kunst in München. Nach einem Jahr wechselt er an die Akademie der Bildenden Künste München. 1953 gründet er zusammen mit H. E. Gabriel die Neue Galerie in Ingolstadt und weitere in München. Von 1957 bis 1959 studiert er an der University of California. 1968 promoviert Gaudnek an der New York University mit dem Thema „Die symbolische Bedeutung des Kreuzes in der amerikanischen Malerei der Gegenwart“. Seit 1970 ist er Professor an der University of Central Florida für Malerei, Grafikdesign, Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft. Gaudnek-Museum Das Gaudnek Europa Museum in Altomünster, besteht seit 1999. In drei Etagen stellt Gaudnek rund 400 seiner Bilder und Skulpturen aus. Das Museum zeigt eine Sammlung von Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen, Collagen, Assemblagen, Objekten, Skulpturen, Druckgrafik, das „Theater aus dem Koffer“, ein Archiv mit Fotos und Dokumenten aus den Jahren 1949–2005. Auch in der Galerie im Treppenhaus der Volksschule Altomünster sind viele Pop-Art-Werke Gaudneks zu bewundern. Literatur •Wilhelm Liebhart: Prof. Dr. Walter Gaudnek. In: Wilhelm Liebhart (Hrsg.): Altomünster: Kloster, Markt und Gemeinde. 1023 S., Altomünster 1999, S. 715–727, ISBN 3-00-005192-9.
  • 18. Weblinks •Literatur von und über Walter Gaudnek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek •Gaudnek-Werke •Gemalter Trauergesang einer Stadt – New Orleans – (Donaukurier, 2006) •en: Walter Gaudnek: Professor of Art, Painting – (UCF) •en: Walter Gaudnek: Alchemy & Magic; Medieval Images for the 21st Century – (UCF) David Hockney David Hockney, CH (* 9. Juli 1937 in Bradford, Yorkshire) ist ein britischer Maler, Grafiker, Bühnenbildner und Fotograf, der lange Zeit in Kalifornien lebte und im Jahr 2000 wieder nach Bridlington, England zurückkehrte. Hockney gilt als ein einflussreicher Künstler des 20. Jahrhunderts. Leben und Wirken Hockney wurde als viertes von fünf Kindern als Sohn des Buchhalters Kenneth Hockney und seiner Frau Laura geboren. Der Vater war Hobbymaler und förderte die künstlerische Begabung des Sohnes. Nach dem Besuch der Bradford Grammar School schrieb er sich 1959 am Royal College of Art in London ein, wo er R. B. Kitaj kennenlernte. Er wurde oft mit der Pop-Art in Verbindung gebracht, er selbst verneinte dies jedoch stets.38 Seine frühen Arbeiten zeigen auch expressionistische Elemente und sind den Arbeiten von Francis Bacon ähnlich. Gelegentlich, wie etwa in We Two Boys Together Clinging (1961), nach einem Gedicht von Walt Whitman benannt, beziehen sich seine Arbeiten auf seine Homosexualität. Später ließ sich Hockney in Kalifornien nieder und malte eine Serie von Ölgemälden von Swimmingpools in Los Angeles. Diese haben einen realistischeren Stil und verwenden leuchtende Farben. Er machte auch Drucke, Porträts von Freunden und Bühnenbilder für Glyndebourne, die Mailänder Scala und die Metropolitan Opera in New York City. Er war Teilnehmer der 4. documenta in Kassel im Jahr 1968 und auch auf der documenta 6 im Jahr 1977 als Künstler vertreten. 1974 war Hockney das Thema von Jack Hazans Film, A Bigger Splash (benannt nach einem von Hockneys Swimmingpool-Bildern aus dem Jahre 1967). Viele seiner Werke finden sich jetzt in der alten Textilfabrik Salts Mill in Saltaire, in der Nähe von Bradford. Ab dem Jahr 1976 schuf Hockney mit der Mappe Twenty Photographic Pictures fotografische Arbeiten und hatte mit dieser Kunst Erfolg. Seine „Pictures“ setzte er aus über 100 Polaroidbildern zu einer Fotocollage zusammen. Weil diese Fotos aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen wurden und zu etwas unterschiedlichen Zeiten, erinnert das Ergebnis an kubistische Gemälde. Einige dieser Werke stellen Landschaften dar, andere sind Porträts. Ein Beispiel dieser Schaffensphase ist eine aus 63 Polaroids zusammengesetzte Komposition, die die Schwestern Imogen und Hermiane Cornwall-Jones zeigt. 38David Hockney. The Artchive, abgerufen am 19. November 2008 (englisch).
  • 19. Ab Mitte der 1980er Jahre wandte sich Hockney wieder mehr der Malerei zu, die Einflüsse von Henri Matisse und Pablo Picasso aufwies. Gleichzeitig schuf er mit den neuen technischen Möglichkeiten die Home Made Prints, Bilder aus dem Farbkopierer, und übertrug Bilder mit Faxgeräten.39 Im Jahr 1991 wurde er in die Royal Academy of Arts in London gewählt.40 Kritiker der Anti-Rauch-Kampagne Hockney ist als Raucher ein vehementer Kritiker der in Großbritannien und auch sonst überall eingeführten Rauchverbote. Er begründet das unter anderem damit, dass dies nur der Pharmaindustrie diene, welche damit Produkte wie Prozac ungehindert verbreiten könne. Hockney stellt aber nicht in Abrede, dass Rauchen, passiv oder aktiv, grundsätzlich auch schädlich sein kann. Allerdings hält er Überlegungen dieser Art nicht gerade für visionäre Großtaten.41 Autobiografie •David Hockney: Die Welt in meinen Augen. Autobiografie 1973–1992. Verlag Kurt Liebig, Schmieheim 2005, ISBN 978-3-938715-00-0 Literatur •Burkhard Kling (Hrsg.): David Hockney. Sechs Märchen der Brüder Grimm. Six Fairy Tales from the Brothers Grimm. 39 Radierungen. Jonas Verlag, Marburg 2009, ISBN 978-3-89445-399-2. •Lawrence Weschler: David Hockney: Camera Works. Verlag Kindler, München 1984, ISBN 3- 463-00888-2. Das fotografische Werk Hockneys, Texte in deutscher Sprache. Filmdokumentation •A Bigger Splash. Britischer Dokumentarfilm von Jack Hazan aus dem Jahr 1974, 101 Minuten (O.m.U.). A Bigger Splash in der Internet Movie Database •Hockney at the Tate. Britischer Dokumentarfilm von Alan Benson aus dem Jahr 1988, 52 Minuten, erschienen bei Arthaus Musik GmbH 2007, ISBN 978-3-939873-14-3 Musik •Der deutsche Komponist Moritz Eggert schrieb das Werk Number Nine VII: A Bigger Splash für Großes Orchester mit direktem Bezug auf Hockneys berühmtestes Bild. 39Die 100 des Jahrhunderts – Maler.Hrsg. Jordan/Lenz. Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 978-3-499-16456-9, S. 70 f 40 41David Hockney: Ich rauche, weil es mir guttut. FAZ.net, 14. Juli 2007, abgerufen am 19. November 2008.
  • 20. Öffentliche Sammlungen •Pinakothek der Moderne, München (Sammlung Stoffel) Weblinks •David Hockney bei artfacts.net •Informationen zu David Hockney im BAM-Portal •David Hockney in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database •David Hockney bei photography-now.com •Bild: Peter getting out of Nick’s pool (1966) •Montierte Polaroidbilder •Bilder in hoher Auflösung •kunstaspekte.de •Biografie und Werke von David Hockney •David Hockney Biografie bei WHO'S WHO •SZ-Magazin: "Ganz weit vorn" •Literatur von und über David Hockney im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek •Materialien von und über David Hockney im documenta-Archiv Robert Indiana Robert Indiana (* 13. September 1928 in New Castle, Indiana; ursprünglich Robert Clark) ist ein US-amerikanischer Maler sowie Hauptvertreter der Pop-Art und der Signalkunst. Bekannt wurde er durch seine plakativen Zeichenbilder, die zu den radikalsten Äußerungen in der Pop-Art zählen. Ebenso einfach wie Indianas 1966 entstandenes Werk LOVE mit seinen Buchstaben L und O, darunter V und E – in den Farben Rot, Blau und Grün –, erscheinen seine anderen Arbeiten aus Zahlen, Buchstaben und fünfstrahligen Sternen. Diese Einfachheit, die Komprimierung auf das Wesentlichste, aus der Werbung entlehnt, hatte dazu geführt, dass seine Bilder zu einem Logo, einer lettristisch-emblematischen Bildfigur 42, werden konnten und wurden, was in der amerikanischen Pop-Art zu einer Apotheose führte. Leben 42Karin von Maur (Hrsg.): Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Verlag Gerd Hatje, S. 90; vgl. auch: Karin Thomas: Bis Heute – Stilgeschichte der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert. DuMont Buchverlag, Köln 1986, S. 280
  • 21. Kindheit und Ausbildung (1928–1954) Indiana wurde als einziges Kind von Earl Clark und Carmen Waters in New Castle geboren und nannte sich ab 1959 nach jenem Bundesstaat, in dem er geboren wurde. Zur Besichtigung der Weltausstellung „Century of Progress“ reiste er mit seinen Eltern 1933 nach Chicago. Im Jahre 1935 wurde Indiana in Mooresville eingeschult und seine Absicht Künstler zu werden, wurde durch seine Lehrerin Ruth Coffman stark unterstützt. Er lebte, da sich die Eltern scheiden ließen, bei der Mutter und dem Stiefvater Foster Dickey. 1942 zog er nach Indianapolis, um die „Arsenal Technical School“ zu besuchen. In der schulfreien Zeit arbeitete er bei Western Union und beim „Indianapolis Star“. Seine Bewunderung galt den amerikanischen Künstlern Charles Demuth, Grant Wood, Thomas Hart Benton und Charles Sheeler. Ein Stipendium am „John Herron Institute“ im Jahre 1946 nahm er nicht an und beschloss stattdessen in die Army Air Force einzutreten, wodurch er für fünf Jahre kostenfreie Ausbildung erlangen konnte. 1948, während seiner Stationierung in Rome, New York, besuchte er Kunstseminare am „Manson-Williams-Proctor Institute“ in Utica und belegte einen Anfängerkurs in Russisch an der Syracuse University. 1949 meldete er sich bei der Air Force zum außereuropäischen Dienst in Übersee und wurde nach Anchorage, Alaska, wo er für die Militärzeitschrift „Sourdough Sentinel“ arbeitete, übersandt. Wenig später erhielt er Heimaturlaub, da seine Mutter tödlich an Krebs erkrankt war. Im Herbst immatrikulierte er sich für ein vierjähriges Studium an der School of the Art Institute in Chicago und erhielt 1953 ein Stipendium an der „Skowhegan School of Painting and Sculpture“ in Maine, wo er die Sommerkurse besuchte und Alex Katz kennen lernte. An der „Skowhegan School“ erhielt er die „George Brown Travelling Scholarship“, wodurch er seinen akademischen Grad an der University of Edinburgh, in den Studienfächern Englische Literatur, Botanik und Philosophie des 20. Jahrhunderts, abschließen konnte. Nebenher schrieb er Gedichte, die er erstmals maschinenschriftlich umsetzte und mit lithographischen Illustrationen versah, was für Indiana der Vorbote für sein Interesse an Wörtern und deren visueller Umsetzung überhaupt war. New York (1954–1978) Nach einem letzten Sommerseminar an der University of London zog Indiana 1954 nach New York und bezog ein Zimmer im Bezirk Hell’s Kitchen. 1955 arbeitete er als Verkäufer in „Frederick’s Kunsthandlung“ in der 57th Street, wodurch er Kontakte zu Künstlerkreisen der Pop-Art herstellen konnte, darunter James Rosenquist, Ellsworth Kelly und Cy Twombly. Wenig später zog er in ein Loft an der Fourth Avenue, das dem Atelier Willem de Koonings rückseitig gegenüber lag. 1956 bezog er ein Eck-Loft, Ecke 31 Coenties Slip mit Ausblick auf den East River und die Brooklyn Bridge. Wegen der billigen Mieten auf der Coenties Slip folgten andere Künstler, wie zum Beispiel Agnes Martin, James Rosenquist, Ellsworth Kelly und Jack Youngerman, und bezogen dort ihre Lofts. 1957 bezog er ein neues Loft, 25 Coenties Slip, und malte seine ersten Hard-Edge-Gemälde, bei denen er sich der Form eines Ginkgoblattes bediente. Indiana nahm im darauf folgenden Jahr eine Teilzeitarbeit als Sekretär an der Cathedral of Saint John the Divine an und arbeitete an Crucifixion, einem aus 44 Stücken schweren Kartons zusammengefügten Wandbild, welches Formen von Ginkgo und Avocado zeigt. Zur Herstellung des Bildes benutzte er Druckerfarbe, die er mit dem Pinsel auftrug.
  • 22. Im Spätsommer 1963 begegneten sich Indiana und Andy Warhol in der „Stable Gallery“ von Eleanor Ward, die zu diesem Zeitpunkt auch Cy Twombly, Robert Rauschenberg und die Bildhauerin Marisol (Maria Sol Escobar) vertrat. Warhol überredete Indiana und Marisol zu einer kurzen Filmszene für seinen Underground-Experimentalfilm Kiss, in der sich das Paar drei Minuten lang küssen sollte. Im Verlauf freundeten sich Indiana und Warhol an. Anfang Februar 1964 drehte Warhol in Indianas Loft den schwarz-weißen Stummfilm EAT, mit Indiana als Hauptdarsteller. In dem Film sitzt Indiana 39 Minuten lang auf einem Stuhl, einen Pilz essend, wobei seine Katze auf seiner Schulter sitzt. Für die Dreharbeiten war Indiana zuvor Lebensmittel einkaufen gewesen, denn er hatte den Abend vorher und zum Frühstück nichts gegessen. Warhol kam in sein Loft, gab ihm den einen Pilz und sagte zu Indiana, dass es dies sei, was er essen würde. Im selben Jahr hatte Indiana auf Einladung des Architekten Philip Johnson an der Fassade des „Circarama“, eines Teils des von Johnson und Richard Foster für die Weltausstellung in New York 1964/65 entworfenen „New York State Pavilion“, die mit riesigen Leuchtlettern realisierte Arbeit EAT, zwischen Arbeiten von Ellsworth Kelly und Robert Rauschenberg, angebracht. 1965 arbeitete Indiana als Theaterset- und Kostümdesigner für Virgil Thomsons The Mother Of Us All, das 1976 von der „Santa Fe Opera“ produziert wurde und sich mit dem Leben der Suffragette Susan B. Anthony beschäftigt. Indiana zog erneut um und bezog ein Atelier in den Räumlichkeiten einer früheren Kofferfabrik in der Bowery. Eine vier Meter hohe LOVE-Skulptur aus COR-TEN-Stahl wurde 1971 zur Weihnachtszeit im New Yorker Central Park aufgestellt, die nach Fertigstellung erstmals in den leeren Räumen des neu errichteten „Indianapolis Museum of Art“ in der Ausstellung „Seven Outdoors“ zu sehen war. LOVE steht im Mittelpunkt des fünfundzwanzig minütigen Dokumentarfilms Indiana Portrait und war Indianas erster Auftritt im Medium Film seit Warhols Filmen Kiss und EAT. Vinalhaven (seit 1978) 1978 zog er sich in ein eher unbekanntes Landleben zurück. Indiana lebt seither auf der Insel Vinalhaven in Maine, einer Künstlerkolonie, die er seit 1969 regelmäßig besuchte, in einer von Stars und Stripes geschmückten Lodge namens „Star of Hope“ 43, einem ehemaligen Sitz der Odd Fellows. Als Indiana nach Vinalhaven kam, war für ihn das Wichtigste die „Vinalhaven Press“, von einem Pat Nick über Jahre hinweg betrieben. Hier hatte Indiana sein Werk anhand der Lithografie und der Radierung erneuert. 1985 wurde sie eine wichtige Anlaufstelle für nationale und internationale Künstler, zudem besitzt sie eine Kunstdruckerei mit Werkstatt und Galerieräumen in New York. 44 1989 arbeitete er an der Gemäldeserie The Hartley Elegies (1989–1994), die in Erinnerung an den 75. Todestag des im Ersten Weltkrieg gefallenen Offiziers Karl von Freyburg entstand. Freyburg war ein Freund von Marsden Hartley, einem von Indiana hoch geschätzten Maler. Indiana fing an, sich für Hartley zu interessieren, als er herausfand, dass er auf demselben Grundstück lebte, wo dieser 1938 gelebt hatte. The American Dream (externer Weblink) •von Robert Creeley und Robert Indiana (1998) 43Volker Rattemeyer u.a.: Robert Indiana. The American Painter of Signs. Wiesbaden 2008, S. 14 44[0] und [1]
  • 23. Im Auftrag der Demokratischen Partei stellte er 1980 ein Porträt Jimmy Carters für ein „Jimmy Carter Portfolio“ als Serigraphie mit dem Titel Jimmy Carter her, das er 1981 dem Präsidenten im Weißen Haus präsentierte. Als erster amerikanischer Künstler wurde Indiana 1991 eingeladen ein Stück der Berliner Mauer zu bemalen. 1998 wurde das umfangreiche Buch The American Dream mit Siebdruckreproduktionen Indianas sowie Gedichten von Robert Creeley vom Verlag „Marco Fine Arts“ veröffentlicht. Nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 schuf Indiana eine Reihe sogenannter Peace Paintings, die im Jahre 2004 in New York ausgestellt wurden und sich auf das aktuelle Geschehen im Irak bezogen. 45 Werk Ausgehend von der signalhaften Farbigkeit des „Hard Edge“ und des Colourfield Painting zeichnen sich Indianas Arbeiten seit den späten 1950er-Jahren durch signalhafte Bildsprache kommerzieller Natur aus (Industriereklame, Schablonenschriften), die er mit Stilmitteln der amerikanischen Kunst der 1920er-Jahre verband. Seit Beginn der 1960er-Jahre verwendete er für seine Serigraphien die Druckgrafik und benutzt lediglich für die Plakate die Offset-Lithografie. Er selbst bezeichnet seine Werke als „hard-edge Pop“ und rückte diese so in die Nähe von Ellsworth Kellys „Hard-Edge-Malerei“. 46 So finden sich kommerzielle Messingschablonen, die er in verlassenen Lofts in New York fand und die für Nummern und Namen auf Frachtern und Transportern von Companies des 19. Jahrhunderts verwendet wurden, Eingang in seine Malerei, die sich damit teilweise in Bereichen bewegte, die er selbst als „Skulpturgedichte“ umschrieb. Indianas Arbeiten bestehen häufig aus großen, einfachen, ikonenhaften Bildern, meist Buchstaben und Ziffern, mit einem plakathaften Farbauftrag, wie EAT, DIE, HUG oder LOVE. „Für mich stellt das ‚LOVE‘-Gemälde ein Ein-Wort-Gedicht dar. Das ‚O‘ ist Teil einer typographischen Tradition – bei im Handsatz hergestellten Skripten ist das ‚O‘ gekippt. Das war ganz und gar nicht meine Erfindung. Ich habe einfach eine Tradition fortgeführt.“ 47 Ebenfalls bekannt geworden ist die einzigartige Bemalung eines Basketballplatzes, der früher von den Milwaukee Bucks genutzt wurde, und von Indiana ein großes M auf jeder Seite des Platzes erhielt. Pop In einem in der Zeitschrift „Art News“ erschienenen Interview mit Gene R. Swenson, geführt im November 1963 in New York 48, gab Indiana auf die Frage, was „Pop“ für ihn sei, die Antwort, dass „Pop“ all das ist, „was die Kunst in den letzten Jahrzehnten nicht war. Im Grunde ist er eine scharfe Kehrtwendung zurück zu einer gegenständlichen visuellen Kommunikation. Er ist eine plötzliche Rückkehr zum Vater nach einer 15-jährigen Erkundung des Mutterleibs. Pop ist ein Wiedereintritt in die Welt. Er ist ‚Scheiß auf die Bombe‘. Er ist der Amerikanische Traum, optimistisch, üppig und naiv …“ 49 Und weiter sagte er, dass es zwei Arten von „Pop“ gebe – „Pop“ des harten Inneren und „Pop“ der harten Kanten. Er sei „Pop“ der „harten Kanten“ (hard-edge). 45Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve e.V. (Hrsg.): Der amerikanische Maler der Zeichen – Robert Indiana. The american painter of signs – Robert Indiana, Goch 2007, S. 111 f. 46Annette Tietenberg, In: Volker Rattemeyer u.a., Wiesbaden 2008, S. 13 ff. 47Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 106 f. 48Nach dieser Internetquelle erschien das Interview mit Swenson in „Art News“ bereits 1962; die Darstellung hier folgt der angegebenen gedruckten Quelle. 49Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 13
  • 24. Der Warhol-Biograf Victor Bockris zitiert das Interview mit Indiana im Zusammenhang mit der wegweisenden Gruppenausstellung The New Realists der Pop Art-Künstler in der „Sidney Janis Gallery“ in New York am 31. Oktober 1962 vor dem Hintergrund der Kuba-Krise. Die Vernissage, so Bockris, war zugleich ein Wendepunkt, „die Wachablösung der älteren abstrakten Maler wie Adolph Gottlieb, Robert Motherwell und Mark Rothko durch die Pop-Artisten.“ 50 Für den beteiligten James Rosenquist waren die Künstler sogar „ohne Angst vor der Atombombe.“ Der europäische „Pop“, die ganze „Pop-Kultur“ in Europa war für Indiana nur möglich durch den enorm politischen und kulturellen Einfluss, den die Vereinigten Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg auf die gesamte westliche Welt ausübten. Im Interview mit Swenson, der die Frage an ihn richtete, ob Amerika Pop sei, beantwortete er diese mit „Ja“. Denn „Amerika steckt zutiefst in jedem Werk des ‚Pop‘. Die unverrückbaren ‚Inkunabeln‘ dieser Kunst seien die ‚Coca-Cola, das Auto, der Hamburger, die Jukebox.‘ […] ‚Pop‘ ist der amerikanische Mythos. Denn dies ist die beste aller Welten.“ Eine weitere Frage, ob Robert Indiana „Pop“ sei, bejahte er insofern, als ‚Pop‘ für ihn Amerika sei, er sei ein amerikanischer Maler der Zeichen: „Die ‚hard-edges‘, von denen er spricht, um seine Kunst zu charakterisieren, sind die harten Kanten der Schilder, die in Amerika wachsen wie in Europa die Bäume.“ 51 Herms Herms (externer Weblink) •Five (1984) Ab 1959/1960 entstanden Indianas sogenannte „Herms“, experimentelle Plastiken, mannshohe Konstruktionen aus verwitterten Balken und ehemaligen Schiffsmasten, mit rostigen Metallteilen unterschiedlichster Größe, Form und Funktion, wie Beschläge und Räder. Das Material fand er im ehemaligen Hafengebiet am Coenties Slip. Die „Herms“ eröffneten für Indiana neue ästhetische Perspektiven, nachdem er sich eine Zeit lang mit geometrisch-abstrakter Malerei, nicht zuletzt angeregt durch Ellsworth Kelly, befasst hatte. Mit diesen Assemblagen verleibte Indiana den Relikten der Vergangenheit, einem modernen Archäologen gleich, eine „glückliche Verwandlung des Verlorenen ins Gefundene, von Müll in Kunst, des Vergessenen ins Gesuchte, des Ungeliebten ins Geliebte, von Schlacke in Gold.“ Die Skulpturen erinnern, „nicht zuletzt wegen der phallusartigen Stäbe in der Leibesmitte, an die Hermen der griechischen Antike, Kultstelen, die dem Gott Hermes zu Ehren errichtet wurden.“ Die an den Balken montierten Räder, Bewegung suggerierend, „wirken wie ferne Echos der Flügel an den Fersen der Götterboten.“ 52 Bei der Bemalung dominieren Kreise, entweder einzeln, als Gruppe von zwei, drei oder vier angeordnet und von Farbflächen oder -streifen, fünfstrahlige Sterne, Ziffern. Neu im Vokabular sind Pfeile und schwarz-gelb oder rot-weiß gestreifte Bänder. The American Dream The American Dream (externer Weblink) •The American Dream #1 (1960) 50Victor Bockris: Andy Warhol, Claasen, 1989, S. 157 f. 51Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 14 52Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 16
  • 25. Anfang 1960 hatte Indiana die abstrakte Komposition AGADIR, angeregt durch das schwere Erdbeben von Agadir in Marokko, begonnen. Die Arbeit zeigte vier große Kreise unterschiedlicher Größe auf einer grünen Fläche, die oben und unten durch weiße zickzackförmig verlaufende Linien begrenzt und von einer dritten Linie in der Mitte geteilt wurde. Indiana übermalte 1960 diese Arbeit mit schwarzer Farbe und versah die vier Kreise mit fünfstrahligen Sternen, Zahlen und Wörtern. In den oberen linken Kreis malte er die Nummern von Highways, „29“, „37“, „40“ und „66“; in den oberen rechten Stern die Worte „TAKE ALL“ und in den linken unteren Stern „TILT“, vorgestanze Begriffe von Spielautomaten sowie unten rechts in den Kreis: „THE AMERICAN DREAM“. Das daraus entstandene Bild The American Dream #1, aus einer Reihe von insgesamt 9 Bildern, wurde 1961 vom Museum of Modern Art, New York, angekauft und war Indianas erste Arbeit, die in öffentlichen Besitz überging. In Anknüpfung an den großen Erfolg den das Bild durch den Ankauf erfuhr malte Indiana 1962/1963 die Nummer 2. The Red Diamond American Dream #3 von 1962 wurde im darauffolgenden Jahr vom Stedelijk van Abbe Museum in Eindhoven erworben. Es war das erste von einem Museum in Europa angekaufte Werk Indianas und ist der einzige „American Dream“, der sich in öffentlichem Besitz in einem europäischen Museum befindet. Es folgten die Nummer 4 und The Demuth American Dream #5 von 1963. Im Jahre 2000 folgte The Eighth American Dream, das er in Erinnerung an seine Mutter malte und schließt ab mit der 2001 entstandenen Arbeit The Ninth American Dream, bestehend aus insgesamt neun Leinwänden. Numbers Die Zahl und das Zählen spielen im Werk von Indiana eine herausragende Rolle. Der Künstler sah in ihnen vielfältige Bezüge, einen symbolischen Hintersinn der Zahlen und deren potentielle Beziehungen untereinander, zu Geburtsdaten und bedeutsamen Ereignissen, ebenso zu seiner eigenen Biographie. Historische Daten, die Nummern von Highways (Route 66), Zahlen auf Spielautomaten, Gasuhren und Autoschildern stehen neben Worten aus Texten von Dichtern oder Worten, die er auf kommerziellen Schablonen fand, und werden miteinander verknüpft und in ein Netz aus Verweisen gewebt. Ein Beispiel: Indianas Lieblingsbild war I Saw the Figure Five in Gold von Charles Demuth. Entstanden war es 1928 im Geburtsjahr Indianas. 1963, im Todesjahr William Carlos Williams, dessen Gedicht „The Great Figure“ Demuth zu seinem Gemälde angeregt hatte, malte Indiana eine gemeinsame Hommage an Demuth und Williams. Die Hommage ist „eine fünfteilige Komposition in kreuzförmiger Anordnung mit dem Titel ‚The Demuth American Dream No. 5‘, in der fünfmal die dreifache Fünferprogression von Demuths Gemälde signalhaft aufscheint.“ 53 „1963 minus 1928 ergibt 35, eine Zahl, die sich aus der Folge von jeweils drei Fünfen (555) ergibt, die bei Demuth das Herannahen des Feuerwehrfahrzeugs in dem Erlebnis des Dichters symbolisieren. Während der zentrale Fünferkreis alle Monogramme und Worte aus Demuths Bild wieder aufgreift und mit der Kreisschrift ‚AMERICAN DREAM 1928/1963‘ verbindet, weisen die vier äußeren Kreise Indianas Leitworte ‚ERR/DIE/EAT/HUG‘ (Irre/Stirb/Iß/Umarme) auf […]“ 54 53Karin von Maur (Hrsg.): Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts, S. 90 54
  • 26. LOVE Das Motiv wurde 1964 vom „Museum of Modern Art“ in New York als Weihnachtskarte bei Indiana in Auftrag gegeben. Da die Karte den Copyrightvermerk des Museums und nicht den von Indiana trug, hatte der Künstler die kommerziellen Nutzungsrechte am Schriftzug in den USA nach dem damals gültigen amerikanischen Urheberrecht verloren. In der Folge konnte LOVE, neben Adaptionen namhafter Künstler, in der Werbung, auf Buch- und Plattencovern, auf Zeitschriften und Plakaten, beliebig oft zitiert, kopiert und abgewandelt werden. So beklagte sich Indiana, dass jeder sein LOVE kenne, aber niemand auch nur die entfernteste Ahnung hätte, wie er aussehe. 55 LOVE, als künstlerisches Thema 1966 entstanden, in den Farben Blau, Rot und Grün, existiert als Skulptur aus Marmor, Aluminium sowie COR-TEN-Stahl, als Siebdruck, Plakat, Wandteppich, einem 1977 realisierten LOVE-Ring und einer 8-Cent-Briefmarke, die Indiana im Auftrag der US- Regierung 1973 entwarf und in einer Auflage von 330 Millionen Exemplaren unter dem Motto „For Someone Special“ herausgegeben wurde. Die Botschaft von LOVE sollte über die ganze Welt gesendet werden. LOVE ist, ebenso wie andere Bilder von Indiana, zu einem Logo, einem positiven Symbol, geworden, das viele Aspekte aus Kunst, Konsum, Politik und Religion vertritt, zum Vietnamkrieg, zur Erotik und zum Sex gleichermaßen. Indianas The Great Love (Love Wall) aus dem Jahre 1966, eines seiner ersten LOVE-Bilder, ist in den besagten Farben gehalten, besteht aus vier gleichgroßen quadratischen Leinwänden, wobei sich alle Buchstaben, außer den gekippten „O’s“, nahtlos berühren und sich eine um zwei spiegelsymmetrische Achsen aufbauende Komposition 56 ergibt. Seine Komposition und ausbalancierte Bildgewichtung hatte Frank Stella einmal ein „non-relational painting“ 57 genannt, denn die Beziehung der „Symmetrie des Bildes befreit vom Zwang der Komposition.“ 58 Inhaltlich reicht LOVE zurück in Indianas Kindheit, die geprägt war von der im 19. Jahrhundert von Mary Baker Eddy gegründeten „Christian-Science-Lehre“. „God is Love“ steht in jeder Kirche geschrieben. Diese besonders spezifische Form der amerikanischen Spiritualität, die Teil des besonders amerikanischen Milieus ist und letztlich die Quelle von LOVE wurde, hatte der Künstler in seiner Bedeutung immer unterstrichen. Die Liebe Indianas zu der Farbe Rot, ebenso zur Zahl 66, verdanke er seinem Vater, der bei Phillips 66 gearbeitet hatte. 59 Eine Adaption dieses berühmten Bildmotivs von Robert Indiana nimmt die Crossover-Band Rage Against the Machine auf ihrem Album Renegades vor. Anstelle von LOVE steht dort kontradiktorisch RAGE, wobei nicht der zweite, sondern der dritte Buchstabe, das G, gekippt ist. Das Album enthält ausschließlich Coverversionen von Songs anderer Bands. Die Verwendung von Indianas Bildmotiv versinnbildlicht somit das Prinzip der künstlerischen Übernahme und Transformation, das die Band musikalisch praktiziert. The Hartley Elegies Marsden Hartley (externer Weblink) •Portrait of a German Officer (1914) 55Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 26 56Gerhard Storck (Vorw.): Sammlung Helga und Walther Lauffs im Kaiser-Wilhelm-Museum. Amerikanische und europäische Kunst der sechziger und siebziger Jahre, Krefeld 1983, S. 82 57 58 59Annette Tietenberg, In: Volker Rattemeyer u.a., Wiesbaden 2008, S. 14
  • 27. Marsden Hartley schuf 1914/1915, in Erinnerung an seinen Freund Karl von Freyburg, die Reihe War Motifs. Es sind abstrakt gehaltene Kompositionen auf schwarzem Hintergrund aus Elementen von Freyburgs Uniform und den Insignien des militärischen Pomps des wilhelminischen Deutschlands, die den Maler faszinierte; Helm, Sporen, Schulterklappen, Orden, Banner und Fahnen. Am Anfang von Harleys Reihe, steht das Motiv Portrait of a German Officer, Indiana durch seine Besuche im Metropolitan Museum, New York, gut bekannt. The Hartley Elegies (externer Weblink) •KvF I (1990) Am 7. Oktober 1989, 75 Jahre nach Freyburgs Tod, begann Indiana an der ersten von insgesamt 18 Leinwänden zu arbeiten. Sie trägt den Titel KvF I und ist eine hard-edge-Paraphrase auf Hartleys Bild im Metropolitan Museum. Im weiteren Verlauf seiner Arbeit an den Elegies werden die Motive zunehmend freier, komprimierter; die Bildmaße entwickeln sich von hochrechteckigen über quadratische, auf die Spitze gestellte Leinwände hin zu kreisrunden Bildern. Für Robert Indiana war die Arbeit an den Hartley Elegies unter anderem eine Arbeit an der eigenen Biographie und Arbeit am eigenen Mythos. Sie bot Gelegenheit, die Summe seines Werkes zu ziehen, zudem um seine Identität als homosexuellen Künstler zu thematisieren. In dieser Arbeit verschränkt er die Koordinaten seines eigenen Lebens mit denen Hartleys und Freyburgs und stellt analogisch eine Verbindung zwischen deren Beziehung und seiner Beziehung zu seinem Lebensgefährten Ted Beck, der germanisiert und geadelt als „TvB“ auf mehreren Leinwänden erscheint, her. 60 Kunsthistorische Einordnung Jasper Johns (externer Weblink) •Figure 5 (1960) Neben Indiana hatte ebenso Jasper Johns bereits im Jahre 1954 begonnen Zahlenbilder zu malen und stellte im darauffolgenden Jahr eine Serie von enkaustischen und collagierten Gemälden von einzelnen Zahlen, Ziffern auf rechteckigen Leinwänden her, die Figures benannt sind. Bis 1960 hatte Jasper Johns vier verschiedene Motive der Zahlenbilder entwickelt – „Figures“, „Numbers“, „0 9“ und „0“ bis „9“. Die „Figures“ zeigen eine einzelne Ziffer auf einer rechteckigen Leinwand, wie in Figure 5 von 1960. Im Unterschied zu Charles Demuths I Saw the Figure Five in Gold und Indianas The Demuth American Dream No. 5 hat die Ziffer bei Jasper Johns jedoch keine funktionelle und symbolische Bedeutung, sondern ist ein Teil des Bildes und beschreibt in typografischer Form die Ziffer – sie „schließt nichts ein, zählt nichts auf, aber eröffnet eine Unendlichkeit an Bedeutungen, die ein Hinterfragen der Malerei und deren Vorgang einschließt.“ 61 Als im Januar 1958 Leo Castelli in New York die erste Ausstellung über Jasper Johns veranstaltete, war es für die Kunstwelt ein Skandal, dass es ein junger Künstler wagte, „gegen den Trend zu arbeiten und die Vorherrschaft des von einflußreichen Kritikern als eine genuin amerikanische Kunstrichtung geprisenen ‚Abstract Expressionism‘ zu unterwandern.“ Dass Jasper Johns ein Motiv wie die Zahl 5 zum alleinigen Sujet erhob, führte in der Kunstwelt bereits zu Irritationen, obwohl er mit Demuth schon einen großen Vorläufer hatte. 62 60Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek Haus Kleve (Hrsg.), Goch 2007, S. 27 ff. 61Rendezvous. Masterpieces from the Georges Pompidou and the Guggenheim Museums. Guggenheim Museum Publications, 1998, S. 654 62Karin von Maur (Hrsg.): Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts, S. 71
  • 28. Ausstellungen (Auswahl) •1960: New Forms, New Media, Martha Jackson Gallery, New York •1962: New Realists, Sidney Janis Gallery, New York •1964: Nieuwe Realisten, Gemeente Museum, Den Haag •1966: LOVE Show, Stable Gallery, New York •1966: Robert Indiana. Number Paintings, Galerie Schmela, Düsseldorf •1966: Stedelijk van Abbemuseum, Eindhoven •1966: Museum Haus Lange, Krefeld •1968: 4. documenta, Kassel •1970: American Art since 1960; organisiert von Sam Hunter für die Princeton University, Princeton •1972: Galerie Denise René, New York •1973: Nine Artists/Coenties Slip, Whitney Museum Downtown, New York •1974: Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C. •1982: Farnsworth Museum, Rockland, Maine •1984: Woodworks, National Museum of American Art, Washington D.C. •1991: 3. Biennale der Skulptur in Monte Carlo, Monte Carlo; vertreten mit einer Vier-Meter- Skulptur von LOVE •1992: Pop Art, Museum Ludwig, Köln; Centro Reina Sofia, Madrid; Museum of Fine Arts, Montreal •1997: Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts, Staatsgalerie Stuttgart •2007–2008: Museum Kurhaus Kleve, Kleve 63 •2008: Museum Wiesbaden, Wiesbaden 64 Werke (Auswahl) Skulpturen •1960: ZIG, Holz, Draht, Eisen, Ölfarbe, 165 × 45 × 41 cm, Museum Ludwig, Köln •1964: DILLINGER, Holz, Eisen, Ölfarbe, 191,8 × 57,2 × 53,3 cm, Paul Kasmin Gallery, New York •1973: LOVE, lackiertes Aluminium, 91,4 × 91,4 × 45,7 cm, Museum Frieder Burda, Baden-Baden •1980–2001: Numbers, One through Zero, lackiertes Aluminium, 198 × 128 × 91 cm, Simon Salama-Caro/Morgan Art Foundation •1977–2000: AHAVA, lackiertes Aluminium, 183 × 183 × 91 cm, Simon Salama-Caro/Morgan Art Foundation 63Die Ausstellungen in Wiesbaden und Kleve wurden vom Künstler selbst, von Vinalhaven aus, begleitet und unterstützt. 64
  • 29. •1992: The American Dream, Holz, Mixed Media, 210 × 90,2 × 43,2 cm, Simon Salama- Caro/Morgan Art Foundation •1993: Four Star, Holz, Mixed Media, 189,2 × 93,3 × 45,7 cm, Simon Salama-Caro/Morgan Art Foundation Gemälde •1961–1962: The American Gas Works, Acryl auf Leinwand, 152,5 × 122 cm, Museum Ludwig, Köln •1962: The Red Diamond American Dream #3, Öl auf Leinwand, 187,6 × 187,6 cm, Van Abbemuseum Eindhoven •1963: The X-5, Öl auf Leinwand, 257,8 × 274,3 cm, Whitney Museum of American Art •1965–1998: Silver Bridge, Öl auf Leinwand, 171,5 × 171,5 cm, Simon Salama-Caro/Morgan Art Foundation •1966: The Great Love (Love Wall), Acryll auf Leinwand, 4 Teile je 103 × 103 cm, Sammlung Helga und Walther Lauffs, Krefeld; erworben 1968, verkauft 2008 65 •1966: USA 666 II, Acryl auf Leinwand, 5 Teile je 91,5 × 91,5 cm, Museum Ludwig, Köln, 1970 erworben von der Galerie Schmela, Düsseldorf •1968: Aspen LOVE, Öl auf Leinwand, 30 × 30 cm, Privatbesitz •1968: The Big Eight, Acryl auf Leinwand, 220 × 220 cm, Museum Ludwig, Köln •2002: US 66 (Cities), Öl auf Leinwand, 257,8 × 257,8 cm, Simon Salama-Caro/Morgan Art Foundation Serigraphien •1968: Numbers, Portfolio mit 10 Original-Serigraphien und 10 Gedichten von Robert Creeley, Siebdruck, Auflage 125, je 65 × 50 cm, Privatbesitz •1968: Die Deutsche Vier (documenta), Siebdruck, 72 × 72 cm, Privatbesitz •1971: The Great American Dream, Siebdruck, Auflage 68, 78,7 × 71,1 cm, Privatbesitz •1971: Eine kleine Nachtmusik, Siebdruck, Auflage 250, 65,0 × 55,0 cm, Edition Domberger, Filderstadt •1989–1994: The Hartley Elegies, The Berlin Series, 5 Serigraphien, Siebdruck, Auflage 50, je 204 × 141 cm, Robert Indiana, Vinalhaven •2001: The Black Marilyn, 10-farbig, Siebdruck, Auflage 50, 91,8 × 91,8 cm, Simon Salama-Caro •2001: The Sunbirst Marilyn, Siebdruck, Auflage 100, 78,7 × 66 cm, Simon Salama-Caro 65Lisa Zeitz: Sammlung Lauffs zum Verkauf. Werke, unterwegs von Krefeld nach New York. Abgerufen am 30. August 2008.
  • 30. Literatur •Volker Rattemeyer u. a.: Robert Indiana. The American Painter of Signs, Museum Wiesbaden, 22. Januar bis 18. Mai 2008, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-89258-075-1 •Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. (Hrsg.): Der amerikanische Maler der Zeichen – Robert Indiana. The american painter of signs – Robert Indiana, Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve 26. August 2007–6. Januar 2008 / Museum Wiesbaden 20. Januar–18. Mai 2008, Texte von Guido de Werd, Volker Rattemeyer, Roland Mönig, Michael Eldred, Stefan Barmann. B.o.s.s Druck und Medien, Goch 2007, ISBN 978-3-934935-38-9 (deutsch, englisch) •Heiko Hasenbein: Kunst im Quadrat. Plattencover 1960–2005, Ausstellung im Museum Huelsmann 9. Februar–30. September 2007, Bielefeld 2007, ISBN 3-9805831-8-X •Nathan Kernan: Robert Indiana. Editions Assouline, 2003, ISBN 2-84323-525-1 •Susan Elizabeth Ryan: Robert Indiana: Figures of Speech. Yale University Press, 2000, ISBN 0- 300-07957-5 •Rendezvous. Masterpieces from the Georges Pompidou and the Guggenheim Museums. Guggenheim Museum Publications. Cantz, 1998, ISBN 0-89207-213-X •Karin von Maur (Hrsg.): Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Verlag Gerd Hatje, (anlässlich der Ausstellung Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts in der Staatsgalerie Stuttgart vom 1. Februar bis 19. Mai 1997), ISBN 3-7757-0666-6 •Karin Thomas: Bis Heute – Stilgeschichte der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert. DuMont Buchverlag, Köln, 1986, S. 280, ISBN 3-7701-1939-8 •Gerhard Storck (Vorw.): Sammlung Helga und Walther Lauffs im Kaiser Wilhelm Museum Krefeld. Amerikanische und europäische Kunst der sechziger und siebziger Jahre, 13. November 1983 bis 8. April 1984, Krefeld 1983 •Robert Darmstädter: Reclams Künstlerlexikon. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1979, ISBN 3-15- 010281-2 •Kunsthalle Nürnberg (Hrsg.): Graphik der Welt. Internationale Druckgraphik der letzten 25 Jahre, Ausstellung Kunsthalle Nürnberg 18. August bis 28. November 1971. Erker Verlag St. Gallen, Nürnberg 1971 •4. documenta. Internationale Ausstellung 27. Juni bis 6. Oktober 1968 Kassel, Katalog 1, Katalog 2. Druck + Verlag GMBH Kassel, 1968 Weblinks •Robert Indiana auf kunstaspekte.de •Informationen zu Robert Indiana im BAM-Portal •Literatur von und über Robert Indiana im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek •Autochronology Robert Indiana – Biografie (englisch) •Robert Indiana Pop Art Love Showroom (englisch) •Materialien von und über Robert Indiana im documenta-Archiv
  • 31. Einzelnachweise Soweit nicht anders vermerkt, basiert der Hauptartikel auf den biographischen Angaben in: Guido de Werd u. a.: Robert Indiana: Der amerikanische Maler der Zeichen, Goch 2007 Dieser Artikel kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht hinreichend bebildert werden. Zurzeit sind keine passenden Abbildungen verfügbar, die zur freien Weiternutzung ausreichend lizenziert sind. Siehe dazu auch die FAQ zu Bildern. Allen Jones Allen Jones (* 1. September 1937 in Southampton) ist ein britischer Künstler der Pop-Art. Leben Allen Jones studierte von 1955 bis 1960 am Hornsey College of Art und am Royal College of Art in London, wo er Studienkollege von R. B. Kitaj und David Hockney war. Ab 1964 lebte er für zwei Jahre in New York. In der Folge übernahm er zahlreiche Lehraufträge an Kunsthochschulen, unter anderem auch in Hamburg und Berlin. Er war Teilnehmer der documenta III in Kassel im Jahr 1964 und auch auf der 4. documenta im Jahr 1968 als Künstler vertreten, wo er Perfect Match präsentierte. 1986 wurde er als Vollmitglied in die Royal Academy of Arts gewählt. Allen Jones lebt heute in London. Werk Allen Jones gilt durch seine provokanten Arbeiten als einer der prägendsten Künstler der britischen Pop-Art. Er arbeitet sowohl in der Malerei, als auch als Schöpfer von Skulpturen. Seine Werke haben oft einen stark erotischen Bezug. Er thematisiert sexuelle Vorlieben wie BDSM und sexuellen Fetischismus und betont, persifliert oder verfremdet sie gleichzeitig. Jones zitiert in seinen Arbeiten gern phallische Symbole (z. B. Krawatten als Zeichen männlicher Potenz) und kontrapunktiert diese mit Sinnbildern weiblicher Erotik (Sujets von Frauenbeinen in hochhackigen Schuhen) und polarisiert den Betrachter durch seine Plastiken und Skulpturen. Bekannt wurde Jones Ende der 1960er vor allem durch seine aufreizenden, lebensgroßen und realistisch wirkenden Frauenfiguren aus Stahl und Fiberglas, welche wie masochistische Schaufensterpuppen zu Möbelstücken reduziert als Tische, Stühle oder Kleiderständer fungieren und somit ausgeliefert und bar jeglicher Persönlichkeit ihrer Würde beraubt worden sind. Stanley Kubrick ließ sich von diesen Skulpturen für die Innenausstattung der Korova-Milchbar im Film Uhrwerk Orange inspirieren.66 Allen Jones wurde überdies durch die Gestaltung einer Flakon-Serie für die Parfum-Reihe Les beaux arts in Form von High-Heels bekannt. 66http://arts.guardian.co.uk/image/0,,1690423,00.html
  • 32. Literatur •Andrew Lambirth: Allen Jones (2005), Royal Academy of Arts; ISBN 190397321X (englisch) Weblinks •Materialien von und über Allen Jones im documenta-Archiv •kunstaspekte.de •artcyclopedia.com über Allen Jones (englisch) •Cass Sculpture Foundation page on Allen Jones – mit Bildern (englisch) Alex Katz Alex Katz (* 24. Juli 1927 in Brooklyn, New York) ist ein US-amerikanischer Maler. Katz ist ein moderner amerikanischer Maler. Sein Werk ist dem modernen Realismus und der Pop- Art zuzuordnen. Ein Großteil seiner Bilder sind Porträts, aber er schuf auch Landschaften und Architekturbilder. Leben Katz wurde 1927 in Brooklyn (New York) als Sohn russisch-jüdischer Einwanderer geboren und wuchs in St. Albans in Queens auf. Sein Vater war ein Kaufmann, seine Mutter Theaterschauspielerin. Von 1946 bis 1949 studierte Alex Katz an der Cooper Union Art School in New York, einer Kunstakademie, die der französischen Avantgarde nacheiferte. Anschließend ging er bis 1950 an die Skowhegan School of Painting and Sculpture in Skowhegan, Maine. Seine erste Einzelausstellung 1954 in der Roko Gallery in New York war ein Misserfolg. 1960 und 1964 entwarf er Bühnenbilder und Kostüme für die Auftritte der Paul Taylor Dance Company beim Spoleto-Festival. 1972 erhielt er ein Guggenheim-Stipendium für Malerei. Die Cooper Union Art School richtete 1994 eine Gastprofessur ein, finanziert mit dem Verkaufserlös aus zehn von Katz gespendeten Bildern. Im April 2001 war Alex Katz Gaststipendiat der American Academy in Berlin. Er lebt in New York und Maine. Werk Charakteristisch für die Portraits von Katz sind überlebensgroße Brustbilder und Köpfe und ihre vereinfachte, flächenhafte, fast schablonenartige Gestaltung, wobei der Gesichtsausdruck, ähnlich wie auf Werbeplakaten, auf das Wesentliche reduziert ist. Folgende öffentliche Galerien und Museen im deutschen Sprachraum besitzen Werke von Alex Katz: •Deutschland: Aachen (Neue Galerie), Hannover (Altana Museum), München (Bayerische Staatsbibliothek), Berlin (Neue Nationalgalerie) •Österreich: Wien (Essl Collection, Graphische Sammlung Albertina, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig)
  • 33. •Schweiz: Lausanne (Musée des Beaux-Arts), Zürich (Daros Foundation) Ausstellungen (Auswahl) 18. Oktober - 16. November New York Alex Katz: Paintings (Roko 1954 Gallery) 1988 New York Alex Katz: A Print Retrospective (Brooklyn Museum of Art) 1995 Baden-Baden Alex Katz: American Landscape (Staatliche Kunsthalle) 1996 USA Alex Katz: A Drawing Retrospective (Wanderausstellung des Munson-Williams Proctor Institute, Utica, New York) 1998 London Alex Katz: Twenty Five Years of Painting (The Saatchi Collection) 1999 Trento Alex Katz (Galleria Civica Di Arte Contemporanea) 2002 Bonn Alex Katz - In Your Face (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland) 13. Februar - 27. April 2003 Hamburg Alex Katz - Cutouts (Deichtorhallen) Juni - Oktober 2003 Klagenfurt Alex Katz (Museum Moderner Kunst Kärnten) 16. Dezember 2004 - 20. Februar Wien Alex Katz: Cartoons and 2005 Paintings (Graphische Sammlung Albertina) 4. März - 12. Juni 2005 Málaga Alex Katz (CAC) 11. Oktober 2009 - 21. Februar Kleve Alex Katz: An American Way of 2010 Seeing (Museum Kurhaus Kleve) 28. Mai 2010 - 29. August 2010 Wien Alex Katz - Prints (Graphische Sammlung Albertina) 5. Oktober 2010 - 3. April 2011 Schwäbisch Hall Alex Katz - Prints, Paintings, Cutouts (Kunsthalle Würth)
  • 34. Literatur •Ann Beattie: Alex Katz, Harry N. Abrams, New York 1987 •Kay Heymer: Alex Katz, in your face, Katalog zur Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, 2002 ( Auszug) •Thaddeus Ropac (Vorw.): Ensemble Moderne. Das moderne Stilleben. The Still-Life in Modern Art. Galerie Thaddeus Ropac, Salzburg 25. Juli bis 31. August 1998; Paris 12. September bis 10. Oktober 1998, Salzburg, Paris 1998, ISBN 3-901935-03-7 (deutsch/ englisch) Weblinks •Offizielle Webseite (englisch) •Alex Katz in der Artcyclopedia (englisch) •Literatur von und über Alex Katz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek •Informationen zu Alex Katz auf der Seite der Deichtorhallen, Hamburg Yves Klein Yves Klein (* 28. April 1928 in Nizza; † 6. Juni 1962 in Paris) war ein französischer Maler, Bildhauer und Performancekünstler. Er war Mitbegründer und führender Vertreter der Nouveau Réalisme genannten Kunstströmung in Frankreich. Werdegang Der Sohn des Künstlerehepaares Marie Raymond und Fred Klein wuchs teilweise in Paris und in Nizza auf, wo er von 1944 bis 1946 die Ecole Nationale des Langues Orientales besuchte. 1946, mit 18 Jahren, schuf Klein sein „erstes unendliches und immaterielles Gemälde am Strand von Nizza liegend, indem er den blauen mediterranen Himmel signierte und zu seinem ersten und größten ‚Monochrom‘ erklärte.“67 Im selben Jahr begann Klein, Judo in den Mittelpunkt seines Interesses zu rücken, und lernte dabei 1947 in Nizza Claude Pascal und Armand Fernandez (Arman) kennen, die ihn bis hin zur Manifestation der Gruppe der Nouveau Realistes (Neuer Realismus) begleiteten. Es begründeten sich hier erste eigenständige künstlerische und philosophische Gehversuche. In diesem Zeitraum entstanden auch die ersten Versionen zur Symphonie Monoton Silence. Klein studierte intensiv Max Heindels Buch La Cosmologie des Rose- croix sowie dessen mystisch-christlichen Lehren und war von 1948 bis 1952 selbst Mitglied der Rosenkreuzer-Gemeinschaft.68 Zudem las er L’Air et les songes. Essai sur l’imagination du mouvement des französischen Philosophen Gaston Bachelard, in dessen Lektüre dem Blau des Himmels ein Kapitel gewidmet ist.69 67Staatliche Museen zu Berlin (Hrsg.): Das XX. Jahrhundert. Ein Jahrhundert Kunst in Deutschland. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1999. ISBN 3-87584-869-1, S. 243 68Staatliche Museen zu Berlin (Hrsg.): Das XX. Jahrhundert. Ein Jahrhundert Kunst in Deutschland. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1999. ISBN 3-87584-869-1, S. 234 69
  • 35. 1949, nachdem er ein Jahr zuvor, beeindruckt vom Blau der Fresken in der Basilika von Assisi, von einer Reise nach Italien zurückkam, begann er seine ersten monochromen Bilder zu malen.70 Sie inspirierten die Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO, die 1958 von Heinz Mack und Otto Piene gegründet wurde. 1952 lernte er Japanisch an der École Nationale des Langues Orientales in Paris und reiste bis 1953 nach Japan71, wo er den vierten Dan erreichen konnte. 1955 zog er nach Paris und begründete die Monochromien72, monochrome Bilder, in denen er zunehmend ein monochromes Ultramarinblau einsetzte, das er sich 1956 als International Klein Blue (IKB) patentieren ließ. Der farbpsychologische Effekt dieses (leicht rotstichigen) Blautons besteht vor allem in seiner Sogwirkung auf den Betrachter, welcher sich förmlich „in das Bild hineingezogen“ fühlt. Erste Versuche im Jahr 1949, als Klein in London bei einem Vergolder arbeitete und unmittelbar mit dem Farbpulver in Berührung kam, schlugen fehl, da sowohl die Leuchtkraft des Pigments verloren ging, sobald es mit dem Bindemittel versetzt wurde, als auch ohne Bindemittel keine Haftung erfolgen wollte. 1955 fand er mit der Hilfe von Edouard Adam, Besitzer eines Geschäfts für Künstlerbedarf, eine Lösung dieses Problems: Rhodopas, normalerweise als Fixativ benutzt, ließ die Leuchtkraft bei gleichzeitiger Haftung erhalten.73 Im Oktober 1955 lernte Klein den Kunstkritiker Pierre Restany während der erster öffentlichen Ausstellung seiner Monochrome in der Editions Lacoste in Paris kennen. Restany entwickelte zu dieser idealistischen Künstlerpersönlichkeit eine spontane Zuneigung und fand zu dessen Ideen einen emotionalen Zugang. Klein, obgleich utopischer Träumer, hatte eine klare künstlerische Haltung, war aber als ”[…] ein Seiltänzer zwischen Genie und Scharlatan […]”74 bei die Verbreitung seiner Konzeption auf Kunstkritiker angewiesen. Der Künstler fand in Restany einen kongenialen Interpreten, der seinen künstlerischen Ansatz intuitiv verstand, eine Fähigkeit, die Klein als „direkte Kommunikation” bezeichnete. Restany wurde nicht nur engster Vertrauter des Künstlers, er wurde dessen vehementester Fürsprecher und formulierte fortan die literarischen und theoretischen Grundlagen zu Kleins künstlerischen Positionen.75 Im Februar 1956 wurde in der Galerie Colette Allendy die Ausstellung Yves – Propositions monochrome eröffnet, deren Konzept anschließend auch in der Galerie Apollinaire in Mailand, am 31. Mai 1957 bei Alfred Schmela in Düsseldorf76 und in der Galerie One in London gezeigt wurde. Im April 1958 stellte die Galerie Iris Clert die Performance „Le Vide (Die Leere)" von Yves Klein vor, die legendär wurde und zu deren Eröffnung alleine 3000 Besucher kamen. Auf der Einladungskarte lud Restany die Kunstfreunde ein, einer „Manifestation einer Wahrnehmungssynthese” beizuwohnen, die Kleins „[…] malerische Suche nach einer Ektatischen und umbittelbar mitteilbaren Emotion […]” rechtfertigte.77 Restany formulierte während der Ausstellungn den Titel Die Leere um in das für treffender befundene „Die Spezialisierung der Sensibilität im Urzustand als dauerhafte malerische Sensibilität”. In der Ausstellung waren keine Kunstwerke zu zu sehen, die makellos weißen, von Neonröhren beleuchteten Wände der Galerieräume waren völlig leer. 70Modern Art Center, Calouste Gulbenkian Foundation (Hrsg.): Exhibition Dialogue on Contemporary Art in Europe. Museum Moderner Kunst, Wien, Museum van Hedendaagse Kunst, Ghent u. a., 28. März 1985 bis 16. Juni 1985, S. 247 71Francisco Calvo Seraller: (Einl.): Guggenheim Museum Bilbao Collection. Guggenheim Bilbao 2009, ISBN 978-84- 95216-61-8, S. 510 72 73 74Max Hollein, in: Oliver Berggruen, Max Hollein, Ingrid Pfeiffer: Yves Klein, Cantz, Ostfildern-Ruit, 2004, ISBN 3- 7757-1446-4, S. 9 75Hannah Weitemeier: Yves Klein, 1928-1962: international Klein blue, Taschen, 2001, ISBN 978-3-382285643-7 76Karl Ruhrberg (Hrsg.): Alfred Schmela. Galerist · Wegbereiter der Avantgarde. Wienand, Köln 1996, ISBN 3-87909- 473-X, S. 25 77Nuit Banai, Yves Kleins Abenteuer der Leere, in: Oliver Berggruen, Max Hollein, Ingrid Pfeiffer: Yves Klein, Cantz, Ostfildern-Ruit, 2004, ISBN 3-7757-1446-4, S.22
  • 36. Im Jahr 1960 wurde in seinem Atelier das Manifest Nouveau Réalisme unterzeichnet, und Klein wurde Mitglied der gleichnamigen Künstlergruppe, die unter Restanys Leitung stand. Klein war seit dem 21. Januar 1962 verheiratet mit Rotraut Klein-Moquay, geb. Uecker, der Schwester des Künstlers Günther Uecker, der Mitglied der Künstlergruppe ZERO war. Seine Schaffensperiode dauerte nur acht Jahre; wenige Monate nach der Heirat starb er mit 34 Jahren an einem Herzinfarkt. Klein verfasste ebenfalls Essays und drehte mehrere Filme. Yves Klein gilt als Avantgarde-Künstler und als Vorläufer der Pop-Art. Daneben veranstaltete er erste Performances (Aktionskunst). Künstlerisches Werk Bekannt sind vor allem seine monochromen Bildkompositionen, insbesondere diejenigen, die er in einem von ihm entwickelten und unter dem Namen International Klein Blue (IKB, =PB29, =CI 77007) patentierten Ultramarinblau anfertigte, aber auch in Gold und Rosa. Typisch für Klein ist eine stille, meditative Arbeitsweise. Ab 1957 entwickelte Klein die Anthropometrien mit Aktmodellen, die nackt und mit blauer Farbe getränkt, die Leinwand mit ihrem Körper bemalten. Hierzu fand als erstes größeres Ereignis 1960 die in der Galerie Internationale d’Art Contemporain in Paris stattgefundene Performance Anthropometrie statt. Dazu spielte ein Orchester ein von Klein komponiertes Stück, die Monotone Symphonie, die nur aus einem einzigen Klang bestand. Seine größten und bedeutendsten Arbeiten schuf Klein zwischen 1957 und 1959 im Neubau des Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Werner Ruhnau und anderen Künstlern entwickelte er speziell für dieses Gebäude große wandhohe blaue Reliefs, die teilweise mit Naturschwämmen besetzt wurden. Außerdem fertigte er Entwürfe für einen nicht realisierten Theatervorplatz, den „Feuer-Wasser-Luft-Platz“. Dafür experimentierte er unter anderem mit Luftvorhängen aus starken Luftströmen, die wie eine Glasscheibe beispielsweise Regen abhalten konnten. Ab 1957 entmaterialisiert er seine Kunst zunehmend, bis er 1958 in der Pariser Galerie Iris Clert den von ihm entleerten, geweißten Galerieraum als immaterielle Ausstellung seiner blauen Monochrome präsentiert. Die Ausstellung trug den Titel "Le vide" ("Die Leere"). Damit wird er Teil der zeitgenössischen Bewegung der Konzeptkunst. Später verwendete er in Bildern ebenfalls einfarbig (blau, rosa) bemalte Schwämme (Assemblagen). Ein Beispiel für die mit Goldfarbe bemalten Schwammbider ist Relief éponge or aus dem Jahre 1961. Er fertigte in Blau getränkte organisch wirkende Skulpturen aus Schwämmen und setzte einige seiner Bilder den Naturgewalten von Regen, Wind und Sonne aus (Kosmogonien). Weitere Bilder (Feuerbilder) entstanden mit einem Flammenwerfer oder auch durch Körperabdrücke auf Kunstharz-Objekten zum Beispiel "F 88" aus dem Jahre 1961. 1969 gab Paul Wember im DuMont Schauberg Verlag das Werkverzeichnis (Catalogue Raisonné) über das Œuvre Yves Kleins heraus, das Werkverzeichnis, Biographie, Bibliographie und Ausstellungsverzeichnis dokumentiert. Die Auflage war auf 1000 Stück begrenzt. Ausstellungen •1954, Madrid
  • 37. •1955, Marseille •1957, Mailand: Monochrome Vorschläge, Blaue Epoche (elf einfarbige blaue Bilder) •1957, Paris, Düsseldorf, London •1958, Paris: „Le Vide“ („Die Leere“): eine Ausstellung mit weißen Wänden und ohne Ausstellungsstücke •1959, Paris: Schwammbilder •1960, Paris: erste Performance mit Einton-Musik und Anthropometrie (Körperabdrücken) •1960, Paris: „Antagonismes“, „Yves Klein, le Monochrome“, Foto „Sprung in die Leere“ in der Zeitung „Dimanche – Le journal d'un seul jour“ •1961, Krefeld, Haus Lange: Retrospektive •1964, documenta III, Kassel •1968, 4. documenta, Kassel •1994/1995, Köln, Düsseldorf, Krefeld: Retrospektive •2004, Los Angeles, MAK Center for Art and Architecture: Yves Klein - Air Architecture •2004/2005, Frankfurt/Main: Retrospektive •2005, New York, Storefront for Art and Architecture: Yves Klein - Air Architecture •2005, Bilbao, Guggenheim Museum: Retrospektive •2006, Passau, Museum Moderner Kunst: „Der Sprung ins Leere. Pretiosen des Nouveau Réalisme“ •2006, Wien, Museum für angewandte Kunst (MAK): Yves Klein - Air Architecture •2006/2007, Paris, Centre Pompidou: corps, couleur, immatériel •2007, Wien, MUMOK: Retrospektive Literatur •Catherine Krahmer, Der Fall Yves Klein, Zur Krise der Kunst, München: Piper, 1974 •Nouveau Réalisme. Revolution des Alltäglichen, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2000, ISBN 978-3- 7757-2058-8 •Hannah Weitemeier (Hg.), Yves Klein: Körper, Farbe, Immaterialität. Taschen Verlag, 1995 •Peter Noever (Hg.): Yves Klein-Air architecture [Katalog anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles (May 13 - August 29, 2004)]. Hatje Cantz, Ostfildern 2004. ISBN 3-7757-1407-3 Weblinks •Literatur von und über Yves Klein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek •yveskleinarchives.org Yves Klein Archives •http://www.yvesklein.de/ •http://www.ubu.com/sound/klein.html Kleins Monotone Symphonie als Download (mp3)
  • 38. •http://www.kunstwissen.de/fach/f-kuns/b_mod/klein0.htm •Ein Leben in Blau •International-Klein-Blue.com •Materialien von und über Yves Klein im documenta-Archiv Kiki Kogelnik Kiki Kogelnik (* 22. Jänner 1935 in Bleiburg, Kärnten; † 1. Februar 1997 in Wien) war eine österreichische Künstlerin. Ihr Werk umfasst Malerei, Skulptur, Grafik und Installation (Kunst). Kogelnik wird als österreichische Vertreterin der Pop Art bezeichnet, auch wenn sie sich selbst nicht als Pop-art-Künstler betrachtete. Leben und Werk 1960er Jahre Kogelnik begann ihre künstlerische Ausbildung 1954 in Wien an der Hochschule für Angewandte Kunst und wechselte im Jahr darauf an die Akademie der Bildenden Künste. Bereits während der Jahre auf der Akademie gehörte Kogelnik gemeinsam mit Arnulf Rainer, Wolfgang Hollegha, Josef Mikl, Markus Prachensky und Maria Lassnig zum Kreis der jungen Avantgarde um die Galerie Nächst St. Stephan unter der Leitung von Msgr. Otto Mauer. Sie nahm an ersten Gruppenausstellungen der Galerie teil und präsentierte abstrakte Werke, die zum Teil von Serge Poliakoff der École de Paris beeinflusst waren. 1958/59 verbrachte Kogelnik längere Zeit in Paris und befreundete sich mit dem amerikanischen Künstler Sam Francis, der sie 1961 zu ihrer Übersiedlung nach Amerika bewegte. Sie verbrachte das erste Jahr in Santa Monica, Kalifornien, aber zog 1962 nach New York. Dort wurde sie Teil einer eng-befreundeten Künstlergruppe, der Roy Lichtenstein, Claes Oldenburg, Andy Warhol, Larry Rivers, Tom Wesselmann und andere angehörten. „Pop became a way of life“ 78 und durch ihre extravaganten Outfits und Kopfbedeckungen wurde Kogelnik selbst zum wandelnden Happening. Kogelniks Arbeit in dieser Zeit war stark von den Farben und Materialien der Pop Art beeinflusst, und sie produzierte zahlreiche bunte, euphorische Space Art Werke. Im Gegensatz zu den Pop Art Künstlern, vermied sie die Verherrlichung des Kommerzes und die Darstellung alltäglicher Objekte, obwohl sie bekannterweise Plastik und das Künstliche als Thema bevorzugte. In den frühen 60er Jahren begann Kogelnik lebens-echte Schablonen ihrer Künstlerfreunde aus Packpapier auszuschneiden, um sie danach auf die Leinwand ihrer Gemälde zu übertragen. Diese Schablonen wurden 1965 als die „Hangings“ zu eigenständigen Kunstwerken aus Vinyl, die auf Warenhausständern präsentiert wurden. Kogelnik sah solche Ständer täglich auf den Straßen des New Yorker Garment District, wo sich ihr Atelier befand. 1966 heiratete Kogelnik in London den Onkologen Dr. George Schwarz. Nach der Geburt ihres Sohnes Mono kehrte sie 1967 nach New York zurück. 1969 konzipierte Kogelnik ein Moonhappening in der Wiener Galerie Nächst St. Stephan. Während der Liveübertragung der Mondlandung von Apollo 11, produzierte sie eine Serie von mondthematischen Siebdrucken. 78Michael Lüthy, Das Konsumgut in der Kunstwelt. Shopping: Ausstellungskatalog, Schirn Kunsthalle, Frankfurt 2002
  • 39. 1970er und später In den 70er Jahren begann Kogelnik ihre Women Werke, und befasste sich mit einer Kritik der Rolle der Frau in der Werbung. Feministische Themen mit Ironie, Humor und cooler Pop-Ästhetik anzugehen, war einzigartig in Kogelnik’s Arbeit zu dieser Zeit. 1974 begann sie gelegentlich mit Keramik zu arbeiten, und benützte die plastische Form als Erweiterung der Bildfläche. In den 1980er Jahren fingen zerstückelte menschliche Körper, Alltagsgegenstände und Zeichen Kogelniks Bilder zu füllen. Im Werkzyklus Expansions benützte sie Keramische Elemente, die zusammen mit der Leinwand als Gesamtwerke gezeigt wurden. 1978 produzierte sie einen 16mm SW Kurzfilm CBGB, mit dem Schriftsteller/Punk Musiker Jim Carroll in einer Rolle. In späteren Werken wurde der menschliche Körper immer mehr fragmentiert und manipuliert, bis in den 90er Jahren ein Großteil der Arbeiten sehr abstrahierte Gesichter zeigte. In dieser Zeit produzierte Kogelnik auch eine Serie von Glasskulpturen, Zeichnungen und Grafiken, in denen sie Kommerz und dekorative Themen im Bereich der Kunst kommentieren wollte. Tod und künstlerischer Nachlass Kiki Kogelnik starb am 1. Februar 1997 in Wien an den Folgen eines Krebsleidens und wurde in Bleiburg beigesetzt. Die Österreichische Galerie Belvedere zeigte 1998 eine umfassende Retrospektive. Im gleichen Jahr wurde ihr das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst posthum verliehen. Nach dem Tod der Künstlerin wurde die „Kiki Kogelnik Foundation“, eine amerikanische Privatstiftung mit Sitz in Wien und New York gegründet. Die Foundation bewahrt und archiviert den künstlerischen Nachlass von Kiki Kogelnik und unterstützt Ausstellungs- und Forschungsaktivitäten. Auszeichnungen •1995: Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst Werke •Brunnen in Bleiburg •1997: Brunnen Der Gesang in Klagenfurt 79 •2003: 55-Cent Briefmarke der Österreichischen Post mit Kiki Kogelniks Gemälde Prenez Le Temp d’Aimer aus 1973 Siehe auch •Feministische Kunst •Internationale Sommerakademie Salzburg 79Klagenfurt Beschreibung des Brunnens Der Gesang in Klagenfurt
  • 40. Weblinks •Kiki Kogelnik Foundation •MAK Museum, Wien •Belvedere Museum, Wien •Essl Museum, Wien •Liaunig Museum, Kärnten •Literatur von und über Kiki Kogelnik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mark Kostabi Mark Kalev Kostabi (* 27. November 1960 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US- amerikanischer Maler der Pop-Art. Leben Kostabi wurde als Sohn estnischer Immigranten geboren. Er wuchs in Whittier, Kalifornien auf und studierte Kunst an der California State University in Fullerton. Seine erste Einzelausstellung fand 1982 in der Molly Barnes Gallery Los Angeles statt. Ein Jahr darauf wurden Kostabis Werke erstmals in New York gezeigt, in der Simone Gallery. 1982 zog er nach New York um und wurde seit 1984 zu einer der führenden Figuren der Kunstbewegung des East Village. Er entwickelte sich zu einer provokativen Medienpersönlichkeit, indem er Selbstinterviews veröffentlichte, in denen er das Verkommen der zeitgenössischen Kunst zur Ware kommentierte. 1982 gründete er in New York die „Kostabi World“, ein Studio, eine Galerie und einen Bürokomplex, der dafür bekannt war, Schüler der Malerei und Denker zu beschäftigen. 1992 wurden im Mitsukoshi Museum in Tokio und 1998 im Art Museum of Estonia in Tallinn Retrospektiven der Arbeit Kostabis ausgestellt. Seine Werke sind weiterhin bis heute in den permanenten Ausstellungen des Metropolitan Museum of Art, dem Solomon R. Guggenheim Museum, dem Brooklyn Museum, der Corcoran Gallery of Art, der National Gallery of Modern Art in Rom und dem Groninger Museum in den Niederlanden zu sehen. Kostabi World Andy Warhol sagte 1975: „Geschäftskunst ist der auf die Kunst folgende Schritt. Ich begann als ein kommerzieller Künstler und ich möchte als Geschäftskünstler enden. Nachdem ich diese Sache, die man Kunst oder so nennt, gemacht hatte, wandte ich mich der Geschäftskunst zu. Ich wollte ein Geschäftskunstmann oder ein Geschäftskünstler sein. Geschäftlicher Erfolg ist die faszinierendste Art der Kunst.“