5. Fundraising ist…
weder „Betteln“,
noch „Klinkenputzen“
und erst recht nicht
„Geld eintreiben“!
6. Fundraising ist …
(akademisch betrachtet)
„Fundraising is the gentle art of teaching
the joy of giving.” (Fundraising ist die sanfte
Kunst, die Freude am Geben zu lehren.)
Henry A. Rosso, Gründer der Fund-Raising-School in den USA
7. Fundraising ist …
(im Unternehmensalltag einer gemeinnützigen Organisation – NPO)
die planmäßige Organisation
der Unternehmenskommunikation,
mit dem Ziel
der Ressourcenbeschaffung.
Was bedeutet das?
11. Ressourcen können sein:
• Ehrenamtliche und Freiwillige,
• Altkleider, Schuhe, Blut …
• Zeit
• Geld
• Image
• …
12. Fundraising 1
Spendenmarketing,
Mittelbeschaffung,
Kapitalbeschaffung.
fund = Kapital
to raise = aufbringen, beschaffen
oder auch: Schätze heben!
13. Fundraising 2
Generell versteht man unter Fundraising eine sys-
tematische und professionelle, auf Marketingprin-
zipien basierende Planung, Durchführung und Kon-
trolle sämtlicher Aktivitäten einer Non-Profit-Orga-
nisation (NPO) mit dem Zweck der Einwerbung
von finanziellen Ressourcen ohne marktadäquate
materielle Gegenleistung.
16. Vertrauen
Fundraising ist in erster Linie Umgang mit Men-
schen. Denn es verbindet die Gefühlswelt und
Wünsche der Förderer oder Mitglieder mit den
Zielen der Organisation.
Was kann in einer solchen Beziehung wichtiger
sein, als Vertrauen aufzubauen und „Freunde“
zu gewinnen?
18. Wussten Sie schon:
84 Prozent der Spender haben Angst, dass
die Spende in falsche Hände gelangt!
80 Prozent fühlen sich zu wenig informiert,
was mit ihrer Spende geschieht!
19. Keine Ahnung
Keine Freunde
Keine Mäuse!
So einfach ist das.
Also nochmals …
20. Fundraising ist …
Das Management
von Beziehung und Kommunikation
einer Organisation
mit deren Förderern!
= Relationship-Fundraising: Jede Aktivität der Insti-
tution ist darauf angelegt, dass sich Spenderinnen und
Spender wichtig, geschätzt und beachtet fühlen.
21. Pflegen Sie Ihre Unterstützer!
• Informieren Sie regelmäßig über Ihre
Aktivitäten!
• Zeigen Sie ihm, welchen konkreten Nutzen
seine Unterstützung bringt!
• Danken Sie ihm!
• Danken Sie ihm!
• Danken Sie ihm!
24. EXKURS: Von schlechtem und gutem
Fundraising
Ein/-e schlechte/-r Fundraiser/-in lobt seine
Organisation und bettelt um Geld:
„Wir sind …, wir haben …, wir brauchen!“
Ein/-e gute/-r Fundraiser/-in würdigt den Nutzen
der Hilfeleistung:
„Mit 100 € beschaffen Sie den Impfstoff für
50 Kinder!“
25. Ein/-e Fundraiser/-in
baut Spannung auf durch …
Emotion
„… das Kinderkrankenhaus ist in seiner
Existenz bedroht!“
Realistische Zielerreichung
„… 70 % der Gelder für den Bau der neu-
en Klinik sind bereits vorhanden, jetzt be-
nötigen wir noch die restlichen 30%, um
unser Ziel zu erreichen!“
26. Ein/-e gute/-r Fundraiser/-in …
• ist neugierig und weltoffen, kreativ und
ideenreich, visionär und interessiert,
• kann überzeugend begründen, warum er/ sie
Unterstützung sucht,
• dankt für jede noch so kleine Spende,
• gibt nicht auf, falls es nicht (sofort) klappt,
• ist ein/-e Ideen-Manager/-in
27. Öffentlichkeitsarbeit
Wer Spenden haben möchte muss nicht nur
sagen, wofür er sie benötigt, sondern muss auch
deutlich machen warum er sie benötigt!
Es ist erforderlich offen zu legen, wie sich der
Haushalt der Organisation aufbaut und weshalb
bestimmte Aufgaben nicht anders finanzierbar
sind, als durch Spenden!
28. Zusammenfassung Fundraising
Kirche lebt (noch) von einer Tradition des
Bittens: Kollekten, Klingelbeutel, Gemeinde-
beitrag, Haus- und Straßensammlung …
Fundraising hingegen – mit seiner Kultur des
Gebens und Nehmens – beruht auf der freund-
schaftlichen Beziehung zwischen dem, der
gerne gibt (Spender) und dem dankbaren Em-
pfänger der Gabe (Kirche, Gemeinde …)
39. Online-Fundraising
Online-Fundraising ist die Kommunikation
mit Förderern und Interessenten über das
Internet (Website und E-Mail).
Ziel der Kommunikation ist es, Förderern und
Interessenten Anliegen und Projekte näher zu
bringen und sie für eine möglichst langfristige
Unterstützung zu gewinnen.
41. Besonderheiten des Mediums Internet
• Schnelligkeit und Aktualität
• Verlängerung/ Unterstützung der Kommuni-
kationsmaßnahmen in TV, PR, postalische
Mailings, Events, Telefon etc.
• große Informationstiefe
• Multimediale Ansprache
• Interaktivität und Dialog (Motivation durch
Spaß beim Informieren)
43. Die Internetseite - 1
• Eine funktionierende Internetseite bildet die
Grundlage für alle Online-Aktivitäten!
• Eine ansprechende Seite bietet einen Mix aus
Emotionalität und Information!
• Internet-Nutzer „scannen“, d.h. überfliegen eine
Seite – deshalb muss die Seite übersichtlich sein!
• Die Hauptnavigationspunkte (Menü) sollten auf
weniger als neun reduziert werden!
44. Die Internetseite - 2
• Die Startseite ist die Visitenkarte und sollte nicht
mit Informationen „überfrachtet“ werden (Unter-
menüs nutzen)!
• Die Startseite sollte vermitteln, wer sie sind und
was Sie tun!
• Auf der Startseite sollte auch der Spendenbutton
gut sichtbar sein!!!!
45. Die Internetseite - 3
• Ihre Spendenseite sollte über einen Klick
erreichbar sein und übersichtlich die
verschiedenen Spendenarten aufzeigen.
• Dazu gehört auch die Online-Spende,
welche über verschiedene Tools
eingebunden werden kann.
http://www.sos-kinderdoerfer.de/Pages/default.aspx
https://arche-nova.org/activity/spenden
46. Visualisierung
• Nutzen Sie das Medium zur Visualisierung!
• Im Fundraisingbereich kann z.B. der
Spendennutzen visualisiert werden!
• Binden Sie wenn sinnvoll Bilder und Videos
ein!
http://www.kirchbauverein-jena.de/Hilfe-fur-die-
Stadtkirche.html
47. Technische Grundlagen
• Wichtig: saubere, barrierefreie Programmierung!
• Suchmaschinenoptimierung (SEO) – Einhaltung
von HTML-Standards
• Verwendung eines für die Organisation ge-
eignetes Content-Management-System (CMS) –
Inhaltsverwaltungssystem (einfache Pflege,
Handhabung …)
• Blog-Systeme (z.B. wordpress) als Alternative
48. Online-Maßnahmen - 1
Öffentlichkeitsarbeit, Blogs, Pressebereich:
•Bieten Sie einen möglichst breiten Presse-
bereich an:
• Presseverteiler
• Archiv
• Infomaterial
• Kontaktformular
• RSS-Feed (ähnlich Nachrichtenticker)
49. Online-Maßnahmen - 2
• Halten Sie die Einstiegshürden auf der Seite
klein – keine unnötigen Registrierungen
oder Log-Ins verwenden!
• Blogs bieten eine Blick „hinter die Kulis-
sen“ und tragen so zur Besucherbindung bei,
insbesondere wenn eine Kommentierungs-
funktion gegeben ist.
http://www.unicef.de/aktuelles/
50. Online-Maßnahmen - 3
• Newsletter und E-Mailings
• Newsletter dienen zur Information – 1 Kontakt
pro Monat
• E-Mailing werblich bzw. vertrieblich orientiert
– weniger Kontakte um nicht zu aufdringlich zu
werden – 1 Kontakt pro Quartal (analog Spen-
denbrief
• Leser entscheidet innerhalb von drei Sekunden,
ob er Newsletter oder Mail liest.
51. Online-Maßnahmen - 4
• Deshalb
- Betreffzeile kurz und deutlich!
- Klarer Aufbau der Nachricht!
- Kein ellenlanges Layout!
• Newsletter auf Startseite bewerben – Ent-
scheidung liegt aber immer beim Nutzer!
• Im Newsletter eine einfache Funktion zum
Abbestellen bieten – wirkt seriöser als
versteckte Funktionen!
52. Online-Maßnahmen - 5
• Multimedia-Spenden-Tools und Specials:
• Multimedia-Tools laden zum Spielen ein und
verstärken die Bindung mit dem Besucher
• Für bestimmte Themen (z.B. Aktionen) bietet es
sich an, sogenannte Microsites einzurichten.
• Banner, Partnerseiten:
• ist oftmals mehr Image-Werbung
• Frage: Will ich das oder schadet es mir?
54. Kostenfreie Hilfe bei der Erstellung einer
Internetseite bekommt man bei:
http://www.kirchen.azubi-
projekte.de/
55. Social-Media - 1
• Social-Media ist zu einer
zentralen Säule der gesell-
schaftlichen Kommunika-
tion geworden.
• Seriöse Öffentlichkeitsar-
beit und Social-Media
schließen sich nicht aus.
56. Social-Media - 2
Das Internet wird immer wichtiger und ist bei bestimmten Altersgruppen
Mittlerweile zum Alltagsmedium geworden und hat TV und Radio überholt:
durchschnittliche Min./ Tag
57. Social-Media - 3
• Mittlerweile nutzen 75,9% aller Deutschen ab 14
Jahren das Internet regelmäßig,
• In der Altersgruppe der 14- bis 19-jährigen sind es
100%!
• Bei den 20- bis 29-jährigen sind es 98,6%.*
• 36% aller Nutzer bewegen sich in sozialen Netz-
werken, der Trend ist steigend.
* Quelle: ARD/ ZDF-Onlinestudie 1998-2012
59. Wieviel Zeit kostet Social Media?
Mit welchem Zeitaufwand man allgemein rechnen muss hängt
im wesentlichen vom Aktivitätsgrad ab. Dieser wird bestimmt
von der Art der Nutzung: vom Zuhören bis zum Betreiben ei-
ner eigenen Community, wie z.B. eines Facebook-Profils.
So verbringen laut einer aktuellen Studie:
- 39% zwischen 1 und 5 Stunden pro Woche,
- 24% zwischen 6 und 10 Stunden pro Woche,
- 11% zwischen 11 und 15 Stunden pro Woche,
- 8 % zwischen 16 und 20 Stunden pro Woche,
- 4,5% zwischen 21 und 25 Stunden pro Woche
mit Social Media.
60.
61. Was ist im Netz möglich?
Spendenportale:
Bei Spenden-Portalen handelt es sich um Anlaufstellen zur Spendenakquise, die nicht nur aus
einem Spenden-Banner bestehen. Sie bündeln Spendenaufrufe von verschiedenen gemeinnütz-
igen Organisationen und Projekten aus der ganzen Welt und stellen diese auf ihrer Plattform vor.
Spenden-Portale bieten gemeinnützigen Organisationen die Möglichkeit, ihre Projekte in Foren
einer Interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren und finanzielle Unterstützung zu akquirieren.
Darüber hinaus bietet es auch kleineren sozialen Institutionen eine Plattform um Spenden für
sich zu sammeln. Die Vorteile von Spenden-Portalen liegen darin, dass sie nicht nur Maßnahmen
zur längerfristigen Bindung von Spendern unternehmen, sondern auch die Abwicklung der
eingehenden Spenden durchführen.
Beispiele:
http://www.bildungsspender.de; https://www.schulengel.de; http://www.friends4school.de;
http://www.clicks4charity.net; http://planethelp.com/de; http://www.socialpower.net/
http://www.betterplace.org/de; http://www.helpedia.de; http://www.donare.de;
http://www.helpdirect.org; http://www.spendenportal.de
65. Literaturtipps
Thorsten Schmotz: Fördermittelführer 2013 für gemeinnützige Projekte und Orga-
nisationen – ISBN: 978-3981439441 - http://foerdermittelhandbuch.de/
Michael Urselmann: Fundraising – Professionelle Mittelbeschaffung für Nonprofit-
Organisationen – ISBN: 978-3-258-07243-2
Barbara Crole: Profi-Handbuch Fundraising – ISBN: 978-3-8029-7420-5
Arndt E. Schnepper/ Andreas A. Junge: Geld für Gott – Das Fundraising-Buch für
Kirche und Gemeinde – ISBN:978-3-417-26265-0
Marita Haibach: Handbuch Fundraising – Spenden, Sponsoring, Stiftungen in der
Praxis – ISBN: 978-3-593-37934-0