SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 6
Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH., Bereich Risikobewertung, wurde von DI
Humer, Niederösterreichische Landes-Landwirtschaftskammer, ersucht, hinsichtlich des Auftretens der
Giftpflanzen Jakobskreuzkraut/Wasserkreuzkraut und des damit verbundenen Risikos im Zusammenhang mit einer
möglichen Kontamination von Lebensmitteln Stellung zu nehmen.
Nachfolgend wird eine zu diesem Problem durchgeführte Literaturrecherche zusammengefasst:
Informationsblätter machen vor allem in der Schweiz auf das Jakobskreuzkraut aufmerksam. In diesen wird durchwegs
über das vermehrte Vorkommen dieser Giftpflanze berichtet, weiters werden Maßnahmen zur Bekämpfung dringend
empfohlen. Auf eine Anfrage bezüglich der Problematik des giftigen Jakobskreuzkrautes hat der Regierungsrat Kanton
Basel-Landschaft am 17. August 2004 folgendes geantwortet:
Die angebliche Ausbreitung des Jakobskreuzkrautes ist wissenschaftlich nicht erwiesen.
…Die Gefährlichkeit des Jakobskreuzkrautes wird weit überschätzt – nicht zuletzt durch nicht durchwegs objektive
Berichterstattungen in den Medien. Der Regierungsrat warnt deshalb vor einer Panik!
„Vorliegend lässt sich eine allgemeine Gefährdung durch das Jakobskreuzkraut nicht erkennen. Massnahmen,
insbesondere gross angelegte Bekämpfungskampagnen, drängen sich nicht auf. Sie wären im Gegenteil „mit Spatzen
auf Kanonen geschossen“.
agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc
Seite 1 von 5
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung
Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien
UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z
DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx
An die
Niederösterreichische
Landes-Landwirtschaftskammer
z.Hd. Herrn Dipl.-Ing. Johann Humer
Bodenwirtschaft und Pflanzenernährung
Wiener Straße 64
3100 St. Pölten
Datum: 25.04.2005
Kontakt: DI Ingrid Kernmayer
Tel.: +43 (0) 50 555-25702
Fax: +43 (0) 50 555-22019
E-Mail: ingrid.kernmayer@ages.at
DocID AGES: RIB-176/05
DocID Partner:
Betreff: Jakobskreuzkraut (Senecio jacobae) und Wasserkreuzkraut (Senecio aquatica)
Toxizität
Die Toxizität des Jakobskreuzkrautes beruht auf seinem Gehalt an Pyrrolizidin-Alkaloiden (PAs). Insgesamt kommen
diese Stoffe in mehr als 350 Pflanzenspezies vor. Darunter befinden sich auch zahlreiche Arzneipflanzen, wie: Tussilago
farfara (Huflattich), Symphytum officinale (Beinwell), Petasites hydbridus (Pestwurz) und verschiedenen Senecio-
(Kreuzkraut-) arten. Die Pyrrolizidinalkaloide stellen eine chemisch verwandte Klasse von Verbindungen dar. Sie sind aus
einem heterozyklischen Grundfgerüst, der Necinbase, aufgebaut, die mit einem oder zwei häufig komplexen Säureresten
verestert ist. Bei vielen Pyrrolizidinalkaloiden besteht eine ringförmige Verknüpfung mit einer zweibasigen Säure. Es
existieren Pyrrolizidinalkalode, die gesättigte oder ungesättigte Necinreste enthalten, wobei nur die ungesättigten toxisch
sind. In der Leber werden die PAs zu Pyrrolverbindungen oxidiert, die außerordentlich reaktiv sind und kovalente
Bindungen mit Makromolekülen der Leberzellen eingehen können. Bei entsprechender Dosierung kann es zu
nekrotischen Veränderungen der Leber kommen, die als Veno-Occlusives-Syndrom bezeichnet werden. In manchen
Gegenden Mittelamerikas und im karibischen Raum (Jamaika) sind endemische Fälle von Leberzirrhose bei Säuglingen
und Kleinkindern vorgekommen, die wegen banaler Erkrankungen mit Teezubereitungen aus diversen Senecio-
artenbehandelt wurden. Endemische Vergiftungen wurden aber auch aus anderen Teilen der Welt berichtet und wurden
z.B. verursacht durch Verunreinigung von Getreide mit Samen von Heliotropium,- oder Crotolariaarten. Auch Weidetiere
sind von der toxischen Wirkung pyrrolizidinalkaloidhaltiger Pflanzen betroffen. In Australien gilt dieses für ca. 100 Mio
Schafe, die auf kargem Boden wachsende Heliotropiumarten fressen, wodurch es zur Leberschädigung und einer
allgemeinen Reduktion der Lebenserwartung der Tier um einige Jahre kommen kann.
Die Stoffklasse repräsentiert aber auch eine wichtige Klasse natürlicher Kanzerogene. Sie erwiesen sich als mutagen in
zahlreichen Testmodellen und auch terratogene Wirkungen konnten tierexperimentell nachgewiesen werden. Wegen
dieser Tatsachen wurden in Deutschland 1991 eine Reihe von Beschränkungen erlassen, die pyrrolizidinhaltige
Phytopharmaka betreffe.
Vergiftung von Tieren
Vergiftungen von Tieren verursacht durch PA-hältige Pflanzen auf der Weide sind schon sehr lange bekannt.
agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc
Seite 2 von 5
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung
Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien
UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z
DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx
Die Giftigkeit des Jakobskreuzkrautes ist unbestritten, die ganze Pflanze ist für Rinder und Pferde stark giftig; Schafe und
Ziegen sind weniger empfindlich. Der Wirkungsmechanismus ist sehr komplex; die Auswirkungen sind kummulativ, d.h.:
Bis es in der Praxis zur Toxizitätsschwelle kommt, muss ein Tier über längere Zeiträume mit Jakobbskreuzkraut gefüttert
werden. Das Gift führt zu schweren Schädigungen der Leber und anderer innerer Organe bis hin zum Tod. Weidevieh
meidet normalerweise giftige Pflanzen solange, als auf der Weide genug anderes Futter steht. Nur in überweideten
Beständen wird auch auf Giftpflanzen ausgewichen. Im Einzelfall kann es vorkommen, dass vor allem junge Tiere
Pflanzen im Rosettenstadium fressen, wobei diese als jüngste Pflanzen am giftigsten sind. Die Inhaltsstoffe des
Jakobskreuzkrautes sind auch noch im konservierten Futter (Heu, Silage) toxisch wirksam. Silage kontaminiert mit mehr
als 5% Senecio ssp. wird zur Rinder- und Pferdefütterung als bedenklich angesehen.
Für Vergiftungen oder Todesfälle braucht es jedoch sehr große Mengen:
Pferd/Rind: 5-20% des Körpergewichtes Frischpflanzen bzw. 50-200 g Trockensubstanz pro kg Körpergewicht.
Schafe: Letaldosis liegt bei über 2 kg Jakobskreuzkraut pro kg Körpergewicht.
Vergiftungen bei Menschen
Ebenso bekannt sind zahlreiche Vergiftungen bei Menschen. Obwohl PA-hältige Pflanzen weltweit vorkommen, stammen
die meisten Berichte über Vergiftungen aus der dritten Welt. Fast immer sind diese Ausbrüche, wovon meist 100,
manchmal bis zu 1000 Personen betroffen sein können, auf den Verzehr von Nahrungsmittel zurückzuführen, die aus mit
PA-hältigen Unkraut verunreinigten Getreide hergestellt wurden. Erst in letzter Zeit wird über Vergiftungen in
Industrieländern berichtet, für die der Konsum von Nahrungsergänzungsmittel oder Kräuter aus der traditionellen Medizin
verantwortlich gemacht wird. Die erste wissenschaftliche Publikation über Vergiftungen von Menschen mit Pyrrolizidin
Alkaloiden berichtet über einen Ausbruch im Jahr 1918 in Südafrika. Dieser wurde durch Verunreinigung von
Brotgetreide mit Senecio ilicifolius und Senecio burchelli verursacht.
In der BRD wurde 1992 gesetzlich geregelt, dass PA hältige Kräuter für eine tägliche externe Anwendung nicht mehr als
100 µg PAs und zur internen Anwendung nicht mehr als 1 µg pro Tag und nicht länger als für 6 Wochen/Jahr
angewendet werden dürfen.
Aus Australien wurden Alkaloid-Gehalte von über 1 mg/kg bei Honig von Echium spp. Weiden berichtet, aufgrund der
agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc
Seite 3 von 5
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung
Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien
UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z
DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx
Vermischung mit Honig aus anderen Standorten wurde dieser Gehalt reduziert. In einer Stellungnahme der
Senatskommission zur Beurteilung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Lebensmitteln (SKLM) vom 8.11.2002 zu
„Pyrrolizidinalkaloiden in Honigen, Imkereierzeugnissen und Pollenprodukten“ wird festgestellt, dass der Eintragspfad von
PA in den Honig nicht geklärt ist. Weiters ist die Datenlage zu Gehalten von PA in Honigen, die aus PA-haltigen Pflanzen
gewonnen wurden, sowie die Datenlage zur Exposition des Verbrauchers mit PA als unzureichend zu beurteilen.
Pyrrolizidinrückstände findet man auch in der Milch laktierender Kühe. Es wird berichtet, dass nicht mehr als 0,1 % der
aufgenommenen Alkaloide in die Milch übergehen. Dementsprechend könnte ein Risiko für säugende Jungtiere
bestehen, die Wahrscheinlichkeit einer Vergiftung von Menschen über den Verzehr von PA kontaminierten Lebensmitteln
wird jedoch als sehr gering angesehen.
Im allgemeinen ist die Toxizität von Pflanzen eine schwierig abzuschätzende Eigenschaft, denn der Wirkstoffgehalt kann
in qualitativer wie auch in quantitativer Hinsicht beträchtlichen Schwankungen unterliegen. So ist der Giftgehalt abhängig
von der Vegetationsperiode, Witterung und Sonneneinstrahlung, sowie von Düngung, Bodenbeschaffenheit,
Herbizideinsatz, Parasitenbefall und weiteren Stressfaktoren.
Zu Wasserkreuzkraut, einer dem Jakobskreuzkraut eng verwandten Pflanze, wurde keine spezifische Literatur gefunden.
Zusammenfassung:
Generell sollte aus Gründen der gesundheitlichen Vorsorge das Auftreten alkaloidhältiger Pflanzen beobachtet und im
Fall eines vermehrten Vorkommens geeignete Bekämpfungsmaßnahmen bzw. Vorbeugungsmaßnahmen in Hinblick auf
Verfütterung getroffen werden.
Im Fall des Jakobskreuzkrautes werden die Meldungen aus der Schweiz über gehäuftes Auftreten von der Schweizer
Behörde als wissenschaftlich nicht haltbar bezeichnet.
agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc
Seite 4 von 5
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung
Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien
UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z
DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx
Die Wahrscheinlichkeit einer Vergiftung von Menschen durch den Verzehr von PA kontaminierten Lebensmitteln wird als
sehr gering angesehen. Bisher aufgetretene Vergiftungen resultieren aus dem Verzehr von mit PA-hältigem Unkraut
verunreinigtem Getreide bzw. dem Konsum PA-hältiger Heilpflanzen oder teeähnlicher Zubereitungen mit Heilkräutern.
Vergiftungen von diversen landwirtschaftlichen Nutztieren durch den Verzehr PA hältiger Unkräuter bzw. Trockenfutter
sind bekannt.
Mit freundlichen Grüßen!
Bereichsleiter Sachbearbeiterin
Dr. Roland Grossgut DI Ingrid Kernmayer
• Marquard-Schäfer: Lehrbuch der Toxikologie. 2. Auflage 2004
• Kanton Basel-Landschaft: Vorlage an den Landrat betreffend Beantwortung der Interpellation 2004/131 betreffend
Giftiges Jakobskreuzkraut
• World Health Organisation, Geneva 1988: Pyrrolizidine Alkaloids
• Australia New Zealand Food Authority, November 2001: Pyrrolizidine Alkaloids in Food. A Toxicological Review and
Risk Assessment. Technical Report Series No. 2
• DFG-Senatskommission zur Beurteilung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Lebensmitteln. Stellungnahme
zu Pyrrolizidinalkaloiden in Honigen, Imkereierzeugnissen und Pollenprodukten. Fassung vom 08.11.2002
• Roger A., Coulombe, JR: Pyrrolizidine Alkaloids in Foods. Advances in Food and Nutrition Research Vol. 45
agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc
Seite 5 von 5
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung
Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien
UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z
DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx
Die Wahrscheinlichkeit einer Vergiftung von Menschen durch den Verzehr von PA kontaminierten Lebensmitteln wird als
sehr gering angesehen. Bisher aufgetretene Vergiftungen resultieren aus dem Verzehr von mit PA-hältigem Unkraut
verunreinigtem Getreide bzw. dem Konsum PA-hältiger Heilpflanzen oder teeähnlicher Zubereitungen mit Heilkräutern.
Vergiftungen von diversen landwirtschaftlichen Nutztieren durch den Verzehr PA hältiger Unkräuter bzw. Trockenfutter
sind bekannt.
Mit freundlichen Grüßen!
Bereichsleiter Sachbearbeiterin
Dr. Roland Grossgut DI Ingrid Kernmayer
• Marquard-Schäfer: Lehrbuch der Toxikologie. 2. Auflage 2004
• Kanton Basel-Landschaft: Vorlage an den Landrat betreffend Beantwortung der Interpellation 2004/131 betreffend
Giftiges Jakobskreuzkraut
• World Health Organisation, Geneva 1988: Pyrrolizidine Alkaloids
• Australia New Zealand Food Authority, November 2001: Pyrrolizidine Alkaloids in Food. A Toxicological Review and
Risk Assessment. Technical Report Series No. 2
• DFG-Senatskommission zur Beurteilung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Lebensmitteln. Stellungnahme
zu Pyrrolizidinalkaloiden in Honigen, Imkereierzeugnissen und Pollenprodukten. Fassung vom 08.11.2002
• Roger A., Coulombe, JR: Pyrrolizidine Alkaloids in Foods. Advances in Food and Nutrition Research Vol. 45
agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc
Seite 5 von 5
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung
Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien
UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z
DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Gl praes vertrieb_auto_1.5
Gl praes vertrieb_auto_1.5Gl praes vertrieb_auto_1.5
Gl praes vertrieb_auto_1.5
Reinhold Helm
 
DI Johann Humer, Die besten Futtergraeser in Niederösterreich für 2013, NOE, ...
DI Johann Humer, Die besten Futtergraeser in Niederösterreich für 2013, NOE, ...DI Johann Humer, Die besten Futtergraeser in Niederösterreich für 2013, NOE, ...
DI Johann Humer, Die besten Futtergraeser in Niederösterreich für 2013, NOE, ...
Johann HUMER
 
Aldace, francia, majed khalil
Aldace, francia, majed khalilAldace, francia, majed khalil
Aldace, francia, majed khalil
Majed Khalil
 
Evolución de las tecnologías de la información
Evolución de las tecnologías de la informaciónEvolución de las tecnologías de la información
Evolución de las tecnologías de la información
AmpiTIC
 
ESTUDIOS POSTERIORES A LA CONSECUCIÓN DE LA EDUCACIÓN SECUNDARIA OBLIGATORIA.
ESTUDIOS POSTERIORES A LA CONSECUCIÓN DE LA EDUCACIÓN SECUNDARIA OBLIGATORIA.ESTUDIOS POSTERIORES A LA CONSECUCIÓN DE LA EDUCACIÓN SECUNDARIA OBLIGATORIA.
ESTUDIOS POSTERIORES A LA CONSECUCIÓN DE LA EDUCACIÓN SECUNDARIA OBLIGATORIA.
sheilajudit
 
Feldfutterbau-Vortrag+Pflanzenarten-Krumbach_Humer_2004_0804,ed2013jan9
Feldfutterbau-Vortrag+Pflanzenarten-Krumbach_Humer_2004_0804,ed2013jan9Feldfutterbau-Vortrag+Pflanzenarten-Krumbach_Humer_2004_0804,ed2013jan9
Feldfutterbau-Vortrag+Pflanzenarten-Krumbach_Humer_2004_0804,ed2013jan9
Johann HUMER
 
Hacia las sociedades del conocimiento
Hacia las sociedades del conocimientoHacia las sociedades del conocimiento
Hacia las sociedades del conocimiento
ALBERTO CAICEDO
 

Andere mochten auch (20)

Gl praes vertrieb_auto_1.5
Gl praes vertrieb_auto_1.5Gl praes vertrieb_auto_1.5
Gl praes vertrieb_auto_1.5
 
La educación siglo 21
La educación siglo 21La educación siglo 21
La educación siglo 21
 
Exklusive Content Strategien für mehr Reichweite in Social Media
Exklusive Content Strategien für mehr Reichweite in Social MediaExklusive Content Strategien für mehr Reichweite in Social Media
Exklusive Content Strategien für mehr Reichweite in Social Media
 
Parte1
Parte1Parte1
Parte1
 
DI Johann Humer, Die besten Futtergraeser in Niederösterreich für 2013, NOE, ...
DI Johann Humer, Die besten Futtergraeser in Niederösterreich für 2013, NOE, ...DI Johann Humer, Die besten Futtergraeser in Niederösterreich für 2013, NOE, ...
DI Johann Humer, Die besten Futtergraeser in Niederösterreich für 2013, NOE, ...
 
GALLER _ Almwirtschaft Bewirtschaftung PPT
GALLER _ Almwirtschaft Bewirtschaftung PPTGALLER _ Almwirtschaft Bewirtschaftung PPT
GALLER _ Almwirtschaft Bewirtschaftung PPT
 
Texto completo homilia papa
Texto completo homilia papaTexto completo homilia papa
Texto completo homilia papa
 
KETTLER Fitness
KETTLER FitnessKETTLER Fitness
KETTLER Fitness
 
Phthalate in Schulsachen
Phthalate in SchulsachenPhthalate in Schulsachen
Phthalate in Schulsachen
 
Aldace, francia, majed khalil
Aldace, francia, majed khalilAldace, francia, majed khalil
Aldace, francia, majed khalil
 
Capitulo i
Capitulo iCapitulo i
Capitulo i
 
Schulstatistik Bergisch Gladbach 2014/2015
Schulstatistik Bergisch Gladbach 2014/2015Schulstatistik Bergisch Gladbach 2014/2015
Schulstatistik Bergisch Gladbach 2014/2015
 
Evolución de las tecnologías de la información
Evolución de las tecnologías de la informaciónEvolución de las tecnologías de la información
Evolución de las tecnologías de la información
 
ESTUDIOS POSTERIORES A LA CONSECUCIÓN DE LA EDUCACIÓN SECUNDARIA OBLIGATORIA.
ESTUDIOS POSTERIORES A LA CONSECUCIÓN DE LA EDUCACIÓN SECUNDARIA OBLIGATORIA.ESTUDIOS POSTERIORES A LA CONSECUCIÓN DE LA EDUCACIÓN SECUNDARIA OBLIGATORIA.
ESTUDIOS POSTERIORES A LA CONSECUCIÓN DE LA EDUCACIÓN SECUNDARIA OBLIGATORIA.
 
Sicherheit im Smart Grid
Sicherheit im Smart GridSicherheit im Smart Grid
Sicherheit im Smart Grid
 
Triclosan und Antibiotikaresistenz
Triclosan und AntibiotikaresistenzTriclosan und Antibiotikaresistenz
Triclosan und Antibiotikaresistenz
 
Sicherheit für das Energieinformationsnetz
Sicherheit für das EnergieinformationsnetzSicherheit für das Energieinformationsnetz
Sicherheit für das Energieinformationsnetz
 
Derechos y obligaciones que tienen los prestatarios de Internet
Derechos y obligaciones que tienen los prestatarios de InternetDerechos y obligaciones que tienen los prestatarios de Internet
Derechos y obligaciones que tienen los prestatarios de Internet
 
Feldfutterbau-Vortrag+Pflanzenarten-Krumbach_Humer_2004_0804,ed2013jan9
Feldfutterbau-Vortrag+Pflanzenarten-Krumbach_Humer_2004_0804,ed2013jan9Feldfutterbau-Vortrag+Pflanzenarten-Krumbach_Humer_2004_0804,ed2013jan9
Feldfutterbau-Vortrag+Pflanzenarten-Krumbach_Humer_2004_0804,ed2013jan9
 
Hacia las sociedades del conocimiento
Hacia las sociedades del conocimientoHacia las sociedades del conocimiento
Hacia las sociedades del conocimiento
 

Mehr von Johann HUMER

HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
Johann HUMER
 

Mehr von Johann HUMER (20)

Wiesen Einsaaten brauchen Kalk, Humer layout v2, Bz 2020sep29
 Wiesen Einsaaten brauchen Kalk, Humer layout v2, Bz 2020sep29 Wiesen Einsaaten brauchen Kalk, Humer layout v2, Bz 2020sep29
Wiesen Einsaaten brauchen Kalk, Humer layout v2, Bz 2020sep29
 
HUMER Engerlinge Ursachen Ausbreitung Bekaempfung Nachsaat Laussa 2020
HUMER Engerlinge Ursachen Ausbreitung Bekaempfung  Nachsaat Laussa 2020HUMER Engerlinge Ursachen Ausbreitung Bekaempfung  Nachsaat Laussa 2020
HUMER Engerlinge Ursachen Ausbreitung Bekaempfung Nachsaat Laussa 2020
 
2013 BAUERNBUND Position zu NEONICS u Bienenschutz
2013 BAUERNBUND Position zu NEONICS u Bienenschutz2013 BAUERNBUND Position zu NEONICS u Bienenschutz
2013 BAUERNBUND Position zu NEONICS u Bienenschutz
 
Nitrat-Grundwassersanierung Obergrafendorf, 2012jan11c Vor+Vollbericht pub201...
Nitrat-Grundwassersanierung Obergrafendorf, 2012jan11c Vor+Vollbericht pub201...Nitrat-Grundwassersanierung Obergrafendorf, 2012jan11c Vor+Vollbericht pub201...
Nitrat-Grundwassersanierung Obergrafendorf, 2012jan11c Vor+Vollbericht pub201...
 
2012 Erfolgsgeschichte Obergrafendorf: Nitratwerte mit Vertragswasserschutz d...
2012 Erfolgsgeschichte Obergrafendorf: Nitratwerte mit Vertragswasserschutz d...2012 Erfolgsgeschichte Obergrafendorf: Nitratwerte mit Vertragswasserschutz d...
2012 Erfolgsgeschichte Obergrafendorf: Nitratwerte mit Vertragswasserschutz d...
 
2012 PPT Nitrat Grundwassersanierung Neidling 2010-2012, Ergebnisse NminWerte...
2012 PPT Nitrat Grundwassersanierung Neidling 2010-2012, Ergebnisse NminWerte...2012 PPT Nitrat Grundwassersanierung Neidling 2010-2012, Ergebnisse NminWerte...
2012 PPT Nitrat Grundwassersanierung Neidling 2010-2012, Ergebnisse NminWerte...
 
GUTE BIENE, BOESER BAUER Diskussionsabend 6.Mai 2019 Stockerau Kaiserrast 17h...
GUTE BIENE, BOESER BAUER Diskussionsabend 6.Mai 2019 Stockerau Kaiserrast 17h...GUTE BIENE, BOESER BAUER Diskussionsabend 6.Mai 2019 Stockerau Kaiserrast 17h...
GUTE BIENE, BOESER BAUER Diskussionsabend 6.Mai 2019 Stockerau Kaiserrast 17h...
 
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, BZ 2018 Wo38 20.SEPTEMBER ...
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, BZ 2018 Wo38 20.SEPTEMBER ...HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, BZ 2018 Wo38 20.SEPTEMBER ...
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, BZ 2018 Wo38 20.SEPTEMBER ...
 
Gräserführerschein 2019 HUMER 96dpimin
Gräserführerschein 2019 HUMER 96dpiminGräserführerschein 2019 HUMER 96dpimin
Gräserführerschein 2019 HUMER 96dpimin
 
HUMER Aktion scharf gegen Engerlinge BZ 2019 w17
HUMER Aktion scharf gegen Engerlinge BZ 2019 w17 HUMER Aktion scharf gegen Engerlinge BZ 2019 w17
HUMER Aktion scharf gegen Engerlinge BZ 2019 w17
 
Humer bz 2019 nr12 s06-07 engerling
Humer bz 2019 nr12 s06-07 engerlingHumer bz 2019 nr12 s06-07 engerling
Humer bz 2019 nr12 s06-07 engerling
 
HUMER Weideumstellung in Gehegen, 2019mrz9
HUMER Weideumstellung in Gehegen, 2019mrz9HUMER Weideumstellung in Gehegen, 2019mrz9
HUMER Weideumstellung in Gehegen, 2019mrz9
 
HUMER Zuviel Weissklee Ertragsbremse in Futterwiesen 2013
HUMER Zuviel Weissklee Ertragsbremse in Futterwiesen 2013HUMER Zuviel Weissklee Ertragsbremse in Futterwiesen 2013
HUMER Zuviel Weissklee Ertragsbremse in Futterwiesen 2013
 
HUMER Produktive Futterwiesen in Gefahr 2019jan23 Schärding
HUMER Produktive Futterwiesen in Gefahr 2019jan23 SchärdingHUMER Produktive Futterwiesen in Gefahr 2019jan23 Schärding
HUMER Produktive Futterwiesen in Gefahr 2019jan23 Schärding
 
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan16 Schlierbach...
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan16 Schlierbach...HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan16 Schlierbach...
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan16 Schlierbach...
 
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan15 Schlierbach.
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan15 Schlierbach.HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan15 Schlierbach.
HUMER Regeneration engerlingsgeschaedigter Futterwiesen 2019jan15 Schlierbach.
 
Produktive Futterwiesen,Ungenutzte Potentiale, Öpping 2018, 110 Folien
Produktive Futterwiesen,Ungenutzte Potentiale, Öpping 2018, 110 FolienProduktive Futterwiesen,Ungenutzte Potentiale, Öpping 2018, 110 Folien
Produktive Futterwiesen,Ungenutzte Potentiale, Öpping 2018, 110 Folien
 
HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
HUMER Trockenheitstolerante Futtergraeser 2006 bis 2008 TM Ertrag GJ Unkraut ...
 
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, Bauernzeitung BZ 2018 w38
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, Bauernzeitung BZ 2018 w38HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, Bauernzeitung BZ 2018 w38
HUMER Engerlingsschaeden in Futterwiesen sanieren, Bauernzeitung BZ 2018 w38
 
2018 ÖPUL Düngeverzicht Mehr Schaden als Nutzen, BIL Aug 2018
2018 ÖPUL Düngeverzicht Mehr Schaden als Nutzen, BIL Aug 20182018 ÖPUL Düngeverzicht Mehr Schaden als Nutzen, BIL Aug 2018
2018 ÖPUL Düngeverzicht Mehr Schaden als Nutzen, BIL Aug 2018
 

Kürzlich hochgeladen

1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf
QucHHunhnh
 
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf
QucHHunhnh
 

Kürzlich hochgeladen (8)

Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.) an der Universität Duisburg Essen
Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.) an der Universität Duisburg EssenBetriebswirtschaftslehre (B.Sc.) an der Universität Duisburg Essen
Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.) an der Universität Duisburg Essen
 
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf
 
Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Duisburg-Essen
Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Duisburg-EssenWirtschaftsingenieurwesen an der Universität Duisburg-Essen
Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Duisburg-Essen
 
Welche KI-Kompetenzen brauchen Lehrpersonen?!
Welche KI-Kompetenzen brauchen Lehrpersonen?!Welche KI-Kompetenzen brauchen Lehrpersonen?!
Welche KI-Kompetenzen brauchen Lehrpersonen?!
 
Angewandte Philosophie an der Universität Duisburg-Essen.
Angewandte Philosophie an der Universität Duisburg-Essen.Angewandte Philosophie an der Universität Duisburg-Essen.
Angewandte Philosophie an der Universität Duisburg-Essen.
 
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf
 
Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaft an der Universität Duisburg_Essen
Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaft an der Universität Duisburg_EssenAngewandte Kognitions- und Medienwissenschaft an der Universität Duisburg_Essen
Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaft an der Universität Duisburg_Essen
 
LAKO Kreativpreis_2024_Startnummer_02_(LFS_LA).pdf
LAKO Kreativpreis_2024_Startnummer_02_(LFS_LA).pdfLAKO Kreativpreis_2024_Startnummer_02_(LFS_LA).pdf
LAKO Kreativpreis_2024_Startnummer_02_(LFS_LA).pdf
 

AGES Antwort zu Humer Anfrage Giftigkeit von Jakobskreuzkraut Wasserkreuzkraut in Milch und Lebensmitteln

  • 1. Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH., Bereich Risikobewertung, wurde von DI Humer, Niederösterreichische Landes-Landwirtschaftskammer, ersucht, hinsichtlich des Auftretens der Giftpflanzen Jakobskreuzkraut/Wasserkreuzkraut und des damit verbundenen Risikos im Zusammenhang mit einer möglichen Kontamination von Lebensmitteln Stellung zu nehmen. Nachfolgend wird eine zu diesem Problem durchgeführte Literaturrecherche zusammengefasst: Informationsblätter machen vor allem in der Schweiz auf das Jakobskreuzkraut aufmerksam. In diesen wird durchwegs über das vermehrte Vorkommen dieser Giftpflanze berichtet, weiters werden Maßnahmen zur Bekämpfung dringend empfohlen. Auf eine Anfrage bezüglich der Problematik des giftigen Jakobskreuzkrautes hat der Regierungsrat Kanton Basel-Landschaft am 17. August 2004 folgendes geantwortet: Die angebliche Ausbreitung des Jakobskreuzkrautes ist wissenschaftlich nicht erwiesen. …Die Gefährlichkeit des Jakobskreuzkrautes wird weit überschätzt – nicht zuletzt durch nicht durchwegs objektive Berichterstattungen in den Medien. Der Regierungsrat warnt deshalb vor einer Panik! „Vorliegend lässt sich eine allgemeine Gefährdung durch das Jakobskreuzkraut nicht erkennen. Massnahmen, insbesondere gross angelegte Bekämpfungskampagnen, drängen sich nicht auf. Sie wären im Gegenteil „mit Spatzen auf Kanonen geschossen“. agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc Seite 1 von 5 Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx An die Niederösterreichische Landes-Landwirtschaftskammer z.Hd. Herrn Dipl.-Ing. Johann Humer Bodenwirtschaft und Pflanzenernährung Wiener Straße 64 3100 St. Pölten Datum: 25.04.2005 Kontakt: DI Ingrid Kernmayer Tel.: +43 (0) 50 555-25702 Fax: +43 (0) 50 555-22019 E-Mail: ingrid.kernmayer@ages.at DocID AGES: RIB-176/05 DocID Partner: Betreff: Jakobskreuzkraut (Senecio jacobae) und Wasserkreuzkraut (Senecio aquatica)
  • 2. Toxizität Die Toxizität des Jakobskreuzkrautes beruht auf seinem Gehalt an Pyrrolizidin-Alkaloiden (PAs). Insgesamt kommen diese Stoffe in mehr als 350 Pflanzenspezies vor. Darunter befinden sich auch zahlreiche Arzneipflanzen, wie: Tussilago farfara (Huflattich), Symphytum officinale (Beinwell), Petasites hydbridus (Pestwurz) und verschiedenen Senecio- (Kreuzkraut-) arten. Die Pyrrolizidinalkaloide stellen eine chemisch verwandte Klasse von Verbindungen dar. Sie sind aus einem heterozyklischen Grundfgerüst, der Necinbase, aufgebaut, die mit einem oder zwei häufig komplexen Säureresten verestert ist. Bei vielen Pyrrolizidinalkaloiden besteht eine ringförmige Verknüpfung mit einer zweibasigen Säure. Es existieren Pyrrolizidinalkalode, die gesättigte oder ungesättigte Necinreste enthalten, wobei nur die ungesättigten toxisch sind. In der Leber werden die PAs zu Pyrrolverbindungen oxidiert, die außerordentlich reaktiv sind und kovalente Bindungen mit Makromolekülen der Leberzellen eingehen können. Bei entsprechender Dosierung kann es zu nekrotischen Veränderungen der Leber kommen, die als Veno-Occlusives-Syndrom bezeichnet werden. In manchen Gegenden Mittelamerikas und im karibischen Raum (Jamaika) sind endemische Fälle von Leberzirrhose bei Säuglingen und Kleinkindern vorgekommen, die wegen banaler Erkrankungen mit Teezubereitungen aus diversen Senecio- artenbehandelt wurden. Endemische Vergiftungen wurden aber auch aus anderen Teilen der Welt berichtet und wurden z.B. verursacht durch Verunreinigung von Getreide mit Samen von Heliotropium,- oder Crotolariaarten. Auch Weidetiere sind von der toxischen Wirkung pyrrolizidinalkaloidhaltiger Pflanzen betroffen. In Australien gilt dieses für ca. 100 Mio Schafe, die auf kargem Boden wachsende Heliotropiumarten fressen, wodurch es zur Leberschädigung und einer allgemeinen Reduktion der Lebenserwartung der Tier um einige Jahre kommen kann. Die Stoffklasse repräsentiert aber auch eine wichtige Klasse natürlicher Kanzerogene. Sie erwiesen sich als mutagen in zahlreichen Testmodellen und auch terratogene Wirkungen konnten tierexperimentell nachgewiesen werden. Wegen dieser Tatsachen wurden in Deutschland 1991 eine Reihe von Beschränkungen erlassen, die pyrrolizidinhaltige Phytopharmaka betreffe. Vergiftung von Tieren Vergiftungen von Tieren verursacht durch PA-hältige Pflanzen auf der Weide sind schon sehr lange bekannt. agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc Seite 2 von 5 Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx
  • 3. Die Giftigkeit des Jakobskreuzkrautes ist unbestritten, die ganze Pflanze ist für Rinder und Pferde stark giftig; Schafe und Ziegen sind weniger empfindlich. Der Wirkungsmechanismus ist sehr komplex; die Auswirkungen sind kummulativ, d.h.: Bis es in der Praxis zur Toxizitätsschwelle kommt, muss ein Tier über längere Zeiträume mit Jakobbskreuzkraut gefüttert werden. Das Gift führt zu schweren Schädigungen der Leber und anderer innerer Organe bis hin zum Tod. Weidevieh meidet normalerweise giftige Pflanzen solange, als auf der Weide genug anderes Futter steht. Nur in überweideten Beständen wird auch auf Giftpflanzen ausgewichen. Im Einzelfall kann es vorkommen, dass vor allem junge Tiere Pflanzen im Rosettenstadium fressen, wobei diese als jüngste Pflanzen am giftigsten sind. Die Inhaltsstoffe des Jakobskreuzkrautes sind auch noch im konservierten Futter (Heu, Silage) toxisch wirksam. Silage kontaminiert mit mehr als 5% Senecio ssp. wird zur Rinder- und Pferdefütterung als bedenklich angesehen. Für Vergiftungen oder Todesfälle braucht es jedoch sehr große Mengen: Pferd/Rind: 5-20% des Körpergewichtes Frischpflanzen bzw. 50-200 g Trockensubstanz pro kg Körpergewicht. Schafe: Letaldosis liegt bei über 2 kg Jakobskreuzkraut pro kg Körpergewicht. Vergiftungen bei Menschen Ebenso bekannt sind zahlreiche Vergiftungen bei Menschen. Obwohl PA-hältige Pflanzen weltweit vorkommen, stammen die meisten Berichte über Vergiftungen aus der dritten Welt. Fast immer sind diese Ausbrüche, wovon meist 100, manchmal bis zu 1000 Personen betroffen sein können, auf den Verzehr von Nahrungsmittel zurückzuführen, die aus mit PA-hältigen Unkraut verunreinigten Getreide hergestellt wurden. Erst in letzter Zeit wird über Vergiftungen in Industrieländern berichtet, für die der Konsum von Nahrungsergänzungsmittel oder Kräuter aus der traditionellen Medizin verantwortlich gemacht wird. Die erste wissenschaftliche Publikation über Vergiftungen von Menschen mit Pyrrolizidin Alkaloiden berichtet über einen Ausbruch im Jahr 1918 in Südafrika. Dieser wurde durch Verunreinigung von Brotgetreide mit Senecio ilicifolius und Senecio burchelli verursacht. In der BRD wurde 1992 gesetzlich geregelt, dass PA hältige Kräuter für eine tägliche externe Anwendung nicht mehr als 100 µg PAs und zur internen Anwendung nicht mehr als 1 µg pro Tag und nicht länger als für 6 Wochen/Jahr angewendet werden dürfen. Aus Australien wurden Alkaloid-Gehalte von über 1 mg/kg bei Honig von Echium spp. Weiden berichtet, aufgrund der agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc Seite 3 von 5 Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx
  • 4. Vermischung mit Honig aus anderen Standorten wurde dieser Gehalt reduziert. In einer Stellungnahme der Senatskommission zur Beurteilung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Lebensmitteln (SKLM) vom 8.11.2002 zu „Pyrrolizidinalkaloiden in Honigen, Imkereierzeugnissen und Pollenprodukten“ wird festgestellt, dass der Eintragspfad von PA in den Honig nicht geklärt ist. Weiters ist die Datenlage zu Gehalten von PA in Honigen, die aus PA-haltigen Pflanzen gewonnen wurden, sowie die Datenlage zur Exposition des Verbrauchers mit PA als unzureichend zu beurteilen. Pyrrolizidinrückstände findet man auch in der Milch laktierender Kühe. Es wird berichtet, dass nicht mehr als 0,1 % der aufgenommenen Alkaloide in die Milch übergehen. Dementsprechend könnte ein Risiko für säugende Jungtiere bestehen, die Wahrscheinlichkeit einer Vergiftung von Menschen über den Verzehr von PA kontaminierten Lebensmitteln wird jedoch als sehr gering angesehen. Im allgemeinen ist die Toxizität von Pflanzen eine schwierig abzuschätzende Eigenschaft, denn der Wirkstoffgehalt kann in qualitativer wie auch in quantitativer Hinsicht beträchtlichen Schwankungen unterliegen. So ist der Giftgehalt abhängig von der Vegetationsperiode, Witterung und Sonneneinstrahlung, sowie von Düngung, Bodenbeschaffenheit, Herbizideinsatz, Parasitenbefall und weiteren Stressfaktoren. Zu Wasserkreuzkraut, einer dem Jakobskreuzkraut eng verwandten Pflanze, wurde keine spezifische Literatur gefunden. Zusammenfassung: Generell sollte aus Gründen der gesundheitlichen Vorsorge das Auftreten alkaloidhältiger Pflanzen beobachtet und im Fall eines vermehrten Vorkommens geeignete Bekämpfungsmaßnahmen bzw. Vorbeugungsmaßnahmen in Hinblick auf Verfütterung getroffen werden. Im Fall des Jakobskreuzkrautes werden die Meldungen aus der Schweiz über gehäuftes Auftreten von der Schweizer Behörde als wissenschaftlich nicht haltbar bezeichnet. agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc Seite 4 von 5 Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx
  • 5. Die Wahrscheinlichkeit einer Vergiftung von Menschen durch den Verzehr von PA kontaminierten Lebensmitteln wird als sehr gering angesehen. Bisher aufgetretene Vergiftungen resultieren aus dem Verzehr von mit PA-hältigem Unkraut verunreinigtem Getreide bzw. dem Konsum PA-hältiger Heilpflanzen oder teeähnlicher Zubereitungen mit Heilkräutern. Vergiftungen von diversen landwirtschaftlichen Nutztieren durch den Verzehr PA hältiger Unkräuter bzw. Trockenfutter sind bekannt. Mit freundlichen Grüßen! Bereichsleiter Sachbearbeiterin Dr. Roland Grossgut DI Ingrid Kernmayer • Marquard-Schäfer: Lehrbuch der Toxikologie. 2. Auflage 2004 • Kanton Basel-Landschaft: Vorlage an den Landrat betreffend Beantwortung der Interpellation 2004/131 betreffend Giftiges Jakobskreuzkraut • World Health Organisation, Geneva 1988: Pyrrolizidine Alkaloids • Australia New Zealand Food Authority, November 2001: Pyrrolizidine Alkaloids in Food. A Toxicological Review and Risk Assessment. Technical Report Series No. 2 • DFG-Senatskommission zur Beurteilung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Lebensmitteln. Stellungnahme zu Pyrrolizidinalkaloiden in Honigen, Imkereierzeugnissen und Pollenprodukten. Fassung vom 08.11.2002 • Roger A., Coulombe, JR: Pyrrolizidine Alkaloids in Foods. Advances in Food and Nutrition Research Vol. 45 agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc Seite 5 von 5 Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx
  • 6. Die Wahrscheinlichkeit einer Vergiftung von Menschen durch den Verzehr von PA kontaminierten Lebensmitteln wird als sehr gering angesehen. Bisher aufgetretene Vergiftungen resultieren aus dem Verzehr von mit PA-hältigem Unkraut verunreinigtem Getreide bzw. dem Konsum PA-hältiger Heilpflanzen oder teeähnlicher Zubereitungen mit Heilkräutern. Vergiftungen von diversen landwirtschaftlichen Nutztieren durch den Verzehr PA hältiger Unkräuter bzw. Trockenfutter sind bekannt. Mit freundlichen Grüßen! Bereichsleiter Sachbearbeiterin Dr. Roland Grossgut DI Ingrid Kernmayer • Marquard-Schäfer: Lehrbuch der Toxikologie. 2. Auflage 2004 • Kanton Basel-Landschaft: Vorlage an den Landrat betreffend Beantwortung der Interpellation 2004/131 betreffend Giftiges Jakobskreuzkraut • World Health Organisation, Geneva 1988: Pyrrolizidine Alkaloids • Australia New Zealand Food Authority, November 2001: Pyrrolizidine Alkaloids in Food. A Toxicological Review and Risk Assessment. Technical Report Series No. 2 • DFG-Senatskommission zur Beurteilung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Lebensmitteln. Stellungnahme zu Pyrrolizidinalkaloiden in Honigen, Imkereierzeugnissen und Pollenprodukten. Fassung vom 08.11.2002 • Roger A., Coulombe, JR: Pyrrolizidine Alkaloids in Foods. Advances in Food and Nutrition Research Vol. 45 agesantwortzuhumeranfragegiftigkeitvonjakobskreuzkrautwasserkreuzkrautinmilchundlebensmitteln-140801070324-phpapp01.doc Seite 5 von 5 Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH • Bereich Risikobewertung Spargelfeldstrasse 191, 1226 Wien UID: ATU 54088605 • Firmensitz: Wien • Registergericht: Handelsgericht Wien • FN 223056 z DVR 0014541 • Akkreditierte Prüfstelle PSID: xxx