Folien der Lehrveranstaltung Gesundheitspsychologie an der Sigmund Freud Universität im Wintersemester 2014, Lehrveranstaltungsleiter Mag. Dr. Mario Lehenbauer-Baum
3. Begriffsklärung
Intervention:
lat. intervenire = dazwischenschreiten, sich einschalten
in der Medizin: jede aktive Form von Behandlung
umfasst therapeutische und präventive Maßnahmen gleichermaßen (Operation, Psychotherapie)
akutes, dringliches Einschreiten gegen einen Krankheitsprozess
Die Effectiveness (englisch Effektivität) beschreibt den Erfolg der Intervention
Prävention: (Vorbeugung)
lat. praevenire = zuvorkommen
Maßnahmen zur Abwendung von unerwünschten Ereignissen oder Zuständen, die mit einer
gewissen Wahrscheinlichkeit eintreffen könnten, falls keine Maßnahmen ergriffen werden.
Prävention setzt voraus, dass Maßnahmen zur Verfügung stehen, die geeignet sind, den Eintritt dieser
Ereignisse zu beeinflussen
Prävention stellt meistenteils eine Form der Intervention dar.
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5. Krankheitsverhalten vs.
Gesundheitsverhalten
Gesundheitsverhalten = Erhaltung und Förderung von Gesundheit,
bei Abwesenheit von Symptomen und Krankheiten
Krankheitsverhalten = Erhaltung und Förderung von Gesundheit bei
Anwesenheit von Symptomen und Krankheiten
Schwarzer, 2004
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6. Krankheitsverhalten
Krankheitsverhalten: Reaktionen einer Person auf eine Erkrankung
Wahrnehmung und Interpretation von Symptomen
Aufsuchen und Inanspruchnahme medizinischer Hilfe
Befolgung von Anweisungen
Bewältigung von Krankheit
Schwarzer, 2004
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7. Compliance
Ausführung von Verhaltensweisen, die aufgrund eines Gebots o.ä. als
Richtungsweisend vorgegeben sind.
z.B: Anordnungen von Arzt oder Pflegepersonal
Besser: Adhärenz, Therapiertreue, Kooperation (von Arzt/Ärztin und PatientIn) oder
Partizipation.
Heute: Therapie wird gemeinsam erarbeitet!
Schwarzer, 2004
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8. Compliance und Non-Compliance
Verschiedene Erfassungsmöglichkeiten
Direkte (DOT) und Indirekte Verfahren (Akten,...)
Ursachen
Arzt-Patient-Beziehung
Schwierigkeitsgrad der Aufgabe
Schwarzer, 2004
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11. Stress
Schädigender Umweltreiz (= Stressoren von außen)
oder
Belastungsreaktion des Organismus (= Stress als Output)
oder
Transaktionales Geschehen
Schwarzer, 2004
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12. Kognitiv-Transaktionale
Stresstheorie
Lazarus, deutschsprachig von Jerusalem und Krone
Transaktion = Verbindung zwischen einer sich verändernden
Situation und einer denkenden, fühlenden und handelnden Person
Kognitiv = die Einschätzung einer Situation
Schwarzer, 2004
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13. Kognitive-Transaktionale Stresstheorie
(Lazarus)
Ein Subjekt bewertet eine Situation
(jede/r unterschiedlich)
Ist es gefährlich?
Habe ich Ressourcen
Bewältigungsmöglichkeiten?
Kommt es zu Stress?
Repraisal/Neubewertung
http://upload.wikimedia.org/wikedia/de/1/13/Stressmodell_von_Richard_Lazarus.png
Schwarzer, 2004
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14. Stressbewältigung
Stresstheorie 2 Funktionen
Problembezogenes Coping
-> Person handelt in einer Weise, die direkt zur Beseitigung / Minderung des
Problems führen kann
aber: keine Voraussetzung, dass Handlung auch erfolgreich beendet wird
Emotionales Coping
-> Versuchen Emotionen zu regulieren
=> Funktion unabhängig von der Wirkung
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15. 4 Bewältigungsstrategien:
Suche nach Information
Direktes Handeln
Unterlassung von Handlungen
Intrapsychisches Coping
Persönliche Absichten haben 4 Facetten:
Regulation von Emotionen
Lösung des Problems
Erhaltung des Selbstwertes
Steuerung von sozialen Interaktionen
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17. Reaktives Coping
Ist rückwärts gerichtet, enthält kognitive Einschätzungen von
Schädigungen und Verlust
Reaktives Coping richtet sich darauf, Ziele umzudefinieren, Sinn zu
suchen oder Verlorenes wiederherzustellen
Antizipatorisches Coping
Zukunftsgerichtet, enthält kognitive Einschätzung von Bedrohung
oder Herausforderung -> will diese umgehen
Das unmittelbar kritische Ereignis hat noch gar nicht statt gefunden
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18. Präventives Coping
Unbekannte Risiken in ferner Zukunft,
ungewiss, ob kritisches Ereignis je eintreten wird
z.B. Verlust des Arbeitsplatzes, Opfer eines Verbrechens, Krankheit,
Schlüssel verlieren, Armut, Naturkatastrophe
-> auf spezielle Risiken kann sich vorbereitet werden (Zweit-Schlüssel)
Ressourcen aufbauen, Vernunft und Weitblick
Proaktives Coping
Langzeitperspektive mit hoher Ungewissheit, Widerstandsressourcen
hier: kein Risikomanagement, sondern Zielmanagement
-> nicht reaktiv, sondern proaktiv
Nach Verbesserung streben, optimieren, Leistung steigern
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19. Messung von Bewältigung
Coping = unbewusste oder bewusste Prozesse, um gezielt Auskunft geben zu können
3 Strategien:
Bewertungsorientiertes Coping
Problemlösendes Coping
Emotionsorientiertes Coping
Mentoring = Vigilanz, Aufmerksamkeitstendenz,
auf bedrohliche Reize achten, Umwelt nach gefährlichen Informationen absuchen
Blunting = Vermeidungstendenz, Reize abschwächen/ entschärfen
Akkomodative Orientierung: (sekundäre Kontrolle)
man passt sich selbst den Gegebenheiten an (mehr oder weniger erfogreich)
Assimilative Orientierung: (primäre Kontrolle)
Veränderungen der Umwelt werden den eigenen Bedürfnissen angepasst
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20. Stressbewältigung und Gesundheit
Stress = kognitive Einschätzung
Bewältigung = langer und schmerzhafter Vorgang der Auseinandersetzung
Coping = mit Anstrengungen für den Organismus verbunden
(-> überfordert, verletzt, schwächt)
Stress veranlasst uns, Emotionen zu bewältigen
z.B. Ärger freien Lauf lassen, statt ihn zu unterdrücken
Kompetenzerwartung:
Erwartung, dass spezifische Bewältigungshandlungen tatsächlich selbst
ausgeführt werden
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21. Optimismus -> fördert schnelle Erholung nach einer Krankheit,
verbessert Lebensqualität (als bei Pessimisten)
Hardiness = Reihe an Überzeugungen über sich selbst und die
Umwelt
Engagement
Kontrolle
Herausforderung
Kohärenzsinn
Wenn soziale Ressourcen fehlen, kann die wahrgenommene
Selbstwirksamkeit einer Verminderung der Besorgnisse bewirken und
umgekehrt.
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24. Soziale Unterstützung II
Mobilisierende Merkmale des Empfängers:
Wahrnehmung von sozialen Stigma: Unkontrollierbarer vs.
Kontrollierbarer Einfluss
Copingstrategien und Einsicht
Kontrollierbarkeit
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25. Soziale Unterstützung III
Wechselspiel von Verhaltensweisen, Kognitionen und Emotionen
Art der Beziehung
Illusion der gegenseitigen Wahrnehmung
Interdependenzansatz dispositionale Interdependenz
Soziale Unterstützung als Ressource bei Risikoverhalten
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29. Fragerunde
Wer raucht?
Wie lange wie viel?
Was müsste sich ändern um aufzuhören
Was haltet ihr von den Bildern und Texten auf den
Zigarettenpackungen?
Was bräuchte es denn noch um bei Jugendlichen besser
anzukommen?
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30. Facts
Größte indirekte und vermeidbare Todesursache
Synergismus
Rauchen und Alkohol
Rauchen und Stress
Rauchen und soziale Schicht
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34. Sekundäre Prävention I
Entwöhnung und Aufrechterhaltung der Abstinenz
Motive für die Entwöhnung:
intrinsische
extrinsische
Gewichtszunahme
Massenmedien
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35. Sekundäre Prävention II
Therapie:
Medizinisches Modell
Nikotinsubstitutionstherapie
Aversionstherapie
Training von Bewältigungsfertigkeiten und Selbstregulation
Bewältigungsstrategien: Verlassen, Ablenkung, Verzögerung
Soziale Unterstützung
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36. Sekundäre Prävention III
-> Aufhören aus eigener Kraft
Beispiel: Broschüre der American Lung Association
1. Vorbereitung auf das kritische Ereignis
2. Barrieren
3. Vorbereitung in der Überzeugung
4. Die Wende
5. Empfehlungen und Umgang mit Risikosituationen
6. Maßnahmen zur Bewältigung eines Ausrutschers
7. Übersicht über erreichte Vorteile
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37. Primäre Prävention
Sozialer Einfluss:
Arbeitsgruppe um Evans in den 70er
Generelle Kompetenzentwicklung
Live Skills Training-Ansatz (Botvin & Eng)
Bewertung und weiterführende Überlegungen
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39. Krebs
Krebs und koronare Herzkrankheit = häufigste Sterbeursachen in Deutschland
Krebs = 2.häufigste Todesursache in den Industrieländern
Mehrzahl von Bedingungsfaktoren können bestimmt werden
Prävalenzmaßnahmen
Krankheitsverlauf günstig beeinflussbar
Aber: nur die Hälfte aller Krebspatienten kann geheilt werden!
Daher: Senkung der Inzidenzraten;
d.h. Vermeidung der Neuauftretens dieser Krankheit durch Änderung einzelner
Verhaltens-/ Lebensweisen
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40. Entstehung und Verbreitung von
Tumoren
Krebs (Tumor, Karzinom) = Reihe von Erkrankungen, denen ein
unkontrolliertes Zellwachstum gemeinsam ist
-> diese neuen Zellen können jedes Gewebe angreifen
gutartig:
bleiben auf einen Körperbereich beschränkt,
stellen kein Gesundheitsrisiko dar (z.B. Warzen)
bösartig (maligne Zellen):
wuchern über den ganzen Körper,
können umgebenes Gewebe zerstören,
können Metastasen bilden
Lunge mit Metastasen
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42. Sekundäre Prävention:
Früherkennung und Krebsrisiko
Krebserkennung -> gezielte, regelmäßige Vorsorge
Früherkennung senkt Sterblichkeit bei Brust- und Gebärmutterhalskrebs
und Melanome
♂: ab 45. Lj.: Dickdarm, Prostata, Genital- und Hautkrebs
♀: ab 20. Lj.: Genitale
ab 30. Lj.: Brust und Haut
ab 45. Lj.: Rektum und Dickdarm + Brustselbstuntersuchunh
2 Arten von Erwartungen:
Konsequenzerwartung
Kompetenzerwartung
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43. Sonnenbestrahlung und Krebsrisiko
39% höheres Melanomrisiko bei Untersuchung von Sonnenstudios
Über viele Jahre -> tiefgreifende Veränderung der Haut
Melignes Melanom kann zum Tod führen
Andere Hautkrebse (ca. 90%) sind heilbar
Hautkrebsmortalität sehr gering, da Metastasenbildung eine lange Entstehungszeit
haben;
vergleichsweise leicht zu diagnostizieren und leicht zu heilen
„Heilung“: Person lebt noch nach 5 Jahren Therapie und zeigt keinerlei Symptome mehr
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44. Menschliches Verhalten kann auf 2 Weisen zu Krebs führen
Direkt, z.B: Rauchen, zu intensives Sonnen
Indirekt, z.B: Umweltbelastung
Häufigste Krebstodursachen (Stand: Jahr 2000)
♂: Lungen-, Darm-, Prostatakrebs
♀: Brust-, Darm-, Lungenkrebs
Lungenkrebs-Tod nimmt zu => scheinbarer Widerspruch
♂ stärker belastet als ♀
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45. Rauchen und Krebsrisiko
Tabakrauch = wichtigster vermeidbarer Einzelfaktor, der zu Krebs führt
70 - 90% der Lungenkrebsfälle
56 - 80% der chronischen Atemwegserkrankung
22% der kardiovaskulären Erkrankungen
dem Rauchen zuzuschreiben
4,9 Mio. vorzeitige Todesfälle weltweit zu Lasten des Rauchens
=> direkter Zusammenhang zwischen Zigarettenrauchen & Lungenkrebs
=> Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu erkranken ist für Raucher doppelt so hoch wie
für Nicht-Raucher.
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46. 10 Jahre Abstinenz kann Sterberisiko um die Hälfte reduzieren
Luftverschmutzung, Alkoholkonsum, Karzinogene am Arbeitsplatz,
Stress und genetische Faktoren stehen in multiplikativem
Zusammenhang mit Rauchen
Mehrfaches Risiko für Raucher mit diesen Risikofaktoren
Filterzigaretten keineswegs gesünder -> Tendenz zu inhalieren
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47. Ernährung, Alkohol und Krebsrisiko
viele Schadstoffe in der Ernährung
Mangel an Ballaststoffen, zu viel tierische Fette
Trinker: 5,4x höheres Risiko als Nicht-Trinker
♀: Brustkrebsrisiko verdoppelt sich, bei täglich > 50g Alkohol ( ≙ 4-5 Gläser Bier) im
Vergleich zu abstinenten Frauen
Jemand der nur trinkt und nicht raucht
oder
Jemand der nur raucht und nicht trinkt
hat etwa ein 3-4x höheres Krebsrisiko als jemand, der in beiden Kategorien abstinent ist
Wer viel trinkt und viel raucht => 14-faches Risiko ≙ mehr als die Summe der beiden
Einzelrisiken
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48. Sexualverhalten und Krebsrisiko
7% aller Krebstodesfälle in den USA haben mit Fortpflanzung und Sexualverhalten zu tun
-> Zusammenhang von sexuellen Praktiken mit Gebärmutter-/ Vaginal-/ und Ovarialkrebs
Schwangerschaft & Geburt: schützende Wirkung gegenüber Auftreten von Brust- und
Ovarialkrebs
Mütter weniger auffällig als kinderlose Frauen
v.a. gültig für junge Mütter im Vgl. zu Spätgebärenden
Sexualhygiene spielt ebenfalls eine wichtige Rolle
Sexualverhaltensweisen werden für Infektionen mit HI-Virus verantwortlich gemacht +
Entstehung des Immunschwächesyndroms AIDS
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49. Kardiovaskuläres Risikoverhalten
Entstehung und Verbreitung koronarer Herzkrankheiten
Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems = häufigste Todesursache in den
Industrieländern
Krankheitsbilder: Bluthochdruck, Angina Pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall
Herzkranzgefäße versorgen u.a. den Herzmuskel mit Blut und Sauerstoff
Im Laufe des Lebens kann es zu 2 Arten von degenerativen Erscheinungen
kommen
Atherosklerose: Ablagerungen von Plaquen an den Innenwänden der Arterien
Arteriosklerose: Verhärtung der Arterien
-> schlechte Reaktion auf Blutdruckveränderung
=> Sauerstoff-Versorgung gefährdet => KHK
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50. Rauchen, Ernährung und
koronares Risiko
1985: Zusammenhang Raucher (♂) und koronare Herzkrankheit
=> 3x so viele Schlaganfälle wie bei Nicht-Rauchern
-> rauchen aufgehört: Rückgang des Schlaganfallrisikos um die Hälfte
Passives Rauchen erhöht koronares Risiko
Überhöhter Cholesterinspiegel erhöht koronares Risiko
-> je höher der Cholesterinspiegel, umso höher das Herzinfarktrisiko
-> wenig tierische Fette zu sich nehmen + Ballaststoffe, viel Bewegung, Fisch
(Omega 3-Fettsäure)
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51. Körperliche Aktivität und
koronares Risiko
-> Ausdauer (Laufen, Schwimmen, Rad fahren..)
Dabei Herzfrequenz auf mindestens 60% über normal bringen, 3x die
Woche, mind. 20 Minuten
-> Herz pumpt Blut, erhöht Sauerstoffbedarf, Organe werden gut versorgt
♀ weisen ein geringeres koronares Risiko auf als ♂
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52. Typ-A Verhaltensmuster
Ehrgeiziges Leistungsstreben, Konkurrenzdruck, Zeitdruck, Ungeduld,
Aggressivität und Feindseligkeit
Herausforderungen, Bedrohungen und Schädigungen werden
akzentuiert wahrgenommen und stärker emotional und
kardiovaskulär darauf reagiert
Eher lautes schnelles sprechen, explosiv
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53. Was ist HIV/AIDS
Human Immunodeficiency Virus
Infizierung über best. Körperflüssigkeiten
Kann zu AIDS führen
Acquired Immunodeficiency Syndrome
Führt zu einer Schwächung des Immunsystems beim Menschen
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59. AIDS/HIV – Epidemiologie 2/4
1980er
Anstieg der an AIDS verstorbenen in Nordamerika
Sommer 1981 Erstmals in Deutschland beschriebene rätselhafte Krankheit;
erstmalige Diagnose in den USA
1982 GRID (Gay Related Immune Deficiency) (New York Times)
Center of Disease: AIDS
1984 HIV als Krankheitserreger für AIDS
1985 Möglichkeit der Testung auf AIDS
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62. HIV/AIDS Test & Behandlung
HIV ist heute keine Todesurteil mehr!
AIDS endet tödlich.
1996 ARV (Antiretrovirale) Medikamente
Heute:
PEP (Postexpositionelle Prophylaxe)
Kombinationstherapie: Hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART oder
auch cAR)
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66. AIDS/HIV – Sozialpsychologische
Modelle/Theorien
HBM (Health Belief Model)
TM (Transtheoretical Model)
ARRM (AIDS Risk Reduction Model)
TRA (Theory of Reasoned Action) and TPB (Theory of Planned Behavior)
SCT (Social Cognitive Theory)
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67. IMB-Modell
Information-Motivation-Behavioral Skills Modell am
Beispiel von HIV/AIDS
3 Kernbereiche führen zu präventivem Verhalten:
1. „HIV/AIDS prevention information“
2. „HIV/AIDS prevention motivation“
3. „HIV/AIDS prevention behavioral skills“
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68. 3 Bereiche
1. Information: Über Infektionswege und Prävention einer Infektion
Bescheid wissen
2. Motivation: Das Wissen, über das man verfügt, auch wirklich
einsetzen
3. Verhaltensfertigkeiten: Komplexe präventive Verhaltensweisen
initiieren und über einen längeren Zeitraum ausüben
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70. Anwendung des IMB-Modells
1. Empirische Untersuchung der Population
Information, Motivation und Verhaltensskills werden erfasst
2. Populationsspezifische Interventionen
Interventionen angepasst an vorhandene Information, Motivation und Skills
3. Evaluation der Interventionen
Haben Interventionen gewünschte Veränderungen gebracht?
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71. Information und präventives
Verhalten
Information muss praktische Relevanz haben
Schrittweise Anleitung muss vorhanden sein
Fehlinformationen und Mythen müssen angesprochen werden
Fehlt praktische Relevanz, wird präventives Verhalten nicht die Folge
sein!
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72. Motivation und präventives
Verhalten
Unterteilt in:
1. Persönliche Motivation: Wie motiviert bin ich, präventives
Verhalten auszuüben?
2. Soziale Motivation: Wie nehme ich die Unterstützung meiner
Umwelt wahr?
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73. Fertigkeiten und präventives
Verhalten
Durch Motivation und Information werden Fertigkeiten angeregt,
entwickelt und eingesetzt.
Gefühl der Selbstwirksamkeit notwendig
Z.B. Mit PartnerInnen über Safer Sex sprechen, Grenzen klar machen
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74. Safer Sex
„Sexuelles Risikoverhalten ist gegeben,
wenn jemand ungeschützte geschlechtliche Beziehungen
zu einem potenziell infizierten Partner
oder mehreren unterhält.“
(Schwarzer, S.235, 2004)
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75. Safer Sex
Hängt ab von
Wissen
Über Gefahren und Schutz
Selbstwirksamkeitserwartung
„Ich habe mein Sexualverhalten wirksam unter Kontrolle“
Schwarzer, R. (2004)
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76. Safer Sex - Interventionsebenen
Downstream Ansätze
für besonders gefährdete Gruppen
Bestimmte Setting, z.B: Beratungsstellen
Midstream Ansätze
Personen mit möglichem Risikoverhalten
Schulen, Gemeindeebene, ...
Upstream Ansätze
Gesamtbevölkerung, z.B: Politik, Werbung, Spritzenaustauschprogramme,...
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78. Safer Sex - Interventionen
Vermittlung von Informationen
Richtige Aufklärung
Auch in Schulklassen
Aktives Verhaltenstraining
Rollenspiele z.B: Ansprechen von sexuellen Angelegenheiten
Erotisieren von Kondomen und Safer Sex
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81. Diskussion: Gibt es HIV?
ELISA-Test und Western-Blot-Test testet auf HIV-Antikörper
Also nicht direkt auf HIV
Daraus ergeben sich viele Diskussionen
„Sie werden nicht schweigen“
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