Psychologische Einflüsse auf die Befragung sind wichtige Komponenten in der Marktforschung und Wirtschaftspsychologie. In der Zusammenfassung geht es sogar um Einflüsse auf die menschliche Entscheidungsfindung. Es bleibt also spannend!
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2. Psychologische Einflüsse auf die Befragung
Reaktivität
Das Fragen an sich ist bereits ein Einflussfaktor.
Alleine die Beobachtung verringert die Spontanität
Lösung: Hinweis Daten werden anonym und vertraulich behandelt
& Blindstudie
3. Psychologische Einflüsse auf die Befragung
Aufforderungscharakter
• Versuchsperson macht sich aktiv Gedanken
• Sozial erwünscht antworten
• Konformität
• Keine Lügen
• Mere Measurement Effekt (Beeinflussung durch
Fragen stellen)
4. Psychologische Einflüsse auf die Befragung
Beeinflussungen des Antwortverhaltens
Regression zur Mitte
• Tendenz zur mittleren Antwortmöglichkeit
Anker und Trägheitseffekte
• Proband bleibt bei einer Seite
Forced-Choice Möglichkeit
• Keine neutrale Antwort möglich
5. Psychologische Einflüsse auf die Befragung
Verbotsfragen
Vergleich X mit Y
Möchtest du X erlauben ? Möchtest du X verbieten ?
Personen, die sich gegen das Erlauben aussprechen,
sind nicht automatisch für das Verbieten
6. Psychologische Einflüsse auf die Befragung
Fragen vorgeben?
Produktionsmethode Bewertungsmethode
Probanden finden selber antworten
+ mehr Datenmaterial
+ spontane Antworten
+ weniger Beeinflussungen
+ Findung von besonders
wichtigen Merkmalen
Forscher gibt Antworten vor
+ Fokus auf bestimmte Merkmale
+ weniger Auswertungsmaterial
7. Psychologische Einflüsse auf die Befragung
Überblick
Menschen bauen Ihre Urteile anhand verschiedener Merkmale:
Persönliche wichtige
Besonders auffällige
Aktivierte Merkmale
Weitere Methode zu Verhinderung der Reaktivität oder des Aufforderungscharakters (kommt gleich) ist die Bogus-Pipeline-Methode. Man gaukelt der Versuchsperson vor, man wisse ganz genau, wenn sie nicht mehr einstellungsgetreu antwortet, sich zu viele Gedanken macht oder sogar lügt. (ethisch zu hinterfragende Methode)
Ein weiterer Teilbereich der Reaktivität ist der Aufforderungscharakter. Die Versuchsperson macht sich aktiv Gedanken darüber, was der Sinn der Untersuchung ist und versucht die Forschungshypothese herauszufinden. Die Überlegung welche Antwort die Beste ist, spielt hierbei eine große Rolle. Zusammenfassend also alles, was die Versuchsperson versucht über die Untersuchung herauszufinden.
Hinzu kommt noch der Mere-Measurement-Effekt: Wenn man Personen über ein verhalten oder Einstellung fragen, hat dies bereits zur Folge, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie dieses verhalten zeigen. Die Frage bzw. das Thema wir präsent, die Versuchsperson macht sich Gedanken darüber und die Verarbeitungsflüssigkeit (Artikel über Kaufentscheidungen kommt noch) steigt.
Forced Choice: Wird der Proband dazu gezwungen sich für eine Seite der Medaille zu entscheiden, kann man mit einem anderen Antwortverhalten rechnen, als wenn man eine neutrale Option vorgibt. Es zeigt sich nämlich eben nicht, dass sich die positive und negative Seite die Waage halten, sondern die Tendenzen jetzt zwangsweise eine Seite der Skala zu wählen, signifikant unterschiedlich sind.
Tatsächlich sind aber wesentlich weniger Leute für das Verbieten als vorher gegen das Erlauben waren
Und vor allem sind sich die Probanden über die logische Konsequent nicht bewusst. Sie denken nicht darüber nach, was es bedeuten würde, wenn man etwas erlaubt und welche Folge das für die andere Option hätte.
Der Forscher sollte sich im Klaren sein, dass die beiden Methoden zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen führt. Eine Option, die sehr wichtig ist, kann einem beim freien Antworten einfach spontan nicht einfallen, wobei sie bei vorgegebenen Antwortverhalten direkt ins Auge springt.
Beispielsweise könnte ich dich fragen, was die wichtigste Erfindung der letzten Jahrzehnte war. Du wirst vielleicht, wegen der aktuellen Umweltsituation, das Elektroauto beim freien Antwortverhalten nennen. Wenn ich dir aber das Internet unter den antworten vorgebe, würde dir das eventuell sofort ins Auge springen, obwohl du im ersten Moment nicht daran denken würdest.