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DaS TROUbLESHOOTING-
SySTEM TROUbLESHOOTEN

Schneller besser werden in einer Welt, in
der Geschwindigkeit zählt.


Wir leben in einem Zeitalter, in dem
Geschwindigkeit eine bestimmende
Variable geworden ist – ein Hauptschlüssel
zum Geschäftserfolg. Das Unternehmen,
das eine neue Generation von Produkten
zuerst herausbringt, wird mit größerer
Wahrscheinlichkeit gewinnen als die
Nachzügler. Daher ist es kein Wunder, dass
Organisationen stets nach Wegen suchen, die
Zeit bis zur Markteinführung zu reduzieren,
Produktzyklen zu verkürzen und die
Reaktionszeit für ihre Kunden zu verbessern.


Geschwindigkeit wird unerlässlich, wenn
Produktlebenszyklen kürzer und kürzer werden.
Wir haben den Punkt erreicht, wo viele
Produkte veraltet sind, wenn sie vorgestellt
werden. Investitionen in F & E müssen sich
schnell auszahlen. In diesem Klima stellen wir
fest, dass sich Unternehmen, die historisch
gesehen Strategien der Produktdifferenzierung
verfolgten, gleichzeitig in Richtung einer Low-
cost-Produktion bewegen.




                           WWW.KEPNER-TREGOE.cOM
Natürlich werden alle diese Tendenzen durch die andauernde Revolution in
    der Informationstechnologie angetrieben. Wir haben uns von individuellen
    Produktivitäts-Tools auf dem Desktop zu funktionellen Verbesserungen wie
    Computer Aided Design (CAD) und Rapid Prototyping bewegt und jetzt zu
    einer unternehmensweiten Vernetzung, die Warenwirtschaft, Integration von
    Supply-Chains und E-Commerce berücksichtigt.

    In diesem Zusammenhang überrascht es nicht, dass immer mehr Unternehmen
    versuchen, unterschiedlichen Handlungsbedarfen effektiv und effizient gerecht
    zu werden („Issue Resolution Cycle Time“). Damit ist die Zeit von der Entstehung
    eines Handlungsbedarfs – zum Beispiel einem Qualitätsproblem – bis zu dem
    Zeitpunkt gemeint, zu dem Korrekturmaßnahmen das Problem gelöst und sein
    Wiederauftreten verhindert haben. Mit anderen Worten: Diese Unternehmen
    erkennen die Notwendigkeit, ihr Troubleshooting zu beschleunigen und zu
    verbessern.

    Kepner-Tregoe hat drei Elemente identifiziert, die für die Entwicklung eines
    Weltklasse-Troubleshooting-Systems fundamental sind:

    •	 Das Troubleshooting-System selbst – der Mechanismus, um Aktivitäten
    des Problemlösens und der Problemprävention in allen Funktionseinheiten der
    Organisation zu koordinieren.

    •	 Reaktive und proaktive Troubleshooting-Prozesse – die analytischen
    Methoden, die verwendet werden, um Ursachen zu finden und zukünftige
    Probleme zu vermeiden.

    •	 Wiederverwendbares Troubleshooting-Wissen – die „Initialzündungen“,
    Muster und die Dokumentation, die einen Vorsprung für die Lösung
    wiederkehrender Problemen verschaffen.




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DaS TROUbLESHOOTING-SySTEM
                                                                    TROUbLESHOOTEN
                                                                 Schneller besser werden einer Welt,
                                                                       in der Geschwindigkeit zählt.




Was ist das Troubleshooting-System?
       Das Troubleshooting-System einer Organisation ist die Art und Weise, wie sie
       mit verschiedenen Handlungsbedarfen umgeht, die aufgelöst werden müssen,
       um die operativen Absichten und Ziele zu erreichen. Mit anderen Worten geht
       es darum, wie ein Handlungsbedarf erkannt, Mittel für die Lösung zugeordnet,
       der Fortschritt auf dem Weg dorthin verfolgt, Analysen durchgeführt und
       denjenigen Anerkennung gezollt wird, die eine Klärung herbeiführen. Diese
       Handlungsbedarfe können Probleme sein – zum Beispiel zu viel Ausschuss
       durch eine zu schlechte Produktqualität oder ein schlechter OEE-Wert –,
       Entscheidungen – zum Beispiel, einen neuen Lieferanten oder neue Anlagen
       auszuwählen – oder potenzielle Probleme/Risiken – wie diejenigen, die
       wahrscheinlich bei größeren wartungsbedingten Abschaltungen oder bei der
       Inbetriebnahme neuer Anlagen entstehen könnten.

       Das Troubleshooting-System beinhaltet die Fähigkeiten und Werkzeuge,
       die verwendet werden, um die Ursachen zu finden, um angemessene
       Korrekturmaßnahmen zu wählen oder um zu verhindern, dass vorliegende
       Probleme erneut auftreten oder andere potenzielle Probleme unbeachtet bleiben.

       Üblicherweise haben Organisationen ein informelles Troubleshooting-
       System. Es gibt keine klar artikulierte Herangehensweise, die von
       Standardarbeitsanweisungen (SOP) oder sogar organisationsweiter Best-Practice
       geregelt wird. Allerdings macht sich die Verbesserung des Troubleshooting-
       Systems – Standardmethoden einführen und Problempräventions- und Problemlöse-
       Fähigkeiten aufbauen – deutlich bezahlt. In den oben genannten Beispielen
       würde eine Verbesserung des Troubleshooting-Systems zu weniger Ausschuss
       und weniger Stillstandzeiten führen, zu einem besseren oder verlässlicheren
       Lieferanten, zu einer besseren oder verlässlicheren Anlage und zu weniger
       Fallstricken bei deren Implementierung. Weltklasse-Troubleshooting-Systeme führen
       auch innerhalb der Organisation zu einem ausgeprägteren Gefühl, etwas geleistet
       zu haben – eine „Can do“-Einstellung mit einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit
       entsteht.

       Weltklasse im Troubleshooting bedeutet nicht nur, dass Handlungsbedarfe schnell
       auf-gelöst werden, wenn sie auftreten, sondern auch, dass deren Auftreten
       überhaupt häu-figer von vornherein verhindert wird. Wie der verstorbene
       Qualitätsguru W. Edwards Deming zu sagen pflegte: „Wenn alles, was Sie tun,
       ist, Probleme zu beheben, dann sind Sie auf dem Weg zur Geschäftsaufgabe“.
       Seine Botschaft: Reduzieren Sie Abweichungen in allen Prozessen und verhindern
       Sie dadurch Probleme.




                                                                                                   3
Elemente des Troubleshooting-Systems
           Ein wirksames Troubleshooting-System beginnt mit klaren Standards bzw.
           Leistungserwartungen, die kommuniziert und sichtbar gemacht werden:
           Wie viele Tonnen Stahl sind für diese Schicht geplant? Wie viel Chargen
           pharmazeutischer Produkte, mit welcher voraussichtlichen Ausbeute? Wenn
           Standards klar sind, werden Abweichungen schnell offensichtlich. Natürlich
           können viele geringe Abweichungen sofort korrigiert werden, zum Beispiel
           mithilfe einer einfachen Maschinenjustage. Andere, deren Ursache oder
           Korrekturmaßnahmen nicht unmittelbar offensichtlich sind, werden lokal in
           jedem Produktionsbereich protokolliert. Ein wirksames Troubleshooting-System
           definiert, wie diese Handlungsbedarfe an nachfolgende Schichten oder
           andere Funktionsbereiche kommuniziert, wie sie für die Mitarbeiter sichtbar
           gemacht und an höhere Hierarchieebenen eskaliert werden.

           Offene Punkte werden in einen Priorisierungsprozess eingespeist; das kann
           entweder in den einzelnen Abteilungen oder werksübergreifend geschehen.
           Das Festlegen von Prioritäten ist wichtig, da die meisten Organisationen nicht
           die Mittel haben, sofort an allen Fronten zu arbeiten. Diejenigen, die das
           versuchen, erliegen einer „Initiativen-Übersättigung“, d. h. sie versuchen, so viele
           Verbesserungen gleichzeitig parallel vorzunehmen, dass die Mittel knapp werden
           und die Qualität der Ausführung leidet.

           Der Blick aufs Wesentliche ist entscheidend, und die Priorisierung stellt sicher,
           dass die Organisation an den wichtigsten Handlungsbedarfen arbeitet. Mittel
           werden dann für die Handlungsbedarfe mit hoher Priorität aufgewendet, und ein
           Fahrplan für die Lösung jedes Handlungsbedarfes wird erstellt. Natürlich können
           sich Prioritäten jederzeit ändern, daher ist Kommunikation – die Prioritäten im Blick
           behalten! – entscheidend für den Erfolg. Das Medium dafür können elektronische
           Tabellen oder eine Datenbank in einem Netzwerk sein; oder das Verfolgen kann
           über ein Whiteboard oder einen vergrößerten Computerausdruck an zentraler
           Stelle im Produktionsbereich oder in einem Besprechungsraum erfolgen.

           Sobald die Analysen für Handlungsbedarfe mit hoher Priorität laufen, kann
           der Fortschritt überwacht werden. Die Medienwahl ist dabei nicht so wichtig
           wie die Tatsache, Informationen stets abrufbar zu haben und für das gesamt
           Produktionspersonal sichtbar zu machen. Nebenbei hilft die Visualisierung,
           Verantwortlichkeiten zu klären und den Fokus nicht zu verlieren.




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DaS TROUbLESHOOTING-SySTEM
                                                              TROUbLESHOOTEN
                                                          Schneller besser werden einer Welt,
                                                                in der Geschwindigkeit zählt.




Der dritte Bestandteil des Troubleshooting-Systems besteht darin, für Formen der
Anerkennung zu sorgen, nachdem Probleme erfolgreich aufgelöst worden sind.
Viele behaupten: „Was gemessen wird, wird erledigt.“ Zutreffender ist allerdings:
„Was bestätigt und verstärkt wird, ist das, was erledigt wird.“ Organisationen
müssen nach Wegen suchen, hervorragende Leistungen öffentlich anzuerkennen,
und Coaching, Feedback und angemessene Sanktionen bereitzuhalten, wenn
solche Leistungen nicht gezeigt werden. Bestandteil der Anerkennung für
Mitarbeiter dafür, dass ein Handlungsbedarf erfolgreich aufgelöst worden ist,
ist das Festhalten guter gedanklicher Ansätze und der gemachten Erfahrungen
– genauso wie das Verständnis dafür, welcher neuer Handlungsbedarf
möglicherweise entstanden ist, während man den einen gerade aufgelöst
hat. Alle diese Erkenntnisse müssen dann zurück ins Troubleshooting-System
übernommen werden, um in Zukunft daraus zu lernen und davon zu profitieren.

Das Troubleshooting-System
Handlungsbedarfe Ressourcen Troubleshooting- Fortschritt            Für
protokollieren und einsetzen Analyse         verfolgen              Anerkennung
priorisieren                 ausführen                              im Erfolgsfall
                                                                    sorgen

Schließlich hängt der Erfolg des Troubleshootings von der analytischen Fähigkeit
einer Organisation ab, d. h. von der Geschwindigkeit, mit der Leute im Stande
sind, zu reagieren und die Ursache von Schwierigkeiten zu finden, wenn sie
auftreten, oder – noch besser – proaktiv zu denken, um Probleme vorauszusehen
und zu verhindern, bevor sie auftreten. Das ist im Troubleshooting-System der
Schritt „Troubleshooting-Analyse ausführen“, der sowohl reaktives als auch
proaktives Troubleshooting beinhaltet.


Reaktives Troubleshooting
Der Troubleshooting-Ansatz von Kepner-Tregoe hat sowohl proaktive als auch
reaktive Elemente. Wann auch immer eine Abweichung auftritt und die Ursache
nicht bekannt ist, löst dies den Problemanalyse-Prozess aus.

Wenn ein Feuer ausbricht, ist immer der erste Schritt, es zu löschen. Erst
danach lenken wir unsere Aufmerksamkeit darauf, seine Ursache zu finden.
Organisationen, die Schwierigkeiten schnell identifizieren und die richtigen
Werkzeuge griffbereit haben, lösen Probleme rascher und gewinnen so Zeit,
proaktiv darüber nachzudenken, wie solche Probleme zukünftig vermieden
werden können.




                                                                                            5
Kepner-Tregoe empfiehlt ein Fünf-Schritte-Modell, um auf unmittelbare Probleme zu
    reagieren. Der erste Schritt ist, das Problem genau zu beschreiben, mit dem Sie
    sich befassen – einfach „Feuer“ zu sagen, kann dazu führen, dass ein elektrischer
    Brand mit Wasser gelöscht wird … Wir beginnen, indem wir das Problem in
    Bezug auf das betroffene Objekt und seinen spezifischen Defekt benennen. Das
    stellt sicher, dass zu einem Zeitpunkt nur genau an einem Problem gearbeitet wird.
    Es hebt die Abweichung oder den Defekt hervor und rückt die Suche nach der
    Ursache in den Mittelpunkt.

    Der folgende Schritt besteht darin, Übergangslösungen zu suchen – zum Beispiel
    das Isolieren eines mangelhaften Produktes, damit es auf keinen Fall zum
    Kunden gelangt, oder die Überarbeitung des Produktes, bevor es zum nächsten
    Produktionsschritt kommt.

    Sobald eine solche Zwischenlösung implementiert ist, beginnt die Suche nach
    der Grundursache. Dadurch, dass vom Troubleshooter zunächst eine gründliche
    und genaue Beschreibung der Eigenschaft eines Problems verlangt wird,
    unterdrückt die Problemanalyse von Kepner-Tregoe den natürlichen Impuls, sich
    direkt mit der Ursache zu befassen und sofort zu versuchen, Korrekturmaßnahmen
    auszuprobieren. Das logische Überprüfen möglicher Ursachen vor dem
    Hintergrund der genauen Beschreibung verhindert das Umsetzen teurer – und
    ineffektiver bzw. ineffizienter – Maßnahmen.

    Ist die wahre Ursache bekannt, werden im nächsten Schritt angemessene
    Korrekturmaßnahmen ausgewählt. Wenn das Problem ein Anlagenausfall ist, kann
    das bedeuten, den ausgefallenen Anlagenbestandteil zu ersetzen und den Plan
    zur vorbeugenden Wartung zu überarbeiten. Aber die beste Entscheidung kann
    möglicherweise sein, die Anlage komplett auszutauschen oder gar den ganzen
    Produktionsprozess zu ändern.

    In vielerlei Hinsicht ist der letzte Schritt im reaktiven Troubleshooting der
    wichtigste. An dieser Stelle wird aus einem reaktiven Troubleshooting ein
    proaktives: Um das Wiederauftreten des Handlungsbedarfs zu verhindern,
    werden professionelle Troubleshooter versuchen, die Ursache für die Ursache
    des ursprünglichen Problems zu ermitteln. Außerdem suchen sie nach weiteren
    Schäden, die die Ursache verursacht haben könnte. Zusätzlich wollen sie wissen,
    in welchen anderen ähnlichen Situationen (Anlagen) möglicherweise dieselben
    Korrekturmaßnahmen erforderlich sind.

    Reaktives Troubleshooting
    Das         Zwischenlösung Ursachen           Korrektur-       Über die Lösung
    Problem     auswählen und finden und          maßnahme         des Problems
    genau       implementieren überprüfen         wählen und       hinausdenken –
    beschreiben                                   implementieren   Wiederauftreten
                                                                   verhindern

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DaS TROUbLESHOOTING-SySTEM
                                                              TROUbLESHOOTEN
                                                           Schneller besser werden einer Welt,
                                                                 in der Geschwindigkeit zählt.




Proaktives Troubleshooting
Immer, wenn eine Organisation eine geplante Veränderung – neue Ausrüstung,
neue Lieferanten, neue Produkte, neue Methoden und Verfahren – vornimmt,
ist das Vermeiden potenzieller Probleme vorrangig. Leider haben die meisten
Organisationen eine so große Menge aktueller Probleme, dass sie es versäumen,
sich Zeit für proaktives Den-ken zu nehmen.

Der Kepner-Tregoe-Prozess, um Maßnahmen abzusichern – sei es eine einzelne
Maßnahme oder ein komplettes Projekt –, heißt „Analyse Potenzieller Probleme“.
Er umfasst fünf Hauptschritte.

Sobald ein Handlungsplan entwickelt worden ist, fängt eine Analyse potenzieller
Probleme mit der Identifizierung von möglichen Schwierigkeiten und Risiken
an. Die Priorität dieser potenziellen Probleme wird ermittelt, indem die
Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens und die Schwere möglicher Folgen bewertet
werden. Für größere potenzielle Probleme mit Priorität wird im nächsten Schritt
bestimmt, was das Problem auslösen könnte. Dann werden vorbeugende
Maßnahmen definiert und eingeleitet, um die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser
möglichen Ursache zu auf Null zu reduzieren oder zumindest zu verringern.
Wenn das Eintreten nicht vollständig verhindert werden kann, können
möglicherweise noch schadensbegrenzende Maßnahmen vorbereitet werden, um
die Auswirkungen zu minimieren, sollte das potenzielle Problem wirklich auftreten.
Schließlich wird jede schadensbegrenzende Maßnahme mit einem Auslöser
versehen. Dieser Auslöser stellt sicher, dass man zum richtigen Zeitpunkt die
richtigen schadensbegrenzenden Maßnahmen auslöst und nicht „mit Kanonen auf
Spatzen schießt“.

Proaktives Troubleshooting
Potenzielle      Wahrschein-    Vorbeugende Schadens- Auslöser
Probleme         liche Ursachen Maßnahmen begrenzende festlegen
identifizieren   identifizieren einleiten   Maßnahmen
                                            planen




                                                                                             7
Troubleshooting-Wissen wiederverwenden
           Um Organisationen bei der Wiederverwendung des Wissens zu unterstützen,
           das in früheren Troubleshooting-Aktivitäten gesammelt wurde, hat Kepner-
           Tregoe sogenannte Process Application Kits (PAK) entwickelt. Jedes PAK
           stellt eine spezifische Anwendung eines Kepner-Tregoe-Prozesses dar; eine
           einheitliche Methode wird zur Verfügung gestellt, um einen bestimmten
           Handlungsbedarf aufzulösen.

           Wir helfen unseren Kunden jeweils individuell dabei, maßgeschneiderte PAKs
           zu entwickeln, die genau beschreiben, wer einen spezifischen Kepner-Tregoe-
           Prozess wann bzw. unter welchen Umständen und wie genau anwenden sollte.
           Jedes PAK beschreibt Handlungsweisen, die zu Standardverfahren und in die
           Produktionsdokumentation aufgenommen werden.

           Jedes PAK enthält eine Sammlung von Ideen: Zielgrößen, potenzielle Probleme,
           mögliche Ursachen und weitere kontextspezifische Hilfen. Organisatorische Ziele
           und Verfahren werden ebenfalls in die Vorlage integriert. Zur Sicherstellung des
           Erfolgs helfen wir auch den Führungskräften der Organisation dabei, ihre Rolle bei
           der Implementierung und Überwachung der Verhaltensänderungen zu definieren,
           die in jedem PAK angelegt sind. Die daraus resultierenden kundenspezifischen
           Anweisungen repräsentieren den Prozess und die Erfahrung von Kepner-Tregoe in
           Kombination mit dem Expertenwissen und den Erfahrungen des Kunden.

           Einige PAKs, die auf der Analyse potenzieller Probleme basieren, helfen
           Organisationen dabei, unvorhergesehen Konsequenzen von geplanten
           Veränderungen in den Griff zu bekommen. Darunter sind PAKs für die Entwicklung
           und Bewertung neuer oder komplexer Produkte, für den Umgang mit technischen
           Veränderungen und für die Inbetrieb-nahme neuer Anlagen. Ein PAK für größere
           wartungsbedingte Stillstandzeiten schließt eine Anweisung ein, um Prioritäten für
           Stillstandsprojekte zu ermitteln, genauso wie Aktivitäten zur Analyse potenzieller
           Probleme im Projektplan und in Listen mit täglichen Wartungsaufgaben.




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DaS TROUbLESHOOTING-SySTEM
                                                                       TROUbLESHOOTEN
                                                                     Schneller besser werden einer Welt,
                                                                           in der Geschwindigkeit zählt.




Schritte, um Ihr Troubleshooting-System zu troubleshooten
        Der Ansatz von Kepner-Tregoe zur Verbesserung Ihres Troubleshooting-Systems
        folgt folgenden Schritten:

        Schritt 1: Lücken im Troubleshooting-System identifizieren

        Kepner-Tregoe hilft Ihnen dabei, eine ausführliche Analyse Ihrer
        Herangehensweise an Probleme durchzuführen. Lücken im Troubleshooting-System
        einer Organisation werden ermittelt, indem der „Arbeitsalltag“ von Menschen,
        Ausrüstung und Anlagen, Informationen und allgemein üblichen Routinen und
        Prozeduren beobachtet wird. Dabei beobachten wir auch Probleme von dem
        Moment an, in dem eine Abweichung entdeckt und gemeldet wird, über Schicht-
        und Produktions-Meetings bis schließlich zur Problemlösung.

        Schritt 2: Lücken in Problemlöse- und Entscheidungsfähigkeiten identifizieren

        Hier untersuchen wir, wie aktuelle Probleme behandelt werden: Welche
        Sachkenntnisse und Werkzeuge werden verwendet, und wie konsequent werden
        sie verwendet? Gibt es eine einheitliche Methode des Problemlösens, oder
        entscheidet das jeder für sich selbst? Aus Beobachtungen im Produktionsbereich
        und in Besprechungen ergeben sich Empfehlungen für die Verbesserung der
        Problembehandlungs-Fähigkeiten in der Organisati-on.

        Schritt 3: Verbesserungen des Troubleshooting-Systems entwerfen

        Typischerweise umfasst dieser Schritt das Entwerfen und Anwenden eines
        „Handlungs-bedarfs-/Aktivitäts-Verzeichnisses“, um Handlungsbedarfe bei
        deren Auftreten zu protokollieren. Zusammen mit einem Umsetzungsteam des
        Kunden entwickeln wir Schichtbücher, elektronische Tabellen oder Datenbanken
        für einzelne Produktionslinien, Abteilungen oder auch für komplette Standorte.
        Wir bauen zudem eine Entscheidungsmatrix auf, um die Priorität von
        Handlungsbedarfen bei deren Auftreten zu ermitteln, genauso wie ein System zur
        Zuweisung von Ressourcen und das Verfolgen von Fortschritten. Schlussendlich
        durchdenken wir, wie wir den Erfolg von Problemlösern am besten honorieren
        können.

        Schritt 4: Die Troubleshooting-Fähigkeiten der Mitarbeiter verbessern

        Falls die Fähigkeiten der Mitarbeiter ein Thema sind – und das sind sie eher
        häufiger als seltener –, bietet Kepner-Tregoe neben firmeninternen Troubleshooting-
        Workshops auch die sogenannte „Train the trainer“-Ausbildung an. Bilden Sie Ihre
        eigenen Troubleshooting-Trainer aus!




                                                                                                       9
Schritt 5: Process application Kits erstellen

        In unserer Analyse des Troubleshooting-Systems haben wir Aktivitäten identifiziert,
        die die wiederholte Anwendung von einem oder mehreren Kepner-Tregoe-
        Prozessen erfordern. Gemeinsam mit dem Umsetzungsteam des Kunden fertigen
        wir Prozess-Tabellen und kontextspezifische Anleitungen an und entwickeln
        danach Umsetzungspläne.

        Schritt 6: Veränderungen im Performance System umsetzen

        Wir helfen Führungskräften einer Organisation dabei, ihre Erwartungshaltung und
        ihr Verhalten zu durchdenken, und auch das Feedback und die Konsequenzen,
        die sie nutzen, um die Einführung von proaktivem und reaktivem Troubleshooting
        zu unterstützen. Ein gut durchdachtes und angewandtes „Performance System“
        stellt sicher, dass das Management den Worten auch Taten folgen lässt und dass
        diese Initiative ein Erfolg wird.

        Schritt 7: Projektergebnisse bewerten

        Gleich zu Beginn eines Projektes klare Ziele festzusetzen, macht es
        vergleichsweise einfach festzustellen, wie erfolgreich das Projekt letztlich war. Wir
        helfen bei der Klärung dieser Ziele und überwachen den Fortschritt, identifizieren
        Bedenken und weitere Anliegen und entwickeln Pläne, um eine fortlaufende
        Verbesserung sicherzustellen.


 Vorteile des ansatzes von Kepner-Tregoe, das Troubleshooting-System
 zu troubleshooten
        Niemand behauptet, dass eine Beschleunigung des Troubleshooting-Prozesses
        einfach ist. Dies erfordert Commitment der Führungskräfte und kontinuierliche
        Anstrengungen aller Beteiligten. Aber die Ergebnisse sind die Investition auf
        jeden Fall wert. Wenn sich unsere Kunden der kontinuierlichen Verbesserung
        ihrer Troubleshooting-Systeme durch die Einführung von Kepner-Tregoes
        analytischen Prozessen verschreiben, erzielen sie signifikante Steigerungen
        in allen betrieblichen Kennzahlen: in Qualität, Betriebszeit, Geschwindigkeit,
        Effizienz, Liefertreue und – selbstverständlich – im Gesamtbetriebsergebnis.




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DaS TROUbLESHOOTING-SySTEM
                                                                      TROUbLESHOOTEN
                                                                  Schneller besser werden einer Welt,
                                                                        in der Geschwindigkeit zählt.




       Im Laufe eines Projektes zum Troubleshooten des Troubleshooting-Systems stellen
       Kunden Folgendes fest:

       Wir ermöglichen Lösungen und diktieren sie nicht, da wir unsere Kunden in all
       unsere Aktivitäten einbinden. Es sind ihre Lösungen, nicht unsere.

       Wir bleiben während der Durchführung am ball. Wir schreiben keine
       diagnostischen Expertisen, die letztlich doch nur Staubfänger sind. Stattdessen
       ermöglichen wir die Entwicklung von Troubleshooting-Systemen, die für unsere
       Kunden und deren Organisation maßgeschneidert sind. Und wir bleiben auch
       während der Umsetzung im Projekt, um sicherzustellen, dass unsere Kunden ihre
       Unternehmensziele erreichen.

       Unsere führende Projektmanagement-Methodik ist für unsere Kunden verfügbar,
       während sie Implementierungsprojekte durchplanen.

       Wir arbeiten eng mit der Führungsspitze zusammen, um die menschlichen
       Faktoren zu berücksichtigen, die mit der Einführung des Troubleshooting-Systems
       und damit verbundenen analytischen Fähigkeiten zusammenhängen.


Übersicht über das Troubleshooting-System

        Das Troubleshooting-System
        Handlungs-     Ressourcen         Troubleshooting- Fortschritt        Für
        bedarfe        einsetzen          Analyse          verfolgen          Anerkennung
        protokollieren                    ausführen                           im Erfolgsfall
        und                                                                   sorgen
        priorisieren
        Reaktives Troubleshooting
        Das Problem      Zwischenlösung Ursachen finden Korrektur-            Über die
        genau            auswählen und und überprüfen maßnahme                Lösung des
        beschreiben      implementieren                 wählen und            Problems
                                                        implemen-             hinausdenken
                                                        tieren                – Wiederauf-
                                                                              treten
                                                                              verhindern
        Proaktives Troubleshooting
        Potenzielle      Wahrschein-      Vorbeugende       Schadens-   Auslöser
        Probleme         liche Ursachen   Maßnahmen         begrenzende festlegen
        identifizieren   identifizieren   einleiten         Maßnahmen
                                                            planen



                                                                                                  11
Informationen zu Kepner-Tregoe
Kepner-Tregoe ist ein inter national führendes
Unter nehmen, das sich das Ziel gesetzt hat,
die Effektivität von Mitarbeitern, Gruppen und
Organisationen innerhalb von Unternehmen zu erhöhen
und so für bessere Geschäftsergebnisse zu sorgen.
Das Unternehmen wurde vor mehr als 45 Jahren
durch Dr. Charles H. Kepner und Dr. Benjamin B.
Tregoe gegründet und ist weltweit aktiv. Fortlaufende
angewandte Forschung bei unseren Kunden sorgt
dafür, dass die Kepner-Tregoe-Prozesse immer auf
dem neusten Stand sind und die Herausforderungen
des Geschäftsumfelds von heute erfolgreich meistern
können.
Das Unternehmen fußt auf der Überzeugung, dass
die Problemlösungs-, Entscheidungsfindungs- und
Projektmanagementprozesse, die von den erfolgreichsten
Unternehmen/Individuen eingesetzt werden, auch von
anderen erlernt und übernommen werden können.
Durch Schulungen und Beratungsdienstleistungen
konnten wir Generationen von Führungskräften und
Technikern helfen, ihre eigene Performance und die
ihrer Organisation zu verbessern.
Unsere Prozesse werden durch die Kepner-Tregoe-
Berater auf eine Vielzahl von Geschäftsproblemen
angewandt. Das Serviceportfolio reicht von der
Formulierung von Strategien über die Beratung zu
Problemen der Hochleistungsfertigung bis hin zum
Kunden-Support und zu Compliance-Fragen. Unsere
Berater sind weltweit im Einsatz und arbeiten mit
Unternehmen aller Größen aus einer Vielzahl von
Branchen zusammen. Ihr Erfolg misst sich an den
Performance-Verbesserungen in den Unternehmen,
die sich in ganz konkreten Geschäftszahlen
niederschlagen.
In Zeiten, in denen Unternehmen vielfältige
Herausforderungen zu meistern haben – intensiver
globaler Wettbewerb, hoher Wachstums- und
Kostendruck, rasanter technischer For tschritt –
unterstützt Kepner-Tregoe diese Unternehmen dabei,
ihr strategisches Denken zu schärfen und die Effektivität
ihrer Abläufe zu erhöhen.
Lassen Sie sich zeigen, wie Kepner-Tregoe dazu
beitragen kann, Ihre Ergebnisse zu verbessern.




                                                                besuchen Sie uns im Internet unter
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16 September 2010
Copyright © 2010 Kepner-Tregoe, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
700-10-P418810 G/KL480

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Das Troubleshooting System Troubleshooten

  • 1. DaS TROUbLESHOOTING- SySTEM TROUbLESHOOTEN Schneller besser werden in einer Welt, in der Geschwindigkeit zählt. Wir leben in einem Zeitalter, in dem Geschwindigkeit eine bestimmende Variable geworden ist – ein Hauptschlüssel zum Geschäftserfolg. Das Unternehmen, das eine neue Generation von Produkten zuerst herausbringt, wird mit größerer Wahrscheinlichkeit gewinnen als die Nachzügler. Daher ist es kein Wunder, dass Organisationen stets nach Wegen suchen, die Zeit bis zur Markteinführung zu reduzieren, Produktzyklen zu verkürzen und die Reaktionszeit für ihre Kunden zu verbessern. Geschwindigkeit wird unerlässlich, wenn Produktlebenszyklen kürzer und kürzer werden. Wir haben den Punkt erreicht, wo viele Produkte veraltet sind, wenn sie vorgestellt werden. Investitionen in F & E müssen sich schnell auszahlen. In diesem Klima stellen wir fest, dass sich Unternehmen, die historisch gesehen Strategien der Produktdifferenzierung verfolgten, gleichzeitig in Richtung einer Low- cost-Produktion bewegen. WWW.KEPNER-TREGOE.cOM
  • 2. Natürlich werden alle diese Tendenzen durch die andauernde Revolution in der Informationstechnologie angetrieben. Wir haben uns von individuellen Produktivitäts-Tools auf dem Desktop zu funktionellen Verbesserungen wie Computer Aided Design (CAD) und Rapid Prototyping bewegt und jetzt zu einer unternehmensweiten Vernetzung, die Warenwirtschaft, Integration von Supply-Chains und E-Commerce berücksichtigt. In diesem Zusammenhang überrascht es nicht, dass immer mehr Unternehmen versuchen, unterschiedlichen Handlungsbedarfen effektiv und effizient gerecht zu werden („Issue Resolution Cycle Time“). Damit ist die Zeit von der Entstehung eines Handlungsbedarfs – zum Beispiel einem Qualitätsproblem – bis zu dem Zeitpunkt gemeint, zu dem Korrekturmaßnahmen das Problem gelöst und sein Wiederauftreten verhindert haben. Mit anderen Worten: Diese Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, ihr Troubleshooting zu beschleunigen und zu verbessern. Kepner-Tregoe hat drei Elemente identifiziert, die für die Entwicklung eines Weltklasse-Troubleshooting-Systems fundamental sind: • Das Troubleshooting-System selbst – der Mechanismus, um Aktivitäten des Problemlösens und der Problemprävention in allen Funktionseinheiten der Organisation zu koordinieren. • Reaktive und proaktive Troubleshooting-Prozesse – die analytischen Methoden, die verwendet werden, um Ursachen zu finden und zukünftige Probleme zu vermeiden. • Wiederverwendbares Troubleshooting-Wissen – die „Initialzündungen“, Muster und die Dokumentation, die einen Vorsprung für die Lösung wiederkehrender Problemen verschaffen. 2
  • 3. DaS TROUbLESHOOTING-SySTEM TROUbLESHOOTEN Schneller besser werden einer Welt, in der Geschwindigkeit zählt. Was ist das Troubleshooting-System? Das Troubleshooting-System einer Organisation ist die Art und Weise, wie sie mit verschiedenen Handlungsbedarfen umgeht, die aufgelöst werden müssen, um die operativen Absichten und Ziele zu erreichen. Mit anderen Worten geht es darum, wie ein Handlungsbedarf erkannt, Mittel für die Lösung zugeordnet, der Fortschritt auf dem Weg dorthin verfolgt, Analysen durchgeführt und denjenigen Anerkennung gezollt wird, die eine Klärung herbeiführen. Diese Handlungsbedarfe können Probleme sein – zum Beispiel zu viel Ausschuss durch eine zu schlechte Produktqualität oder ein schlechter OEE-Wert –, Entscheidungen – zum Beispiel, einen neuen Lieferanten oder neue Anlagen auszuwählen – oder potenzielle Probleme/Risiken – wie diejenigen, die wahrscheinlich bei größeren wartungsbedingten Abschaltungen oder bei der Inbetriebnahme neuer Anlagen entstehen könnten. Das Troubleshooting-System beinhaltet die Fähigkeiten und Werkzeuge, die verwendet werden, um die Ursachen zu finden, um angemessene Korrekturmaßnahmen zu wählen oder um zu verhindern, dass vorliegende Probleme erneut auftreten oder andere potenzielle Probleme unbeachtet bleiben. Üblicherweise haben Organisationen ein informelles Troubleshooting- System. Es gibt keine klar artikulierte Herangehensweise, die von Standardarbeitsanweisungen (SOP) oder sogar organisationsweiter Best-Practice geregelt wird. Allerdings macht sich die Verbesserung des Troubleshooting- Systems – Standardmethoden einführen und Problempräventions- und Problemlöse- Fähigkeiten aufbauen – deutlich bezahlt. In den oben genannten Beispielen würde eine Verbesserung des Troubleshooting-Systems zu weniger Ausschuss und weniger Stillstandzeiten führen, zu einem besseren oder verlässlicheren Lieferanten, zu einer besseren oder verlässlicheren Anlage und zu weniger Fallstricken bei deren Implementierung. Weltklasse-Troubleshooting-Systeme führen auch innerhalb der Organisation zu einem ausgeprägteren Gefühl, etwas geleistet zu haben – eine „Can do“-Einstellung mit einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit entsteht. Weltklasse im Troubleshooting bedeutet nicht nur, dass Handlungsbedarfe schnell auf-gelöst werden, wenn sie auftreten, sondern auch, dass deren Auftreten überhaupt häu-figer von vornherein verhindert wird. Wie der verstorbene Qualitätsguru W. Edwards Deming zu sagen pflegte: „Wenn alles, was Sie tun, ist, Probleme zu beheben, dann sind Sie auf dem Weg zur Geschäftsaufgabe“. Seine Botschaft: Reduzieren Sie Abweichungen in allen Prozessen und verhindern Sie dadurch Probleme. 3
  • 4. Elemente des Troubleshooting-Systems Ein wirksames Troubleshooting-System beginnt mit klaren Standards bzw. Leistungserwartungen, die kommuniziert und sichtbar gemacht werden: Wie viele Tonnen Stahl sind für diese Schicht geplant? Wie viel Chargen pharmazeutischer Produkte, mit welcher voraussichtlichen Ausbeute? Wenn Standards klar sind, werden Abweichungen schnell offensichtlich. Natürlich können viele geringe Abweichungen sofort korrigiert werden, zum Beispiel mithilfe einer einfachen Maschinenjustage. Andere, deren Ursache oder Korrekturmaßnahmen nicht unmittelbar offensichtlich sind, werden lokal in jedem Produktionsbereich protokolliert. Ein wirksames Troubleshooting-System definiert, wie diese Handlungsbedarfe an nachfolgende Schichten oder andere Funktionsbereiche kommuniziert, wie sie für die Mitarbeiter sichtbar gemacht und an höhere Hierarchieebenen eskaliert werden. Offene Punkte werden in einen Priorisierungsprozess eingespeist; das kann entweder in den einzelnen Abteilungen oder werksübergreifend geschehen. Das Festlegen von Prioritäten ist wichtig, da die meisten Organisationen nicht die Mittel haben, sofort an allen Fronten zu arbeiten. Diejenigen, die das versuchen, erliegen einer „Initiativen-Übersättigung“, d. h. sie versuchen, so viele Verbesserungen gleichzeitig parallel vorzunehmen, dass die Mittel knapp werden und die Qualität der Ausführung leidet. Der Blick aufs Wesentliche ist entscheidend, und die Priorisierung stellt sicher, dass die Organisation an den wichtigsten Handlungsbedarfen arbeitet. Mittel werden dann für die Handlungsbedarfe mit hoher Priorität aufgewendet, und ein Fahrplan für die Lösung jedes Handlungsbedarfes wird erstellt. Natürlich können sich Prioritäten jederzeit ändern, daher ist Kommunikation – die Prioritäten im Blick behalten! – entscheidend für den Erfolg. Das Medium dafür können elektronische Tabellen oder eine Datenbank in einem Netzwerk sein; oder das Verfolgen kann über ein Whiteboard oder einen vergrößerten Computerausdruck an zentraler Stelle im Produktionsbereich oder in einem Besprechungsraum erfolgen. Sobald die Analysen für Handlungsbedarfe mit hoher Priorität laufen, kann der Fortschritt überwacht werden. Die Medienwahl ist dabei nicht so wichtig wie die Tatsache, Informationen stets abrufbar zu haben und für das gesamt Produktionspersonal sichtbar zu machen. Nebenbei hilft die Visualisierung, Verantwortlichkeiten zu klären und den Fokus nicht zu verlieren. 4
  • 5. DaS TROUbLESHOOTING-SySTEM TROUbLESHOOTEN Schneller besser werden einer Welt, in der Geschwindigkeit zählt. Der dritte Bestandteil des Troubleshooting-Systems besteht darin, für Formen der Anerkennung zu sorgen, nachdem Probleme erfolgreich aufgelöst worden sind. Viele behaupten: „Was gemessen wird, wird erledigt.“ Zutreffender ist allerdings: „Was bestätigt und verstärkt wird, ist das, was erledigt wird.“ Organisationen müssen nach Wegen suchen, hervorragende Leistungen öffentlich anzuerkennen, und Coaching, Feedback und angemessene Sanktionen bereitzuhalten, wenn solche Leistungen nicht gezeigt werden. Bestandteil der Anerkennung für Mitarbeiter dafür, dass ein Handlungsbedarf erfolgreich aufgelöst worden ist, ist das Festhalten guter gedanklicher Ansätze und der gemachten Erfahrungen – genauso wie das Verständnis dafür, welcher neuer Handlungsbedarf möglicherweise entstanden ist, während man den einen gerade aufgelöst hat. Alle diese Erkenntnisse müssen dann zurück ins Troubleshooting-System übernommen werden, um in Zukunft daraus zu lernen und davon zu profitieren. Das Troubleshooting-System Handlungsbedarfe Ressourcen Troubleshooting- Fortschritt Für protokollieren und einsetzen Analyse verfolgen Anerkennung priorisieren ausführen im Erfolgsfall sorgen Schließlich hängt der Erfolg des Troubleshootings von der analytischen Fähigkeit einer Organisation ab, d. h. von der Geschwindigkeit, mit der Leute im Stande sind, zu reagieren und die Ursache von Schwierigkeiten zu finden, wenn sie auftreten, oder – noch besser – proaktiv zu denken, um Probleme vorauszusehen und zu verhindern, bevor sie auftreten. Das ist im Troubleshooting-System der Schritt „Troubleshooting-Analyse ausführen“, der sowohl reaktives als auch proaktives Troubleshooting beinhaltet. Reaktives Troubleshooting Der Troubleshooting-Ansatz von Kepner-Tregoe hat sowohl proaktive als auch reaktive Elemente. Wann auch immer eine Abweichung auftritt und die Ursache nicht bekannt ist, löst dies den Problemanalyse-Prozess aus. Wenn ein Feuer ausbricht, ist immer der erste Schritt, es zu löschen. Erst danach lenken wir unsere Aufmerksamkeit darauf, seine Ursache zu finden. Organisationen, die Schwierigkeiten schnell identifizieren und die richtigen Werkzeuge griffbereit haben, lösen Probleme rascher und gewinnen so Zeit, proaktiv darüber nachzudenken, wie solche Probleme zukünftig vermieden werden können. 5
  • 6. Kepner-Tregoe empfiehlt ein Fünf-Schritte-Modell, um auf unmittelbare Probleme zu reagieren. Der erste Schritt ist, das Problem genau zu beschreiben, mit dem Sie sich befassen – einfach „Feuer“ zu sagen, kann dazu führen, dass ein elektrischer Brand mit Wasser gelöscht wird … Wir beginnen, indem wir das Problem in Bezug auf das betroffene Objekt und seinen spezifischen Defekt benennen. Das stellt sicher, dass zu einem Zeitpunkt nur genau an einem Problem gearbeitet wird. Es hebt die Abweichung oder den Defekt hervor und rückt die Suche nach der Ursache in den Mittelpunkt. Der folgende Schritt besteht darin, Übergangslösungen zu suchen – zum Beispiel das Isolieren eines mangelhaften Produktes, damit es auf keinen Fall zum Kunden gelangt, oder die Überarbeitung des Produktes, bevor es zum nächsten Produktionsschritt kommt. Sobald eine solche Zwischenlösung implementiert ist, beginnt die Suche nach der Grundursache. Dadurch, dass vom Troubleshooter zunächst eine gründliche und genaue Beschreibung der Eigenschaft eines Problems verlangt wird, unterdrückt die Problemanalyse von Kepner-Tregoe den natürlichen Impuls, sich direkt mit der Ursache zu befassen und sofort zu versuchen, Korrekturmaßnahmen auszuprobieren. Das logische Überprüfen möglicher Ursachen vor dem Hintergrund der genauen Beschreibung verhindert das Umsetzen teurer – und ineffektiver bzw. ineffizienter – Maßnahmen. Ist die wahre Ursache bekannt, werden im nächsten Schritt angemessene Korrekturmaßnahmen ausgewählt. Wenn das Problem ein Anlagenausfall ist, kann das bedeuten, den ausgefallenen Anlagenbestandteil zu ersetzen und den Plan zur vorbeugenden Wartung zu überarbeiten. Aber die beste Entscheidung kann möglicherweise sein, die Anlage komplett auszutauschen oder gar den ganzen Produktionsprozess zu ändern. In vielerlei Hinsicht ist der letzte Schritt im reaktiven Troubleshooting der wichtigste. An dieser Stelle wird aus einem reaktiven Troubleshooting ein proaktives: Um das Wiederauftreten des Handlungsbedarfs zu verhindern, werden professionelle Troubleshooter versuchen, die Ursache für die Ursache des ursprünglichen Problems zu ermitteln. Außerdem suchen sie nach weiteren Schäden, die die Ursache verursacht haben könnte. Zusätzlich wollen sie wissen, in welchen anderen ähnlichen Situationen (Anlagen) möglicherweise dieselben Korrekturmaßnahmen erforderlich sind. Reaktives Troubleshooting Das Zwischenlösung Ursachen Korrektur- Über die Lösung Problem auswählen und finden und maßnahme des Problems genau implementieren überprüfen wählen und hinausdenken – beschreiben implementieren Wiederauftreten verhindern 6
  • 7. DaS TROUbLESHOOTING-SySTEM TROUbLESHOOTEN Schneller besser werden einer Welt, in der Geschwindigkeit zählt. Proaktives Troubleshooting Immer, wenn eine Organisation eine geplante Veränderung – neue Ausrüstung, neue Lieferanten, neue Produkte, neue Methoden und Verfahren – vornimmt, ist das Vermeiden potenzieller Probleme vorrangig. Leider haben die meisten Organisationen eine so große Menge aktueller Probleme, dass sie es versäumen, sich Zeit für proaktives Den-ken zu nehmen. Der Kepner-Tregoe-Prozess, um Maßnahmen abzusichern – sei es eine einzelne Maßnahme oder ein komplettes Projekt –, heißt „Analyse Potenzieller Probleme“. Er umfasst fünf Hauptschritte. Sobald ein Handlungsplan entwickelt worden ist, fängt eine Analyse potenzieller Probleme mit der Identifizierung von möglichen Schwierigkeiten und Risiken an. Die Priorität dieser potenziellen Probleme wird ermittelt, indem die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens und die Schwere möglicher Folgen bewertet werden. Für größere potenzielle Probleme mit Priorität wird im nächsten Schritt bestimmt, was das Problem auslösen könnte. Dann werden vorbeugende Maßnahmen definiert und eingeleitet, um die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser möglichen Ursache zu auf Null zu reduzieren oder zumindest zu verringern. Wenn das Eintreten nicht vollständig verhindert werden kann, können möglicherweise noch schadensbegrenzende Maßnahmen vorbereitet werden, um die Auswirkungen zu minimieren, sollte das potenzielle Problem wirklich auftreten. Schließlich wird jede schadensbegrenzende Maßnahme mit einem Auslöser versehen. Dieser Auslöser stellt sicher, dass man zum richtigen Zeitpunkt die richtigen schadensbegrenzenden Maßnahmen auslöst und nicht „mit Kanonen auf Spatzen schießt“. Proaktives Troubleshooting Potenzielle Wahrschein- Vorbeugende Schadens- Auslöser Probleme liche Ursachen Maßnahmen begrenzende festlegen identifizieren identifizieren einleiten Maßnahmen planen 7
  • 8. Troubleshooting-Wissen wiederverwenden Um Organisationen bei der Wiederverwendung des Wissens zu unterstützen, das in früheren Troubleshooting-Aktivitäten gesammelt wurde, hat Kepner- Tregoe sogenannte Process Application Kits (PAK) entwickelt. Jedes PAK stellt eine spezifische Anwendung eines Kepner-Tregoe-Prozesses dar; eine einheitliche Methode wird zur Verfügung gestellt, um einen bestimmten Handlungsbedarf aufzulösen. Wir helfen unseren Kunden jeweils individuell dabei, maßgeschneiderte PAKs zu entwickeln, die genau beschreiben, wer einen spezifischen Kepner-Tregoe- Prozess wann bzw. unter welchen Umständen und wie genau anwenden sollte. Jedes PAK beschreibt Handlungsweisen, die zu Standardverfahren und in die Produktionsdokumentation aufgenommen werden. Jedes PAK enthält eine Sammlung von Ideen: Zielgrößen, potenzielle Probleme, mögliche Ursachen und weitere kontextspezifische Hilfen. Organisatorische Ziele und Verfahren werden ebenfalls in die Vorlage integriert. Zur Sicherstellung des Erfolgs helfen wir auch den Führungskräften der Organisation dabei, ihre Rolle bei der Implementierung und Überwachung der Verhaltensänderungen zu definieren, die in jedem PAK angelegt sind. Die daraus resultierenden kundenspezifischen Anweisungen repräsentieren den Prozess und die Erfahrung von Kepner-Tregoe in Kombination mit dem Expertenwissen und den Erfahrungen des Kunden. Einige PAKs, die auf der Analyse potenzieller Probleme basieren, helfen Organisationen dabei, unvorhergesehen Konsequenzen von geplanten Veränderungen in den Griff zu bekommen. Darunter sind PAKs für die Entwicklung und Bewertung neuer oder komplexer Produkte, für den Umgang mit technischen Veränderungen und für die Inbetrieb-nahme neuer Anlagen. Ein PAK für größere wartungsbedingte Stillstandzeiten schließt eine Anweisung ein, um Prioritäten für Stillstandsprojekte zu ermitteln, genauso wie Aktivitäten zur Analyse potenzieller Probleme im Projektplan und in Listen mit täglichen Wartungsaufgaben. 8
  • 9. DaS TROUbLESHOOTING-SySTEM TROUbLESHOOTEN Schneller besser werden einer Welt, in der Geschwindigkeit zählt. Schritte, um Ihr Troubleshooting-System zu troubleshooten Der Ansatz von Kepner-Tregoe zur Verbesserung Ihres Troubleshooting-Systems folgt folgenden Schritten: Schritt 1: Lücken im Troubleshooting-System identifizieren Kepner-Tregoe hilft Ihnen dabei, eine ausführliche Analyse Ihrer Herangehensweise an Probleme durchzuführen. Lücken im Troubleshooting-System einer Organisation werden ermittelt, indem der „Arbeitsalltag“ von Menschen, Ausrüstung und Anlagen, Informationen und allgemein üblichen Routinen und Prozeduren beobachtet wird. Dabei beobachten wir auch Probleme von dem Moment an, in dem eine Abweichung entdeckt und gemeldet wird, über Schicht- und Produktions-Meetings bis schließlich zur Problemlösung. Schritt 2: Lücken in Problemlöse- und Entscheidungsfähigkeiten identifizieren Hier untersuchen wir, wie aktuelle Probleme behandelt werden: Welche Sachkenntnisse und Werkzeuge werden verwendet, und wie konsequent werden sie verwendet? Gibt es eine einheitliche Methode des Problemlösens, oder entscheidet das jeder für sich selbst? Aus Beobachtungen im Produktionsbereich und in Besprechungen ergeben sich Empfehlungen für die Verbesserung der Problembehandlungs-Fähigkeiten in der Organisati-on. Schritt 3: Verbesserungen des Troubleshooting-Systems entwerfen Typischerweise umfasst dieser Schritt das Entwerfen und Anwenden eines „Handlungs-bedarfs-/Aktivitäts-Verzeichnisses“, um Handlungsbedarfe bei deren Auftreten zu protokollieren. Zusammen mit einem Umsetzungsteam des Kunden entwickeln wir Schichtbücher, elektronische Tabellen oder Datenbanken für einzelne Produktionslinien, Abteilungen oder auch für komplette Standorte. Wir bauen zudem eine Entscheidungsmatrix auf, um die Priorität von Handlungsbedarfen bei deren Auftreten zu ermitteln, genauso wie ein System zur Zuweisung von Ressourcen und das Verfolgen von Fortschritten. Schlussendlich durchdenken wir, wie wir den Erfolg von Problemlösern am besten honorieren können. Schritt 4: Die Troubleshooting-Fähigkeiten der Mitarbeiter verbessern Falls die Fähigkeiten der Mitarbeiter ein Thema sind – und das sind sie eher häufiger als seltener –, bietet Kepner-Tregoe neben firmeninternen Troubleshooting- Workshops auch die sogenannte „Train the trainer“-Ausbildung an. Bilden Sie Ihre eigenen Troubleshooting-Trainer aus! 9
  • 10. Schritt 5: Process application Kits erstellen In unserer Analyse des Troubleshooting-Systems haben wir Aktivitäten identifiziert, die die wiederholte Anwendung von einem oder mehreren Kepner-Tregoe- Prozessen erfordern. Gemeinsam mit dem Umsetzungsteam des Kunden fertigen wir Prozess-Tabellen und kontextspezifische Anleitungen an und entwickeln danach Umsetzungspläne. Schritt 6: Veränderungen im Performance System umsetzen Wir helfen Führungskräften einer Organisation dabei, ihre Erwartungshaltung und ihr Verhalten zu durchdenken, und auch das Feedback und die Konsequenzen, die sie nutzen, um die Einführung von proaktivem und reaktivem Troubleshooting zu unterstützen. Ein gut durchdachtes und angewandtes „Performance System“ stellt sicher, dass das Management den Worten auch Taten folgen lässt und dass diese Initiative ein Erfolg wird. Schritt 7: Projektergebnisse bewerten Gleich zu Beginn eines Projektes klare Ziele festzusetzen, macht es vergleichsweise einfach festzustellen, wie erfolgreich das Projekt letztlich war. Wir helfen bei der Klärung dieser Ziele und überwachen den Fortschritt, identifizieren Bedenken und weitere Anliegen und entwickeln Pläne, um eine fortlaufende Verbesserung sicherzustellen. Vorteile des ansatzes von Kepner-Tregoe, das Troubleshooting-System zu troubleshooten Niemand behauptet, dass eine Beschleunigung des Troubleshooting-Prozesses einfach ist. Dies erfordert Commitment der Führungskräfte und kontinuierliche Anstrengungen aller Beteiligten. Aber die Ergebnisse sind die Investition auf jeden Fall wert. Wenn sich unsere Kunden der kontinuierlichen Verbesserung ihrer Troubleshooting-Systeme durch die Einführung von Kepner-Tregoes analytischen Prozessen verschreiben, erzielen sie signifikante Steigerungen in allen betrieblichen Kennzahlen: in Qualität, Betriebszeit, Geschwindigkeit, Effizienz, Liefertreue und – selbstverständlich – im Gesamtbetriebsergebnis. 10
  • 11. DaS TROUbLESHOOTING-SySTEM TROUbLESHOOTEN Schneller besser werden einer Welt, in der Geschwindigkeit zählt. Im Laufe eines Projektes zum Troubleshooten des Troubleshooting-Systems stellen Kunden Folgendes fest: Wir ermöglichen Lösungen und diktieren sie nicht, da wir unsere Kunden in all unsere Aktivitäten einbinden. Es sind ihre Lösungen, nicht unsere. Wir bleiben während der Durchführung am ball. Wir schreiben keine diagnostischen Expertisen, die letztlich doch nur Staubfänger sind. Stattdessen ermöglichen wir die Entwicklung von Troubleshooting-Systemen, die für unsere Kunden und deren Organisation maßgeschneidert sind. Und wir bleiben auch während der Umsetzung im Projekt, um sicherzustellen, dass unsere Kunden ihre Unternehmensziele erreichen. Unsere führende Projektmanagement-Methodik ist für unsere Kunden verfügbar, während sie Implementierungsprojekte durchplanen. Wir arbeiten eng mit der Führungsspitze zusammen, um die menschlichen Faktoren zu berücksichtigen, die mit der Einführung des Troubleshooting-Systems und damit verbundenen analytischen Fähigkeiten zusammenhängen. Übersicht über das Troubleshooting-System Das Troubleshooting-System Handlungs- Ressourcen Troubleshooting- Fortschritt Für bedarfe einsetzen Analyse verfolgen Anerkennung protokollieren ausführen im Erfolgsfall und sorgen priorisieren Reaktives Troubleshooting Das Problem Zwischenlösung Ursachen finden Korrektur- Über die genau auswählen und und überprüfen maßnahme Lösung des beschreiben implementieren wählen und Problems implemen- hinausdenken tieren – Wiederauf- treten verhindern Proaktives Troubleshooting Potenzielle Wahrschein- Vorbeugende Schadens- Auslöser Probleme liche Ursachen Maßnahmen begrenzende festlegen identifizieren identifizieren einleiten Maßnahmen planen 11
  • 12. Informationen zu Kepner-Tregoe Kepner-Tregoe ist ein inter national führendes Unter nehmen, das sich das Ziel gesetzt hat, die Effektivität von Mitarbeitern, Gruppen und Organisationen innerhalb von Unternehmen zu erhöhen und so für bessere Geschäftsergebnisse zu sorgen. Das Unternehmen wurde vor mehr als 45 Jahren durch Dr. Charles H. Kepner und Dr. Benjamin B. Tregoe gegründet und ist weltweit aktiv. Fortlaufende angewandte Forschung bei unseren Kunden sorgt dafür, dass die Kepner-Tregoe-Prozesse immer auf dem neusten Stand sind und die Herausforderungen des Geschäftsumfelds von heute erfolgreich meistern können. Das Unternehmen fußt auf der Überzeugung, dass die Problemlösungs-, Entscheidungsfindungs- und Projektmanagementprozesse, die von den erfolgreichsten Unternehmen/Individuen eingesetzt werden, auch von anderen erlernt und übernommen werden können. Durch Schulungen und Beratungsdienstleistungen konnten wir Generationen von Führungskräften und Technikern helfen, ihre eigene Performance und die ihrer Organisation zu verbessern. Unsere Prozesse werden durch die Kepner-Tregoe- Berater auf eine Vielzahl von Geschäftsproblemen angewandt. Das Serviceportfolio reicht von der Formulierung von Strategien über die Beratung zu Problemen der Hochleistungsfertigung bis hin zum Kunden-Support und zu Compliance-Fragen. Unsere Berater sind weltweit im Einsatz und arbeiten mit Unternehmen aller Größen aus einer Vielzahl von Branchen zusammen. Ihr Erfolg misst sich an den Performance-Verbesserungen in den Unternehmen, die sich in ganz konkreten Geschäftszahlen niederschlagen. In Zeiten, in denen Unternehmen vielfältige Herausforderungen zu meistern haben – intensiver globaler Wettbewerb, hoher Wachstums- und Kostendruck, rasanter technischer For tschritt – unterstützt Kepner-Tregoe diese Unternehmen dabei, ihr strategisches Denken zu schärfen und die Effektivität ihrer Abläufe zu erhöhen. Lassen Sie sich zeigen, wie Kepner-Tregoe dazu beitragen kann, Ihre Ergebnisse zu verbessern. besuchen Sie uns im Internet unter www.kepner-tregoe.com, oder senden Sie uns eine E-Mail an info@kepner-tregoe.com 16 September 2010 Copyright © 2010 Kepner-Tregoe, Inc. Alle Rechte vorbehalten. 700-10-P418810 G/KL480