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Strategische Überlegungen zur Publikationsarbeit und zum
Forschungsdatenmanagement
Dagmar Schobert, Pascal Becker | Universitätsbibliothek | 06.03.2017
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Creative Commons Attribution 4.0 International | https://creativecommons.org/licenses/by/4.0
Agenda
9:00 Willkommen
Heutige und Zukünftige Publikationsstrategien
10:15 Pause (15 min.)
10:30 Open Access
Repositorien
11:45 Mittagspause (45 min.)
12:30 Forschungsdatenmanagement
14:00 Ende
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 2
Publish or Perish
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 3
Karriere
Reputation
Wissenschaftliches Wirken
Publikationen
(Wie viele? Zu welchen Themen? Mit wem? Wo? Was?)
Welche Publikationstypen wie?
 Monographien, Konferenzbände, Festschriften, Zeitschriften
(Absprache mit dem Verlag)
 Zeitschriftenartikel
(Call for Papers, Ansprache durch Hrsg., Kontakte zum Editorial Board,
spontane Einreichungen)
 Artikel in Konferenzbänden
(Call for Abstracts, Ansprache durch Mitglieder des Programmkomitees)
 Beiträge in Sammelbänden (Ansprache durch Hrsg.)
 Beiträge in Festschriften (Ansprache durch Hrsg.)
 Rezensionen, Tagungsberichte, Interviews (Absprache mit Hrsg.)
 Graue Literatur
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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Orientierung: http://thinkchecksubmit.org
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 5
Do you or your colleagues know the journal?
– Have you read any articles in the journal before?
– Is it easy to discover the latest papers in the journal?
Can you easily identify and contact the publisher?
– Is the publisher name clearly displayed on the journal website?
– Can you contact the publisher by telephone, email, and post?
Is the journal clear about the type of peer review it uses?
Are articles indexed in services that you use?
Is it clear what fees will be charged?
– Does the journal site explain what these fees are for and when they will be charged?
Do you recognise the editorial board?
– Have you heard of the editorial board members?
– Do the editorial board mention the journal on their own websites?
http://thinkchecksubmit.org
Wo? Kriterien für die Wahl eines Publikationsorganes
- Fachwissenschaftliche Ausrichtung, internationale/regionale Ausrichtung
- Verlag als Marke, Renommee
- Medientyp: Online / Print / Hybrid
- Zugänglichkeit: Open Access / Closed Access
- Verbreitung und Sichtbarkeit
- Qualitätssicherung: Peer Review, Open Peer Review
- Ranking (Journal Impact Faktor, andere?)
- Rechte (Übertragung exklusiver oder einfacher Nutzungsrechte?)
- Kosten: Autorengebühr? Druckkostenzuschuss? Honorare?
- Serviceumfang: Korrektorat, Formallektorat, Fachlektorat, Satz/Layout
- Dauer bis zur Veröffentlichung: 6 Wochen? 6 Monate? 6 Jahre?
- Werbung, Vertriebsweg
- Ladenpreis, Abogebühr, Pay per View
e
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Seite 6
Closed Access
Leser:
Zugriff gegen Gebühr, d. h. durch
Subskription/Abo oder Pay per View
Autor:
Übertragung ausschließlicher
Nutzungsrechte an den Verlag
Finanzierung:
Subskription der Universität
Autorengebühren, Druckkostenzuschüsse
Open Access
Leser:
Zugriff entgeltfrei
Erweiterte Nutzungsrechte (CC-Lizenzen)
Autor:
Übertragung einfacher Nutzungsrechte
an den Verlag oder Plattformbetreiber
Lizenzierung mit CC-Lizenzen
Finanzierung:
Autorengebühren,
institutionelle Mitgliedschaften
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Seite 7
Verbreitung und Sichtbarkeit
In Bibliotheken vorhanden?
Karlsruher Virtueller Katalog https://kvk.bibliothek.kit.edu/
Zeitschriftendatenbank (ZDB) http://www.zeitschriftendatenbank.de/
Worldcat https://www.worldcat.org/
Deutsche Nationalbibliothek http://www.dnb.de
Im Buchhandel lieferbar?
Verzeichnis lieferbarer Bücher https://www.buchhandel.de/
Amazon, Libri, KNV
Im Netz gut sichtbar?
BASE https://www.base-search.net/
Google, Google Scholar
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Qualitätssicherung
 Herausgeber- / Editorial Review
(Monographien in Schriftenreihen, Beiträge in Sammelbänden, Journal
Article)
 Review durch Programmkomitee
(Beiträge in Konferenzbänden)
 Peer Review
(Journal Artikel, Beiträge in Sammelwerken, Beiträge in Konferenzbänden)
= Begutachtung durch bestellte Experten (peers)
= single blind / double blind / triple blind …
= Kritik: intransparentes Verfahren
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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Alternative Methoden: Open Peer Review
 Gutachterkommentare sind Teil der wissenschaftlichen Erörterung
 Öffentliche Zugänglichkeit der Kommentare = Effizienz, Vermeidung von
Mehrarbeit
 Transparenz verhindert Einreichung schlechter Papers
 Schutz vor Plagiaten
 Schnelles Feedback aus der Fachcommunity
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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Qualitätsmessung: JIF, Hirsch-Index
 Bezogen auf eine Zeitschrift: Journal Impact Factor:
Zahl der Zitate auf Artikel der vergangenen 2 Jahre
Zahl der Artikel der vergangenen 2 Jahre
 Bezogen auf Publikationen eines Wissenschaftlers:
Publikationshäufigkeit, Anzahl der Publikationen, Anzahl der Zitationen, Zitationen/Paper
h-Index: h von insgesamt N Publikationen mindestens h-mal zitiert wurde
(h-index von 5 bedeutet, dass fünf der publizierten Artikel fünf Mal zitiert wurden).
 Ausblick:
Altmetrics (Verwertung von Nutzungsereignissen aus heterogenen Datenquellen:
(ORCiD, Blogs, Twitter, github, Fachdatenbanken, Repositorien ….)
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Seite 11
Verlagsvertrag
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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Regelt Titel, Umfang, Ausstattung des Werkes
Pflichten des Autors, Pflichten des Verlages
Einräumung von Nutzungsrechten an den Verlag
Einräumung von Nutzungsrechten an die
Allgemeinheit
Urheber räumt dem Verlag Nutzungsrechte ein
Seite 13
• Nutzungsrechte können übertragen werden (§ 31 UrhG)
• … einzeln für jede Verwertungsart (z. B. Verbreitung
• … zeitlich begrenzt (z.B. für 5 Jahre)
• … räumlich begrenzt (z.B. für Vertrieb in Europa)
• … ausschließlich oder einfach
Nutzungs-
rechte
• Nur RechteinhaberIn kann Werk exklusiv nutzen
• Auch UrheberIn muss Rechte für weitere
Nutzungen einholen
Ausschließlich/
Exklusiv
• RechteinhaberIn kann Werk nutzen
• UrheberIn kann wiederholt einfache Rechte an
verschiedene Vertragsparteien übertragen
Einfach/
nicht exklusiv
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Urheber räumt dem Verlag Nutzungsrechte ein
Seite 14
• Nutzungsrechte können übertragen werden (§ 31 UrhG)
• … einzeln für jede Verwertungsart (z. B. Verbreitung
• … zeitlich begrenzt (z.B. für 5 Jahre)
• … räumlich begrenzt (z.B. für Vertrieb in Europa)
• … ausschließlich oder einfach
Nutzungs-
rechte
• Nur RechteinhaberIn kann Werk exklusiv nutzen
• Auch UrheberIn muss Rechte für weitere
Nutzungen einholen
Ausschließlich/
Exklusiv
• RechteinhaberIn kann Werk nutzen
• UrheberIn kann wiederholt einfache Rechte an
verschiedene Vertragsparteien übertragen
Einfach/
nicht exklusiv
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Möglichst keine exklusiven Rechte übertragen
Lesen Sie Ihren Verlagsvertrag und modifizieren Sie ihn ggf.!
 Übertragung exklusiver Nutzungsrechte?  Passage streichen!
 Vertragszusatz einreichen 
SPARC-Addendum (SPARC Author's Addendum) oder
Copyright Addendum (http://scholars.sciencecommons.org/)
 Vertragsergänzung vorschlagen:
„1. Der Verlag überlässt dem Autor das nichtexklusive Recht, eine digitale Kopie des
Dokumentes in der Verlagsfassung/in der Postprintfassung zeitlich unbeschränkt auf
einem öffentlich zugänglichen akademischen Non-Profit-Server zu veröffentlichen.
2. Der Autor verpflichtet sich, von der Zweitveröffentlichung auf dem akademischen
Non-Profit-Server auf das Originaldokument zu verweisen."
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 15
Urheber räumt der Allgemeinheit Nutzungsrechte ein
Seite 16
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
4 Lizenzmodule 6 mögliche Lizenztypen
− BY: Attribution
− SA: Share-alike
− NC: Non-commercial
− ND: No derivatives
https://creativecommons.org/
Die Zukunft des Publizierens?
 Durchsetzung von Open Access
 Zunehmende Bedeutung von Journalartikeln
 Abnehmende Bedeutung von Printpublikationen
 Zunehmende Bedeutung von Peer Review (-> Open Peer Review)
 Altmetrics als Methode der Qualitätsmessung
 Mitveröffentlichung der den Publikationen zugrunde liegenden Daten
 Erweiterte Nutzungsrechte für die Allgemeinheit (CC-Lizenzen)
 Neue Publikationstypen (Living Documents, Blogs, Social Networks …)
 Autorenidentifikation durch ORCiD
 Schnelle Publikationswege
 Iteratives und interaktives Publizieren
 …
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 17
Teil 2 Open Access
2003: Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in
the Sciences and Humanities
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 19
Durch öffentliche Mittel finanzierte
Forschungsergebnisse sollten auch
öffentlich zugänglich und nutzbar sein.
Das betrifft
öffentlich geförderte wissenschaftliche Publikationen,
Forschungsdaten und das
digitale kulturelle Erbe.
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 20
Open Access heißt, dass die Inhalte
 verlässlich archiviert,
 frei zu lesen und
 in jeder legalen Weise nachnutzbar sind.
?
sofern die Urheberschaft korrekt angegeben wird:
kopieren, nutzen, weitergeben, speichern, übersetzen,
verwenden in Social Medias, in (digialer) Lehre …
Kritik am traditionellen System
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 21
 Autorenrechte: Wissenschaftler/-innen forschen, schreiben Artikel,
Verlage lassen sich alle Verwertungsrechte übertragen und sehen sich
als „Besitzer“ der Veröffentlichung
 Zeitschriftenkrise:
steigende Lizenzkosten <- vs. -> stagnierende/ gekürzte
Erwerbungsetats
 Mehrfachsubventionierung: öffentliche Hand zahlt
1. Autor/-in
2. Gutachter/-in (Peer Review)
3. Lizenzgebühr für Zeitschrift (Zeitschriftenabonnement, etc.)
Und dennoch hat Öffentlichkeit nur eingeschränkten bzw. keinen Zugang
zu diesen wissenschaftlichen Inhalten!
Wissenschaftliche Zeitschriften sind ein profitables Geschäft
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 22
jährliche Ausgaben für wiss. Zeitschriften:
weltweit* Deutschland* TU Berlin
7,6 Milliarden $ 200 Millionen € 1,65 Millionen €
*Quelle: FAZ 7.5.2016: K. Keutel: Der goldene Weg zur freien Wissenschaft
+
„Druckkostenzuschüsse“
(n. n. ermittelt)
Seite 23
Monographien
20 %
20 %
23 %
andere Verlage
Elektronische
Zeitschriften,
Datenbanken
Einblick in den Erwerbungsetat der UB der TU Berlin
0 %
34 %
100 %
3 %
2,5 Mio. €
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 24
Was kosten wissenschaftliche
Fachzeitschriften?
z. B. Tetrahedron:
20.000 $ im Jahr
Das Abonnement einer einzigen
wissenschaftlichen Fachzeitschrift
kostet die Universitätsbibliothek bis zu
20.000 Euro pro Jahr …
Autor: M 93, https://flic.kr/p/fj646X
https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/
… und dennoch hat Öffentlichkeit nur eingeschränkten bzw.
keinen Zugang zu diesen wissenschaftlichen Inhalten.
Open Access verbessert die Informationsversorgung
Seite 26
Finanzierung
über
Abonnements
Finanzierung
über
Publikationsgebühren
• höhere Transparenz
• nachhaltiger Zugang
• größere Sichtbarkeit
Transformation
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Nutzen Sie den Open-Access-
Publikationsfonds der TU Berlin.
Zwei Wege zum Open Access
GOLD: Erstveröffentlichung unter Open-Access-Bedingungen
Publizieren in OA-Journalen (Finanzierung: Open-Access-Publikationsfonds der TU)
Publizieren in OA-Sammelbänden
Publizieren von OA-Monographien
Gründen/Herausgeben von OA-Journalen
(Directory of Open Access Journals, PLoS, Universitätsverlag der TU Berlin)
GRÜN: Erstveröffentlichung unter Closed-Access-Bedingungen, dann
Zweitveröffentlichung auf einem Repositorium (z. B. Zenodo, DepositOnce …)
Rechtlich kompliziert, daher: UB-Zweitveröffentlichungsservice:
Reichen Sie uns Ihre Publikationsliste ein, wir prüfen, was unter welchen Bedingungen
zweitveröffentlicht werden kann und erledigen das für Sie - auf DepositOnce.
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 27
Erstveröffentlichung im Open Access: Gold
Seite 28
OA-Verlage und -Inhalte finden:
 Directory of Open Access Journals (DOAJ) http://doaj.org/
 Directory of Open Access Books (DOAB) http://www.doabooks.org/
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Zweitveröffentlichung auf Repositorium: Grün
Institutionell Institutionenübergreifend / disziplinär
Weitere Repositorien siehe:
− Directory of Open Access Repositories (OpenDOAR) http://www.opendoar.org
− Registry of Open Access Repositories (ROAR) http://roar.eprints.org/
− Registry of Research Data Repositories (re3data) http://re3data.org
Seite 29
TU
DepositOnce : Repositorium für
Forschungsdaten und Publikationen
https://depositonce.tu-berlin.de/
FU
http://edocs.fu-berlin.de/
http://www.diss.fu-berlin.de/
HU
edoc - Publikationsserver
https://edoc.hu-berlin.de/
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Recht auf Zweitveröffentlichung?
Policies
der
Verlage
Zweitver-
öffent-
lichungs-
recht
OA-Rechte
aus
Lizenz-
verträgen
Genehmi-
gung vom
Verlag
Seite 30
www.sherpa.ac.uk/ro
meo/
https://www.gesetze-im-
internet.de/urhg/__38.ht
ml
http://www.nationallizen
zen.de/open-access
(u.a.)
Recht auf Zweitveröffentlichung?
Policies
der
Verlage
Zweitver-
öffent-
lichungs-
recht
OA-Rechte
aus
Lizenz-
verträgen
Genehmi-
gung vom
Verlag
Seite 31
www.sherpa.ac.uk/ro
meo/
https://www.gesetze-im-
internet.de/urhg/__38.ht
ml
http://www.nationallizen
zen.de/open-access
(u.a.)
Es ist häufig nicht leicht zu ermitteln, ob das
Zweitveröffentlichungsrecht gilt oder welche OA-Policy ein Verlag
hat. Wir helfen gern, bitte sprechen Sie uns an:
openaccess@ub.tu-berlin.de
Mittelgeber fordern und fördern Open Access
Seite 32
„muss“
2013
OA-Mandat für EU-Projekte
(Horizon 2020)
„sollte“
2016
OA-Strategie BMBF
OA-Policy DFG
„sollte“
2015
OA-Strategie Berlin
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 33
Warum brauchen wir Open Access?
 Beseitigung von Wissensbarrieren für die Forschung
 Erhöhte Nutzbarkeit des Forschungsoutputs
 Bessere Sichtbarkeit der eigenen Forschungsergebnisse
 Stärkung der Innovationsfähigkeit
Was hindert uns an Open Access?
 Wissenschaftler sind bestrebt, ihre Daten in High Impact Journals zu
publizieren, die in der Regel subskriptionsbasiert sind (Closed Access)
 Die Subskriptionskosten zahlen Universitäten, sie sind meist unsichtbar für
Wissenschaftler
 jeweilige fachkulturelle Ausgangslagen und Interessenskonstellationen sind
unterschiedlich („no size fits all“ solution)
Quelle: Prof. Vera Meyer, TU Berlin, FG Molekulare und Angewandte Mikrobiologie
(Open-Access-Beauftragte der TU Berlin)
Wege Umsetzung
 Auf vertraglicher Ebene (DEAL, Offsetting-Verträge)
 Auf lokaler Ebene (Open Access Policy der TU Berlin in Vorbereitung)
 Auf persönlicher Ebene:
1. Publizieren Sie Open Access
2. Nehmen Sie Editorenaufgaben / Gutachteranfragen für OA-Journale an
3. Nehmen Sie Ihr Zweitveröffentlichungsrecht wahr und lassen Sie sich
von der UB beraten, welche Repositorien Sie hierfür nutzen können!
4. Reden Sie mit Ihren KollegInnen über OA und werben Sie dafür!
5. Wenn es in Ihrer Community noch kein OA-Journal gibt: Gründen Sie
eins!
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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Seite 35
0
10
20
30
40
50
60
70
%OA-Publikationsaufkommen
Meilensteine der Open-Access-Entwicklung 2000 bis 2020
2014: Repositorium
für Forschungsdaten
und Publikationen
DepositOnce
201020052000
Repositorien,
PromO lassen Online-
Veröffentlichung zu
OA-Zeitschriften
BMC: 2000
PLoS: 2003
Frontiers: 2007
2014 UrhG
Zweitveröffent-
lichungsrecht
2015
Berliner
OA-Strategie
2016
OA-Strategie
des BMBF
2020
Ziel: Zs-
Aufsätze
60 % OA
DEAL?
2017 Ziel:
OA-Policy
der TU
2015 2020
2003
Bethesda +
Berlin
Declaration
2015: OA-Policy
des Universitäts-
verlags der TU
Berlin
1991
arXiV
2001
Creative
Commons
2013 OA-Mandat
für EU-Projekte
Horizon 2020
2016: TU
unterzeichnet
Berliner
Erklärung
2017: OA-
Publikations-
fonds der TU
Open Access Declarations
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
36
Budapest Open Access Initiative:
Budapest Declaration (Februar 2002)
Bethesda Statement on
Open Access Publishing (Juni 2003)
Berlin Declaration on Open Access to Knowledge
in Sciences and Humanities (Oktober 2003)
Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the
Sciences and Humanities
For the first time ever, the Internet now offers the chance to constitute a global and interactive
representation of human knowledge, including cultural heritage and the guarantee of worldwide
access. […]
1. Open access contributions must satisfy two conditions: The author(s) and right holder(s) of such
contributions grant(s) to all users a free, irrevocable, worldwide, right of access to, and a license to
copy, use, distribute, transmit and display the work publicly and to make and distribute derivative
works, in any digital medium for any responsible purpose, subject to proper attribution of
authorship […] as well as the right to make small numbers of printed copies for their personal use.
2. A complete version of the work and all supplemental materials, including a copy of the permission
as stated above, in an appropriate standard electronic format is deposited (and thus published) in
at least one online repository […] that is supported and maintained by an academic institution,
scholarly society, government agency, or other well-established organization that seeks to enable
open access, unrestricted distribution, inter operability, and long-term archiving.
http://openaccess.mpg.de/Berliner-Erklaerung
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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Teil 3 Repositorien und Open Access
Repositorien aus Sicht der Open Access Bewegung...
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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...sind Archive für digitale Werke und ergänzende Materialien
...dienen dem Austausch von wissenschaftlichen Ergebnissen und kulturellem Erbe
...stellen den freien Zugang zu Wissen sicher
...benennen die Autoren und Autorinnen eines Werkes
...sind frei von Zugangsbarrieren finanzieller, lizenzrechtlicher, technischer oder sonstiger Art
...werden von Institutionen betrieben, die bestrebt sind Open Access und Langzeitarchivierung zu
ermöglichen
Publikationen auf der persönlichen Homepage entsprechen nicht den Kriterien
des Open Access, wie sie im Bethesda Statement festgelegt sind.
Repositorien am Beispiel von DepositOnce
 DepositOnce ist das institutionelle
Repositorium der TU Berlin
 Webservice zur Speicherung und
elektronischen Publikation von
Dokumenten und Forschungsdaten
 Automatische Vergabe von DOIs
 Versionierung
 Embargos
 Weiterverbreitung über Suchmaschinen
wie z.B. BASE und Google Scholar
 Unterstützung bei der Nutzung durch
Universtitätsverlag,
Hoschulschriftenstelle und
Servicezentrum Forschungsdaten
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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Metadaten
 Zur Beschreibung der Publikationen und Daten
nutzen Repositorien Metadaten
 Erforderlich zum Suchen & Finden
 Erforderlich zur Vergabe von DOIs
 Zur Erstellung ordentlicher Zitationen
 Anzeige der Metadaten hilft bei der Frage, ob ein
Dokument oder Datensatz von Interesse ist
 Beispiele:
 Autoren
 Abstract / Beschreibung
 Stichwörter
 Klassifikationen, wie die DDC
 Veröffentlichungsdatum
 …
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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Persistent Identifier
 soll für immer gelten
 dient dem Wiederauffinden bezeichneter Dokumente
 eignet sich daher zur wissenschaftlichen Arbeit
 wird für Referenzen auf elektronische Werke genutzt
 wird von Konsortien gepflegt
 kann über einen sogenannten „Resolver“ aufgelöst werden:
„Wo finde ich jetzt gerade das Dokument, das mit XYZ bezeichnet wird?“
 soll aktualisiert werden, wenn sich die zugehörige Internetadresse ändert
 Wird durch verschiedene Systeme realisiert (URN, DOI, Handle, …)
 DOIs das bekannteste System
 Nutzung von DOIs in der Form https://doi.org/10.14279/depositonce-5015 empfohlen
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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Persistent Identifier: URN, DOIs, handle, …
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 43
NAME
Maxi Musterfrau
ADRESSE
Schöne Str. 1
11111 Musterstadt
NAME
Maxi Musterfrau
ADRESSE
Musterstr. 9
99999 Schöne Stadt
Bürgeramt /
Melderegister
NAME
urn:nbn:de:kobv:83-opus4-65390
ADRESSE
https://opus4.kobv.de/opus4-tuberlin/
frontdoor/index/index/docId/6539
NAME
urn:nbn:de:kobv:83-opus4-65390
ADRESSE
https://depositonce.tu-
berlin.de/handle/11303/4722
Persistent Identifier
Register
Seite 44
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Versionierung
Seite 45
http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-87.2
http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-87
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Veröffentlichung in DepositOnce
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Seite 46
1. Daten/Publikationen
und Metadaten
2. Beratung und
formale Prüfung
3. Erzeugung von Prüfsummen
Vergabe von DOIs
Speicherung & Publikation
Institutionelle Repositorien
Disziplinspezifische vs. Institutionelle Repositorien
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 47
disziplinspezifische Repositorien
 können sich spezifisch anpassen (z.B.
Metadaten)
 genießen in der Regel eine größere
Wahrnehmung in der entsprechenden
Community
 können die Forschungsleistung der
Institution abbilden
 sind für kleine Disziplinen und
interdisziplinäre Ergebnisse wichtig
 Solange Repositorien von etablierten Institutionen getragen werden oder anderweitig
verlässliche Strukturen aufweisen, werden sowohl disziplinspezifische als auch
institutionelle Repositorien den Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis
gerecht.
 Wo möglich sind disziplinspezifische Repositorien in der Regel vorzuziehen.
 Verzeichnisse für Repositorien: http://www.opendoar.org und http://www.re3data.org
Repositorien
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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Ein Repositorium ist ein System zur sicheren Speicherung (und Weitergabe)
digitaler Objekte und der die Objekte beschreibenden strukturierten Metadaten.
http://doi.org/bd9k
• Open-Access-Repositorien
• Institutionelle/fachspezifische Repositorien
• Dokumentenserver
• Digitale Archive
• Forschungsdatenrepositorien
• …
Nicht im Sinne von Versionskontrollsystemen
für Software.
Über 3000 OA-Repositorien weltweit.
Repositorien werden in der Regel von den
Bibliotheken der jeweiligen Institution
betrieben. Quelle: The Directory of Open Access Repositories,
http://www.opendoar.org, abgerufen am 17. April 2016.
Teil 4 Forschungsdaten
Standing on the shoulders of giants
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 50
“If I have seen further,
it is by standing on the shoulders of
giants.”
Isaac Newton
Quote from:
https://en.wikipedia.org/wiki/Standing_on_the_shoulders_of_gi
ants
Image: Library of Congress, Rosenwald 4, Bl. 5r,
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Library_of_Congress,_
Rosenwald_4,_Bl._5r.jpg
Research Data Lifecycle
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
51
Stand(ing) on the shoulders of giants
Warum sollte das
nur für Publikationen
gelten?
Warum sollte das nur für Publikationen gelten?
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
52
xxx.lanl.org / arXiv.org
“[…] the rapid acceptance of electronic
communication of research information
was facilitated by a pre-existing ‘preprint
culture’, in which the irrelevance of
refereed journals to ongoing research
has long been recognized.
[…] technological advances – combined
with a remarkable lack of initiative on the
part of conventional journals in response
to the electronic revolution – rendered
the development of e-print archives ‘an
accident waiting to happen.’”
Paul Ginsparg, 1994
Paul Ginsparg: First Steps Towards Electronic Research
Communication.
In: Computer in Physics, Vol. 8, No. 4, 1994, pp. 390-396.
Photo: Kindly provided by Paul Ginsparg
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 53
Forschungsdaten, Rohdaten, Primärdaten,
Forschungsprimärdaten, Research Data
„Unter Forschungsdaten sind … digitale und elektronisch speicherbare
Daten zu verstehen, die im Zuge eines wissenschaftlichen Vorhabens
z.B. durch Quellenforschungen, Experimente, Messungen, Erhebungen
oder Befragungen entstehen.“ (DFG 2010)
http://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/programme/lis/
ausschreibung_forschungsdaten_1001.pdf
54
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Wie sehen Forschungsdaten Ihrer Disziplin aus?
Beschreiben Sie bitte, Forschungsdaten Ihrer Disziplin:
 Wie entstehen die Forschungsdaten?
 Was enthalten/beschreiben sie?
 Welche (Datei-)Formate werden genutzt?
 Was finden Sie in diesem Zusammenhang noch erwähnenswert?
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 55
Beispiele
Quellcode
Tabellen aller Art
– Messwerte
– Interviewdaten
– Wetteraufzeichnungen
– ...
Bilder, Fotos, Scans
Modelle
Audio, Video
Und vieles mehr…
Murray Foubister: „0I7A5272.jpg”
(https://www.flickr.com/photos/mfoubister/), CC-By-SA
Joshua Tree National Park: „Recording Data“, Public Domain
(https://www.flickr.com/photos/joshuatreenp/)
Werner Heil / NASA: „Heliosphärische Stromschicht“,
Public Domain
Rotkaeppchen68: „FuBK-Testbild“
(https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Rotkaeppchen68),
CC-By-SA
Leonardo da Vinci: „Der vitruvianische Mensch“,
Public Domain, Foto: Luc Viatour / www.Lucnix.be
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 56
Gründe für Forschungsdatenmanagement
 Nachnutzbarkeit der Forschungsdaten: Daten, die nur einmal erhoben
werden können, Vergleiche über lange Zeiträume, erneute Auswertung aus
anderem Blickwinkel
 Beispiele: Wetterdaten, Bohrkerne, Interviewreihen, Messdaten aller Art, ...
 Nachvollziehbarkeit und Chance zur Vertiefung
 Wissenschaftliche Anerkennung: Datenpublikationen, Datenzitation und
Reichweite der eigenen Ergebnisse
 Erleichterte Zusammenarbeit über Institutionen hinweg
 Referenzdatensätze, Benchmarks, ...: z.B. Training und Test Sets im
Bereich des maschinellen Lernens (MNIST)
 Verifizierbarkeit von Forschungsergebnissen
 Anforderungen von Mittelgebern
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 57
Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis
 Gefälschte Forschungsergebnisse lösten 1997 einen
Skandal aus
 DFG, 1998: „Sicherung guter wissenschaftlicher
Praxis“, Auszug:
Empfehlung 7: Sicherung und Aufbewahrung von
Primärdaten
Primärdaten als Grundlagen für Veröffentlichungen
sollen auf haltbaren und gesicherten Trägern in der
Institution, wo sie entstanden sind, zehn Jahre lang
aufbewahrt werden.
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 58
Koalitionsvertrag (2013)
2013: Im Koalitionsvertrag der Bundes-
regierung wird festgehalten: „Wir werden eine
Strategie für den digitalen Wandel in der
Wissenschaft initiieren, z. B. um Zugang und
Nutzbarkeit von komplexen Forschungsdaten
zu verbessern.“
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 59
Anforderungen der Mittelgeber
2014-2020: EU-Förderprogramm Horizon 2020 schreibt teilweise
(Projekte aus sieben Forschungsbereichen) Veröffentlichung von
Datenmanagementplänen und Forschungsdaten im Open Access
vor
30.09.2015: DFG verabschiedet „Leitlinien zum Umgang mit
Forschungsdaten“ (http://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/
antragstellung/forschungsdaten/richtlinien_forschungsdaten.pdf)
2016: In der 1. Förderrichtlinie im Forschungsfeld „Digitale
Hochschullehre“ verpflichtet das BMBF die Antragssteller im
Rahmen des Projekts gewonnene Daten „zur Sekundärnutzung
verfügbar zu machen“
(https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-1152.html)
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 60
Aber…
„Viele außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (AUFen) und
forschungsstarke deutsche Hochschulen haben noch kein ausreichendes
Verständnis davon, wie sie Überlegungen zum Forschungsdatenmanagement
oder Modelle davon entwickeln oder entsprechende strategische Ansätze bzw.
Managementoptionen aufbauen können.“
BMBF 15.08.2016
(Vgl.: „Förderrichtlinie zur Erforschung des Managements von
Forschungsdaten in ihrem Lebenszyklus an Hochschulen und
außeruniversitären Forschungseinrichtungen“ im Bundesanzeiger vom
19.08.2016)
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 61
Forschungsdatenmanagement an der TU Berlin
Etwa 100 Studiengänge, Rund 1.400 laufende Drittmittelprojekte, jährlich ca. 700 neu
bewilligte Drittmittelprojekte
2002 „Richtlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis an der TU Berlin“
2011 Bedarf für eine zentrale Lösung für Forschungsdaten aus dem Kreis der
Forschenden
2011 AG Forschungsdaten:
 Universitätsbibliothek (UB) – Federführung
 Rechenzentrum (tubIT)
 Forschungsabteilung
2012 „Organisatorisch-technisches Konzept für eine Forschungsdaten-Infrastruktur
in der TU Berlin“ (M. Kuberek, http://www.szf.tu-berlin.de)
2012-2014 Projekt „Forschungsdaten“ zum Aufbau einer Forschungsdaten-Infrastruktur
2015 Zusammenführung des digitalen Repositoriums der TU Berlin und DepositOnce
2016 TUB-DMP: Tool zum Erstellen von Datenmanagementplänen
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 62
Forschungsdaten-Infrastruktur der TU Berlin
• Servicezentrum Forschungsdaten und –publikationen (SZF)
• One-Stop-Service für die Wissenschaftler/innen
• Betrieb der technischen Infrastruktur
• SZF als One-Stop-Service: ein Ansprechpartner für Wissenschaftler/innen
• Kompetenzen dreier TU-Einrichtungen (tubIT, Abteilung V Forschung und
Universitätsbibliothek)
• Technische Infrastruktur
• Informationsplattform im Internet
http://szf.tu-berlin.de
• Repositorium für Forschungsdaten und Publikationen „DepositOnce“
https://depositonce.tu-berlin.de
• Tool zum Erstellen von Datenmanagementplänen „TUBDMP“ (ab 01.03.2016)
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 63
Seite 64
Forschungsdaten in DepositOnce
http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-87.2
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Forschungsdaten und Publikationen
• Forschungsdaten und Publikationen erhalten durch gegenseitige Verlinkung einen
Mehrwert
• Im Konzept der Forschungsdaten-Infrastruktur der TU Berlin werden
Forschungsdaten und Publikationen als inhaltliche Einheit gesehen
• DepositOnce: Ein Repositorium für Forschungsdaten und Publikationen
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 65
Verknüpfungen zwischen Daten und Publikationen
Seite 66
http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-1
http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-31
• Nachvollziehbarkeit für weitere wissenschaftliche Nachnutzung
• Vertrauenswürdigkeit einer Publikation
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Forschungsdatenmanagement
Als Forschungsdatenmanagement bezeichnet man die Aufgabe Forschungsdaten sicher
aufzubewahren und auffindbar zu machen.
• Dokumentenserver erleichtern das Finden durch Volltextindizes.
• Aus Forschungsdaten können in der Regel keine Volltexte extrahiert werden.
• Beschreibende Metadaten gewinnen (wieder) an Bedeutung.
Seite 67
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Auswahl der zu speichernden Daten
Alles für die Reproduktion der Ergebnisse/Daten Erforderliche
 Beispiel: das Simulation-Script aber nicht zwingend alle Simulations-Ergebnisse
Alles was benötigt wird, um mit den Daten zu arbeiten
 Dokumentation der Entstehung / Erhebung und zur Datennutzung
Rohdaten möglichst „ursprünglich“
 Beispiel: Interview-Reihe mit Fragebögen und Auswertung
Nicht jede Zwischenversion, nicht jeder Verarbeitungsschritt erforderlich oder hilfreich
 Gezielte Auswahl erleichtert den Zugang zu den Daten
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 68
Aufbereitung und Dokumentation von Forschungsdaten
Stellen Sie sich vor, sie erhalten Forschungsdaten von einem Kollegen,
als Datenpublikation oder auf anderem Weg. Wie müssen diese
aufbereitet sein, damit Sie einen Nutzen aus den Daten ziehen
können?
 Dateiformate, Dateiarchive
 Beschreibung und Dokumentation
 Hintergrundinformationen zur Entstehung / Erfassung der Daten
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 69
Fachspezifische Repositorien
• DepositOnce für alle Forschungsergebnisse
mit TU-Beteiligung
• Fachspezifische Repositorien für
Forschungsergebnisse einer bestimmten
Disziplin
• SZF empfiehlt die Nutzung fachspezifischer
Repositorien wo immer möglich
• Verzeichnis von Forschungsdaten-
repositorien: http://www.re3data.org
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
Seite 70
Ansprechpartner
Universitätsbibliothek der TU Berlin, Abt. Universitätsverlag/Hochschulschriften/Open Access
http://www.ub.tu-berlin.de/publizieren/ | http://verlag.tu-berlin.de
Servicezentrum Forschungsdaten und –publikationen (SZF)
http://www.szf.tu-berlin.de
Repositorium DepositOnce
http://depositonce.tu-berlin.de
Dagmar Schobert
dagmar.schobert@tu-berlin.de
Pascal-Nicolas Becker
p.becker@tu-berlin.de
Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
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Strategische Überlegungen zur Publikationsarbeit und zum Forschungsdatenmanagement

  • 1. Strategische Überlegungen zur Publikationsarbeit und zum Forschungsdatenmanagement Dagmar Schobert, Pascal Becker | Universitätsbibliothek | 06.03.2017 If not indicated otherwise content is licensed under CC BY 4.0 Creative Commons Attribution 4.0 International | https://creativecommons.org/licenses/by/4.0
  • 2. Agenda 9:00 Willkommen Heutige und Zukünftige Publikationsstrategien 10:15 Pause (15 min.) 10:30 Open Access Repositorien 11:45 Mittagspause (45 min.) 12:30 Forschungsdatenmanagement 14:00 Ende Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 2
  • 3. Publish or Perish Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 3 Karriere Reputation Wissenschaftliches Wirken Publikationen (Wie viele? Zu welchen Themen? Mit wem? Wo? Was?)
  • 4. Welche Publikationstypen wie?  Monographien, Konferenzbände, Festschriften, Zeitschriften (Absprache mit dem Verlag)  Zeitschriftenartikel (Call for Papers, Ansprache durch Hrsg., Kontakte zum Editorial Board, spontane Einreichungen)  Artikel in Konferenzbänden (Call for Abstracts, Ansprache durch Mitglieder des Programmkomitees)  Beiträge in Sammelbänden (Ansprache durch Hrsg.)  Beiträge in Festschriften (Ansprache durch Hrsg.)  Rezensionen, Tagungsberichte, Interviews (Absprache mit Hrsg.)  Graue Literatur Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 4
  • 5. Orientierung: http://thinkchecksubmit.org Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 5 Do you or your colleagues know the journal? – Have you read any articles in the journal before? – Is it easy to discover the latest papers in the journal? Can you easily identify and contact the publisher? – Is the publisher name clearly displayed on the journal website? – Can you contact the publisher by telephone, email, and post? Is the journal clear about the type of peer review it uses? Are articles indexed in services that you use? Is it clear what fees will be charged? – Does the journal site explain what these fees are for and when they will be charged? Do you recognise the editorial board? – Have you heard of the editorial board members? – Do the editorial board mention the journal on their own websites? http://thinkchecksubmit.org
  • 6. Wo? Kriterien für die Wahl eines Publikationsorganes - Fachwissenschaftliche Ausrichtung, internationale/regionale Ausrichtung - Verlag als Marke, Renommee - Medientyp: Online / Print / Hybrid - Zugänglichkeit: Open Access / Closed Access - Verbreitung und Sichtbarkeit - Qualitätssicherung: Peer Review, Open Peer Review - Ranking (Journal Impact Faktor, andere?) - Rechte (Übertragung exklusiver oder einfacher Nutzungsrechte?) - Kosten: Autorengebühr? Druckkostenzuschuss? Honorare? - Serviceumfang: Korrektorat, Formallektorat, Fachlektorat, Satz/Layout - Dauer bis zur Veröffentlichung: 6 Wochen? 6 Monate? 6 Jahre? - Werbung, Vertriebsweg - Ladenpreis, Abogebühr, Pay per View e Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 6
  • 7. Closed Access Leser: Zugriff gegen Gebühr, d. h. durch Subskription/Abo oder Pay per View Autor: Übertragung ausschließlicher Nutzungsrechte an den Verlag Finanzierung: Subskription der Universität Autorengebühren, Druckkostenzuschüsse Open Access Leser: Zugriff entgeltfrei Erweiterte Nutzungsrechte (CC-Lizenzen) Autor: Übertragung einfacher Nutzungsrechte an den Verlag oder Plattformbetreiber Lizenzierung mit CC-Lizenzen Finanzierung: Autorengebühren, institutionelle Mitgliedschaften Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 7
  • 8. Verbreitung und Sichtbarkeit In Bibliotheken vorhanden? Karlsruher Virtueller Katalog https://kvk.bibliothek.kit.edu/ Zeitschriftendatenbank (ZDB) http://www.zeitschriftendatenbank.de/ Worldcat https://www.worldcat.org/ Deutsche Nationalbibliothek http://www.dnb.de Im Buchhandel lieferbar? Verzeichnis lieferbarer Bücher https://www.buchhandel.de/ Amazon, Libri, KNV Im Netz gut sichtbar? BASE https://www.base-search.net/ Google, Google Scholar Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 8
  • 9. Qualitätssicherung  Herausgeber- / Editorial Review (Monographien in Schriftenreihen, Beiträge in Sammelbänden, Journal Article)  Review durch Programmkomitee (Beiträge in Konferenzbänden)  Peer Review (Journal Artikel, Beiträge in Sammelwerken, Beiträge in Konferenzbänden) = Begutachtung durch bestellte Experten (peers) = single blind / double blind / triple blind … = Kritik: intransparentes Verfahren Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 9
  • 10. Alternative Methoden: Open Peer Review  Gutachterkommentare sind Teil der wissenschaftlichen Erörterung  Öffentliche Zugänglichkeit der Kommentare = Effizienz, Vermeidung von Mehrarbeit  Transparenz verhindert Einreichung schlechter Papers  Schutz vor Plagiaten  Schnelles Feedback aus der Fachcommunity Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 10
  • 11. Qualitätsmessung: JIF, Hirsch-Index  Bezogen auf eine Zeitschrift: Journal Impact Factor: Zahl der Zitate auf Artikel der vergangenen 2 Jahre Zahl der Artikel der vergangenen 2 Jahre  Bezogen auf Publikationen eines Wissenschaftlers: Publikationshäufigkeit, Anzahl der Publikationen, Anzahl der Zitationen, Zitationen/Paper h-Index: h von insgesamt N Publikationen mindestens h-mal zitiert wurde (h-index von 5 bedeutet, dass fünf der publizierten Artikel fünf Mal zitiert wurden).  Ausblick: Altmetrics (Verwertung von Nutzungsereignissen aus heterogenen Datenquellen: (ORCiD, Blogs, Twitter, github, Fachdatenbanken, Repositorien ….) Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 11
  • 12. Verlagsvertrag Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 12 Regelt Titel, Umfang, Ausstattung des Werkes Pflichten des Autors, Pflichten des Verlages Einräumung von Nutzungsrechten an den Verlag Einräumung von Nutzungsrechten an die Allgemeinheit
  • 13. Urheber räumt dem Verlag Nutzungsrechte ein Seite 13 • Nutzungsrechte können übertragen werden (§ 31 UrhG) • … einzeln für jede Verwertungsart (z. B. Verbreitung • … zeitlich begrenzt (z.B. für 5 Jahre) • … räumlich begrenzt (z.B. für Vertrieb in Europa) • … ausschließlich oder einfach Nutzungs- rechte • Nur RechteinhaberIn kann Werk exklusiv nutzen • Auch UrheberIn muss Rechte für weitere Nutzungen einholen Ausschließlich/ Exklusiv • RechteinhaberIn kann Werk nutzen • UrheberIn kann wiederholt einfache Rechte an verschiedene Vertragsparteien übertragen Einfach/ nicht exklusiv Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
  • 14. Urheber räumt dem Verlag Nutzungsrechte ein Seite 14 • Nutzungsrechte können übertragen werden (§ 31 UrhG) • … einzeln für jede Verwertungsart (z. B. Verbreitung • … zeitlich begrenzt (z.B. für 5 Jahre) • … räumlich begrenzt (z.B. für Vertrieb in Europa) • … ausschließlich oder einfach Nutzungs- rechte • Nur RechteinhaberIn kann Werk exklusiv nutzen • Auch UrheberIn muss Rechte für weitere Nutzungen einholen Ausschließlich/ Exklusiv • RechteinhaberIn kann Werk nutzen • UrheberIn kann wiederholt einfache Rechte an verschiedene Vertragsparteien übertragen Einfach/ nicht exklusiv Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
  • 15. Möglichst keine exklusiven Rechte übertragen Lesen Sie Ihren Verlagsvertrag und modifizieren Sie ihn ggf.!  Übertragung exklusiver Nutzungsrechte?  Passage streichen!  Vertragszusatz einreichen  SPARC-Addendum (SPARC Author's Addendum) oder Copyright Addendum (http://scholars.sciencecommons.org/)  Vertragsergänzung vorschlagen: „1. Der Verlag überlässt dem Autor das nichtexklusive Recht, eine digitale Kopie des Dokumentes in der Verlagsfassung/in der Postprintfassung zeitlich unbeschränkt auf einem öffentlich zugänglichen akademischen Non-Profit-Server zu veröffentlichen. 2. Der Autor verpflichtet sich, von der Zweitveröffentlichung auf dem akademischen Non-Profit-Server auf das Originaldokument zu verweisen." Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 15
  • 16. Urheber räumt der Allgemeinheit Nutzungsrechte ein Seite 16 Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement 4 Lizenzmodule 6 mögliche Lizenztypen − BY: Attribution − SA: Share-alike − NC: Non-commercial − ND: No derivatives https://creativecommons.org/
  • 17. Die Zukunft des Publizierens?  Durchsetzung von Open Access  Zunehmende Bedeutung von Journalartikeln  Abnehmende Bedeutung von Printpublikationen  Zunehmende Bedeutung von Peer Review (-> Open Peer Review)  Altmetrics als Methode der Qualitätsmessung  Mitveröffentlichung der den Publikationen zugrunde liegenden Daten  Erweiterte Nutzungsrechte für die Allgemeinheit (CC-Lizenzen)  Neue Publikationstypen (Living Documents, Blogs, Social Networks …)  Autorenidentifikation durch ORCiD  Schnelle Publikationswege  Iteratives und interaktives Publizieren  … Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 17
  • 18. Teil 2 Open Access
  • 19. 2003: Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 19 Durch öffentliche Mittel finanzierte Forschungsergebnisse sollten auch öffentlich zugänglich und nutzbar sein. Das betrifft öffentlich geförderte wissenschaftliche Publikationen, Forschungsdaten und das digitale kulturelle Erbe.
  • 20. Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 20 Open Access heißt, dass die Inhalte  verlässlich archiviert,  frei zu lesen und  in jeder legalen Weise nachnutzbar sind. ? sofern die Urheberschaft korrekt angegeben wird: kopieren, nutzen, weitergeben, speichern, übersetzen, verwenden in Social Medias, in (digialer) Lehre …
  • 21. Kritik am traditionellen System Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 21  Autorenrechte: Wissenschaftler/-innen forschen, schreiben Artikel, Verlage lassen sich alle Verwertungsrechte übertragen und sehen sich als „Besitzer“ der Veröffentlichung  Zeitschriftenkrise: steigende Lizenzkosten <- vs. -> stagnierende/ gekürzte Erwerbungsetats  Mehrfachsubventionierung: öffentliche Hand zahlt 1. Autor/-in 2. Gutachter/-in (Peer Review) 3. Lizenzgebühr für Zeitschrift (Zeitschriftenabonnement, etc.) Und dennoch hat Öffentlichkeit nur eingeschränkten bzw. keinen Zugang zu diesen wissenschaftlichen Inhalten!
  • 22. Wissenschaftliche Zeitschriften sind ein profitables Geschäft Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 22 jährliche Ausgaben für wiss. Zeitschriften: weltweit* Deutschland* TU Berlin 7,6 Milliarden $ 200 Millionen € 1,65 Millionen € *Quelle: FAZ 7.5.2016: K. Keutel: Der goldene Weg zur freien Wissenschaft + „Druckkostenzuschüsse“ (n. n. ermittelt)
  • 23. Seite 23 Monographien 20 % 20 % 23 % andere Verlage Elektronische Zeitschriften, Datenbanken Einblick in den Erwerbungsetat der UB der TU Berlin 0 % 34 % 100 % 3 % 2,5 Mio. € Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
  • 24. Seite 24 Was kosten wissenschaftliche Fachzeitschriften?
  • 25. z. B. Tetrahedron: 20.000 $ im Jahr Das Abonnement einer einzigen wissenschaftlichen Fachzeitschrift kostet die Universitätsbibliothek bis zu 20.000 Euro pro Jahr … Autor: M 93, https://flic.kr/p/fj646X https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/ … und dennoch hat Öffentlichkeit nur eingeschränkten bzw. keinen Zugang zu diesen wissenschaftlichen Inhalten.
  • 26. Open Access verbessert die Informationsversorgung Seite 26 Finanzierung über Abonnements Finanzierung über Publikationsgebühren • höhere Transparenz • nachhaltiger Zugang • größere Sichtbarkeit Transformation Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Nutzen Sie den Open-Access- Publikationsfonds der TU Berlin.
  • 27. Zwei Wege zum Open Access GOLD: Erstveröffentlichung unter Open-Access-Bedingungen Publizieren in OA-Journalen (Finanzierung: Open-Access-Publikationsfonds der TU) Publizieren in OA-Sammelbänden Publizieren von OA-Monographien Gründen/Herausgeben von OA-Journalen (Directory of Open Access Journals, PLoS, Universitätsverlag der TU Berlin) GRÜN: Erstveröffentlichung unter Closed-Access-Bedingungen, dann Zweitveröffentlichung auf einem Repositorium (z. B. Zenodo, DepositOnce …) Rechtlich kompliziert, daher: UB-Zweitveröffentlichungsservice: Reichen Sie uns Ihre Publikationsliste ein, wir prüfen, was unter welchen Bedingungen zweitveröffentlicht werden kann und erledigen das für Sie - auf DepositOnce. Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 27
  • 28. Erstveröffentlichung im Open Access: Gold Seite 28 OA-Verlage und -Inhalte finden:  Directory of Open Access Journals (DOAJ) http://doaj.org/  Directory of Open Access Books (DOAB) http://www.doabooks.org/ Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
  • 29. Zweitveröffentlichung auf Repositorium: Grün Institutionell Institutionenübergreifend / disziplinär Weitere Repositorien siehe: − Directory of Open Access Repositories (OpenDOAR) http://www.opendoar.org − Registry of Open Access Repositories (ROAR) http://roar.eprints.org/ − Registry of Research Data Repositories (re3data) http://re3data.org Seite 29 TU DepositOnce : Repositorium für Forschungsdaten und Publikationen https://depositonce.tu-berlin.de/ FU http://edocs.fu-berlin.de/ http://www.diss.fu-berlin.de/ HU edoc - Publikationsserver https://edoc.hu-berlin.de/ Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
  • 30. Recht auf Zweitveröffentlichung? Policies der Verlage Zweitver- öffent- lichungs- recht OA-Rechte aus Lizenz- verträgen Genehmi- gung vom Verlag Seite 30 www.sherpa.ac.uk/ro meo/ https://www.gesetze-im- internet.de/urhg/__38.ht ml http://www.nationallizen zen.de/open-access (u.a.)
  • 31. Recht auf Zweitveröffentlichung? Policies der Verlage Zweitver- öffent- lichungs- recht OA-Rechte aus Lizenz- verträgen Genehmi- gung vom Verlag Seite 31 www.sherpa.ac.uk/ro meo/ https://www.gesetze-im- internet.de/urhg/__38.ht ml http://www.nationallizen zen.de/open-access (u.a.) Es ist häufig nicht leicht zu ermitteln, ob das Zweitveröffentlichungsrecht gilt oder welche OA-Policy ein Verlag hat. Wir helfen gern, bitte sprechen Sie uns an: openaccess@ub.tu-berlin.de
  • 32. Mittelgeber fordern und fördern Open Access Seite 32 „muss“ 2013 OA-Mandat für EU-Projekte (Horizon 2020) „sollte“ 2016 OA-Strategie BMBF OA-Policy DFG „sollte“ 2015 OA-Strategie Berlin Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
  • 33. Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 33 Warum brauchen wir Open Access?  Beseitigung von Wissensbarrieren für die Forschung  Erhöhte Nutzbarkeit des Forschungsoutputs  Bessere Sichtbarkeit der eigenen Forschungsergebnisse  Stärkung der Innovationsfähigkeit Was hindert uns an Open Access?  Wissenschaftler sind bestrebt, ihre Daten in High Impact Journals zu publizieren, die in der Regel subskriptionsbasiert sind (Closed Access)  Die Subskriptionskosten zahlen Universitäten, sie sind meist unsichtbar für Wissenschaftler  jeweilige fachkulturelle Ausgangslagen und Interessenskonstellationen sind unterschiedlich („no size fits all“ solution) Quelle: Prof. Vera Meyer, TU Berlin, FG Molekulare und Angewandte Mikrobiologie (Open-Access-Beauftragte der TU Berlin)
  • 34. Wege Umsetzung  Auf vertraglicher Ebene (DEAL, Offsetting-Verträge)  Auf lokaler Ebene (Open Access Policy der TU Berlin in Vorbereitung)  Auf persönlicher Ebene: 1. Publizieren Sie Open Access 2. Nehmen Sie Editorenaufgaben / Gutachteranfragen für OA-Journale an 3. Nehmen Sie Ihr Zweitveröffentlichungsrecht wahr und lassen Sie sich von der UB beraten, welche Repositorien Sie hierfür nutzen können! 4. Reden Sie mit Ihren KollegInnen über OA und werben Sie dafür! 5. Wenn es in Ihrer Community noch kein OA-Journal gibt: Gründen Sie eins! Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 34
  • 35. Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 35 0 10 20 30 40 50 60 70 %OA-Publikationsaufkommen Meilensteine der Open-Access-Entwicklung 2000 bis 2020 2014: Repositorium für Forschungsdaten und Publikationen DepositOnce 201020052000 Repositorien, PromO lassen Online- Veröffentlichung zu OA-Zeitschriften BMC: 2000 PLoS: 2003 Frontiers: 2007 2014 UrhG Zweitveröffent- lichungsrecht 2015 Berliner OA-Strategie 2016 OA-Strategie des BMBF 2020 Ziel: Zs- Aufsätze 60 % OA DEAL? 2017 Ziel: OA-Policy der TU 2015 2020 2003 Bethesda + Berlin Declaration 2015: OA-Policy des Universitäts- verlags der TU Berlin 1991 arXiV 2001 Creative Commons 2013 OA-Mandat für EU-Projekte Horizon 2020 2016: TU unterzeichnet Berliner Erklärung 2017: OA- Publikations- fonds der TU
  • 36. Open Access Declarations Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement 36 Budapest Open Access Initiative: Budapest Declaration (Februar 2002) Bethesda Statement on Open Access Publishing (Juni 2003) Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in Sciences and Humanities (Oktober 2003)
  • 37. Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities For the first time ever, the Internet now offers the chance to constitute a global and interactive representation of human knowledge, including cultural heritage and the guarantee of worldwide access. […] 1. Open access contributions must satisfy two conditions: The author(s) and right holder(s) of such contributions grant(s) to all users a free, irrevocable, worldwide, right of access to, and a license to copy, use, distribute, transmit and display the work publicly and to make and distribute derivative works, in any digital medium for any responsible purpose, subject to proper attribution of authorship […] as well as the right to make small numbers of printed copies for their personal use. 2. A complete version of the work and all supplemental materials, including a copy of the permission as stated above, in an appropriate standard electronic format is deposited (and thus published) in at least one online repository […] that is supported and maintained by an academic institution, scholarly society, government agency, or other well-established organization that seeks to enable open access, unrestricted distribution, inter operability, and long-term archiving. http://openaccess.mpg.de/Berliner-Erklaerung Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Slide 37
  • 38. Teil 3 Repositorien und Open Access
  • 39. Repositorien aus Sicht der Open Access Bewegung... Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement 39 ...sind Archive für digitale Werke und ergänzende Materialien ...dienen dem Austausch von wissenschaftlichen Ergebnissen und kulturellem Erbe ...stellen den freien Zugang zu Wissen sicher ...benennen die Autoren und Autorinnen eines Werkes ...sind frei von Zugangsbarrieren finanzieller, lizenzrechtlicher, technischer oder sonstiger Art ...werden von Institutionen betrieben, die bestrebt sind Open Access und Langzeitarchivierung zu ermöglichen Publikationen auf der persönlichen Homepage entsprechen nicht den Kriterien des Open Access, wie sie im Bethesda Statement festgelegt sind.
  • 40. Repositorien am Beispiel von DepositOnce  DepositOnce ist das institutionelle Repositorium der TU Berlin  Webservice zur Speicherung und elektronischen Publikation von Dokumenten und Forschungsdaten  Automatische Vergabe von DOIs  Versionierung  Embargos  Weiterverbreitung über Suchmaschinen wie z.B. BASE und Google Scholar  Unterstützung bei der Nutzung durch Universtitätsverlag, Hoschulschriftenstelle und Servicezentrum Forschungsdaten Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 40
  • 41. Metadaten  Zur Beschreibung der Publikationen und Daten nutzen Repositorien Metadaten  Erforderlich zum Suchen & Finden  Erforderlich zur Vergabe von DOIs  Zur Erstellung ordentlicher Zitationen  Anzeige der Metadaten hilft bei der Frage, ob ein Dokument oder Datensatz von Interesse ist  Beispiele:  Autoren  Abstract / Beschreibung  Stichwörter  Klassifikationen, wie die DDC  Veröffentlichungsdatum  … Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 41
  • 42. Persistent Identifier  soll für immer gelten  dient dem Wiederauffinden bezeichneter Dokumente  eignet sich daher zur wissenschaftlichen Arbeit  wird für Referenzen auf elektronische Werke genutzt  wird von Konsortien gepflegt  kann über einen sogenannten „Resolver“ aufgelöst werden: „Wo finde ich jetzt gerade das Dokument, das mit XYZ bezeichnet wird?“  soll aktualisiert werden, wenn sich die zugehörige Internetadresse ändert  Wird durch verschiedene Systeme realisiert (URN, DOI, Handle, …)  DOIs das bekannteste System  Nutzung von DOIs in der Form https://doi.org/10.14279/depositonce-5015 empfohlen Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 42
  • 43. Persistent Identifier: URN, DOIs, handle, … Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 43 NAME Maxi Musterfrau ADRESSE Schöne Str. 1 11111 Musterstadt NAME Maxi Musterfrau ADRESSE Musterstr. 9 99999 Schöne Stadt Bürgeramt / Melderegister NAME urn:nbn:de:kobv:83-opus4-65390 ADRESSE https://opus4.kobv.de/opus4-tuberlin/ frontdoor/index/index/docId/6539 NAME urn:nbn:de:kobv:83-opus4-65390 ADRESSE https://depositonce.tu- berlin.de/handle/11303/4722 Persistent Identifier Register
  • 44. Seite 44 Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
  • 46. Veröffentlichung in DepositOnce Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 46 1. Daten/Publikationen und Metadaten 2. Beratung und formale Prüfung 3. Erzeugung von Prüfsummen Vergabe von DOIs Speicherung & Publikation
  • 47. Institutionelle Repositorien Disziplinspezifische vs. Institutionelle Repositorien Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 47 disziplinspezifische Repositorien  können sich spezifisch anpassen (z.B. Metadaten)  genießen in der Regel eine größere Wahrnehmung in der entsprechenden Community  können die Forschungsleistung der Institution abbilden  sind für kleine Disziplinen und interdisziplinäre Ergebnisse wichtig  Solange Repositorien von etablierten Institutionen getragen werden oder anderweitig verlässliche Strukturen aufweisen, werden sowohl disziplinspezifische als auch institutionelle Repositorien den Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis gerecht.  Wo möglich sind disziplinspezifische Repositorien in der Regel vorzuziehen.  Verzeichnisse für Repositorien: http://www.opendoar.org und http://www.re3data.org
  • 48. Repositorien Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement 48 Ein Repositorium ist ein System zur sicheren Speicherung (und Weitergabe) digitaler Objekte und der die Objekte beschreibenden strukturierten Metadaten. http://doi.org/bd9k • Open-Access-Repositorien • Institutionelle/fachspezifische Repositorien • Dokumentenserver • Digitale Archive • Forschungsdatenrepositorien • … Nicht im Sinne von Versionskontrollsystemen für Software. Über 3000 OA-Repositorien weltweit. Repositorien werden in der Regel von den Bibliotheken der jeweiligen Institution betrieben. Quelle: The Directory of Open Access Repositories, http://www.opendoar.org, abgerufen am 17. April 2016.
  • 50. Standing on the shoulders of giants Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 50 “If I have seen further, it is by standing on the shoulders of giants.” Isaac Newton Quote from: https://en.wikipedia.org/wiki/Standing_on_the_shoulders_of_gi ants Image: Library of Congress, Rosenwald 4, Bl. 5r, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Library_of_Congress,_ Rosenwald_4,_Bl._5r.jpg
  • 51. Research Data Lifecycle Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement 51
  • 52. Stand(ing) on the shoulders of giants Warum sollte das nur für Publikationen gelten? Warum sollte das nur für Publikationen gelten? Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement 52
  • 53. xxx.lanl.org / arXiv.org “[…] the rapid acceptance of electronic communication of research information was facilitated by a pre-existing ‘preprint culture’, in which the irrelevance of refereed journals to ongoing research has long been recognized. […] technological advances – combined with a remarkable lack of initiative on the part of conventional journals in response to the electronic revolution – rendered the development of e-print archives ‘an accident waiting to happen.’” Paul Ginsparg, 1994 Paul Ginsparg: First Steps Towards Electronic Research Communication. In: Computer in Physics, Vol. 8, No. 4, 1994, pp. 390-396. Photo: Kindly provided by Paul Ginsparg Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 53
  • 54. Forschungsdaten, Rohdaten, Primärdaten, Forschungsprimärdaten, Research Data „Unter Forschungsdaten sind … digitale und elektronisch speicherbare Daten zu verstehen, die im Zuge eines wissenschaftlichen Vorhabens z.B. durch Quellenforschungen, Experimente, Messungen, Erhebungen oder Befragungen entstehen.“ (DFG 2010) http://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/programme/lis/ ausschreibung_forschungsdaten_1001.pdf 54 Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
  • 55. Wie sehen Forschungsdaten Ihrer Disziplin aus? Beschreiben Sie bitte, Forschungsdaten Ihrer Disziplin:  Wie entstehen die Forschungsdaten?  Was enthalten/beschreiben sie?  Welche (Datei-)Formate werden genutzt?  Was finden Sie in diesem Zusammenhang noch erwähnenswert? Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 55
  • 56. Beispiele Quellcode Tabellen aller Art – Messwerte – Interviewdaten – Wetteraufzeichnungen – ... Bilder, Fotos, Scans Modelle Audio, Video Und vieles mehr… Murray Foubister: „0I7A5272.jpg” (https://www.flickr.com/photos/mfoubister/), CC-By-SA Joshua Tree National Park: „Recording Data“, Public Domain (https://www.flickr.com/photos/joshuatreenp/) Werner Heil / NASA: „Heliosphärische Stromschicht“, Public Domain Rotkaeppchen68: „FuBK-Testbild“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Rotkaeppchen68), CC-By-SA Leonardo da Vinci: „Der vitruvianische Mensch“, Public Domain, Foto: Luc Viatour / www.Lucnix.be Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 56
  • 57. Gründe für Forschungsdatenmanagement  Nachnutzbarkeit der Forschungsdaten: Daten, die nur einmal erhoben werden können, Vergleiche über lange Zeiträume, erneute Auswertung aus anderem Blickwinkel  Beispiele: Wetterdaten, Bohrkerne, Interviewreihen, Messdaten aller Art, ...  Nachvollziehbarkeit und Chance zur Vertiefung  Wissenschaftliche Anerkennung: Datenpublikationen, Datenzitation und Reichweite der eigenen Ergebnisse  Erleichterte Zusammenarbeit über Institutionen hinweg  Referenzdatensätze, Benchmarks, ...: z.B. Training und Test Sets im Bereich des maschinellen Lernens (MNIST)  Verifizierbarkeit von Forschungsergebnissen  Anforderungen von Mittelgebern Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 57
  • 58. Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis  Gefälschte Forschungsergebnisse lösten 1997 einen Skandal aus  DFG, 1998: „Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“, Auszug: Empfehlung 7: Sicherung und Aufbewahrung von Primärdaten Primärdaten als Grundlagen für Veröffentlichungen sollen auf haltbaren und gesicherten Trägern in der Institution, wo sie entstanden sind, zehn Jahre lang aufbewahrt werden. Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 58
  • 59. Koalitionsvertrag (2013) 2013: Im Koalitionsvertrag der Bundes- regierung wird festgehalten: „Wir werden eine Strategie für den digitalen Wandel in der Wissenschaft initiieren, z. B. um Zugang und Nutzbarkeit von komplexen Forschungsdaten zu verbessern.“ Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 59
  • 60. Anforderungen der Mittelgeber 2014-2020: EU-Förderprogramm Horizon 2020 schreibt teilweise (Projekte aus sieben Forschungsbereichen) Veröffentlichung von Datenmanagementplänen und Forschungsdaten im Open Access vor 30.09.2015: DFG verabschiedet „Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten“ (http://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/ antragstellung/forschungsdaten/richtlinien_forschungsdaten.pdf) 2016: In der 1. Förderrichtlinie im Forschungsfeld „Digitale Hochschullehre“ verpflichtet das BMBF die Antragssteller im Rahmen des Projekts gewonnene Daten „zur Sekundärnutzung verfügbar zu machen“ (https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-1152.html) Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 60
  • 61. Aber… „Viele außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (AUFen) und forschungsstarke deutsche Hochschulen haben noch kein ausreichendes Verständnis davon, wie sie Überlegungen zum Forschungsdatenmanagement oder Modelle davon entwickeln oder entsprechende strategische Ansätze bzw. Managementoptionen aufbauen können.“ BMBF 15.08.2016 (Vgl.: „Förderrichtlinie zur Erforschung des Managements von Forschungsdaten in ihrem Lebenszyklus an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen“ im Bundesanzeiger vom 19.08.2016) Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 61
  • 62. Forschungsdatenmanagement an der TU Berlin Etwa 100 Studiengänge, Rund 1.400 laufende Drittmittelprojekte, jährlich ca. 700 neu bewilligte Drittmittelprojekte 2002 „Richtlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis an der TU Berlin“ 2011 Bedarf für eine zentrale Lösung für Forschungsdaten aus dem Kreis der Forschenden 2011 AG Forschungsdaten:  Universitätsbibliothek (UB) – Federführung  Rechenzentrum (tubIT)  Forschungsabteilung 2012 „Organisatorisch-technisches Konzept für eine Forschungsdaten-Infrastruktur in der TU Berlin“ (M. Kuberek, http://www.szf.tu-berlin.de) 2012-2014 Projekt „Forschungsdaten“ zum Aufbau einer Forschungsdaten-Infrastruktur 2015 Zusammenführung des digitalen Repositoriums der TU Berlin und DepositOnce 2016 TUB-DMP: Tool zum Erstellen von Datenmanagementplänen Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 62
  • 63. Forschungsdaten-Infrastruktur der TU Berlin • Servicezentrum Forschungsdaten und –publikationen (SZF) • One-Stop-Service für die Wissenschaftler/innen • Betrieb der technischen Infrastruktur • SZF als One-Stop-Service: ein Ansprechpartner für Wissenschaftler/innen • Kompetenzen dreier TU-Einrichtungen (tubIT, Abteilung V Forschung und Universitätsbibliothek) • Technische Infrastruktur • Informationsplattform im Internet http://szf.tu-berlin.de • Repositorium für Forschungsdaten und Publikationen „DepositOnce“ https://depositonce.tu-berlin.de • Tool zum Erstellen von Datenmanagementplänen „TUBDMP“ (ab 01.03.2016) Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 63
  • 64. Seite 64 Forschungsdaten in DepositOnce http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-87.2 Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
  • 65. Forschungsdaten und Publikationen • Forschungsdaten und Publikationen erhalten durch gegenseitige Verlinkung einen Mehrwert • Im Konzept der Forschungsdaten-Infrastruktur der TU Berlin werden Forschungsdaten und Publikationen als inhaltliche Einheit gesehen • DepositOnce: Ein Repositorium für Forschungsdaten und Publikationen Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 65
  • 66. Verknüpfungen zwischen Daten und Publikationen Seite 66 http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-1 http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-31 • Nachvollziehbarkeit für weitere wissenschaftliche Nachnutzung • Vertrauenswürdigkeit einer Publikation Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
  • 67. Forschungsdatenmanagement Als Forschungsdatenmanagement bezeichnet man die Aufgabe Forschungsdaten sicher aufzubewahren und auffindbar zu machen. • Dokumentenserver erleichtern das Finden durch Volltextindizes. • Aus Forschungsdaten können in der Regel keine Volltexte extrahiert werden. • Beschreibende Metadaten gewinnen (wieder) an Bedeutung. Seite 67 Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement
  • 68. Auswahl der zu speichernden Daten Alles für die Reproduktion der Ergebnisse/Daten Erforderliche  Beispiel: das Simulation-Script aber nicht zwingend alle Simulations-Ergebnisse Alles was benötigt wird, um mit den Daten zu arbeiten  Dokumentation der Entstehung / Erhebung und zur Datennutzung Rohdaten möglichst „ursprünglich“  Beispiel: Interview-Reihe mit Fragebögen und Auswertung Nicht jede Zwischenversion, nicht jeder Verarbeitungsschritt erforderlich oder hilfreich  Gezielte Auswahl erleichtert den Zugang zu den Daten Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 68
  • 69. Aufbereitung und Dokumentation von Forschungsdaten Stellen Sie sich vor, sie erhalten Forschungsdaten von einem Kollegen, als Datenpublikation oder auf anderem Weg. Wie müssen diese aufbereitet sein, damit Sie einen Nutzen aus den Daten ziehen können?  Dateiformate, Dateiarchive  Beschreibung und Dokumentation  Hintergrundinformationen zur Entstehung / Erfassung der Daten Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 69
  • 70. Fachspezifische Repositorien • DepositOnce für alle Forschungsergebnisse mit TU-Beteiligung • Fachspezifische Repositorien für Forschungsergebnisse einer bestimmten Disziplin • SZF empfiehlt die Nutzung fachspezifischer Repositorien wo immer möglich • Verzeichnis von Forschungsdaten- repositorien: http://www.re3data.org Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 70
  • 71. Ansprechpartner Universitätsbibliothek der TU Berlin, Abt. Universitätsverlag/Hochschulschriften/Open Access http://www.ub.tu-berlin.de/publizieren/ | http://verlag.tu-berlin.de Servicezentrum Forschungsdaten und –publikationen (SZF) http://www.szf.tu-berlin.de Repositorium DepositOnce http://depositonce.tu-berlin.de Dagmar Schobert dagmar.schobert@tu-berlin.de Pascal-Nicolas Becker p.becker@tu-berlin.de Dagmar Schobert | Pascal Becker: Publikationsstrategien und Forschungsdatenmanagement Seite 71