Neue Generationen stellen andere Ansprüche an die Berufswelt, als es in der Vergangenheit der Fall war. Einkommen und Status rücken aus dem Mittelpunkt, was neue Generationen von ihrem Beruf erwarten. Die Berufswelt wird mehr und mehr als Raum zur persönlichen Selbstentfaltung wahrgenommen. Neueste Ansätze der Personalbindung greifen die Werte-Neuausrichtung auf. Sie integrieren ungeahnte Potenziale eines Mitarbeiters in den Arbeitsalltag und sorgen damit für Langzeitmotivation.
2. Generation X, Y, Z, alpha …
1. Die Generation Z wird als jene Generation bezeichnet, die
nach 1995 auf die Welt gekommen ist, von denen die ersten
Exemplare auf den Arbeitsmarkt drängen und diesen,
glaubt man den Schilderungen und Beschreibungen,
ordentlich durcheinander würfeln werden.
2. „Generation“ ist - wie auch bei den früheren Bezeichnungen
der Generation Y, X, - soziologisch nicht korrekt, sondern
wurde populärwissenschaftlich missbraucht.
3. Mit dieser Generationsbezeichnung ist stets jener Teil der
gut ausgebildeten, urbanen, modernen und finanziell gut
ausgestatteten jungen Menschen gemeint, um die sich die
Wirtschaft in der Regel reißt. Jene, die wenig ausgebildet,
aus zerrütteten Elternhäusern und ohne Perspektive sind,
werden darin nicht subsumiert.
3. Den Generationswandel erfassen
Probleme über Probleme …
Die diskrete Unterteilung in Generation X, Y, Z, alpha,
… ist nicht zweckmäßig:
● Generationswandel ist ein fließender Prozess und
keine Lawine
● Pauschalisierung von Personen oder gar Gruppen
führt zu unsinnigen Vorurteilen
● Werte sind zu differenziert
Ich muss einen Menschen bereits kennengelernt
haben, um zu wissen wie er tickt.
Fragestellung:
Was bringt der Generationswandel für
Konsequenzen mit sich im Hinblick auf die
Arbeitswelt und den Arbeitsmarkt?
Lösungsweg:
Nicht die Personen stehen im Mittelpunkt der
Betrachtung sondern ihre Umwelt, die sie umgibt!
Was kann ich über die Umwelt verallgemeinert
aussagen?
4. Zwei wichtige Begriffe
Lebenswelt:
● Die vorwissenschaftliche Selbstverständlichkeit des alltäglichen
Handelns und Denkens
● Die unreflektierten Erfahrungen, die jeder von uns um Umgang
mit den alltäglichen Gegenständen sammelt.
Technik:
● Die Menge der künstlichen Gegenstände und Sachsysteme
● Die Menge menschlicher Handlungen in denen Sachsysteme
entstehen und verwendet werden
Sachsysteme und die Art und Weise, wie sie produziert werden sind
fester Bestandteil unserer Lebenswelt. Sie sind Tatsachen und
lassen keinen Raum für Spekulationen. Technischer Fortschritt führt
unweigerlich zu einem geänderten Selbstverständnis des
alltäglichen Handelns und Denkens.
5. Es war einmal...
Die fundamentale Bedeutung
der technischen Entwicklung für
unser aller Leben
Ein Crashkurs in Technikgeschichte
Niemand kann in die Zukunft schauen. Wir können
aber die Gegenwart aus der Geschichte verstehen
lernen.
Die technische Entwicklung im Auge behalten, ist
wie auf dem Generationswandel zu surfen.
Was die zweite und dritte industrielle Revolution zum
Generationswandel beitragen
6. Die 2. industrielle Revolution
Henry Ford gilt als Begründer und bestes Praxis-Beispiel für
eine neue Form der industriellen Warenproduktion
Merkmale:
● Massenproduktion, Fließproduktion
● hohes Maß an Standardisierung
● Produktionsprozesse in viele Einzelschritte zerlegt
(Taylorismus)
● Berufserfahrung kaum notwendig
Ziel:
● unmögliche Arbeitsverhältnisse ein Ende setzen
● Zeit- und Materialverschwendung minimieren
● gerechtere Entlohnung durch Akkordarbeit
Das wissenschaftlich-methodische Qualitätsmanagement
war sowohl in Theorie als auch in praktischer Umsetzung
geboren
7. Die 3. industrielle Revolution
Zwei weitere Entwicklungstrends ab 1970
ausgelöst durch:
1. Digitale Kommunikationstechnik
1. Automatisierungstechnik
Konsequenzen:
● Automatisierungstechnik kürzt Arbeiter aus dem
Produktionsprozess heraus
● Fordistisch organisierte Arbeitsbedingungen verschwinden
aus dem Industriesektor
● Technischer Wandel spült mehr und mehr vernetzte Geräte
in unser aller Lebenswelt
Wenn Produkte standardisiert und der Produktionsprozess in
diskrete Arbeitsschritte eingeteilt werden kann, lässt sich ab
den 70er Jahren eine Maschine bauen, die den
Produktionsprozess komplett automatisiert.
8. Die Automatisierungstechnik räumt auf
Erwerbstätige im
sekundären Sektor
rückläufig:
⬇ 1970: 47%
⬇ 1990: 37%
⬇ 2012: 24%
Der eine Entwicklungstrend
verlagert die Menge der
Erwerbstätigen in den
Dienstleistungssektor...
Erwerbstätige im
tertiären Sektor
steigend:
⬆ 1970: 45%
⬆ 1990: 60%
⬆ 2012: 74%
9. Normierte Dienstleistungen
Insbesondere Taylorisierung eignet sich, um hohe Standards
durch ein kosteneffizientes Qualitätsmanagement zu halten.
● Kundenzufriedenheit, Hygienevorschriften etc. sollen keinen
Schwankungen unterworfen sein
● staatliche Verordnungen steigen Bedarf nach effizienter
Umsetzung von Qualitätskontrollen und
Optimierungsverfahren
● Verzicht auf hochwertige Personalbeschaffung
● etabliert sich schrittweise als Normierung der Arbeitsabläufe
und Standardisierung der Dienstleistung
Wie eine Welle emitieren fordistisch organisierte
Arbeitsbedingungen in den Dienstleistungssektor
und feiern dort eine Wiedergeburt.
Taylorisierung verursacht Trennung von geistiger
und körperlicher Arbeit:
Arbeitsabläufe werden ständig wiederholt
Arbeit erscheint sinnlos
10. Der Dienstleistungssektor ist omnipräsent
Systemgastronomie
McDonalds verkauft keine Hamburger
sondern streng standardisierte Arbeitsabläufe
Alten- und Krankenpflege
Optimierte Pflegeprozesse wickeln Patienten
nach strengen Pflegeplänen ab
Callcenter
Ab 2000 Taylorisierungsversuche -
10 Jahre später wieder am abklingen
11. Vernetzte Geräte überfluten unseren Alltag
Der andere
Entwicklungstrend
zielt auf Informations-
verfügbarkeit in jeder
Lebenslage ab
13. Kollision - Wer beherrscht hier eigentlich wen?
Der Einzelne wird zum
Zahnrädchen einer gut
geölten Maschine
degradiert
.
Der Einzelne ist Mitgestalter
eines Projekts und wächst mit
den Herausforderungen
Mitte des 20 Jhd. waren normierte Arbeitswelten
versteckt - heute jedoch öffentlich
Arbeitwelt wird der Öffentlichkeit mittels des
Dienstleistungssektors als “unorganisch” präsentiert
Kernkompetenz:
Wissen, wie ich an das Wissen komme, das ich gerade
brauche
Jetzige Generationen und Folgegenerationen wachsen in einem
Selbstverständnis auf sich das nötige Know-how und Know-what
mittels Smart-Technologie selbst anzueignen.
14. Folgeabschätzung lebenslanger Lernbereitschaft
Flucht nach vorn …
Bildung stellt den Versuch dar nicht unter die Räder
des stetig voranschreitenden technischen
Wandels zu geraten.
Neue Technologien sind Hilfsmittel, um die eigenen
Ziele zu erreichen und sich Vorteile zu sichern.
Aber nur wenn man sie beherrschen kann.
Fortschritt hat seinen Preis
Immer mehr Technologien werden in unsere Lebenswelt
gespült. Die Digitalisierung öffnete nun einen virtuellen
Raum mit unendlich hohem Technologiepotenzial.
Eine permanente Lernbereitschaft wird allein aus dem Grund
notwendig, um mit den technischen Herausforderungen
Schritt zu halten.
Das Problem:
Bildung vermittelt vornehmlich theoretisches Wissen
und Faktenwissen
Aber die bloße Kenntnis von Theorien und Fakten hat
einen kleinen Haken:
Damit ist noch nichts gekonnt!
15. Es heißt neue Technologien schnell zu begreifen
und einen kompetenten Umgang auszubilden
Eine Ursache des Ineinanderfließens von Berufs-
und Privatleben liegt in der Verschränkung der
Werkzeuge, die immer mehr im privaten wie
auch beruflichen einander ähnlich sind.
Diese Verschränkung ist im Begriff eine
Notwendigkeit zu werden. Learning by doing
ist der effizienteste Weg neue Technologien
zu meistern.
Symptome einer fordistisch organisierten
Arbeitswelt können überall wahrgenommen
werden.
Wenn der Arbeitalltag von routinierten Abläufen
dominiert wird oder
Umstrukturierungsmaßnahmen von oben
herab oktroyiert werden.
Das omnipräsente Informationsangebot bietet
hingegen einen ständigen Impulsgeber für
neue Wege, wie man seine beruflichen
Herausforderungen effizienter meistert.
Die Sorge um das eigene Projekt auf das man Stolz ist, wird zum Kredo
einer neuen Mentalität,
die Privatleben und Berufsleben wechselseitig infiziert
Spaß bei der Arbeit kommt dann auf, wenn die
gegebenen Hilfsmittel leicht von der Hand gehen und
wenn man mit eigenen Ideen an der Gestaltung der
Berufswelt Anteil nehmen kann.