2. MITARBEITER-
ZUFRIEDENHEIT 2013
Die Partnerschaft zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern wird durch
die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf eine harte Probe gestellt.
Arbeitnehmer sind bereit und willens, die Stelle zu wechseln, wenn sich
ihnen bessere Perspektiven bieten. Weltweit hat nahezu jeder zweite
Studienteilnehmer im vergangenen Jahr den Arbeitgeber gewechselt. Am
häufigsten suchten sich Menschen in der EMEA-Region einen neuen Job.
WIE SIE EIN BESSERER MANAGER
WERDEN
Zusätzlich zum Gehalt gibt es Schlüssel-
elemente, die die Manager-Mitarbeiter-
Beziehung verbessern können:
Schlüsselfaktoren für
potenzielle Arbeitnehmer:
Fortbildung /
Training
53%
46%
37%
Klare
Verantwortlich-
keiten, Vorgaben
und Ziele
Transparente
Kommunikation
Schlüsselfaktoren bei der
Jobwahl:
ES GEHT NICHT NUR UM’S GELD!
Work-Life-
Balance
38%
29%
26%
Persönliches
Vorankommen /
Entwicklung
Vergütung /
Zusatzleistungen
Standort
54% 53% 51%
Unternehmens-
marke
Unternehmens-
kultur
Die 10
Märkte mit
der höchsten
Fluktuation
Die 10
Märkte mit
der niedrigsten
Fluktuation
Australien 62%
Frankreich 61%
Portugal 58%
Dänemark 56%
Brasilien 55%
Neuseeland 55%
Luxemburg 55%
Belgien 53%
Niederlande 53%
Schweiz 50%
Südafrika 21%
Puerto Rico 30%
Indonesien 31%
Indien 33%
Deutschland 34%
China 34%
Thailand 35%
Malaysia 36%
Singapur 39%
Norwegen 41%
JOBWECHSEL IM LETZTEN JAHR
JOBWECHSEL: MEHR ALS 50%
JOBWECHSEL: WENIGER ALS 50%
sind in ihrem aktuellen
Job nicht glücklich.
denken ständig über
Kündigung nach.
fühlen sich ihrem
Arbeitgeber verglichen
mit dem Vorjahr weniger
verpflichtet.
DEUTSCHLAND:
46%
52%
meinen, ihr Chef habe
unmittelbaren Einfluss
auf ihr Glück im Job.
59%
82%
schauen aktiv nach ande-
ren Jobs, auch wenn sie
in ihrem glücklich sind.
59%
3. 3Kelly Global Workforce Index™
Teil 1:
4 Einführung
5 Beschäftigungsvolatilität
(nach Regionen)
6 Beschäftigungsvolatilität
(nach Ländern)
7 Zufriedenheit mit dem
Jobwechsel (nach Regionen)
8 Zufriedenheit mit dem Jobwechsel
(nach Generationen)
9 Bereitschaft zur Weiterempfehlung
des Arbeitgebers
10 Einflussfaktoren bei der
Weiterempfehlung des Arbeitgebers
11 Einfluss von direkten Vorgesetzten
auf die Mitarbeiterzufriedenheiton
12 Was Führungskräfte tun müssen
INHALT
Der Kelly Global Workforce Index (KGWI) ist eine
jährlich durchgeführte Meinungsumfrage zum
Thema Arbeit und Arbeitsplatz. An der Erhebung
für 2013 beteiligten sich mehr als 120.000
Menschen aus 31 Ländern in den Regionen
Amerika, EMEA und APAC. Die Studie untersucht
ein breites Spektrum von Meinungen zu Themen
des modernen Arbeitsplatzes; ein besonderer
Schwerpunkt wird hierbei auf die Sichtweisen
von verschiedenen Generationen, Branchen,
Berufen und Qualifikationsbereichen gelegt.
Der KGWI 2013 befasst sich unter
anderem mit folgenden Themen:
• Karriereentwicklung und Fortbildung
• Leistung am Arbeitsplatz
• Mitarbeitermotivation und -bindung
• Soziale Medien und Technologie
Die dritte Ausgabe widmet sich dem
Thema Mitarbeitermotivation und -bindung
und beschäftigt sich eingehend mit der
Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehung. Dazu
gehören Bereiche wie Mitarbeitertreue,
Mitarbeiterzufriedenheit und Engagement am
Arbeitsplatz. Des Weiteren wird untersucht,
was zur Reputation eines Unternehmens als
attraktiver Arbeitgeber beiträgt und was
Arbeitnehmer dazu bringt, sich nach alternativen
Berufs- und Karrieremöglichkeiten umzusehen.
DER KELLY GLOBAL
WORKFORCE INDEX 2013
Teil 2:
13 Einführung
14 Mitarbeiterzufriedenheit
15 Mitarbeitertreue
16 Schlüsselfaktoren bei der
Arbeitsplatzwahl
17 Entscheidende Faktoren bei
der Arbeitsplatzbewertung
18 Beurteilungskriterien für die
Reputation des Arbeitgebers
Teil 3:
19 Einführung
20 Engagement am Arbeitsplatz
21 Jobwechselabsichten
22 Arbeitnehmer, die eine
Kündigung in Betracht ziehen
23 Immer auf der Suche: „Job-Scanning“
24 Häufigkeit des Job-Scanning
25 Fazit
4. 4Kelly Global Workforce Index™
WARUM ARBEITNEHMER GEHEN
TEIL 1
Die wirtschaftlichen Turbulenzen der letzten Jahre haben zahlreiche Arbeitnehmer
stark verunsichert.
Auf der Suche nach beruflicher und finanzieller Sicherheit haben sie oft die
Entscheidung getroffen, den Arbeitsplatz zu wechseln. Doch leider haben viele nach
einem solchen Schritt Schwierigkeiten damit, sich in ihrer neuen Rolle einzuleben.
Und das schafft wiederum Unsicherheit, mit der die Arbeitnehmer selbst und ihre
neuen Arbeitgeber zu kämpfen haben.
Für Arbeitgeber bedeutet es eine große Herausforderung, Neuzugänge so zu
integrieren, dass sie produktiv sind und sich dem Unternehmen zugehörig fühlen.
Ein Jobwechsel allein macht noch keinen zufriedeneren Arbeitnehmer. Vieles hängt
davon ab, wie Manager und Vorgesetzte den Übergang gestalten.
5. 5Kelly Global Workforce Index™
BESCHÄFTIGUNGSVOLATILITÄT (NACH REGIONEN)
Unter den Befragten hat weltweit
nahezu jeder Zweite (47%) im Lauf des
vergangenen Jahres den Arbeitgeber
gewechselt; am häufigsten suchten
sich die Menschen im Wirtschaftsraum
EMEA einen neuen Job (51%). Im
Vergleich dazu waren es in Amerika
45% und in der APAC-Region 42%.
Weltweit gibt zudem gut jeder Dritte
(36%) an, dass er bereits über einen
Jobwechsel nachgedacht habe,
wohingegen nur 17% es überhaupt
nicht in Betracht ziehen, sich nach einem
neuen Arbeitgeber umzuschauen.
Haben Sie im Lauf des vergangenen Jahres den Arbeitgeber gewechselt? (% „Ja“ nach Regionen)
Employment Volatility by region Option B
Amerika
Ja
Nein, aber ich habe einen
Arbeitgeberwechsel in Erwägung
gezogen
Nein, ein Arbeitgeberwechsel kommt
für mich nicht in BetrachtEMEA
APAC
Weltweit
54% 34% 21%
51% 34% 15%
42% 40% 18%
47% 36% 17%
6. 6Kelly Global Workforce Index™
BESCHÄFTIGUNGSVOLATILITÄT (NACH LÄNDERN)
Im Länderüberblick haben
sowohl in Australien als auch in
Frankreich jeweils mehr als 60%
der Befragten im vergangenen Jahr
den Arbeitsplatz gewechselt.
In Portugal, Dänemark,
Brasilien, Neuseeland und den
Niederlanden suchte sich gut
jeder Zweite einen neuen Job.
Die wenigsten Arbeitsplatzwechsel gab
es in Südafrika (21%), Puerto Rico (30%),
Indonesien (31%) und Indien (33%).
Haben Sie im Lauf des vergangenen Jahres den Arbeitgeber gewechselt? (% „Ja“ nach Ländern)
62 61 58 56 55 55 55 53 53 50 50 49 49 46 46 45 44 43 43 42 42 41 39 36 35 34 34 33 213031
Employment Volatility by country
EME
APA
Ame
0
10
20
30
40
50
60
70
Südafrika
PuertoRico
Indonesien
Indien
Deutschland
China
Thailand
Malaysia
Singapur
Norwegen
Schweden
USA
Russland
Irland
Italien
HongKong
Ungarn
Mexiko
Polen
Kanada
Großbritannien
Schweiz
Niederlande
Belgien
Luxemburg
Neuseeland
Brasilien
Dänemark
Portugal
Frankreich
Australien
7. 7Kelly Global Workforce Index™
ZUFRIEDENHEIT MIT DEM JOBWECHSEL
(NACH REGIONEN)
Bemerkenswert ist, dass ein Wechsel
des Arbeitsplatzes nicht automatisch
dazu führt, dass der jeweilige
Arbeitnehmer zufriedener ist.
Weltweit ist nicht einmal jeder
zweite Studienteilnehmer (48%),
der den Arbeitsplatz gewechselt
hat, auch tatsächlich glücklich
mit seiner neuen Stelle.
Doch gehen hier die Erfahrungen in
den unterschiedlichen Märkten dieser
Welt auseinander: Im Wirtschaftsraum
APAC sind beinahe zwei von drei
(64%) Jobwechslern zufrieden mit
ihrer neuen Stelle. Im Vergleich dazu
sind es lediglich 43% in der EMEA-
Region und 41% in Amerika.
Wenn Sie im vergangenen Jahr den Arbeitgeber gewechselt haben: Sind Sie zufrieden mit Ihrer
neuen Aufgabe/Stelle? (% „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ nach Regionen)Happiness with job Switch by region
AMERIKA EMEA
41% 43%
APAC WELTWEIT
64% 48%
8. 8Kelly Global Workforce Index™
ZUFRIEDENHEIT MIT DEM JOBWECHSEL (NACH GENERATIONEN)
Ziemlich beachtliche Unterschiede
lassen sich bei der Frage nach den
Auswirkungen eines Jobwechsels
zwischen Arbeitnehmern aus
verschiedenen Generationen feststellen.
Dabei schneidet die Generation Y am
besten ab: Hier geben 54% an, mit ihrer
neuen Stelle zufrieden zu sein. In der
Generation X sind es noch 47%, bei den
Baby Boomern gerade einmal 40%.
Wenn Sie im vergangenen Jahr den Arbeitgeber gewechselt haben: Sind Sie zufrieden mit Ihrer
neuen Aufgabe/Stelle? (% „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ nach Generationen)Happiness with job switch - generation
GEN Y GEN X
54% 47%
BABY BOOMERS
40%
9. 9Kelly Global Workforce Index™
BEREITSCHAFT ZUR WEITEREMPFEHLUNG DES ARBEITGEBERS
Ein wichtiger Indikator für die
Zufriedenheit eines Mitarbeiters
ist seine Bereitschaft, das
Unternehmen als attraktiven
Arbeitgeber weiterzuempfehlen.
Weltweit sagen lediglich 29%, sie würden
stark dazu tendieren, ihren Arbeitgeber
einem Freund oder Kollegen als
Beschäftigungsmöglichkeit zu empfehlen.
In Amerika würden immerhin
42% der Studienteilnehmer ihren
Arbeitgeber Freunden oder Kollegen
ausdrücklich empfehlen.
In den Regionen APAC und EMEA wären
hingegen nur 28% bzw. 24% dazu bereit.
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Ihren Arbeitgeber einem Freund oder Kollegen als Beschäftigungsmöglichkeit empfehlen würden?
(Befragte mit den Angaben 9 & 10 auf einer Skala von 1–10, wobei 1 = „Würde ich definitiv nicht“ und 10 = „Würde ich definitiv“)Willingness to recommend employer
AMERIKA EMEA
42% 24%
APAC WELTWEIT
28% 29%
10. 10Kelly Global Workforce Index™
EINFLUSSFAKTOREN BEI DER WEITEREMPFEHLUNG DES ARBEITGEBERS
Von den Studienteilnehmern, die
ihren Arbeitgeber einem Freund oder
Kollegen als Beschäftigungsmöglichkeit
empfehlen würden, nennen 26% die
„Unternehmenskultur/-reputation“ als
Hauptkriterium für die Empfehlung.
Der zweitwichtigste Faktor ist mit
21% die „Möglichkeit zu persönlicher
Entfaltung/Weiterentwicklung“.
Der Aspekt „attraktive Vergütung/
Zusatzleistungen“ wurde dagegen
nur von einem kleinen Anteil
(10% der Befragten) als äußerst
bedeutend eingestuft.
Welche der folgenden Faktoren spielen in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihren Arbeitgeber weiterempfehlen würden, die größte
Rolle? (Weltweit, Befragte mit den Angaben 9 oder 10 auf einer Skala von 1–10, wobei 10 = „sehr wahrscheinlich ein Empfehlungsgrund“)
Unternehmenskultur/
-reputation
Möglichkeit zu
persönlicher
Entfaltung/
Weiterentwicklung
Interessante bzw.
anspruchsvolle
Arbeit
Persönliche
Erfüllung
(Work-Life-
Balance)
Attraktive
Vergütung/
Zusatzleistungen
Flexible
Arbeitszeit-
einteilung
Sonstige Möglichkeit
zur Telearbeit
(Arbeiten von
zu Hause/
aus der Ferne)
Factors influencing an Employer referral
26%
21%
17%
14%
10%
9%
2%
1%
11. 11Kelly Global Workforce Index™
EINFLUSS VON DIREKTEN VORGESETZTEN AUF DIE
MITARBEITERZUFRIEDENHEIT
Bisweilen wird gesagt: „Arbeitnehmer
trennen sich nicht von einer Firma, sie
trennen sich von ihren Managern.“
Mit Sicherheit ist der Einfluss von
Führungskräften auf die Arbeitsmoral und
Leistung ihrer Mitarbeiter beträchtlich.
Weltweit geben 63% der Befragten
an, ihr direkter Vorgesetzter übe
wesentlichen Einfluss darauf aus, wie
zufrieden und motiviert sie seien. In
der APAC-Region sind es sogar 68%.
In welchem Maße übt Ihr direkter Vorgesetzter Einfluss auf Ihre Zufriedenheit und Motivation am Arbeitsplatz aus? (Befragte
mit den Angaben 4 & 5 auf einer Skala von 1–5, wobei 5 = „erheblichen Einfluss“ und 1 = „überhaupt keinen Einfluss“)Impact of Direct Manager on Employee Satisfaction
AMERIKA EMEA
63% 60%
APAC WELTWEIT
68% 63%
12. 12Kelly Global Workforce Index™
WAS FÜHRUNGSKRÄFTE TUN MÜSSEN
Fordert man Arbeitnehmer
auf, über das Verhalten ihrer
Führungskräfte nachzudenken, so
werden einige Schlüsselelemente
aufgezeigt, mithilfe derer sich
Beziehungen zwischen Managern und
Mitarbeitern verbessern ließen.
Ganz oben auf der Liste stehen dabei
mehr Schulungsmöglichkeiten und
Kompetenzentwicklung. An zweiter Stelle
folgt, dass Manager besser darlegen
sollten, welche Verantwortlichkeiten
ihre Untergebenen haben und welche
Vorgaben und Ziele zu erreichen sind.
Die dritte Forderung bezieht
sich auf größere Transparenz in
der Kommunikation zwischen
Mitarbeitern und Führungskräften.
Was könnte Ihr direkter Vorgesetzter tun, um Ihre Zufriedenheit bzw. Ihre Motivation zu erhöhen, abgesehen von
den Bereichen Gehalt/Zusatzleistungen oder Beförderung? (Weltweit, Mehrfachnennungen möglich)
Klare Verantwortlichkeiten,
Vorgaben und Ziele
Fortbildungs-
möglichkeiten
Transparentere
Kommunikation
Angemessene,
zu bewältigende
Arbeitslast
Öffentliche
Anerkennung
Mehr
Autonomie
Sonstige
What managers need to do
53%
46%
37%
25%
23% 23%
8%
13. 13Kelly Global Workforce Index™
Für jeden von uns spielt die Arbeitswelt eine zentrale Rolle im Leben. Und die
Faktoren, die zu beruflichem Erfolg beitragen, sind komplex und miteinander
verflochten.
Es wird oft gesagt, dass die Arbeitszufriedenheit für diesen Erfolg von
entscheidender Bedeutung ist. Doch muss der Beruf darüber hinaus noch eine
ganze Bandbreite emotionaler, kultureller und wirtschaftlicher Bedürfnisse
befriedigen.
Wie sich die Menschen mit ihrer Arbeit fühlen, wie sie ihre Arbeit sehen und
wie sie sich für bestimmte Tätigkeiten entscheiden – all dies spielt für die
Personalentwicklung und das Personalmanagement eine wichtige Rolle.
VERSTEHEN „WIE ES LÄUFT“
TEIL 2
14. 14Kelly Global Workforce Index™
Die Erhebung hat den Arbeitnehmern
die Gretchenfrage gestellt: „Sind Sie
mit Ihrer Arbeit zufrieden?“. Etwa jeder
Zweite weltweit (52%) antwortete darauf
mit „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Die
Ergebnisse aus dem Jahr 2013 weichen
kaum von den Zahlen des Vorjahres ab.
Interessant sind allerdings die
geographischen Unterschiede. Die
Arbeitnehmer in der APAC-Region
sind durchweg zufriedener mit ihrer
Arbeitsstelle; hier geben 63% an,
„zufrieden“ bzw. „sehr zufrieden“ zu sein.
Das sind bedeutend mehr Menschen
als in den Wirtschaftsräumen
Amerika (53%) und EMEA (46%).
MITARBEITERZUFRIEDENHEIT
Sind Sie mit Ihrer Arbeit zufrieden? (% „zufrieden“ und „sehr zufrieden“ nach Regionen)Employee Happiness by region
30%
40%
50%
60%
70%
WeltweitAPACEMEAAmerika
2012
2013
15. 15Kelly Global Workforce Index™
Das Konzept von Mitarbeitertreue
gegenüber einem Arbeitgeber
hat im Sog des weltweiten
Konjunkturabschwungs arg gelitten.
Von daher überrascht es vielleicht
nicht, dass die Mitarbeitertreue
derzeit auf einem relativ niedrigen
Niveau ist – Tendenz fallend.
Insgesamt gingen die Werte von 29% im
Jahr 2012 auf 26% im Jahr 2013 zurück.
In den Regionen Amerika und APAC liegt
die Mitarbeitertreue noch über 30%; im
EMEA-Raum sind es jedoch lediglich
19% (im Jahr zuvor waren es noch 22%).
MITARBEITERTREUE
Im Vergleich zum Vorjahr: Empfinden Sie mehr oder weniger Treue gegenüber Ihrem Arbeitgeber? („mehr Treue“ nach Regionen)Employee Loyalty by region
10%
20%
30%
40%
50%
WeltweitAPACEMEAAmerika
2012
2013
16. 16Kelly Global Workforce Index™
Der entscheidende Faktor bei
der Wahl des Arbeitsplatzes ist
generationenübergreifend „persönliche
Erfüllung (Work-Life-Balance)“;
weltweit geben 38% diese Antwort.
Für ältere Arbeitnehmer spielt dieses
Kriterium noch eine etwas größere
Rolle als für ihre jüngeren Kollegen.
Als weiterer wichtiger Faktor
wird „persönliche Entfaltung/
Weiterentwicklung“ genannt (29%
weltweit). Allerdings deuten die
erhobenen Daten darauf hin, dass
dieser Aspekt an Bedeutung verliert, je
weiter die Menschen in ihrer beruflichen
Laufbahn fortgeschritten sind.
Auf Platz drei rangiert „Vergütung/
Zusatzleistungen“. Dieser Punkt spielt für
26% der Befragten rund um den Globus
eine wichtige Rolle; der Wert bleibt auch
im Generationenvergleich relativ stabil.
SCHLÜSSELFAKTOREN BEI DER ARBEITSPLATZWAHL
Welchen der folgenden Faktoren würden Sie Ihrer Entscheidung zugrunde legen, einen
bestimmten Job/Arbeitsplatz einem anderen vorzuziehen? (nach Generationen)
Key Factors influencing job choice
0%
10%
20%
30%
40%
50%
SonstigeSouveränität des
Unternehmens/
Wohlwollen
Vergütung/
Zusatzleistungen
Persönliche Entfaltung/
Wachstum
Persönliche Erfüllung
(Work-Life-Balance)
Baby Boomers
Generation X
Generation Y
Alle Generationen
17. 17Kelly Global Workforce Index™
Von den vielen Faktoren, die
Arbeitnehmer bei der Auswahl des
richtigen Arbeitsplatzes gegeneinander
abwägen, ist der Ort am wichtigsten;
dieses Kriterium nennen weltweit 54%.
Dicht darauf folgt die
„Unternehmensmarke/-reputation“.
Auch Aspekte, die mit der
Unternehmensleistung, der
Unternehmenskultur und mit
Zusatzleistungen in Zusammenhang
stehen, sind vielen Befragten wichtig.
ENTSCHEIDENDE FAKTOREN BEI DER ARBEITSPLATZBEWERTUNG
Welche Faktoren sind Ihnen am wichtigsten, wenn Sie einen potenziellen Arbeitgeber
oder eine Beschäftigungsmöglichkeit bewerten? (Weltweit)
Flexible
Arbeitszeit-
modelle
Langlebigkeit Umsatz-
zahlen
SonstigeFinanzielle
Leistung
Unternehmens-
kultur
Unternehmensmarke/
-reputation
Standort
Critical factors in job evaluation
54%
53%
51%
48%
41%
35%
21% 3%
18. 18Kelly Global Workforce Index™
Aus der Sicht des Arbeitnehmers
spielt vor allem ein Kriterium eine
entscheidende Rolle, wenn es die
Reputation eines Arbeitgebers zu
bewerten gilt: Beschäftigungsstabilität.
Weltweit geben überwältigende
75% der Befragten an, dass ein
stabiles Beschäftigungsumfeld
für sie höchste Priorität bei der
Bewertung der Reputation eines
potenziellen Arbeitgebers hat.
Als zweithäufigster Faktor wird eine
starke Führung genannt (50%), an dritter
Stelle rangiert Innovation (43%).
BEURTEILUNGSKRITERIEN FÜR DIE REPUTATION DES ARBEITGEBERS
Wenn Sie die Reputation eines potenziellen Arbeitgebers betrachten: Welche Faktoren sind dabei am wichtigsten? (Weltweit)
Stabiles
Beschäftigungsumfeld
Starke Führung Innovation Gute
Unternehmenskultur
Soziale
Verantwortung/
Menschen-
freundlichkeit
Sonstige
Determinants of Employer reputation
2%
31%
41%
43%
50%
75%
19. 19Kelly Global Workforce Index™
Der weltweite Konjunktureinbruch hat sich tiefgreifend darauf ausgewirkt, wie
Arbeitnehmer ihre Arbeit und ihre Arbeitgeber sehen. Mit dem Rückgang
der Konjunktur und den damit verbundenen Massenentlassungen ist
Arbeitnehmern auf der ganzen Welt die Arbeitsplatzsicherheit wichtiger
geworden als Gehaltserhöhungen und verbesserte Leistungen.
Viele Firmen, denen es über Jahrzehnte gelungen war, ihre Mitarbeiter an
sich zu binden, mussten die schwierige Entscheidung treffen, die betriebliche
Aktivität zurückzufahren und den Personalbestand zu reduzieren.
Und erst einige Jahre nachdem die Talsohle dieser Wirtschaftskrise
durchschritten ist, sehen wir die langfristigen Auswirkungen derartiger
Maßnahmen auf die Einstellungen und das Verhalten der Arbeitnehmer.
BLEIBEN ODER GEHEN?
TEIL 3
20. 20Kelly Global Workforce Index™
Weltweit gibt jeder dritte Befragte an,
er sei seinem Arbeitgeber gegenüber
„absolut engagiert“ – im Vergleich zum
Vorjahr (31%) nur ein leichter Anstieg.
Das Bild sieht rund um den Globus recht
unterschiedlich aus. Doch in allen Regionen
lässt sich ein Anstieg des Engagements
verzeichnen. Die höchsten Werte werden in
Amerika erreicht (40%), im Vergleich zu 34%
in der APAC- und 28% in der EMEA-Region.
ENGAGEMENT AM ARBEITSPLATZ
Wie verpflichtet bzw. „engagiert“ fühlen Sie sich gegenüber Ihrem derzeitigen Arbeitgeber?
(% „absolut engagiert“ nach Regionen)
Employee Committment to job by region
10%
20%
30%
40%
50%
WeltweitAPACEMEAAmerika
2012
2013
21. 21Kelly Global Workforce Index™
Beim Thema Arbeitgeberwechsel hat
sich die Zahl der Menschen verringert, die
beabsichtigen, sich nach einer Stelle in
einem anderen Unternehmen umzusehen.
Insgesamt wollen 63% der Arbeitnehmer
innerhalb des kommenden Jahres nach
einer Stelle in einem anderen Unternehmen
Ausschau halten; 2012 waren es noch
66%. Für diese Differenz zeichnet nahezu
allein ein starker Rückgang in Amerika
von 66% auf 56% verantwortlich.
In der Region APAC sind die
Jobwechselabsichten nur leicht
zurückgegangen: von 62% auf
61%; im Wirtschaftsraum EMEA
bleibt der Wert mit 67% stabil.
JOBWECHSELABSICHTEN
Haben Sie die Absicht, sich im Lauf des kommenden Jahres nach einer Stelle in einem
anderen Unternehmen umzusehen? („Ja“ nach Regionen)
Intention to switch job (by region
40%
50%
60%
70%
80%
WeltweitAPACEMEAAmerika
2012
2013
22. 22Kelly Global Workforce Index™
Viele Arbeitnehmer befinden sich in
ihrem derzeitigen Arbeitsverhältnis in
einem permanenten Unruhezustand.
Sie verbringen viel Zeit damit, über
andere Beschäftigungsmöglichkeiten
nachzudenken.
Weltweit geben 43% der Befragten
an, dass sie häufig darüber
nachdenken, ihre derzeitige Stelle
zu kündigen und zu einem anderen
Arbeitgeber zu gehen. Verglichen
mit den im Jahr 2012 erhobenen
37% ist das ein ziemlicher Sprung.
Die Zahl der Menschen, die sich häufig
gedanklich mit einer Kündigung
beschäftigen, ist in allen Regionen
gewachsen. Ein besonders hoher
Anstieg ist in der EMEA-Region zu
verzeichnen: von 43% auf 50%.
ARBEITNEHMER, DIE EINE KÜNDIGUNG IN BETRACHT ZIEHEN
Denken Sie häufig darüber nach, Ihre derzeitige Stelle zu kündigen und sich von Ihrem Arbeitgeber zu trennen? („Ja“ nach Regionen)Employees Contemplating Quitting
20%
30%
40%
50%
60%
WeltweitAPACEMEAAmerika
2012
2013
23. 23Kelly Global Workforce Index™
Selbst Arbeitnehmer, die mit
ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind,
verbringen viel Zeit damit, alternative
Beschäftigungsmöglichkeiten zu prüfen.
Weltweit geben mehr als die Hälfte aller
Befragten (55%) an, aktiv auf der Suche
nach einem besseren Job zu sein, obwohl
sie mit ihrem derzeitigen Arbeitsplatz
zufrieden sind – ein erheblicher
Anstieg im Vergleich zu 2012 (49%).
Dieser Trend zeichnet sich in allen
Regionen ab. Am aktivsten wird das
Job-Scanning im Wirtschaftsraum
EMEA betrieben (59%), gefolgt von den
Regionen APAC (57%) und Amerika (45%).
IMMER AUF DER SUCHE: „JOB-SCANNING“
Sind Sie aktiv auf der Suche nach besseren Arbeitsmöglichkeiten bzw. prüfen Sie den externen
Stellenmarkt, obwohl Sie mit Ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind? („Ja“ nach Regionen)
Constant job scanning by region
30%
40%
50%
60%
70%
WeltweitAPACEMEAAmerika
2012
2013
24. 24Kelly Global Workforce Index™
Mit einem Auge immer auf
den Stellenmarkt zu schielen
kann für diejenigen, die ständig
nach Alternativen suchen, eine
zeitaufwendige Beschäftigung sein.
Mehr als ein Viertel (29%) aller Suchenden
schaut ein- oder zweimal wöchentlich
und gut jeder Dritte (34%) sogar täglich
nach einer neuen Arbeitsmöglichkeit.
In der Region EMEA geben sogar
44% der Befragten an, dass sie täglich
einen Blick auf Stellenangebote werfen;
weitere 30% widmen sich ein- oder
zweimal wöchentlich dieser Tätigkeit.
HÄUFIGKEIT DES JOB-SCANNING
Wie oft schauen Sie sich nach einer besseren Arbeitsmöglichkeit um bzw. prüfen Sie den externen Stellenmarkt?
(Unter denjenigen, die dies aktiv tun, obwohl sie mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind; nach Regionen)
Frequency of Job scanning
0%
10%
20%
30%
40%
50%
Weniger als einmal pro MonatEin- bis zweimal pro MonatEin- bis zweimal pro WocheTäglich
APAC
EMEA
Amerika
Alle Länder
25. 25Kelly Global Workforce Index™
Die schwierigen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen haben die
Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehung in
vielen Unternehmen auf die Probe gestellt.
Und in den Köpfen mancher Mitarbeiter
spukt die Krise immer noch umher.
Die Arbeitnehmer scheinen insgesamt
weniger zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz
und legen großen Wert darauf, sich
andere Optionen offen zu halten.
Die Beziehung der Arbeitnehmer zu ihrer
Arbeit ist „geschäftsmäßiger“ geworden
– weniger emotionale Verbundenheit,
stattdessen eine eher rationale,
distanzierte Beurteilung von beruflichen
Perspektiven und Alternativen.
In dieser relativ unbeständigen Umgebung
fällen Arbeitnehmer schnell ein Urteil über
die Reputation ihrer Arbeitgeber und sind
bereit, wenn nötig, die Stelle zu wechseln.
Bemerkenswert ist auch: Die unterschiedliche
Dynamik der Konjunkturbelebung
rund um den Globus spiegelt sich im
Wirtschaftsraum EMEA in einem
FAZIT
NACH VORNE SCHAUEN, NICHT ZURÜCK
Für viele Arbeitnehmer hat sich das Gefühl der Bindung an ihren Arbeitgeber infolge der
weltweiten Finanzkrise erheblich verschoben. Dieses Phänomen prägt auch weiterhin das
Arbeitsverhältnis.
beträchtlich geringeren Optimismus wider
als in den Regionen Amerika und APAC,
wo die Bedingungen günstiger sind.