SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 39
Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Rohstoffreport                                                                                            27. Januar 2012
                                                   33333




                                                           Die seit einigen Jahren sehr hohen Preise haben bei Rohstoffen zu umfangreichen Investi-
                                                            tionen in neue Kapazitäten und somit zu einem deutlich höheren Angebotspotenzial ge-
                                      Autor:                führt. Die Rohstoffnachfrage entwickelt sich auch kurzfristig wahrscheinlich weniger dy-
                       Heinrich Peters
                                                            namisch als noch 2011 von vielen Marktbeobachtern erwartet. Die strukturell bedingte
       Telefon: 0 69/91 32-47 33
                                                            Dämpfung des Rohstoffverbrauchs der Industrieländer wird auch 2012 durch den Roh-
              research@helaba.de
                                                            stoffappetit der Schwellenländer zumeist kaum deutlich mehr als ausgeglichen. Insgesamt
                                                            sind somit keine signifikanten Nachfrageüberhänge zu erwarten.

                                                           Die Geldpolitik wird im laufenden Jahr vermutlich die entscheidende Rolle für die Preis-
                              Redaktion:                    entwicklung im Rohstoffsektor spielen. Da sie auch in den großen Schwellenländern wohl
          Markus Reinwand, CFA                              stärker auf die Wachstumsförderung als auf Inflationsbekämpfung ausgerichtet sein wird,
                                                            dürften – sofern keine exogenen Schocks eintreten – die meisten Produkte bei fundamen-
                                                            tal relativ ausbalancierten Märkten per Ultimo 2012 eher etwas höher notieren als zu Jah-
                                                            resbeginn.
                          Herausgeber:

Landesbank Hessen-Thüringen
                                                   Allmähliche Durchquerung des Konjunkturtals                           Mehr wachstumsorientierte Geldpolitik voraus
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58
                                                   annual. 6M-Rate %                             annual. 6M-Rate %       annual. 6M-Rate %                             annual. 6M-Rate %
          60311 Frankfurt a. Main
       Telefon: 0 69/91 32-20 24
                                                    100    CRB (CCI)-Index (l.S.)                                 20      60                                                       120
       Telefax: 0 69/91 32-22 44                                                                                                     China Kreditw achstum
                                                     80                                                           15
                                                                                                                          50             6M nach vorne
                                                     60                                                           10                                                               70
                                                                                                                                       verschoben (l.S.)
                                                     40                                                                   40
                                                                                                                  5
                                                     20
                                                                                                                  0       30                                                       20
                                                      0
                                                                                                                  -5
                                                    -20                                                                   20
                                                    -40    OECD-Frühindikator                                     -10                                                              -30
                                                    -60 für OECD- und 6 größte                                    -15     10
                                                    -80 Schw ellenländer (r.S.)                                   -20       0                       CRB (CCI)-Index (r.S.)         -80
                                                        05   06   07     08      09           10     11     12                  03 04 05 06 07 08 09 10 11 12

                                                   Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research                  Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research


                                                   US-Notenbank überwindet Zögerlichkeit                                 Nachlassender Gegenwind durch US-Dollar
                                                   Mrd.$                                                         Index   Index                                                     Index

                                                    3000                                                          750     130        Handelsgew ichteter Außenw ert USD            750

                                                    2800       CRB (CCI)-Index (r.S.)                             650     120                                                      650

                                                    2600                                                          550     110                                                      550
        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt    2400                                                          450     100                                                      450
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich
                                                    2200                       Fed-Bilanzsumme (l.S.)             350       90                                                     350
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-         2000                                                          250       80                                                     250
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf                                                                                                   CRB (CCI)-Index (r.S.)
                                                    1800                                                          150       70                                                     150
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-
                                                        2009              2010           2011             2012                   02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
                                                   Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research                  Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
     nen Angaben dienen der Information. Sie
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für

  Anlageentscheidungen verstanden werden.
Rohstoffreport Januar 2012




      Inhalt

      Zusammenfassung und makroökonomisches Umfeld ........................................................ 1

      Performance-Rückblick .......................................................................................................... 3

      Überblick Rohstoffgruppen .................................................................................................... 4

      Ausgewählte Rohstoffgruppen .............................................................................................. 6
      Energie: Allmählich günstigeres Makroumfeld sticht wachsendes Angebot – Geopolitik als
      Faktor X………………………………………………………………………………………………… 6
      Edelmetalle: Monetäre Impulse und Erholung der Wachstumserwartungen stimulieren………8
      Industrie: Wechselspiel zwischen fragiler Nachfragerholung und kontrollierter
      Angebotsausweitung…………………………………………………………………………………..9

      Chartbook Rohstoffe………………………………………………………………………………..11
      WTI Rohöl (Nymex) ................................................................................................................ 11
      Brent Rohöl (ICE) .................................................................................................................... 12
      Benzin RBOB (Nymex) ............................................................................................................ 13
      Heizöl (Nymex) ........................................................................................................................ 14
      Gasöl (ICE).............................................................................................................................. 15
      Henry Hub Erdgas (Nymex) .................................................................................................... 16
      Gold Bloomberg-Spot .............................................................................................................. 17
      Silber Bloomberg-Spot ............................................................................................................ 18
      Platin Bloomberg-Spot............................................................................................................. 19
      Aluminium LME-Cash .............................................................................................................. 20
      Kupfer LME-Cash .................................................................................................................... 21
      Blei LME-Cash ........................................................................................................................ 22
      Nickel LME-Cash ..................................................................................................................... 23
      Zink LME-Cash ........................................................................................................................ 24
      Baumwolle No.2 ...................................................................................................................... 25
      Mais No.2 Yellow..................................................................................................................... 26
      Sojabohnen No.2 Yellow ......................................................................................................... 27
      Weizen CBOT ......................................................................................................................... 28
      Zucker No.11 ........................................................................................................................... 29
      Kaffee (Arabica) ‚C’ ................................................................................................................. 30
      Kakao ‚CC’ .............................................................................................................................. 31
      Lebendrind ‚LC’ ....................................................................................................................... 32
      Mastrind ‚FC’ ........................................................................................................................... 33
      Magerschwein ‚LH’ .................................................................................................................. 34

      Analysten-Schätzungen (Bloomberg-Umfrage) .................................................................. 35
      Energie… ................................................................................................................................ 35
      Edelmetalle.............................................................................................................................. 36
      Industriestoffe .......................................................................................................................... 37
      Getreide… ............................................................................................................................... 38
      Genussmittel ........................................................................................................................... 39




Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba                                                                                          2
Rohstoffreport Januar 2012




          Performance-Rückblick

Assetklassen Welt 2011/12: Rohstoffe weiter im hinteren Feld
Index (31.12.2010 = 100)


 140                                                                                                                                                140

 130                                                                                                                                                130
                                                                                                                      Gold
 120                                                                                                                  US-Immobilienaktien           120
                                                                                                                      Renten EM
                                                                                                                      US-Corporates
 110                                                                                                                  Renten Welt                   110
                                                                                                                      Rohstoffe (SPGSCI-TR)
 100                                                                                                                  Aktien Welt                   100
                                                                                                                      USD-Außenwert
    90                                                                                                                                              90

    80                                                                                                                                              80
         Jan        Feb       Mrz       Apr        Mai    Jun      Jul         Aug   Sep    Okt   Nov   Dez   Jan   Feb    Mrz      Apr     Mai

Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



Einzelrohstoffe 2011/12: Verlierer in der Überzahl – Absturz bei Erdgas
%

    30                                                   Kumulierte Performance 2011/2012* (SPGSCI-TR, Gesamtertragsindex)
                                                                                                                                                          30
    20                                                                                                                                                    20
    10                                                                                                                                                    10
     0                                                                                                                                                    0
 -10                                                                                                                                                      -10
 -20                                                                                                                                                      -20
 -30                                                                                                                                                      -30
               * 01.01.2011 =100; bis 26.01.2012
 -40                                                                                                                                                      -40
 -50                                                                                                                                                      -50
                                                                                                                         l
                                                                     s c TI




                                                                                              um in

                                                                                                     m




                                                                                                             um n
                                                                               s
               l
              d




                                                                                                                      le




                                                                                                               Er n
             in

             öl




                                                                                                     ei




                                                                                                              W o
              d
            nd




   be er




                                                                                                                     nk
              t




                                                                                                                     as
                                                                                                                     ke
                                                                                                    er
           zö




                                                                            er




                                                                                                                       e
                                                                              n
          en




                                                                                                           Ba hn e
           ol




                                                                            ai




                                                                                                                   ka
         ri n




                                                                                                   at




                                                                                                                   ze
                                                                                                   iu
         as




                                                                                                                  f fe
                                                                          W




                                                                                                                    ol
        nz




                                                                                                  Bl
                                                                           ei
 Le i lb




                                                                                                 pf

                                                                                                                  Zi
                                                                         ck
        tri




                                                                                                                 dg
                                                                                                          So Nic
        ei




                                                                         M
        G




                                                                                                in
                                                                                                Pl
       Br




                                                                                                                 w



                                                                                                                 ei
                                                                        hw




                                                                                                                Ka
      nd
      G
     Be




                                                                                               Ku



                                                                                                               Ka
      S
      H
     as




                                                                       Zu




                                                                                                              bo
   M




                                                                                                            ja
                                                                                           Al
                                                                   er
                                                                 ag
                                                                M




Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



Rohstoffgruppen 2011/12: Zuletzt auch Edelmetalle wieder „über Wasser“
Index (31.12.2010 = 100)


         130                                                                                                                                             130

         120                                                                                                              CRB (CCI)-Energie              120

         110                                                                                                              CRB (CCI)-Tierprodukte         110
                                                                                                                          CRB (CCI)-Edelmetalle
         100                                                                                                                                     100
                                                                                                                          CRB (CCI)-Index
          90                                                                                                              CRB (CCI)-Genussmittel 90
                                                                                                                          CRB (CCI)-Getreide
          80                                                                                                                                     80
                                                                                                                          CRB (CCI)-Industrie**
          70                                                                                                                                             70
                  **Baumwolle, Kupfer
          60                                                                                                                                             60
               Jan       Feb       Mrz        Apr    Mai     Jun         Jul     Aug   Sep    Okt   Nov   Dez   Jan   Feb     Mrz     Apr     Mai

Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research




Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba                                                                                                         3
Rohstoffreport Januar 2012




                                         Überblick Rohstoffgruppen
Energie                                                                                 Zyklische Korrektur weitgehend vollzogen

                                                                                        Im Gegensatz zu vielen Industrierohstoffen ist der zyklische
                                                 Veränderung in % ggü.                  Preisrückgang bei Mineralölprodukten bislang relativ mo-
                                Aktuell*      -1M      -3M      -12M    -60M            derat ausgefallen. Hierzu hat vor allem auch die Prämie
WTI**              $/bbl          99,5        -1,8     5,9      16,2    79,5            aufgrund von Angebotsrisiken angesichts anhaltender poli-
                                                                                        tischer Spannungen in den wichtigen Förderregionen Afrika
Brent              $/bbl          110,6        1,2     -1,3     13,6    100,1
                                                                                        und Naher Osten beigetragen. Da das makroökonomische
Heizöl**           $¢/gal         304,5        4,7     -1,7     14,7    91,3            Umfeld wohl den Boden erreicht hat, die Saudis als „Öl-
Gasöl                $/t          945,8        2,3     -2,5     15,8    91,4            Zentralbank“ inzwischen eine Preisuntergrenze von
Benzin             $¢/gal         284,7        5,9     3,8      19,5    91,9            100 $/bbl anstreben und die Asiaten das tendenziell wach-
                                                                                        sende Angebot zum Ausbau strategischer Reserven nutzen,
Erdgas**         $/MMBtu          2,59        -16,7   -26,4     -39,9   -63,9
                                                                                        ist eher mit weiter steigenden Notierungen zu rechnen.
*Kontrakt laufender Monat;
** Mitglieder des CRB (CCI)-Energy
Quellen: CME Group, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research


                                         C
Edelmetalle                                                                             Neuer Rückenwind durch Notenbanken

                                                                                        Edelmetalle haben zuletzt eine eindrucksvolle Wende voll-
                                                 Veränderung in % ggü.                  zogen. Gold kehrte dabei sogar astrein in den mittel-
                                                                                        fristigen Aufwärtstrendkanal zurück. Auslöser waren mas-
                                Aktuell* -1M          -3M       -12M    -60M
                                                                                        sive Signale der Notenbanken, dass die Stabilisierung des
                                                                                        Finanzsystems und Wachstumsförderung gegenwärtig Prio-
Gold**               $/oz        1717,9       7,8     -1,5      30,7    165,9           rität haben. Die konjunktursensitiven „Quasi-Industrie-
                                                                                        metalle“ Silber und Platin beflügelt auch, dass die Kon-
Silber**             $/oz         33,4        16,6    -4,7      24,2    150,2           junkturerwartungen das Tief wohl erst einmal markiert
                                                                                        haben. Zusammen mit einem wahrscheinlich leichter ten-
Platin**             $/oz        1605,0       12,0    -2,0      -10,1   36,6
                                                                                        dierenden US-Dollar gibt dies den Edelmetall-Preisen noch
                                                                                        Luft nach oben.
*Bloomberg Spot; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Precious Metals
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Industrie                                                                               Hoffnungen auf Konjunkturwende sorgen für Auftrieb

                                        Veränderung in % ggü.                           Das Gespenst eines Konjunkturabsturzes in China, dem mit
                                Aktuell* -1M    -3M -12M      -60M                      Abstand größten Verarbeiter von Industrierohstoffen,
Aluminium            $/t         2231,8       12,1     1,7       -5,5    -23,0          scheint vertrieben zu sein. Gleichzeitig hält sich das Verar-
                                                                                        beitende Gewerbe in den USA recht wacker. Selbst in der
Kupfer**             $/t         8557,5       12,8     10,8      -8,7    49,8
                                                                                        Eurozone drehen die Geschäftserwartungen nach oben. Die
Blei                 $/t         2276,8       14,7     17,5      -6,8    32,6           ifo-Indikatoren als Barometer für das weltweite Konjunk-
Nickel               $/t        21347,5       14,6     8,7      -18,4    -47,2
                                                                                        turklima zeigen auch wieder in Richtung Norden. Wenn
                                                                                        gleichzeitig die Produzenten bei den Kapazitäten etwas
Zink                 $/t         2178,3       18,0     18,2      -2,7    -40,0
                                                                                        vorsichtiger als bislang erwartet operieren, wäre eine weite-
Baumwolle** $¢/lb                 95,6         8,7     -8,4     -43,6    76,6           re Erholung der Preise durchaus drin.
*LME Cash, Baumwolle: Kontrakt laufender Monat
**Mitglieder des CRB (CCI)-Industrials
Quellen: LME, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                                         Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba                                                    4
Rohstoffreport Januar 2012




Getreide                                                                               Moderate Preisrückgänge bei Rekordernten

                                                                                       Die Getreideernte 2011/2012 fällt in der südlichen Hemi-
                                             Veränderung in % ggü.                     sphäre trotz Wetterproblemen in Südamerika offensichtlich
                                   Aktuell*     -1M        -3M    -12M    -60M         besser aus als erwartet. Auch in den nördlichen Breiten ist
                                                                                       mit Rekordernten zu rechnen. Allein höhere Ernten in den
                                                                                       USA, in Russland und der Ukraine sowie in Europa werden
Mais**               $¢/bu          634,3       0,2        -2,6    -2,5   56,4         mögliche Ausfälle etwa in Argentinien mehr als ausglei-
                                                                                       chen. Andererseits wird insbesondere China ähnlich wie bei
Sojabohnen* $¢/bu                  1219,5       1,6        -1,3   -12,9   71,6         anderen Rohstoffen niedrigere Notierungen immer wieder
                                                                                       nutzen, um antizyklisch Reserven zu bilden. Auch ange-
Weizen**             $¢/bu          647,0       0,3        0,5    -23,5   39,6         sichts wieder höherer Bioenergienachfrage dürften somit
                                                                                       weitere mögliche Preisrückgänge nicht so stark ausfallen.
*Kontrakt laufender Monat; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Grains
Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Genussmittel                                                                           Zwischenerholung bei temporären Ernteunsicherheiten

                                                                                       Wetterkapriolen in Brasilien und Indien (Zucker), Kolum-
                                             Veränderung in % ggü.                     bien (Kaffee) sowie Westafrika (Kakao) haben den Preis-
                               Aktuell*         -1M        -3M    -12M    -60M         abwärtstrend bei Genussmitteln zuletzt erst einmal ge-
                                                                                       stoppt. Allerdings dürften die hierbei ausschlaggebenden
                                                                                       Wetterphänomene bald ein Ende finden. Das Angebot wird
Zucker**           $¢/lb            24,7        4,8        -6,1   -25,4   130,7        somit im laufenden Jahr wohl wieder reichlich ausfallen.
                                                                                       Bei insgesamt eher gestiegenen Lagerbeständen wird daher
Kaffee**           $¢/lb           219,7        0,0        -6,0   -7,5    88,9         in den kommenden Monaten die Entwicklung des Ver-
                                                                                       brauchs wieder in den Fokus rücken. Insbesondere hinsicht-
                                                                                       lich der Nachfrage seitens des sehr großen Genussmittel-
Kakao**              $/t           2452,0      10,6        -8,9   -26,8   55,4
                                                                                       verbrauchers Europa nehmen die Fragezeichen noch zu.
*Kontrakt laufender Monat; **Mitglied im CRB (CCI)-Softs
Quellen: ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Tierprodukte                                                                           Teure Rinder schlagen weiterhin Schweine


                                              Veränderung in % ggü.                    Risikoadjustiert waren Tierprodukte 2011 das attraktivste
                                                                                       Anlagesegment in unserem Rohstoffuniversum. Während
                                    Aktuell* -1M           -3M    -12M    -60M
                                                                                       bei Rindern die Aussichten auch für 2012 günstig erschei-
                                                                                       nen, fällt bei Magerschweinen der fundamentale Ausblick
Lebendrind**               $¢/lb     124,6      1,1        3,1    16,5    38,0
                                                                                       weniger gut aus. Trotz günstigerer Futtermittelpreise blei-
                                                                                       ben die Rinder-Notierungen wegen eines deutlich geringe-
Mastrind                   $¢/lb     153,9      4,6        10,0   22,0    63,5         ren Angebots aufwärts gerichtet. Erhöhte Exporte dürften
                                                                                       den Rückgang der Inlandsnachfrage mehr als kompensie-
                                                                                       ren. Bei Magerschweinen dämpft die geringere Auslands-
Magerschwein** $¢/lb                  86,3      0,6        -0,4    2,8    35,1         nachfrage aufgrund der Produktionsausweitung in China.
*Kontrakt laufender Monat; **Mitglieder des CRB (CCI)-Livestock
Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                                        Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba                                                      5
Rohstoffreport Januar 2012




                                                             Ausgewählte Rohstoffgruppen
                                                             Energie: Allmählich günstigeres Makroumfeld sticht wachsendes Angebot – Geopolitik als Faktor X

                                                             Energieprodukte unseres Universums schlossen mit Ausnahme von US-Erdgas 2011 positiv ab.
                                                             Der Durchschnittspreis von Brent lag mit 111 $/bbl deutlich über Vorjahr und erstmals oberhalb
     Schwellenländer und                                     von 100 $/bbl. Henry Hub-Erdgas verzeichnete angesichts der US-Gasschwemme dagegen den
      politische Ereignisse                                  niedrigsten Durchschnittspreis seit 2002. Die Rohölnachfrage aus den Schwellenländern traf nach
 trugen Rohölpreis 2011                                      dem Ausfall von Libyen (1,5 Mio. bbl/d) temporär auf ein spürbar geringeres Angebot. Der hier-
                                                             durch ausgelöste Preisschub ebbte angesichts der deutlich höheren Produktion Saudi Arabiens und
                                                             zunehmender Konjunkturunsicherheiten nach dem Frühjahr ab. Vornehmlich aufgrund von Trans-
                                                             portengpässen eingeschränkter Arbitrage koppelte sich die Rohölsorte WTI zeitweilig deutlich ab.

2011: Robuste Mineralölprodukte, Abwärtsdrift bei Erdgas                                                        2012: Allmählich wieder zunehmende Nachfragedynamik
Index, in USD                                                                                                   Mio. bbl/d                                                                            Mio. bbl/d

  160                                                                                                 160        95                                                                                          5,5
                                                                                                                                                Flüssigbrennstoffverbrauch Welt (EIA)        EIA-Prognose    5,0
                                                                                                                 90    Gesamtverbrauch
  140                                                                                                 140                   (l.S.)
                                                                                                                                                                                                             4,5
                                                                                         Gasöl                   85                                                                                          4,0
                                                                                         Heizöl                                                                                                              3,5
  120                                                                                    Benzin       120        80
                                                                                         Brent                                                                                                               3,0
                                                                                         WTI                     75                                                                                          2,5
  100                                                                                                 100                                   Jahreswachstum (r.S.)                                            2,0
                                                                                                                 70                                                              Andere                      1,5
     80                                                                                               80                                                                                                     1,0
                                                                                                                 65
                                                                                                                                                                                                             0,5
                                                                                                                                                                                                             0,0
     60                                                                                  Erdgas 60
                                                                                                                 60                                                                          China
                                                                                                                                                                                  USA                        -0,5
                                                                                                                 55                                                                                          -1,0
     40      Kontrakt laufender Monat; indexiert, 03.01.2011 = 100                                    40
                                                                                                                 50                                                                                          -1,5
          Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz                                                                                                                                        -2,0
                                                                                                                 45                                                                                          -2,5
                                                                                                                      2005     2006      2007       2008      2009      2010      2011       2012     2013

Quellen: CME Group, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                                             Quellen: EIA (STEO Januar 2012), Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                             Die Rohölnachfrage ist 2011 entgegen den meisten Schätzungen vermutlich das erste Mal seit
                                                             2008/2009 gesunken. Ursache waren Konjunkturberuhigung, der zuletzt relativ milde Winter und
                                                             das anhaltend hohe Preisniveau. Das wohl unerwartet moderate Verbrauchswachstum in Asien
           Nachfragedynamik                                  konnte die Rückgänge in anderen Regionen scheinbar nicht mehr ausgleichen. Auch aufgrund
 allmählich wieder höher                                     umfangreicher neuer Raffineriekapazitäten und angesichts erhöhter geopolitischer Risiken zu
                                                             niedriger strategischer Reserven dürften gerade China und Indien 2012 stärker als Abnehmer an
                                                             den Märkten auftreten. Zusammen mit der zu erwartenden Konjunkturerholung in den OECD-
                                                             Staaten dürfte dies zu einer Wiederbelebung der Rohölnachfrage führen.

Ausfall von Iran-Lieferungen durchaus schmerzhaft                                                               Südländer in Europa neben Asien besonders betroffen
Mio. bbl/d, Monatsendwerte                                                                                      Tsd. bbl/d, Durchschnitt Januar-Juni 2011
                                                                                                                                                                     ITA 183
 7                                                                                                          7
                                                                                                                                  China 543                                     ESP 137
 6                                                                                                          6
                                                                                                                                                                                    FRA 49
                                                       Rohölproduktion Iran                                                                                                          NLD 33
 5                                                                                                          5                                                                         Andere 50
                                                                                                                                                                                       Taiw an 33
 4                                                                                                          4                                                                          Sri Lanka 39

 3                                                                                                          3                                                                             Süd Afrika 98


 2                                                                                                          2
                                                                                                                             Japan 341                                                  Turkei 182
 1                                                                                                          1
                                                                          *bis 1988 Jahresendw erte
 0                                                                                                          0
                                                                                                                                                                               Süd Korea 244
     62       68          73           78           83          88   93     98      03     08         13                                         Indien 328

Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                             Quellen: EIA, Helaba Volkswirtschaft/Research




                                                             Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba                                                                                               6
Rohstoffreport Januar 2012




                                                        Das Angebot bei Energieprodukten wird auch 2012 im Fokus stehen: Bei Rohöl sind nicht nur
                                                        aufgrund zusätzlicher Kapazitäten außerhalb der OPEC-Staaten Produktionssteigerungen zu er-
                    Schockrisiko
                                                        warten. Die OPEC 11 hat sich auf ein höheres Förderziel von 30 Mio. bbl/d nach 24,85 Mio. bbl/d
     konterkariert erhöhtes
                                                        verständigt, was deutlich über der jüngsten Rohölproduktion (ca. 28 Mio. bbl/d; inklusive Irak
          Angebotspotenzial
                                                        30,7 Mio. bbl/d) liegt. Da die OPEC-Länder zumeist unter erheblichen budgetpolitischen Zwängen
                                                        stehen, dürfte dieses Ziel somit nicht nur wegen Libyen schon bald erreicht werden. Die freien
                                                        Kapazitäten werden u. E. im Gegensatz zu 2008 dennoch hinreichend sein. Allerdings sorgt das
                                                        politische Geschehen nicht nur im Nahen Osten für erhebliche Unsicherheit. Sollte sich die politi-
                                                        sche Führung im Iran nicht – wie in unserem Basisszenario unterstellt – rational verhalten, könnte
                                                        eine Eskalation des Konflikts zu größeren Lieferausfällen über einen längeren Zeitraum führen,
                                                        dem zumindest die großen Importeure aus Asien – ca. 85 % der Öltransporte durch die Strasse von
                                                        Hormus in Höhe von ca. 17 Mio. bbl/d gehen nach Asien – aufgrund selbst sehr kurzfristig unzu-
                                                        reichender „strategischer Reserven“ kaum gewachsen wären. Der Ölpreis würde vermutlich wie
                                                        bei früheren Schocks zeitweilig um 50 bis 100 % in die Höhe schießen.

Totaler Iran-Ausfall nicht leicht zu kompensieren                                                                       USA mittlerweile Nettoexporteur bei Mineralölprodukten
Tsd. bbl/d, Wochenwerte                                                                                                 Tsd. bbl/d, Wochenwerte

                                                                                                                          5000                                                                                         5000
                                                                                                                                         US- Handelssaldo Mineralölprodukte (IM-EX)
     34000                                                                                                  34000
                                    OPEC 11-Kapazitäten*                                                                  4000                                                                                         4000
     32000                                                                                                  32000
     30000                                                                           OPEC 11-               30000         3000                                                                                         3000
                                                                                  Rohölproduktion*
     28000                                                                                                  28000         2000                                                                                         2000

     26000                                                                                                  26000         1000                                                                                         1000
     24000                                                                                                  24000
                                                                                                                              0                                                                                        0
                                         OPEC 11-Förderquotenziel*
     22000                                                                                                  22000
                                                                                                                         -1000                                                                                         -1000
     20000                                                                                                  20000
             00     01      02     03      04     05     06 07         08      09     10     11       12                 -2000                                                                                         -2000
                *Schätzung, ohne Irak (Produktion ca. 2,7 Mio. bbl/d, Kapazität ca. 2,8 Mio. bbl/d)                               02    03       04    05       06     07      08       09    10     11      12

Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                                     Quellen: EIA, Helaba Volkswirtschaft/Research




                                                        Neben politischen Verwerfungen schlagen sich weiterhin strukturelle Veränderungen in den Ener-
                                                        giepreisen nieder. Nicht nur der Energiehunger der Schwellenländer, sondern auch die Anpassung
     Wachstumsorientierte
                                                        der Industrieländer an das hohe Preisniveau sowie neue Technologien zeigen inzwischen Wirkung.
      Wirtschaftspolitik gibt
                                                        Nachdem 2011 offensichtlich überzogene Knappheitsängste den Mineralölpreisen zeitweilig deut-
      leichten Rückenwind
                                                        lich Auftrieb verliehen, werden 2012 wahrscheinlich die allmählich günstigeren makroökono-
                                                        mischen Perspektiven und nicht zuletzt die lockere Geldpolitik den Preisen Halt geben.

Erdgas als Alternative nicht nur in den USA                                                                             Aufwärtsbewegung in engem Rahmen
Quotient, $/bbl zu ($/MMBtu x 5,8)

 8                                                                                                                  8
                                                                                                                                                                               Helaba-Prognosen
 7                                                                                                                  7
                                                  WTI / Henry Hub                                                                                     Aktuell        Q4/2011             Q1/2012             Q2/2012
 6                                                                                                                  6

 5                                                                                                                  5   WTI             $/bbl          99,5            102     (93)          106    (99)      110          (104)

 4                                                                                                                  4   Brent           $/bbl          110,6           112     (100)         114    (105)     116          (110)

 3                                                                                                                  3
                                                                                                                        Heizöl          $¢/gal         304,5           310     (285)         315    (290)     320
 2                                                                                                                  2
                                                                                                                        Gasöl            $/t           945,8           960     (900)         980    (920)     1000
 1                                                                                                                  1
                                                                                                                        Benzin          $¢/gal         284,7           290     (240)         310    (255)     320
 0                                                                                                                  0
     00    01       02       03       04        05      06       07       08       09       10        11   12           Erdgas         $/MMBtu          2,6           2,90     (3,70)        3,00   (3,80)    3,10

Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                          Quellen: Helaba Volkswirtschaft/Research, CME Group, ICE, Bloomberg




                                                        Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba                                                                                                                    7
Rohstoffreport Januar 2012




                                               Edelmetalle: Monetäre Impulse und Erholung der Wachstumserwartungen stimulieren

                                               Nach einem schwierigen vierten Quartal, in dem die „Industriemetalle“ Silber und Platin gegen-
                                               über Jahresbeginn 2011 sogar in die Verlustzone abtauchten, sind Edelmetalle fulminant ins neue
Prächtiger Jahresauftakt
                                               Jahr gestartet. Gold erlebte dabei den stärksten Januar seit über drei Jahrzehnten. Noch im Oktober
2012 nach ausgeprägter                         hatten umfangreiche Gewinnmitnahmen auch zur Deckung von Verlusten in anderen Anlagseg-
Konsolidierungsphase
                                               menten und zur Beseitung von Liquiditätsengpässen ähnlich wie während der Finanzkrise das
                                               gelbe Metall zeitweilig bis in den Bereich des mittelfristigen Aufwärtstrends gedrückt.


2011: Silber erst Top dann Flop, Platin nahe am Crash                                           Hoher Bedarf an Dollar-Liquidität bremst Gold temporär aus
Index, in USD                                                                                   $/oz                                                                          Index, invers


   160                                                                                   160       2000                                                                               65
                                                                                                                                                 Gold (linke Skala)
   140                                                                                   140       1600                                                                               70

                                                                                                                                                                                      75
   120                                                                          Gold     120       1200
                                                                                Silber                                                                                                80
   100                                                                                   100        800
                                                                                                                                                                                      85
                                                                                Platin
    80                                                                                   80         400
                                                                                                                                                                                      90
                                                                                                                                                   Dollarindex, invertiert (r.S.)
                Bloomberg-Spot; indexiert, 03.01.2011=100
    60                                                                                   60              0                                                                            95
           Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz                                   2006       2007       2008       2009         2010       2011       2012


Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                                             Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                               Angesichts kurzfristig nachlassender Teuerung fallen die Realzinsen zwar nicht mehr ganz so tief
                                               aus. Gleichwohl werden die Opportunitätskosten der Goldanlage auch angesichts der jüngsten
            Gold profitiert von
                                               Operationen und Signale der großen Notenbanken wohl noch sehr lange Zeit außergewöhnlich
erneuter Befeuerung der
                                               niedrig bleiben. So hat die Fed die Festschreibung der Niedrigzinsen auf 2014 ausgeweitet und
    Inflationserwartungen
                                               deren Präsident Bernanke zudem auf die Notwendigkeit erneuter quantitativer Maßnahmen ange-
                                               spielt. Mit der Aussicht auf weitere Lockerungsrunden und angesichts der robusten Charttechnik
                                               hat das gelbe Metall erhebliche Chancen, den Aufwärtstrend dynamischer als von uns zwischen-
                                               zeitlich erwartet fortzusetzen. Auch die Finanzinvestoren werden sich wahrscheinlich nicht mehr
                                               so zurückhaltend wie in den letzten Monaten zeigen und auf den fahrenden Zug aufspringen. Au-
                                               ßerdem dürfte die Goldnachfrage in den Schwellenländern aufgrund des voraussichtlich allmählich
                                               wieder nachgebenden Außenwerts des US-Dollar wieder an Fahrt gewinnen, zumal Gold dort
                                               weiterhin als „Reservewährung“ gefragt sein wird. Ähnlich wie Basismetalle haben Silber und
                                               Platin mit Überwindung des Konjunkturtals weiteres Aufwärtspotenzial.

Industriemetallcharakter bei Platin 2011 klarer Nachteil                                        Edelmetalle noch mit Chancen
$/oz                                                                                            $/oz

 1400                                                                                    1400                                         Helaba Prognosen
 1200                                                                                    1200
                               Platin- minus Goldpreis                                                                 Aktuell      Q4/2011             Q1/2012             Q2/2012
 1000                                                                                    1000
  800                                                                                    800
  600                                                                                    600    Gold         $/oz          1717,9      1750   (1650)     1800      (1700)    1850     (1750)


  400                                                                                    400
  200                                                                                    200
                                                                                                Silber       $/oz           33,4       34,0              35,0                36,0
       0                                                                                 0
  -200                                                                                   -200
  -400                                                                                   -400
                                                                                                Platin       $/oz          1605,0      1650   (1600)     1700      (1650)    1750
           88      90   92    94    96    98    00    02    04   06   08   10      12

Quellen: State Street Global Advisors, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research               Quellen: Helaba Volkswirtschaft/Research, Bloomberg




                                               Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba                                                                                         8
Rohstoffreport Januar 2012




                                                         Industrie: Wechselspiel zwischen fragiler Nachfragerholung und kontrollierter Angebotsausweitung

                                                         Die schwache Nachfrage in Europa und Japan sowie temporär erhöhte Befürchtungen eines „Hard-
                                                         Landing“ in China haben 2011 einen Preisrutsch bei Industrierohstoffen ausgelöst. Besonders
                Konjunkturtief
                                                         elastisch zeigten sich dabei Baumwolle, Kupfer und Nickel – Produkte die stark vom privaten
           2011 verarbeitet
                                                         Konsum und von China beeinflusst werden. Die Nachfrageimpulse aus den zumeist intensiv mit
                                                         der Inflationsbekämpfung beschäftigten Schwellenländern reichten nicht, das wachsende Angebot
                                                         aufzunehmen. Auch die ziemlich hoffnungsvoll ins Jahr 2011 gestarteten Finanzinvestoren
                                                         bekamen rasch kalte Füße. Ein Teil der Preiseinbußen konnte in den letzten Wochen wettgemacht
                                                         werden, nachdem sich der Eindruck verstärkte, dass die Geldpoltik auch in China bald wieder
                                                         lockerer werde und die Konjunkturerwartungen selbst in Europa das Schlimmste hinter sich haben.

Tief ausgelotet                                                                                                               Schwellenländer-Aktien machen Hoffnungen
Index; in USD                                                                                                                 Index in Tsd.                                                                                Index

                                                                                                                                75                                 BOVESPA (linke Skala)                                      500
   160                                                                                                             160
                                                                                                                                70
                                                                                                                                                                                                                              450
                                                                                                                                65
   130                                                                                                             130                                                                                                        400
                                                                                                                                60
                                                                                                                                55                                                                                            350
   100                                                                                                             100
                                                                                                Aluminum
                                                                                                Zink                            50                                                                                            300
                                                                                                Blei
    70                                                                                          Kupfer             70           45
                                                                                                Nickel                                                                                                                        250
                                                                                                Baumwolle                       40
           LME Cash; Baumwolle:Kontrakt laufender Monat, indexiert, 03.01.2011 = 100                                                                                                                                          200
    40                                                                                                             40           35
                                                                                                                                                                               MG-Basismatall-Index (rechte Skala)
                     Mrz




                                                                                                     Mrz
                           Apr




                                                                           Nov
                                                                                  Dez




                                                                                                           Apr
                                  Mai




                                                       Aug


                                                                    Okt
         Jan
               Feb




                                         Jun
                                                Jul


                                                              Sep




                                                                                         Jan
                                                                                               Feb




                                                                                                                                30                                                                                            150
                                                                                                                                       2006            2007        2008        2009         2010         2011       2012
                                                                                                                                                                                             Source: Thoms on Reuters Datas tream



Quellen: LME, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                                 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                         China wird für Industrierohstoffe wahrscheinlich auch 2012 Hauptimpulsgeber bleiben. Aufgrund
                                                         der noch laufenden Bereinigungen im Immobiliensektor und der zuletzt nicht mehr ganz so gut
  Erholungsansätze nicht                                 geölten Exportschiene sind die Wachstumszweifel im Reich der Mitte zwar noch nicht ausge-
 nur in Schwellenländern                                 räumt. Andererseits scheint sich das chinesische Verbrauchervertrauen insbesondere aufgrund
                                                         deutlich verbesserter Einkommensperspektiven sichtbar zu erholen. Die Wende der ifo-
                                                         Geschäftserwartungen gibt der Konjunkturzuversicht ebenfalls gewisse Nahrung. Um aus der
                                                         Wachstumsfalle herauszukommen, brauchen allerdings nicht nur die USA vor allem höhere
                                                         Infrastruktur- und Bauinvestitionen. Der Kapitalstock der Industrieländer ist inzwischen ja auch
                                                         zum Teil erschreckend veraltet. Genügend Finanzierungsmittel sind eigentlich vorhanden. Sieht
                                                         man einmal von bestimmten Teilen der Finanzindustrie ab, so schwimmt der Unternehmenssektor
                                                         nicht nur in den USA, sondern auch in Europa im Geld. Die Wirtschaftspolitik muss nur handeln.

ifo-Geschäftserwartungen haben nach oben gedreht                                                                              Kupfermarkt durch China etwas überfordert
Indexpunkte, 3Monatsveränderung                                                                                     Index     Tsd. t, Monatswerte                                                                              $/t

  15                                                                                                                   500           250                                                                                  12000
                                               MG-Basismetall-Index (rechte Skala)                                                              Kupfersaldo, Weltproduktion minus -verbrauch (linke Skala)
                                                                                                                                     200
  10                                                                                                                   450                                                                                                10000
                                                                                                                                     150
                                                                                                                       400           100
    5
                                                                                                                                                                                                                          8000
                                                                                                                                      50
                                                                                                                       350           0                                                                                    6000
    0
                                                                                                                                   -50
                                                                                                                       300                                                                                                4000
                                                                                                                                  -100
   -5
                                                                                                                       250        -150                                                                                    2000
                                                                                                                                                                      Kupfer LME-Cash (rechte Skala)
                                                                           ifo-Erwartungen (linke Skala)                          -200
  -10                                                                                                                  200        -250                                                                                    0

  -15                                                                                                                  150                 02     03    04    05    06    07      08   09     10      11      12
         2005           2006            2007            2008            2009            2010         2011
                                                                                       Source: Thoms on Reuters Datas tream



Quellen: WBMS, LME, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                                Quellen: WBMS, LME, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                                                         Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba                                                                                                                     9
Rohstoffreport Januar 2012




                                          Die schlechten Erfahrungen des vergangenen Jahres, als vor allem die Entwicklung des
                                          Verbrauchs von Industrierohstoffen deutlich überschätzt wurde, lassen die Metallproduzenten
   Wahrscheinlich fahren
                                          2012 scheinbar einen vorsichtigeren Kurs fahren. Infolge unerwartet niedriger Verkaufspreise und
        Metallproduzenten
                                          sehr hoher Energiekosten dürften neue Kapazitäten relativ behutsam an den Markt gebracht
               2012 auf Sicht
                                          werden. Vor allem aber dürften Fazilitäten, die beim aktuellen Preisniveau nahe der
                                          Verlustschwelle operieren, zurückgefahren werden. So versuchen etwa die großen Aluminium-
                                          hersteller die vorhandenen Überkapazitäten durch Schließung zuletzt wenig lukrativer Aktivitäten
                                          abzubauen. Ähnliches dürfte sich für Zink anbahnen, wo genauso wie bei Aluminium noch hohe
                                          Lagerbestände existieren. Allenfalls bei Kupfer könnten kurzfristig Verspannungen auftreten, da
                                          vor 2013 kaum zusätzliches Angebot vorhanden sein wird und der – nicht zuletzt wegen der
                                          Verquickung des roten Metalls mit Finanzgeschäften – massive chinesische Nachfragesog immer
                                          wieder für Kapriolen sorgt.

Nicht nur verbrauchsbedingte Nachfrage im Reich der Mitte                                           Produzenten begrenzen wohl auch bei Zink das Angebot
Tsd. t, Monatswerte                                                                                 Tsd. t, Monatswerte

 550                                                                                550                    150                                                                          5000
                                                                                                                      Zinksaldo, Weltproduktion minus -verbrauch (linke Skala)
 500                                                                                500                    120
 450                                                                                450                                                                                                 4000
                             China-Kupferimporte                                                            90
 400                                                                                400
                                                                                                            60                                                                          3000
 350                                                                                350
                                                                                                            30
 300                                                                                300
                                                                                                             0                                                                          2000
 250                                                                                250
 200                                                                                200                    -30
                                                                                                                                                                                        1000
 150                                                                                150                    -60                                                        Zink LME-Cash
                                                                                                                                                                       (rechte Skala)
 100                                                                                100                    -90                                                                          0
  50                                                                                50                           02    03         04     05      06   07   08   09   10   11   12
       01     02   03   04      05   06     07     08   09      10   11     12

Quellen: CGA China, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                                      Quellen: WBMS, LME, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                          Die Bodensuche der Notierungen scheint bei Industrierohstoffen zunächst einmal abgeschlossen
                                          zu sein. Eine allmähliche Erholung der globalen Industrieproduktion aufgrund des robusten
            Allmählich wieder             Wachstums in den USA und wieder höherer Dynamik in den Schwellenländern, die zunehmend
            besseres Umfeld               positiv auf Europa abfärben, dürfte den Metallpreisen etwas Rückenwind geben. Mit Ausnahme
             für Basismetalle             von Aluminium weisen Basismetalle mittlerweile auch wieder tendenziell rückläufige
                                          Lagerbestände auf. So mag zwar einiges, aber eben nicht alles von den nächsten geldpolitischen
                                          Schritten der Chinesen abhängen.

                                          Weiteres Erholungspotenzial
                                                                                                  Helaba-Prognosen

                                                                          Aktuell    Q4/2011               Q1/2012                     Q2/2012

                                          Alum inium      $/t             2231,8         2270    (2000)      2320       (2200)          2400

                                          Kupfer          $/t             8557,5         8700    (7350)      8900       (8000)          9200

                                          Blei            $/t             2276,8         2400    (1950)      2500       (2050)          2600

                                          Nickel          $/t             21347,5        22500   (16800)    23600       (18500)         24500

                                          Zink            $/t             2178,3         2250    (1950)      2300       (2100)          2450

                                          Baum w olle     $¢/lb            95,6           97       (85)          99      (90)            102

                                          Quellen Helaba Volkswirtschaft/Research, LME, ICE, Bloomberg




                                          Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba                                                                                              10
Rohstoffreport Januar 2012




                                             Chartbook Rohstoffe (Stand: 27.01.2012)
                                             WTI Rohöl (Nymex)
                                             h

Charttechnik WTI Rohöl                                                                      Terminkurve WTI Rohöl
$/bbl                                                                                       $/bbl

 160                                                                             160         110                                                                                 110

 140                                          WTI                                140         105                                                                - 1 Monat
                                                                                                                                                                                 105
 120                                                       100-Tage-Linie        120                                                                            - 3 Monate
                                                                                             100                                                                                 100
 100                                                                             100                                                                            aktuell
                                                                                              95                                                                                 95
    80                                                                           80
                                                                                              90                                                                                 90
    60                                                                           60

    40                                                          200-Tage-Linie   40           85                                                                                 85

    20                                                                           20           80                                                                                 80
     0                                                                           0                  2     5    8 11 14 17 20 23 26 29 32 35 38 41 44 47 50 53 56 59
         02        03    04     05    06    07      08     09   10    11    12                                                     Monate

Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Volatitität WTI Rohöl                                                                       Total Open Interest Rohöl (Nymex)
%                                                                                           Tsd. Kontrakte, Wochenwerte

 140                                                                                 140     1700                                                                                1700
                                                                                                                         Total Open Interest (Futures)
 120                                                                                 120     1500                                                                                1500

 100                                                                                 100     1300                                                                                1300
                                30-Tage-Volatilität
    80                                                                               80      1100                                                                                1100

    60                                                                               60       900                                                                                900

    40                                                                               40       700                                                                                700

    20                                                                               20       500                                                                                500

     0                                                                               0        300                                                                                300
         02        03     04    05    06     07       08   09    10   11    12                      02         03   04    05     06     07   08   09     10     11        12

Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Quellen: CME Group, CFTC, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Spekulative Netto-Long Positionen vs. WTI Rohöl                                             US-Rohöllagerbestände vs. WTI Rohöl
Tsd. Kontrakte; Wochenwerte                                                      $/bbl      $/bbl                                                         TSD bbl, Wochenwerte


     300                                                                         160          160                                                                              250000
     250                                                                         140
                                  WTI (rechte Skala)                                          140                                                                              270000
     200                                                                         120                                                          WTI (linke Skala)
                                                                                              120
                                                                                                                                                                               290000
     150                                                                         100
                                                                                              100
     100                                                                         80                                                                                            310000
                                                                                               80
         50                                                                      60                                                                                            330000
                                                                                               60
          0                                                                      40
                                                                                                                                                                               350000
                                                                                               40
     -50                                                                         20
                         Spekulative Netto-Long-Positionen WTI (linke Skala)                   20             US-Rohöllagerbestände                                            370000
    -100                                                                         0                             (rechte inverse Skala)
              02    03     04    05    06    07       08   09   10    11    12                  0                                                                              390000
                                                                                                   2006          2007     2008        2009    2010       2011        2012

Quellen: CME Group, CFTC, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                        Quellen: CME Group, EIA, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                                             Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba                                                                                  11
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf

Weitere ähnliche Inhalte

Was ist angesagt? (8)

Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdfRohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
 
Rohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdfRohstoffreport.pdf
Rohstoffreport.pdf
 
Strategiereport.pdf
Strategiereport.pdfStrategiereport.pdf
Strategiereport.pdf
 
Fed_aktuell.pdf
Fed_aktuell.pdfFed_aktuell.pdf
Fed_aktuell.pdf
 
FXDaily.pdf
FXDaily.pdfFXDaily.pdf
FXDaily.pdf
 
Strategiereport.pdf
Strategiereport.pdfStrategiereport.pdf
Strategiereport.pdf
 
Zinsreport.pdf
Zinsreport.pdfZinsreport.pdf
Zinsreport.pdf
 
FXDaily.pdf
FXDaily.pdfFXDaily.pdf
FXDaily.pdf
 

Andere mochten auch (9)

Monatsbericht-201112.pdf
Monatsbericht-201112.pdfMonatsbericht-201112.pdf
Monatsbericht-201112.pdf
 
PI Ausbildungsstart Mannheim_final.pdf
PI Ausbildungsstart Mannheim_final.pdfPI Ausbildungsstart Mannheim_final.pdf
PI Ausbildungsstart Mannheim_final.pdf
 
amnog[1].pdf
amnog[1].pdfamnog[1].pdf
amnog[1].pdf
 
meldung[1].pdf
meldung[1].pdfmeldung[1].pdf
meldung[1].pdf
 
pi974.pdf
pi974.pdfpi974.pdf
pi974.pdf
 
pi941.pdf
pi941.pdfpi941.pdf
pi941.pdf
 
pi925.pdf
pi925.pdfpi925.pdf
pi925.pdf
 
gruenes_Hannover_2012.pdf
gruenes_Hannover_2012.pdfgruenes_Hannover_2012.pdf
gruenes_Hannover_2012.pdf
 
Setra Show 2010.pdf
Setra Show 2010.pdfSetra Show 2010.pdf
Setra Show 2010.pdf
 

Mehr von unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH

Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 

Mehr von unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH (20)

Über den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdfÜber den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf
 
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdfAL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
 
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
 
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdfPresseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
 
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
 
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdfZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
 
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
 
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
 
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
 
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdfPrinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
 
PI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdfPI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
 
01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
 
Text EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdfText EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdf
 
PM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdfPM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdf
 

Rohstoffreport.pdf

  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Rohstoffreport 27. Januar 2012 33333  Die seit einigen Jahren sehr hohen Preise haben bei Rohstoffen zu umfangreichen Investi- tionen in neue Kapazitäten und somit zu einem deutlich höheren Angebotspotenzial ge- Autor: führt. Die Rohstoffnachfrage entwickelt sich auch kurzfristig wahrscheinlich weniger dy- Heinrich Peters namisch als noch 2011 von vielen Marktbeobachtern erwartet. Die strukturell bedingte Telefon: 0 69/91 32-47 33 Dämpfung des Rohstoffverbrauchs der Industrieländer wird auch 2012 durch den Roh- research@helaba.de stoffappetit der Schwellenländer zumeist kaum deutlich mehr als ausgeglichen. Insgesamt sind somit keine signifikanten Nachfrageüberhänge zu erwarten.  Die Geldpolitik wird im laufenden Jahr vermutlich die entscheidende Rolle für die Preis- Redaktion: entwicklung im Rohstoffsektor spielen. Da sie auch in den großen Schwellenländern wohl Markus Reinwand, CFA stärker auf die Wachstumsförderung als auf Inflationsbekämpfung ausgerichtet sein wird, dürften – sofern keine exogenen Schocks eintreten – die meisten Produkte bei fundamen- tal relativ ausbalancierten Märkten per Ultimo 2012 eher etwas höher notieren als zu Jah- resbeginn. Herausgeber: Landesbank Hessen-Thüringen Allmähliche Durchquerung des Konjunkturtals Mehr wachstumsorientierte Geldpolitik voraus MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 annual. 6M-Rate % annual. 6M-Rate % annual. 6M-Rate % annual. 6M-Rate % 60311 Frankfurt a. Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 100 CRB (CCI)-Index (l.S.) 20 60 120 Telefax: 0 69/91 32-22 44 China Kreditw achstum 80 15 50 6M nach vorne 60 10 70 verschoben (l.S.) 40 40 5 20 0 30 20 0 -5 -20 20 -40 OECD-Frühindikator -10 -30 -60 für OECD- und 6 größte -15 10 -80 Schw ellenländer (r.S.) -20 0 CRB (CCI)-Index (r.S.) -80 05 06 07 08 09 10 11 12 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research US-Notenbank überwindet Zögerlichkeit Nachlassender Gegenwind durch US-Dollar Mrd.$ Index Index Index 3000 750 130 Handelsgew ichteter Außenw ert USD 750 2800 CRB (CCI)-Index (r.S.) 650 120 650 2600 550 110 550 Die Publikation ist mit größter Sorgfalt 2400 450 100 450 bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich 2200 Fed-Bilanzsumme (l.S.) 350 90 350 unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- 2000 250 80 250 verhältnissen. Die Angaben beruhen auf CRB (CCI)-Index (r.S.) 1800 150 70 150 Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- 2009 2010 2011 2012 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- nen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
  • 2. Rohstoffreport Januar 2012 Inhalt Zusammenfassung und makroökonomisches Umfeld ........................................................ 1 Performance-Rückblick .......................................................................................................... 3 Überblick Rohstoffgruppen .................................................................................................... 4 Ausgewählte Rohstoffgruppen .............................................................................................. 6 Energie: Allmählich günstigeres Makroumfeld sticht wachsendes Angebot – Geopolitik als Faktor X………………………………………………………………………………………………… 6 Edelmetalle: Monetäre Impulse und Erholung der Wachstumserwartungen stimulieren………8 Industrie: Wechselspiel zwischen fragiler Nachfragerholung und kontrollierter Angebotsausweitung…………………………………………………………………………………..9 Chartbook Rohstoffe………………………………………………………………………………..11 WTI Rohöl (Nymex) ................................................................................................................ 11 Brent Rohöl (ICE) .................................................................................................................... 12 Benzin RBOB (Nymex) ............................................................................................................ 13 Heizöl (Nymex) ........................................................................................................................ 14 Gasöl (ICE).............................................................................................................................. 15 Henry Hub Erdgas (Nymex) .................................................................................................... 16 Gold Bloomberg-Spot .............................................................................................................. 17 Silber Bloomberg-Spot ............................................................................................................ 18 Platin Bloomberg-Spot............................................................................................................. 19 Aluminium LME-Cash .............................................................................................................. 20 Kupfer LME-Cash .................................................................................................................... 21 Blei LME-Cash ........................................................................................................................ 22 Nickel LME-Cash ..................................................................................................................... 23 Zink LME-Cash ........................................................................................................................ 24 Baumwolle No.2 ...................................................................................................................... 25 Mais No.2 Yellow..................................................................................................................... 26 Sojabohnen No.2 Yellow ......................................................................................................... 27 Weizen CBOT ......................................................................................................................... 28 Zucker No.11 ........................................................................................................................... 29 Kaffee (Arabica) ‚C’ ................................................................................................................. 30 Kakao ‚CC’ .............................................................................................................................. 31 Lebendrind ‚LC’ ....................................................................................................................... 32 Mastrind ‚FC’ ........................................................................................................................... 33 Magerschwein ‚LH’ .................................................................................................................. 34 Analysten-Schätzungen (Bloomberg-Umfrage) .................................................................. 35 Energie… ................................................................................................................................ 35 Edelmetalle.............................................................................................................................. 36 Industriestoffe .......................................................................................................................... 37 Getreide… ............................................................................................................................... 38 Genussmittel ........................................................................................................................... 39 Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba 2
  • 3. Rohstoffreport Januar 2012 Performance-Rückblick Assetklassen Welt 2011/12: Rohstoffe weiter im hinteren Feld Index (31.12.2010 = 100) 140 140 130 130 Gold 120 US-Immobilienaktien 120 Renten EM US-Corporates 110 Renten Welt 110 Rohstoffe (SPGSCI-TR) 100 Aktien Welt 100 USD-Außenwert 90 90 80 80 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Einzelrohstoffe 2011/12: Verlierer in der Überzahl – Absturz bei Erdgas % 30 Kumulierte Performance 2011/2012* (SPGSCI-TR, Gesamtertragsindex) 30 20 20 10 10 0 0 -10 -10 -20 -20 -30 -30 * 01.01.2011 =100; bis 26.01.2012 -40 -40 -50 -50 l s c TI um in m um n s l d le Er n in öl ei W o d nd be er nk t as ke er zö er e n en Ba hn e ol ai ka ri n at ze iu as f fe W ol nz Bl ei Le i lb pf Zi ck tri dg So Nic ei M G in Pl Br w ei hw Ka nd G Be Ku Ka S H as Zu bo M ja Al er ag M Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Rohstoffgruppen 2011/12: Zuletzt auch Edelmetalle wieder „über Wasser“ Index (31.12.2010 = 100) 130 130 120 CRB (CCI)-Energie 120 110 CRB (CCI)-Tierprodukte 110 CRB (CCI)-Edelmetalle 100 100 CRB (CCI)-Index 90 CRB (CCI)-Genussmittel 90 CRB (CCI)-Getreide 80 80 CRB (CCI)-Industrie** 70 70 **Baumwolle, Kupfer 60 60 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba 3
  • 4. Rohstoffreport Januar 2012 Überblick Rohstoffgruppen Energie Zyklische Korrektur weitgehend vollzogen Im Gegensatz zu vielen Industrierohstoffen ist der zyklische Veränderung in % ggü. Preisrückgang bei Mineralölprodukten bislang relativ mo- Aktuell* -1M -3M -12M -60M derat ausgefallen. Hierzu hat vor allem auch die Prämie WTI** $/bbl 99,5 -1,8 5,9 16,2 79,5 aufgrund von Angebotsrisiken angesichts anhaltender poli- tischer Spannungen in den wichtigen Förderregionen Afrika Brent $/bbl 110,6 1,2 -1,3 13,6 100,1 und Naher Osten beigetragen. Da das makroökonomische Heizöl** $¢/gal 304,5 4,7 -1,7 14,7 91,3 Umfeld wohl den Boden erreicht hat, die Saudis als „Öl- Gasöl $/t 945,8 2,3 -2,5 15,8 91,4 Zentralbank“ inzwischen eine Preisuntergrenze von Benzin $¢/gal 284,7 5,9 3,8 19,5 91,9 100 $/bbl anstreben und die Asiaten das tendenziell wach- sende Angebot zum Ausbau strategischer Reserven nutzen, Erdgas** $/MMBtu 2,59 -16,7 -26,4 -39,9 -63,9 ist eher mit weiter steigenden Notierungen zu rechnen. *Kontrakt laufender Monat; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Energy Quellen: CME Group, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research C Edelmetalle Neuer Rückenwind durch Notenbanken Edelmetalle haben zuletzt eine eindrucksvolle Wende voll- Veränderung in % ggü. zogen. Gold kehrte dabei sogar astrein in den mittel- fristigen Aufwärtstrendkanal zurück. Auslöser waren mas- Aktuell* -1M -3M -12M -60M sive Signale der Notenbanken, dass die Stabilisierung des Finanzsystems und Wachstumsförderung gegenwärtig Prio- Gold** $/oz 1717,9 7,8 -1,5 30,7 165,9 rität haben. Die konjunktursensitiven „Quasi-Industrie- metalle“ Silber und Platin beflügelt auch, dass die Kon- Silber** $/oz 33,4 16,6 -4,7 24,2 150,2 junkturerwartungen das Tief wohl erst einmal markiert haben. Zusammen mit einem wahrscheinlich leichter ten- Platin** $/oz 1605,0 12,0 -2,0 -10,1 36,6 dierenden US-Dollar gibt dies den Edelmetall-Preisen noch Luft nach oben. *Bloomberg Spot; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Precious Metals Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Industrie Hoffnungen auf Konjunkturwende sorgen für Auftrieb Veränderung in % ggü. Das Gespenst eines Konjunkturabsturzes in China, dem mit Aktuell* -1M -3M -12M -60M Abstand größten Verarbeiter von Industrierohstoffen, Aluminium $/t 2231,8 12,1 1,7 -5,5 -23,0 scheint vertrieben zu sein. Gleichzeitig hält sich das Verar- beitende Gewerbe in den USA recht wacker. Selbst in der Kupfer** $/t 8557,5 12,8 10,8 -8,7 49,8 Eurozone drehen die Geschäftserwartungen nach oben. Die Blei $/t 2276,8 14,7 17,5 -6,8 32,6 ifo-Indikatoren als Barometer für das weltweite Konjunk- Nickel $/t 21347,5 14,6 8,7 -18,4 -47,2 turklima zeigen auch wieder in Richtung Norden. Wenn gleichzeitig die Produzenten bei den Kapazitäten etwas Zink $/t 2178,3 18,0 18,2 -2,7 -40,0 vorsichtiger als bislang erwartet operieren, wäre eine weite- Baumwolle** $¢/lb 95,6 8,7 -8,4 -43,6 76,6 re Erholung der Preise durchaus drin. *LME Cash, Baumwolle: Kontrakt laufender Monat **Mitglieder des CRB (CCI)-Industrials Quellen: LME, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba 4
  • 5. Rohstoffreport Januar 2012 Getreide Moderate Preisrückgänge bei Rekordernten Die Getreideernte 2011/2012 fällt in der südlichen Hemi- Veränderung in % ggü. sphäre trotz Wetterproblemen in Südamerika offensichtlich Aktuell* -1M -3M -12M -60M besser aus als erwartet. Auch in den nördlichen Breiten ist mit Rekordernten zu rechnen. Allein höhere Ernten in den USA, in Russland und der Ukraine sowie in Europa werden Mais** $¢/bu 634,3 0,2 -2,6 -2,5 56,4 mögliche Ausfälle etwa in Argentinien mehr als ausglei- chen. Andererseits wird insbesondere China ähnlich wie bei Sojabohnen* $¢/bu 1219,5 1,6 -1,3 -12,9 71,6 anderen Rohstoffen niedrigere Notierungen immer wieder nutzen, um antizyklisch Reserven zu bilden. Auch ange- Weizen** $¢/bu 647,0 0,3 0,5 -23,5 39,6 sichts wieder höherer Bioenergienachfrage dürften somit weitere mögliche Preisrückgänge nicht so stark ausfallen. *Kontrakt laufender Monat; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Grains Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Genussmittel Zwischenerholung bei temporären Ernteunsicherheiten Wetterkapriolen in Brasilien und Indien (Zucker), Kolum- Veränderung in % ggü. bien (Kaffee) sowie Westafrika (Kakao) haben den Preis- Aktuell* -1M -3M -12M -60M abwärtstrend bei Genussmitteln zuletzt erst einmal ge- stoppt. Allerdings dürften die hierbei ausschlaggebenden Wetterphänomene bald ein Ende finden. Das Angebot wird Zucker** $¢/lb 24,7 4,8 -6,1 -25,4 130,7 somit im laufenden Jahr wohl wieder reichlich ausfallen. Bei insgesamt eher gestiegenen Lagerbeständen wird daher Kaffee** $¢/lb 219,7 0,0 -6,0 -7,5 88,9 in den kommenden Monaten die Entwicklung des Ver- brauchs wieder in den Fokus rücken. Insbesondere hinsicht- lich der Nachfrage seitens des sehr großen Genussmittel- Kakao** $/t 2452,0 10,6 -8,9 -26,8 55,4 verbrauchers Europa nehmen die Fragezeichen noch zu. *Kontrakt laufender Monat; **Mitglied im CRB (CCI)-Softs Quellen: ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Tierprodukte Teure Rinder schlagen weiterhin Schweine Veränderung in % ggü. Risikoadjustiert waren Tierprodukte 2011 das attraktivste Anlagesegment in unserem Rohstoffuniversum. Während Aktuell* -1M -3M -12M -60M bei Rindern die Aussichten auch für 2012 günstig erschei- nen, fällt bei Magerschweinen der fundamentale Ausblick Lebendrind** $¢/lb 124,6 1,1 3,1 16,5 38,0 weniger gut aus. Trotz günstigerer Futtermittelpreise blei- ben die Rinder-Notierungen wegen eines deutlich geringe- Mastrind $¢/lb 153,9 4,6 10,0 22,0 63,5 ren Angebots aufwärts gerichtet. Erhöhte Exporte dürften den Rückgang der Inlandsnachfrage mehr als kompensie- ren. Bei Magerschweinen dämpft die geringere Auslands- Magerschwein** $¢/lb 86,3 0,6 -0,4 2,8 35,1 nachfrage aufgrund der Produktionsausweitung in China. *Kontrakt laufender Monat; **Mitglieder des CRB (CCI)-Livestock Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba 5
  • 6. Rohstoffreport Januar 2012 Ausgewählte Rohstoffgruppen Energie: Allmählich günstigeres Makroumfeld sticht wachsendes Angebot – Geopolitik als Faktor X Energieprodukte unseres Universums schlossen mit Ausnahme von US-Erdgas 2011 positiv ab. Der Durchschnittspreis von Brent lag mit 111 $/bbl deutlich über Vorjahr und erstmals oberhalb Schwellenländer und von 100 $/bbl. Henry Hub-Erdgas verzeichnete angesichts der US-Gasschwemme dagegen den politische Ereignisse niedrigsten Durchschnittspreis seit 2002. Die Rohölnachfrage aus den Schwellenländern traf nach trugen Rohölpreis 2011 dem Ausfall von Libyen (1,5 Mio. bbl/d) temporär auf ein spürbar geringeres Angebot. Der hier- durch ausgelöste Preisschub ebbte angesichts der deutlich höheren Produktion Saudi Arabiens und zunehmender Konjunkturunsicherheiten nach dem Frühjahr ab. Vornehmlich aufgrund von Trans- portengpässen eingeschränkter Arbitrage koppelte sich die Rohölsorte WTI zeitweilig deutlich ab. 2011: Robuste Mineralölprodukte, Abwärtsdrift bei Erdgas 2012: Allmählich wieder zunehmende Nachfragedynamik Index, in USD Mio. bbl/d Mio. bbl/d 160 160 95 5,5 Flüssigbrennstoffverbrauch Welt (EIA) EIA-Prognose 5,0 90 Gesamtverbrauch 140 140 (l.S.) 4,5 Gasöl 85 4,0 Heizöl 3,5 120 Benzin 120 80 Brent 3,0 WTI 75 2,5 100 100 Jahreswachstum (r.S.) 2,0 70 Andere 1,5 80 80 1,0 65 0,5 0,0 60 Erdgas 60 60 China USA -0,5 55 -1,0 40 Kontrakt laufender Monat; indexiert, 03.01.2011 = 100 40 50 -1,5 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz -2,0 45 -2,5 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quellen: CME Group, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EIA (STEO Januar 2012), Helaba Volkswirtschaft/Research Die Rohölnachfrage ist 2011 entgegen den meisten Schätzungen vermutlich das erste Mal seit 2008/2009 gesunken. Ursache waren Konjunkturberuhigung, der zuletzt relativ milde Winter und das anhaltend hohe Preisniveau. Das wohl unerwartet moderate Verbrauchswachstum in Asien Nachfragedynamik konnte die Rückgänge in anderen Regionen scheinbar nicht mehr ausgleichen. Auch aufgrund allmählich wieder höher umfangreicher neuer Raffineriekapazitäten und angesichts erhöhter geopolitischer Risiken zu niedriger strategischer Reserven dürften gerade China und Indien 2012 stärker als Abnehmer an den Märkten auftreten. Zusammen mit der zu erwartenden Konjunkturerholung in den OECD- Staaten dürfte dies zu einer Wiederbelebung der Rohölnachfrage führen. Ausfall von Iran-Lieferungen durchaus schmerzhaft Südländer in Europa neben Asien besonders betroffen Mio. bbl/d, Monatsendwerte Tsd. bbl/d, Durchschnitt Januar-Juni 2011 ITA 183 7 7 China 543 ESP 137 6 6 FRA 49 Rohölproduktion Iran NLD 33 5 5 Andere 50 Taiw an 33 4 4 Sri Lanka 39 3 3 Süd Afrika 98 2 2 Japan 341 Turkei 182 1 1 *bis 1988 Jahresendw erte 0 0 Süd Korea 244 62 68 73 78 83 88 93 98 03 08 13 Indien 328 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EIA, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba 6
  • 7. Rohstoffreport Januar 2012 Das Angebot bei Energieprodukten wird auch 2012 im Fokus stehen: Bei Rohöl sind nicht nur aufgrund zusätzlicher Kapazitäten außerhalb der OPEC-Staaten Produktionssteigerungen zu er- Schockrisiko warten. Die OPEC 11 hat sich auf ein höheres Förderziel von 30 Mio. bbl/d nach 24,85 Mio. bbl/d konterkariert erhöhtes verständigt, was deutlich über der jüngsten Rohölproduktion (ca. 28 Mio. bbl/d; inklusive Irak Angebotspotenzial 30,7 Mio. bbl/d) liegt. Da die OPEC-Länder zumeist unter erheblichen budgetpolitischen Zwängen stehen, dürfte dieses Ziel somit nicht nur wegen Libyen schon bald erreicht werden. Die freien Kapazitäten werden u. E. im Gegensatz zu 2008 dennoch hinreichend sein. Allerdings sorgt das politische Geschehen nicht nur im Nahen Osten für erhebliche Unsicherheit. Sollte sich die politi- sche Führung im Iran nicht – wie in unserem Basisszenario unterstellt – rational verhalten, könnte eine Eskalation des Konflikts zu größeren Lieferausfällen über einen längeren Zeitraum führen, dem zumindest die großen Importeure aus Asien – ca. 85 % der Öltransporte durch die Strasse von Hormus in Höhe von ca. 17 Mio. bbl/d gehen nach Asien – aufgrund selbst sehr kurzfristig unzu- reichender „strategischer Reserven“ kaum gewachsen wären. Der Ölpreis würde vermutlich wie bei früheren Schocks zeitweilig um 50 bis 100 % in die Höhe schießen. Totaler Iran-Ausfall nicht leicht zu kompensieren USA mittlerweile Nettoexporteur bei Mineralölprodukten Tsd. bbl/d, Wochenwerte Tsd. bbl/d, Wochenwerte 5000 5000 US- Handelssaldo Mineralölprodukte (IM-EX) 34000 34000 OPEC 11-Kapazitäten* 4000 4000 32000 32000 30000 OPEC 11- 30000 3000 3000 Rohölproduktion* 28000 28000 2000 2000 26000 26000 1000 1000 24000 24000 0 0 OPEC 11-Förderquotenziel* 22000 22000 -1000 -1000 20000 20000 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 -2000 -2000 *Schätzung, ohne Irak (Produktion ca. 2,7 Mio. bbl/d, Kapazität ca. 2,8 Mio. bbl/d) 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EIA, Helaba Volkswirtschaft/Research Neben politischen Verwerfungen schlagen sich weiterhin strukturelle Veränderungen in den Ener- giepreisen nieder. Nicht nur der Energiehunger der Schwellenländer, sondern auch die Anpassung Wachstumsorientierte der Industrieländer an das hohe Preisniveau sowie neue Technologien zeigen inzwischen Wirkung. Wirtschaftspolitik gibt Nachdem 2011 offensichtlich überzogene Knappheitsängste den Mineralölpreisen zeitweilig deut- leichten Rückenwind lich Auftrieb verliehen, werden 2012 wahrscheinlich die allmählich günstigeren makroökono- mischen Perspektiven und nicht zuletzt die lockere Geldpolitik den Preisen Halt geben. Erdgas als Alternative nicht nur in den USA Aufwärtsbewegung in engem Rahmen Quotient, $/bbl zu ($/MMBtu x 5,8) 8 8 Helaba-Prognosen 7 7 WTI / Henry Hub Aktuell Q4/2011 Q1/2012 Q2/2012 6 6 5 5 WTI $/bbl 99,5 102 (93) 106 (99) 110 (104) 4 4 Brent $/bbl 110,6 112 (100) 114 (105) 116 (110) 3 3 Heizöl $¢/gal 304,5 310 (285) 315 (290) 320 2 2 Gasöl $/t 945,8 960 (900) 980 (920) 1000 1 1 Benzin $¢/gal 284,7 290 (240) 310 (255) 320 0 0 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Erdgas $/MMBtu 2,6 2,90 (3,70) 3,00 (3,80) 3,10 Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Helaba Volkswirtschaft/Research, CME Group, ICE, Bloomberg Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba 7
  • 8. Rohstoffreport Januar 2012 Edelmetalle: Monetäre Impulse und Erholung der Wachstumserwartungen stimulieren Nach einem schwierigen vierten Quartal, in dem die „Industriemetalle“ Silber und Platin gegen- über Jahresbeginn 2011 sogar in die Verlustzone abtauchten, sind Edelmetalle fulminant ins neue Prächtiger Jahresauftakt Jahr gestartet. Gold erlebte dabei den stärksten Januar seit über drei Jahrzehnten. Noch im Oktober 2012 nach ausgeprägter hatten umfangreiche Gewinnmitnahmen auch zur Deckung von Verlusten in anderen Anlagseg- Konsolidierungsphase menten und zur Beseitung von Liquiditätsengpässen ähnlich wie während der Finanzkrise das gelbe Metall zeitweilig bis in den Bereich des mittelfristigen Aufwärtstrends gedrückt. 2011: Silber erst Top dann Flop, Platin nahe am Crash Hoher Bedarf an Dollar-Liquidität bremst Gold temporär aus Index, in USD $/oz Index, invers 160 160 2000 65 Gold (linke Skala) 140 140 1600 70 75 120 Gold 120 1200 Silber 80 100 100 800 85 Platin 80 80 400 90 Dollarindex, invertiert (r.S.) Bloomberg-Spot; indexiert, 03.01.2011=100 60 60 0 95 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Angesichts kurzfristig nachlassender Teuerung fallen die Realzinsen zwar nicht mehr ganz so tief aus. Gleichwohl werden die Opportunitätskosten der Goldanlage auch angesichts der jüngsten Gold profitiert von Operationen und Signale der großen Notenbanken wohl noch sehr lange Zeit außergewöhnlich erneuter Befeuerung der niedrig bleiben. So hat die Fed die Festschreibung der Niedrigzinsen auf 2014 ausgeweitet und Inflationserwartungen deren Präsident Bernanke zudem auf die Notwendigkeit erneuter quantitativer Maßnahmen ange- spielt. Mit der Aussicht auf weitere Lockerungsrunden und angesichts der robusten Charttechnik hat das gelbe Metall erhebliche Chancen, den Aufwärtstrend dynamischer als von uns zwischen- zeitlich erwartet fortzusetzen. Auch die Finanzinvestoren werden sich wahrscheinlich nicht mehr so zurückhaltend wie in den letzten Monaten zeigen und auf den fahrenden Zug aufspringen. Au- ßerdem dürfte die Goldnachfrage in den Schwellenländern aufgrund des voraussichtlich allmählich wieder nachgebenden Außenwerts des US-Dollar wieder an Fahrt gewinnen, zumal Gold dort weiterhin als „Reservewährung“ gefragt sein wird. Ähnlich wie Basismetalle haben Silber und Platin mit Überwindung des Konjunkturtals weiteres Aufwärtspotenzial. Industriemetallcharakter bei Platin 2011 klarer Nachteil Edelmetalle noch mit Chancen $/oz $/oz 1400 1400 Helaba Prognosen 1200 1200 Platin- minus Goldpreis Aktuell Q4/2011 Q1/2012 Q2/2012 1000 1000 800 800 600 600 Gold $/oz 1717,9 1750 (1650) 1800 (1700) 1850 (1750) 400 400 200 200 Silber $/oz 33,4 34,0 35,0 36,0 0 0 -200 -200 -400 -400 Platin $/oz 1605,0 1650 (1600) 1700 (1650) 1750 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 Quellen: State Street Global Advisors, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Helaba Volkswirtschaft/Research, Bloomberg Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba 8
  • 9. Rohstoffreport Januar 2012 Industrie: Wechselspiel zwischen fragiler Nachfragerholung und kontrollierter Angebotsausweitung Die schwache Nachfrage in Europa und Japan sowie temporär erhöhte Befürchtungen eines „Hard- Landing“ in China haben 2011 einen Preisrutsch bei Industrierohstoffen ausgelöst. Besonders Konjunkturtief elastisch zeigten sich dabei Baumwolle, Kupfer und Nickel – Produkte die stark vom privaten 2011 verarbeitet Konsum und von China beeinflusst werden. Die Nachfrageimpulse aus den zumeist intensiv mit der Inflationsbekämpfung beschäftigten Schwellenländern reichten nicht, das wachsende Angebot aufzunehmen. Auch die ziemlich hoffnungsvoll ins Jahr 2011 gestarteten Finanzinvestoren bekamen rasch kalte Füße. Ein Teil der Preiseinbußen konnte in den letzten Wochen wettgemacht werden, nachdem sich der Eindruck verstärkte, dass die Geldpoltik auch in China bald wieder lockerer werde und die Konjunkturerwartungen selbst in Europa das Schlimmste hinter sich haben. Tief ausgelotet Schwellenländer-Aktien machen Hoffnungen Index; in USD Index in Tsd. Index 75 BOVESPA (linke Skala) 500 160 160 70 450 65 130 130 400 60 55 350 100 100 Aluminum Zink 50 300 Blei 70 Kupfer 70 45 Nickel 250 Baumwolle 40 LME Cash; Baumwolle:Kontrakt laufender Monat, indexiert, 03.01.2011 = 100 200 40 40 35 MG-Basismatall-Index (rechte Skala) Mrz Mrz Apr Nov Dez Apr Mai Aug Okt Jan Feb Jun Jul Sep Jan Feb 30 150 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Source: Thoms on Reuters Datas tream Quellen: LME, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research China wird für Industrierohstoffe wahrscheinlich auch 2012 Hauptimpulsgeber bleiben. Aufgrund der noch laufenden Bereinigungen im Immobiliensektor und der zuletzt nicht mehr ganz so gut Erholungsansätze nicht geölten Exportschiene sind die Wachstumszweifel im Reich der Mitte zwar noch nicht ausge- nur in Schwellenländern räumt. Andererseits scheint sich das chinesische Verbrauchervertrauen insbesondere aufgrund deutlich verbesserter Einkommensperspektiven sichtbar zu erholen. Die Wende der ifo- Geschäftserwartungen gibt der Konjunkturzuversicht ebenfalls gewisse Nahrung. Um aus der Wachstumsfalle herauszukommen, brauchen allerdings nicht nur die USA vor allem höhere Infrastruktur- und Bauinvestitionen. Der Kapitalstock der Industrieländer ist inzwischen ja auch zum Teil erschreckend veraltet. Genügend Finanzierungsmittel sind eigentlich vorhanden. Sieht man einmal von bestimmten Teilen der Finanzindustrie ab, so schwimmt der Unternehmenssektor nicht nur in den USA, sondern auch in Europa im Geld. Die Wirtschaftspolitik muss nur handeln. ifo-Geschäftserwartungen haben nach oben gedreht Kupfermarkt durch China etwas überfordert Indexpunkte, 3Monatsveränderung Index Tsd. t, Monatswerte $/t 15 500 250 12000 MG-Basismetall-Index (rechte Skala) Kupfersaldo, Weltproduktion minus -verbrauch (linke Skala) 200 10 450 10000 150 400 100 5 8000 50 350 0 6000 0 -50 300 4000 -100 -5 250 -150 2000 Kupfer LME-Cash (rechte Skala) ifo-Erwartungen (linke Skala) -200 -10 200 -250 0 -15 150 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Source: Thoms on Reuters Datas tream Quellen: WBMS, LME, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: WBMS, LME, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba 9
  • 10. Rohstoffreport Januar 2012 Die schlechten Erfahrungen des vergangenen Jahres, als vor allem die Entwicklung des Verbrauchs von Industrierohstoffen deutlich überschätzt wurde, lassen die Metallproduzenten Wahrscheinlich fahren 2012 scheinbar einen vorsichtigeren Kurs fahren. Infolge unerwartet niedriger Verkaufspreise und Metallproduzenten sehr hoher Energiekosten dürften neue Kapazitäten relativ behutsam an den Markt gebracht 2012 auf Sicht werden. Vor allem aber dürften Fazilitäten, die beim aktuellen Preisniveau nahe der Verlustschwelle operieren, zurückgefahren werden. So versuchen etwa die großen Aluminium- hersteller die vorhandenen Überkapazitäten durch Schließung zuletzt wenig lukrativer Aktivitäten abzubauen. Ähnliches dürfte sich für Zink anbahnen, wo genauso wie bei Aluminium noch hohe Lagerbestände existieren. Allenfalls bei Kupfer könnten kurzfristig Verspannungen auftreten, da vor 2013 kaum zusätzliches Angebot vorhanden sein wird und der – nicht zuletzt wegen der Verquickung des roten Metalls mit Finanzgeschäften – massive chinesische Nachfragesog immer wieder für Kapriolen sorgt. Nicht nur verbrauchsbedingte Nachfrage im Reich der Mitte Produzenten begrenzen wohl auch bei Zink das Angebot Tsd. t, Monatswerte Tsd. t, Monatswerte 550 550 150 5000 Zinksaldo, Weltproduktion minus -verbrauch (linke Skala) 500 500 120 450 450 4000 China-Kupferimporte 90 400 400 60 3000 350 350 30 300 300 0 2000 250 250 200 200 -30 1000 150 150 -60 Zink LME-Cash (rechte Skala) 100 100 -90 0 50 50 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Quellen: CGA China, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: WBMS, LME, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Bodensuche der Notierungen scheint bei Industrierohstoffen zunächst einmal abgeschlossen zu sein. Eine allmähliche Erholung der globalen Industrieproduktion aufgrund des robusten Allmählich wieder Wachstums in den USA und wieder höherer Dynamik in den Schwellenländern, die zunehmend besseres Umfeld positiv auf Europa abfärben, dürfte den Metallpreisen etwas Rückenwind geben. Mit Ausnahme für Basismetalle von Aluminium weisen Basismetalle mittlerweile auch wieder tendenziell rückläufige Lagerbestände auf. So mag zwar einiges, aber eben nicht alles von den nächsten geldpolitischen Schritten der Chinesen abhängen. Weiteres Erholungspotenzial Helaba-Prognosen Aktuell Q4/2011 Q1/2012 Q2/2012 Alum inium $/t 2231,8 2270 (2000) 2320 (2200) 2400 Kupfer $/t 8557,5 8700 (7350) 8900 (8000) 9200 Blei $/t 2276,8 2400 (1950) 2500 (2050) 2600 Nickel $/t 21347,5 22500 (16800) 23600 (18500) 24500 Zink $/t 2178,3 2250 (1950) 2300 (2100) 2450 Baum w olle $¢/lb 95,6 97 (85) 99 (90) 102 Quellen Helaba Volkswirtschaft/Research, LME, ICE, Bloomberg Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba 10
  • 11. Rohstoffreport Januar 2012 Chartbook Rohstoffe (Stand: 27.01.2012) WTI Rohöl (Nymex) h Charttechnik WTI Rohöl Terminkurve WTI Rohöl $/bbl $/bbl 160 160 110 110 140 WTI 140 105 - 1 Monat 105 120 100-Tage-Linie 120 - 3 Monate 100 100 100 100 aktuell 95 95 80 80 90 90 60 60 40 200-Tage-Linie 40 85 85 20 20 80 80 0 0 2 5 8 11 14 17 20 23 26 29 32 35 38 41 44 47 50 53 56 59 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Monate Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Volatitität WTI Rohöl Total Open Interest Rohöl (Nymex) % Tsd. Kontrakte, Wochenwerte 140 140 1700 1700 Total Open Interest (Futures) 120 120 1500 1500 100 100 1300 1300 30-Tage-Volatilität 80 80 1100 1100 60 60 900 900 40 40 700 700 20 20 500 500 0 0 300 300 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: CME Group, CFTC, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Spekulative Netto-Long Positionen vs. WTI Rohöl US-Rohöllagerbestände vs. WTI Rohöl Tsd. Kontrakte; Wochenwerte $/bbl $/bbl TSD bbl, Wochenwerte 300 160 160 250000 250 140 WTI (rechte Skala) 140 270000 200 120 WTI (linke Skala) 120 290000 150 100 100 100 80 310000 80 50 60 330000 60 0 40 350000 40 -50 20 Spekulative Netto-Long-Positionen WTI (linke Skala) 20 US-Rohöllagerbestände 370000 -100 0 (rechte inverse Skala) 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 0 390000 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quellen: CME Group, CFTC, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: CME Group, EIA, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research ·27. Januar 2012 Helaba 11