Träume, Wünsche, Ziele, eine Veränderung sind schnell gedacht. Und dann? Es verlässt dich der Mut, sie zu verfolgen. Du scheiterst nicht. Du fängst gar nicht erst an.
Geht es dir auch so? Mit MUT!VATION durchbrichst du diesen scheinbar ewigen Kreislauf aus Aufbruchsstimmung und Resignation. Wengers neues Buch illustriert, wie du vom Zögern ins Machen kommst. Denn erst wenn du deine intrinsischen Motive, deine Bedürfnisse, deine Denkmuster und deinen inneren Schweinehund verstehst, kannst du selbstbestimmte Entscheidungen treffen und umsetzen. Mit diesem Workbook stellst du deinen Status quo infrage. Persönliche Klarheit, Entschlossenheit und Mut werden ab jetzt deinen Alltag bestimmen.
Doch Vorsicht! Mögliche Folgen wie Erfolg, unbändige Motivation, Arbeitslust und tiefe Zufriedenheit können dabei nicht ausgeschlossen werden.
1. BusinessVillage
Deep Dives für mehr
Selbstbestimmung
in beruf und Leben
Lorenz Wenger
Mut!vation
Machen statt zögern
Mut!vation
4
4
L
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s
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p
r
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b
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5. Inhalt
Über den Autor ................................................................................................................................. 9
Deine digitale Playbox – Downloads zum Buch ...................................................................................... 10
Vorwort .......................................................................................................................................... 11
1. Deep Dive #1: Die Angst ................................................................................................................. 17
Die Mut-Formel ............................................................................................................................ 18
Eintauchen: Deep Dive #1 .............................................................................................................. 27
Tabu Angst .................................................................................................................................. 31
Angstkultur im Business-Alltag ....................................................................................................... 36
Psychologische Sicherheit .............................................................................................................. 38
Welcher Angst-Typ bist du? ............................................................................................................. 43
Identifiziere deine Scheinriesen....................................................................................................... 47
Connecting the Dots: Dein Biogramm ................................................................................................ 51
2. Deep Dive #2: Das Wozu ................................................................................................................ 57
Eintauchen: Deep Dive #2............................................................................................................... 59
Angreifen, tot stellen oder abhauen? ............................................................................................... 61
Dein innerer Kompass.................................................................................................................... 67
Warum scheitern Veränderungen?.................................................................................................... 80
Paradigmen ................................................................................................................................ 82
Deine Top 5 ................................................................................................................................. 85
6. Dein Polarstern............................................................................................................................ 92
Dein Ikigai (生き甲斐) .................................................................................................................. 98
Dein Vision Board......................................................................................................................... 99
Zurück in die Zukunft ................................................................................................................... 103
Deine Ziele................................................................................................................................. 106
3. Deep Dive #3: Die Entscheidung .................................................................................................... 111
Eintauchen: Deep Dive #3.............................................................................................................. 113
Krise heißt entscheiden................................................................................................................ 115
Das Leben vor dem Tod ................................................................................................................. 118
Tauchgang der Verantwortung ....................................................................................................... 121
Am Anfang war der Gedanke .......................................................................................................... 126
Mehr Mut zum Nein ...................................................................................................................... 127
Mindset: Statisch oder dynamisch?.................................................................................................. 130
Risiko oder Unsicherheit?.............................................................................................................. 134
Wahrnehmung: Haltung ................................................................................................................ 136
Welche Fragen stellst du?.............................................................................................................. 138
Dein Lebensrad........................................................................................................................... 141
First Best: Entscheidungstraining im Restaurant ............................................................................... 144
Deine Löffelliste ......................................................................................................................... 145
Dein Mut!vationsmanifest ............................................................................................................. 147
7. 4. Deep Dive #4: Das Tun.................................................................................................................. 149
Eintauchen: Deep Dive #4 ............................................................................................................. 150
Dein Fokus ................................................................................................................................. 155
Haue Dellen in deine Komfortzone................................................................................................... 158
F*ck the Standards....................................................................................................................... 160
Deine 72-Tage-Challenge............................................................................................................... 161
Mehr Luftreserve mit der 3R-Methode.............................................................................................. 164
Amateur oder Profi?..................................................................................................................... 166
Dein Mut!vationsjournal ............................................................................................................... 168
Dein Heldentauchgang ................................................................................................................. 169
Dein Mut-Momentum.................................................................................................................... 176
Anhang ........................................................................................................................................ 179
Dank ........................................................................................................................................ 180
Angebote zum Buch ..................................................................................................................... 181
Quellen- und Literaturverzeichnis................................................................................................... 182
8. 8 | Gender-Hinweis
Gender-Hinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleich-
zeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weib-
lich und divers verzichtet. Sämtliche Personenbezeich-
nungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
9. Über den Autor | 9
Über den Autor
Lorenz Wenger ist der Mut!vator. Als Keynote Speaker,
Business Trainer und Mental Coach macht er vor, wie wir
mutige, radikale und zugleich gut überlegte Entschei-
dungen treffen. Er begleitet Menschen und Organisatio-
nen in Veränderungs- und Kommunikationsthemen und
hilft Unternehmern, Fach- und Führungskräften, muti-
gere Entscheidungen zu treffen und Ziele zu erreichen.
Kontakt
E-Mail: mail@lorenzwenger.ch
Web: https://lorenzwenger.ch
10. 10 | Deine digitale Playbox – Downloads zum Buch
Deine digitale Playbox – Downloads zum Buch
Du möchtest intensiv an deiner
Mut!vation für mehr Selbstbe-
stimmung in Beruf und Leben
arbeiten? Du möchtest deinem
persönlichen Mut-Momentum
auf den Grund gehen, deine
Schätze bergen und erfolg-
reich durchstarten? In der digitalen Playbox findest du
Arbeitsvorlagen und weiterführende Informationen.
Denn Mut!vation, ist ein schrittweiser Prozess, den du
gezielt trainieren und etablieren kannst. Mit jeder Wie-
derholung, mit jedem Schritt und jeder Handlung lernt
dein Gehirn. Nutze daher dieses Zusatzmaterial.
Du findest dort:
1. Deinen Polarstern: Fragen zur Entwicklung deiner
Vision und Mission
2. Dein Ikigai: Fragen für deinen Lebenssinn
3. Dein Lebensrad: Was läuft rund, wo anfangen?
4. Deine Grabrede: Fragen für wegweisende
Entscheidungen vor dem Tod
5. Die Fünf-Wochen-Regel
6. Zurück in die Zukunft: Visualisierung für
Entscheidungen
7. Reality Check: Ist dein Mindset statisch oder
dynamisch?
8. Risiko oder Unsicherheit? Unterzieh deine
Risikokompetenz einem Härtetest
9. Reality Check: Prüfe, wie proaktiv du bist!
13. Vorwort | 13
In Europa herrscht Krieg, die Energiekrise ist in aller
Munde und während ich diese Zeilen schreibe, sind die
Medien voller Hiobsbotschaften: alarmierend, Befürch-
tungen, Schock-Prognose, Krise, Gefährdung, lahmge-
legt, Bekämpfung, Notfall-Plan, Ausfälle, Aufspaltung,
Missbrauch, Streik, Massenentlassung, Plage, schlech-
testes Jahr, … ich könnte die Liste endlos fortsetzen.
Wenn ich mich durch die News-Portale klicke, schleicht
sich langsam und stetig das Gefühl ein, dass unsere
Welt spätestens dieses Jahr noch vor die Hunde geht.
Das Wording dieser Tage ist alles andere als erquickend,
inspirierend und ermutigend. So glauben sechsund-
fünfzig Prozent der jungen Erwachsenen, dass die Welt
»dem Untergang geweiht« sei. Dies zeigte eine Studie
mit zehntausend Teilnehmern im Alter von sechzehn bis
fünfundzwanzig Jahren aus zehn Ländern.1
Es stimmt schon, noch nie war unsere Zukunft so un-
sicher wie heute. Doch ungewiss war sie schon immer.
Niemand kann mit Sicherheit sagen, was uns morgen, in
einer Woche, in einem Monat, in einem Jahr berührt und
bewegt. Und doch liegt es in unserer Hand. Wir können
(und sollten!) Verantwortung für unsere Zukunft über-
nehmen. Allein als Individuum und genauso auch als Ge-
sellschaft im Kollektiv.
Wir haben täglich die Wahl, ob wir uns für die nächst-
mögliche Krise interessieren und verzweifeln oder ob
wir uns auf die vielen Chancen und Möglichkeiten kon-
zentrieren, welchen wir – oft auch unerwartet – immer
wieder begegnen. Unsere Erwartungshaltung macht
den kleinen Unterscheid. So, wie wir die Welt um uns
herum wahrnehmen und beurteilen, so denken wir, so
entscheiden wir, so handeln wir. Davon bin ich zutiefst
überzeugt.
Um unsere Zukunft also selbstbestimmt und nach unse-
ren Bedürfnissen zu gestalten, ist Angst eher lähmend
als förderlich. Eine der weitverbreitetsten Ängste in
unserer Gesellschaften ist die Angst vor der Zukunft. Ge-
mäß Meinungsforschungen sind es achtzig Prozent der
Deutschen, fünfundsiebzig Prozent der Österreicher und
14. 14 | Vorwort
sechzig Prozent der Europäer, die sagen, dass sie Zu-
kunftsängste haben.2
Seit Erscheinen meines ersten Buches mit dem Titel
»Mehr Mut, Mensch! – Wie Sie Ängste über Bord werfen,
entschlossen durchtauchen, Ziele erreichen« vor zwei
Jahren hat sich enorm viel verändert: Der Fachkräfte-
mangel breitet sich wie ein Flächenbrand aus, Arbeiten
im Homeoffice erfährt eine nie dagewesene Akzeptanz,
Büroflächen werden großzügig reduziert. Die Arbeits-
welt erfindet sich, angetrieben durch die Digitalisie-
rung, gerade unter dem Schlagwort »Arbeit 4.0« mal
wieder neu und die Dominanz von Google im Internet
wird durch Anwendungen künstlicher Intelligenz wie
ChatGPT infrage gestellt. Die künstliche Intelligenz ist
in unsrem Business-Alltag angekommen.
Was trotz des rasanten,
unaufhaltsamen Fortschritts bleibt,
ist der Faktor Mensch.
Um unsere Zukunft wünschenswert und selbstbestimmt
zu gestalten, ist es unsere Pflicht, mutig einzutauchen
in das Unbekannte. Es ist unsere Aufgabe, mutig voran-
zugehen und andere Menschen mit unseren Ideen, Ent-
scheidungen und Taten zu inspirieren.
Was bewegt dich? Was interessiert dich? Was inspiriert
dich? Sobald du weißt, was dich täglich aus dem Bett
springen lässt, was dich immer wieder Neues anpacken
lässt, und du weißt, wofür du auf der Bühne deines Le-
bens angetreten bist, bist du bereit weiterzugehen.
Mit diesem Buch lade ich dich ein, einzutauchen und auf
diesem Tauchgang deinen Fokus, deine Ziele, deine Träu-
me, deine Sehnsüchte und deine verborgenen Schätze
15. Vorwort | 15
Wie nutzt du idealerweise dieses Workbook?
Sämtliche Dives in diesem Workbook sind praxiserprobt.
Entweder als Selbstversuch in eigener Sache, in der Coa-
ching-Praxis mit meinen Klienten oder in meinen Work-
shops mit Führungspersonen. Es ist mir eine große Ehre,
dich damit auf deinem persönlichen Tauchgang beglei-
ten zu dürfen. Egal, welche mutige Veränderung oder
welcher mutige Entscheid bei dir gerade ansteht: Diese
Dives mögen teilweise auf den ersten Blick vielleicht ein-
fach und banal wirken, doch sie sind mit Bedacht und
Sorgfalt gewählt und haben ihre Wirksamkeit vielfach
bewiesen. Sie können bei dir Großes bewirken, voraus-
gesetzt, du bist bereit, sie konsequent und diszipliniert
umzusetzen.
Wie du vielleicht schon gesehen hast, ist dieses Work-
book in vier »Deep Dives« aufgeteilt: »Angst«, »Wozu?«,
»Entscheidung« und »Tun«. Sämtlich Impulse und Übun-
gen in diesem Workbook – wir nennen sie auch einfach
Dives –, sind jeweils einem dieser vier Bereiche zugeord-
net.
auf dem Meeresgrund zu entdecken. Aber auch auf deine
Zweifel und Ängste, die dich möglicherweise noch davon
abhalten, zu deinen Schätzen vorzudringen.
Tauche ein und entdecke dein persönliches Mut-Momen-
tum – deine Mut!vation!
Für wen dieses Buch ist für …
ƒ Menschen, die ihren aktuellen Status quo infrage
stellen;
ƒ Menschen, die sich in mindestens einem
Lebensbereich mehr Mut, Entschlossenheit und
Erfüllung wünschen – beruflich oder privat;
ƒ Menschen, mit einem Wunsch nach beruflicher oder
persönlicher Veränderung;
ƒ alle, die nicht wissen, wo sie anfangen sollen;
ƒ alle an Persönlichkeitsentwicklung Interessierten;
ƒ angehende, junge Führungskräfte;
ƒ Führungskräfte, die sich weiterentwickeln wollen.
16. 16 | Vorwort
Ob du die Dives klassisch von vorne nach hinten durch-
arbeitest oder dabei innerhalb der vier Deep Dives kreuz
und quer vorgehst, ist selbstverständlich dir überlas-
sen. Ich empfehle dir jedoch, mit dem »Deep Dive #1«
zu starten.
Wir lernen und verändern uns durch Wiederholung,
Konstanz und Regelmäßigkeit. Du kannst daher auch
so vorgehen, dass du dir als tägliches Ritual, einen
Dive vornimmst. Kultiviere also deine tägliche Portion
Mut!vation. So erschaffst du dein persönliches Mut-
Momentum für jeden Tag und stellst sicher, dass nicht
immer etwas dazwischenkommt. Auch bei dir werden
sich schon bald die ersten kleinen Teilerfolge einstellen.
Versprochen! Berichte mir über deine Fortschritte, ich
freue mich auf deine Nachricht.
Und jetzt: Let’s go diving!
Dein
18. 18 | Deep Dive #1: Die Angst
Die Mut-Formel
Was ist Mut? Können wir ihn lernen oder uns antrainie-
ren? Wie können wir Mut in uns selbst entdecken? Über
die letzten rund sieben Jahre habe ich eine Formel ent-
wickelt, die erkennen lässt, was Mut ist, wie er entsteht
und wie wir ihn in uns zum Leben erwecken und nutzen
können, um jene Dinge zu tun und zu erreichen, die uns
wirklich wichtig sind.
In meiner zwanzigjährigen Arbeit mit Menschen – als
Dive Guide und Tauch-Instruktor in den unterschied-
lichsten Gewässern dieser Welt, als Unternehmer, Spar-
ringspartner und Mut-Coach für Menschen und Organi-
sationen der unterschiedlichsten Couleur – konnte ich
Folgendes feststellen: Wir Menschen haben im Grunde
genommen alle die gleichen Bedürfnisse, jedoch eben
sehr unterschiedlich priorisiert und ausgeprägt.
Wir alle streben nach Glück, Erfolg, Sinn und Bedeutung.
Doch was sind für dich Glück, Erfolg, Sinn und Bedeu-
tung? Es ist stets eine sehr persönliche und individuelle
Definition.
Seit nun zehn Jahren begleite ich Menschen in Einzelcoa-
chings hin zu ihren persönlichen und beruflichen Zielen,
darunter waren folgende Berufsgruppen vertreten:
ƒ Unternehmer
ƒ Führungskräfte
ƒ CEOs von internationalen und nationalen
Unternehmen
ƒ Teamleiterinnen
ƒ Fachkräfte aus den unterschiedlichsten Branchen
ƒ Juristen und Anwältinnen
ƒ Apotheker
ƒ Pflegefachleute
ƒ Ärztinnen
ƒ Ingenieurinnen
ƒ IT-Entwickler
ƒ Architektinnen
ƒ Hausfrauen und -männer
19. Deep Dive #1: Die Angst | 19
ƒ Versicherungsberater
ƒ Logistiker
ƒ Baufachleute
ƒ Banker
ƒ Pfarrer
ƒ Sportler
ƒ Politiker
Menschen haben im Grunde
genommen alle die gleichen
Bedürfnisse, jedoch sehr
unterschiedlich priorisiert
und ausgeprägt.
Unabhängig davon, in welchem beruflichen Umfeld wir
uns bewegen, welches Alter wir haben, welchem sozialen
Status, welchem Geschlecht, welcher Religion, welcher
sexuellen Orientierung wir auch angehören, es geht uns
Menschen in letzter Konsequenz doch allen darum, ein
selbstbestimmtes, glückliches, erfolgreiches und sinn-
stiftendes Leben zu führen. Ist es nicht so?
Mut am Anfang des Glücks
Drei von vier Menschen wünschen sich gemäß Meinungs-
umfragen in mindestens einem Lebensbereich mehr
Mut. Ebenso drei von vier Menschen erachten es als
positiv, von anderen Menschen als mutig bezeichnet zu
werden.3
Wenn auch du dir in mindestens einem Lebens-
bereich mehr Mut wünschst, jene Dinge anzupacken, die
dir wirklich wichtig sind, dann bist du also in bester Ge-
sellschaft.
Wenn es auf dem Weg zu unserem persönlichen und be-
ruflichen Glück nun darum geht, Ziele zu verfolgen, Vi-
sionen zu entwickeln, lang gehegten Träumen zu folgen
und Wünsche zu verwirklichen, konnte ich über die letz-
ten Jahre ein Muster entdecken, wie Mut entsteht. Mut
steht am Anfang unserer Mut!vation, der Umsetzung
unserer Ziele und somit unseres Glücks.
20. 20 | Deep Dive #1: Die Angst
Um mutige Projekte, Vorhaben, Visionen und Träume
wirkungsvoll umzusetzen und auf die Straße zu brin-
gen, sind immer die vier gleichen Faktoren beteiligt.
So meine Beobachtungen nach zwei Jahrzehnten in der
Zusammenarbeit mit Menschen der unterschiedlichsten
Couleur – unter Wasser wie auch über Wasser. Diese vier
Mut-Faktoren habe ich in folgende Formel gepackt, die
wir uns gleich genauer ansehen:
Mut = (S – A) + (E × T)
Keine Angst, es soll nicht mathematisch werden, son-
dern vereinfacht darstellen, wie Mut!vation entstehen
kann. Schauen wir uns die Elemente der Reihe nach an.
»Wenn die Sehnsucht größer ist als die Angst, wird der
Mut geboren«, so der römische Stoiker Seneca vor über
zweitausend Jahren. Dieser Gedanke fesselte mich schon
vor Jahren und seither setzte ich mich wie besessen mit
folgender Frage auseinander: »Warum tun Menschen
Dinge, vor denen sie Angst haben?«
Als Tauchlehrer begegnet man zahlreichen Ängsten
seiner Schüler. Angst vor mutmaßlich blutigen Haiat-
tacken, Angst vor Luftknappheit und dem Versagen der
Technik, Angst vor Wind, Wellen und Seekrankheit, Angst
vor Quallen, Angst vor tückischen Strömungen oder die
Angst vor der Tiefe im dunklen Ozean sind nur einige da-
von. Trotzdem gibt es unzählige Menschen, die – ihren
Ängsten zum Trotz – erfolgreich tauchen gelernt haben.
Selbstverständlich nicht nur bei mir. Auch abseits des
Unterwassersports gibt es Dinge, wovor wir Angst haben
und sie trotzdem tun. Wann hast du das letzte Mal ganz
bewusst etwas umgesetzt, wovor du zuvor Angst oder zu-
mindest Zweifel hattest? Erinnerst du dich daran, warum
du es trotzdem getan hattest?
Angst als Mutbremse
Gemäß Statistiken leidet fast jede dritte Person an Flug-
angst, über zehn Prozent der Bevölkerung soll sogar
starke Flugangst haben. Auch wenn du nicht selbst da-
von betroffen bist, bin ich mir fast sicher, dass du min-
destens eine Person in deinem Umfeld kennst, die unter
21. Deep Dive #1: Die Angst | 21
Flugangst leidet. Rational erklärbar ist das nicht. Die
Chance, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kom-
men ist statistisch bei gerade einmal 1 zu 188.364. Beim
Autofahren ist das Risiko, bei einem Autounfall tödlich
zu verunglücken4
1 zu 103.
Die Chance, bei einem Tauchgang von
einem Hai angegriffen zu werden,
ist kleiner, als nach dem Tauchgang
von einer fallenden Kokosnuss
erschlagen zu werden.
Ängste sind – unabhängig ihrer Art – individuell emp-
fundene Stresssituationen. Für den Betroffenen ist die
Angst stets real. Ängste sind selten rational. Sie können
sich sogar mit starken physischen Symptomen bemerk-
bar machen. Ängste sind sehr individuell und alltäglich.
Leider werden sie allzu oft immer noch tabuisiert. Jeder
von uns hat sie, wenn auch in sehr unterschiedlichen Si-
tuationen und in unterschiedlichen Ausprägungen.
Ohne Angst braucht es keinen Mut
Braucht es aus deiner Sicht Mut, um in ein Flugzeug zu
steigen? Falls du nun zum Drittel der Menschheit gehörst
mit leichter oder stärkerer Flugangst, magst du die Frage
mit einem klaren Ja beantworten. Falls du zur Mehrheit
ohne Flugangst gehörst, mit einem Nein und kannst wo-
möglich die – aus deiner Sicht unbegründete Angst, gar
nicht richtig nachvollziehen. Vielleicht genießt du sogar
jedes einzelne Luftloch und blühst bei Turbulenzen so
richtig auf. Sofort erkennen wir: Angst und Mut gehen
immer Hand in Hand. Genauso wie Ängste, ist auch Mut
etwas sehr Individuelles. Ich erlaube mir sogar so weit
zu gehen zu behaupten, dass die Entwicklung von Mut
nur durch die Angst überhaupt erst möglich ist. Wo keine
Angst ist, braucht es keinen Mut. Ist es nicht so?
22. 22 | Deep Dive #1: Die Angst
Ängste sind selten rational.
Es sind subjektiv empfundene
Stresssituationen und für die
Betroffenen pure Realität.
Mut ist, es trotzdem zu tun
Nun gibt es viele Menschen, die trotz ihrer Flugangst in
ein Flugzeug steigen. Unabhängig der Flugangst: Wir
tun immer wieder Dinge, obschon wir Zweifel, Selbst-
zweifel, ungute Gefühle oder sogar Angst davor haben.
Wir überwinden uns und unseren inneren Schweine-
hund. Warum? Oder besser: Wozu?
Hinter der Angst muss es etwas geben, das in uns die
Mut!vation zündet, es trotzdem zu tun. Was ist es? Wer ist
es? Nennen wir es die Sehnsucht. Die Sehnsucht, etwas
am Status quo zu verändern, trotz Unsicherheiten, Zwei-
fel, Ängsten, möglichen Hindernissen und Widerstän-
den. Eine innere Unzufriedenheit, Rastlosigkeit oder ein
Drang, die aktuelle Situation zu verändern. In unserem
Beispiel der Flugangst könnte das die Sehnsucht sein,
nach einer langersehnten Reise mit abenteuerlichen Er-
lebnissen und Begegnungen. Es könnte der Besuch einer
geliebten Person in einer entlegenen Stadt sein. Oder ein
vielversprechender, gewinnbringender Business-Deal in
der Metropole des fernen Geschäftspartners. Doch die
Sehnsucht muss größer sein als die Angst, damit wir
trotz der Flugangst ins Flugzeug steigen.
Mut = (Sehnsucht – Angst) + (Entscheidung × Tun)
Unabhängig davon, was es bei dir ist: Die Frage ist, was
genau hält uns davon ab, das zu tun, was wir uns vor-
genommen haben, was wir uns wünschen, was wir wol-
len, was uns wichtig ist und wir uns ersehnen? Und was
steht dem gegenüber, das uns dazu bringt, es trotzdem
zu tun? Trotz Unsicherheiten, Zweifeln, unbequemen
Widerständen und Ängsten? In diesem Delta liegt die
Mut!vation begraben, die wir uns so sehr wünschen. Und
auf diesen beiden Elementen ist die Mut-Formel aufge-
23. Deep Dive #1: Die Angst | 23
baut: Sehnsucht und Angst. Die Sehnsucht zieht uns an,
die Angst hält uns davon ab, unsere Mut!vation zu fin-
den und unsere mutvollen Zielen aktiv zu verfolgen. Mut
steht am Anfang unseres persönlichen Glücks.
Sehnsucht – Angst = Delta m
Wir haben also die Möglichkeit, an unseren Ängsten zu
arbeiten, um sie für uns kleiner wirken zu lassen. Oder
wir arbeiten an unserer Sehnsucht, um diese größer zu
machen, damit wir mutig loslegen und den ersten Schritt
wagen. Idealerweise tun wir beides. Je größer die Diffe-
renz der beiden Elemente, desto stärker ist unsere Über-
zeugung, das Richtige zu tun.
Entscheidung und Tun
Doch allein mit Sehnsucht und Angst, entstehen leider
noch keine Resultate. Eine Sehnsucht, die größer ist
als die Angst, lässt uns zwar mutig loslegen, doch wie
reagieren wir, wenn sich erste Widerstände und Rück-
schläge einstellen? Lassen wir uns entmutigen und uns
von unserem Weg abbringen oder halten wir tatsächlich
fest an unserer Sehnsucht, unseren mutvollen Zielen?
vergrößern verkleinern
}
Mut = Sehnsucht Angst
= Delta Δ m + (Entscheidung × Tun)
24. 24 | Deep Dive #1: Die Angst
Wie gehst du persönlich mit unbequemen Rückschlägen,
mit Gegenwind, unvorhergesehenen Hindernissen und
Überraschungen um? Die eigene Erfahrung hat mich ge-
lehrt, dass wir uns zu schnell von äußeren Umständen
von unseren Vorhaben abbringen lassen, klein beigeben
und auf Feld 1 zurückspringen. Noch tragischer: Wir be-
graben unsere einst so enthusiastisch gesteckten Ziele
unter dem Berg wachsender Frustration. Daher habe ich
die Mut-Formel mit zwei weiteren Elementen ergänzt:
einer klaren Entscheidung und dem Tun, also der Um-
setzung.
Mut erfordert eine klare und
bewusste Entscheidung, auch bei
Rückschlägen dranzubleiben.
Commitment
Mut fordert eine klare und bewusste Entscheidung.
Nicht »könnte«, »würde«, »sollte«, »hätte«, sondern
ein Commitment, es wirklich anzupacken mit allen Kon-
sequenzen. Das bedeutet keineswegs, stur zu sein und
unflexibel auf Gedeih und Verderb an erfolglosen Stra-
tegien festzuhalten. Doch immer wieder neue Wege zu
finden, Chancen zu erkennen und Möglichkeiten auszu-
testen. Täglich aufs Neue. Es ist die entschlossene Ent-
scheidung, auch bei Rückschlägen dranzubleiben.
Aktuell stehen bei mir folgende wichtige, wegweisenden
Entscheidungen an:
25. Deep Dive #1: Die Angst | 25
Wenn ich mehr Mut hätte, würde ich:
Angst und Zweifel macht mir dabei:
Am meisten Mut wünsche ich mir für:
Bezogen auf die Mut-Formel bedeutet das für mich:
Das letzte Mal, als ich meinen ganzen Mut unter Beweis
gestellt hatte, war:
Damals hatte ich mich trotzdem dazu entschieden, es zu
tun, weil:
26. Das Sketchnoting Workbook – von ganz einfach bis einfach genial
Kann man Gedanken und Zusammenhänge einfach sichtbar machen? Ja, durchs Visualisieren mit sketch4effects.
Clevere Visualisierungen »schießen« selbst Zahlen, Daten und Fakten durchs Herz ins Hirn! Das bringt mehr als nur
als Flippcharts aufzuhübschen und dekorative Bildchen zu malen. Sketch4effects hilft dir beim Lernen, Erklären,
Strukturieren, Inspirieren, Lenken, Präsentieren, Moderieren.
Sigi Bütefisch zeigt dir in diesem Workbook, wie du Menschen visuell bewegst. Egal, ob du bis jetzt nur Mausbediener
oder schon leidenschaftlicher Visualisierer bist. Schon die ersten Impulse und Übungen nutzen dir bei deinen täglichen
Aufgaben. Alle Impulse bauen aufeinander auf und machen jede Zeichenfläche zur Bühne fesselnder visueller Storys rund
um deine Themen. Storys, die helfen, mehr zu verstehen und besser verstanden zu werden. Am Ende dieses Buches wird
»der Stift in der Hand«, egal, ob klassisch oder digital, für dich dein unverzichtbarer Zauberstab für bessere Ergebnisse
sein. Mein Tipp: Hebe deine Visualisierungen, die im Laufe dieses Buches entstehen, auf. Du wirst dich beim Blick zurück
über deine Visualisierungsfortschritte freuen – garantiert.
Sigi Bütefisch
Clever visualisieren
Besser denken, erklären, inspirieren, lenken
mit SCETCH4EFFECTS
1. Auflage 2023
162 Seiten; Broschur; 24,95 Euro
ISBN 978-3-86980-707-2; Art.-Nr.: 1175
www.BusinessVillage.de
Clever visualisieren
27. Komplexe Fragen und Problemstellungen lassen sich auch spielerisch angehen. Gerade agile Spiele machen den Wandel
greifbar, eröffnen neue Perspektiven und ermöglichen es, Erkenntnisse und kreative Ideen in einem geschützten
Spielraum zu entwickeln.
Wie lassen sich agile Spiele gezielt einsetzen? Welche agilen Spiele gibt es? Wie lassen sich agile Spiele (weiter-)
entwickeln? Wie funktioniert agiles Online-Gaming?
Antworten darauf liefert Böhmers Buch. Anschaulich zeigt es, wie agile Spiele gezielt eingesetzt werden und welche neuen
Möglichkeiten sich im spielerischen Umgang mit Herausforderungen ergeben. Böhmers Buch liefert ein umfassendes
Set an agilen Spielen inklusive praktischer Tipps zur Anwendung. Von Kick-off-Spielen über Spiele zur Vermittlung agiler
Mindsets bis hin zu Strategiespielen.
Dieses Buch ist die praktische Toolbox für agile Workshop-Macher.
Christian Böhmer
Agile Games
Das Spielebuch für agile Trainer, Coaches und
Scrum Master
1. Auflage 2021
252 Seiten; Broschur; 19,95 Euro
ISBN 978-3-86980-543-6; Art.-Nr.: 1102
www.BusinessVillage.de
Agile Games
28. Wie lässt sich auf unterhaltsame Weise Wissen und Informationen vermitteln? Wie lassen sich trockene Themen
interessanter verpacken und präsentieren? Wie involvieren und aktivieren wir Zuschauer?
Mit Gamification! Als wohl eines der ersten Bücher auf dem Markt zeigt Gartens Buch, wie Präsentationen und Vorträge
mit Fun-Faktor entstehen: spielerisch, peppig, unterhaltsam und emotional überzeugend. Denn erst mit Humor und
Interaktion kannst du Menschen erreichen und für dich gewinnen.
Es illustriert, wie du die Elemente Informieren, Unterhalten und Bewegen on- wie offline in deine Vorträge, Workshops,
Seminare, Workshops, Vertriebsgespräche oder großen Town Hall Meetings integrierst.
Mit dieser praktischen Toolbox liefert dir neben spielerischen Elementen, Formaten und Settings auch konkrete Case-
Studies die Lust auf Umsetzung machen.
Matthias Garten
Gamification – Präsentationen mit Fun-Faktor
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