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Whitepaper
Application Management Simplified
Anforderungen und Veränderungen eines modernen Application
Management-Marktes




November 2010
Whitepaper                        Application Management Simplified                   November 2010




Editorial


Das Designerstück von der Stange oder ein Gourmetmenü aus der Großküche: Hervorragende
Qualität muss nicht zwangsläufig teuer sein. Das gilt vor allem auch für das effektive Management von
Applikationen. Hier sorgen industrialisierte Geschäfts- und Produktionsprozesse für marktfähige
Preise bei durchgehend hoher Qualität. Wenn IT-Dienstleister konsequent Industrialisierungsprinzipien
auf ihre Organisation übertragen, können sie Application Management Services (AMS) günstig
erbringen und Kostenvorteile an die Kunden weitergeben.

Den Wandel hin zu industrialisierten Prozessen hat Siemens IT Solutions and Services als einer der
ersten AMS-Anbieter geschafft. Durch die konsequente Industrialisierung unserer Serviceprozesse
konnten wir die Effizienz unseres Arbeitens um zirka 60% erhöhen. Entscheidend dabei: Kunden
brauchen nicht nur die Vorteile von industrialisierten Services, sondern auch individuelle Beratung.
Das haben sie in unserer Umfrage, die diesem Whitepaper zu Grunde liegt, deutlich gemacht. Diese
Anforderungen stehen nur scheinbar im Widerspruch, denn der Mehrwert für den Kunden liegt in der
Kombination von Industrialisierung mit individueller Kundenberatung. Im Idealfall funktioniert es
ähnlich wie bei der Suchmaschine Google: Es gibt eine Schnittstelle – in diesem Fall der Berater. Von
den komplexen Prozessen bekommt der Kunde nichts mit, wenn er den Dienst in Anspruch nimmt.
Hier sprechen wir von Application Management Simplified.

Es gilt die Balance zu halten zwischen einem Höchstmaß an Kosteneffizienz sowie an Flexibilität für
die Kunden. Ein guter Dienstleister bietet seinen Kunden also individuelle Application Management
Services, die auf deren spezifische Geschäftsprozesse zugeschnitten sind. Dabei setzt er auf eine
effiziente Kombination aus Beratung vor Ort und Offshore-Dienstleistungen. Mit Hilfe von
konsequenter Standardisierung der eigenen Prozesse und zentralem Knowledge Management ist ein
herausragender AMS-Anbieter zudem immer auf der Höhe der aktuellen Entwicklungen – sei es bei
Software-as-a-Service oder Cloud Computing. Kurz: Er betreibt und pflegt die Applikationen der
Kunden so, dass sie ein zuverlässiger Motor für die Geschäftsprozesse sind und bleiben.



Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen




Andreas Degenhardt




© PAC 2010                                                                           www.pac-online.com
Whitepaper                                        Application Management Simplified                                          November 2010




Inhalt


1.	
   Management Summary ..................................................................................................... 5	
  
2.	
   Die aktuelle Lage am Application Management-Markt .................................................. 7	
  
3.	
   Die Eckpunkte des Modernen Application Managements .......................................... 13	
  
   3.1.	
   Neue Anforderungen der Geschäftsbereiche ............................................................ 14	
  
   3.2.	
   Evolution des Application Managements................................................................... 18	
  
4.	
   Die Eigenschaften eines modernen Application Management-Dienstleisters ......... 22	
  
   4.1.	
   Unterscheidungsmerkmale moderner Application Management-Anbieter ................ 23	
  
   4.2.	
   Application Management Simplified .......................................................................... 25	
  
5.	
   Application Management Services: Mehr Wert und weniger Risiko statt mehr
       Kosten .............................................................................................................................. 27	
  
6.	
   Über Siemens IT Solutions and ServIces ..................................................................... 30	
  




© PAC 2010                                                                                                                 www.pac-online.com
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Abbildungen


Abbildung 1: Tag-Cloud „Innovation“.................................................................................... 10	
  
Abbildung 2: Vergleich der wichtigsten Zielprioritäten untereinander nach Regionen ......... 11	
  
Abbildung 3: Argumente für Application Management ......................................................... 13	
  
Abbildung 4: Anforderungen an Application Management-Dienstleister .............................. 14	
  
Abbildung 5: Analyse der Preismodelle nach Wirtschaftsraum............................................ 16	
  
Abbildung 6: Tag-Cloud „Service-Level“ .............................................................................. 17	
  
Abbildung 7: Entwicklung des Application Management-Markts.......................................... 18	
  
Abbildung 8: Reifegrad der Anwendungsherausgabe.......................................................... 20	
  
Abbildung 9: Tag-Cloud „Schwächen“.................................................................................. 24	
  




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Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010




             1.    MANAGEMENT SUMMARY


       5     Quo vadis Application Management: Im Spannungsfeld zwischen
             niedrigen Kosten und höchster Qualität

             Was genau erwarten Entscheider von Application Management Services
             (AMS)? Diese schlagen eine Brücke zwischen klassischem IT-Outsourcing
             und der Systemintegration beziehungsweise der IT-Beratung. Das macht
             Application Management zu einem heiß umkämpften Segment. Zugleich
             wächst der Markt in den kommenden vier Jahren weltweit um über 8%, wie
             Marktanalysen von Pierre Audoin Consultants (PAC) aufzeigen. In einer
             repräsentativen Umfrage im Sommer 2010 wurde nun herausgearbeitet,
             welche individuellen Eigenschaften die Märkte für Applikations-Management
             im angelsächsischen Raum (Großbritannien und USA) sowie in der DACH-
             Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) aufweisen.

             Wachstumstreiber Nummer 1 ist demnach in beiden Märkten der Zwang zur
             Kostenreduktion in der Unternehmens-IT. Aber nicht nur aus monetärem
             Interesse lagern Entscheider ihre Applikationen an Dienstleister aus,
             vielmehr muss die Balance zwischen Preis und Leistung passen. Außerdem
             wünschen die Unternehmen flexible Abrechnungsmodelle. In beiden
             Märkten   lehnen   Entscheider     mehrheitlich   ab,    dass    die     Leistungen
             ausschließlich offshore erbracht werden. Stattdessen präferieren sie einen
             Ansprechpartner vor Ort – einen „Single Point of Contact“. In dem
             Spannungsfeld zwischen niedrigen Preisen und dem Wunsch nach lokaler
             Verfügbarkeit bewegen sich die Anbieter von Application Management
             Services. Gleichzeitig müssen sie neue Trends wie Software-as-a-Service im
             Auge behalten, um keine Marktanteile zu verlieren.

             Zudem haben die Entscheider in den beiden untersuchten Zielmärkten
             durchaus unterschiedliche Ziele, wenn sie die Betreuung ihrer Applikationen
             auslagern:    Steht     in   der    DACH-Region          neben         der   hohen
             Anwenderzufriedenheit die Standardisierung der Anwendungslandschaft im
             Vordergrund, legen die angelsächsischen Unternehmen vor allem Wert auf
             die   Reduktion       von    Anwendungsfehlern.         Die     partnerschaftliche
             Zusammenarbeit mit dem AMS-Anbieter halten Entscheider in beiden
             Märkten für besonders wichtig, ebenso wie die Eigeninitiative des
             Dienstleisters in Bezug auf Optimierungspotenzial in der Applikations-


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Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010




             Landschaft. Schließlich sollen die Applikationen die zu Grunde liegenden
             Geschäftsprozesse optimal unterstützen. Der Trend geht deshalb in
             Richtung „Transformational Outsourcing“, also zur Beratung des Kunden

       6     darüber, wie er seine Prozesse und Anwendungen nach der Auslagerung
             optimieren     kann.   Grundsätzlich   gilt:   Der    Dienstleister   muss     die
             kundenspezifischen       Prozesse      sowie      die     branchenspezifischen
             Anforderungen beim Kunden kennen, um die Anwendung optimal an die
             Geschäftsprozesse      anzupassen.     Erst    dann     kann    von    Application
             Management Simplified gesprochen werden. Mehr dazu erfahren Sie in
             diesem Whitepaper.



             Methodik

             Siemens IT Solutions und Services hat die Pierre Audoin Consultants (PAC)
             GmbH beauftragt, den aktuellen Stand des Application Management-
             Marktes in ausgewählten Ländern zu untersuchen und die Eigenschaften
             und   Anforderungen      eines   modernen      Application     Managements     zu
             beschreiben.

             Ergebnis dieser Untersuchung ist das vorliegende Whitepaper „Application
             Management Simplified“, in das neben der umfangreichen Marktexpertise
             der PAC-Berater ebenfalls eine weltweit angelegte Umfrage mit über
             145 Teilnehmern sowie ausgesuchte Interviews mit Kunden von Siemens IT
             Solutions and Services eingeflossen sind.




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Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010




                                          2.       DIE AKTUELLE LAGE AM APPLICATION
                                                   MANAGEMENT-MARKT
               7
                                          Die zunehmende Fülle unterschiedlicher Applikationen innerhalb eines
                                          Unternehmens stellt IT-Verantwortliche immer öfter vor die Herausforderung,
                                          der Anwendungslandschaft in wirtschaftlichen Maßstäben Herr zu werden
                                          und gleichzeitig den Bedarf der Fachabteilungen nach technologischen
                                          Weiterentwicklungen oder Anpassungen an sich verändernde wirtschaftliche
                                          und gesetzliche Rahmenbedingungen zu bedienen. Bei zumeist starren
                                          Kontingenten an verfügbaren Ressourcen bedarf es einer konsequenten
PAC definiert Application Management
als die Pflege und Erweiterung einer      Priorisierung     der   Aufgaben       und   der     Unterstützung      durch     externe
existierenden   Anwendung,       unter    Dienstleister, um den Aufgaben einer IT Abteilung weiterhin effizient gerecht
Umständen ebenfalls die anfängliche
Entwicklung    dieser     Anwendung,      werden zu können.
verbunden mit der Verpflichtung, zuvor
festgelegte Service-Level-Agreements      Application Management nennt sich die Form der Dienstleistung, die sich
(SLAs) zu einem bestimmten Preis zu
erfüllen.                                 dieser Problemstellung annimmt und sich in den letzten Jahren fest am
Application      Management-Verträge      Markt    etablieren     konnte.   Dabei      waren     es   vor   allem    Länder    wie
können sowohl kundenspezifische
Softwareentwicklungen      als   auch     Großbritannien, Frankreich, Skandinavien oder die USA, die bereits über
Standardsoftwarepakete      abdecken.     einen reifen Outsourcing-Markt verfügten und in denen sich diese Form der
Gegebenenfalls werden Mitarbeiter
vom Auftraggeber zum Dienstleister        Dienstleistung zuerst etablieren konnte.
transferiert, wobei PAC hier jedoch
zwischen Application Management und       In Deutschland setzte sich dieses Marktsegment vergleichsweise spät
Application Outsourcing unterscheidet.
                                          durch,    konnte      dafür   jedoch    in   den     jüngsten     Jahren    zweistellige
Letzteres wird definiert als das
Outsourcing     einer    übergreifenden   Wachstumsraten          aufweisen.     Gleiches      gilt   für   die   angrenzenden,
Applikationskette inklusive der Server-
Infrastruktur   und    entsprechenden     deutschsprachigen Nachbarländer, welchen für die kommenden drei Jahre
Betriebssystemen.                         eine ebenso positive Entwicklung prognostiziert wird.

                                          Als starker Wachstumstreiber dieses Marktes kann dabei länderübergreifend
                                          der Zwang zur Kostenreduzierung bei IT-Verantwortlichen genannt werden,
                                          der weiterhin allgegenwärtig ist und sich in den kommenden Jahren
                                          voraussichtlich verstärken wird. Folglich finden sich heutzutage kaum noch
                                          Application Management-Verträge, die keine Leistungserbringung aus einem
                                          Land     mit    niedrigen     Lohnkosten     berücksichtigen.      Diese     Form    der
                                          kostengünstigen Lieferung wird je nach Land als near- oder offshore
                                          bezeichnet und ermöglicht es Dienstleistern, den Preisvorstellungen ihrer
                                          Kunden flexibel entgegen zu kommen.

                                          Zudem resultiert die zunehmende Internationalisierung von Unternehmen,
                                          sowohl in Form des organischen Wachstums als auch durch Fusionen und

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                                           Übernahmen, in konstant anwachsenden, heterogenen Anwendungs-
                                           landschaften. Um ein effizientes Arbeiten weiterhin sicherzustellen, bedarf
                                           es der globalen Konsolidierung und Standardisierung dieser Systeme.

               8                           Application Management stellt hierbei ein einfaches und kostengünstiges
                                           Werkzeug dar.

                                           Darüber hinaus sind Unternehmen dazu übergegangen, durch so genannte
                                           Multi-Sourcing-Ansätze die Betreuung ihrer Hardware- und Software-
                                           Infrastrukturen auf mehrere Dienstleister zu verteilen, um hierbei von den
                                           spezifischen Fähigkeiten einzelner Anbieter profitieren zu können. Dies
                                           fördert auch die Entwicklung der Application Management-Märkte, waren
                                           doch diese Dienstleistungen in der Vergangenheit oftmals lediglich ein Teil
                                           größerer Outsourcing-Verträge.

                                           Gleichzeitig unterliegt der Markt auch zahlreichen Faktoren, die das
                                           Wachstum der nächsten Jahre beeinträchtigen werden.

Innerhalb der letzten Jahre hat sich die   Beispielsweise ist der Wettbewerb in diesem Markt vergleichweise stärker
Wettbewerbssituation deutlich ver-
schärft, so dass sich mittlerweile         als in anderen Segmenten. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass
klassische Outsourcing-Anbieter, Sys-
                                           Application Management eine Disziplin ist, welche die Brücke zwischen dem
tem-Integratoren     sowie    Offshore-
Dienstleister in diesem Markt positio-     klassischen IT-Outsourcing und dem Segment der Systemintegration und IT-
nieren.
                                           Beratung schlägt. In diesem Markt bewegen sich folglich nicht nur reine
Zu den führenden Anbietern in diesem
Umfeld zählen Unternehmen wie              Outsourcing-Anbieter sondern ebenfalls Dienstleister, die ihre Wurzeln im IT-
Accenture, IBM, CSC, Siemens IT
Solutions and Services, T-Systems,         Projektgeschäft haben. Hinzu kommen zahlreiche indische Unternehmen,
Logica, Infosys und TCS.                   die sich durch ihre effizienten Kostenstrukturen attraktiv in diesem Markt
                                           positionieren können und daher versuchen, Marktanteile durch neue Kunden
                                           in Europa und den USA zu gewinnen. Resultat dieser komplexen
                                           Anbieterlandschaft ist zum einen ein starker Preisdruck, der das reine
                                           Volumen dieser Märkte nur reduziert anwachsen lassen wird, obwohl die
                                           Zahl der Unternehmen, die Application Management-Dienstleistungen
                                           beziehen werden, voraussichtlich zunehmen wird. Zum anderen sind IT-
                                           Dienstleister dazu aufgefordert, ihre Position in diesem Markt stärker von der
                                           Konkurrenz abzugrenzen, um eine Sichtbarkeit für ihre bestehenden und
                                           zukünftigen Kunden weiterhin gewährleisten zu können. Sollte dies nicht
                                           mehr über den Preis allein möglich sein, müssen hier andere Argumente,
                                           wie beispielsweise der Stellenwert des Kunden oder die Qualität der
                                           Leistung kommuniziert werden.

                                           Gleichzeitig sorgen neue Trends dafür, dass in Zukunft Umsätze dieses
                                           Marktes in andere Segmente abwandern werden. Durch die Nutzung von
                                           „Software-as-a-Service“ (SaaS) wird sich der Bedarf an Application

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Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010




                                         Management-Dienstleistungen, als logische Konsequenz weniger komplexer
                                         Anwendungslandschaften, reduzieren. Gleichzeitig werden diese Bedarfe
                                         voraussichtlich von Software-as-a-Service-Anbietern und deren Partnern

               9                         selbst bedient werden.

                                         In den eingangs erwähnten Wachstumsmärkten der DACH-Region sind es
                                         unterdessen     noch     andere   Herausforderungen,      welche      die   weitere
                                         Entwicklung dieses Segments beeinflussen werden. Bestimmt werden hier
                                         die Themen durch die vergleichsweise weniger reife Marktsituation.
In Österreich und in der Schweiz
                                         Zwar verfügt der Application Management-Markt in Österreich durch die
bewegt sich das typische Volumen
eines Application Management-Deals       sowohl     historische   als   auch    konstant   fortlaufende    Expansion     der
innerhalb der letzten Jahre zwischen
5 Mio. Euro und 30 Mio. Euro Total       Unternehmen nach Osteuropa über das signifikante Wachstumsargument
Contract Value (TCV).
                                         eines ständigen Konsolidierungs- und Standardisierungsbedarfs der IT, doch
In reifen Märkten wie Deutschland,
Amerika oder Großbritannien bewegen
                                         lässt das geringe Volumen dieses Marktes sowie die vergleichsweise sehr
sich die Volumina bis in die mittleren   späte Akzeptanz des Themas Outsourcing in Österreich darauf schließen,
dreistelligen Millionenbeträge.
                                         dass Application Management auch in den kommenden Jahren vor allem ein
                                         Nischensegment bleiben wird. Ein ausschlaggebender Grund hierfür ist die
                                         starke Dominanz von Kleinunternehmen (99% der Unternehmen in
                                         Österreich     beschäftigen     weniger     als   100 Mitarbeiter).    Application
                                         Management ist jedoch erst für Unternehmen ab einer gewissen Größe und
                                         entsprechend      gewachsenen         Anwendungslandschaft       interessant.   Ein
                                         ähnliches Phänomen ist ebenfalls im Nachbarland Schweiz zu beobachten.
                                         Auch hier prägen viele Kleinstunternehmen das wirtschaftliche Panorama.
                                         Dennoch zeigt sich der Application Management-Markt deutlich stärker
                                         gewachsen, was vor allem auf den gewichtigen Bankensektor sowie auf
                                         viele    Hauptgeschäftsstellen    internationaler    Industrieunternehmen       als
                                         Abnehmer dieser Dienstleistungen zurückzuführen ist. Gerade in diesem
                                         Umfeld sind es kundenspezifische Anwendungen und Legacy-Systeme, die
                                         zur weiteren Betreuung an externe Partner herausgegeben werden.

                                         Die Kenntnisse der lokalen Anforderungen sind für Anbieter von Application
                                         Management-Dienstleistungen von besonderer Bedeutung, da es oftmals
                                         diese Expertise ist, auf deren Basis sie von IT-Verantwortlichen mit der
                                         Betreuung einer Anwendung oder Anwendungslandschaft ausgewählt
                                         werden. In einer repräsentativen Umfrage, durchgeführt im Sommer 2010,
                                         kann PAC aufzeigen, dass 35% der befragten, deutschsprachigen
                                         Unternehmen eine Leistungserbringung aus der DACH-Region heraus
                                         bevorzugen würden, für ca. 57% würde sie in Frage kommen. Dahingegen
                                         lehnen 75% der befragten Unternehmen eine ausschließliche Leistungs-


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             erbringung aus Offshore-Ländern, wie beispielsweise China, Indien oder
             Russland ab, lediglich 24% können sich eine solche Zusammenarbeit
             vorstellen. Diese Aussagen zeigen das Spannungsfeld zwischen gefordert

     10      niedrigen Preisen und dem Anspruch der lokalen Verfügbarkeit, Sicherheit
             und Vertrautheit, welches den Application Management-Markt bestimmt.
             Deutlicher     wird    dieser    Interessenskonflikt     im      angelsächsischen
             Wirtschaftsraum. 91% der befragten Unternehmen aus den Vereinigten
             Staaten und Großbritannien würden eine exklusive Leistungserbringung aus
             dem Heimatland bevorzugen, sollte diese zu einem attraktiven Preis
             angeboten werden. Allerdings lehnen lediglich 40% der Unternehmen eine
             Dienstleistung aus einem Offshore-Land ab. Der Wunsch nach lokaler
             Zusammenarbeit ist folglich ungleich stärker als in der DACH-Region, jedoch
             wird   diese   Befindlichkeit   vergleichsweise      schneller   hinsichtlich    des
             gewichtigen Preisarguments abgelegt. Ein wichtiger Grund hierfür ist die
             deutlich größere Erfahrung, die Unternehmen in diesem Wirtschaftsraum
             bereits mit Offshore-Dienstleistern sammeln konnten.

             Die Reife dieser Märkte sowie die Entwicklungen in weiteren, großen
             Abnahmeregionen dieser Dienstleistung, wie Deutschland oder Frankreich,
             bewirken eine konstante Veränderung der Anforderungen seitens IT-
             Verantwortlicher      und   folglich   eine   sich     wandelnde        Form      der
             Zusammenarbeit, weg von der reinen Bringschuld eines Dienstleisters hin zu
             einer flexiblen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Innovation in der
             Service-Erbringung spielt dabei eine wesentliche Rolle, unterliegt jedoch
             gleichzeitig einer Vielzahl von individuellen Definitionen, wie in der folgenden
             Abbildung dargestellt wird.




                                                               Abbildung 1: Tag-Cloud „Innovation“



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             Doch nicht nur die Definitionen, auch die Vorstellungen darüber, was mit
             Application Management erreicht werden soll, verändern und unterscheiden
             sich teilweise deutlich zwischen den einzelnen Regionen.

     11      So sind es in der DACH-Region vor allem die Standardisierung der
             Anwendungslandschaft sowie eine Erhöhung der Anwenderzufriedenheit,
             die 49% bzw. 44% der Befragten als wichtigstes Ziel mit der Herausgabe der
             Anwendungsbetreuung verfolgen. Des Weiteren wurden die Reduktion der
             IT-Kosten sowie die Erhöhung der Kostentransparenz als weitere wichtige
             Ziele genannt. In amerikanischen und britischen Unternehmen sind es vor
             allem die Erhöhung der Anwenderzufriedenheit sowie die Reduktion von
             Anwendungsfehlern, die mit 94% und 88% ganz oben auf der Prioritätenliste
             stehen. Zudem werden eine Erhöhung der (Kosten-) Transparenz sowie eine
             Übertragung des Risikos als wichtige Ziele angesehen, die es mit einem
             Application Management-Vertrag zu erreichen gilt. Im Gegensatz zur DACH-
             Region werden die Standardisierung der Anwendungslandschaft sowie der
             Supportprozesse in den USA und Großbritannien jedoch als weniger
             wichtige Ziele angesehen.




                         Abbildung 2: Vergleich der wichtigsten Zielprioritäten untereinander nach Regionen



             Es zeigt sich weiter, dass in beiden Regionen während wirtschaftlicher
             Krisenzeiten eine Freistellung von Mitarbeitern für andere IT-Projekte als
             gänzlich unwichtiges Argument für Application Management angesehen
             wird. Diese Einstellung verändert sich, sobald sich ein Unternehmen in einer
             wirtschaftlichen Aufschwungphase befindet. Dann wird die mögliche
             Freistellung von Ressourcen oftmals als Verkaufsargument auf den Tisch
             gebracht. Dies zeigt vor allem eins: die Anforderungen an einen Application


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             Management-Anbieter sind so variantenreich wie die einzelnen Business-
             Anforderungen an jeden potentiellen Nutzer dieser Dienstleistung.



     12




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             3.    DIE ECKPUNKTE DES MODERNEN
                   APPLICATION MANAGEMENTS
     13
             Klassifizieren lässt sich die Diskussion über Application Management in die
             Gruppen Mehrwert, Risiko und Kosten. In jeder dieser Klassen können
             gewichtige Argumente für die externe Betreuung einer Anwendung oder
             einer Applikationslandschaft gefunden werden, welche in der nachfolgenden
             Abbildung angedeutet werden.




                                               Abbildung 3: Argumente für Application Management



             Gleichzeitig   zeigt   diese     Klassifikation       auf,       wie    vielfältig    die
             Interessensgruppen sind, die sich mit dem Thema beschäftigen. Waren es
             vor ein paar Jahren ausschließlich IT-Verantwortliche, die in eine solche
             Entscheidung    involviert   wurden,   so     sind    es      heute     verschiedenste
             Führungskräfte, vom Finanzvorstand über den Geschäftsbereichsleiter bis
             zum   operativen   Geschäftsführer,     die    sich     für     die    Effektivität   der
             Anwendungsbetreuung interessieren. Der Grund dafür liegt auf der Hand. In
             kaum einem Wirtschaftszweig dient die IT noch lediglich als „elektronischer

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             Rechenschieber“ sondern hat sich zu einem bedeutenden Werkzeug
             entwickelt, um unmittelbaren Einfluss auf die Geschäftsprozesse und somit
             die Entwicklung des Unternehmens ausüben zu können.

     14      Durch diese Wandlung in der Bedeutung der IT haben sich auch die
             Anforderungen der Geschäftsbereiche an die Pflege und Weiterentwicklung
             der Anwendungen verändert.




             3.1. Neue Anforderungen der Geschäftsbereiche


             Die zuvor getroffenen Klassifikationen bleiben dabei erhalten. Es sind
             weiterhin der Preis, die Schaffung von Werten, oder anders ausgedrückt die
             Qualität der erbrachten Leistung sowie die Unterstützung des operativen
             Geschäfts, also die Handhabung von Risiken, die sich für einen Nutzer von
             Application   Management-Dienstleistungen           als    relevant    herausstellen.
             Deutlich zeigt sich, dass ein ansprechendes Preis-/Leistungsverhältnis
             sowie    Flexibilität    hinsichtlich    des     Abrechnungsmodells             wichtige
             Anforderungen an einen Serviceanbieter sind. Bis zu 70% der befragten
             Unternehmen bezeichnen diese Argumente als wichtige Anforderungen an
             Ihren Vertragspartner.




                                Abbildung 4: Anforderungen an Application Management-Dienstleister


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             Ungleich wichtiger für nahezu alle angesprochenen IT-Verantwortlichen ist
             jedoch die Qualität und Kompetenz des Dienstleisters. So geben über 90%
             der   Befragten       an,   dass   die   Branchen-   und    Prozess-      sowie   die

     15      Technologiekompetenz eines Anbieters ein wichtiges, letztere für über 70%
             sogar    ein   ausschlaggebendes         Argument    bei    der    Auswahl     eines
             Dienstleisters ist.

             Gleichzeitig ist es vergleichsweise bedeutungslos, wie der Anbieter seine
             Leistungserbringung organisiert hat. Weder die Aussicht auf ausgeprägte
             Onsite-Ressourcen noch die entsprechenden Offshore-Pendants erweisen
             sich als wichtige Argumente bei der Aushandlung der Zusammenarbeit.
             Wichtig ist, dass die Arbeit kundenspezifisch, also ausgerichtet auf die
             jeweilige Branche und Prozesse, mit einer ansprechenden Qualität erbracht
             wird. Sogar das Argument der Sprachbarriere verliert an Bedeutung.
             Weniger als 50% der Befragten geben an, dass diese die Entscheidung
             hinsichtlich einer Herausgabe der Anwendungsbetreuung überhaupt noch
             beeinflusst. Des Weiteren geben knapp 70% der befragten Unternehmen
             aus dem deutschsprachigen Wirtschaftsraum an, dass Englisch als
             Projektsprache weitestgehend akzeptiert wird. Die Erfahrung zeigt jedoch,
             dass hierbei oftmals noch der Wunsch Vater des Gedanken ist.

             Zieht man ferner in Erwägung, dass Argumente wie die Innovationsfähigkeit
             eines Anbieters oder die Industrialisierung der Delivery-Modelle zwar als
             wichtig, vergleichsweise aber selten als ausschlaggebend erachtet werden,
             so zeigt sich deutlich die Ambivalenz dieses Marktes.

             Feststellen lässt sich, dass es in den Anforderungen nicht mehr
             ausschließlich um monetäre Interessen geht, sondern vielmehr die Balance
             zwischen einem ansprechenden Preis und der dafür erbrachten Leistung die
             Nutzer dieser Dienstleistung zufrieden stellen muss. Wenn man diesen
             Aspekt genauer betrachtet, zeigt sich, dass der Preis zwar flexibel und auf
             die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt sein muss, gleichzeitig jedoch eine
             feste Kalkulationsbasis wertgeschätzt wird. Vor allem Kunden mit größeren
             Vertragsvolumina wünschen sich zunehmend eine einfache und flexible
             Zusammenarbeit mit Ihrem Dienstleister auf Basis transparenter und
             nachvollziehbarer Preismodelle. Allerdings sollte es mittlerweile für einen
             etablierten Anbieter am Markt kein Problem mehr darstellen, diese
             Transparenz auch kleineren Kunden anzubieten.

             Die Analyse der aktuell gängigsten Preismodelle zeichnet ein entsprechend
             heterogenes Bild und deutet darauf hin, dass sich die Anbieter von

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             Application Management bereits stark um eine weitreichende Flexibilität
             hinsichtlich ihrer Preismodelle bemühen.

             Es zeigt sich, dass in beiden Wirtschaftsräumen die am häufigsten

     16      nachgefragten Preismodelle – Basispreis plus variablem Anteil, Service-
             basiert und Festpreis in der DACH-Region sowie Time & Material, Service-
             basiert und Transaktions-basiert in Großbritannien und den USA – oftmals
             auch die am meisten genutzten sind. Dies lässt bereits auf eine gute
             Abdeckung der Kundenbedürfnisse schließen. Einzig im angelsächsischen
             Raum geben 86% der befragten Unternehmen an, dass sich ein Nutzer-
             basiertes Preismodell gut für ihr Geschäft eignen würde. Dieses ist jedoch
             erst bei ca. 40% der Unternehmen Bestandteil der Verträge.




                                        Abbildung 5: Analyse der Preismodelle nach Wirtschaftsraum


             Gleichzeitig zählen Preismodelle, in denen sich Anbieter und Kunden die
             Vorteile einer realisierten Kostenreduktion, Qualitäts- oder Effizienz-
             steigerung teilen, zu den in beiden Regionen am seltensten genutzten und
             nachgefragten Optionen. Darüber hinaus ist auch die ausschließliche
             Abrechnung auf Basis der abgearbeiteten Incidents vor allem im
             englischsprachigen Raum ein weniger beliebtes Modell.

             Stellt man dem die Erwartungshaltung der Nutzer gegenüber, so zeigt sich,
             dass es vor allem eine ausnahmslose Verfügbarkeit der Applikationen sowie
             kurze Reaktionszeiten der Dienstleister sind, welche die Balance in der
             Zufriedenheit der Kunden herstellen.




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             Befragt nach den wichtigsten Service-Level-Agreements (SLA), die ein
             Dienstleister zu erfüllen hat, erweisen sich weiter die Qualität des Service
             sowie eine partnerschaftliche Zusammenarbeit als ausschlaggebende

     17      Indikatoren eines Application Management-Vertrages. Erst nachfolgend
             kommen Faktoren wie Kostenreduktion, Datensicherheit oder ein gutes
             Projekt-Management ins Spiel.




                                                           Abbildung 6: Tag-Cloud „Service-Level“


             Doch es stellt sich ebenso heraus, das nicht nur Service-Level-Agreements
             ein wichtiger Aspekt für die Zufriedenheit der Kunden sind. Befragt nach
             dem häufigsten Grund, warum man nach Erfüllung aller vereinbarten SLAs
             mit der Leistungserbringung seines Vertragspartners trotzdem nicht
             zufrieden sei, wird vor allem eine fehlende Proaktivität seitens des Service-
             Anbieters als Hauptursache genannt. Was der Markt an dieser Stelle
             verlangt, ist die Initiative der Dienstleister, die Systeme und Prozesse der
             Kunden im Sinne einer Dienstleistung stetig zu überprüfen und zu
             optimieren. Oftmals ist heutzutage das Gegenteil der Fall und der
             Dienstleister konzentriert sich auf die Abarbeitung des Vertragsgegen-
             standes. Dies hat vor allem historische Gründe, wurde doch bereits in der
             Vergangenheit von vielen Marktteilnehmern festgestellt, dass sich mit
             Eigeninitiative wenig Geld verdienen lässt.

             Doch der Markt und auch der Reifegrad der Dienstleistung haben sich weiter
             entwickelt und nun stehen die Anbieter vor der Herausforderung, dass sie
             sich in vielen Fällen wegbewegen möchten von der reinen Betreuung eines
             Altsystems, hin zu einem Partner, mit welchem der Kunde auch die
             Optimierung seiner Geschäftsprozesse in Angriff nimmt. Proaktivität ist
             hierbei durchaus ein probates Mittel zum Zweck.




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             3.2. Evolution des Application Managements


             In den vergangenen Jahren hat sich die Leistungserbringung eines

     18      Application Management-Dienstleisters stetig über die Applikationsland-
             schaft der Kunden ausgeweitet. War es zu Anfangstagen dieses Marktes
             noch hauptsächlich die Betreuung von Altsystemen, die früher oder später
             abgeschaltet werden sollten, so übernimmt mittlerweile der Großteil der
             Service-Anbieter ebenso die Pflege und Weiterentwicklung der für das
             tägliche Geschäft notwendigen Produktivsysteme.

             Wichtige Gründe für diese Entwicklung sind zum einen die angestiegene
             Lernkurve der Anbieter, sowohl hinsichtlich Technologien und Applikationen
             als auch angesichts der Geschäftsprozesse und Branchenspezifika der
             Kunden. Zum anderen konnte ebenso die Vertrauenskurve stark ansteigen,
             gleichwohl bedingt durch die gestiegene Kompetenz der Dienstleister.

             In einem nächsten Entwicklungsschritt steht die Frage im Raum, wie tief der
             Kunde seinen Partner in das eigene Geschäft eingreifen lässt. Unter dem so
             genannten    Transformational     Outsourcing,      in    welchem       Application
             Management einen wichtigen Bestandteil darstellt, versteht man heutzutage
             die Beratung des Kunden bei der Optimierung der Geschäftsprozesse sowie
             der unterstützenden Anwendungen, die zuvor in einer Outsourcing-
             Vereinbarung zur Betreuung nach außen gegeben wurden.




                                        Abbildung 7: Entwicklung des Application Management-Markts

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             In Zukunft wird es vor allem darum gehen, die Unterstützung des
             Geschäftsprozesses kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Kunden erwarten
             zunehmend von ihren Vertragspartnern, die zu betreuende Anwendung so

     19      weit zu transformieren, dass sie die zu Grunde liegenden Geschäfts-
             prozesse jederzeit optimal unterstützen kann. Dies erfordert vor allem
             branchenspezifisches Know-how vom Dienstleister. Sofern er diese Leistung
             garantieren kann, erübrigt sich eine Differenzierung über den günstigsten
             Preis am Markt.

             Ein   weiterer      Aspekt    in   der   Entwicklung    dieses      Marktes      ist    die
             Industrialisierung der Service-Prozesse. Diese ermöglicht es heutzutage,
             beispielsweise auch kundenspezifische Anwendungen unkompliziert in
             bestehende Delivery-Modelle aufzunehmen. In diesem Zusammenhang
             gehen      Unternehmen         verstärkt    dazu     über,     auch       höherwertige
             Dienstleistungen, die bislang in der eigenen Verantwortung geblieben sind,
             an    einen    externen      Partner     auszulagern.    Beispiele     hierfür      wären
             Dienstleistungen im Umfeld der Applikationsentwicklung, dem Testen von
             Anwendungen sowie der Systemintegration, die mittlerweile in den
             Verträgen berücksichtigt werden.

             Betrachtet man den Reifegrad der Application Management-Bereitschaft bei
             IT-Verantwortlichen, so stellt sich heraus, dass mitunter noch erhebliche
             Potenziale     in    den     Unternehmen      schlummern.       Befragt      nach      den
             Vertragsdetails der individuellen Anwendungslandschaften geben 65% der
             angesprochenen Unternehmen an, ihre vertikalen Anwendungen, wie
             beispielsweise       Core-Banking-Systeme,         MES       oder     Billing-Systeme,
             hauptsächlich weiterhin intern zu betreuen. Lediglich 25% haben diese
             bereits teilweise oder vollständig an einen externen Partner herausgegeben.
             Eine ähnliche Situation zeigt sich bei horizontalen Anwendungen wie
             beispielsweise       Customer      Relationship    Management-Systemen                 oder
             Business      Intelligence-Lösungen.       Hier   betreuen    50%      der    befragten
             Unternehmen diese Systeme weiterhin selber, nur 27% haben bereits
             einzelne Bestandteile oder die gesamten Systeme outgesourct.

             Dieses Bild verändert sich, sobald man sich die kundenspezifischen
             Anwendungen genauer anschaut. Hier ist die Bereitschaft zur externen
             Betreuung der Anwendungen deutlich höher. Gar 50% der Befragten geben
             an, diese Systeme bereits teilweise oder vollständig von einem Partner
             pflegen zu lassen. Ähnlich verhält es sich mit Standardsoftwarelösungen wie
             beispielsweise ERP-Systemen. Zwar gibt die überwiegende Mehrheit (55%)


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             der IT-Entscheider an, diese Anwendungen weiterhin intern zu betreuen,
             allerdings zeigt sich hierbei ebenso die zweitstärkste Bereitschaft zur
             Herausgabe dieser Betreuungsaufgaben.

     20      Bei dieser Betrachtung existieren jedoch erhebliche, landesspezifische
             Unterschiede, die jeweils vom Reifegrad des lokalen Softwaremarktes
             abhängig sind und in der Diskussion der Application Management-Märkte
             berücksichtigt werden müssen.




                                               Abbildung 8: Reifegrad der Anwendungsherausgabe


             So zeigt sich beispielsweise, dass in der DACH-Region die Bereitschaft zur
             Herausgabe von Standardanwendungen und horizontalen Softwarelösungen
             deutlich über dem Durchschnitt liegt. Beide Male geben über 50% der
             befragten Unternehmen an, ihre Systeme in diesen Anwendungskategorien
             bereits teilweise oder vollständig zur Betreuung herausgegeben zu haben.
             Gleichzeitig verhalten sich Unternehmen in diesem Wirtschaftsraum ungleich
             restriktiver bei der Vergabe von Application Management-Aufträgen, wenn
             es sich um kundenspezifische Softwareentwicklungen handelt. 55% der IT-
             Verantwortlichen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen die
             Wartung dieser Anwendungen lieber weiterhin in eigener Verantwortung
             betreiben.

             Dies sehen wiederum 60% der Befragten aus dem englischsprachigen
             Wirtschaftsraum anders und haben ihre dedizierten Softwarelösungen

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             bereits einem Partner an die Hand gegeben. Generell zeigt sich jedoch,
             dass die Bereitschaft zur Herausgabe der Anwendungsbetreuung, vor allem
             hinsichtlich vertikaler Anwendungen und Standardsoftwarelösungen, bislang

     21      noch geringer ist als bei Unternehmen in der DACH-Region. Dafür zeigt sich
             in diesen Märkten mehr Bewegung. Zwischen 20% und 40% der befragten
             amerikanischen und britischen Unternehmen sind derzeit mit der Planung
             beschäftigt, in Zukunft vor allem kundenspezifische Softwarelösungen und
             horizontale Anwendungen stärker von externen Dienstleistern betreuen zu
             lassen.




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             4.     DIE EIGENSCHAFTEN EINES MODERNEN
                    APPLICATION MANAGEMENT-DIENST-
     22             LEISTERS

             Um sich als Anbieter von Application Management-Dienstleistungen auch in
             Zukunft erfolgreich am Markt positionieren zu können, ist es demnach
             erforderlich,   die    aktuellen   Entwicklungen    und      sich      verändernden
             Anforderungen der Kunden zu verstehen und entsprechend darauf zu
             reagieren. In der Wandlung des Application Management-Marktes lassen
             sich dabei die folgenden Wachstumstreiber und Herausforderungen
             hervorheben:

             •    Application Management-Verträge werden zunehmend umfangreicher
                  und komplexer. Kunden sind seit geraumer Zeit dazu übergegangen,
                  immer zahlreichere Elemente einer Leistungserbringung in übergreifen-
                  den Verträgen zu bündeln. Die zuvor beschriebenen Module, wie das
                  Testen von Anwendungen oder die Integration von Systemen in
                  bestehende       Anwendungslandschaften,      sind    Beispiele     für   diese
                  zusätzlichen Vertragselemente.

             •    Unterstützt wird diese Entwicklung durch die Tatsache, dass sich der vor
                  ein paar Jahren aufkommende Trend zum Multi-Sourcing der IT-
                  Anwender umzudrehen scheint. Unternehmen haben begonnen, ihre
                  Anbieterlandschaften wieder stärker zu konsolidieren. Folglich ist aktuell
                  eine stärkere Nachfrage nach übergreifenden Application Outsourcing-
                  Verträgen zu verzeichnen. Dies hat die unmittelbare Konsequenz, dass
                  sich die klassischen System-Integratoren, die sich im Application
                  Management-Markt positionieren konnten, neu aufstellen und ihr
                  Angebot entsprechend erweitern müssen, um die Nachfrage ihrer
                  Kunden weiterhin bedienen zu können.

             •    Gleichzeitig gibt es      zunehmend mehr (Stand-alone) Application
                  Management-Verträge mit kleineren Volumina am Markt, die nicht
                  Bestandteil einer womöglich übergreifenden und größeren Outsourcing-
                  Vereinbarung sind. Dies lockt neue, kleinere Wettbewerber in den Markt.

             •    Zudem      werden    durch    die   Weiterentwicklung       von     gehosteten
                  Standardsoftwarelösungen in Zukunft weniger komplexe Verträge für
                  Application Management notwendig sein.

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                                            4.1. Unterscheidungsmerkmale moderner Application
                                                   Management-Anbieter


                 23                         Von Application Management-Dienstleistern erfordert dies ein Optimum an
                                            Flexibilität. Bei einer gleichzeitig geforderten Kosteneffizienz steht der
                                            Anbieter vor einer prekären Herausforderung.


                                            Kosteneffizienz erfordert nämlich einen hohen Grad an Standardisierung,
                                            sowohl hinsichtlich der definierten Prozesse, der eingesetzten Werkzeuge
                                            als auch der globalen Delivery-Strukturen. Anbieter sprechen in diesem
                                            Zusammenhang von einer Industrialisierung der Leistungserbringung. Diese
                                            Bezeichnung legt nahe, dass sämtliche Prozessschritte definiert und
                                            aufeinander abgestimmt sind und sich sowohl Kunde als auch Dienstleister
„Eine ideale Zusammenarbeit im
Umfeld von Application Management           streng an diese Vorgaben zu halten haben, um ein Höchstmaß an
bedeutet für uns, sich auf ein äußerst
industrialisiertes Delivery-Modell ver-     Kosteneffizienz zu erreichen.
lassen zu können, welches Kosten-
effizienz ermöglicht, jedoch gleichzeitig
                                            Diese Industrialisierung der Leistungserbringung schränkt jedoch wiederum
einen gewissen Grad an Flexibilität
seitens beider Vertragspartner er-          die   Flexibilität   des   Anbieters   hinsichtlich   Reaktionszeiten        und   der
laubt.“
                                            gewünschten Proaktivität merklich ein. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt,
Teppo Viitikko, Stora Enso
                                            sowohl     bei   der   Vertragsverhandlung      als   auch    in   der       täglichen
                                            Zusammenarbeit.


                                            Ein wirkungsvolles Mittel um diese Balance herzustellen, ist die offene und
                                            aktive Kommunikation zwischen beiden Vertragspartnern.


                                            Mangelhafte oder gänzlich fehlende Kommunikation wird von den befragten
                                            Unternehmen als eines der Hauptargumente genannt, um mit der Leistung
                                            des jeweiligen Vertragspartners, trotz Erfüllung der definierten SLAs,
                                            weiterhin unzufrieden zu sein.


                                            Ein probater Weg, die Kommunikation zwischen beiden Vertragspartnern zu
                                            fördern und dadurch gleichzeitig eine solide Grundlage für gegenseitiges
                                            Vertrauen und Verständnis zu schaffen, ist die Identifikation und Entfaltung
                                            des so genannten „Cultural Fit“. Dieses Phänomen ist vor allem bei globalen
                                            Kooperationen zu beobachten und beschreibt sowohl das soziokulturelle als
                                            auch das mikroökonomische Verständnis der beteiligten Unternehmen. Zu
                                            Grunde liegt die These, dass Personen aus dem gleichen Kulturkreis besser
                                            miteinander kommunizieren können und somit schneller gegenseitiges
                                            Vertrauen aufbauen.


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                                        Es ist notwendig darauf hinzuweisen, dass hierbei beide Vertragspartner in
                                        einer Bringschuld sind. Ein Dienstleister muss dafür Sorge tragen, dass er
                                        sein Angebot zwar global erbringen kann, jedoch in der Lage ist, jederzeit

                24                      auf die lokalen Bedürfnisse seines Kunden eingehen und reagieren zu
                                        können. Letzterer muss wiederum die Offenheit mitbringen, seinen
                                        Application Management-Dienstleiser weniger als Lieferanten sondern als
                                        Partner zu verstehen und ihn mit allen notwendigen lokalen Gegebenheiten
                                        vertraut zu machen. Dieser Knowledge-Transfer kann dabei erhebliche
                                        Aufwände in der Transition-Phase eines solchen Projekts mit sich bringen,
                                        beispielsweise in Form von Reisetätigkeiten oder gestiegener telefonischer
                                        Korrespondenz. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich diese Aufwände in
                                        den meisten Fällen positiv auf eine spätere Zusammenarbeit auswirken.


„Wir erwarten eine ehrliche und faire   Denn durch die Herbeiführung des gegenseitigen Verständnisses steigt das
Zusammenarbeit mit unserem Partner,     Vertrauen und verbessert sich die Kommunikation zwischen den Parteien.
welche aktuell von unserem Dienst-
leister erfüllt wird.                   Und je reibungsloser diese Ebene der Zusammenarbeit funktioniert, um so
Diese gute Zusammenarbeit ist auch      einfacher ist es trotz industrialisierter Leistungserbringung dem Anspruch der
auf den gleichen Kulturkreis beider
Unternehmen zurückzuführen.“            Flexibilität ebenfalls gerecht zu werden.
Reinhold Stadtmüller, NSN
                                        Dies gelingt aktuell jedoch noch nicht in allen Application Management-
                                        Verträgen. Befragt nach den eklatantesten Schwächen von Dienstleistern in
                                        diesem Markt, zeigt sich deutlich, dass viele der genannten Argumente auf
                                        einen mangelhaften „Cultural Fit“ zurückzuführen sind.




                                                                                      Abbildung 9: Tag-Cloud „Schwächen“



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             Es besteht in diesem Markt also noch reichlich Handlungsbedarf für
             Application Management-Anbieter, um den zukünftigen Anforderungen ihrer
             Kunden gerecht werden zu können. Erst dann wird Application Management

     25      simplified.




             4.2. Application Management Simplified


             Zusammenfassend lassen sich folgende Kriterien definieren, um eine
             Leistungserbringung in diesem Markt als Application Management Simplified
             bezeichnen zu können:


                 •   Ein Anbieter sollte transparente und einfache Preismodelle anbieten
                     können. Dies ermöglicht es dem Kunden, die erbrachte Leistung
                     besser wertschätzen zu können. Ferner stellt es für beide Seiten
                     eine verlässliche Kalkulationsbasis dar.


                 •   Beide Vertragspartner sollten sich auf transparente, flexible und
                     einfache SLAs verständigen. Beispiele hierfür wären der Grad der
                     Zufriedenheit des Kunden, die Reaktionszeit des Anbieters auf
                     Incidents, Change Requests oder auch generelle Anfragen sowie
                     die Einfachheit der operativen Zusammenarbeit.


                 •   Der Dienstleister sollte sich sowohl hinsichtlich der Leistungs-
                     erbringung als auch hinsichtlich der Abrechnung selbiger flexibel auf
                     die Bedarfe der Kunden einstellen können. Dem Kunden muss „Luft
                     zum Atmen“ gelassen werden.


                 •   Die Leistungserbringung muss auf Basis industrialisierter und trans-
                     parenter Methoden erfolgen. Diese sind die Grundlage eines
                     zufriedenstellenden Preismodells.


                 •   Der Dienstleiter sollte von Beginn der Partnerschaft an eine
                     Rücküberführung der betreuten Anwendungen einplanen. Dies
                     garantiert dem Kunden ein notwendiges Maß an Unabhängigkeit
                     und entspannt die tägliche Zusammenarbeit.


                 •   Der „Cultural Fit“ beider Vertragspartner muss bereits zu Beginn der
                     Transition-Phase identifiziert und im Verlauf der Zusammenarbeit


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                       weiter gefördert werden. Erst durch ein gegenseitiges Verständnis
                       kann ein tieferes Vertrauen in die Leistungserbringung sowie eine
                       Optimierung der Kommunikation herbeigeführt werden.

     26          •     Der Dienstleister sollte seine Kunden proaktiv in ihrem Geschäftsfeld
                       begleiten. Erst dadurch kann eine optimale Anpassung der
                       Anwendung an die individuellen Geschäftsprozesse ermöglicht
                       werden. Vom Dienstleister erfordert dies das Wissen über die
                       kundenspezifischen Prozesse sowie die branchenspezifischen
                       Anforderungen.


             Erst wenn beide Seiten in einem Vertragsverhältnis diese Aspekte aufweisen
             oder befolgen, kann von Application Management Simplified gesprochen
             werden.




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             5.     APPLICATION MANAGEMENT SERVICES:
                    MEHR WERT UND WENIGER RISIKO STATT

     27             MEHR KOSTEN


             Interview   mit   Andreas   Degenhardt,     Leiter    des   globalen   Geschäftsbereichs
             Application Management Services, Siemens IT Solutions and Services, durchgeführt
             von Klaus Holzhauser, Director, Pierre Audoin Consultants und Philipp Schalla,
             Consultant, Pierre Audoin Consultants




             Kosten-Management, Risiko-Management und die Schaffung von Werten –
             diese drei Eckpunkte sind für den Kunden essenziell, wenn er das
             Management        seiner    Applikationen     in     fremde    Hände     legt.     Andreas
             Degenhardt schildert, worauf Unternehmen achten müssen, damit ein
             Application Management Services (AMS)-Projekt eine Erfolgsstory wird.



             PAC: Herr Degenhardt, worauf kommt es Unternehmen an, wenn sie AMS in
             Anspruch nehmen wollen?

             DEGENHARDT:          Die     Erfolgsfaktoren       für   effiziente    AMS       sind     die
             Industrialisierung und Standardisierung der Prozesse, die zu Kosten- sowie
             zu Qualitätsvorteilen führen. Unsere Erfahrung zeigt, dass im Zuge der
             Wirtschaftskrise für die Kunden bei vergleichbarer Qualität noch der
             konkrete Preis der Leistung im Vordergrund steht. Der Fokus wird sich aber
             meiner Einschätzung nach in Zukunft in Richtung Service-Qualität und
             Steigerung der Performance verschieben.



             PAC:    Inwiefern     profitieren    Unternehmen            konkret    von    Application
             Management Services?

             DEGENHARDT: Sie profitieren von standardisierten Prozessen, die die
             Qualität ihrer Betriebsabläufe verbessern und gleichzeitig kostengünstiger
             sind als in Eigenproduktion. Wichtig ist dabei die Transparenz – zum
             Beispiel bei der Preisgestaltung. Das können nur Anbieter leisten, die ihr
             Geschäft      verstehen.      Wenn        Unternehmen          beispielsweise           keine
             Beraterstunden, sondern die Dienstleistung an sich zu einem festgelegten
             Preis kaufen, dann können sie bares Geld sparen. Es ist also durchaus


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             sinnvoll, nach einem Service-Katalog zu fragen, in dem klar umrissene
             „Incidents“ oder „Enhancements“ bepreist sind.



     28      PAC: Und worauf sollten Unternehmen achten, wenn sie das Management
             ihrer Applikationen an einen Dienstleister auslagern?

             DEGENHARDT:         Unternehmen     sollten    das    Risiko       unkontrollierter
             Projektaufwände, beispielsweise durch die Zunahme von Change Requests,
             bereits im Vorfeld eindämmen. Das können sie machen, indem sie zum
             Beispiel den Dienstleister belohnen, wenn sich die Komplexität und der
             Umfang der IT-Landschaft reduziert – und das vertraglich regeln. Zudem gilt
             es, schon im Vorfeld klare und messbare Erfolgskriterien festzulegen. Wie
             bei der Buchung eines Billigfliegers muss ich mir auch beim Outsourcing
             vorher überlegen, was ich genau will. Möchte ich den Kaffee im Flugzeug
             und die Gepäckbeförderung einzeln teuer zahlen oder lieber alles inklusive
             haben?   Wenn      Unternehmen Verträge mit günstigen              Service-Levels
             aushandeln, die rein auf den günstigsten Preis abzielen, führt das oft zu
             Unzufriedenheit.    Stattdessen    sollte     man    sich     am     langfristigen
             Geschäftsmehrwert orientieren, der durch verbesserte Prozesse entsteht. In
             laufenden AMS-Projekten sind dann kontinuierliche Kommunikation und
             regelmäßige Reviews und Workshops die beste Vorbeugung gegen
             Enttäuschungen.



             PAC: Wie lässt sich eine gleichbleibend hohe Qualität bei AMS
             sicherstellen?

             DEGENHARDT: Sehen Sie sich zum Beispiel einmal die Küche eines
             Sternekochs an: Was ist der Anspruch? Spitzenqualität in ausreichender
             Menge zu vertretbaren Preisen produzieren – und zwar in durchgehender
             Kontinuität. Das funktioniert nur durch klar definierte Rezepte, gute Zutaten
             und eingeübte, standardisierte Prozesse. Genau so sieht es mit dem
             Qualitätsanspruch bei AMS aus. Wer es gut und günstig will, sollte darauf
             achten, dass das Thema Knowledge Management (KM) bei seinem AMS-
             Wunschpartner groß geschrieben wird. Denn KM bedeutet, dass die
             Anbieterorganisation aus den vielfältigen Projekterfahrungen „lernt“. Der
             Kunde wiederum profitiert dann von Synergie- und Skaleneffekten.
             Gleichzeitig ist KM die Basis für ein effektives Global Delivery-Modell. Denn
             nur mit Anreizsystemen und Prozessen, mit denen das Wissen der


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             Techniker überall auf der Welt gesichert wird, lässt sich ein gleichmäßig
             hoher Qualitätsstandard halten.



     29      PAC: In welchen Bereichen und bei welchen Zielgruppen sehen Sie den
             stärksten Anstieg der Nachfrage hinsichtlich AMS?

             DEGENHARDT: Großes Potenzial sehen wir beispielsweise bei Global
             Procurement Services und bei branchenspezifischen AMS-Lösungen wie
             Application Management für Product Lifecycle Management (PLM) im
             Industriesektor. In diesem Fall sollte sich der Anbieter in der Branche
             möglichst gut auskennen. Aber auch Human Resource Management ist ein
             interessantes Feld, weil sich hier die Kombination mit Business Process
             Outsourcing-Modellen anbietet. Letzeres Konzept setzen wir mit unserem
             Partner NorthgateArinso um.



             PAC: Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Wohin geht die Reise für AMS in
             den nächsten Jahren?

             DEGENHARDT:       Einerseits   führt   der   Weg   noch   stärker    zu   einer
             industrialisierten Bereitstellung der Services. Andererseits wird Application
             Management Consulting an Bedeutung gewinnen. Denn neben den
             Applikationen werden vermehrt auch die Geschäftsprozesse an Spezialisten
             ausgelagert. Die Kunden werden in Zukunft nicht mehr fragen, ob der IT-
             Dienstleister ein IT-Problem lösen kann. Sie werden sagen: Ich möchte pro
             Tag 200 Ersatzteile ausliefern und dieser Prozess soll störungsfrei und IT-
             gestützt funktionieren. Dafür bezahlt er den Lieferanten. Und im Sinne der
             Transparenz werden auch verstärkt neue Preismodelle zum Tragen
             kommen, beispielsweise Incident- und erfolgsbasierte Vereinbarungen.




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             6.    ÜBER SIEMENS IT SOLUTIONS AND
                   SERVICES
     30
             Siemens IT Solutions and Services ist ein Premium-Anbieter von IT-
             Lösungen und IT-Outsourcing mit europäischen Wurzeln und globaler
             Reichweite. Die Siemens IT Solutions and Services GmbH und ihre
             Tochterfirmen liefern ein breites Portfolio entlang der IT-Dienstleistungskette:
             vom Consulting über Software- und Systemintegration bis hin zum
             umfassenden      Management          von    IT-Infrastrukturen.     Mit   vertieftem
             Branchenwissen      und     wertschöpfenden          Innovationen     sichert     das
             Unternehmen seinen Kunden eine kontinuierliche Transformation ihrer
             Geschäftsprozesse. Siemens IT Solutions and Services erzielte im
             Geschäftsjahr 2009 (30. September) mit mehr als 35.000 Mitarbeitern rund
             4,7 Mrd. Euro Umsatz – über 75 Prozent davon wurden außerhalb des
             Siemens-Konzerns          erzielt.         Weitere      Informationen           unter:
             www.siemens.com/it-solutions




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                                                                        UNSERE STANDORTE

     31                                                                 PARIS
                                                                        Pierre Audoin Consultants (PAC)
                                                                        23, rue de Cronstadt,
                                                                        F-75015 Paris, Frankreich
             ANSPRECHPARTNER                                            Tel: +33(0) 1 56 56 63 33
                                                                        Fax: +33(0) 1 48 28 41 06
             Autor:                                                     info-france@pac-online.com
             Philipp Schalla
             Consultant                                                 MÜNCHEN
             +49 (0)89 23 23 68-23                                      Pierre Audoin Consultants (PAC)
             p.schalla@pac-online.com                                   Holzstraße 26, D-80469
                                                                        München, Deutschland
             Herausgeber:                                               Tel: +49(0) 89 23 23 68 0
             Pierre Audoin Consultants (PAC) GmbH                       Fax: +49(0) 89 719 62 65
                                                                        info-germany@pac-online.com
             ÜBER PIERRE AUDOIN CONSULTANTS
                                                                        LONDON
             PAC ist weltweit tätig als Marktanalyse- und               Pierre Audoin Consultants (PAC)
             Strategieberatungsgesellschaft für die Software und        2nd Floor
             IT Services Industry. PAC unterstützt IT-Anbieter,         15 Bowling Green Lane
             CIOs, Unternehmensberatungen und Investment-               London EC1R 0BD, Großbritannien
             Firmen durch Analysen und Beratungsleistungen bei          Tel.: +44 (0) 207 251 2810
             der Lösung verschiedenster Fragen aus den                  Fax: +44 (0) 207 490 7335
             Bereichen Unternehmenswachstum, Technologien,              info-uk@pac-online.com
             Finanzen und operatives Geschäft.
                                                                        BUKAREST
             Wir stützen uns auf über 30 Jahre Erfahrung in             Pierre Audoin Consultants (PAC)
             Europa. Zusammen mit unserer Präsenz auf dem               Louis Pasteur 40
             US-Markt sowie weiteren globalen Ressourcen aus            050536 Bukarest - 5,
             unserem Partnernetzwerk in Asien-Pazifik, Latein-          Rumänien
             amerika und Afrika verfügen wir über eine solide           Tel.: +40 (0) 21 410 75 80
             Basis, um unseren Kunden rund um den Globus                Fax: +40 (0) 21 410 75 81
             fundiertes Wissen über die lokalen IT-Märkte zur           info-romania@pac-online.com
             Verfügung zu stellen. Mit Hilfe einer strukturierten
             Methodik, in deren Rahmen wir jedes Jahr tausende          NEW YORK
             von Face-to-Face-Interviews sowohl mit Anbietern           Pierre Audoin Consultants (PAC)
             als auch Anwendern führen und die auf einem                192 Lexington Avenue - Suite 1101,
             Bottom-up-, Top-down-Ansatz beruht, garantieren wir        New York, NY 10016, USA
             den maximalen Kundennutzen unserer Analysen.               Tel: +1(646) 277-7250
                                                                        Fax: +1(212) 532-0257
             PAC veröffentlicht eine breite Palette an                  info-us@pac-online.com
             standardisierten sowie kundenspezifischen Markt-
             studien, darunter unser erfolgreiches SITSI®-              SAO PAULO
             Programm. Daneben bieten wir eine Reihe von                Pierre Audoin Consultants (PAC)
             Beratungsleistungen zu Strategie- und Planungs-            Rua Pedro de Toledo, 130, Office 61
             fragen. 16 Niederlassungen auf sämtlichen Konti-           Vila Clementino,
             nenten liefern unseren Kunden Einblicke in                 Sao Paulo, 04039-030 Brasilien
             verschiedenste Märkte und verhelfen ihnen so zu            Tel.: +55 (11) 5539 0280
             entscheidenden Wettbewerbsvorteilen.                       Fax: +55 (11) 5539 0280
                                                                        info-latam@pac-online.com
             Nähere Informationen finden Sie auf unserer
             Webseite unter www.pac-online.de.


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Application management simplified

  • 1. Whitepaper Application Management Simplified Anforderungen und Veränderungen eines modernen Application Management-Marktes November 2010
  • 2. Whitepaper Application Management Simplified November 2010 Editorial Das Designerstück von der Stange oder ein Gourmetmenü aus der Großküche: Hervorragende Qualität muss nicht zwangsläufig teuer sein. Das gilt vor allem auch für das effektive Management von Applikationen. Hier sorgen industrialisierte Geschäfts- und Produktionsprozesse für marktfähige Preise bei durchgehend hoher Qualität. Wenn IT-Dienstleister konsequent Industrialisierungsprinzipien auf ihre Organisation übertragen, können sie Application Management Services (AMS) günstig erbringen und Kostenvorteile an die Kunden weitergeben. Den Wandel hin zu industrialisierten Prozessen hat Siemens IT Solutions and Services als einer der ersten AMS-Anbieter geschafft. Durch die konsequente Industrialisierung unserer Serviceprozesse konnten wir die Effizienz unseres Arbeitens um zirka 60% erhöhen. Entscheidend dabei: Kunden brauchen nicht nur die Vorteile von industrialisierten Services, sondern auch individuelle Beratung. Das haben sie in unserer Umfrage, die diesem Whitepaper zu Grunde liegt, deutlich gemacht. Diese Anforderungen stehen nur scheinbar im Widerspruch, denn der Mehrwert für den Kunden liegt in der Kombination von Industrialisierung mit individueller Kundenberatung. Im Idealfall funktioniert es ähnlich wie bei der Suchmaschine Google: Es gibt eine Schnittstelle – in diesem Fall der Berater. Von den komplexen Prozessen bekommt der Kunde nichts mit, wenn er den Dienst in Anspruch nimmt. Hier sprechen wir von Application Management Simplified. Es gilt die Balance zu halten zwischen einem Höchstmaß an Kosteneffizienz sowie an Flexibilität für die Kunden. Ein guter Dienstleister bietet seinen Kunden also individuelle Application Management Services, die auf deren spezifische Geschäftsprozesse zugeschnitten sind. Dabei setzt er auf eine effiziente Kombination aus Beratung vor Ort und Offshore-Dienstleistungen. Mit Hilfe von konsequenter Standardisierung der eigenen Prozesse und zentralem Knowledge Management ist ein herausragender AMS-Anbieter zudem immer auf der Höhe der aktuellen Entwicklungen – sei es bei Software-as-a-Service oder Cloud Computing. Kurz: Er betreibt und pflegt die Applikationen der Kunden so, dass sie ein zuverlässiger Motor für die Geschäftsprozesse sind und bleiben. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Andreas Degenhardt © PAC 2010 www.pac-online.com
  • 3. Whitepaper Application Management Simplified November 2010 Inhalt 1.   Management Summary ..................................................................................................... 5   2.   Die aktuelle Lage am Application Management-Markt .................................................. 7   3.   Die Eckpunkte des Modernen Application Managements .......................................... 13   3.1.   Neue Anforderungen der Geschäftsbereiche ............................................................ 14   3.2.   Evolution des Application Managements................................................................... 18   4.   Die Eigenschaften eines modernen Application Management-Dienstleisters ......... 22   4.1.   Unterscheidungsmerkmale moderner Application Management-Anbieter ................ 23   4.2.   Application Management Simplified .......................................................................... 25   5.   Application Management Services: Mehr Wert und weniger Risiko statt mehr Kosten .............................................................................................................................. 27   6.   Über Siemens IT Solutions and ServIces ..................................................................... 30   © PAC 2010 www.pac-online.com
  • 4. Whitepaper Application Management Simplified November 2010 Abbildungen Abbildung 1: Tag-Cloud „Innovation“.................................................................................... 10   Abbildung 2: Vergleich der wichtigsten Zielprioritäten untereinander nach Regionen ......... 11   Abbildung 3: Argumente für Application Management ......................................................... 13   Abbildung 4: Anforderungen an Application Management-Dienstleister .............................. 14   Abbildung 5: Analyse der Preismodelle nach Wirtschaftsraum............................................ 16   Abbildung 6: Tag-Cloud „Service-Level“ .............................................................................. 17   Abbildung 7: Entwicklung des Application Management-Markts.......................................... 18   Abbildung 8: Reifegrad der Anwendungsherausgabe.......................................................... 20   Abbildung 9: Tag-Cloud „Schwächen“.................................................................................. 24   © PAC 2010 www.pac-online.com
  • 5. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 1. MANAGEMENT SUMMARY 5 Quo vadis Application Management: Im Spannungsfeld zwischen niedrigen Kosten und höchster Qualität Was genau erwarten Entscheider von Application Management Services (AMS)? Diese schlagen eine Brücke zwischen klassischem IT-Outsourcing und der Systemintegration beziehungsweise der IT-Beratung. Das macht Application Management zu einem heiß umkämpften Segment. Zugleich wächst der Markt in den kommenden vier Jahren weltweit um über 8%, wie Marktanalysen von Pierre Audoin Consultants (PAC) aufzeigen. In einer repräsentativen Umfrage im Sommer 2010 wurde nun herausgearbeitet, welche individuellen Eigenschaften die Märkte für Applikations-Management im angelsächsischen Raum (Großbritannien und USA) sowie in der DACH- Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) aufweisen. Wachstumstreiber Nummer 1 ist demnach in beiden Märkten der Zwang zur Kostenreduktion in der Unternehmens-IT. Aber nicht nur aus monetärem Interesse lagern Entscheider ihre Applikationen an Dienstleister aus, vielmehr muss die Balance zwischen Preis und Leistung passen. Außerdem wünschen die Unternehmen flexible Abrechnungsmodelle. In beiden Märkten lehnen Entscheider mehrheitlich ab, dass die Leistungen ausschließlich offshore erbracht werden. Stattdessen präferieren sie einen Ansprechpartner vor Ort – einen „Single Point of Contact“. In dem Spannungsfeld zwischen niedrigen Preisen und dem Wunsch nach lokaler Verfügbarkeit bewegen sich die Anbieter von Application Management Services. Gleichzeitig müssen sie neue Trends wie Software-as-a-Service im Auge behalten, um keine Marktanteile zu verlieren. Zudem haben die Entscheider in den beiden untersuchten Zielmärkten durchaus unterschiedliche Ziele, wenn sie die Betreuung ihrer Applikationen auslagern: Steht in der DACH-Region neben der hohen Anwenderzufriedenheit die Standardisierung der Anwendungslandschaft im Vordergrund, legen die angelsächsischen Unternehmen vor allem Wert auf die Reduktion von Anwendungsfehlern. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem AMS-Anbieter halten Entscheider in beiden Märkten für besonders wichtig, ebenso wie die Eigeninitiative des Dienstleisters in Bezug auf Optimierungspotenzial in der Applikations- © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 6. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Landschaft. Schließlich sollen die Applikationen die zu Grunde liegenden Geschäftsprozesse optimal unterstützen. Der Trend geht deshalb in Richtung „Transformational Outsourcing“, also zur Beratung des Kunden 6 darüber, wie er seine Prozesse und Anwendungen nach der Auslagerung optimieren kann. Grundsätzlich gilt: Der Dienstleister muss die kundenspezifischen Prozesse sowie die branchenspezifischen Anforderungen beim Kunden kennen, um die Anwendung optimal an die Geschäftsprozesse anzupassen. Erst dann kann von Application Management Simplified gesprochen werden. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Whitepaper. Methodik Siemens IT Solutions und Services hat die Pierre Audoin Consultants (PAC) GmbH beauftragt, den aktuellen Stand des Application Management- Marktes in ausgewählten Ländern zu untersuchen und die Eigenschaften und Anforderungen eines modernen Application Managements zu beschreiben. Ergebnis dieser Untersuchung ist das vorliegende Whitepaper „Application Management Simplified“, in das neben der umfangreichen Marktexpertise der PAC-Berater ebenfalls eine weltweit angelegte Umfrage mit über 145 Teilnehmern sowie ausgesuchte Interviews mit Kunden von Siemens IT Solutions and Services eingeflossen sind. © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 7. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 2. DIE AKTUELLE LAGE AM APPLICATION MANAGEMENT-MARKT 7 Die zunehmende Fülle unterschiedlicher Applikationen innerhalb eines Unternehmens stellt IT-Verantwortliche immer öfter vor die Herausforderung, der Anwendungslandschaft in wirtschaftlichen Maßstäben Herr zu werden und gleichzeitig den Bedarf der Fachabteilungen nach technologischen Weiterentwicklungen oder Anpassungen an sich verändernde wirtschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen zu bedienen. Bei zumeist starren Kontingenten an verfügbaren Ressourcen bedarf es einer konsequenten PAC definiert Application Management als die Pflege und Erweiterung einer Priorisierung der Aufgaben und der Unterstützung durch externe existierenden Anwendung, unter Dienstleister, um den Aufgaben einer IT Abteilung weiterhin effizient gerecht Umständen ebenfalls die anfängliche Entwicklung dieser Anwendung, werden zu können. verbunden mit der Verpflichtung, zuvor festgelegte Service-Level-Agreements Application Management nennt sich die Form der Dienstleistung, die sich (SLAs) zu einem bestimmten Preis zu erfüllen. dieser Problemstellung annimmt und sich in den letzten Jahren fest am Application Management-Verträge Markt etablieren konnte. Dabei waren es vor allem Länder wie können sowohl kundenspezifische Softwareentwicklungen als auch Großbritannien, Frankreich, Skandinavien oder die USA, die bereits über Standardsoftwarepakete abdecken. einen reifen Outsourcing-Markt verfügten und in denen sich diese Form der Gegebenenfalls werden Mitarbeiter vom Auftraggeber zum Dienstleister Dienstleistung zuerst etablieren konnte. transferiert, wobei PAC hier jedoch zwischen Application Management und In Deutschland setzte sich dieses Marktsegment vergleichsweise spät Application Outsourcing unterscheidet. durch, konnte dafür jedoch in den jüngsten Jahren zweistellige Letzteres wird definiert als das Outsourcing einer übergreifenden Wachstumsraten aufweisen. Gleiches gilt für die angrenzenden, Applikationskette inklusive der Server- Infrastruktur und entsprechenden deutschsprachigen Nachbarländer, welchen für die kommenden drei Jahre Betriebssystemen. eine ebenso positive Entwicklung prognostiziert wird. Als starker Wachstumstreiber dieses Marktes kann dabei länderübergreifend der Zwang zur Kostenreduzierung bei IT-Verantwortlichen genannt werden, der weiterhin allgegenwärtig ist und sich in den kommenden Jahren voraussichtlich verstärken wird. Folglich finden sich heutzutage kaum noch Application Management-Verträge, die keine Leistungserbringung aus einem Land mit niedrigen Lohnkosten berücksichtigen. Diese Form der kostengünstigen Lieferung wird je nach Land als near- oder offshore bezeichnet und ermöglicht es Dienstleistern, den Preisvorstellungen ihrer Kunden flexibel entgegen zu kommen. Zudem resultiert die zunehmende Internationalisierung von Unternehmen, sowohl in Form des organischen Wachstums als auch durch Fusionen und © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 8. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Übernahmen, in konstant anwachsenden, heterogenen Anwendungs- landschaften. Um ein effizientes Arbeiten weiterhin sicherzustellen, bedarf es der globalen Konsolidierung und Standardisierung dieser Systeme. 8 Application Management stellt hierbei ein einfaches und kostengünstiges Werkzeug dar. Darüber hinaus sind Unternehmen dazu übergegangen, durch so genannte Multi-Sourcing-Ansätze die Betreuung ihrer Hardware- und Software- Infrastrukturen auf mehrere Dienstleister zu verteilen, um hierbei von den spezifischen Fähigkeiten einzelner Anbieter profitieren zu können. Dies fördert auch die Entwicklung der Application Management-Märkte, waren doch diese Dienstleistungen in der Vergangenheit oftmals lediglich ein Teil größerer Outsourcing-Verträge. Gleichzeitig unterliegt der Markt auch zahlreichen Faktoren, die das Wachstum der nächsten Jahre beeinträchtigen werden. Innerhalb der letzten Jahre hat sich die Beispielsweise ist der Wettbewerb in diesem Markt vergleichweise stärker Wettbewerbssituation deutlich ver- schärft, so dass sich mittlerweile als in anderen Segmenten. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass klassische Outsourcing-Anbieter, Sys- Application Management eine Disziplin ist, welche die Brücke zwischen dem tem-Integratoren sowie Offshore- Dienstleister in diesem Markt positio- klassischen IT-Outsourcing und dem Segment der Systemintegration und IT- nieren. Beratung schlägt. In diesem Markt bewegen sich folglich nicht nur reine Zu den führenden Anbietern in diesem Umfeld zählen Unternehmen wie Outsourcing-Anbieter sondern ebenfalls Dienstleister, die ihre Wurzeln im IT- Accenture, IBM, CSC, Siemens IT Solutions and Services, T-Systems, Projektgeschäft haben. Hinzu kommen zahlreiche indische Unternehmen, Logica, Infosys und TCS. die sich durch ihre effizienten Kostenstrukturen attraktiv in diesem Markt positionieren können und daher versuchen, Marktanteile durch neue Kunden in Europa und den USA zu gewinnen. Resultat dieser komplexen Anbieterlandschaft ist zum einen ein starker Preisdruck, der das reine Volumen dieser Märkte nur reduziert anwachsen lassen wird, obwohl die Zahl der Unternehmen, die Application Management-Dienstleistungen beziehen werden, voraussichtlich zunehmen wird. Zum anderen sind IT- Dienstleister dazu aufgefordert, ihre Position in diesem Markt stärker von der Konkurrenz abzugrenzen, um eine Sichtbarkeit für ihre bestehenden und zukünftigen Kunden weiterhin gewährleisten zu können. Sollte dies nicht mehr über den Preis allein möglich sein, müssen hier andere Argumente, wie beispielsweise der Stellenwert des Kunden oder die Qualität der Leistung kommuniziert werden. Gleichzeitig sorgen neue Trends dafür, dass in Zukunft Umsätze dieses Marktes in andere Segmente abwandern werden. Durch die Nutzung von „Software-as-a-Service“ (SaaS) wird sich der Bedarf an Application © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 9. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Management-Dienstleistungen, als logische Konsequenz weniger komplexer Anwendungslandschaften, reduzieren. Gleichzeitig werden diese Bedarfe voraussichtlich von Software-as-a-Service-Anbietern und deren Partnern 9 selbst bedient werden. In den eingangs erwähnten Wachstumsmärkten der DACH-Region sind es unterdessen noch andere Herausforderungen, welche die weitere Entwicklung dieses Segments beeinflussen werden. Bestimmt werden hier die Themen durch die vergleichsweise weniger reife Marktsituation. In Österreich und in der Schweiz Zwar verfügt der Application Management-Markt in Österreich durch die bewegt sich das typische Volumen eines Application Management-Deals sowohl historische als auch konstant fortlaufende Expansion der innerhalb der letzten Jahre zwischen 5 Mio. Euro und 30 Mio. Euro Total Unternehmen nach Osteuropa über das signifikante Wachstumsargument Contract Value (TCV). eines ständigen Konsolidierungs- und Standardisierungsbedarfs der IT, doch In reifen Märkten wie Deutschland, Amerika oder Großbritannien bewegen lässt das geringe Volumen dieses Marktes sowie die vergleichsweise sehr sich die Volumina bis in die mittleren späte Akzeptanz des Themas Outsourcing in Österreich darauf schließen, dreistelligen Millionenbeträge. dass Application Management auch in den kommenden Jahren vor allem ein Nischensegment bleiben wird. Ein ausschlaggebender Grund hierfür ist die starke Dominanz von Kleinunternehmen (99% der Unternehmen in Österreich beschäftigen weniger als 100 Mitarbeiter). Application Management ist jedoch erst für Unternehmen ab einer gewissen Größe und entsprechend gewachsenen Anwendungslandschaft interessant. Ein ähnliches Phänomen ist ebenfalls im Nachbarland Schweiz zu beobachten. Auch hier prägen viele Kleinstunternehmen das wirtschaftliche Panorama. Dennoch zeigt sich der Application Management-Markt deutlich stärker gewachsen, was vor allem auf den gewichtigen Bankensektor sowie auf viele Hauptgeschäftsstellen internationaler Industrieunternehmen als Abnehmer dieser Dienstleistungen zurückzuführen ist. Gerade in diesem Umfeld sind es kundenspezifische Anwendungen und Legacy-Systeme, die zur weiteren Betreuung an externe Partner herausgegeben werden. Die Kenntnisse der lokalen Anforderungen sind für Anbieter von Application Management-Dienstleistungen von besonderer Bedeutung, da es oftmals diese Expertise ist, auf deren Basis sie von IT-Verantwortlichen mit der Betreuung einer Anwendung oder Anwendungslandschaft ausgewählt werden. In einer repräsentativen Umfrage, durchgeführt im Sommer 2010, kann PAC aufzeigen, dass 35% der befragten, deutschsprachigen Unternehmen eine Leistungserbringung aus der DACH-Region heraus bevorzugen würden, für ca. 57% würde sie in Frage kommen. Dahingegen lehnen 75% der befragten Unternehmen eine ausschließliche Leistungs- © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 10. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 erbringung aus Offshore-Ländern, wie beispielsweise China, Indien oder Russland ab, lediglich 24% können sich eine solche Zusammenarbeit vorstellen. Diese Aussagen zeigen das Spannungsfeld zwischen gefordert 10 niedrigen Preisen und dem Anspruch der lokalen Verfügbarkeit, Sicherheit und Vertrautheit, welches den Application Management-Markt bestimmt. Deutlicher wird dieser Interessenskonflikt im angelsächsischen Wirtschaftsraum. 91% der befragten Unternehmen aus den Vereinigten Staaten und Großbritannien würden eine exklusive Leistungserbringung aus dem Heimatland bevorzugen, sollte diese zu einem attraktiven Preis angeboten werden. Allerdings lehnen lediglich 40% der Unternehmen eine Dienstleistung aus einem Offshore-Land ab. Der Wunsch nach lokaler Zusammenarbeit ist folglich ungleich stärker als in der DACH-Region, jedoch wird diese Befindlichkeit vergleichsweise schneller hinsichtlich des gewichtigen Preisarguments abgelegt. Ein wichtiger Grund hierfür ist die deutlich größere Erfahrung, die Unternehmen in diesem Wirtschaftsraum bereits mit Offshore-Dienstleistern sammeln konnten. Die Reife dieser Märkte sowie die Entwicklungen in weiteren, großen Abnahmeregionen dieser Dienstleistung, wie Deutschland oder Frankreich, bewirken eine konstante Veränderung der Anforderungen seitens IT- Verantwortlicher und folglich eine sich wandelnde Form der Zusammenarbeit, weg von der reinen Bringschuld eines Dienstleisters hin zu einer flexiblen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Innovation in der Service-Erbringung spielt dabei eine wesentliche Rolle, unterliegt jedoch gleichzeitig einer Vielzahl von individuellen Definitionen, wie in der folgenden Abbildung dargestellt wird. Abbildung 1: Tag-Cloud „Innovation“ © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 11. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Doch nicht nur die Definitionen, auch die Vorstellungen darüber, was mit Application Management erreicht werden soll, verändern und unterscheiden sich teilweise deutlich zwischen den einzelnen Regionen. 11 So sind es in der DACH-Region vor allem die Standardisierung der Anwendungslandschaft sowie eine Erhöhung der Anwenderzufriedenheit, die 49% bzw. 44% der Befragten als wichtigstes Ziel mit der Herausgabe der Anwendungsbetreuung verfolgen. Des Weiteren wurden die Reduktion der IT-Kosten sowie die Erhöhung der Kostentransparenz als weitere wichtige Ziele genannt. In amerikanischen und britischen Unternehmen sind es vor allem die Erhöhung der Anwenderzufriedenheit sowie die Reduktion von Anwendungsfehlern, die mit 94% und 88% ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Zudem werden eine Erhöhung der (Kosten-) Transparenz sowie eine Übertragung des Risikos als wichtige Ziele angesehen, die es mit einem Application Management-Vertrag zu erreichen gilt. Im Gegensatz zur DACH- Region werden die Standardisierung der Anwendungslandschaft sowie der Supportprozesse in den USA und Großbritannien jedoch als weniger wichtige Ziele angesehen. Abbildung 2: Vergleich der wichtigsten Zielprioritäten untereinander nach Regionen Es zeigt sich weiter, dass in beiden Regionen während wirtschaftlicher Krisenzeiten eine Freistellung von Mitarbeitern für andere IT-Projekte als gänzlich unwichtiges Argument für Application Management angesehen wird. Diese Einstellung verändert sich, sobald sich ein Unternehmen in einer wirtschaftlichen Aufschwungphase befindet. Dann wird die mögliche Freistellung von Ressourcen oftmals als Verkaufsargument auf den Tisch gebracht. Dies zeigt vor allem eins: die Anforderungen an einen Application © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 12. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Management-Anbieter sind so variantenreich wie die einzelnen Business- Anforderungen an jeden potentiellen Nutzer dieser Dienstleistung. 12 © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 13. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 3. DIE ECKPUNKTE DES MODERNEN APPLICATION MANAGEMENTS 13 Klassifizieren lässt sich die Diskussion über Application Management in die Gruppen Mehrwert, Risiko und Kosten. In jeder dieser Klassen können gewichtige Argumente für die externe Betreuung einer Anwendung oder einer Applikationslandschaft gefunden werden, welche in der nachfolgenden Abbildung angedeutet werden. Abbildung 3: Argumente für Application Management Gleichzeitig zeigt diese Klassifikation auf, wie vielfältig die Interessensgruppen sind, die sich mit dem Thema beschäftigen. Waren es vor ein paar Jahren ausschließlich IT-Verantwortliche, die in eine solche Entscheidung involviert wurden, so sind es heute verschiedenste Führungskräfte, vom Finanzvorstand über den Geschäftsbereichsleiter bis zum operativen Geschäftsführer, die sich für die Effektivität der Anwendungsbetreuung interessieren. Der Grund dafür liegt auf der Hand. In kaum einem Wirtschaftszweig dient die IT noch lediglich als „elektronischer © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 14. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Rechenschieber“ sondern hat sich zu einem bedeutenden Werkzeug entwickelt, um unmittelbaren Einfluss auf die Geschäftsprozesse und somit die Entwicklung des Unternehmens ausüben zu können. 14 Durch diese Wandlung in der Bedeutung der IT haben sich auch die Anforderungen der Geschäftsbereiche an die Pflege und Weiterentwicklung der Anwendungen verändert. 3.1. Neue Anforderungen der Geschäftsbereiche Die zuvor getroffenen Klassifikationen bleiben dabei erhalten. Es sind weiterhin der Preis, die Schaffung von Werten, oder anders ausgedrückt die Qualität der erbrachten Leistung sowie die Unterstützung des operativen Geschäfts, also die Handhabung von Risiken, die sich für einen Nutzer von Application Management-Dienstleistungen als relevant herausstellen. Deutlich zeigt sich, dass ein ansprechendes Preis-/Leistungsverhältnis sowie Flexibilität hinsichtlich des Abrechnungsmodells wichtige Anforderungen an einen Serviceanbieter sind. Bis zu 70% der befragten Unternehmen bezeichnen diese Argumente als wichtige Anforderungen an Ihren Vertragspartner. Abbildung 4: Anforderungen an Application Management-Dienstleister © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 15. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Ungleich wichtiger für nahezu alle angesprochenen IT-Verantwortlichen ist jedoch die Qualität und Kompetenz des Dienstleisters. So geben über 90% der Befragten an, dass die Branchen- und Prozess- sowie die 15 Technologiekompetenz eines Anbieters ein wichtiges, letztere für über 70% sogar ein ausschlaggebendes Argument bei der Auswahl eines Dienstleisters ist. Gleichzeitig ist es vergleichsweise bedeutungslos, wie der Anbieter seine Leistungserbringung organisiert hat. Weder die Aussicht auf ausgeprägte Onsite-Ressourcen noch die entsprechenden Offshore-Pendants erweisen sich als wichtige Argumente bei der Aushandlung der Zusammenarbeit. Wichtig ist, dass die Arbeit kundenspezifisch, also ausgerichtet auf die jeweilige Branche und Prozesse, mit einer ansprechenden Qualität erbracht wird. Sogar das Argument der Sprachbarriere verliert an Bedeutung. Weniger als 50% der Befragten geben an, dass diese die Entscheidung hinsichtlich einer Herausgabe der Anwendungsbetreuung überhaupt noch beeinflusst. Des Weiteren geben knapp 70% der befragten Unternehmen aus dem deutschsprachigen Wirtschaftsraum an, dass Englisch als Projektsprache weitestgehend akzeptiert wird. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass hierbei oftmals noch der Wunsch Vater des Gedanken ist. Zieht man ferner in Erwägung, dass Argumente wie die Innovationsfähigkeit eines Anbieters oder die Industrialisierung der Delivery-Modelle zwar als wichtig, vergleichsweise aber selten als ausschlaggebend erachtet werden, so zeigt sich deutlich die Ambivalenz dieses Marktes. Feststellen lässt sich, dass es in den Anforderungen nicht mehr ausschließlich um monetäre Interessen geht, sondern vielmehr die Balance zwischen einem ansprechenden Preis und der dafür erbrachten Leistung die Nutzer dieser Dienstleistung zufrieden stellen muss. Wenn man diesen Aspekt genauer betrachtet, zeigt sich, dass der Preis zwar flexibel und auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt sein muss, gleichzeitig jedoch eine feste Kalkulationsbasis wertgeschätzt wird. Vor allem Kunden mit größeren Vertragsvolumina wünschen sich zunehmend eine einfache und flexible Zusammenarbeit mit Ihrem Dienstleister auf Basis transparenter und nachvollziehbarer Preismodelle. Allerdings sollte es mittlerweile für einen etablierten Anbieter am Markt kein Problem mehr darstellen, diese Transparenz auch kleineren Kunden anzubieten. Die Analyse der aktuell gängigsten Preismodelle zeichnet ein entsprechend heterogenes Bild und deutet darauf hin, dass sich die Anbieter von © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 16. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Application Management bereits stark um eine weitreichende Flexibilität hinsichtlich ihrer Preismodelle bemühen. Es zeigt sich, dass in beiden Wirtschaftsräumen die am häufigsten 16 nachgefragten Preismodelle – Basispreis plus variablem Anteil, Service- basiert und Festpreis in der DACH-Region sowie Time & Material, Service- basiert und Transaktions-basiert in Großbritannien und den USA – oftmals auch die am meisten genutzten sind. Dies lässt bereits auf eine gute Abdeckung der Kundenbedürfnisse schließen. Einzig im angelsächsischen Raum geben 86% der befragten Unternehmen an, dass sich ein Nutzer- basiertes Preismodell gut für ihr Geschäft eignen würde. Dieses ist jedoch erst bei ca. 40% der Unternehmen Bestandteil der Verträge. Abbildung 5: Analyse der Preismodelle nach Wirtschaftsraum Gleichzeitig zählen Preismodelle, in denen sich Anbieter und Kunden die Vorteile einer realisierten Kostenreduktion, Qualitäts- oder Effizienz- steigerung teilen, zu den in beiden Regionen am seltensten genutzten und nachgefragten Optionen. Darüber hinaus ist auch die ausschließliche Abrechnung auf Basis der abgearbeiteten Incidents vor allem im englischsprachigen Raum ein weniger beliebtes Modell. Stellt man dem die Erwartungshaltung der Nutzer gegenüber, so zeigt sich, dass es vor allem eine ausnahmslose Verfügbarkeit der Applikationen sowie kurze Reaktionszeiten der Dienstleister sind, welche die Balance in der Zufriedenheit der Kunden herstellen. © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 17. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Befragt nach den wichtigsten Service-Level-Agreements (SLA), die ein Dienstleister zu erfüllen hat, erweisen sich weiter die Qualität des Service sowie eine partnerschaftliche Zusammenarbeit als ausschlaggebende 17 Indikatoren eines Application Management-Vertrages. Erst nachfolgend kommen Faktoren wie Kostenreduktion, Datensicherheit oder ein gutes Projekt-Management ins Spiel. Abbildung 6: Tag-Cloud „Service-Level“ Doch es stellt sich ebenso heraus, das nicht nur Service-Level-Agreements ein wichtiger Aspekt für die Zufriedenheit der Kunden sind. Befragt nach dem häufigsten Grund, warum man nach Erfüllung aller vereinbarten SLAs mit der Leistungserbringung seines Vertragspartners trotzdem nicht zufrieden sei, wird vor allem eine fehlende Proaktivität seitens des Service- Anbieters als Hauptursache genannt. Was der Markt an dieser Stelle verlangt, ist die Initiative der Dienstleister, die Systeme und Prozesse der Kunden im Sinne einer Dienstleistung stetig zu überprüfen und zu optimieren. Oftmals ist heutzutage das Gegenteil der Fall und der Dienstleister konzentriert sich auf die Abarbeitung des Vertragsgegen- standes. Dies hat vor allem historische Gründe, wurde doch bereits in der Vergangenheit von vielen Marktteilnehmern festgestellt, dass sich mit Eigeninitiative wenig Geld verdienen lässt. Doch der Markt und auch der Reifegrad der Dienstleistung haben sich weiter entwickelt und nun stehen die Anbieter vor der Herausforderung, dass sie sich in vielen Fällen wegbewegen möchten von der reinen Betreuung eines Altsystems, hin zu einem Partner, mit welchem der Kunde auch die Optimierung seiner Geschäftsprozesse in Angriff nimmt. Proaktivität ist hierbei durchaus ein probates Mittel zum Zweck. © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 18. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 3.2. Evolution des Application Managements In den vergangenen Jahren hat sich die Leistungserbringung eines 18 Application Management-Dienstleisters stetig über die Applikationsland- schaft der Kunden ausgeweitet. War es zu Anfangstagen dieses Marktes noch hauptsächlich die Betreuung von Altsystemen, die früher oder später abgeschaltet werden sollten, so übernimmt mittlerweile der Großteil der Service-Anbieter ebenso die Pflege und Weiterentwicklung der für das tägliche Geschäft notwendigen Produktivsysteme. Wichtige Gründe für diese Entwicklung sind zum einen die angestiegene Lernkurve der Anbieter, sowohl hinsichtlich Technologien und Applikationen als auch angesichts der Geschäftsprozesse und Branchenspezifika der Kunden. Zum anderen konnte ebenso die Vertrauenskurve stark ansteigen, gleichwohl bedingt durch die gestiegene Kompetenz der Dienstleister. In einem nächsten Entwicklungsschritt steht die Frage im Raum, wie tief der Kunde seinen Partner in das eigene Geschäft eingreifen lässt. Unter dem so genannten Transformational Outsourcing, in welchem Application Management einen wichtigen Bestandteil darstellt, versteht man heutzutage die Beratung des Kunden bei der Optimierung der Geschäftsprozesse sowie der unterstützenden Anwendungen, die zuvor in einer Outsourcing- Vereinbarung zur Betreuung nach außen gegeben wurden. Abbildung 7: Entwicklung des Application Management-Markts © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 19. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 In Zukunft wird es vor allem darum gehen, die Unterstützung des Geschäftsprozesses kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Kunden erwarten zunehmend von ihren Vertragspartnern, die zu betreuende Anwendung so 19 weit zu transformieren, dass sie die zu Grunde liegenden Geschäfts- prozesse jederzeit optimal unterstützen kann. Dies erfordert vor allem branchenspezifisches Know-how vom Dienstleister. Sofern er diese Leistung garantieren kann, erübrigt sich eine Differenzierung über den günstigsten Preis am Markt. Ein weiterer Aspekt in der Entwicklung dieses Marktes ist die Industrialisierung der Service-Prozesse. Diese ermöglicht es heutzutage, beispielsweise auch kundenspezifische Anwendungen unkompliziert in bestehende Delivery-Modelle aufzunehmen. In diesem Zusammenhang gehen Unternehmen verstärkt dazu über, auch höherwertige Dienstleistungen, die bislang in der eigenen Verantwortung geblieben sind, an einen externen Partner auszulagern. Beispiele hierfür wären Dienstleistungen im Umfeld der Applikationsentwicklung, dem Testen von Anwendungen sowie der Systemintegration, die mittlerweile in den Verträgen berücksichtigt werden. Betrachtet man den Reifegrad der Application Management-Bereitschaft bei IT-Verantwortlichen, so stellt sich heraus, dass mitunter noch erhebliche Potenziale in den Unternehmen schlummern. Befragt nach den Vertragsdetails der individuellen Anwendungslandschaften geben 65% der angesprochenen Unternehmen an, ihre vertikalen Anwendungen, wie beispielsweise Core-Banking-Systeme, MES oder Billing-Systeme, hauptsächlich weiterhin intern zu betreuen. Lediglich 25% haben diese bereits teilweise oder vollständig an einen externen Partner herausgegeben. Eine ähnliche Situation zeigt sich bei horizontalen Anwendungen wie beispielsweise Customer Relationship Management-Systemen oder Business Intelligence-Lösungen. Hier betreuen 50% der befragten Unternehmen diese Systeme weiterhin selber, nur 27% haben bereits einzelne Bestandteile oder die gesamten Systeme outgesourct. Dieses Bild verändert sich, sobald man sich die kundenspezifischen Anwendungen genauer anschaut. Hier ist die Bereitschaft zur externen Betreuung der Anwendungen deutlich höher. Gar 50% der Befragten geben an, diese Systeme bereits teilweise oder vollständig von einem Partner pflegen zu lassen. Ähnlich verhält es sich mit Standardsoftwarelösungen wie beispielsweise ERP-Systemen. Zwar gibt die überwiegende Mehrheit (55%) © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 20. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 der IT-Entscheider an, diese Anwendungen weiterhin intern zu betreuen, allerdings zeigt sich hierbei ebenso die zweitstärkste Bereitschaft zur Herausgabe dieser Betreuungsaufgaben. 20 Bei dieser Betrachtung existieren jedoch erhebliche, landesspezifische Unterschiede, die jeweils vom Reifegrad des lokalen Softwaremarktes abhängig sind und in der Diskussion der Application Management-Märkte berücksichtigt werden müssen. Abbildung 8: Reifegrad der Anwendungsherausgabe So zeigt sich beispielsweise, dass in der DACH-Region die Bereitschaft zur Herausgabe von Standardanwendungen und horizontalen Softwarelösungen deutlich über dem Durchschnitt liegt. Beide Male geben über 50% der befragten Unternehmen an, ihre Systeme in diesen Anwendungskategorien bereits teilweise oder vollständig zur Betreuung herausgegeben zu haben. Gleichzeitig verhalten sich Unternehmen in diesem Wirtschaftsraum ungleich restriktiver bei der Vergabe von Application Management-Aufträgen, wenn es sich um kundenspezifische Softwareentwicklungen handelt. 55% der IT- Verantwortlichen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen die Wartung dieser Anwendungen lieber weiterhin in eigener Verantwortung betreiben. Dies sehen wiederum 60% der Befragten aus dem englischsprachigen Wirtschaftsraum anders und haben ihre dedizierten Softwarelösungen © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 21. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 bereits einem Partner an die Hand gegeben. Generell zeigt sich jedoch, dass die Bereitschaft zur Herausgabe der Anwendungsbetreuung, vor allem hinsichtlich vertikaler Anwendungen und Standardsoftwarelösungen, bislang 21 noch geringer ist als bei Unternehmen in der DACH-Region. Dafür zeigt sich in diesen Märkten mehr Bewegung. Zwischen 20% und 40% der befragten amerikanischen und britischen Unternehmen sind derzeit mit der Planung beschäftigt, in Zukunft vor allem kundenspezifische Softwarelösungen und horizontale Anwendungen stärker von externen Dienstleistern betreuen zu lassen. © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 22. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 4. DIE EIGENSCHAFTEN EINES MODERNEN APPLICATION MANAGEMENT-DIENST- 22 LEISTERS Um sich als Anbieter von Application Management-Dienstleistungen auch in Zukunft erfolgreich am Markt positionieren zu können, ist es demnach erforderlich, die aktuellen Entwicklungen und sich verändernden Anforderungen der Kunden zu verstehen und entsprechend darauf zu reagieren. In der Wandlung des Application Management-Marktes lassen sich dabei die folgenden Wachstumstreiber und Herausforderungen hervorheben: • Application Management-Verträge werden zunehmend umfangreicher und komplexer. Kunden sind seit geraumer Zeit dazu übergegangen, immer zahlreichere Elemente einer Leistungserbringung in übergreifen- den Verträgen zu bündeln. Die zuvor beschriebenen Module, wie das Testen von Anwendungen oder die Integration von Systemen in bestehende Anwendungslandschaften, sind Beispiele für diese zusätzlichen Vertragselemente. • Unterstützt wird diese Entwicklung durch die Tatsache, dass sich der vor ein paar Jahren aufkommende Trend zum Multi-Sourcing der IT- Anwender umzudrehen scheint. Unternehmen haben begonnen, ihre Anbieterlandschaften wieder stärker zu konsolidieren. Folglich ist aktuell eine stärkere Nachfrage nach übergreifenden Application Outsourcing- Verträgen zu verzeichnen. Dies hat die unmittelbare Konsequenz, dass sich die klassischen System-Integratoren, die sich im Application Management-Markt positionieren konnten, neu aufstellen und ihr Angebot entsprechend erweitern müssen, um die Nachfrage ihrer Kunden weiterhin bedienen zu können. • Gleichzeitig gibt es zunehmend mehr (Stand-alone) Application Management-Verträge mit kleineren Volumina am Markt, die nicht Bestandteil einer womöglich übergreifenden und größeren Outsourcing- Vereinbarung sind. Dies lockt neue, kleinere Wettbewerber in den Markt. • Zudem werden durch die Weiterentwicklung von gehosteten Standardsoftwarelösungen in Zukunft weniger komplexe Verträge für Application Management notwendig sein. © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 23. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 4.1. Unterscheidungsmerkmale moderner Application Management-Anbieter 23 Von Application Management-Dienstleistern erfordert dies ein Optimum an Flexibilität. Bei einer gleichzeitig geforderten Kosteneffizienz steht der Anbieter vor einer prekären Herausforderung. Kosteneffizienz erfordert nämlich einen hohen Grad an Standardisierung, sowohl hinsichtlich der definierten Prozesse, der eingesetzten Werkzeuge als auch der globalen Delivery-Strukturen. Anbieter sprechen in diesem Zusammenhang von einer Industrialisierung der Leistungserbringung. Diese Bezeichnung legt nahe, dass sämtliche Prozessschritte definiert und aufeinander abgestimmt sind und sich sowohl Kunde als auch Dienstleister „Eine ideale Zusammenarbeit im Umfeld von Application Management streng an diese Vorgaben zu halten haben, um ein Höchstmaß an bedeutet für uns, sich auf ein äußerst industrialisiertes Delivery-Modell ver- Kosteneffizienz zu erreichen. lassen zu können, welches Kosten- effizienz ermöglicht, jedoch gleichzeitig Diese Industrialisierung der Leistungserbringung schränkt jedoch wiederum einen gewissen Grad an Flexibilität seitens beider Vertragspartner er- die Flexibilität des Anbieters hinsichtlich Reaktionszeiten und der laubt.“ gewünschten Proaktivität merklich ein. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, Teppo Viitikko, Stora Enso sowohl bei der Vertragsverhandlung als auch in der täglichen Zusammenarbeit. Ein wirkungsvolles Mittel um diese Balance herzustellen, ist die offene und aktive Kommunikation zwischen beiden Vertragspartnern. Mangelhafte oder gänzlich fehlende Kommunikation wird von den befragten Unternehmen als eines der Hauptargumente genannt, um mit der Leistung des jeweiligen Vertragspartners, trotz Erfüllung der definierten SLAs, weiterhin unzufrieden zu sein. Ein probater Weg, die Kommunikation zwischen beiden Vertragspartnern zu fördern und dadurch gleichzeitig eine solide Grundlage für gegenseitiges Vertrauen und Verständnis zu schaffen, ist die Identifikation und Entfaltung des so genannten „Cultural Fit“. Dieses Phänomen ist vor allem bei globalen Kooperationen zu beobachten und beschreibt sowohl das soziokulturelle als auch das mikroökonomische Verständnis der beteiligten Unternehmen. Zu Grunde liegt die These, dass Personen aus dem gleichen Kulturkreis besser miteinander kommunizieren können und somit schneller gegenseitiges Vertrauen aufbauen. © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 24. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Es ist notwendig darauf hinzuweisen, dass hierbei beide Vertragspartner in einer Bringschuld sind. Ein Dienstleister muss dafür Sorge tragen, dass er sein Angebot zwar global erbringen kann, jedoch in der Lage ist, jederzeit 24 auf die lokalen Bedürfnisse seines Kunden eingehen und reagieren zu können. Letzterer muss wiederum die Offenheit mitbringen, seinen Application Management-Dienstleiser weniger als Lieferanten sondern als Partner zu verstehen und ihn mit allen notwendigen lokalen Gegebenheiten vertraut zu machen. Dieser Knowledge-Transfer kann dabei erhebliche Aufwände in der Transition-Phase eines solchen Projekts mit sich bringen, beispielsweise in Form von Reisetätigkeiten oder gestiegener telefonischer Korrespondenz. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich diese Aufwände in den meisten Fällen positiv auf eine spätere Zusammenarbeit auswirken. „Wir erwarten eine ehrliche und faire Denn durch die Herbeiführung des gegenseitigen Verständnisses steigt das Zusammenarbeit mit unserem Partner, Vertrauen und verbessert sich die Kommunikation zwischen den Parteien. welche aktuell von unserem Dienst- leister erfüllt wird. Und je reibungsloser diese Ebene der Zusammenarbeit funktioniert, um so Diese gute Zusammenarbeit ist auch einfacher ist es trotz industrialisierter Leistungserbringung dem Anspruch der auf den gleichen Kulturkreis beider Unternehmen zurückzuführen.“ Flexibilität ebenfalls gerecht zu werden. Reinhold Stadtmüller, NSN Dies gelingt aktuell jedoch noch nicht in allen Application Management- Verträgen. Befragt nach den eklatantesten Schwächen von Dienstleistern in diesem Markt, zeigt sich deutlich, dass viele der genannten Argumente auf einen mangelhaften „Cultural Fit“ zurückzuführen sind. Abbildung 9: Tag-Cloud „Schwächen“ © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 25. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Es besteht in diesem Markt also noch reichlich Handlungsbedarf für Application Management-Anbieter, um den zukünftigen Anforderungen ihrer Kunden gerecht werden zu können. Erst dann wird Application Management 25 simplified. 4.2. Application Management Simplified Zusammenfassend lassen sich folgende Kriterien definieren, um eine Leistungserbringung in diesem Markt als Application Management Simplified bezeichnen zu können: • Ein Anbieter sollte transparente und einfache Preismodelle anbieten können. Dies ermöglicht es dem Kunden, die erbrachte Leistung besser wertschätzen zu können. Ferner stellt es für beide Seiten eine verlässliche Kalkulationsbasis dar. • Beide Vertragspartner sollten sich auf transparente, flexible und einfache SLAs verständigen. Beispiele hierfür wären der Grad der Zufriedenheit des Kunden, die Reaktionszeit des Anbieters auf Incidents, Change Requests oder auch generelle Anfragen sowie die Einfachheit der operativen Zusammenarbeit. • Der Dienstleister sollte sich sowohl hinsichtlich der Leistungs- erbringung als auch hinsichtlich der Abrechnung selbiger flexibel auf die Bedarfe der Kunden einstellen können. Dem Kunden muss „Luft zum Atmen“ gelassen werden. • Die Leistungserbringung muss auf Basis industrialisierter und trans- parenter Methoden erfolgen. Diese sind die Grundlage eines zufriedenstellenden Preismodells. • Der Dienstleiter sollte von Beginn der Partnerschaft an eine Rücküberführung der betreuten Anwendungen einplanen. Dies garantiert dem Kunden ein notwendiges Maß an Unabhängigkeit und entspannt die tägliche Zusammenarbeit. • Der „Cultural Fit“ beider Vertragspartner muss bereits zu Beginn der Transition-Phase identifiziert und im Verlauf der Zusammenarbeit © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 26. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 weiter gefördert werden. Erst durch ein gegenseitiges Verständnis kann ein tieferes Vertrauen in die Leistungserbringung sowie eine Optimierung der Kommunikation herbeigeführt werden. 26 • Der Dienstleister sollte seine Kunden proaktiv in ihrem Geschäftsfeld begleiten. Erst dadurch kann eine optimale Anpassung der Anwendung an die individuellen Geschäftsprozesse ermöglicht werden. Vom Dienstleister erfordert dies das Wissen über die kundenspezifischen Prozesse sowie die branchenspezifischen Anforderungen. Erst wenn beide Seiten in einem Vertragsverhältnis diese Aspekte aufweisen oder befolgen, kann von Application Management Simplified gesprochen werden. © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 27. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 5. APPLICATION MANAGEMENT SERVICES: MEHR WERT UND WENIGER RISIKO STATT 27 MEHR KOSTEN Interview mit Andreas Degenhardt, Leiter des globalen Geschäftsbereichs Application Management Services, Siemens IT Solutions and Services, durchgeführt von Klaus Holzhauser, Director, Pierre Audoin Consultants und Philipp Schalla, Consultant, Pierre Audoin Consultants Kosten-Management, Risiko-Management und die Schaffung von Werten – diese drei Eckpunkte sind für den Kunden essenziell, wenn er das Management seiner Applikationen in fremde Hände legt. Andreas Degenhardt schildert, worauf Unternehmen achten müssen, damit ein Application Management Services (AMS)-Projekt eine Erfolgsstory wird. PAC: Herr Degenhardt, worauf kommt es Unternehmen an, wenn sie AMS in Anspruch nehmen wollen? DEGENHARDT: Die Erfolgsfaktoren für effiziente AMS sind die Industrialisierung und Standardisierung der Prozesse, die zu Kosten- sowie zu Qualitätsvorteilen führen. Unsere Erfahrung zeigt, dass im Zuge der Wirtschaftskrise für die Kunden bei vergleichbarer Qualität noch der konkrete Preis der Leistung im Vordergrund steht. Der Fokus wird sich aber meiner Einschätzung nach in Zukunft in Richtung Service-Qualität und Steigerung der Performance verschieben. PAC: Inwiefern profitieren Unternehmen konkret von Application Management Services? DEGENHARDT: Sie profitieren von standardisierten Prozessen, die die Qualität ihrer Betriebsabläufe verbessern und gleichzeitig kostengünstiger sind als in Eigenproduktion. Wichtig ist dabei die Transparenz – zum Beispiel bei der Preisgestaltung. Das können nur Anbieter leisten, die ihr Geschäft verstehen. Wenn Unternehmen beispielsweise keine Beraterstunden, sondern die Dienstleistung an sich zu einem festgelegten Preis kaufen, dann können sie bares Geld sparen. Es ist also durchaus © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 28. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 sinnvoll, nach einem Service-Katalog zu fragen, in dem klar umrissene „Incidents“ oder „Enhancements“ bepreist sind. 28 PAC: Und worauf sollten Unternehmen achten, wenn sie das Management ihrer Applikationen an einen Dienstleister auslagern? DEGENHARDT: Unternehmen sollten das Risiko unkontrollierter Projektaufwände, beispielsweise durch die Zunahme von Change Requests, bereits im Vorfeld eindämmen. Das können sie machen, indem sie zum Beispiel den Dienstleister belohnen, wenn sich die Komplexität und der Umfang der IT-Landschaft reduziert – und das vertraglich regeln. Zudem gilt es, schon im Vorfeld klare und messbare Erfolgskriterien festzulegen. Wie bei der Buchung eines Billigfliegers muss ich mir auch beim Outsourcing vorher überlegen, was ich genau will. Möchte ich den Kaffee im Flugzeug und die Gepäckbeförderung einzeln teuer zahlen oder lieber alles inklusive haben? Wenn Unternehmen Verträge mit günstigen Service-Levels aushandeln, die rein auf den günstigsten Preis abzielen, führt das oft zu Unzufriedenheit. Stattdessen sollte man sich am langfristigen Geschäftsmehrwert orientieren, der durch verbesserte Prozesse entsteht. In laufenden AMS-Projekten sind dann kontinuierliche Kommunikation und regelmäßige Reviews und Workshops die beste Vorbeugung gegen Enttäuschungen. PAC: Wie lässt sich eine gleichbleibend hohe Qualität bei AMS sicherstellen? DEGENHARDT: Sehen Sie sich zum Beispiel einmal die Küche eines Sternekochs an: Was ist der Anspruch? Spitzenqualität in ausreichender Menge zu vertretbaren Preisen produzieren – und zwar in durchgehender Kontinuität. Das funktioniert nur durch klar definierte Rezepte, gute Zutaten und eingeübte, standardisierte Prozesse. Genau so sieht es mit dem Qualitätsanspruch bei AMS aus. Wer es gut und günstig will, sollte darauf achten, dass das Thema Knowledge Management (KM) bei seinem AMS- Wunschpartner groß geschrieben wird. Denn KM bedeutet, dass die Anbieterorganisation aus den vielfältigen Projekterfahrungen „lernt“. Der Kunde wiederum profitiert dann von Synergie- und Skaleneffekten. Gleichzeitig ist KM die Basis für ein effektives Global Delivery-Modell. Denn nur mit Anreizsystemen und Prozessen, mit denen das Wissen der © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 29. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 Techniker überall auf der Welt gesichert wird, lässt sich ein gleichmäßig hoher Qualitätsstandard halten. 29 PAC: In welchen Bereichen und bei welchen Zielgruppen sehen Sie den stärksten Anstieg der Nachfrage hinsichtlich AMS? DEGENHARDT: Großes Potenzial sehen wir beispielsweise bei Global Procurement Services und bei branchenspezifischen AMS-Lösungen wie Application Management für Product Lifecycle Management (PLM) im Industriesektor. In diesem Fall sollte sich der Anbieter in der Branche möglichst gut auskennen. Aber auch Human Resource Management ist ein interessantes Feld, weil sich hier die Kombination mit Business Process Outsourcing-Modellen anbietet. Letzeres Konzept setzen wir mit unserem Partner NorthgateArinso um. PAC: Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Wohin geht die Reise für AMS in den nächsten Jahren? DEGENHARDT: Einerseits führt der Weg noch stärker zu einer industrialisierten Bereitstellung der Services. Andererseits wird Application Management Consulting an Bedeutung gewinnen. Denn neben den Applikationen werden vermehrt auch die Geschäftsprozesse an Spezialisten ausgelagert. Die Kunden werden in Zukunft nicht mehr fragen, ob der IT- Dienstleister ein IT-Problem lösen kann. Sie werden sagen: Ich möchte pro Tag 200 Ersatzteile ausliefern und dieser Prozess soll störungsfrei und IT- gestützt funktionieren. Dafür bezahlt er den Lieferanten. Und im Sinne der Transparenz werden auch verstärkt neue Preismodelle zum Tragen kommen, beispielsweise Incident- und erfolgsbasierte Vereinbarungen. © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 30. Whitepaper – Application Management Simplified – November 2010 6. ÜBER SIEMENS IT SOLUTIONS AND SERVICES 30 Siemens IT Solutions and Services ist ein Premium-Anbieter von IT- Lösungen und IT-Outsourcing mit europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Die Siemens IT Solutions and Services GmbH und ihre Tochterfirmen liefern ein breites Portfolio entlang der IT-Dienstleistungskette: vom Consulting über Software- und Systemintegration bis hin zum umfassenden Management von IT-Infrastrukturen. Mit vertieftem Branchenwissen und wertschöpfenden Innovationen sichert das Unternehmen seinen Kunden eine kontinuierliche Transformation ihrer Geschäftsprozesse. Siemens IT Solutions and Services erzielte im Geschäftsjahr 2009 (30. September) mit mehr als 35.000 Mitarbeitern rund 4,7 Mrd. Euro Umsatz – über 75 Prozent davon wurden außerhalb des Siemens-Konzerns erzielt. Weitere Informationen unter: www.siemens.com/it-solutions © PAC 2010 www.pac-online.de
  • 31. Whitepaper Application Management Simplified November 2010 UNSERE STANDORTE 31 PARIS Pierre Audoin Consultants (PAC) 23, rue de Cronstadt, F-75015 Paris, Frankreich ANSPRECHPARTNER Tel: +33(0) 1 56 56 63 33 Fax: +33(0) 1 48 28 41 06 Autor: info-france@pac-online.com Philipp Schalla Consultant MÜNCHEN +49 (0)89 23 23 68-23 Pierre Audoin Consultants (PAC) p.schalla@pac-online.com Holzstraße 26, D-80469 München, Deutschland Herausgeber: Tel: +49(0) 89 23 23 68 0 Pierre Audoin Consultants (PAC) GmbH Fax: +49(0) 89 719 62 65 info-germany@pac-online.com ÜBER PIERRE AUDOIN CONSULTANTS LONDON PAC ist weltweit tätig als Marktanalyse- und Pierre Audoin Consultants (PAC) Strategieberatungsgesellschaft für die Software und 2nd Floor IT Services Industry. PAC unterstützt IT-Anbieter, 15 Bowling Green Lane CIOs, Unternehmensberatungen und Investment- London EC1R 0BD, Großbritannien Firmen durch Analysen und Beratungsleistungen bei Tel.: +44 (0) 207 251 2810 der Lösung verschiedenster Fragen aus den Fax: +44 (0) 207 490 7335 Bereichen Unternehmenswachstum, Technologien, info-uk@pac-online.com Finanzen und operatives Geschäft. BUKAREST Wir stützen uns auf über 30 Jahre Erfahrung in Pierre Audoin Consultants (PAC) Europa. Zusammen mit unserer Präsenz auf dem Louis Pasteur 40 US-Markt sowie weiteren globalen Ressourcen aus 050536 Bukarest - 5, unserem Partnernetzwerk in Asien-Pazifik, Latein- Rumänien amerika und Afrika verfügen wir über eine solide Tel.: +40 (0) 21 410 75 80 Basis, um unseren Kunden rund um den Globus Fax: +40 (0) 21 410 75 81 fundiertes Wissen über die lokalen IT-Märkte zur info-romania@pac-online.com Verfügung zu stellen. Mit Hilfe einer strukturierten Methodik, in deren Rahmen wir jedes Jahr tausende NEW YORK von Face-to-Face-Interviews sowohl mit Anbietern Pierre Audoin Consultants (PAC) als auch Anwendern führen und die auf einem 192 Lexington Avenue - Suite 1101, Bottom-up-, Top-down-Ansatz beruht, garantieren wir New York, NY 10016, USA den maximalen Kundennutzen unserer Analysen. Tel: +1(646) 277-7250 Fax: +1(212) 532-0257 PAC veröffentlicht eine breite Palette an info-us@pac-online.com standardisierten sowie kundenspezifischen Markt- studien, darunter unser erfolgreiches SITSI®- SAO PAULO Programm. Daneben bieten wir eine Reihe von Pierre Audoin Consultants (PAC) Beratungsleistungen zu Strategie- und Planungs- Rua Pedro de Toledo, 130, Office 61 fragen. 16 Niederlassungen auf sämtlichen Konti- Vila Clementino, nenten liefern unseren Kunden Einblicke in Sao Paulo, 04039-030 Brasilien verschiedenste Märkte und verhelfen ihnen so zu Tel.: +55 (11) 5539 0280 entscheidenden Wettbewerbsvorteilen. Fax: +55 (11) 5539 0280 info-latam@pac-online.com Nähere Informationen finden Sie auf unserer Webseite unter www.pac-online.de. © PAC 2010 www.pac-online.de