2. Johannes Piscator – ein Leben für die Bibel
1.Spuren in Herborn
2.Eine kurze Biographie
3.Die Hohe Schule Herborns
4.Herborn zur Zeit Piscators
5.Sein Bibelwerk
4. Grabplatte
Johannes Piscators I
• Johannes Piscator
• Vaterstadt Straßburg
• von Beruf Theologe
• in Lehre und Leben
• aufrechter Diener Christi
• der in Wort und Schriften 41 Jahre
lang
• an der berühmten Nassauischen
Schule
• die Sache der Kirche förderte
• geboren am 27. März 1546
• gestorben am 20. Juli 1625
• in seinem 80. Lebensjahr
5. • und
• Otilie Sinzigin
• seiner Ehefrau aus Trier
• der durch Frömmigkeit in Gott
• Liebe zu ihrem Gatten
• und Hilfsbereitschaft gegenüber den
Nächsten
• ausgezeichnete Frau, sie starb
• am 4.Februar im Jahre Christi 1622
• in ihrem 60. Lebensjahr
• wurde dies Denkmal in frommer
Erinnerung gesetzt
Grabplatte
Johannes Piscator II
6. 2. Eine kurze Biographie I
• Vide ut fias piscator hominum
• Humanistisch gebildet durch
Johann Sturm
• Theologisch u.a. durch Jakob
Andreä in Tübingen
• wandte sich 1574 Calvin zu
• 1574 verließ er deshalb Straßburg
7. 2. Eine kurze Biographie II
• 1576 auch das in diesem Jahr
lutherisch gewordene Heidelberg
• Schulrektor in Siegen
• Prof. in Neustadt a. d. Hardt
• Rektor in Moers
• 1584 berief ihn Graf Johann von
Nassau mit Olevian an seine neue
Akademie von Herborn
9. Nassau – Oranien II
• Nassau, nördlich der Lahn
• Graf Johann VI. v.
Nassau-Dillenburg
• Seit 1577 / 78 reformiertes
Bekenntnis
• Seit 1584 Hohe Schule Herborn
• Neben Genf und Leiden wichtigste
calvinistische Lehrstätte
11. Die Hohe Schule zu Herborn II
• Gegründet:
• Zur Ausbildung reformierter
Theologen
• Zur geistigen Abwehr der
Gegenreformation
• 1584 durch Graf Johann VI. von
Nassau-Dillenburg
12. Die Hohe Schule zu Herborn IIa
Der Calvinismus
Die lutherische Lehre von der Rechtfertigung des Menschen
allein durch den Glauben erweiterte der C. zur doppelten
Prädestinationslehre: Gottes Freiheit sei unendlich groß, und
er habe in seinem unerforschlichen Ratschluss von Ewigkeit
an vorherbestimmt, welcher Mensch für das ewige Heil
erwählt und welcher verdammt werde, ohne Rücksicht darauf,
wie der einzelne sich bewähre.
Die Bestimmung offenbare sich aber zu Lebzeiten in der
Häufigkeit des Kirchgangs, dem Glauben an Gott und der
Integration in die christliche Gemeinde.
Da auch materieller Erfolg als Zeichen der Auserwählung
interpretiert wurde, wurden die Gläubigen immer fleißbetonter
und genussfeindlicher, was die calvinistisch beeinflussten
Länder stark prägte.
Die sich auf Jean Calvin (1509 – 1564) berufende Kirche wird im
deutschsprachigen Raum Reformierte Kirche genannt. In
England, Schottland und Nordamerika wurzelt der
Puritanismus in Calvins Theologie.
13. Die Hohe Schule zu Herborn III
• Die bedeutendsten Lehrer der »Johannea«
waren:
• Caspar Olevian (Heidelberger Katechismus)
• Johannes Piscator (Bibel)
• Wilhelm Zepper (Kirchenordnung)
• Georg Pasor (Verfasser des vielbenutzten
ersten Lehrbuchs zum griech. NT und der
ersten griech. Grammatik des
neutestamentarischen Griechisch)
• Johann Heinrich Alsted (Enzyklopädie)
• Der Jurist Johannes Althusius (Politik)
14. Die Hohe Schule zu Herborn IV
• Internationaler Ruf
• Studenten aus vielen europäischen
Ländern
• Schweiz, Ungarn und den
Niederlanden
• Enge Beziehungen zum Rheinland
und Westfalen.
• Berühmtester Schüler: Jan Amos
Comenius
15. Die Hohe Schule zu Herborn V
• Die Föderaltheologie
• Von lat. Foedus = Bund
• Die Ausgangsfrage: Wie lässt sich die
ewige Einheitlichkeit des Heilshandelns
Gottes angesichts der Vielfalt seiner
Geschichte gestaltenden Offenbarungen
erfassen?
• Die Antwort: Gottes seit Ewigkeit
feststehender Heilswille vollzieht sich in
der Zeit stufenweise in Heilshandlungen
(Bünden: Noah, Abraham, Mose,
Christus).
16. Die Hohe Schule zu Herborn VI
• Petrus Ramus (1515-72), Hugenotte
• Seine wissenschaftliche Methode:
• „ausgehend von der Setzung eines
allgemeinen Begriffes (inventio)
schreitet der Ramist in seiner
Beweisführung durch zweiteilende
(dichotomische) Aufspaltung des
Begriffs (dispositio) vom Allgemeinen
zum Besonderen fort, wobei auf jeder
Erklärungsstufe klare begriffliche
Bestimmungen vorzunehmen sind.“
21. • Biblia
• Das ist:
• Alle bücher der H.Schrift
• Des alten und newen Testaments:
• Aus Hebreischer und Griechischer
spraach / in welchen sie anfangs von
den Propheten und Aposteln
geschriben / ietzund aufs new
vertheutscht:
22. • Auch eines ieden buchs und
capitels inhalt / samt Beygefügten
concordantzen /
• und angehengter erklärung der
tunckelngeschichten / worten /
reden / und sachen / aufs kürtzest
und äinfeltigst verfasset:
• Darneben sind auch bey einem
ieden capitel hinzugesetzt
allerhand nutzliche nootwendige
lehren:
23. • Ferner die Apocrypha, das ist / die
bücher / welche von alters an das
alte Testament angehengt werden /
• wiewol sie nicht durch
prophetischen gäist /
• noch in Hebreischer spraach
geschriben sind/
• aufs new vertheutscht:
24. • Item am ende eine Chronologia
oder Zeitregister / Historienregister
/ Landtafeln /
• und ein Summarischer Bericht von
den hauptstücken Christlicher
Religioon: wie auch / warumb / und
wie ein Christ die H.Schrift mit nutz
und erbawung lesen / anhören /
und betrachten solle und könne:
25. • Durch Johan Piscator /
• Professor der H.Schrift zu Herborn /
• mit raath und hülf Christliebender
gelehrter männer / derselben
dolmetschungen und erklärungen /
verfertiget.
• Die andere editioon.
• Gedruckt zu Herborn durch
Christoff Raben 1604.
28. Anhang
„An der Erstellung des Bibelindexes
arbeite ich schon zwei Jahre und neun
Monate, und doch konnte ich nicht
weiter als bis zum Buch der Weisheit
gelangen.“
29. Markus
8, 12 „12 Da seufzet er
(Jesus) in seinem
Geist / und
sprach: Was
suchet doch dies
Geschlecht ein
Zeichen? Amen
ich sage euch /
Wann diesem
Geschlecht ein
Zeichen wird
gegeben / so strafe
mich Gott.“
30. • So strafe mich Gott]
• Diese oder dergleichen Wort
müssen dabei verstanden werden /
• nach Art der hebräischen Sprache.
Erklärung
31. • (3. Fürwitz und Bosheit)
• Es gebührt dem Menschen nicht / dass
er dem Schöpfer und Herren
vorschreibe / wann und wie er dies oder
jenes möchte klar und offenbar
machen / auch bestätigen.
• Darum diejenigen, so die Religion mit
Zeichen und Wunder wollen bestätigt
haben, da sie doch schon genügsam
durch Christum ist bekräftigt worden,
die tun wie die Pharisäer, und
versündigen sich gröblich / v.11.12.
Lehre
32. Johannes
6, 11
„Solche sind gleich den
Säuen, welche die Eicheln
unter den Bäumen
auffressen, aber nicht über
sich sehen, zu schauen, wo
sie herkommen.“
34. Die Berner Bibel
• 1684 zur offiziellen Kirchenbibel
erklärt
• Revision der Züricher Bibel
abgelehnt
• Lutherbibel fand daneben
Verwendung
• 1846 NT
• 1848 AT zum letzten Mal aufgelegt
48. Der Faksimile-Nachdruck
• Die Piscator-Bibel-Dokumentation
• Die Geschichte der Piscator-Bibel seit 1602
• 61 Seiten, ca. 21x30 cm
• Mit ausführlicher Information über die
Ausbreitung und Wirkungsgeschichte
• als Softcover
• fest gebunden
– mit Leineneinband
– mit Lederrücken
– mit Voll-Leder-Einband (Sonderbestellung)
• herausgegeben von U. Bister im Jahr 2001
49. Der Faksimile-Nachdruck
• Die Piscatorbibel
• Neudruck des Neuen Testaments
• 2. Aufl. von 1604
• 2 Bände (19x25 cm), ca. 1000 Seiten
• Ergänzungsband mit Einführung und
Erläuterungen zur Piscatorbibel
• fest gebunden im Schuber
• herausgegeben von U. Bister,
September 2003
50. Der Faksimile-Nachdruck
• Die Piscatorbibel
• Neudruck des Alten Testaments – Band 1
• (5 Bücher Mose)
• 2. Aufl. von 1604
• 1 Band (19x25 cm), 544 Seiten
• fest gebunden
• herausgegeben von U. Bister, September
2007
51. Der Faksimile-Nachdruck
● Die Piscatorbibel
● Neudruck des Alten Testaments – Band 2
● (Josua bis Esther)
● 2. Aufl. von 1605
●
1 Band (19x25 cm), 676 Seiten
●
fest gebunden
●
herausgegeben von J. Bister, Juli 2011
52. Der Faksimile-Nachdruck
• Die Piscatorbibel
• Neudruck des Alten Testaments – Band 3
• (Hiob bis Hohelied)
• 2. Aufl. von 1605
• 1 Band (19x25 cm), 467 Seiten
• fest gebunden
• herausgegeben von J. Bister
• Erschienen im Dezember 2012
53. Der Faksimile-Nachdruck
• Die Piscatorbibel
• Neudruck des Alten Testaments – Band 4
• (Jesaja bis Maleachi)
• 2. Aufl. von 1605
• 1 Band (19x25 cm), 656 Seiten
• fest gebunden
• herausgegeben von J. Bister
• Erschienen im Dezember 2013
54. Der Faksimile-Nachdruck
• Die Piscatorbibel
• Neudruck der Apokryphen
• 2. Aufl. von 1606
• 1 Band (19x25 cm), 381 Seiten
• fest gebunden
• herausgegeben von J. Bister
• Erschienen im August 2014
55. Der Faksimile-Nachdruck
• Die Piscatorbibel
• Sonderband zum »Anhang des
Herbornischen Biblischen wercks«
Einführung und Auszüge aus dem Anhang der Piscatorbibel u.a.:
– Bedeutung der Abbreviaturen
– Titelregister, Zeitregister, Münzregister
– Landtafeln, Kartenmaterial
– Kommentare und Lehrstücke Johann Piscators
zur Heiligen Schrift
• fest gebunden, 1 Band (19x25 cm), ca.
140 S.
• herausgegeben von J. Bister
• Erschienen im August 2014