SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 2
Pressemitteilung 7, Freitag, 5. März 2010

Rotierende Sinne – pulsierend erfolgreich
Die Einheit von Markt und Information zur siebten art KARLSRUHE

Ob er gleich abhebt, der "Kunsthubschrauber" des "European Award for Pop
Surrealism and Urban Art"? Ein von fünf Künstlern per Graffiti veredeltes Ungetüm
steht derzeit direkt vor dem Haupteingang zur siebten art KARLSRUHE, die noch
bis kommenden Sonntag, 7. März, Klassische Moderne und Gegenwartskunst in
allen Preisklassen anbietet. Die Flugmaschine ist ein Symbol für die Tatsache,
dass die Sinne anregend ins Rotieren geraten.

Nach dem erfolgreichen Auftakt am Mittwoch bewies der Folgetag mit erfreulichem
Zuspruch (1000 Besucher mehr als am gleichen Tag des Vorjahres), dass das
kontinuierliche Verfeinern von Angebot und Service durch den Messe-Kurator
Ewald Karl Schrade beim Publikum großen Anklang findet. Peter Weibel,
geschäftsführender Direktor des Zentrums für Kunst und Medientechnologie, ZKM,
kaufte am Donnerstag ein, und der weltberühmte, wohl herausragendste
Komponist zeitgenössischer Opern, Wolfgang Rihm, stattete der art KARLSRUHE
ebenfalls einen Besuch ab. Und die Geschäfte? Die Stuttgarter Galerie
Schlichtenmeier, spezialisiert für Modernes, etwa das Informel, vermeldete den
Verkauf eines unbetitelten Gemäldes von Ernst Wilhelm Nay aus dessen Reihe der
"Rhythmischen Bilder" (datiert auf 1951) für über 100 000 Euro in eine
südbadische Sammlung.

A propos Rhythmus. Den besitzt die art KARLSRUHE, denn die neunzehn
Skulpturenplätze lockern den Weg und schaffen Blickachsen. Zum Beispiel beim
Gemeinschaftsstand der Berliner Galerien Tammen und Gaulin und Partner in
Halle 3: Eigentlich sind sie beinahe winzig. Diese kleinen gebrannten Tonplastiken
schuf Volker März, und sie gehören mittlerweile zum festen Bestandteil der Messe.
In diesem Jahr jedoch nehmen sie sich den Raum, um uns die Absurdität unseres
Daseins vorzuführen. Kniehohe Tischchen, in konzentrischen Kreisen angeordnet,
sind die Plattformen für die Dramen der Miniaturen des 1957 geborenen Künstlers.
Sie tragen überdimensionale Radiergummis, Glasscheiben oder mühen sich
grotesk mit Elefanten ab. Inmitten des Reigens, in dem Prominente wie Joseph
Beuys, Genosse Stalin und der Denker Peter Sloterdijk unterwegs sind, steht ein
nackter Kerl mit einer Pistole und will das Glas des Philosophen zerschießen.
Minimalistisch und konkret geht’s dagegen in Halle 2 zu. Die Mannheimer märz
galerie präsentiert ein Ensemble aus vier großen Körpern, knapp über vier Meter
hoch und in Aluminium, Corten- und Edelstahl. Inmitten der zerlegten Pyramide
wird es eng. Physisch erfährt man die Neigungen und zugleich die Schönheit der
geometrischen Gebilde.

Zum dritten Mal verlieh die Hans Platschek Stiftung, Hamburg, gestern zur
art KARLSRUHE den Hans-Platschek-Preis für Kunst und Schrift. Die 1970 im
polnischen Sabrze geborene Monika Grzymala ist die Preisträgerin in diesem
Jahr. Seit gut 30 Jahren lebt sie in Deutschland. Ihre besondere Leistung trifft sich
mit derjenigen des Namensgebers mehr als trefflich. Nicht nur, dass sie sich für die
Ehrung mit einem eigenen Werk bedankte. Wortgewand hielt sie gar eine Laudatio
auf den großen Kritiker und Maler. Das Geschenk an die Stiftung ist eine
wunderbare kleine Arbeit, die sie aus Textfragmenten Platscheks auf einen Sockel
elegant komponierte. Schmale, fein gewölbte Papierstreifen, eine Reminiszenz an
den Grundstoff ihres Schaffens, die Linie, bilden eine poetische
Auseinandersetzung mit Raum und Zeichnung. Überdies war es Grzymala, die die
Werke von Hans Platschek zur Ausstellung aussuchte und mit ihren eigenen
Arbeiten konfrontierte. Axel Hecht, Juror in diesem Jahr, kunstjournalistisches
"Urgestein", wie Stiftungsvorstandsmitglied Manfred Eichel ihn bezeichnete,
charakterisierte in seiner Laudatio die teils vergängliche Arbeit der jungen
Künstlerin, die derzeit mit großem Erfolg den Kunstbetrieb erobert: "Weil viele ihrer
Werke raum- und zeitbezogen sind, hilft Monika Grzymala das Schreiben gegen
die Vergänglichkeit". Dass sie dieses Handwerk neben der Steinbildhauerei und
dem Restaurator-Handwerk glänzend beherrscht, bewies sie in ihrem Vortrag.

Diese Messe ist nicht nur ein Markt, sondern desgleichen ein Ort, der Diskussion
und Positionierung der Kunst in der Gesellschaft. Das vorzügliche Format hierzu
bietet im Foyer Ost das zweitägige ARTIMA art meeting, an dessen durchweg gut
besuchtem ersten Tag im Zentrum das Motto "Kunst für alle" am Beispiel der
Vervielfältigungsmedien stand. Die 20-minütigen Gespräche moderierte
Karlheinz Schmid, Chefredakteur der KUNSTZEITUNG. Mit Kurzweil klärte
Klaus Staeck, Künstler und Präsident der Berliner Akademie der Künste, über die
Geschichte von Kunstmessen auf. In Köln nahm sie ihren Ausgang und entwickelte
sich im Spannungsfeld zwischen Elite und Demokratisierungsbestrebungen in den
Sechzigern. Axel Hecht, Gründer und langjähriger Chefredakteur der Zeitschrift
"Art", legte dar, wie die Kritik trotz allgemeiner Verständlichkeit sowohl den Werken
als auch den Künstlern gerecht zu werden vermag und für jeden verständlich wird.
Dass Druckgrafik quasi eine "Einstiegsdroge" darstelle, meinte Galerist
Frank-Thomas Gaulin. Dem aber widersprach Klaus-Gerrit Friese, Vorsitzender
des Bundesverbands deutscher Galerien. Der Kölner Künstler Jürgen Klauke
beschrieb aus dem Werk heraus, wie sich das Verhältnis zwischen Unikat und
Auflage in seiner Kunst bestimmt. Die besondere Rolle des Zusammenspiels
zwischen Sammler, Künstler und Händler erläuterte Carol Johnssen, die sich seit
gut 20 Jahren mit ihrer Galerie in München um die Beseitigung von
Schwellenängsten bemüht.

Dass gerade die art KARLSRUHE eine Messe ist, in deren Partitur der Gedanke
einer Kunst für alle hineinkomponiert ist, spiegelt sich besonders in Halle 1. Dort
nämlich lädt die Museumsmeile ein, nicht nur Kunst zu erwerben oder zu
betrachten, sondern gleichermaßen um Akteure aus der Vermittlung kennen zu
lernen. Ewald Karl Schrade: "Der Betrieb besteht ja nicht nur aus dem Markt. Bei
uns engagieren sich alle Kulturträger, ob Kunstverein, Museum, Verband. Somit
tragen Kollegialität und Solidarität die Messe – erlebbar für jeden von uns."

Weitere ähnliche Inhalte

Was ist angesagt?

Persbericht Berlinische Galerie
Persbericht Berlinische GaleriePersbericht Berlinische Galerie
Persbericht Berlinische Galerieberlijnonline
 
Wehrmachtsausstellung 2002
Wehrmachtsausstellung 2002Wehrmachtsausstellung 2002
Wehrmachtsausstellung 2002Luxemburger Wort
 
Programa cultural español en Alemania
Programa cultural español en AlemaniaPrograma cultural español en Alemania
Programa cultural español en AlemaniaCext
 
Koller Gemalde Alter Meister 2017 - Old Masters
Koller Gemalde Alter Meister 2017 - Old MastersKoller Gemalde Alter Meister 2017 - Old Masters
Koller Gemalde Alter Meister 2017 - Old MastersKoller Auctions
 
Cartoon museum Bâle Jacques Tardi Exposition
Cartoon museum  Bâle Jacques Tardi ExpositionCartoon museum  Bâle Jacques Tardi Exposition
Cartoon museum Bâle Jacques Tardi ExpositionBâle Région Mag
 
Pünktlich Sozialismus 2
Pünktlich Sozialismus 2Pünktlich Sozialismus 2
Pünktlich Sozialismus 2nyricci
 
Eric Mozanowski - Das Wesen der Dinge: Minimalismus
Eric Mozanowski - Das Wesen der Dinge: MinimalismusEric Mozanowski - Das Wesen der Dinge: Minimalismus
Eric Mozanowski - Das Wesen der Dinge: Minimalismusolik88
 
Martin Zeiner - Malerische und grafische Arbeiten
Martin Zeiner - Malerische und grafische ArbeitenMartin Zeiner - Malerische und grafische Arbeiten
Martin Zeiner - Malerische und grafische ArbeitenMartinZeiner
 
Koller Impressionismus & Klassische Moderne Auktion
Koller Impressionismus & Klassische Moderne AuktionKoller Impressionismus & Klassische Moderne Auktion
Koller Impressionismus & Klassische Moderne AuktionKoller Auctions
 
Wiener Werkstätte und ihr Einfluss auf Paul Poiret
Wiener Werkstätte und ihr Einfluss auf Paul PoiretWiener Werkstätte und ihr Einfluss auf Paul Poiret
Wiener Werkstätte und ihr Einfluss auf Paul PoiretTetyana Repetya
 

Was ist angesagt? (20)

Persbericht Berlinische Galerie
Persbericht Berlinische GaleriePersbericht Berlinische Galerie
Persbericht Berlinische Galerie
 
Wehrmachtsausstellung 2002
Wehrmachtsausstellung 2002Wehrmachtsausstellung 2002
Wehrmachtsausstellung 2002
 
Übung 3
Übung 3 Übung 3
Übung 3
 
Programa cultural español en Alemania
Programa cultural español en AlemaniaPrograma cultural español en Alemania
Programa cultural español en Alemania
 
Koller Gemalde Alter Meister 2017 - Old Masters
Koller Gemalde Alter Meister 2017 - Old MastersKoller Gemalde Alter Meister 2017 - Old Masters
Koller Gemalde Alter Meister 2017 - Old Masters
 
Katalog "jetztkunst in der Zentrifuge" (c) 2009
Katalog "jetztkunst in der Zentrifuge" (c) 2009  Katalog "jetztkunst in der Zentrifuge" (c) 2009
Katalog "jetztkunst in der Zentrifuge" (c) 2009
 
PM 09-10-23_Der Kaiser von Atlantis.pdf
PM 09-10-23_Der Kaiser von Atlantis.pdfPM 09-10-23_Der Kaiser von Atlantis.pdf
PM 09-10-23_Der Kaiser von Atlantis.pdf
 
o_09101_muv251_0907
o_09101_muv251_0907o_09101_muv251_0907
o_09101_muv251_0907
 
Pressetext_Museum Brandhorst.pdf
Pressetext_Museum Brandhorst.pdfPressetext_Museum Brandhorst.pdf
Pressetext_Museum Brandhorst.pdf
 
Cartoon museum Bâle Jacques Tardi Exposition
Cartoon museum  Bâle Jacques Tardi ExpositionCartoon museum  Bâle Jacques Tardi Exposition
Cartoon museum Bâle Jacques Tardi Exposition
 
Pünktlich Sozialismus 2
Pünktlich Sozialismus 2Pünktlich Sozialismus 2
Pünktlich Sozialismus 2
 
URBAN ERASMUS TRAIL BLOCK 6
URBAN ERASMUS TRAIL BLOCK 6URBAN ERASMUS TRAIL BLOCK 6
URBAN ERASMUS TRAIL BLOCK 6
 
PM_ZKM_Highlights2012_2_D.pdf
PM_ZKM_Highlights2012_2_D.pdfPM_ZKM_Highlights2012_2_D.pdf
PM_ZKM_Highlights2012_2_D.pdf
 
Eric Mozanowski - Das Wesen der Dinge: Minimalismus
Eric Mozanowski - Das Wesen der Dinge: MinimalismusEric Mozanowski - Das Wesen der Dinge: Minimalismus
Eric Mozanowski - Das Wesen der Dinge: Minimalismus
 
Karl Valentin
Karl ValentinKarl Valentin
Karl Valentin
 
Einladung
EinladungEinladung
Einladung
 
PM_Überblick zeitfenster 2010.pdf
PM_Überblick zeitfenster 2010.pdfPM_Überblick zeitfenster 2010.pdf
PM_Überblick zeitfenster 2010.pdf
 
Martin Zeiner - Malerische und grafische Arbeiten
Martin Zeiner - Malerische und grafische ArbeitenMartin Zeiner - Malerische und grafische Arbeiten
Martin Zeiner - Malerische und grafische Arbeiten
 
Koller Impressionismus & Klassische Moderne Auktion
Koller Impressionismus & Klassische Moderne AuktionKoller Impressionismus & Klassische Moderne Auktion
Koller Impressionismus & Klassische Moderne Auktion
 
Wiener Werkstätte und ihr Einfluss auf Paul Poiret
Wiener Werkstätte und ihr Einfluss auf Paul PoiretWiener Werkstätte und ihr Einfluss auf Paul Poiret
Wiener Werkstätte und ihr Einfluss auf Paul Poiret
 

Andere mochten auch

BASEC certificates Scope ,Minxing Cables
BASEC certificates Scope ,Minxing CablesBASEC certificates Scope ,Minxing Cables
BASEC certificates Scope ,Minxing CablesOHuang Franklin
 
Balanço finaceiro cahis
Balanço finaceiro cahisBalanço finaceiro cahis
Balanço finaceiro cahisLuizaMahin
 
So --soroll 1 eso
So --soroll 1 esoSo --soroll 1 eso
So --soroll 1 esojfmagda
 
Boletim Jovem Dezembro 2015
Boletim Jovem Dezembro 2015Boletim Jovem Dezembro 2015
Boletim Jovem Dezembro 2015willams
 
citigroup July 18, 2005 - Second Quarter Press Release
citigroup July 18, 2005 - Second Quarter Press Releasecitigroup July 18, 2005 - Second Quarter Press Release
citigroup July 18, 2005 - Second Quarter Press ReleaseQuarterlyEarningsReports
 
citigroup October 14, 2004 - Third Quarter Press Release
citigroup October 14, 2004 - Third Quarter Press Releasecitigroup October 14, 2004 - Third Quarter Press Release
citigroup October 14, 2004 - Third Quarter Press ReleaseQuarterlyEarningsReports
 
Cronologia diferentes dispositivos de almcenamiento
Cronologia diferentes dispositivos de almcenamientoCronologia diferentes dispositivos de almcenamiento
Cronologia diferentes dispositivos de almcenamientoalexis326
 
Student Learning with Reusable Learning Objects
Student Learning with Reusable Learning ObjectsStudent Learning with Reusable Learning Objects
Student Learning with Reusable Learning Objectsdgatenby
 
Guia da Anvisa orienta panificadoras a produzir pão com menor teor de sal
Guia da Anvisa orienta panificadoras a produzir pão com menor teor de salGuia da Anvisa orienta panificadoras a produzir pão com menor teor de sal
Guia da Anvisa orienta panificadoras a produzir pão com menor teor de salMinistério da Saúde
 

Andere mochten auch (20)

22-09 Donauschiffahrt.pdf
22-09 Donauschiffahrt.pdf22-09 Donauschiffahrt.pdf
22-09 Donauschiffahrt.pdf
 
BASEC certificates Scope ,Minxing Cables
BASEC certificates Scope ,Minxing CablesBASEC certificates Scope ,Minxing Cables
BASEC certificates Scope ,Minxing Cables
 
El sonido
El sonidoEl sonido
El sonido
 
Preguntas2
Preguntas2Preguntas2
Preguntas2
 
Inventario viaje al norte
Inventario viaje al norteInventario viaje al norte
Inventario viaje al norte
 
Student Learning with Reusable Learning Objects
Student Learning with Reusable Learning ObjectsStudent Learning with Reusable Learning Objects
Student Learning with Reusable Learning Objects
 
Fund de term 4
Fund de term 4Fund de term 4
Fund de term 4
 
358
358358
358
 
Balanço finaceiro cahis
Balanço finaceiro cahisBalanço finaceiro cahis
Balanço finaceiro cahis
 
So --soroll 1 eso
So --soroll 1 esoSo --soroll 1 eso
So --soroll 1 eso
 
Boletim Jovem Dezembro 2015
Boletim Jovem Dezembro 2015Boletim Jovem Dezembro 2015
Boletim Jovem Dezembro 2015
 
citigroup July 18, 2005 - Second Quarter Press Release
citigroup July 18, 2005 - Second Quarter Press Releasecitigroup July 18, 2005 - Second Quarter Press Release
citigroup July 18, 2005 - Second Quarter Press Release
 
Pagina 4 - Março2011
Pagina 4 - Março2011Pagina 4 - Março2011
Pagina 4 - Março2011
 
Cartasgalatas
CartasgalatasCartasgalatas
Cartasgalatas
 
Witthöft_Giganten der Meere, Containerschiffe.pdf
Witthöft_Giganten der Meere, Containerschiffe.pdfWitthöft_Giganten der Meere, Containerschiffe.pdf
Witthöft_Giganten der Meere, Containerschiffe.pdf
 
citigroup October 14, 2004 - Third Quarter Press Release
citigroup October 14, 2004 - Third Quarter Press Releasecitigroup October 14, 2004 - Third Quarter Press Release
citigroup October 14, 2004 - Third Quarter Press Release
 
Cronologia diferentes dispositivos de almcenamiento
Cronologia diferentes dispositivos de almcenamientoCronologia diferentes dispositivos de almcenamiento
Cronologia diferentes dispositivos de almcenamiento
 
Ranking 2011
Ranking 2011Ranking 2011
Ranking 2011
 
Student Learning with Reusable Learning Objects
Student Learning with Reusable Learning ObjectsStudent Learning with Reusable Learning Objects
Student Learning with Reusable Learning Objects
 
Guia da Anvisa orienta panificadoras a produzir pão com menor teor de sal
Guia da Anvisa orienta panificadoras a produzir pão com menor teor de salGuia da Anvisa orienta panificadoras a produzir pão com menor teor de sal
Guia da Anvisa orienta panificadoras a produzir pão com menor teor de sal
 

Ähnlich wie pm 07.pdf

Museumsinfoblatt 02/03 2012
Museumsinfoblatt 02/03 2012Museumsinfoblatt 02/03 2012
Museumsinfoblatt 02/03 2012Ivana Scharf
 
Frank Stella publication en allemand
Frank Stella publication en allemandFrank Stella publication en allemand
Frank Stella publication en allemandBâle Région Mag
 
3. Buchgassenfest. Frankfurter Literaturfestival
3. Buchgassenfest. Frankfurter Literaturfestival3. Buchgassenfest. Frankfurter Literaturfestival
3. Buchgassenfest. Frankfurter LiteraturfestivalClaus-Peter Leonhardt
 
Das antiquarium, diemer
Das antiquarium, diemerDas antiquarium, diemer
Das antiquarium, diemer3153657
 
Koller Post War & Contemporary auktion
Koller Post War & Contemporary auktionKoller Post War & Contemporary auktion
Koller Post War & Contemporary auktionKoller Auctions
 
Die zweite Klimt Münze aus Gold ist da: Die Erwartung
Die zweite Klimt Münze aus Gold ist da: Die ErwartungDie zweite Klimt Münze aus Gold ist da: Die Erwartung
Die zweite Klimt Münze aus Gold ist da: Die ErwartungMÜNZE ÖSTERREICH
 
Koller Fayencen Slg. Schmitz-Eichhoff Koller Zürich A178 Auktion 19.09.2016, ...
Koller Fayencen Slg. Schmitz-Eichhoff Koller Zürich A178 Auktion 19.09.2016, ...Koller Fayencen Slg. Schmitz-Eichhoff Koller Zürich A178 Auktion 19.09.2016, ...
Koller Fayencen Slg. Schmitz-Eichhoff Koller Zürich A178 Auktion 19.09.2016, ...Koller Auctions
 
Koller PostWar - Contemporary 2020
Koller PostWar - Contemporary 2020Koller PostWar - Contemporary 2020
Koller PostWar - Contemporary 2020Koller Auctions
 
ART History
ART HistoryART History
ART Historyplvisit
 

Ähnlich wie pm 07.pdf (20)

Museumsinfoblatt 02/03 2012
Museumsinfoblatt 02/03 2012Museumsinfoblatt 02/03 2012
Museumsinfoblatt 02/03 2012
 
Frank Stella publication en allemand
Frank Stella publication en allemandFrank Stella publication en allemand
Frank Stella publication en allemand
 
3. Buchgassenfest. Frankfurter Literaturfestival
3. Buchgassenfest. Frankfurter Literaturfestival3. Buchgassenfest. Frankfurter Literaturfestival
3. Buchgassenfest. Frankfurter Literaturfestival
 
Wiener moderne
Wiener moderneWiener moderne
Wiener moderne
 
Das antiquarium, diemer
Das antiquarium, diemerDas antiquarium, diemer
Das antiquarium, diemer
 
Koller Post War & Contemporary auktion
Koller Post War & Contemporary auktionKoller Post War & Contemporary auktion
Koller Post War & Contemporary auktion
 
P(R)UNK
P(R)UNKP(R)UNK
P(R)UNK
 
Die zweite Klimt Münze aus Gold ist da: Die Erwartung
Die zweite Klimt Münze aus Gold ist da: Die ErwartungDie zweite Klimt Münze aus Gold ist da: Die Erwartung
Die zweite Klimt Münze aus Gold ist da: Die Erwartung
 
Koller Fayencen Slg. Schmitz-Eichhoff Koller Zürich A178 Auktion 19.09.2016, ...
Koller Fayencen Slg. Schmitz-Eichhoff Koller Zürich A178 Auktion 19.09.2016, ...Koller Fayencen Slg. Schmitz-Eichhoff Koller Zürich A178 Auktion 19.09.2016, ...
Koller Fayencen Slg. Schmitz-Eichhoff Koller Zürich A178 Auktion 19.09.2016, ...
 
Estrel Story 1/2019
Estrel Story 1/2019Estrel Story 1/2019
Estrel Story 1/2019
 
First nations pavillion
First nations pavillionFirst nations pavillion
First nations pavillion
 
Museum Wiesbaden Programmvorschau 2014
Museum Wiesbaden Programmvorschau 2014Museum Wiesbaden Programmvorschau 2014
Museum Wiesbaden Programmvorschau 2014
 
Hitlers Favoriten
Hitlers FavoritenHitlers Favoriten
Hitlers Favoriten
 
heli_katalog[2].pdf
heli_katalog[2].pdfheli_katalog[2].pdf
heli_katalog[2].pdf
 
039 PM art Karlsruhe Preis_.pdf
039 PM art Karlsruhe Preis_.pdf039 PM art Karlsruhe Preis_.pdf
039 PM art Karlsruhe Preis_.pdf
 
Koller PostWar - Contemporary 2020
Koller PostWar - Contemporary 2020Koller PostWar - Contemporary 2020
Koller PostWar - Contemporary 2020
 
Ek stop and go
Ek stop and goEk stop and go
Ek stop and go
 
Der Standard_250_Dec 2016
Der Standard_250_Dec 2016Der Standard_250_Dec 2016
Der Standard_250_Dec 2016
 
Max Imdahl Ikonik
Max Imdahl IkonikMax Imdahl Ikonik
Max Imdahl Ikonik
 
ART History
ART HistoryART History
ART History
 

Mehr von unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH

Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 

Mehr von unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH (20)

Über den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdfÜber den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf
 
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdfAL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
 
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
 
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdfPresseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
 
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
 
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdfZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
 
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
 
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
 
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
 
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdfPrinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
 
PI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdfPI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
 
01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
 
Text EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdfText EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdf
 
PM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdfPM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdf
 

pm 07.pdf

  • 1. Pressemitteilung 7, Freitag, 5. März 2010 Rotierende Sinne – pulsierend erfolgreich Die Einheit von Markt und Information zur siebten art KARLSRUHE Ob er gleich abhebt, der "Kunsthubschrauber" des "European Award for Pop Surrealism and Urban Art"? Ein von fünf Künstlern per Graffiti veredeltes Ungetüm steht derzeit direkt vor dem Haupteingang zur siebten art KARLSRUHE, die noch bis kommenden Sonntag, 7. März, Klassische Moderne und Gegenwartskunst in allen Preisklassen anbietet. Die Flugmaschine ist ein Symbol für die Tatsache, dass die Sinne anregend ins Rotieren geraten. Nach dem erfolgreichen Auftakt am Mittwoch bewies der Folgetag mit erfreulichem Zuspruch (1000 Besucher mehr als am gleichen Tag des Vorjahres), dass das kontinuierliche Verfeinern von Angebot und Service durch den Messe-Kurator Ewald Karl Schrade beim Publikum großen Anklang findet. Peter Weibel, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Kunst und Medientechnologie, ZKM, kaufte am Donnerstag ein, und der weltberühmte, wohl herausragendste Komponist zeitgenössischer Opern, Wolfgang Rihm, stattete der art KARLSRUHE ebenfalls einen Besuch ab. Und die Geschäfte? Die Stuttgarter Galerie Schlichtenmeier, spezialisiert für Modernes, etwa das Informel, vermeldete den Verkauf eines unbetitelten Gemäldes von Ernst Wilhelm Nay aus dessen Reihe der "Rhythmischen Bilder" (datiert auf 1951) für über 100 000 Euro in eine südbadische Sammlung. A propos Rhythmus. Den besitzt die art KARLSRUHE, denn die neunzehn Skulpturenplätze lockern den Weg und schaffen Blickachsen. Zum Beispiel beim Gemeinschaftsstand der Berliner Galerien Tammen und Gaulin und Partner in Halle 3: Eigentlich sind sie beinahe winzig. Diese kleinen gebrannten Tonplastiken schuf Volker März, und sie gehören mittlerweile zum festen Bestandteil der Messe. In diesem Jahr jedoch nehmen sie sich den Raum, um uns die Absurdität unseres Daseins vorzuführen. Kniehohe Tischchen, in konzentrischen Kreisen angeordnet, sind die Plattformen für die Dramen der Miniaturen des 1957 geborenen Künstlers. Sie tragen überdimensionale Radiergummis, Glasscheiben oder mühen sich grotesk mit Elefanten ab. Inmitten des Reigens, in dem Prominente wie Joseph Beuys, Genosse Stalin und der Denker Peter Sloterdijk unterwegs sind, steht ein nackter Kerl mit einer Pistole und will das Glas des Philosophen zerschießen. Minimalistisch und konkret geht’s dagegen in Halle 2 zu. Die Mannheimer märz galerie präsentiert ein Ensemble aus vier großen Körpern, knapp über vier Meter hoch und in Aluminium, Corten- und Edelstahl. Inmitten der zerlegten Pyramide wird es eng. Physisch erfährt man die Neigungen und zugleich die Schönheit der geometrischen Gebilde. Zum dritten Mal verlieh die Hans Platschek Stiftung, Hamburg, gestern zur art KARLSRUHE den Hans-Platschek-Preis für Kunst und Schrift. Die 1970 im polnischen Sabrze geborene Monika Grzymala ist die Preisträgerin in diesem Jahr. Seit gut 30 Jahren lebt sie in Deutschland. Ihre besondere Leistung trifft sich mit derjenigen des Namensgebers mehr als trefflich. Nicht nur, dass sie sich für die Ehrung mit einem eigenen Werk bedankte. Wortgewand hielt sie gar eine Laudatio auf den großen Kritiker und Maler. Das Geschenk an die Stiftung ist eine wunderbare kleine Arbeit, die sie aus Textfragmenten Platscheks auf einen Sockel elegant komponierte. Schmale, fein gewölbte Papierstreifen, eine Reminiszenz an den Grundstoff ihres Schaffens, die Linie, bilden eine poetische Auseinandersetzung mit Raum und Zeichnung. Überdies war es Grzymala, die die Werke von Hans Platschek zur Ausstellung aussuchte und mit ihren eigenen Arbeiten konfrontierte. Axel Hecht, Juror in diesem Jahr, kunstjournalistisches "Urgestein", wie Stiftungsvorstandsmitglied Manfred Eichel ihn bezeichnete, charakterisierte in seiner Laudatio die teils vergängliche Arbeit der jungen
  • 2. Künstlerin, die derzeit mit großem Erfolg den Kunstbetrieb erobert: "Weil viele ihrer Werke raum- und zeitbezogen sind, hilft Monika Grzymala das Schreiben gegen die Vergänglichkeit". Dass sie dieses Handwerk neben der Steinbildhauerei und dem Restaurator-Handwerk glänzend beherrscht, bewies sie in ihrem Vortrag. Diese Messe ist nicht nur ein Markt, sondern desgleichen ein Ort, der Diskussion und Positionierung der Kunst in der Gesellschaft. Das vorzügliche Format hierzu bietet im Foyer Ost das zweitägige ARTIMA art meeting, an dessen durchweg gut besuchtem ersten Tag im Zentrum das Motto "Kunst für alle" am Beispiel der Vervielfältigungsmedien stand. Die 20-minütigen Gespräche moderierte Karlheinz Schmid, Chefredakteur der KUNSTZEITUNG. Mit Kurzweil klärte Klaus Staeck, Künstler und Präsident der Berliner Akademie der Künste, über die Geschichte von Kunstmessen auf. In Köln nahm sie ihren Ausgang und entwickelte sich im Spannungsfeld zwischen Elite und Demokratisierungsbestrebungen in den Sechzigern. Axel Hecht, Gründer und langjähriger Chefredakteur der Zeitschrift "Art", legte dar, wie die Kritik trotz allgemeiner Verständlichkeit sowohl den Werken als auch den Künstlern gerecht zu werden vermag und für jeden verständlich wird. Dass Druckgrafik quasi eine "Einstiegsdroge" darstelle, meinte Galerist Frank-Thomas Gaulin. Dem aber widersprach Klaus-Gerrit Friese, Vorsitzender des Bundesverbands deutscher Galerien. Der Kölner Künstler Jürgen Klauke beschrieb aus dem Werk heraus, wie sich das Verhältnis zwischen Unikat und Auflage in seiner Kunst bestimmt. Die besondere Rolle des Zusammenspiels zwischen Sammler, Künstler und Händler erläuterte Carol Johnssen, die sich seit gut 20 Jahren mit ihrer Galerie in München um die Beseitigung von Schwellenängsten bemüht. Dass gerade die art KARLSRUHE eine Messe ist, in deren Partitur der Gedanke einer Kunst für alle hineinkomponiert ist, spiegelt sich besonders in Halle 1. Dort nämlich lädt die Museumsmeile ein, nicht nur Kunst zu erwerben oder zu betrachten, sondern gleichermaßen um Akteure aus der Vermittlung kennen zu lernen. Ewald Karl Schrade: "Der Betrieb besteht ja nicht nur aus dem Markt. Bei uns engagieren sich alle Kulturträger, ob Kunstverein, Museum, Verband. Somit tragen Kollegialität und Solidarität die Messe – erlebbar für jeden von uns."