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FRÜHNEUHOCHDEUTSCHE
PERIODE
• zwischen 1350 und 1650
• Übergang zum Neuhochdeutschen
/ souveräne Sprachepoche
• Schwierigkeit: Fülle des
überlieferten Sprachmaterials
• • Schwächung des Kaisertums - Verfall des mittelalterlichen
Weltbildes: Partikularisierung, Föderalisierung, Säkularisierung
• • Aufschwung der Städte (neue Markt- und Kaufmanssiedlungen mit
korporativer Sozialgliederung; Ausbau kommunaler Verwaltungen):
Gegensatz zwischen wirtschaftlicher Bedeutung der Städte und
«bürgerlichen Freiheiten» einerseits und der lehnrechtlich-
ständischen Reichsverfassung andererseits
• 2. Phase der Ostkolonisation (Livland, Estland, Preußen) P
• Die Stadt wird zum
kulturbestimmenden
Raum (jedoch keine
bürgerliche Epoche/
Sprache)
• Die Folgen der Pest
veränderten das
bisherige
Wirtschaftssystem
• Die geistigen und
geistlichen Zentren der
Juden hatten sich nach
Osten verlagert, wo in den
Jeschiwen von Wien,
Krems und Wiener
Neustadt jüdische
Gelehrsamkeit blühte. Die
"Weisen Österreichs"
wirkten mit ihren Lehren
bis nach Venedig und
Oberitalien.
Das Heilige Römische Reich
1400
1648
Historischer
Hintergrund
• Entwicklung der Wissenschaft und Bildung. Gründung der ersten Universitäten auf deutschem Boden:
• die Universität Prag, gegründet von Kaiser Karl IV. im Jahre 1348;
• die Universität Wien (1365)
• die Universität Heidelberg (1386).
• Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg um 1446.
• Durchdringen der Ideen der Renaissance und des Humanismus nach Deutschland seit der ersten Hälfte des 16.
Jahrhunderts.
• Anfänge der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der deutschen Sprache:
• deutsch-lateinische Wörterbücher Dictionarium latino-germanicum von Petrus Dasypodius (1535) und
Dictionarium latino-germanicum von Johannes Frisius (1541);
• Grammatiken (zum Beispiel Ein Teutsche Grammatica von Valentin Ickelsamer (1534)) und Handbücher der
Rechtschreibung (zum Beispiel Orthographia von Fabian Frangk aus dem Jahre 1531)
• Sprachgesellschaften:
• Die Fruchtbringende Gesellschaft wurde 1617 von Fürst Ludwig von Anhalt gegründet. Sie hatte 890 Mitglieder.
Sie war die bedeutendste Sprachgesellschaft.
• Die Aufrichtige Gesellschaft von der Tanne wurde 1633 gegründet.
• Die Deutschgesinnte Genossenschaft wurde 1642 von Philipp von Zesen gegründet. Sie hatte 207 Mitglieder.
• Der Pegnesische Blumenorden wurde 1644 von Georg Philipp Hars-Dörffer gegründet und hatte 117 Mitglieder.
KULTURELLE ASPEKTE
• Eine Welle von Universitätsgründungen (Prag 1348, Wien 1365,
Heidelberg 1386, Köln, Erfurt, Leipzig, Rostock, Mainz, Tübingen) •
Entdeckungszeit (ab 1492)
• • anthropozentrische Orientierung im Humanismus und Renaissance
• Reformationsschriften Luthers, Bibelübersetzungen (1522 Neues
Testament, 1534 vollständig); Muttersprache (gemeines Teutsch)
gewinnt an Bedeutung
• • Buchdruck - Ausweitung der Textsorten - Ausgleichsbestrebungen -
Weg zur Standardsprache - Verschriftlichung des Lebens -
Bildungsgrad steigt
Medienrevolution: Buchdruck
Johannes Gensfleisch,
genannt Gutenberg (um
1400 in Mainz; † 3.
Februar 1468 ebenda)
Die Gutenberg-Bibel,
wegen der 42 Zeilen auch „B42“ oder „B-42“
genannt, entstand zwischen 1452 und 1454
in Mainz. Sie wurde in der Druckerwerkstatt
von Johannes Gutenberg gedruckt und gilt als eines
der wichtigsten Bücher der Inkunabulazeit (von
lat. incunabula, „Windeln, Wiege, Ursprung“) oder
Wiegendrucke werden die zwischen der Fertig-
stellung der Gutenberg-Bibel im Jahr 1454 und dem
31. Dezember 1500 mit beweglichen Lettern
gedruckten Bücher und Einblattdrucke bezeichnet).
Mit Hilfe des Angestellten Peter Schöffer, des Geld-
gebers Johannes Fust und etwa 20 weiterer Mitar-
beiter entstanden ca. 180 Exemplare. Neben den
ca. 150 auf Papier gedruckten Bibeln gab es etwa
30 Ausgaben auf Pergament. Die B42 ist die
Imitation einer Handschrift.
Martin Luther (10.11.1483 in Eisleben, † 18.02.1546
ebenda)
Martin Luthers Übersetzung des
Neuen Testaments (1522)

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  • 2. • zwischen 1350 und 1650 • Übergang zum Neuhochdeutschen / souveräne Sprachepoche • Schwierigkeit: Fülle des überlieferten Sprachmaterials
  • 3. • • Schwächung des Kaisertums - Verfall des mittelalterlichen Weltbildes: Partikularisierung, Föderalisierung, Säkularisierung • • Aufschwung der Städte (neue Markt- und Kaufmanssiedlungen mit korporativer Sozialgliederung; Ausbau kommunaler Verwaltungen): Gegensatz zwischen wirtschaftlicher Bedeutung der Städte und «bürgerlichen Freiheiten» einerseits und der lehnrechtlich- ständischen Reichsverfassung andererseits • 2. Phase der Ostkolonisation (Livland, Estland, Preußen) P
  • 4. • Die Stadt wird zum kulturbestimmenden Raum (jedoch keine bürgerliche Epoche/ Sprache) • Die Folgen der Pest veränderten das bisherige Wirtschaftssystem
  • 5. • Die geistigen und geistlichen Zentren der Juden hatten sich nach Osten verlagert, wo in den Jeschiwen von Wien, Krems und Wiener Neustadt jüdische Gelehrsamkeit blühte. Die "Weisen Österreichs" wirkten mit ihren Lehren bis nach Venedig und Oberitalien.
  • 6.
  • 7. Das Heilige Römische Reich 1400 1648
  • 8. Historischer Hintergrund • Entwicklung der Wissenschaft und Bildung. Gründung der ersten Universitäten auf deutschem Boden: • die Universität Prag, gegründet von Kaiser Karl IV. im Jahre 1348; • die Universität Wien (1365) • die Universität Heidelberg (1386). • Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg um 1446. • Durchdringen der Ideen der Renaissance und des Humanismus nach Deutschland seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. • Anfänge der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der deutschen Sprache: • deutsch-lateinische Wörterbücher Dictionarium latino-germanicum von Petrus Dasypodius (1535) und Dictionarium latino-germanicum von Johannes Frisius (1541); • Grammatiken (zum Beispiel Ein Teutsche Grammatica von Valentin Ickelsamer (1534)) und Handbücher der Rechtschreibung (zum Beispiel Orthographia von Fabian Frangk aus dem Jahre 1531) • Sprachgesellschaften: • Die Fruchtbringende Gesellschaft wurde 1617 von Fürst Ludwig von Anhalt gegründet. Sie hatte 890 Mitglieder. Sie war die bedeutendste Sprachgesellschaft. • Die Aufrichtige Gesellschaft von der Tanne wurde 1633 gegründet. • Die Deutschgesinnte Genossenschaft wurde 1642 von Philipp von Zesen gegründet. Sie hatte 207 Mitglieder. • Der Pegnesische Blumenorden wurde 1644 von Georg Philipp Hars-Dörffer gegründet und hatte 117 Mitglieder.
  • 9. KULTURELLE ASPEKTE • Eine Welle von Universitätsgründungen (Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1386, Köln, Erfurt, Leipzig, Rostock, Mainz, Tübingen) • Entdeckungszeit (ab 1492) • • anthropozentrische Orientierung im Humanismus und Renaissance • Reformationsschriften Luthers, Bibelübersetzungen (1522 Neues Testament, 1534 vollständig); Muttersprache (gemeines Teutsch) gewinnt an Bedeutung • • Buchdruck - Ausweitung der Textsorten - Ausgleichsbestrebungen - Weg zur Standardsprache - Verschriftlichung des Lebens - Bildungsgrad steigt
  • 10. Medienrevolution: Buchdruck Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg (um 1400 in Mainz; † 3. Februar 1468 ebenda) Die Gutenberg-Bibel, wegen der 42 Zeilen auch „B42“ oder „B-42“ genannt, entstand zwischen 1452 und 1454 in Mainz. Sie wurde in der Druckerwerkstatt von Johannes Gutenberg gedruckt und gilt als eines der wichtigsten Bücher der Inkunabulazeit (von lat. incunabula, „Windeln, Wiege, Ursprung“) oder Wiegendrucke werden die zwischen der Fertig- stellung der Gutenberg-Bibel im Jahr 1454 und dem 31. Dezember 1500 mit beweglichen Lettern gedruckten Bücher und Einblattdrucke bezeichnet). Mit Hilfe des Angestellten Peter Schöffer, des Geld- gebers Johannes Fust und etwa 20 weiterer Mitar- beiter entstanden ca. 180 Exemplare. Neben den ca. 150 auf Papier gedruckten Bibeln gab es etwa 30 Ausgaben auf Pergament. Die B42 ist die Imitation einer Handschrift.
  • 11. Martin Luther (10.11.1483 in Eisleben, † 18.02.1546 ebenda) Martin Luthers Übersetzung des Neuen Testaments (1522)