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SYMPOSIUM 2014 REFERENT: DR. HERBERT BRAUNÖCK
1. Sie bringen mich auf die Palme
Karl Kraus sagte: „Das Verbrechen beginnt mit dem falschen Wort“. Wir alle
kennen Menschen, die es schaffen uns in kurzer Zeit zu ärgern. Oft genügen ein
Wort, eine Geste und schon sind wir auf der Palme. Herzfrequenz und
Blutdruck steigen, wir atmen schneller, unsere Stimme wird höher und das
Gesicht beginnt sich zu röten. Das alles geschieht unbewusst, im Augenblick
und obwohl wir uns fest vorgenommen hatten, das nächste Mal ruhig zu
bleiben. So ergeht es uns nicht nur im Umgang mit Menschen, sondern auch
bei gewissen Arbeiten und Situationen in unserem Leben, die wir innerlich
ablehnen. Das alles kostet Energie und Nerven und führt zusammen mit dem
ständig steigenden Leistungsdruck und einer Zeitknappheit zu STRESS. Die
Folgen sind Unruhe, Gereiztheit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen,
Krankheiten, zu viel Alkohol, …… am Ende kann es zum BURN OUT kommen.
Da hilft auch der gutgemeinte Rat nicht mehr: „Jetzt machen Sie mal 2 Wochen
Urlaub und Sie werden sehen, dann schaut die Welt gleich anders aus“.
Wie und wodurch können wir verhindern, dass es erst gar nicht so weit
kommt?
Mit der Kommunikation wird unsere Einstellung zum Gesprächspartner
sichtbar, spürbar. Unsere Wortwahl entscheidet, ob es zu einer Eskalation oder
Deeskalation kommt. Auch die Satzstellung verrät einiges. Wenn ein Satz mit
„DU ….“ beginnt und mit einem Ausrufungszeichen (!) endet, enthält er oft
einen Vorwurf, eine Unterstellung, oder Anklage: „Du hast gesagt, …!, Du hast
versprochen,…..! “ Das führt beim Gesprächspartner zu Widerspruch,
Verteidigung und einem Gegenangriff. Oft wird uns erst gar nicht bewusst, wie
sehr wir auf Konfrontationskurs segeln. Wenn sich unser Gesprächspartner
dann wehrt, begegnen wir ihm mit der Killerphrase: „Ah, Sie vertragen keine
Wahrheit!?“
Sagte doch ein Teilnehmer meines Kommunikationstrainings in einem
simulierten Mitarbeitergespräch zu seinem Gegenüber: „Ich hätte nicht
gedacht, dass gerade Sie die Arbeiten so schnell erledigen können“ Wollte er
ihn wirklich loben, hätte er zumindest auf „gerade“ verzichten sollen.