SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 20
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Ulrike Kastrup, Bettina Gutbrodt, Gillian Grün,
Andrea Dähler, Martine Vernooij, Iris Thurnherr
Unser Umgang mit Rohstoffen
focusTerra (Hrsg.)
Ulrike Kastrup, Bettina Gutbrodt, Gillian Grün,
Andrea Dähler, Martine Vernooij, Iris Thurnherr
Unser Umgang mit Rohstoffen
focusTerra (Hrsg.)
Filme zur Ausstellung.
Publikation
Die vorliegende Publikation entstand aus der Sonderausstellung
«­BodenSchätzeWerte – Unser Umgang mit Rohstoffen». Sie kommt
dem Wunsch zahlreicher Besucherinnen und Besucher nach, die prä-
sentierten Informationen über das Ende der Ausstellung hinaus zu-
gänglich zu machen. Inhalt und Text orientieren sich an der modu-
laren Struktur der Ausstellung.
Zitate
Die Zitate der Forschenden stammen aus der die Sonderausstellung
begleitenden Publikation «BodenSchätzeWerte – Unser Umgang
mit Rohstoffen» von Ulrike Kastrup und Roland Fischer. Sie enthält
14 Interviews mit Forschenden, die zu den Herausforderungen in ih-
rem Forschungsgebiet Stellung nehmen. Sie liegt in focusTerra aus
oder kann unter «http://dx.doi.org/10.3929/ethz-a-010469815» he-
runtergeladen werden.
Ausstellung
Die Ausstellung «BodenSchätzeWerte – Unser Umgang mit Roh-
stoffen» wurde in focusTerra vom 25. August 2015 bis 20. November
2016 gezeigt. Sollten Sie sich für eine Ausleihe interessieren, kon-
taktieren Sie uns unter «info_focusterra@erdw.ethz.ch».
Filmmaterial
Unterstützendes Filmaterial aus der Sonderausstellung kann über
die QR-Codes in dieser Publikation oder via «http://www.focusterra.
ethz.ch/sonderausstellungen/archiv/bodenschaetzewerte/filme-
zur-ausstellung.html» aufgerufen werden.
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
Inhalt	
4	Vorwort
		Lino Guzzella		
Präsident der ETH Zürich		
6	Einleitung
		Ulrike Kastrup 		
Leiterin von focusTerra	
8	 Bilder der Ausstellung	
10	 Der Rohstoffkreislauf	
12	 Die fünf Säulen der Nachhaltigkeit 		
im Rohstoffsektor
		Entstehung	
14	 Mineralische Rohstoffe	
26	 Rohstoffe durch die Zeit 	
28	 Mineralische Rohstoffe der Schweiz	
44	 Bedeutung und Verwendung
	54	Rohstoffforschung
		Abbau		
58	 Exploration und Prospektion
	66	Bohrkerne	
70	 Abbau von Rohstoffen 	
74	 Grenzenloser Abbau	
78	 Arbeitsplatz Mine
	82	Landnutzung	
92	 Bergbau und Umwelt
	96	Ökotoxikologie
	104	 Aufbereitung von Metallen
	108	 Seltene Erden
	116	 Experimente
	120	 Rohstoffe und Konflikte
	126	 Reserven und Ressourcen	
		Gesellschaft
	130	 Gesetze und Regelungen
	138	 Verantwortung	
	142	 Rohstoffhandel	
	146	 Drehscheibe Schweiz	
	154	 Finanzflüsse	
	160	 Werte
		 Produkte / Konsum
	164	 Radioaktivität
	170	 Asbest
	174	 Kunststoff
	182	 Zement – das Fundament
	186	 Farbrohstoffe, Kosmetik und Düngemittel
	190	 Transport
	194	 Energie und Energieträger
	198	 Graue Energie
	202	 Design
	206	 Refuse, reduce, reuse, recycle – rethink!
	212	 Nachhaltiges Wohnen
	214	 Alternative Baumaterialien	
		 End-of-life / Untergrund
	218	 Entsorgung: Deponie und Endlager 	
	224	 Urban Mining	
	228	 Nutzung des Untergrunds	
	232	 Schiefergas	
	236	 Geothermie	
	242	 Rekultivierung	
	248	 Schulunterlagen
	249	 Rohstoffe studieren an der ETH Zürich
	250	 Danksagung
	254	 Impressum
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
zur Publikation: https://vdf.ch/bodenschatzewerte.html
4 focusTerra | Boden Schätze Werte
Vorwort
In einer sich rasch ändernden und globalisierten Welt ist auch der
Umgang mit Rohstoffen eine globale Herausforderung. Diese be-
schäftigt nicht nur die rund 500 Unternehmen der Rohstoffbranche
in der Schweiz. Sie fordert die Wissenschaft und prägt die öffent-
liche und politische Debatte in unserem Land.
Welchen Beitrag können Hochschulen leisten?
Hochschulen sind dazu aufgerufen, gemeinsam mit Gesellschaft
und Staat nachhaltige Lösungen für eine verantwortungsvolle
Nutzung unserer Rohstoffe zu finden. Wir betreiben dazu Grund­
lagenforschung und bilden die nächste Generation von Expertinnen
und Entscheidungsträgern aus.
Dank ihrer breiten und interdisziplinären Ausrichtung kann die
ETH Zürich eine fundierte und ganzheitliche Perspektive zu Gewin-
nung, Handel, Verwendung und Wiederverwertung natürlicher Res-
sourcen aufzeigen:
Die Erdwissenschaftlerinnen liefern mit ihren Forschungs­
ergebnissen wichtige Grundlagen zur Entstehung, geografischen
Verteilung von Lagerstätten, zur Gewinnung und zu den Eigen­
schaften globaler Rohstoffe. Gemeinsam mit Ingenieuren un-
tersuchen sie die Eignung des Untergrunds zur Gewinnung von
geo­thermaler Energie und zur Speicherung von CO2.
Aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse der geologischen
und geopolitischen Rahmenbedingungen analysieren wir im Kon-
text eines wachsenden Rohstoffbedarfs und untersuchen ihre ge-
sellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen.
Materialien und Nanotechnologien versprechen eine signifi­kante
Effizienzsteigerung der Rohstoffnutzung – wodurch sowohl der
Energie- als auch der Materialverbrauch reduziert werden kann.
Foto:GiuliaMarthaler,ETHZürich
Prof. Dr. Lino Guzzella
Präsident der ETH Zürich
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
focusTerra | Boden Schätze Werte 5
In der Architektur wird an alternativen Baumaterialien geforscht,
welche in innovativen Projekten Anwendung finden.
Forschungsprojekte einer effizienten Abfall- und Kreislaufwirt-
schaft leisten bereits heute einen konkreten Beitrag zur ­Sicherung
der Rohstoffversorgung und zur Reduktion negativer Umwelt­
eingriffe.
Aufgrund dieser Tätigkeiten und der daraus gewonnenen Er­
kenntnisse nimmt die ETH Zürich auch ihre gesellschaftliche
Verantwortung wahr: Sie informiert die Öffentlichkeit aus erster
Hand über Fortschritte und Herausforderungen bei der Nutzung
von Rohstoffen. Damit trägt sie zur öffentlichen Diskussion um ein
­Thema bei, das uns alle betrifft und zahlreiche Interessenskonflikte
enthält. Denn der Erhalt unseres Lebensstandards hat lokale und
globale Konsequenzen. Wie lässt sich beispielsweise das Ziel, den
CO2-Haushalt zu reduzieren, mit der stetig zunehmenden Anzahl
von Flugreisen vereinbaren? Oder wie ist mit Produkten umzugehen,
deren Herstellung möglicherweise mit Menschenrechts- und Um-
weltproblemen behaftet sind? Wir müssen die Herausforderungen
entlang der gesamten Wertschöpfungskette erkennen und trans­
parent machen.
Niemand kann einem anderen Land vorschreiben, wie es seine
natürlichen Ressourcen nutzt oder Güter produziert. Wir können
jedoch mit exzellenter Forschung Entscheidungsgrundlagen für die
Gesellschaft und damit auch für die Politik liefern, um den Rohstoff-
abbau umweltschonender zu gestalten, den Verbrauch zu reduzie-
ren und die Nutzung von Rohstoffen nachhaltiger zu machen.
Dialog mit der Öffentlichkeit
focusTerra vermittelt seit 2009 einem breiten Publikum er-
folgreich aktuelle Forschungsinhalte. Mit seiner Ausstellung
«­BodenSchätzeWerte – Unser Umgang mit Rohstoffen», die vom
25. August 2015 bis 20. November 2016 an der ETH Zürich ge-
zeigt wurde, hat ­focusTerra die Öffentlichkeit zu einer kritischen
Auseinander­setzung mit dem Thema Rohstoffe aufgerufen. Die
Inhalte der Ausstellung, die in dieser Publikation wiedergegeben
werden, sprechen explizit junge Generationen an, welche mit die-
sen brennenden Zukunftsfragen unweigerlich konfrontiert sein
werden. Wir hoffen, sie zu einem Diskurs anzuregen und sie damit
auch für die zahlreichen Forschungsthemen an der ETH Zürich
zu begeistern. Wir würden uns freuen, viele von ihnen später bei
einem Studium bei uns wiederzutreffen.
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
6 focusTerra | Boden Schätze Werte
Einleitung
Rohstoffe fürs Leben
Kupfer für Stromkabel, Erdöl zum Heizen, Silber für Schmuck, Sel-
tene Erden für Bildschirme, Quecksilber in Zahnfüllungen und Zink
im Auto – mineralische Rohstoffe sind in unserem Alltag allgegen-
wärtig. Ihre Verfügbarkeit ist für uns selbstverständlich, und der
weltweite Verbrauch nimmt stetig zu. Was sind die Folgen unse-
rer zunehmenden Nutzung dieser nicht erneuerbaren Ressourcen?
Welche Herausforderungen kommen auf uns zu?
Die Bedeutung der Rohstoffe
Schon früh haben die Menschen begonnen, mineralische Roh­stoffe
zu nutzen. Bezeichnungen wie Steinzeit, Eisenzeit und Bronzezeit
zeugen von der Wichtigkeit des jeweiligen Rohstoffs in unserer Ent-
wicklungsgeschichte. Mit der Industrialisierung kam die zuneh-
mend ortsungebundene Massenverarbeitung und Nutzung immer
spezifischerer Rohstoffe, was uns schliesslich in die heutige post­
industrielle Ära des digitalen «Siliziumzeitalters» führte.
Kennt­nisse über Rohstoffe, ihre Vorkommen und Anwendungs­
möglich­keiten haben von jeher einen Vorteil bedeutet und oft zu
Reichtum und Macht geführt. Und auch heute sind Rohstoffabbau
und -handel für viele Industrie-, Schwellen- und Entwicklungs­
länder ein zentrales Standbein ihrer Wirtschaft.
Unsere Grenzen: die Grenzen der Natur
Die Errungenschaften in der Vergangenheit bieten den heute leben-
den Menschen ein beinahe unvorstellbares Ausmass an Möglich­
keiten. Viele davon bedeuten aber auch eine zunehmende Belastung
für unseren Planeten. Dabei spielt der Umgang mit Ressourcen eine
wichtige Rolle. So führt das Verbrennen fossiler Brennstoffe dazu,
Foto:ManfredMaurer
Dr. Ulrike Kastrup
Leiterin von focusTerra
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
focusTerra | Boden Schätze Werte 7
dass sich immer mehr klimawirksames Kohlendioxid in der Atmo-
sphäre anreichert und die globale Temperatur steigen lässt. Eine
Folge davon ist das Abschmelzen des arktischen Meereises. In den
vom Eis befreiten Regionen hofft man, neue, auch klimawirksame,
Rohstoffe finden und fördern zu können.
Auch in die Ozeane stösst der Mensch immer weiter vor auf der
Suche nach abbaubaren Mineralien am Meeresboden. Doch die Er-
schliessung sensibler Abbaugebiete, an denen wir selbst mit inno-
vativsten Technologien noch an Grenzen stossen, bedeutet zugleich
einen immer tieferen Eingriff in die Ökosysteme der Erde. Bereits
heute gefährden wir diese zunehmend durch Abfall, Verschmut-
zung, Lärm und Landschaftsveränderungen.
Die Aufgabe, mit unserer Umwelt im Gleichgewicht zu leben,
um nicht nur uns selbst, sondern auch zukünftigen Generationen
nicht die Lebensgrundlage zu entziehen, ist eine unserer grössten
Herausforderungen in diesem Jahrhundert. Dies erfordert neben
Kreativität und Innovationen ebenso ein Umdenken unserer Gesell-
schaft.
«Must-haves» und neue Wirtschaftsformen
Da heute lokales Handeln globale Konsequenzen haben kann, müs-
sen wir beim Umgang mit Rohstoffen gemeinsam Antworten auf
eine Vielzahl von Fragen finden: Welche Rohstoffe brauchen wir und
wofür? Wo und unter welchen Bedingungen wollen wir sie gewin-
nen? Welche Risiken sind wir bereit einzugehen und zu welchem
Preis? Welche Verantwortung tragen der Einzelne, Gemeinden,
Staaten, Firmen und Organisationen? Und wie können wir Rohstoffe
effizienter nutzen, um Engpässe zu vermeiden und Auswirkungen
auf die Umwelt zu minimieren?
Hier öffnen sich Türen zu neuen Wirtschaftsformen, die es er-
möglichen, einen Rohstoff so lange wie möglich zu nutzen und wie-
derzuverwerten. Dies bedeutet ein Wegbewegen von einer linearen
Wirtschaft (Herstellen – Nutzen – Wegwerfen) hin zu einer Kreis-
laufwirtschaft. Darin steht nicht der Besitz und Verbrauch von Pro-
dukten im Vordergrund, sondern der Dienst, den ein Produkt leistet.
Auf diesem Weg lassen sich neben den Ressourcen auch Kosten ein-
sparen. Es gibt bereits zahlreiche Geschäftsmodelle wie beispiels-
weise das Carsharing, die diesen Ansatz berücksichtigen.
Publikation
Mit dieser aus unserer Ausstellung hervorgegangenen Publikation
geben wir Einblick in die Vielseitigkeit und Wichtigkeit mineralischer
Rohstoffe. Dazu beleuchten wir die Thematik aus unterschiedlichen
Blickwinkeln: aus Sicht von Geologie und Umwelt, Technologie, Öko-
nomie, Soziologie und staatlichen Regulierungsmechanismen; und
anhand zweier Konzepte: dem «Rohstoffkreislauf» und den «Fünf
Säulen der Nachhaltigkeit», bezogen auf den Rohstoffsektor. Und
wir möchten Sie dazu anregen, neue, nachhaltige Wege im Umgang
mit unseren Rohstoffen und der Umwelt zu beschreiten.
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
8 focusTerra | Boden Schätze Werte
Bilder der Ausstellung
focusTerra,JonEtter
Modulare Ausstellungs­architektur mit 42 The-
menmodulen. Die Module sind inhaltlich entlang
eines Rohstoffkreislaufes aufgebaut.
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
focusTerra | Boden Schätze Werte 9
Besuchende erkunden die
Ausstellung.
focusTerra,JonEtter
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
10 focusTerra | Boden Schätze Werte
Der Rohstoffkreislauf
Idealerweise beschreibt der «Werdegang» mineralischer Rohstoffe
einen Kreislauf. Am Anfang steht ihre geologische Bildung in und
auf der Erde. Mit der Gewinnung gelangen diese primären Rohstoffe
ins «Leben»: Sie werden zu Produkten verarbeitet, die wir nutzen
und schliesslich entsorgen. Der Kreislauf schliesst sich, wenn die
Rohstoffe wiedergewonnen und als sekundäre Rohstoffe weiter-
verwendet werden. Entsorgen wir die Produkte stattdessen in oder
auf der Erde, so entziehen wir dem Kreislauf, und damit uns selbst,
wertvolle Rohstoffe.
Für sämtliche Prozesse des Kreislaufes sind Energie und Materi-
al nötig. Oft werden dazu ebenfalls mineralische Rohstoffe wie etwa
Kohle, Gas oder Öl eingesetzt. Dabei kommt es zu Materialverlusten,
und schädliche Abfallstoffe oder Emissionen können in die Umwelt
gelangen: zum Beispiel CO2 in die Luft, saure Minenabwasser in Ge-
wässer oder Schwermetalle in Böden. Wir tragen indirekt zu diesen
Problemen bei, indem wir durch unseren stetig wachsenden Kon-
sum immer mehr Rohstoffe benötigen. So werden nicht nur mehr
Ressourcen verbraucht, es wachsen auch die Abfallberge an.
Viele dieser Faktoren belasten die Umwelt und mit ihr unsere
Lebensgrundlage. Grossflächige Verschmutzungen von Luft, Was-
ser und Boden können langfristige negative Auswirkungen für Men-
schen, Tiere und Pflanzen auslösen. Solche Umweltbelastungen
lassen sich oft nur schwer und mit grossem finanziellem und ener-
getischem Aufwand wieder beseitigen. Der Verlust von Ökosyste-
men und Lebensformen kann auch irreversibel sein.
Unser zukünftiger Umgang mit Rohstoffen sollte daher eine
möglichst ressourcenschonende Nutzung und die Minimierung von
Umweltbelastungen zum Ziel haben. Für den Rohstoffkreislauf
bedeutet dies die zunehmende Wiederverwertung von Materialien
wie zum Beispiel Metallen aus Elektroschrott oder Baustoffen aus
Bauschutt. So wird eine Stadt zu einer neuen Rohstoffmine («Urban
­Mining»), womit sich der Bedarf an neu abgebauten Rohstoffen und
an Energie weiter deutlich reduzieren lässt.
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
focusTerra | Boden Schätze Werte 11
Instan
d
halten
Wiederhers
tellen
Rezyklieren
Wiederverwenden
Energie
Energie
Energie
Energie
Energie
Energie
Energie
Energie
Material
Material
Material
Material
Abfallprodukt
Nutzung
Produkt
Design & Manufaktur
GrundstoffRaffinierung
Konze
ntrat
Abbau
Depo
nie
Lagerstätte
Benjamin Jost, Lisa Bieri / SGTK, Ulrike Kastrup / focusTe
rra
/ETH
Zürich
Der Rohstoffkreislauf
Graue Felder beschreiben, welchem
Prozess ein Rohstoff unterzogen wird;
schwarze Felder, was der Prozess aus
dem Rohstoff macht. Grüne Felder
zeigen Methoden auf, mit denen Roh-
stoffe eingespart werden können. Bei
allen Prozessen werden Energie und
Materialien verbraucht und entweder
der Umwelt entzogen oder an sie
abgegeben.
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
12 focusTerra | Boden Schätze Werte
Nachhaltigkeit
Natur
Technologie
Ökonomie
Soziologie
Staat
Die fünf Säulen
der Nachhaltigkeit
im Rohstoffsektor
Das sogenannte Fünf-Säulen-Modell zeigt die für den Rohstoffkreis-
lauf relevanten Aspekte und Interessen, die im Sinne der Nach­
haltigkeit gleich stark gewichtet werden müssen.
Geologie und Umwelt (Natur)
Mineralische Rohstoffe werden durch geologische Prozesse ge­
bildet. Was sind dies für Prozesse, und wie können wir sie besser
verstehen? Wo und wie kann man Rohstoffe finden? Und welche
Auswirkungen haben ihr Abbau und unsere Nutzung auf die Umwelt?
Material und Technik (Technologie)
Die fortschreitende Technologisierung beeinflusst alle Prozess-
schritte entlang des Rohstoffkreislaufes. Neue Abbautechniken
ermöglichen beispielsweise die Erschliessung immer neuer La-
gerstätten, aber auch die zunehmende Rückgewinnung von Sekun-
därrohstoffen. Wie und wo können wir unser Wissen einsetzen?
Handel und Wirtschaft (Ökonomie)
Das Rohstoffgeschäft ist für viele Entwicklungs-, Schwellen- und
Industrieländer ein zentrales Standbein ihrer Wirtschaft. Bei den
einen dominiert der Handel, bei den anderen der Abbau. Wie gehen
Länder und Akteure mit der unterschiedlichen globalen Verteilung
der Rohstoffe um? Welche Chancen ergeben sich daraus? Und wie
und wo werden Rohstoffe gehandelt?
Ethik und Gesellschaft (Soziologie)
Wir alle brauchen und verbrauchen Rohstoffe. Welche Verantwor-
tung tragen Konsumenten, Firmen, Organisationen und Staaten –
auch zukünftigen Generationen gegenüber? Wie können wir einen
nachhaltigen und sozialverträglichen Umgang (Abbau, Handel, Kon-
sum) mit Rohstoffen gewährleisten?
Recht und Politik (Staat)
Die Rohstoffindustrie ist ein internationales Geschäft. Welche Ge-
setze und welche freiwilligen Standards regeln den Umgang mit
Rohstoffen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene?
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
focusTerra | Boden Schätze Werte 13
Willkommensposter
im Eingangsbereich der Ausstellung.
Leseecke
mit Besucherbuch, Ausstellungs­
publikation und weiterführender
Literatur.
focusTerra,JonEtter
focusTerra,JonEtter
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
Entstehung
14 focusTerra | Boden Schätze Werte
focusTerra,JonEtter
Mineralische Rohstoffe
Geologische Prozesse in und auf der Erde bestimmen,
wo welche Rohstoffe entstehen.
01
Die Bleiglanzstufe mit Zinkblende und Pyrit auf Dolomit
stammt aus Picher, einer berühmten Minenstadt im Norden der
USA. Dort wurden bis in die 1970er-Jahre grosse Mengen an
Blei und Zink abgebaut. 2007 musste die Stadt aufgrund der
Umweltschäden durch den Bergbau aufgegeben werden.
Erdwissenschaftliche Sammlungen, ETH Zürich
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
focusTerra | Boden Schätze Werte 15
01 | Mineralische Rohstoffe
Was sind 							
	 mineralische Rohstoffe?
Mineralische Rohstoffe sind feste, flüssige oder gasförmige natür-
liche Materialien. Sie haben sich im Laufe der Erd­ge­schichte durch
unterschiedliche geologische Prozesse gebildet. Abhängig ­davon
werden die mineralischen Rohstoffe in unterschiedlichen Mengen
und Konzentrationen in der Erdkruste gefunden. Ein Abbau findet
aber nur dort statt, wo es sich wirtschaftlich lohnt.
Zu den mineralischen Rohstoffen zählen:
•	 Metallische Rohstoffe (Erze)
•	 Energierohstoffe (z. B. Erdöl, Erdgas, Kohle)
•	 Steine und Erden (z. B. Bausteine)
•	 Industriemineralien (z. B. Talk, Phosphat)
•	 Salze (z. B. Steinsalz)
Der Kreislauf der Gesteine
Mineralische Rohstoffe
können magmatisch, sedimentär
oder metamorph entstehen.
Magmatische Gesteine (Vulkanite)
Erdkruste
Magma
Magmakammer
Metamorphe Gesteine
Aufschmelzung
Metamorphose
Magmatische Gesteine (Plutonite)
Sedimentgesteine
Metamorphose
Steigende Drucke und Temperaturen
Ablagerung
Verfestigung
HebungAbkühlung, Kristallisation
Intrusion
Eruption
Gebirgsbildung
Verwitterung und Abtragung
Magma und Energie aus dem Erdmantel
focusTerra,AntonStuder
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
16 focusTerra | Boden Schätze Werte
Entstehung
Kernbrennstoffe,
z. B. Uran
Erdöl, Erdgas
Salze, Gips
Erze – magmatisch,
z. B. Chrom, Nickel
Erosion
Salzpfanne
Magmakammer
Erze – hydrothermal,
z. B. Kupfer
Kernbrennstoffe,
z. B. UranMetamorphe Gesteine,
z. B. Marmor, Gneis
Erdöl, Erdgas
Erze – residual,
z. B. Aluminium
Salze, Gips
Erze – magmatisch,
z. B. Chrom, Nickel
Erosion
Salzpfanne
Magma-Kammer T
Magmatische Gesteine,
z. B. Granit
magmatische
Gesteine, z. B. Granit
Metamorphe Gesteine,
z. B. Marmor, Gneis
Erze – hydrothermal,
z. B. Kupfer
Erze – sedimentär,
z. B. Aluminium
Querschnitt durch die
oberste Erdkruste
Entstehung von Rohstoffen in
unterschiedlichen geologischen
­Um­gebungen.
Gesteine, die erhöhte Anteile an Metallen wie Gold, Kupfer oder Ei-
sen enthalten, werden Erze genannt. Erze reichern sich meistens
in so­genannten Lagerstätten an. Erst wenn die Erzkonzentration in
einer Lagerstätte genügend hoch ist, kann sie gewinnbringend ab-
gebaut werden.
Erze entstehen im Rahmen der magmatischen, sedimentären
und seltener auch metamorphen Gesteinsbildung in der Erdkruste
oder an der ­Erdoberfläche. Für den Transport und die Anreicherung
von ­Metallen spielen aufgeheizte, wässrige (hydrothermale) Lö-
sungen im Erd­innern eine zentrale Rolle.
Metallische Rohstoffe (Erze)
1
3
5
6
 14
9
 10
 12
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
focusTerra | Boden Schätze Werte 17
01 | Mineralische Rohstoffe
Erze– hydrothermal,
z. B. Zink, Blei
Sumpfgebiete
Phosphate
Kalk, Mergel
Gashydrate
Erze – metamorph,
z. B. Gold
Kies,
Sand
Erze – sedimentär,
z. B. Seifen
Erze–sedimentär,
z. B. Mangan
Tone
Flachmeer,
Schelf
Kohle
Flusssysteme Gebirgsbildung
Erze – hydrothermal,
z. B. Zink, Blei Sumpfgebiete
Phosphate
Kalk, Mergel
Gashydrate
Erze – metamorph,
z. B. Gold
Kiese,
Sande
Erze – sedimentär,
z. B. Seifen
Erze – sedimentär,
z. B. Mangan
START DE EN
Tone
Tiefsee
Flachmeer
Kohle
Flusssysteme Gebirgsbildung
Tiefsee
Tiefsee
Schelfrand
Schelfrand
Magmatische Entstehung von Erzen
1 Anreicherung durch Absinken:
Dichte Mineralien (z. B. Chromit) oder Sulfid­tröpfchen (z. B. Ei-
sensulfid) sinken in einer Magmakammer ab. Durch Ansamm-
lung bildet sich eine Erzlagerstätte.
2
4
7
8
 11
5
 13
Eisensulfidtröpfchen
im Gestein.
Christoph Heinrich / D-ERDW
/ ET
H
Zürich
Auskristallisieren und Absinken
von schweren Kristallen.
focusTerra,GillianGrün
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
18 focusTerra | Boden Schätze Werte
Entstehung
Hydrothermale Entstehung von Erzen
2 Anreicherung in Spalten:
Im Gestein zirkuliert Wasser mit gelösten Metallen und Gasen.
Dieses hydrothermale Wasser kann Metalle aus den Gesteinen
wegtransportieren und anderswo in konzentrierter Form ab-
lagern. Dabei bestimmen Fliesswege und Zusammensetzung
des Wassers den Ausfällungsort und den Grad der Anreicherung.
Diese Anreicherung erfolgt entlang von offenen Spalten im Ge-
stein, wodurch sich Erzadern bilden (z. B. Quarz mit Gold oder
Kupfer). Auch Goldadern und Bergkristalle in den Alpen wurden
auf diese Weise gebildet.
3 Anreicherung unter Vulkanen:
Hydrothermales Wasser transportiert auch Metalle in Gesteins-
schmelzen. Beim Auskristallisieren von wasserreichen Magmen
unter Vulkanen können sich riesige Erzlagerstätten bilden.
Christoph Heinrich / D-ERDW
/ ET
H
Zürich
Magmakammer
Erze – hydrothermal,
z. B. Kupfer
Goldader im Gestein.
Erzreiche Adern
im Gestein.
Anreicherung in Spalten.
Auskristallisieren von
­Mineralien und Anreicherung
der Metalle unter einem
­Vulkan.
Christoph Heinrich / D-ERDW
/ ET
H
Zürich
e
Erze – metamorph,
z. B. Gold
Kies,
Sand
Erze – sedimentär,
z. B. Seifen
Flusssysteme Gebirgsbildung
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
focusTerra | Boden Schätze Werte 19
01 | Mineralische Rohstoffe
Je nach Temperatur und Druck bilden sich diese Lagerstätten
in unterschiedlichen Tiefen. Durch Erosion gelangen die Erze im
Laufe der Zeit an die Erdoberfläche (z. B. Kupfer).
4 Sedimentär-hydrothermale Entstehung:
Oberflächenwasser kann ins Gestein eindringen und sich dort
unter hohen Temperaturen und Drucken mit Metallen anrei-
chern. Diese können sich als Adern und Schichten in Sedimen-
ten ablagern (z. B. Blei-Zink, Silber).
Entstehung von Erzen an der Erdoberfläche
5 Sedimentäre Anreicherung:
Grundwasser und Niederschlag lösen mit der Zeit das Gestein
auf. Leicht lösliche Bestandteile werden vom Wasser wegtrans-
portiert, während schwer lösliche zurückbleiben. An der Erd-
oberfläche bilden sich sogenannte Residuallagerstätten (z. B.
das Aluminiumerz Bauxit). In Flüssen und Seen entstehen so-
genannte Seifenlagerstätten (z. B. Gold).
Erdöl, Erdgas
– hydrothermal,
Kupfer
Aluminiumerz Bauxit.
Schwer lösliche Metalle
­bleiben an der Erdoberfläche
(links) oder sammeln sich
in «Seifen» an (rechts).
Sumpfgebiete
k, Mergel
Kies,
Sand
Erze – sedimentär,
z. B. Seifen
hmeer,
helf
Kohle
Flusssysteme Gebirgsbildung
Christoph Heinrich / D-ERDW
/ ET
H
Zürich
mal,
Blei-Zink-Erz aus einem
tiefen Sedimentbecken.
Christoph Heinrich / D-ERDW
/ ET
H
Zürich
Anreicherung der Metalle in
eindringendem Oberflächen-
wasser.
Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017

Weitere ähnliche Inhalte

Ähnlich wie BodenSchätzeWerte: Leseprobe

Cuxhaven / Duhnen: "Alte Liebe" zum Meer
Cuxhaven / Duhnen: "Alte Liebe" zum MeerCuxhaven / Duhnen: "Alte Liebe" zum Meer
Cuxhaven / Duhnen: "Alte Liebe" zum Meerolik88
 
Auf dem Weg zu Open Science – Strategien und Erfahrungen am GFZ
Auf dem Weg zu Open Science – Strategien und Erfahrungen am GFZAuf dem Weg zu Open Science – Strategien und Erfahrungen am GFZ
Auf dem Weg zu Open Science – Strategien und Erfahrungen am GFZHeinz Pampel
 
Wohim mit unserem Atommüll? Konzepte und Stand der Endlagerung
Wohim mit unserem Atommüll? Konzepte und Stand der EndlagerungWohim mit unserem Atommüll? Konzepte und Stand der Endlagerung
Wohim mit unserem Atommüll? Konzepte und Stand der EndlagerungOeko-Institut
 
Dokumentation des 4. Xella Studentenwettbewerb 2006/2007
Dokumentation des 4. Xella Studentenwettbewerb 2006/2007 Dokumentation des 4. Xella Studentenwettbewerb 2006/2007
Dokumentation des 4. Xella Studentenwettbewerb 2006/2007 xella_studentenwettbewerb
 
HG_water_symposium_programm_2014.pdf
HG_water_symposium_programm_2014.pdfHG_water_symposium_programm_2014.pdf
HG_water_symposium_programm_2014.pdfSunny Gao
 
Studie „Gesellschaftliche Wertigkeit des Tempelhofer Felds“
Studie „Gesellschaftliche Wertigkeit des Tempelhofer Felds“Studie „Gesellschaftliche Wertigkeit des Tempelhofer Felds“
Studie „Gesellschaftliche Wertigkeit des Tempelhofer Felds“evafoth
 
Open Access - Offener Zugang zu wissenschaftlichem Wissen
Open Access - Offener Zugang zu wissenschaftlichem WissenOpen Access - Offener Zugang zu wissenschaftlichem Wissen
Open Access - Offener Zugang zu wissenschaftlichem WissenHeinz Pampel
 
Leseprobe Handbuch "Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mt Strategie"
Leseprobe Handbuch "Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mt Strategie"Leseprobe Handbuch "Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mt Strategie"
Leseprobe Handbuch "Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mt Strategie"trias consulting
 
Europa: Klimaneutraler Kontinent - Immobilien und "Grüner Deal"
Europa: Klimaneutraler Kontinent - Immobilien und "Grüner Deal"Europa: Klimaneutraler Kontinent - Immobilien und "Grüner Deal"
Europa: Klimaneutraler Kontinent - Immobilien und "Grüner Deal"olik88
 
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im KulturbetriebDr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im KulturbetriebRaabe Verlag
 
Sekundärmaterialien als Strategie für die Versorgung mit kritischen Rohstoffen
Sekundärmaterialien als Strategie für die Versorgung mit kritischen RohstoffenSekundärmaterialien als Strategie für die Versorgung mit kritischen Rohstoffen
Sekundärmaterialien als Strategie für die Versorgung mit kritischen Rohstoffenengineeringzhaw
 
Programm Abschlussveranstaltung 3
Programm Abschlussveranstaltung 3Programm Abschlussveranstaltung 3
Programm Abschlussveranstaltung 3andrea_licata
 
Wasserstoffspeicherung an Kohlenstoffmodifikationen
Wasserstoffspeicherung an KohlenstoffmodifikationenWasserstoffspeicherung an Kohlenstoffmodifikationen
Wasserstoffspeicherung an Kohlenstoffmodifikationendinomasch
 

Ähnlich wie BodenSchätzeWerte: Leseprobe (20)

PM WJ_Exponat.pdf
PM WJ_Exponat.pdfPM WJ_Exponat.pdf
PM WJ_Exponat.pdf
 
Kufstein 09
Kufstein 09Kufstein 09
Kufstein 09
 
Cuxhaven / Duhnen: "Alte Liebe" zum Meer
Cuxhaven / Duhnen: "Alte Liebe" zum MeerCuxhaven / Duhnen: "Alte Liebe" zum Meer
Cuxhaven / Duhnen: "Alte Liebe" zum Meer
 
Auf dem Weg zu Open Science – Strategien und Erfahrungen am GFZ
Auf dem Weg zu Open Science – Strategien und Erfahrungen am GFZAuf dem Weg zu Open Science – Strategien und Erfahrungen am GFZ
Auf dem Weg zu Open Science – Strategien und Erfahrungen am GFZ
 
programmheft
programmheftprogrammheft
programmheft
 
Wohim mit unserem Atommüll? Konzepte und Stand der Endlagerung
Wohim mit unserem Atommüll? Konzepte und Stand der EndlagerungWohim mit unserem Atommüll? Konzepte und Stand der Endlagerung
Wohim mit unserem Atommüll? Konzepte und Stand der Endlagerung
 
ScienceWednesday im Wintersemester 2014/15
ScienceWednesday im Wintersemester 2014/15ScienceWednesday im Wintersemester 2014/15
ScienceWednesday im Wintersemester 2014/15
 
Dokumentation des 4. Xella Studentenwettbewerb 2006/2007
Dokumentation des 4. Xella Studentenwettbewerb 2006/2007 Dokumentation des 4. Xella Studentenwettbewerb 2006/2007
Dokumentation des 4. Xella Studentenwettbewerb 2006/2007
 
neXTkonferenz 2.0: Prof. Dr. Rolf Kreibich
neXTkonferenz 2.0: Prof. Dr. Rolf KreibichneXTkonferenz 2.0: Prof. Dr. Rolf Kreibich
neXTkonferenz 2.0: Prof. Dr. Rolf Kreibich
 
HG_water_symposium_programm_2014.pdf
HG_water_symposium_programm_2014.pdfHG_water_symposium_programm_2014.pdf
HG_water_symposium_programm_2014.pdf
 
Studie „Gesellschaftliche Wertigkeit des Tempelhofer Felds“
Studie „Gesellschaftliche Wertigkeit des Tempelhofer Felds“Studie „Gesellschaftliche Wertigkeit des Tempelhofer Felds“
Studie „Gesellschaftliche Wertigkeit des Tempelhofer Felds“
 
Wissenschaftsjahr 2012_Pressevorschau_Juni.pdf
Wissenschaftsjahr 2012_Pressevorschau_Juni.pdfWissenschaftsjahr 2012_Pressevorschau_Juni.pdf
Wissenschaftsjahr 2012_Pressevorschau_Juni.pdf
 
Open Access - Offener Zugang zu wissenschaftlichem Wissen
Open Access - Offener Zugang zu wissenschaftlichem WissenOpen Access - Offener Zugang zu wissenschaftlichem Wissen
Open Access - Offener Zugang zu wissenschaftlichem Wissen
 
Pressemeldung Irrigation 2012.pdf
Pressemeldung Irrigation 2012.pdfPressemeldung Irrigation 2012.pdf
Pressemeldung Irrigation 2012.pdf
 
Leseprobe Handbuch "Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mt Strategie"
Leseprobe Handbuch "Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mt Strategie"Leseprobe Handbuch "Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mt Strategie"
Leseprobe Handbuch "Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mt Strategie"
 
Europa: Klimaneutraler Kontinent - Immobilien und "Grüner Deal"
Europa: Klimaneutraler Kontinent - Immobilien und "Grüner Deal"Europa: Klimaneutraler Kontinent - Immobilien und "Grüner Deal"
Europa: Klimaneutraler Kontinent - Immobilien und "Grüner Deal"
 
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im KulturbetriebDr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb
 
Sekundärmaterialien als Strategie für die Versorgung mit kritischen Rohstoffen
Sekundärmaterialien als Strategie für die Versorgung mit kritischen RohstoffenSekundärmaterialien als Strategie für die Versorgung mit kritischen Rohstoffen
Sekundärmaterialien als Strategie für die Versorgung mit kritischen Rohstoffen
 
Programm Abschlussveranstaltung 3
Programm Abschlussveranstaltung 3Programm Abschlussveranstaltung 3
Programm Abschlussveranstaltung 3
 
Wasserstoffspeicherung an Kohlenstoffmodifikationen
Wasserstoffspeicherung an KohlenstoffmodifikationenWasserstoffspeicherung an Kohlenstoffmodifikationen
Wasserstoffspeicherung an Kohlenstoffmodifikationen
 

Mehr von vdf Hochschulverlag AG

Projektmanagement: Das Wissen für eine erfolgreiche Karriere (Bruno Jenny): L...
Projektmanagement: Das Wissen für eine erfolgreiche Karriere (Bruno Jenny): L...Projektmanagement: Das Wissen für eine erfolgreiche Karriere (Bruno Jenny): L...
Projektmanagement: Das Wissen für eine erfolgreiche Karriere (Bruno Jenny): L...vdf Hochschulverlag AG
 
Blockchain: Capabilities, Economic Viability, and the Socio-Technical Environ...
Blockchain: Capabilities, Economic Viability, and the Socio-Technical Environ...Blockchain: Capabilities, Economic Viability, and the Socio-Technical Environ...
Blockchain: Capabilities, Economic Viability, and the Socio-Technical Environ...vdf Hochschulverlag AG
 
Information modelling (Stefan Berner): Extract
Information modelling (Stefan Berner): ExtractInformation modelling (Stefan Berner): Extract
Information modelling (Stefan Berner): Extractvdf Hochschulverlag AG
 
Wie Globalisierung und Mediatisierung die Demokratie verändern (NCCR Democrac...
Wie Globalisierung und Mediatisierung die Demokratie verändern (NCCR Democrac...Wie Globalisierung und Mediatisierung die Demokratie verändern (NCCR Democrac...
Wie Globalisierung und Mediatisierung die Demokratie verändern (NCCR Democrac...vdf Hochschulverlag AG
 
Grundzüge der Verhandlungsführung (Christian E. Erbacher): Leseprobe
Grundzüge der Verhandlungsführung (Christian E. Erbacher): LeseprobeGrundzüge der Verhandlungsführung (Christian E. Erbacher): Leseprobe
Grundzüge der Verhandlungsführung (Christian E. Erbacher): Leseprobevdf Hochschulverlag AG
 
Finanzierung von Exporten und Direktinvestitionen: Ein Handbuch für Schweizer...
Finanzierung von Exporten und Direktinvestitionen: Ein Handbuch für Schweizer...Finanzierung von Exporten und Direktinvestitionen: Ein Handbuch für Schweizer...
Finanzierung von Exporten und Direktinvestitionen: Ein Handbuch für Schweizer...vdf Hochschulverlag AG
 
Sharing Economy - teilen statt besitzen: Leseprobe von Open-Access-Studie
Sharing Economy - teilen statt besitzen: Leseprobe von Open-Access-StudieSharing Economy - teilen statt besitzen: Leseprobe von Open-Access-Studie
Sharing Economy - teilen statt besitzen: Leseprobe von Open-Access-Studievdf Hochschulverlag AG
 
Quantified Self – Schnittstelle zwischen Lifestyle und Medizin: Leseprobe zu ...
Quantified Self – Schnittstelle zwischen Lifestyle und Medizin: Leseprobe zu ...Quantified Self – Schnittstelle zwischen Lifestyle und Medizin: Leseprobe zu ...
Quantified Self – Schnittstelle zwischen Lifestyle und Medizin: Leseprobe zu ...vdf Hochschulverlag AG
 
Geschichte und Perspektiven der schweizerischen Raumplanung (Martin Lendi): L...
Geschichte und Perspektiven der schweizerischen Raumplanung (Martin Lendi): L...Geschichte und Perspektiven der schweizerischen Raumplanung (Martin Lendi): L...
Geschichte und Perspektiven der schweizerischen Raumplanung (Martin Lendi): L...vdf Hochschulverlag AG
 
Die Taiwan-Frage im Kontext des Wiederaufstiegs Chinas (2022–2035): Leseprobe
Die Taiwan-Frage im Kontext des Wiederaufstiegs Chinas (2022–2035): LeseprobeDie Taiwan-Frage im Kontext des Wiederaufstiegs Chinas (2022–2035): Leseprobe
Die Taiwan-Frage im Kontext des Wiederaufstiegs Chinas (2022–2035): Leseprobevdf Hochschulverlag AG
 
Seasteads: Opportunities and Challenges for Small New Societies - Extract
Seasteads: Opportunities and Challenges for Small New Societies - ExtractSeasteads: Opportunities and Challenges for Small New Societies - Extract
Seasteads: Opportunities and Challenges for Small New Societies - Extractvdf Hochschulverlag AG
 
Studienarbeiten: Ein Leitfaden zur Erstellung, Durchführung und Präsentation ...
Studienarbeiten: Ein Leitfaden zur Erstellung, Durchführung und Präsentation ...Studienarbeiten: Ein Leitfaden zur Erstellung, Durchführung und Präsentation ...
Studienarbeiten: Ein Leitfaden zur Erstellung, Durchführung und Präsentation ...vdf Hochschulverlag AG
 
Stimmen der Macht (Walter K.H. Hoffmann): Leseprobe
Stimmen der Macht (Walter K.H. Hoffmann): LeseprobeStimmen der Macht (Walter K.H. Hoffmann): Leseprobe
Stimmen der Macht (Walter K.H. Hoffmann): Leseprobevdf Hochschulverlag AG
 
Innovationen kreieren und patentrechtlich schützen (Claudius R. Dietzsch):Les...
Innovationen kreieren und patentrechtlich schützen (Claudius R. Dietzsch):Les...Innovationen kreieren und patentrechtlich schützen (Claudius R. Dietzsch):Les...
Innovationen kreieren und patentrechtlich schützen (Claudius R. Dietzsch):Les...vdf Hochschulverlag AG
 
Das CEO-Handbuch: Optimal vorbereitet für Ihre Position an der Spitze - Lesep...
Das CEO-Handbuch: Optimal vorbereitet für Ihre Position an der Spitze - Lesep...Das CEO-Handbuch: Optimal vorbereitet für Ihre Position an der Spitze - Lesep...
Das CEO-Handbuch: Optimal vorbereitet für Ihre Position an der Spitze - Lesep...vdf Hochschulverlag AG
 

Mehr von vdf Hochschulverlag AG (16)

Projektmanagement: Das Wissen für eine erfolgreiche Karriere (Bruno Jenny): L...
Projektmanagement: Das Wissen für eine erfolgreiche Karriere (Bruno Jenny): L...Projektmanagement: Das Wissen für eine erfolgreiche Karriere (Bruno Jenny): L...
Projektmanagement: Das Wissen für eine erfolgreiche Karriere (Bruno Jenny): L...
 
Blockchain: Capabilities, Economic Viability, and the Socio-Technical Environ...
Blockchain: Capabilities, Economic Viability, and the Socio-Technical Environ...Blockchain: Capabilities, Economic Viability, and the Socio-Technical Environ...
Blockchain: Capabilities, Economic Viability, and the Socio-Technical Environ...
 
Information modelling (Stefan Berner): Extract
Information modelling (Stefan Berner): ExtractInformation modelling (Stefan Berner): Extract
Information modelling (Stefan Berner): Extract
 
Wie Globalisierung und Mediatisierung die Demokratie verändern (NCCR Democrac...
Wie Globalisierung und Mediatisierung die Demokratie verändern (NCCR Democrac...Wie Globalisierung und Mediatisierung die Demokratie verändern (NCCR Democrac...
Wie Globalisierung und Mediatisierung die Demokratie verändern (NCCR Democrac...
 
Grundzüge der Verhandlungsführung (Christian E. Erbacher): Leseprobe
Grundzüge der Verhandlungsführung (Christian E. Erbacher): LeseprobeGrundzüge der Verhandlungsführung (Christian E. Erbacher): Leseprobe
Grundzüge der Verhandlungsführung (Christian E. Erbacher): Leseprobe
 
Finanzierung von Exporten und Direktinvestitionen: Ein Handbuch für Schweizer...
Finanzierung von Exporten und Direktinvestitionen: Ein Handbuch für Schweizer...Finanzierung von Exporten und Direktinvestitionen: Ein Handbuch für Schweizer...
Finanzierung von Exporten und Direktinvestitionen: Ein Handbuch für Schweizer...
 
Sharing Economy - teilen statt besitzen: Leseprobe von Open-Access-Studie
Sharing Economy - teilen statt besitzen: Leseprobe von Open-Access-StudieSharing Economy - teilen statt besitzen: Leseprobe von Open-Access-Studie
Sharing Economy - teilen statt besitzen: Leseprobe von Open-Access-Studie
 
Quantified Self – Schnittstelle zwischen Lifestyle und Medizin: Leseprobe zu ...
Quantified Self – Schnittstelle zwischen Lifestyle und Medizin: Leseprobe zu ...Quantified Self – Schnittstelle zwischen Lifestyle und Medizin: Leseprobe zu ...
Quantified Self – Schnittstelle zwischen Lifestyle und Medizin: Leseprobe zu ...
 
Geschichte und Perspektiven der schweizerischen Raumplanung (Martin Lendi): L...
Geschichte und Perspektiven der schweizerischen Raumplanung (Martin Lendi): L...Geschichte und Perspektiven der schweizerischen Raumplanung (Martin Lendi): L...
Geschichte und Perspektiven der schweizerischen Raumplanung (Martin Lendi): L...
 
Die Taiwan-Frage im Kontext des Wiederaufstiegs Chinas (2022–2035): Leseprobe
Die Taiwan-Frage im Kontext des Wiederaufstiegs Chinas (2022–2035): LeseprobeDie Taiwan-Frage im Kontext des Wiederaufstiegs Chinas (2022–2035): Leseprobe
Die Taiwan-Frage im Kontext des Wiederaufstiegs Chinas (2022–2035): Leseprobe
 
Projektkommunikation: Leseprobe
Projektkommunikation: LeseprobeProjektkommunikation: Leseprobe
Projektkommunikation: Leseprobe
 
Seasteads: Opportunities and Challenges for Small New Societies - Extract
Seasteads: Opportunities and Challenges for Small New Societies - ExtractSeasteads: Opportunities and Challenges for Small New Societies - Extract
Seasteads: Opportunities and Challenges for Small New Societies - Extract
 
Studienarbeiten: Ein Leitfaden zur Erstellung, Durchführung und Präsentation ...
Studienarbeiten: Ein Leitfaden zur Erstellung, Durchführung und Präsentation ...Studienarbeiten: Ein Leitfaden zur Erstellung, Durchführung und Präsentation ...
Studienarbeiten: Ein Leitfaden zur Erstellung, Durchführung und Präsentation ...
 
Stimmen der Macht (Walter K.H. Hoffmann): Leseprobe
Stimmen der Macht (Walter K.H. Hoffmann): LeseprobeStimmen der Macht (Walter K.H. Hoffmann): Leseprobe
Stimmen der Macht (Walter K.H. Hoffmann): Leseprobe
 
Innovationen kreieren und patentrechtlich schützen (Claudius R. Dietzsch):Les...
Innovationen kreieren und patentrechtlich schützen (Claudius R. Dietzsch):Les...Innovationen kreieren und patentrechtlich schützen (Claudius R. Dietzsch):Les...
Innovationen kreieren und patentrechtlich schützen (Claudius R. Dietzsch):Les...
 
Das CEO-Handbuch: Optimal vorbereitet für Ihre Position an der Spitze - Lesep...
Das CEO-Handbuch: Optimal vorbereitet für Ihre Position an der Spitze - Lesep...Das CEO-Handbuch: Optimal vorbereitet für Ihre Position an der Spitze - Lesep...
Das CEO-Handbuch: Optimal vorbereitet für Ihre Position an der Spitze - Lesep...
 

BodenSchätzeWerte: Leseprobe

  • 1. Ulrike Kastrup, Bettina Gutbrodt, Gillian Grün, Andrea Dähler, Martine Vernooij, Iris Thurnherr Unser Umgang mit Rohstoffen focusTerra (Hrsg.)
  • 2. Ulrike Kastrup, Bettina Gutbrodt, Gillian Grün, Andrea Dähler, Martine Vernooij, Iris Thurnherr Unser Umgang mit Rohstoffen focusTerra (Hrsg.)
  • 3. Filme zur Ausstellung. Publikation Die vorliegende Publikation entstand aus der Sonderausstellung «­BodenSchätzeWerte – Unser Umgang mit Rohstoffen». Sie kommt dem Wunsch zahlreicher Besucherinnen und Besucher nach, die prä- sentierten Informationen über das Ende der Ausstellung hinaus zu- gänglich zu machen. Inhalt und Text orientieren sich an der modu- laren Struktur der Ausstellung. Zitate Die Zitate der Forschenden stammen aus der die Sonderausstellung begleitenden Publikation «BodenSchätzeWerte – Unser Umgang mit Rohstoffen» von Ulrike Kastrup und Roland Fischer. Sie enthält 14 Interviews mit Forschenden, die zu den Herausforderungen in ih- rem Forschungsgebiet Stellung nehmen. Sie liegt in focusTerra aus oder kann unter «http://dx.doi.org/10.3929/ethz-a-010469815» he- runtergeladen werden. Ausstellung Die Ausstellung «BodenSchätzeWerte – Unser Umgang mit Roh- stoffen» wurde in focusTerra vom 25. August 2015 bis 20. November 2016 gezeigt. Sollten Sie sich für eine Ausleihe interessieren, kon- taktieren Sie uns unter «info_focusterra@erdw.ethz.ch». Filmmaterial Unterstützendes Filmaterial aus der Sonderausstellung kann über die QR-Codes in dieser Publikation oder via «http://www.focusterra. ethz.ch/sonderausstellungen/archiv/bodenschaetzewerte/filme- zur-ausstellung.html» aufgerufen werden. Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 4. Inhalt 4 Vorwort Lino Guzzella Präsident der ETH Zürich 6 Einleitung Ulrike Kastrup Leiterin von focusTerra 8 Bilder der Ausstellung 10 Der Rohstoffkreislauf 12 Die fünf Säulen der Nachhaltigkeit im Rohstoffsektor Entstehung 14 Mineralische Rohstoffe 26 Rohstoffe durch die Zeit 28 Mineralische Rohstoffe der Schweiz 44 Bedeutung und Verwendung 54 Rohstoffforschung Abbau 58 Exploration und Prospektion 66 Bohrkerne 70 Abbau von Rohstoffen 74 Grenzenloser Abbau 78 Arbeitsplatz Mine 82 Landnutzung 92 Bergbau und Umwelt 96 Ökotoxikologie 104 Aufbereitung von Metallen 108 Seltene Erden 116 Experimente 120 Rohstoffe und Konflikte 126 Reserven und Ressourcen Gesellschaft 130 Gesetze und Regelungen 138 Verantwortung 142 Rohstoffhandel 146 Drehscheibe Schweiz 154 Finanzflüsse 160 Werte Produkte / Konsum 164 Radioaktivität 170 Asbest 174 Kunststoff 182 Zement – das Fundament 186 Farbrohstoffe, Kosmetik und Düngemittel 190 Transport 194 Energie und Energieträger 198 Graue Energie 202 Design 206 Refuse, reduce, reuse, recycle – rethink! 212 Nachhaltiges Wohnen 214 Alternative Baumaterialien End-of-life / Untergrund 218 Entsorgung: Deponie und Endlager 224 Urban Mining 228 Nutzung des Untergrunds 232 Schiefergas 236 Geothermie 242 Rekultivierung 248 Schulunterlagen 249 Rohstoffe studieren an der ETH Zürich 250 Danksagung 254 Impressum Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017 zur Publikation: https://vdf.ch/bodenschatzewerte.html
  • 5. 4 focusTerra | Boden Schätze Werte Vorwort In einer sich rasch ändernden und globalisierten Welt ist auch der Umgang mit Rohstoffen eine globale Herausforderung. Diese be- schäftigt nicht nur die rund 500 Unternehmen der Rohstoffbranche in der Schweiz. Sie fordert die Wissenschaft und prägt die öffent- liche und politische Debatte in unserem Land. Welchen Beitrag können Hochschulen leisten? Hochschulen sind dazu aufgerufen, gemeinsam mit Gesellschaft und Staat nachhaltige Lösungen für eine verantwortungsvolle Nutzung unserer Rohstoffe zu finden. Wir betreiben dazu Grund­ lagenforschung und bilden die nächste Generation von Expertinnen und Entscheidungsträgern aus. Dank ihrer breiten und interdisziplinären Ausrichtung kann die ETH Zürich eine fundierte und ganzheitliche Perspektive zu Gewin- nung, Handel, Verwendung und Wiederverwertung natürlicher Res- sourcen aufzeigen: Die Erdwissenschaftlerinnen liefern mit ihren Forschungs­ ergebnissen wichtige Grundlagen zur Entstehung, geografischen Verteilung von Lagerstätten, zur Gewinnung und zu den Eigen­ schaften globaler Rohstoffe. Gemeinsam mit Ingenieuren un- tersuchen sie die Eignung des Untergrunds zur Gewinnung von geo­thermaler Energie und zur Speicherung von CO2. Aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse der geologischen und geopolitischen Rahmenbedingungen analysieren wir im Kon- text eines wachsenden Rohstoffbedarfs und untersuchen ihre ge- sellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen. Materialien und Nanotechnologien versprechen eine signifi­kante Effizienzsteigerung der Rohstoffnutzung – wodurch sowohl der Energie- als auch der Materialverbrauch reduziert werden kann. Foto:GiuliaMarthaler,ETHZürich Prof. Dr. Lino Guzzella Präsident der ETH Zürich Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 6. focusTerra | Boden Schätze Werte 5 In der Architektur wird an alternativen Baumaterialien geforscht, welche in innovativen Projekten Anwendung finden. Forschungsprojekte einer effizienten Abfall- und Kreislaufwirt- schaft leisten bereits heute einen konkreten Beitrag zur ­Sicherung der Rohstoffversorgung und zur Reduktion negativer Umwelt­ eingriffe. Aufgrund dieser Tätigkeiten und der daraus gewonnenen Er­ kenntnisse nimmt die ETH Zürich auch ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr: Sie informiert die Öffentlichkeit aus erster Hand über Fortschritte und Herausforderungen bei der Nutzung von Rohstoffen. Damit trägt sie zur öffentlichen Diskussion um ein ­Thema bei, das uns alle betrifft und zahlreiche Interessenskonflikte enthält. Denn der Erhalt unseres Lebensstandards hat lokale und globale Konsequenzen. Wie lässt sich beispielsweise das Ziel, den CO2-Haushalt zu reduzieren, mit der stetig zunehmenden Anzahl von Flugreisen vereinbaren? Oder wie ist mit Produkten umzugehen, deren Herstellung möglicherweise mit Menschenrechts- und Um- weltproblemen behaftet sind? Wir müssen die Herausforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erkennen und trans­ parent machen. Niemand kann einem anderen Land vorschreiben, wie es seine natürlichen Ressourcen nutzt oder Güter produziert. Wir können jedoch mit exzellenter Forschung Entscheidungsgrundlagen für die Gesellschaft und damit auch für die Politik liefern, um den Rohstoff- abbau umweltschonender zu gestalten, den Verbrauch zu reduzie- ren und die Nutzung von Rohstoffen nachhaltiger zu machen. Dialog mit der Öffentlichkeit focusTerra vermittelt seit 2009 einem breiten Publikum er- folgreich aktuelle Forschungsinhalte. Mit seiner Ausstellung «­BodenSchätzeWerte – Unser Umgang mit Rohstoffen», die vom 25. August 2015 bis 20. November 2016 an der ETH Zürich ge- zeigt wurde, hat ­focusTerra die Öffentlichkeit zu einer kritischen Auseinander­setzung mit dem Thema Rohstoffe aufgerufen. Die Inhalte der Ausstellung, die in dieser Publikation wiedergegeben werden, sprechen explizit junge Generationen an, welche mit die- sen brennenden Zukunftsfragen unweigerlich konfrontiert sein werden. Wir hoffen, sie zu einem Diskurs anzuregen und sie damit auch für die zahlreichen Forschungsthemen an der ETH Zürich zu begeistern. Wir würden uns freuen, viele von ihnen später bei einem Studium bei uns wiederzutreffen. Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 7. 6 focusTerra | Boden Schätze Werte Einleitung Rohstoffe fürs Leben Kupfer für Stromkabel, Erdöl zum Heizen, Silber für Schmuck, Sel- tene Erden für Bildschirme, Quecksilber in Zahnfüllungen und Zink im Auto – mineralische Rohstoffe sind in unserem Alltag allgegen- wärtig. Ihre Verfügbarkeit ist für uns selbstverständlich, und der weltweite Verbrauch nimmt stetig zu. Was sind die Folgen unse- rer zunehmenden Nutzung dieser nicht erneuerbaren Ressourcen? Welche Herausforderungen kommen auf uns zu? Die Bedeutung der Rohstoffe Schon früh haben die Menschen begonnen, mineralische Roh­stoffe zu nutzen. Bezeichnungen wie Steinzeit, Eisenzeit und Bronzezeit zeugen von der Wichtigkeit des jeweiligen Rohstoffs in unserer Ent- wicklungsgeschichte. Mit der Industrialisierung kam die zuneh- mend ortsungebundene Massenverarbeitung und Nutzung immer spezifischerer Rohstoffe, was uns schliesslich in die heutige post­ industrielle Ära des digitalen «Siliziumzeitalters» führte. Kennt­nisse über Rohstoffe, ihre Vorkommen und Anwendungs­ möglich­keiten haben von jeher einen Vorteil bedeutet und oft zu Reichtum und Macht geführt. Und auch heute sind Rohstoffabbau und -handel für viele Industrie-, Schwellen- und Entwicklungs­ länder ein zentrales Standbein ihrer Wirtschaft. Unsere Grenzen: die Grenzen der Natur Die Errungenschaften in der Vergangenheit bieten den heute leben- den Menschen ein beinahe unvorstellbares Ausmass an Möglich­ keiten. Viele davon bedeuten aber auch eine zunehmende Belastung für unseren Planeten. Dabei spielt der Umgang mit Ressourcen eine wichtige Rolle. So führt das Verbrennen fossiler Brennstoffe dazu, Foto:ManfredMaurer Dr. Ulrike Kastrup Leiterin von focusTerra Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 8. focusTerra | Boden Schätze Werte 7 dass sich immer mehr klimawirksames Kohlendioxid in der Atmo- sphäre anreichert und die globale Temperatur steigen lässt. Eine Folge davon ist das Abschmelzen des arktischen Meereises. In den vom Eis befreiten Regionen hofft man, neue, auch klimawirksame, Rohstoffe finden und fördern zu können. Auch in die Ozeane stösst der Mensch immer weiter vor auf der Suche nach abbaubaren Mineralien am Meeresboden. Doch die Er- schliessung sensibler Abbaugebiete, an denen wir selbst mit inno- vativsten Technologien noch an Grenzen stossen, bedeutet zugleich einen immer tieferen Eingriff in die Ökosysteme der Erde. Bereits heute gefährden wir diese zunehmend durch Abfall, Verschmut- zung, Lärm und Landschaftsveränderungen. Die Aufgabe, mit unserer Umwelt im Gleichgewicht zu leben, um nicht nur uns selbst, sondern auch zukünftigen Generationen nicht die Lebensgrundlage zu entziehen, ist eine unserer grössten Herausforderungen in diesem Jahrhundert. Dies erfordert neben Kreativität und Innovationen ebenso ein Umdenken unserer Gesell- schaft. «Must-haves» und neue Wirtschaftsformen Da heute lokales Handeln globale Konsequenzen haben kann, müs- sen wir beim Umgang mit Rohstoffen gemeinsam Antworten auf eine Vielzahl von Fragen finden: Welche Rohstoffe brauchen wir und wofür? Wo und unter welchen Bedingungen wollen wir sie gewin- nen? Welche Risiken sind wir bereit einzugehen und zu welchem Preis? Welche Verantwortung tragen der Einzelne, Gemeinden, Staaten, Firmen und Organisationen? Und wie können wir Rohstoffe effizienter nutzen, um Engpässe zu vermeiden und Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren? Hier öffnen sich Türen zu neuen Wirtschaftsformen, die es er- möglichen, einen Rohstoff so lange wie möglich zu nutzen und wie- derzuverwerten. Dies bedeutet ein Wegbewegen von einer linearen Wirtschaft (Herstellen – Nutzen – Wegwerfen) hin zu einer Kreis- laufwirtschaft. Darin steht nicht der Besitz und Verbrauch von Pro- dukten im Vordergrund, sondern der Dienst, den ein Produkt leistet. Auf diesem Weg lassen sich neben den Ressourcen auch Kosten ein- sparen. Es gibt bereits zahlreiche Geschäftsmodelle wie beispiels- weise das Carsharing, die diesen Ansatz berücksichtigen. Publikation Mit dieser aus unserer Ausstellung hervorgegangenen Publikation geben wir Einblick in die Vielseitigkeit und Wichtigkeit mineralischer Rohstoffe. Dazu beleuchten wir die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln: aus Sicht von Geologie und Umwelt, Technologie, Öko- nomie, Soziologie und staatlichen Regulierungsmechanismen; und anhand zweier Konzepte: dem «Rohstoffkreislauf» und den «Fünf Säulen der Nachhaltigkeit», bezogen auf den Rohstoffsektor. Und wir möchten Sie dazu anregen, neue, nachhaltige Wege im Umgang mit unseren Rohstoffen und der Umwelt zu beschreiten. Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 9. 8 focusTerra | Boden Schätze Werte Bilder der Ausstellung focusTerra,JonEtter Modulare Ausstellungs­architektur mit 42 The- menmodulen. Die Module sind inhaltlich entlang eines Rohstoffkreislaufes aufgebaut. Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 10. focusTerra | Boden Schätze Werte 9 Besuchende erkunden die Ausstellung. focusTerra,JonEtter Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 11. 10 focusTerra | Boden Schätze Werte Der Rohstoffkreislauf Idealerweise beschreibt der «Werdegang» mineralischer Rohstoffe einen Kreislauf. Am Anfang steht ihre geologische Bildung in und auf der Erde. Mit der Gewinnung gelangen diese primären Rohstoffe ins «Leben»: Sie werden zu Produkten verarbeitet, die wir nutzen und schliesslich entsorgen. Der Kreislauf schliesst sich, wenn die Rohstoffe wiedergewonnen und als sekundäre Rohstoffe weiter- verwendet werden. Entsorgen wir die Produkte stattdessen in oder auf der Erde, so entziehen wir dem Kreislauf, und damit uns selbst, wertvolle Rohstoffe. Für sämtliche Prozesse des Kreislaufes sind Energie und Materi- al nötig. Oft werden dazu ebenfalls mineralische Rohstoffe wie etwa Kohle, Gas oder Öl eingesetzt. Dabei kommt es zu Materialverlusten, und schädliche Abfallstoffe oder Emissionen können in die Umwelt gelangen: zum Beispiel CO2 in die Luft, saure Minenabwasser in Ge- wässer oder Schwermetalle in Böden. Wir tragen indirekt zu diesen Problemen bei, indem wir durch unseren stetig wachsenden Kon- sum immer mehr Rohstoffe benötigen. So werden nicht nur mehr Ressourcen verbraucht, es wachsen auch die Abfallberge an. Viele dieser Faktoren belasten die Umwelt und mit ihr unsere Lebensgrundlage. Grossflächige Verschmutzungen von Luft, Was- ser und Boden können langfristige negative Auswirkungen für Men- schen, Tiere und Pflanzen auslösen. Solche Umweltbelastungen lassen sich oft nur schwer und mit grossem finanziellem und ener- getischem Aufwand wieder beseitigen. Der Verlust von Ökosyste- men und Lebensformen kann auch irreversibel sein. Unser zukünftiger Umgang mit Rohstoffen sollte daher eine möglichst ressourcenschonende Nutzung und die Minimierung von Umweltbelastungen zum Ziel haben. Für den Rohstoffkreislauf bedeutet dies die zunehmende Wiederverwertung von Materialien wie zum Beispiel Metallen aus Elektroschrott oder Baustoffen aus Bauschutt. So wird eine Stadt zu einer neuen Rohstoffmine («Urban ­Mining»), womit sich der Bedarf an neu abgebauten Rohstoffen und an Energie weiter deutlich reduzieren lässt. Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 12. focusTerra | Boden Schätze Werte 11 Instan d halten Wiederhers tellen Rezyklieren Wiederverwenden Energie Energie Energie Energie Energie Energie Energie Energie Material Material Material Material Abfallprodukt Nutzung Produkt Design & Manufaktur GrundstoffRaffinierung Konze ntrat Abbau Depo nie Lagerstätte Benjamin Jost, Lisa Bieri / SGTK, Ulrike Kastrup / focusTe rra /ETH Zürich Der Rohstoffkreislauf Graue Felder beschreiben, welchem Prozess ein Rohstoff unterzogen wird; schwarze Felder, was der Prozess aus dem Rohstoff macht. Grüne Felder zeigen Methoden auf, mit denen Roh- stoffe eingespart werden können. Bei allen Prozessen werden Energie und Materialien verbraucht und entweder der Umwelt entzogen oder an sie abgegeben. Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 13. 12 focusTerra | Boden Schätze Werte Nachhaltigkeit Natur Technologie Ökonomie Soziologie Staat Die fünf Säulen der Nachhaltigkeit im Rohstoffsektor Das sogenannte Fünf-Säulen-Modell zeigt die für den Rohstoffkreis- lauf relevanten Aspekte und Interessen, die im Sinne der Nach­ haltigkeit gleich stark gewichtet werden müssen. Geologie und Umwelt (Natur) Mineralische Rohstoffe werden durch geologische Prozesse ge­ bildet. Was sind dies für Prozesse, und wie können wir sie besser verstehen? Wo und wie kann man Rohstoffe finden? Und welche Auswirkungen haben ihr Abbau und unsere Nutzung auf die Umwelt? Material und Technik (Technologie) Die fortschreitende Technologisierung beeinflusst alle Prozess- schritte entlang des Rohstoffkreislaufes. Neue Abbautechniken ermöglichen beispielsweise die Erschliessung immer neuer La- gerstätten, aber auch die zunehmende Rückgewinnung von Sekun- därrohstoffen. Wie und wo können wir unser Wissen einsetzen? Handel und Wirtschaft (Ökonomie) Das Rohstoffgeschäft ist für viele Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländer ein zentrales Standbein ihrer Wirtschaft. Bei den einen dominiert der Handel, bei den anderen der Abbau. Wie gehen Länder und Akteure mit der unterschiedlichen globalen Verteilung der Rohstoffe um? Welche Chancen ergeben sich daraus? Und wie und wo werden Rohstoffe gehandelt? Ethik und Gesellschaft (Soziologie) Wir alle brauchen und verbrauchen Rohstoffe. Welche Verantwor- tung tragen Konsumenten, Firmen, Organisationen und Staaten – auch zukünftigen Generationen gegenüber? Wie können wir einen nachhaltigen und sozialverträglichen Umgang (Abbau, Handel, Kon- sum) mit Rohstoffen gewährleisten? Recht und Politik (Staat) Die Rohstoffindustrie ist ein internationales Geschäft. Welche Ge- setze und welche freiwilligen Standards regeln den Umgang mit Rohstoffen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene? Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 14. focusTerra | Boden Schätze Werte 13 Willkommensposter im Eingangsbereich der Ausstellung. Leseecke mit Besucherbuch, Ausstellungs­ publikation und weiterführender Literatur. focusTerra,JonEtter focusTerra,JonEtter Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 15. Entstehung 14 focusTerra | Boden Schätze Werte focusTerra,JonEtter Mineralische Rohstoffe Geologische Prozesse in und auf der Erde bestimmen, wo welche Rohstoffe entstehen. 01 Die Bleiglanzstufe mit Zinkblende und Pyrit auf Dolomit stammt aus Picher, einer berühmten Minenstadt im Norden der USA. Dort wurden bis in die 1970er-Jahre grosse Mengen an Blei und Zink abgebaut. 2007 musste die Stadt aufgrund der Umweltschäden durch den Bergbau aufgegeben werden. Erdwissenschaftliche Sammlungen, ETH Zürich Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 16. focusTerra | Boden Schätze Werte 15 01 | Mineralische Rohstoffe Was sind mineralische Rohstoffe? Mineralische Rohstoffe sind feste, flüssige oder gasförmige natür- liche Materialien. Sie haben sich im Laufe der Erd­ge­schichte durch unterschiedliche geologische Prozesse gebildet. Abhängig ­davon werden die mineralischen Rohstoffe in unterschiedlichen Mengen und Konzentrationen in der Erdkruste gefunden. Ein Abbau findet aber nur dort statt, wo es sich wirtschaftlich lohnt. Zu den mineralischen Rohstoffen zählen: • Metallische Rohstoffe (Erze) • Energierohstoffe (z. B. Erdöl, Erdgas, Kohle) • Steine und Erden (z. B. Bausteine) • Industriemineralien (z. B. Talk, Phosphat) • Salze (z. B. Steinsalz) Der Kreislauf der Gesteine Mineralische Rohstoffe können magmatisch, sedimentär oder metamorph entstehen. Magmatische Gesteine (Vulkanite) Erdkruste Magma Magmakammer Metamorphe Gesteine Aufschmelzung Metamorphose Magmatische Gesteine (Plutonite) Sedimentgesteine Metamorphose Steigende Drucke und Temperaturen Ablagerung Verfestigung HebungAbkühlung, Kristallisation Intrusion Eruption Gebirgsbildung Verwitterung und Abtragung Magma und Energie aus dem Erdmantel focusTerra,AntonStuder Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 17. 16 focusTerra | Boden Schätze Werte Entstehung Kernbrennstoffe, z. B. Uran Erdöl, Erdgas Salze, Gips Erze – magmatisch, z. B. Chrom, Nickel Erosion Salzpfanne Magmakammer Erze – hydrothermal, z. B. Kupfer Kernbrennstoffe, z. B. UranMetamorphe Gesteine, z. B. Marmor, Gneis Erdöl, Erdgas Erze – residual, z. B. Aluminium Salze, Gips Erze – magmatisch, z. B. Chrom, Nickel Erosion Salzpfanne Magma-Kammer T Magmatische Gesteine, z. B. Granit magmatische Gesteine, z. B. Granit Metamorphe Gesteine, z. B. Marmor, Gneis Erze – hydrothermal, z. B. Kupfer Erze – sedimentär, z. B. Aluminium Querschnitt durch die oberste Erdkruste Entstehung von Rohstoffen in unterschiedlichen geologischen ­Um­gebungen. Gesteine, die erhöhte Anteile an Metallen wie Gold, Kupfer oder Ei- sen enthalten, werden Erze genannt. Erze reichern sich meistens in so­genannten Lagerstätten an. Erst wenn die Erzkonzentration in einer Lagerstätte genügend hoch ist, kann sie gewinnbringend ab- gebaut werden. Erze entstehen im Rahmen der magmatischen, sedimentären und seltener auch metamorphen Gesteinsbildung in der Erdkruste oder an der ­Erdoberfläche. Für den Transport und die Anreicherung von ­Metallen spielen aufgeheizte, wässrige (hydrothermale) Lö- sungen im Erd­innern eine zentrale Rolle. Metallische Rohstoffe (Erze) 1 3 5 6  14 9  10  12 Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 18. focusTerra | Boden Schätze Werte 17 01 | Mineralische Rohstoffe Erze– hydrothermal, z. B. Zink, Blei Sumpfgebiete Phosphate Kalk, Mergel Gashydrate Erze – metamorph, z. B. Gold Kies, Sand Erze – sedimentär, z. B. Seifen Erze–sedimentär, z. B. Mangan Tone Flachmeer, Schelf Kohle Flusssysteme Gebirgsbildung Erze – hydrothermal, z. B. Zink, Blei Sumpfgebiete Phosphate Kalk, Mergel Gashydrate Erze – metamorph, z. B. Gold Kiese, Sande Erze – sedimentär, z. B. Seifen Erze – sedimentär, z. B. Mangan START DE EN Tone Tiefsee Flachmeer Kohle Flusssysteme Gebirgsbildung Tiefsee Tiefsee Schelfrand Schelfrand Magmatische Entstehung von Erzen 1 Anreicherung durch Absinken: Dichte Mineralien (z. B. Chromit) oder Sulfid­tröpfchen (z. B. Ei- sensulfid) sinken in einer Magmakammer ab. Durch Ansamm- lung bildet sich eine Erzlagerstätte. 2 4 7 8  11 5  13 Eisensulfidtröpfchen im Gestein. Christoph Heinrich / D-ERDW / ET H Zürich Auskristallisieren und Absinken von schweren Kristallen. focusTerra,GillianGrün Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 19. 18 focusTerra | Boden Schätze Werte Entstehung Hydrothermale Entstehung von Erzen 2 Anreicherung in Spalten: Im Gestein zirkuliert Wasser mit gelösten Metallen und Gasen. Dieses hydrothermale Wasser kann Metalle aus den Gesteinen wegtransportieren und anderswo in konzentrierter Form ab- lagern. Dabei bestimmen Fliesswege und Zusammensetzung des Wassers den Ausfällungsort und den Grad der Anreicherung. Diese Anreicherung erfolgt entlang von offenen Spalten im Ge- stein, wodurch sich Erzadern bilden (z. B. Quarz mit Gold oder Kupfer). Auch Goldadern und Bergkristalle in den Alpen wurden auf diese Weise gebildet. 3 Anreicherung unter Vulkanen: Hydrothermales Wasser transportiert auch Metalle in Gesteins- schmelzen. Beim Auskristallisieren von wasserreichen Magmen unter Vulkanen können sich riesige Erzlagerstätten bilden. Christoph Heinrich / D-ERDW / ET H Zürich Magmakammer Erze – hydrothermal, z. B. Kupfer Goldader im Gestein. Erzreiche Adern im Gestein. Anreicherung in Spalten. Auskristallisieren von ­Mineralien und Anreicherung der Metalle unter einem ­Vulkan. Christoph Heinrich / D-ERDW / ET H Zürich e Erze – metamorph, z. B. Gold Kies, Sand Erze – sedimentär, z. B. Seifen Flusssysteme Gebirgsbildung Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017
  • 20. focusTerra | Boden Schätze Werte 19 01 | Mineralische Rohstoffe Je nach Temperatur und Druck bilden sich diese Lagerstätten in unterschiedlichen Tiefen. Durch Erosion gelangen die Erze im Laufe der Zeit an die Erdoberfläche (z. B. Kupfer). 4 Sedimentär-hydrothermale Entstehung: Oberflächenwasser kann ins Gestein eindringen und sich dort unter hohen Temperaturen und Drucken mit Metallen anrei- chern. Diese können sich als Adern und Schichten in Sedimen- ten ablagern (z. B. Blei-Zink, Silber). Entstehung von Erzen an der Erdoberfläche 5 Sedimentäre Anreicherung: Grundwasser und Niederschlag lösen mit der Zeit das Gestein auf. Leicht lösliche Bestandteile werden vom Wasser wegtrans- portiert, während schwer lösliche zurückbleiben. An der Erd- oberfläche bilden sich sogenannte Residuallagerstätten (z. B. das Aluminiumerz Bauxit). In Flüssen und Seen entstehen so- genannte Seifenlagerstätten (z. B. Gold). Erdöl, Erdgas – hydrothermal, Kupfer Aluminiumerz Bauxit. Schwer lösliche Metalle ­bleiben an der Erdoberfläche (links) oder sammeln sich in «Seifen» an (rechts). Sumpfgebiete k, Mergel Kies, Sand Erze – sedimentär, z. B. Seifen hmeer, helf Kohle Flusssysteme Gebirgsbildung Christoph Heinrich / D-ERDW / ET H Zürich mal, Blei-Zink-Erz aus einem tiefen Sedimentbecken. Christoph Heinrich / D-ERDW / ET H Zürich Anreicherung der Metalle in eindringendem Oberflächen- wasser. Leseprobe aus: Ulrike Kastrup et al., BodenSchätzeWerte © vdf Hochschulverlag 2017