3. Die Niedersächsische Staats‐ und
Universitätsbibliothek Göttingen
gegründet 1734
unter den TOP 5 der wissenschaftlichen
Bibliotheken Deutschlands
6.000 Nutzer/ Tag in der ZB
seit dem 18. Jahrhundert Aufbau von Beständen
von nationalem wie internationalem Rang
vielfältige Aufgaben für die SUB auf lokaler,
regionaler, nationaler und internationaler Ebene
nationales Digitalisierungszentrum (GDZ)
(UNESCO‐Auszeichnung “Gutenberg Digital”)
Einzigartiges Forschung‐ und
Entwicklungsportfolio (bspw. Digital Humanities,
TextGrid)
Unterstützung und Angebote zum
elektronischem Publizieren und Open Access
5. Akteure des wiss. Publizierens
Förderer
Wissenschaftler Wissenschaftler
Recherchieren Zitieren und
und Lesen Schreiben
Wissenschaftler
Bibliotheken für Verlage
Erschließen Bewerten und
und Bereitstellen Auswählen
Verlage
Verlage und Anreichern und
Agenten Produzieren
Verbreiten der Medien
und Verkaufen
6. Funktionen des wiss. Publizieren
• Funktionen des Publizierens für das Wissenschaftssystem
– Registrierung zur Anerkennung der Urheberschaft (Entdeckungspriorität)
– Zertifizierung zur Anerkennung als wissenschaftliche Information (durch
anerkanntes Medienprodukt, mit der Konnotation Selektion, Qualitätsprüfung,
dauerhafte Erreichbarkeit)
– Verbreitung / Sichtbarkeit
(Dialog mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft)
– Archivierung
(dauerhafte Bereitstellung, Bewahrung für die Nachwelt)
• Aus Autorensicht relevante Funktionen
– Reputative Anerkennung – „impact not income“
– Leichter Zugang und Zugriff zur Publikation ‐> access
7. Das Medium Buch
• Zeitschriften als „erfolgreiche Lösung eines Kommunikationsproblems“ (T.
Bergstrom)
– Zusammenführung thematisch orientierter Autorenschaft mit
entsprechender Leserschaft
– Auf Langfristigkeit angelegter Kommunikationskanal, der aus Summe der
Einzelbeiträge besteht
– Bei Qualitätsprüfung tritt Verlag hinter Editorial Board und Journaltitel zurück
• Und das Format Buch?
– Erfolgreiche Buchprojekte können auch als „stand alone“ jahrzehntelange
Wirkung entfalten
– Verlagsname und ‐reputation als Garant für Qualität
– Begutachtungsprozess weniger formalisiert
• Fragestellung: Monographie der Zukunft?
– Digital Transformation?
– Transformation der Marktteilnehmer?
– Finanzierungsmodelle?
11. Houghton: Activity costs in NL
Förderer
1 billion 920 million
Wissenschaftler Wissenschaftler
Recherchieren Zitieren und
und Lesen Schreiben
242 million
Wissenschaftler
Bibliotheken für Verlage
Erschließen Bewerten und
und Bereitstellen Auswählen
Total NL system Verlage 210 million (9%)
Verlage und Anreichern und
€ 2.4 billion Agenten Produzieren
der Medien
Verbreiten
und Verkaufen
Source: Costs and benefits of research communication: The Dutch Situation, John Houghton (2009)
12. Open Access
Freies, unwiderrufliches, weltweites Recht des Zugangs, des
Kopierens, Nutzens, Verbreitens und Veröffentlichens
digitaler Dokumente sowie das Recht, Auszüge und
Zusammenfassungen anzufertigen und digital zu verbreiten
und jeweils eine kleine Zahl gedruckter Kopien für den
eigenen Gebrauch anzufertigen – vorausgesetzt, eine
angemessene Kennzeichnung der Urheberschaft* wurde
vorgenommen.
*Im wissenschaftlichen Kontext meist durch Zitierpraxis zum Ausdruck gebracht.
13. Open Access pragmatisch gesehen
Für Nutzer kostenloser und unbeschränkter Online‐
Zugang zu digitalen Dokumenten mit individueller
Speicher‐ und Ausdrucksmöglichkeit
Mehr lesen:
http://open‐access.net/de/allgemeines/was_bedeutet_open_access/
14. Klassische Rollenverteilung im
Publikationssystem
Autoren Verlage Bibliotheken Leserschaft
produzieren erwerben Rechte an erwerben rezipieren,
Inhalte Inhalten Medienprodukte, konsumieren
weisen sie nach
stellen Medien‐
(Katalog) und stellen
produkte her,
bereit
Anreicherung durch
Qualitätsprüfung und
Evaluierung
15. Rollenverteilung mit OA
Autoren Verlage Bibliotheken Leserschaft
produzieren Erhalten „Licence to erwerben rezipieren,
Inhalte Publish“ ggf. Medienpro‐ konsumieren
dukte, weisen sie
bewahren ihre übernehmen
nach (Katalog) und
Rechte und Qualitätsprüfung und
stellen bereit
stellen ggf. Evaluierung
Inhalte bereit
stellen Medien‐
produkte her und
vertreiben sie
16. Bedeutung von OA‐Publikationen
• ca. 34% der in EZB gelisteten Zeitschriften sind Open Access
– DOAJ listet 6.077 Zeitschriftentitel (2009 4.221)
– In bestimmten Fachgebieten Open Access Journals unter den Top‐
Titeln, erfolgreiche Open Access Bücher (”Two Bits” zu Freeware 1.200
Verkäufe)
• Institutionelle Repositories erzielen in Europa inzwischen gute Abdeckung,
aber häufig mit wenig Inhalten (siehe Exkurs Repositories)
• Selbstarchivierung auf privaten und
Instituts‐ Homepages noch immer die gängigste OA Publikationsform
• Open Access bei Büchern immer noch die Ausnahme und eher
Experimentalcharakter
– Besonderheiten des Formats
– OAPEN
• Weiterhin viele Wissenschaftler nicht oder falsch informiert beim Thema
Open Access > Studenten als Multiplikatoren
17. Umsetzung von Open Access
• Primärpublikation („Der Goldene Weg“):
– Freier Zugang zur Primärquelle
– Veröffentlichung in qualitätsgeprüften Open Access‐
Medienprodukten wie Zss., Sammelbänden, als Bücher etc.
– „Goldener Weg“ umfasst die gesamte Wertschöpfungskette
• Parallelpublikation („Der Grüne Weg“)
– Freier Zugang zum Pre‐ oder Postprint
– auf einem fachlichen oder institutionellen Publikationsserver,
– zumeist autoren‐ oder institutionsseitig organisiert
Laut SCOPUS und ISI Inventar stehen 26% der Journalartikel OA bereit, 14% „gold“ und 12% „grün“
18. Was tun Bibliotheken für Open Access?
… übernehmen Agententätigkeit, indem sie
– Raum für Publikationsmöglichkeit vermitteln oder finanzieren
– über den Publikationsmarkt aufklären
– für Alternativen werben
… stellen Infrastruktur für publizistische
Aktivitäten ihrer Einrichtung bereit
– Dokumentenserver/ Publikationsserver
(primäre und parallele Publikationen)
– verlegerische Institutionen wie Universitätsverlag
(primäre Publikationen)
19. Exkurs Repositorien
• Repositorien allgemein
– auch Dokumentenserver
– Archivierung und Verfügbarmachung von Publikationen, aber
auch Forschungsdaten
– Selbstarchivierung, Mehrwertdienste
• Open Access‐Repositorien
– Weltweiter, einfacher, barrierefreier Zugriff für menschliche
Nutzer, bspw. über eine Suchmaschine
– standardisierte Metadaten für Maschinenlesbarkeit
• DINI‐Zertifikat
– Auch für studentische Abschlussarbeiten:
E‐Diss an der SUB Göttingen
23. Warum ist Open Access Thema für die
Universität Göttingen?
• Open Access ist durch die „Berliner Erklärung“ (22. Oktober 2003) als
strategisches Ziel für alle deutschen Wissenschafts‐ und
Forschungsorganisationen postuliert worden (u.a. MPG, HRK, WR, DFG)
http://oa.mpg.de/openaccess‐berlin/Berliner_Erklaerung_dt_Version_07‐2006.pdf
„Übersetzung“ in die Strategie der Universität Göttingen
• Rundschreiben des Präsidenten „Die Open Access‐Politik der Universität
Göttingen“ (Dezember 2005)
• Stiftungsrat der Universität unterstützt die OA‐Maßnahmen der
Universität /SUB und fordert zum Ausbau auf (14. Februar 2007)
24. Open Access für die
journalorientierten Disziplinen
• Naturwissenschaften, Medizin und technische
Wissenschaften
• Zeitschriftenreputation und fachübergreifend gültige Rankings
• Open Access bereits der Alltag
• Verschiedene (kommerzielle) Angebote sowie Fördermodelle
• Institutionelle Förderung
• “author pays” e.g. article processing charges
• Mitgliedschaften, Vorabzahlungen, Verlagsvereinbarungen
25. Open Access für die
buchorientierten Disziplinen
• Geistes‐, Sozial‐ und Gesellschaftswissenschaften sowie
bestimmte Medienformen in STM
• kaum übergreifende Rankings, sondern ausdifferenzierte
Publikationskulturen
• Fördermodelle bisher nur in Ansätzen erkennbar
• Open Access bisher nur als Einzelinitiativen
• Ausnahme: Universitätsverlage
• Unausgereiftes “Belohnungssystem” für Autoren
• Ansätze bisher
• Zeitschriften mit Community‐Ansatz
• Monografien/Sammelbände im hybriden Modell (print/online)
• Experimente mit e‐only
28. Universitätsverlag Göttingen
• volles Open Access als pragmatische Entscheidung
• getragen durch und eingebettet in universitäre OA‐Strategie
• Overhead des Verlags durch Bibliothek finanziert und damit
aktive Unterstützung der buchorientierten Wissenschaften
• Buchprojekte in der Regel durch Autoren mitfinanziert
• durch Bereitstellung auf Repository mit OAI‐Schnittstelle
weitere Dienste wie Statistiken
• problemlose Integration der freien Inhalte in bibliothekarische
Systeme
• Für Abschlussarbeiten als Publikationsort interessant
– E‐Diss
29.
30.
31. Stefan Buddenbohm
• Gruppe Elektronisches Publizieren der SUB Göttingen
• stefan.buddenbohm@sub.uni‐goettingen.de
• http://prezi.com/user/qvdx86wpj9e0/
• http://www.slideshare.net/xstefanx
• Folien: Margo Bargheer, Stefan Buddenbohm
*außer Grafiken