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1 / 38   !                                das kleine grüne Buch




             Das kleine grüne Buch
             gegen den täglichen Unfug


             5 wirkungsvolle Tricks für
             souveräne Kommunikation


             Alex Rammlmair
2 / 38   !                                        Inhalt




             Was erwartet Sie?
                    RECHTFERTIGUNG VERMEIDEN

                    NEIN SAGEN, OHNE ABZULEHNEN

                    EINE ENTSCHEIDUNG ERHALTEN

                    BLOCKADEN AUFLÖSEN

                    KONSEQUENZEN AUFZEIGEN




                    DER GANZE REST
3 / 38                                   Vorwürfe verwandeln




         RECHTFERTIGUNG VERMEIDEN


         ODER

         DIE KUNST DES VERBALEN AIKIDO
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         Montag Vormittag, 10:00
         Der zweiwöchentliche Projekt-Jour-Fixe. 12 Teilnehmer aus allen Abteilungen des
         Unternehmens. Sie als Projektleiterin sind ,Gastgeberin‘ des Treffens und legen die Agenda
         fest.

         Das Projekt läuft derzeit so la-la. Gerade in letzter Zeit gab es mehrere
         Abstimmungsprobleme besonders zwischen der Technik- und der Finanzabteilung. Sie
         mussten häufig intervenieren und sich persönlich als Vermittlerin einschalten. Nicht alles
         konnte gelöst werden - immerhin konnten alle weiter arbeiten. Durch diese intensive
         Klärungsarbeit sind einige andere Tätigkeiten liegen geblieben, beispielsweise die
         Abstimmung der Urlaubspläne.

         Sie haben mit Ihrem Chef über die Situation gesprochen, er hält Ihnen die Stange und
         ermutigt Sie, weiter so intensiv dran zu bleiben, dann ,wird das schon wieder‘.
         Sie wollen gerade den Teilnehmern den Projektstatus mitteilen, als ein Projektmitglied - ein
         Experte aus der Technik-Abteilung mit hohem fachlichen Ansehen im Unternehmen -
         meint: „Bevor Sie jetzt in Ihre Lobhudeleien und es-ist-alles-in-Ordnung-Gerede verfallen,
         möchte ich gleich klarstellen, dass ich mit der Projektleitung komplett unzufrieden bin. Die
         Abstimmung passt überhaupt nicht, und nicht mal solche Kleinigkeiten wie
         Urlaubsabstimmung werden zeitgerecht erledigt. Wie soll man da seine Arbeit machen?“
         10 weitere Personen schauen Sie an.

         Die Frage ist:   Was machen Sie jetzt?
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                             Vorwürfe treffen uns oft hart - besonders wenn wir sie für ungerechtfertigt halten. Manchmal sind wir auch so
                             überrascht darüber, dass uns im wahrsten Sinne des Wortes ,die Luft wegbleibt‘.
                             Besonders schlimm ist es, wenn die Vorwürfe von den Personen kommen, die wir für diejenigen halten, die den
                             Schlamassel letztlich verbrochen haben.
                             Überraschung: Das sehen diese Personen mit Sicherheit anders.



                        Das Schwierigste an Vorwürfen ist, unsere
                        spontane Reaktion im Griff zu behalten.
                             In solchen Situationen verlieren wir leicht die Entscheidung darüber, wie wir jetzt agieren sollen - und re-agieren
                             stattdessen.

                             Diese spontanen Reaktionen haben vor allem biologische Gründe und haben das Überleben unserer Spezies
                             gesichert - und tun es in Gefahrensituationen immer noch.
          Spontane           Im Arbeitsumfeld andererseits machen wir mit diesem Verhalten die Situation weder für uns noch für die anderen
          Reaktionen         leichter. Typische Reaktionen sind:

         1. Flucht           ! Flucht: Entschuldigen. Überrascht tun. Stottern. Ausweichen.
         2. Erstarren        ! Erstarren: Schweigen. Bemüht lächeln. Verunsichert nachfragen.
         3. Aggression       ! Aggression: Gegenangriff. Selbst Vorwürfe machen. Aufregen.
                             Alle Varianten sind nicht so das Wahre - stimmt‘s?
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         An irgendeinem Spätnachmittag bei Ihnen zu Hause ...
         Sie kommen vom Einkaufen nach Hause. Sie fühlen sich gestresst, weil Sie länger bei der Arbeit bleiben mussten
         und anschließend noch in 3 verschiedenen Geschäften nach einem Geschenk gesucht haben - für die Freunde,
         bei denen Sie heute auf eine Party eingeladen sind. Es bleibt Ihnen nicht mehr viel Zeit zum Duschen und fertig
         machen.

         Ihr Par tner kommt Ihnen entgegen, schaut Sie mit großen Augen an und sagt: „Wo ist mein Anzug? Wir hatten
         doch vereinbar t, dass Du meinen Anzug aus der Reinigung mitbringst, weil Du dor t sowieso vorbei kommst.“


         ! Flucht: ,Oh Mist, den Anzug habe ich vergessen. Tut mir leid. Soll ich noch mal hinfahren? Ach nein, dann kommen wir ja
           zu spät. Ich hab‘s verbockt, Entschuldigung!‘

         ! Erstarren: , .... Ähmm ... der Anzug ... hätte ich den mitbringen sollen? ... Wann hatten wir das denn ausgemacht ... das
           muss irgendwie untergegangen sein ... ‘

         ! Aggression: ,Ja, ich hab Deinen verdammten Anzug vergessen. Ja, ich hab gesagt, dass ich ihn mitbringe. Und wenn
           Du Dich auch mal um ein paar Sachen kümmern würdest, wäre das nicht passiert.
           Ab jetzt holst Du Dir Deinen Anzug selbst, dann erledigt sich das Problem.‘


         Alles nicht so ideal, oder?

         Wir brauchen eine Alternative.
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                                  Schritt eins:
                                  Verlangsamen. Versuchen Sie in solchen Situationen Ihre innere Zeit zu ,dehnen‘, sodass Sie die Zeitspanne
                                  verlängern, die Ihnen für eine bewusste Entscheidung bleibt.



                     Ihr spontanes Verhalten ist Ihr Bodyguard.
                     Wenn es zu Ihrer Rettung angestürmt kommt
                     sagen Sie ,Danke - Alles in Ordnung‘.
                                  Wie das geht? Am besten, indem Sie sich derartige Situationen aus Ihrer Erinnerung wieder deutlich ins
                                  Bewusstsein rufen. Erleben Sie den Stress, den Sie damals hatten, erneut.
                                  Vermutlich treten ähnliche Gefühle wie damals auf. Unterdrücken Sie diese nicht - sondern schließen Sie Frieden
     Trainingsplan
                                  mit Ihnen.
   1. Situationen gedanklich      Diese Emotionen sind dazu da, um Sie zu schützen. In anderen Situationen schützen diese Reaktionen Sie vor
     noch mal durchleben          Gefahr - vielleicht retten sie Ihnen sogar einmal das Leben. Diese Reaktionen sind Ihr Bodyguard, Ihr Leibwächter.
                                  Sagen Sie ihnen nicht, dass sie weg bleiben sollen, sondern dass gerade keine Gefahr für Ihr Leben besteht und sie
   2. Emotion zulassen und
                                  wieder gehen dürfen.
     Frieden schließen
                                  Erwarten Sie nicht sofort den kompletten Erfolg - mit der Zeit wird es Ihnen jedoch immer besser gelingen. Mit
   3. Vorstellen, wie Sie ruhig   jedem Mal, dass Sie eine Situation derartig aufarbeiten, haben Sie das nächste Mal einen Augenblick mehr Zeit für
     und souverän handeln         eine bewusste Reaktion. Bis Sie bewusst entscheiden können.
                                  Dann ist es Zeit für den nächsten Schritt.
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                              Schritt zwei:
                              Soweit, so gut. Sie bleiben ruhig. Was machen Sie trotzdem mit dem Vorwurf, der jetzt im Raum steht? Verwandeln
                              sie ihn - in einen Wunsch. Und zwar in Frageform.


                       Die souveränste Art, mit Vorwürfen umzugehen
                       ist, diese als Wünsche zu formulieren.

                              Montag Vormittag, 10:01 Fortsetzung
                              „Sie sind also mit einigen Umständen unzufrieden, speziell mit der Abstimmung und der Urlaubsplanung. Wie hätten Sie
                              es sich denn idealerweise vorgestellt?“

                              „Naja, ich und meine Leute verlieren ständig Zeit in Diskussionen. Wir hätten uns da schon von Ihnen erwartet,
                              dass Sie die Anforderungen besser klären.“
         Vorwürfe klären      „Sie wünschen sich also bessere Unterstützung von mir. Wie sollte diese denn konkret aussehen?“

    1. Vorwurf neutral        „Das müssen Sie schon selber wissen. Es ist ja Ihr Job.“

         formulieren          „Mein Job ist es, Ihnen gute Unterstützung zu geben. Was genau brauchen Sie von mir, damit Sie diese bekommen?“

    2. Nach dem Wunsch,       „Naja, ... dass Sie eben besser abstimmen. Mit den Finanzleuten und uns. Vor allem die Termine.“

         dem Ziel fragen      „Ich habe das Gefühl, dass uns beiden noch nicht genau klar ist, wie dies konkret aussehen soll. Wollen wir beide das
    3. Mit Fragetechnik zum   gleich im Anschluss zu zweit klären? Inzwischen machen wir wie geplant weiter, OK?“

         Kern des Problems    Ergebnis: Niemand hat das Gesicht verloren, die Zusammenarbeit wird gestärkt
         kommen               und Sie haben Souveränität gezeigt.
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         Vorwürfen entgegnen - kompakt
              SCHAFFEN SIE SICH ZEIT zum Agieren
              Trainieren Sie, sich Reaktionszeit zu verschaffen, bevor Ihre spontane, emotionale Reaktion Sie ,überfällt‘.



              WANDELN SIE VORWÜRFE IN WÜNSCHE UM
              Wiederholen Sie den Vorwurf, um klar zu machen, dass Sie ihn verstanden haben. Formulieren Sie ihn dabei neutral
              um. Sie müssen mit dem Vorwurf nicht einverstanden sein oder ihm zustimmen - Sie nehmen ihn zur Kenntnis.
              Fragen Sie dann nach dem Wunsch dahinter. Dadurch verlagern Sie den Blickwinkel vom Problem auf das
              gemeinsame Ziel.



             BLEIBEN SIE DRAN - AM BESTEN MIT FRAGETECHNIK
             Oft ist das Ziel auch Ihrem Gesprächspartner nicht klar - vielleicht war der Vorwurf vor allem Ausdruck von
             Frustration mit der aktuellen Situation. Arbeiten Sie darauf hin, möglichst konkret zu werden. Sobald Menschen
             beginnen, detailliert und konkret zu werden, aktivieren sich die bewussten, logischen Anteile des Denkens stärker.
             Dadurch entspannt sich die Situation auf emotionaler Ebene. Falls es Ihnen nicht gelingt, konkret zu werden, ist dies
             ein Indikator dafür, dass das Problem - zumindest derzeit - vor allem emotionale Ursachen hat.

             Von so genannten Schlagfertigkeit-Techniken rate ich ab. Diese lösen vielleicht die Situation momentan und geben
             Ihnen ein gutes Gefühl des ,Gewinnens‘ - für den Preis eines Feindes in Ihrem Umfeld. Langfristig kein gutes
             Geschäft.
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          NEIN SAGEN, OHNE NEIN ZU SAGEN


          ODER

          DIE KUNST, ZU SICH SELBST UND ANDEREN
          GLEICHZEITIG NETT ZU SEIN
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          Montag Vormittag, 10:00.
          Der zwei-wöchentliche Projekt-Jour-Fixe. 12 Teilnehmer aus allen Abteilungen des
          Unternehmens. Sie als Projektleiterin sind ,Gastgeberin‘ des Treffens und legen die Agenda
          fest.

          Das war eine lange harte Woche. Trotzdem sind Sie zufrieden - Ihr Kunde hat Ihr Projekt
          final abgenommen und Sie für Ihre Arbeit gelobt.
          Auch Ihr Chef war begeistert von Ihrer Arbeit. Das werden Sie heute Abend feiern - Ihre
          Freunde wollen Ihren Geburtstagsumtrunk nachholen, der aufgrund der letzten
          arbeitsintensiven Woche ,verschoben‘ wurde. Sie freuen sich schon drauf.

          Gerade schicken Sie Ihr letztes E-Mail los und wollen Ihren Rechner abdrehen, als Ihr Chef
          ins Büro kommt: „Frau Scholl - ich mache gerade die Präsentation für den Vorstand fertig
          und will natürlich Ihr Projekt mit aufnehmen. Dazu brauche ich noch ein paar Folien von
          Ihnen. Das dauert sicher keine 15 Minuten - Sie lassen mich doch nicht hängen, oder?“

          Sowohl Sie als auch Ihr Chef wissen, dass für ein ,paar gute Folien‘ mit Anpassungen und
          Abstimmung sicher 1,5 Stunden draufgehen.
          Klar, die Welt wird nicht untergehen und Sie können trotzdem später noch zu Ihrer Feier.
          Aber Sie wollten sich noch frisch machen, etwas entspannen und - das Wichtigste - Sie
          wollen einfach nicht mehr.

          Die Frage ist:   Was machen Sie jetzt?
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                        ,Nein‘ sagen ist hart - Wir wollen andere nicht hängen lassen, wir wollen niemanden enttäuschen, wir wollen
                        zeigen, dass wir leistungsfähig und -bereit sind. Außerdem - wenn wir jetzt ,Nein‘ sagen, glaubt der Andere dann
                        nicht, dass wir letztlich eben doch unzuverlässig sind - und nicht unseren Mann oder unsere Frau stehen, ,wenn‘s
                        drauf ankommt‘?




                 Sie mögen nicht ,NEIN‘ sagen? - dann sagen
                 Sie es nicht. Sagen Sie ,diesmal nicht‘.
                        Höchstwahrscheinlich nicht - denn für Aufopferung wird man selten belohnt, in sehr seltenen Fällen heilig
                        gesprochen - und noch seltener befördert. Die Karriere- und Gehaltsleiter erklimmen letztlich jene, die respektiert
                        werden. Und Respekt hat etwas mit Grenzen - und deren Verteidigung - zu tun. Ein ,Nein‘ verteidigt.
     Varianten:
                        Gleichzeitig fühlt sich ein ,Nein‘ hart an, oder?
     1. noch nicht      Stimmt. Wir haben ,Nein‘ in unserem Leben von Kindesbeinen an so oft gehört, dass wir das Wort nicht mehr
     2. heute nicht     mögen.
                        Es weist zurück. Es schließt aus. Es nimmt uns Spielraum.
     3. nicht jetzt     Es hat sich mit negativen Gefühlen im Huckepack in unser Unterbewusstsein gefressen.
     4. zurzeit nicht   Deswegen mögen wir das Wort ,Nein‘ nicht so besonders gerne.
                        Und deswegen sollten wir ,Nein‘ auch nur sorgsam verwenden.
                        Eine gute Alternative ist: ,Diesmal nicht‘.
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          Letztens in der Kantine bei der Mittagspause:
          Ein Bekannter spricht Sie an: „Du, ich ziehe nächstes Wochenende um. Würdest Du mir bei ein paar Kisten helfen?
          Dafür gibt‘s dann am Abend eine Grill-Feier, das wird sicher lustig.“

          Wenn nun bei Ihnen Bilder aufsteigen von einem verpatzten Wochenende, Schmutz, Rückenschmerzen und
          Streitereien - welche Möglichkeiten haben Sie jetzt?


          Variante 1: „Ähhh ... Du, ich weiß nicht genau ... Meine Schwester wollte dieses Wochenende kommen ... und meine
          Nachbarin hat mich gefragt, ob ich auf ihren Hund aufpassen kann ... „

          Klingt nicht ehrlich, Sie ärgern sich anschließend über Ihre Feigheit und im schlimmsten Falle werden Schwester und
          Hund gleich mit eingeladen.


          Variante 2: „Nein. Tut mir leid.“

          Klingt hart. Außerdem tut es Ihnen nicht leid.


          Variante 3: „Diesmal nicht. Ich hab dieses Wochenende bereits etwas vor. Aber melde Dich beim nächsten Mal. Viel
          Spaß bei der Feier.“
          Klingt besser, oder? Keine Schwindeleien, kein verpatztes Wochenende. Und vielleicht passt es beim nächsten Mal
          wirklich besser. Könnte ja sein, dass Sie bis dahin wieder Single sind und verschwitzte, kräftige Männer bei einer
          Grillparty Ihnen schon ein paar Rückenschmerzen wert sind :)
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                      Sie denken jetzt vielleicht: „Na gut. Beim Umzug mag das ja klappen. Aber ich kann ja meinen Chef nicht hängen
                      lassen.“

                      Können Sie schon - wollen Sie nicht. Gleichzeitig wollen Sie jetzt nicht Ihren Abend opfern. Dann lassen Sie Ihren
                      Chef nicht hängen und helfen ihm - indem Sie eine Alternative anbieten.


                Sie wollen niemanden ,hängen‘ lassen?
                Dann bieten Sie Alternativen an.

                      Freitag nachmittag, 17:01 - Fortsetzung
                      ,Diesmal nicht, Chef. Ich habe noch eine Feier heute Abend und will meine Freunde nicht warten lassen.‘
     Optionen für     Pause
     Alternativen:    ,Ich schicke Ihnen aber gerne die Abschlusspräsentation, die ich beim Kunden gehalten habe. Sie können da sicher
                      einige der Folien einfach heraus- und in Ihre Präsentation hineinkopieren. Ich mail Ihnen das Dokument jetzt gleich,
     1. stattdessen   ja? Schönes Wochenende, Chef.‘
     2. Vertretung
                      Die Pause ist der Schlüssel für die Wirkung. Während dieser Pause realisiert Ihr Gesprächspartner, dass Sie nicht
     3. neue Idee
                      bereit sind, auf seinen Vorschlag einzugehen. Das bringt ihn möglicherweise in eine unangenehme Situation.

                      Umso besser hört sich dann Ihr Alternativ-Vorschlag an, da dieser zumindest eine Erleichterung bringt - und besser
                      ist als gar nichts.


                      Ergebnis: Der Abend ist gerettet, Sie fühlen sich gut, haben Ihren Job erledigt
                      - und das alles ohne ,Nein‘.
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          Nein sagen - kompakt
             SAGEN SIE NICHT NEIN, benutzen Sie statt dessen ,weichere‘ Formulierungen.

             , Diesmal nicht, heute nicht, momentan nicht, noch nicht, ...‘


             BEGRÜNDEN SIE IHR ,WEICHES NEIN‘

             Ihre persönlichen Bedürfnisse sind als Begründung vollkommen ausreichend. Es geht nicht um die Qualität der
             Begründung, sondern darum, DASS Sie einen Grund haben und nicht einfach Ihre Ansicht durchsetzen wollen.

             , da ich etwas vorhabe; weil ich bereits 2 Projekte am Laufen habe; nachdem ich am
             Wochenende ausspannen will; weil ich Fußball nicht spannend finde, ...‘



             BIETEN SIE EINE ALTERNATIVE AN

             Natürlich wollen Sie Ihr Gegenüber nicht hängen lassen. Machen Sie trotzdem nicht den Job anderer oder
             übernehmen Sie deswegen nicht Verantwortung, die bei Ihnen nichts verloren hat.

             Bieten Sie Hilfe an - Hilfe, die dem Gesprächspartner entgegen kommt und gleichzeitig Ihren Zielen nicht im Wege
             steht.

             , nächste Woche könnte ich Ihnen helfen; Kollege Maier kennt sich da auch sehr gut aus;
             ich kann Dir eine Nummer von einem guten Dienstleister geben; ...‘
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          ENTSCHEIDUNGEN ERHALTEN


          ODER

          DIE KUNST, ETWAS SO EINFACH ZU MACHEN, DASS DER
          NÄCHSTE SCHRITT AUF DER HAND LIEGT
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          Dienstag, 29. März, 16:00
          Sie sind beunruhigt - denn Sie brauchen eine Entscheidung von Ihrem Geschäftsführer. In 2
          Tagen. Denn dann ist Redaktionsschluss und Ihre Werbekampagne, in die Sie die letzten 5
          Wochen Arbeit gesteckt haben, wird nicht live gehen.

          Bisher hat sich Ihre Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer nicht durch entschlossene
          Entscheidungen ausgezeichnet. Ganz verübeln können Sie dem Chef das auch nicht;
          schließlich geht es für den Traditionsbetrieb das erste Mal darum, mit Internet-Werbung auf
          ein neues Pferd zu setzen. Und die bewährte, bekannte Form - die Anzeigenwerbung in den
          Fachmagazinen - bleibt dann im Stall. Es geht um viel Geld, das möglicherweise zum Fenster
          rausgeschmissen - oder eben gut investiert wird.

          Nichtsdestotrotz, die Zeit des Zauderns ist vorüber. Ihnen sind beide Varianten recht, auch
          wenn Sie persönlich der Online-Werbung den Vorzug geben würden. Aber es ist nicht Ihr
          Geld - und wenn der Chef sich für die bewährte Variante entscheidet: auch gut. Nur eine
          Entscheidung muss her. Rasch.

          Sonst passiert nämlich gar nichts. Das wäre für das Unternehmen fatal. Und Sie können sich
          für die nächsten 3 Monate von den Vertriebsmitarbeitern und den Fachhandelspartnern
          anhören, dass in punkto Werbung gar nichts mehr passiert, seit Sie den Job haben.

          Die Frage ist: Was       machen Sie jetzt?
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                              Warum sind Entscheidungen schwierig? Nicht weil man sich FÜR etwas entscheiden muss. Sondern weil man sich
                              dabei GEGEN alles andere entscheiden muss. Dabei gibt man etwas auf. Das kann hart sein. Das macht unsicher.

                              Wenn andere nicht immer gleich Entscheidungen treffen, dann liegt es überwiegend daran, dass sie zu wenig Klarheit
                              über die Situation haben. Und zu wenig Klarheit über die Konsequenzen.




                      Entscheidungen sind schwierig. Schaffen
                      Sie Klarheit: Reduzieren Sie!
                              Wenn Sie Entscheidungen haben wollen, dann machen Sie es den Entscheidungsträgern leicht - indem Sie Klarheit
                              schaffen.

                              Besonders hilfreich sind dafür:
     Klarheit durch:
                              ! Reduzieren Sie die Anzahl der Optionen - selbst wenn Sie 10 Varianten untersuchen, mehr als 3-4 machen in der
                                Endbewertung selten Sinn.
     1. Optionen reduzieren
     2. Vorteile auisten     ! Listen Sie die (für den Entscheidungsträger) wesentlichen Vorteile jeder Option - lassen Sie die Nachteile weg
                                und notieren Sie diese als Vorteile der anderen Optionen.
     3. Konsequenzen
                              ! Falls es (für den Entscheidungsträger) unklar ist, welche Konsequenzen eine Entscheidung hat, zeigen Sie diese
          aufzeigen             auf.
     4. Empfehlung            ! Bringen Sie Ihre Empfehlung, sprich Ihre Meinung und Ihren Rat ein. Auch wenn die Entscheidung letztlich anders
                                ausfällt - Ihre Empfehlung wird mit einießen.
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          Letzens am Telefon:
          Ihr Bruder ruft Sie an: „Du, ich will mir einen neuen Computer kaufen. Du bist doch IT-Mensch und kennst Dich sicher
          super aus. Daher die Frage an Dich: Was soll ich mir denn zulegen? Du weisst ja ungefähr, was ich brauche. Ach ja, und
          bitte so günstig wie möglich.“

          Wenn Sie jetzt wirklich ,IT-Mensch‘ sind, dann fallen Ihnen sofort Hunderte von Möglichkeiten ein: Betriebssysteme,
          Leistungsklasse, Hersteller, Netbook/Notebook/Desktop/Smartphone, Ausstattung, etc.

          All das sind exzellente Kriterien für Optionen - für SIE. Für den nicht so IT-versierten Bruder sind vermutlich die
          meisten dieser Kriterien irrelevant. Dafür gibt es andere, beispielsweise das Design.

          ! Optionen reduzieren: „So wie ich das sehe, kommen für Dich grundsätzlich 3 Varianten in Frage: Ein
            Standrechner, ein Windows-Notebook oder ein Mac.“

            Auch wenn es hart ist: mehr als 3-4 Optionen sind selten sinnvoll. Richtig, dabei gehen Informationen verloren.
            Dafür erhalten die verbliebenen mehr Wert.

          ! Vorteile klarmachen: „Der Standrechner hat viel Leistung zum günstigen Preis, das Notebook ist transportabel, ist
            auch noch recht günstig und braucht wenig Platz; der Mac ist die hochwertige, gut aussehende Alternative.“

            Natürlich gibt es noch eine Menge anderer Merkmale. Das Ziel ist hier Klarheit, nicht Vollständigkeit.

          ! Konsequenzen aufzeigen: „Wenn Du gerne aufwändige Games spielst, ist ein Notebook vermutlich nicht das
            richtige und ein Mac schon gar nicht.“

            „Nö, Spielen ist nicht so mein Ding. Transportabel wäre schon wichtig. Aussehen ist nett, aber dafür will ich nicht viel
            extra Geld ausgeben.“

          ! Empfehlung: „In diesem Falle halte ich ein Windows-Notebook für die beste Variante. Ich glaub der XYZ-Shop hat
            gerade ABC-Notebooks im Angebot. So einen hatte ich vor einem Jahr und war sehr zufrieden.“
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                               Sie denken jetzt vielleicht: „Schön und gut. Aber nur weil die Entscheidung einfacher ist - wird sie deswegen noch
                               lange nicht rasch getroffen.“ Korrekt!

                               Daher macht es Sinn, zusätzlich zum Anreiz der Klarheit auch ein wenig anzuschieben - indem Sie eine
                               Standardentscheidung festlegen. Sprich: Was passiert, falls keine Entscheidung getroffen wird?


                   Klarheit reicht nicht aus? Dann legen Sie
                   eine Standardentscheidung fest.
                               Dienstag, 29. März, 16:01 - Fortsetzung
                               E-Mail an den Geschäftsführer. Betreff: Nächste Schritte bezüglich Marketingentscheidung

                               Sehr geehrter Herr Kaiser!

                               Bitte nden Sie in der Beilage den Vergleich der bisherigen Linie der Anzeigenwerbung und des neuen Online-Marketing-
    Standard-                  Konzeptes. Ich habe dabei in kompakter Form die für unser Unternehmen relevanten Vorteile herausgearbeitet.
    Entscheidung               Beide Alternativen haben Ihre Vorteile - die schlechteste Entscheidung ist jene, dass in den nächsten Tagen keine klare
                               Entscheidung getroffen wird - und wir während der Messezeit ohne Marketing-Aktivität auftreten.
  • was passiert               Ich persönlich gebe der Online-Marketing-Variante den Vorzug, da unsere Recherche gezeigt hat, dass diese in absoluten
  • wann                       Zahlen derzeit zwar noch weniger Leser als die Print-Variante ndet, dieser Trend sich jedoch vermutlich bereits nächstes
                               Jahr umkehren wird. Dann wird unser bis dahin aufgebautes Know-How ein entscheidender Wettbewerbsfaktor sein.
  • durch wen
                               Sollte ich daher bis morgen, 30. März, 17.00 keine anderweitige Entscheidung von Ihnen erhalten haben, werde ich die
    ... , falls keine andere   Online-Kampagne beauftragen.
    Entscheidung vorliegt      mit freundlichen Grüßen
                               A. Toll, Marketing-Manager
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          Entscheidungen erhalten - kompakt
             SCHAFFEN SIE KLARHEIT, aus der Perspektive des Entscheidungsträgers

             Reduzieren Sie die Optionen, listen Sie die Vorteile und Konsequenzen, geben Sie eine Empfehlung ab


             SETZEN SIE EINE STANDARD-ENTSCHEIDUNG
             Machen Sie klar, was AUTOMATISCH passiert wenn in einem bestimmten Zeitraum keine Entscheidung getroffen
             wird.

             Machen Sie deutlich welche Aktionen, wann, wie, durch wen erfolgen werden - sofern keine anderweitige Entscheidung in
             der Zwischenzeit erfolgt.


             BLEIBEN SIE FAIR - VERLANGEN SIE FAIRNESS

             Sie müssen auf jeden Fall sicher stellen, dass Ihr Gesprächspartner sinnvoll reagieren kann (genug Zeit bekommt) und
             Ihre Nachricht auch sicher erhält. Ihre Aufgabe ist nicht, eine Entscheidung zu umgehen, sondern eine zu erhalten.

             Falls man Ihnen entgegen hält, dass Sie mit solchen Aktionen ,de facto‘ Entscheidungen treffen, zu denen Sie nicht
             befugt sind, zeigen Sie auf, dass Sie im Interesse aller handeln. Machen Sie klar, dass die schlechteste Situation jene ist, in
             der gar keine Entscheidung vorliegt und begründen Sie dies.

             Falls Sie dies nicht klar begründen können - dann ist es vielleicht sogar am Besten, wenn es keine Entscheidung gibt.
             Beschäftigen Sie sich dann einfach mit etwas Sinnvollem :-)
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          BLOCKADEN AUFLÖSEN


          ODER

          DIE KUNST, ANDEREN AUS IHRER ECKE ZU HELFEN,
          INDEM SIE ECKEN ABSCHAFFEN
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          Montag, 7. August, 09:30
          Sie kommen gerade in die EDV-Abteilung Ihrer Firma. Dort sitzt ein Mitarbeiter an einem
          Arbeitsplatz mit 3 Monitoren. Er schaut kurz auf, als Sie herein kommen und wendet sich
          dann wieder seiner Arbeit zu, als ob es das Normalste auf der Welt wäre, dass Sie in diesem
          Büro stehen. Sie und der Mann im Anzug mit Besucherkarte um den Hals, der Sie begleitet.

          „Hallo. Ich brauche für diesen Herrn hier Zugriff auf unser Firmennetzwerk.“ sagen Sie.

          Der Herr schaut auf und in Ihre Richtung.
          „Das ist gegen die Firmenrichtlinien. Ich darf ihm keinen Zugriff geben.“

          „Aber der Herr ist extra aus London hergekommen, um die neue Software zu
          kongurieren.“

          „Das mag sein. Aber ich bin für die Sicherheit verantwortlich. Und ich kann nicht einfach
          jedem, der hier reinkommt, Zugriff auf unser Netzwerk geben.“
          „Das ist nicht irgend jemand, sondern ein Berater eines Partnerunternehmens. Außerdem ist
          der Herr IT-Experte und weiß was er tut.“

          „Ich unterstelle diesem Herrn nicht, dass er absichtlich etwas kaputt macht. Wenn ihm aber
          etwas passiert und dann alles hier lahm liegt, dann reißt mir der Chef den Kopf ab. Tut mir
          leid. Noch was? Ich habe hier noch zu tun.“

          Die Frage ist: Was        machen Sie jetzt?
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                       Auf manche Menschen knallen wir wie auf eine Wand. Jedes Argument, jeder Vorschlag, jede Idee scheint einfach
                       abzuprallen. Das kann frustrierend sein: Sie haben das Gefühl, dass Sie sich um eine konstruktive Lösung bemühen,
                       während Ihr Gegenüber sich hinter seiner Position oder hinter Richtlinien verschanzt.

                       Warum machen die das bloß? Alles Sadisten?



                  Die meisten Menschen mögen es nicht, vor
                  vollendete Tatsachen gestellt zu werden.
                       Menschen wie Du und Ich mögen es nicht, einfach vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.

                       Vielleicht denken Sie jetzt: „Was soll das heißen, vollendete Tatsachen? Erstens sollen die einfach Ihren Job machen.
                       Außerdem könnten sie ja zur Abwechslung selbst mit Vorschlägen kommen.“

                       Könnten sie. Korrekt. Tun sie aber nicht. Es mag sein, dass Sie im Recht sind. Aber was hilft Ihnen das, wenn Sie nicht zu
     Nicht             Ihrem Recht kommen?
     vergessen:        Weil die anderen vielleicht (vermutlich, höchstwahrscheinlich) ebenso glauben, dass sie im Recht sind. Und Ihnen das
                       beweisen wollen. Und solange Sie drauf bestehen, im Recht zu sein - bedeutet das, dass es die andere Person nicht
     Druck erzeugt     ist. Also zeigt diese Ihnen, dass sie im Recht ist - und Sie nicht.
     Gegendruck        Und wie vermeiden wir jetzt, anderen das Gefühl zu geben, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden?
                       Ganz einfach: indem wir sie eben nicht vor vollendete Tatsachen stellen - und Wahlmöglichkeiten anbieten.
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          Letztens in der Projekt-Endphase:
          Sie erledigen als Freelancer ein Marketingprojekt für einen Kunden. Ihr Konzept und Ihr Design sind gut angekommen
          und Sie haben bereits die Druckaufträge vergeben.

          Höchste Zeit, denn der Kunde braucht die Materialien für eine Ausstellung auf einer wichtigen Konferenz.

          Und gerade als Sie schon gedanklich mit dem Projekt abgeschlossen haben, kommt ein Anruf von Ihrem Drucker, dass
          die gewünschten Spezialpapiere jetzt doch nicht vorrätig sind und erst bestellt werden müssen. Dadurch verschiebt
          sich der Liefertermin - bis mitten in die Konferenz.
          Sie rufen Ihren Kunden an:

          ! Variante A: „Herr König, ich habe schlechte Nachrichten. Die Druckerei hat mich gerade kontaktiert, dass die
            Spezialpapiere trotz Zusicherung nicht vorrätig sind. Das verzögert den Termin um 4 Tage. Das ist sehr ärgerlich - ich
            kann das aber nicht beeinussen. Ich fürchte, Ihnen bleibt nur übrig, die Materialien auf Standardpapier zu drucken.“

          ! Variante B: ,Herr König, wir müssen umplanen. Die Druckerei hat die Spezialpapiere nicht vorrätig und die Bestellung
            wird das Lieferdatum um 4 Tage verzögern. Ich sehe folgende Möglichkeiten: 1) Sie drucken die Materialien auf
            Standardpapier, 2) Sie starten ohne Materialien auf die Konferenz und ich lasse Ihnen diese dann am 2. Tag der
            Konferenz nachliefern oder 3) Sie machen die Konferenz noch mit den alten Materialien. Was halten Sie für die geeignete
            Alternative, um aus der aktuellen Situation das Beste zu machen?

          Wird das Problem, dass die Papiere nicht da sind, mit Variante B besser gelöst? Nein.
          Wird der Kunde mit Variante B vollends glücklich sein? Auch nicht.
          Wird der Kunde nicht bei beiden Varianten sowieso dieselbe Entscheidung treffen? Vermutlich.
          Warum ist Variante B dann besser?
          Weil Variante B leichter zu akzeptieren ist, da sie nicht das Gefühl vermittelt, vor vollendeten Tatsachen zu stehen.
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                                  So weit, so gut. Ist damit gesichert, dass Ihr Gesprächspartner mitspielt?

                                  Nein, natürlich nicht. Sie machen es ihm allerdings leichter und vermeiden, dass dieser zu sehr in die Defensive gerät.
                                  Sie können Ihr Vorhaben noch unterstützen, indem Sie etwas anbieten: aktiv mit-zu-machen und etwas
                                  bei-zu-tragen.



                      Menschen tragen gerne etwas bei. Stehen Sie
                      dem nicht im Weg, indem Sie alles vorgeben.
                                  Montag, 7. August, 09:31 - Fortsetzung
                                  „Gut. Ich verstehe, dass Sie um die Sicherheit im Netzwerk besorgt sind. Andererseits ist der Herr nur heute hier und wenn
                                  wir die Software nicht kongurieren können, geht unser neues Produkt nicht rechtzeitig an den Markt. Außerdem haben wir
                                  die Kosten für den Berater umsonst bezahlt. Das bedeutet: Wir nden jetzt keine Lösung, oder wir müssen mit dem
                                  Problem zum Geschäftsführer. Was soll ich Ihrer Meinung nach jetzt machen?“
      zum Mitmachen               „Das hat mir noch gefehlt, dass ich jetzt Scherereien habe, weil Sie sich nicht rechtzeitig gekümmert haben.“
      einladen:
                                  „Ok, ich habe das wohl übersehen. Wir können uns jetzt hier noch eine Stunde darüber unterhalten, was ich hätte anders
    1. Was schlagen Sie vor?      machen sollen - oder eine Lösung nden. Oder eben zum Chef gehen. Was soll ich jetzt Ihrer Meinung nach tun?“

    2. OK, das geht also nicht.   „Ja was weiß ich? Soll ich jetzt ein Wunder wirken oder was? Ich kann dem Herrn nicht einfach Zugriff geben.“
                                  „Sie sind doch der Experte hier im Haus. Fällt Ihnen keine gute Lösung ein?“
      Was geht dann?
    3. Fällt Ihnen vielleicht     „Welche Art Zugriff braucht der Herr überhaupt? .... Hmm, würde es reichen, wenn Sie ... Ja, das würde dann wohl
                                  gehen ... Ich mach das gleich. Aber nur dieses eine Mal. Kommen Sie mir ja nächstes Mal nicht wieder mit so was!“
      etwas ein?
                                  „Versprochen! Danke und Tschüss.“
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          Blockaden auösen - kompakt
              STELLEN SIE ANDERE NICHT VOR VOLLENDETE TATSACHEN
              Es gibt IMMER Wahlmöglichkeiten. Eine schlechte Alternative ist besser als gar keine.


              LADEN SIE ANDERE ZUR MITARBEIT EIN

              Andere tragen gerne etwas bei und bringen gerne etwas ein. Solange Sie selbst alle Ideen und Vorschläge vorbringen,
              stehen Sie anderen dabei im Weg. Oder aber, Sie verlocken Ihre Gesprächspartner dass diese ihren Beitrag dadurch
              zu leisten, indem sie die Schwachpunkte Ihrer Ideen aufzeigen. Das ist nicht bösartig, sondern einfach die bequemste
              Variante. Was dann allerdings erst recht in Blockaden endet.


              PRÜFEN SIE IHRE HALTUNG

              Sie haben recht: Die anderen könnten auch ohne Einladung einfach konstruktiv mitmachen statt ständig nur Probleme
              aufzuzeigen.

              Könnten sie. Genauso einfach ist es, wenn Sie aktiv zum Mitarbeiten einladen. Oder?
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          KONSEQUENZEN AUFZEIGEN


          ODER

          DIE KUNST, SICH SELBST AUS DEM LAUF DER DINGE ZU
          NEHMEN
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          Dienstag, 22. April, 10:30
          Sie koordinieren den Versand in Ihrem Unternehmen. Die Arbeit macht Ihnen Spaß. Leider
          passiert es öfters, dass Ihre Kollegin Frau Späth die Lieferung aus ihrer Abteilung verspätet bei
          Ihnen abgibt. Das bedeutet, dass Sie länger bleiben müssen, um diese noch abzufertigen.

          Sie wissen, dass Frau Späth dies nicht absichtlich macht. Im Gegenteil, sie entschuldigt sich
          immer aufwändig und verspricht, dass es das letzte Mal sei. Es ist nie das letzte Mal.

          Andererseits ist Frau Späth fast immer pünktlich, wenn Sie mit Luftfracht versenden - denn
          da ist nach 15 Uhr nichts mehr zu machen und der Flieger weg. Dadurch haben Sie das
          Gefühl, dass es geht, ,wenn es gehen muss‘ - und das ärgert Sie.

          Ofzielle Anweisungen Ihres Chefs haben genauso wenig genutzt wie mit Frau Späth zu
          reden. Sie gibt sich jedes Mal sehr verständig und verspricht, die Abgabefrist ernst zu
          nehmen. Es funktioniert dann auch - ein paar Tage lang. Nachdem die Terminzusagen von Frau
          Späth allgemein kaum eingehalten werden, gilt sie in der Firma diesbezüglich
          als ,hoffnungsloser Fall‘. Nachdem sie Ihre Arbeit aber ansonsten gut erledigt und sehr
          hilfsbereit und kollegial ist, wird das akzeptiert.

          Ein anderer Kollege in der Einkaufsabteilung hat das ,Problem Späth‘ damit gelöst, dass er ab
          einer bestimmten Zeit konsequent nichts mehr angenommen hat. Es hat auch funktioniert.
          Allerdings zum Preis ständiger Diskussionen, unter denen die Beziehung der beiden
          zueinander sehr leidet. Das möchten Sie für sich nicht, da Frau Späth Ihnen schon oft einen
          Gefallen getan hat und sie beide sich gut verstehen.

          Die Frage ist: Was        machen Sie jetzt?
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                        Bei manchen Menschen wird man das Gefühl nicht los, dass sie nur ,unter Druck spuren‘. Verhandelt man mit ihnen
                        sehr hart, werden Vereinbarungen eingehalten. Kaum lässt man ,die Zügel lockerer‘, fallen sie in das alte Verhalten
                        zurück.

                        Ist bei denen die Lernfähigkeit gestört?



                   Wenn wir selbst Konsequenzen für andere
                   verhängen, nehmen diese uns das übel.
                        Die Gründe sind vielfältig - und oft für alle anderen schwer nachvollziehbar. Im einfachsten Falle liegt es daran, dass
                        diese Menschen manches einfach anders bewerten. Und ganz ehrlich - dachten wir uns nicht auch schon das eine
                        oder andere Mal: „Was macht der denn nur für ein Theater wegen dieser Kleinigkeit?“.

                        Nichtsdestotrotz: auch wenn wir viel Verständnis und Toleranz für die Eigenheiten der Anderen aufbringen - wir ärgern
                        uns immer wieder über ihr Verhalten.

                        Natürlich könnten wir Härte zeigen und uns durchsetzen. Es scheint ja dann glänzend zu funktionieren. Dies hat
     Natürliche         allerdings oft gleich mehrere Nachteile:
     Konsequenz:        ! es widerspricht unserem ethischen Verständnis, wir wollen vielleicht nicht die Bestrafer sein

     eine von Ihnen     ! es kostet uns Kraft, immer wieder Härte zu zeigen

     unabhängige        ! es belastet die persönliche Beziehung, denn trotz aller Vereinbarungen nimmt uns die andere Person
                          unsere Strenge möglicherweise übel
     Konsequenz
                        Die Lösung: Wir trennen die Konsequenz von unserer Person.
                        Das schaffen wir, indem wir einen AUTOMATISCHEN, von uns unabhängigen Mechanismus einführen.
31 / 38                                                                                                      Konsequenz aufzeigen




          Letztens vor dem Ausug auf den Rummelplatz
          Sie unternehmen mit Ihrer 11-jährigen Nichte einmal im Monat etwas Lustiges, um Ihrem Bruder und seiner Frau etwas
          Zeit für sich zu schenken und die Beziehung zu Ihrer Nichte aufrecht zu halten, seit Sie an Ihren neuen Wohnort gezogen
          sind und die Kleine nicht mehr so häug sehen.

          Ihre Nichte wünscht sich, mit Ihnen auf den Rummelplatz zu gehen. Sie sind nämlich die einzige Person in der Familie, die
          sich mit ihr auf die Hochschaubahn wagt.

          Sie erfüllen ihr den Wunsch gerne, wissen allerdings auch welches Risiko Sie dabei eingehen. Wenn Sie erst mal dort
          sind, nehmen natürlich die Wünsche angesichts der vielen Attraktionen kein Ende mehr. Abgesehen davon, dass es Ihnen
          nach einem Mal Hochschaubahn auch reicht, wird der Spaß rasch teuer.
          Andererseits wissen Sie genau, wie verführerisch Ihre Nichte betteln kann. Genauso heftig sind ihre Zornausbrüche, die
          Sie sich in der Öffentlichkeit gerne ersparen.

          Sie wollen sich daher absichern:

          ! Variante A: „Hör zu, Anita. Du musst mir versprechen, dass wir nur Hochschaubahn fahren und sonst nichts. Dann
            bekommst Du noch Zuckerwatte und wir können noch woanders zuschauen. Aber gefahren wird nicht mehr. Einverstanden?“

           Vermutlich werden Sie ein Versprechen bekommen. Ob dieses dann vor Ort inmitten der faszinierenden Welt wirklich
           etwas wert ist? Auf jeden Fall werden hart feilschen müssen.

          ! Variante B: „Schau her, Anita. Ich nehme jetzt genau 30 Euro für uns beide mit. Du kannst Dir dort aussuchen, was wir
            alles damit machen wollen. Sobald das Geld aus ist, können wir noch zuschauen und bummeln. OK?“
           Wenn Ihre Nichte sehr clever ist, wird sie bereits jetzt versuchen, ein höheres Budget zu bekommen. Aber jetzt sind Sie
           in der viel besseren Verhandlungsposition als vor Ort. Und sobald Sie dort sind, limitiert ihr Budget die Anzahl der
           Attraktionen - und nicht Sie.
32 / 38                                                                                                                Konsequenz aufzeigen




                       Um Konsequenzen durchzusetzen, ohne persönliche Beziehungen zu belasten, müssen Sie diese so einrichten, dass die
                       Konsequenzen von Ihnen unabhängig werden und ohne Ihre Einwirkung passieren. Sie müssen auf dem natürlichen
                       Lauf der Dinge aufbauen. Der Druck muss sich von selbst steigern. Dies erfordert manchmal etwas Kreativität.


                Natürliche Konsequenzen passieren ohne Ihr
                Einwirken - automatisch aus dem Lauf der Dinge.
                       Dienstag, 22. April, 10:31 - Fortsetzung

                       „Frau Späth, ich möchte Ihnen gerne eine kleine Umstellung bei uns in der Abteilung erklären.
                       Ab 15 Uhr werden ab jetzt die Pakete direkt von unserem Leiter, Herrn Herzog, angenommen, da ich um diese
                       Zeit das Büro verlasse. Herr Herzog nimmt die Lieferungen entgegen und ich werde Sie am nächsten Morgen
     Aufbau der        fakturieren und für die Spedition bereit machen.
     Konsequenz:
                       Es ist kein Problem, wenn Sie die Pakete erst nach 15 Uhr vorbeibringen, diese werden dann eben am nächsten
   1.Wenn ...          Tag versandt.
                       Falls die Lieferung noch dringend am selben Tag raus muss, kommen Sie einfach noch vor 15 Uhr zu mir, da Herr
   2.Dann ...
                       Herzog sich mit dem EDV-System nicht so gut auskennt.“
   3.Nächste
                       Ergebnis: Sie kommen täglich pünktlich weg und brauchen kein schlechtes
     Gelegenheit ...
                       Gewissen dabei zu haben. Und Danke dem Chef, dass er mitspielt :-)
33 / 38                                                                                                         Konsequenz aufzeigen




          Konsequenzen aufzeigen - kompakt
             DROHEN SIE NICHT DIREKT
             Drohungen arten leicht in Machtspiele aus und schüren Emotionen.


             ÄNDERN SIE STATTDESSEN DEN ABLAUF SO, DASS DIE KONSEQUENZEN UNABHÄNGIG VON IHNEN
             EINTRETEN

             Solange Sie die unangenehmen Konsequenzen willentlich herbeiführen, sind Sie persönlich mit diesen verbunden. Es
             gilt daher, den Lauf der Dinge so zu gestalten, dass die Konsequenzen automatisch eintreten - ohne Ihr Einwirken.
             Ebenso sollten Sie keine direkte Kontrolle mehr darüber haben, die Konsequenzen doch noch aktiv verhindern zu
             können. Andererseits heißt das in vielen Fällen zuschauen zu müssen, wie der andere sich doch den Folgen aussetzt.
             Das kann hart sein - besonders bei Kindern - denn schließlich wollten wir gerade dies vermeiden.



             DIE ZWEITE CHANCE

             Falls die Konsequenzen eintreten, sollten diese unangenehm sein. Trotzdem muss es eine ,nächste Gelegenheit‘ geben.
             Wenn Ihr Gegenüber aufgrund der Konsequenzen jede zukünftige Möglichkeit des gewünschten Handelns verliert,
             erzielen Sie keinen Lerneffekt - sondern Fatalismus.
34 / 38                                Konsequenz aufzeigen




          UND JETZT?


          ODER

          DER WEG VOM WISSEN ZUM TUN
35 / 38                                                                                                    Fragen?




          Vielleicht fragen Sie sich jetzt noch ..
                SIND NICHT MEHRERE DIESER MODELLE UND THEORIEN SEHR VEREINFACHT?
                Wichtigstes Ziel dieses Buches war es, einfach und lesbar zu bleiben - nicht Vollständigkeit und Präzision.


                FUNKTIONIEREN DIE TIPPS DENN ÜBERHAUPT?
                Für mich sehr gut. Ob sie bei Ihnen auch klappen, weiß ich nicht. Falls nicht, bedeutet das nicht
                notwendigerweise, dass es an Ihnen liegt.

                SOLL ICH DIE TIPPS IMMER ANWENDEN?
                Denitiv nicht. Manchmal ist auch ein klares ,Nein‘ angebracht (bei sexueller Belästigung beispielsweise).
                Genauso ist der Weg über natürliche Konsequenzen nicht der richtige, wenn direkt Gefahr droht.


                SIND DIE REAKTIONEN DER TEILNEHMER IN DEN BEISPIELEN NICHT IDEALISIERT?
                Alle Beispiele sind wie beschrieben real passiert - ich habe meist den Kontext vereinfacht, um die
                Situationen leichter verständlich zu machen. Am besten probieren Sie es aus - und nden es heraus.


                ICH HABE EINEN ÄHNLICHEN FALL WIE HIER BESCHRIEBEN - ABER DER TRICK FUNKTIONIERT
                BEI MIR NICHT. WAS SOLL ICH MACHEN?

                Keine Ahnung. Probieren Sie etwas Anderes. Fragen Sie Freunde. Nehmen Sie sich einen Coach. Schreiben
                Sie mir eine Mail. Suchen Sie sich einen neuen Job. Finden Sie sich ab. Ändern Sie Ihre Einstellung. ...
36 / 38                                                                                                    Fragen?




          Noch mehr Fragen?
              SIND EINIGE IHRER EMPFEHLUNGEN NICHT MANIPULIEREND?
              Selbstverständlich. Sie sollen ja etwas bewirken, Einuss nehmen. Und manipulieren bedeutet genau das.


              IST DAS ETHISCH VERTRETBAR?
              Die ethische Vertretbarkeit liegt in der dahinter liegenden Absicht, weniger in der Methode. Mit einem
              Hammer kann man auch gute und böse Dinge tun - das macht den Hammer weder gut noch böse. Die
              Verantwortung liegt beim Anwender. Kurz: Tun Sie einfach nur Gutes. Die Welt braucht Sie.


              WENN ICH DIESE TIPPS BEHERRSCHE, BIN ICH DANN IN GESPRÄCHEN IMMER ERFOLGREICH?
              Wenn Sie gelernt haben, mit einem Hobel Kanten zu glätten - sind Sie dann Tischler?


              HABEN SIE DIE TRICKS ERFUNDEN?
              Keinen einzigen. Es gibt allerdings viele Autoren, die so tun, als ob sie die Ernder wären. Ich habe nicht
              herausbekommen, wer es jeweils wirklich ist. Vermutlich sind die meisten von ihnen schon lange tot.


              ICH FINDE EINIGE DER BEISPIELE UND FORMULIERUNGEN NICHT IM SINNE DES GENDER-
              MAINSTREAMING
              Dabei habe ich mir extra viel Mühe gegeben. Tut mir leid. Können Sie es mir nachsehen? Ich bin ein Mann :-)
37 / 38                                                                                                             Was jetzt?




          Und was jetzt?
               AUSPROBIEREN!
               Zuerst natürlich gut überlegen: Wann, Wie, Wo ... Sie kennen das ja.


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               möchten, besuchen Sie gute Ausbildungen - zum Beispiel bei mir :-). Zu den Ausbildungen!
38 / 38                                                                                                                    Der Rest




          Der ganze Rest
               DIESES KLEINE GRÜNE BUCH KAM AM 20. MÄRZ IN WIEN ZUR WELT. Es ist 38 Seiten groß und wiegt
               3.500 Kilo-Byte. Der Vater heißt Alex Rammlmair, nach der Mutter wird noch gefahndet.


               DIE RECHTSLAGE IN KÜRZE (CREATIVE COMMONS) 1:
               VERTEILEN DÜRFEN SIE NACH BELIEBEN; VERÄNDERN UND KOMMERZIELLE GESCHÄFTE MACHEN
               DÜRFEN SIE NICHT.
               Falls Sie an letzteren Rechten Interesse haben, setzen Sie sich mit mir in Verbindung. Ich bin ein angenehmer
               Zeitgenosse und meistens recht umgänglich.


               DIE BILDER SIND AUS ISTOCKPHOTO.COM SOWIE AUS ÖFFENTLICH ZUGÄNGLICHEM MARKETINGMATERIAL.
               Falls ich doch irgendwelche Rechte verletzt habe, schreiben Sie mir dies bitte.
               Die eingesetzten Schriftarten sind Helvetica New, Gill Sans, und Handwriting Dakota (Standard Mac OSX und iWork 10)



               DER AUTOR
               Alex Rammlmair ist Berater und Trainer für Zusammenarbeit in seinem Unternehmen AX-XO. Er lebt und arbeitet in
               Wien. Für den Heiratsmarkt nicht mehr verfügbar. Seinen Blog gibts hier.




               1Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung 3.0 Österreich
               Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/at/

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eBook: 5 wirkungsvolle Kommunikationstechniken

  • 1. 1 / 38 ! das kleine grüne Buch Das kleine grüne Buch gegen den täglichen Unfug 5 wirkungsvolle Tricks für souveräne Kommunikation Alex Rammlmair
  • 2. 2 / 38 ! Inhalt Was erwartet Sie? RECHTFERTIGUNG VERMEIDEN NEIN SAGEN, OHNE ABZULEHNEN EINE ENTSCHEIDUNG ERHALTEN BLOCKADEN AUFLÖSEN KONSEQUENZEN AUFZEIGEN DER GANZE REST
  • 3. 3 / 38 Vorwürfe verwandeln RECHTFERTIGUNG VERMEIDEN ODER DIE KUNST DES VERBALEN AIKIDO
  • 4. 4 / 38 Vorwürfe verwandeln Montag Vormittag, 10:00 Der zweiwöchentliche Projekt-Jour-Fixe. 12 Teilnehmer aus allen Abteilungen des Unternehmens. Sie als Projektleiterin sind ,Gastgeberin‘ des Treffens und legen die Agenda fest. Das Projekt läuft derzeit so la-la. Gerade in letzter Zeit gab es mehrere Abstimmungsprobleme besonders zwischen der Technik- und der Finanzabteilung. Sie mussten häufig intervenieren und sich persönlich als Vermittlerin einschalten. Nicht alles konnte gelöst werden - immerhin konnten alle weiter arbeiten. Durch diese intensive Klärungsarbeit sind einige andere Tätigkeiten liegen geblieben, beispielsweise die Abstimmung der Urlaubspläne. Sie haben mit Ihrem Chef über die Situation gesprochen, er hält Ihnen die Stange und ermutigt Sie, weiter so intensiv dran zu bleiben, dann ,wird das schon wieder‘. Sie wollen gerade den Teilnehmern den Projektstatus mitteilen, als ein Projektmitglied - ein Experte aus der Technik-Abteilung mit hohem fachlichen Ansehen im Unternehmen - meint: „Bevor Sie jetzt in Ihre Lobhudeleien und es-ist-alles-in-Ordnung-Gerede verfallen, möchte ich gleich klarstellen, dass ich mit der Projektleitung komplett unzufrieden bin. Die Abstimmung passt überhaupt nicht, und nicht mal solche Kleinigkeiten wie Urlaubsabstimmung werden zeitgerecht erledigt. Wie soll man da seine Arbeit machen?“ 10 weitere Personen schauen Sie an. Die Frage ist: Was machen Sie jetzt?
  • 5. 5 / 38 Vorwürfe verwandeln Vorwürfe treffen uns oft hart - besonders wenn wir sie für ungerechtfertigt halten. Manchmal sind wir auch so überrascht darüber, dass uns im wahrsten Sinne des Wortes ,die Luft wegbleibt‘. Besonders schlimm ist es, wenn die Vorwürfe von den Personen kommen, die wir für diejenigen halten, die den Schlamassel letztlich verbrochen haben. Überraschung: Das sehen diese Personen mit Sicherheit anders. Das Schwierigste an Vorwürfen ist, unsere spontane Reaktion im Griff zu behalten. In solchen Situationen verlieren wir leicht die Entscheidung darüber, wie wir jetzt agieren sollen - und re-agieren stattdessen. Diese spontanen Reaktionen haben vor allem biologische Gründe und haben das Überleben unserer Spezies gesichert - und tun es in Gefahrensituationen immer noch. Spontane Im Arbeitsumfeld andererseits machen wir mit diesem Verhalten die Situation weder für uns noch für die anderen Reaktionen leichter. Typische Reaktionen sind: 1. Flucht ! Flucht: Entschuldigen. Überrascht tun. Stottern. Ausweichen. 2. Erstarren ! Erstarren: Schweigen. Bemüht lächeln. Verunsichert nachfragen. 3. Aggression ! Aggression: Gegenangriff. Selbst Vorwürfe machen. Aufregen. Alle Varianten sind nicht so das Wahre - stimmt‘s?
  • 6. 6 / 38 Vorwürfe verwandeln An irgendeinem Spätnachmittag bei Ihnen zu Hause ... Sie kommen vom Einkaufen nach Hause. Sie fühlen sich gestresst, weil Sie länger bei der Arbeit bleiben mussten und anschließend noch in 3 verschiedenen Geschäften nach einem Geschenk gesucht haben - für die Freunde, bei denen Sie heute auf eine Party eingeladen sind. Es bleibt Ihnen nicht mehr viel Zeit zum Duschen und fertig machen. Ihr Par tner kommt Ihnen entgegen, schaut Sie mit großen Augen an und sagt: „Wo ist mein Anzug? Wir hatten doch vereinbar t, dass Du meinen Anzug aus der Reinigung mitbringst, weil Du dor t sowieso vorbei kommst.“ ! Flucht: ,Oh Mist, den Anzug habe ich vergessen. Tut mir leid. Soll ich noch mal hinfahren? Ach nein, dann kommen wir ja zu spät. Ich hab‘s verbockt, Entschuldigung!‘ ! Erstarren: , .... Ähmm ... der Anzug ... hätte ich den mitbringen sollen? ... Wann hatten wir das denn ausgemacht ... das muss irgendwie untergegangen sein ... ‘ ! Aggression: ,Ja, ich hab Deinen verdammten Anzug vergessen. Ja, ich hab gesagt, dass ich ihn mitbringe. Und wenn Du Dich auch mal um ein paar Sachen kümmern würdest, wäre das nicht passiert. Ab jetzt holst Du Dir Deinen Anzug selbst, dann erledigt sich das Problem.‘ Alles nicht so ideal, oder? Wir brauchen eine Alternative.
  • 7. 7 / 38 Vorwürfe verwandeln Schritt eins: Verlangsamen. Versuchen Sie in solchen Situationen Ihre innere Zeit zu ,dehnen‘, sodass Sie die Zeitspanne verlängern, die Ihnen für eine bewusste Entscheidung bleibt. Ihr spontanes Verhalten ist Ihr Bodyguard. Wenn es zu Ihrer Rettung angestürmt kommt sagen Sie ,Danke - Alles in Ordnung‘. Wie das geht? Am besten, indem Sie sich derartige Situationen aus Ihrer Erinnerung wieder deutlich ins Bewusstsein rufen. Erleben Sie den Stress, den Sie damals hatten, erneut. Vermutlich treten ähnliche Gefühle wie damals auf. Unterdrücken Sie diese nicht - sondern schließen Sie Frieden Trainingsplan mit Ihnen. 1. Situationen gedanklich Diese Emotionen sind dazu da, um Sie zu schützen. In anderen Situationen schützen diese Reaktionen Sie vor noch mal durchleben Gefahr - vielleicht retten sie Ihnen sogar einmal das Leben. Diese Reaktionen sind Ihr Bodyguard, Ihr Leibwächter. Sagen Sie ihnen nicht, dass sie weg bleiben sollen, sondern dass gerade keine Gefahr für Ihr Leben besteht und sie 2. Emotion zulassen und wieder gehen dürfen. Frieden schließen Erwarten Sie nicht sofort den kompletten Erfolg - mit der Zeit wird es Ihnen jedoch immer besser gelingen. Mit 3. Vorstellen, wie Sie ruhig jedem Mal, dass Sie eine Situation derartig aufarbeiten, haben Sie das nächste Mal einen Augenblick mehr Zeit für und souverän handeln eine bewusste Reaktion. Bis Sie bewusst entscheiden können. Dann ist es Zeit für den nächsten Schritt.
  • 8. 8 / 38 Vorwürfe verwandeln Schritt zwei: Soweit, so gut. Sie bleiben ruhig. Was machen Sie trotzdem mit dem Vorwurf, der jetzt im Raum steht? Verwandeln sie ihn - in einen Wunsch. Und zwar in Frageform. Die souveränste Art, mit Vorwürfen umzugehen ist, diese als Wünsche zu formulieren. Montag Vormittag, 10:01 Fortsetzung „Sie sind also mit einigen Umständen unzufrieden, speziell mit der Abstimmung und der Urlaubsplanung. Wie hätten Sie es sich denn idealerweise vorgestellt?“ „Naja, ich und meine Leute verlieren ständig Zeit in Diskussionen. Wir hätten uns da schon von Ihnen erwartet, dass Sie die Anforderungen besser klären.“ Vorwürfe klären „Sie wünschen sich also bessere Unterstützung von mir. Wie sollte diese denn konkret aussehen?“ 1. Vorwurf neutral „Das müssen Sie schon selber wissen. Es ist ja Ihr Job.“ formulieren „Mein Job ist es, Ihnen gute Unterstützung zu geben. Was genau brauchen Sie von mir, damit Sie diese bekommen?“ 2. Nach dem Wunsch, „Naja, ... dass Sie eben besser abstimmen. Mit den Finanzleuten und uns. Vor allem die Termine.“ dem Ziel fragen „Ich habe das Gefühl, dass uns beiden noch nicht genau klar ist, wie dies konkret aussehen soll. Wollen wir beide das 3. Mit Fragetechnik zum gleich im Anschluss zu zweit klären? Inzwischen machen wir wie geplant weiter, OK?“ Kern des Problems Ergebnis: Niemand hat das Gesicht verloren, die Zusammenarbeit wird gestärkt kommen und Sie haben Souveränität gezeigt.
  • 9. 9 / 38 Vorwürfe verwandeln Vorwürfen entgegnen - kompakt SCHAFFEN SIE SICH ZEIT zum Agieren Trainieren Sie, sich Reaktionszeit zu verschaffen, bevor Ihre spontane, emotionale Reaktion Sie ,überfällt‘. WANDELN SIE VORWÜRFE IN WÜNSCHE UM Wiederholen Sie den Vorwurf, um klar zu machen, dass Sie ihn verstanden haben. Formulieren Sie ihn dabei neutral um. Sie müssen mit dem Vorwurf nicht einverstanden sein oder ihm zustimmen - Sie nehmen ihn zur Kenntnis. Fragen Sie dann nach dem Wunsch dahinter. Dadurch verlagern Sie den Blickwinkel vom Problem auf das gemeinsame Ziel. BLEIBEN SIE DRAN - AM BESTEN MIT FRAGETECHNIK Oft ist das Ziel auch Ihrem Gesprächspartner nicht klar - vielleicht war der Vorwurf vor allem Ausdruck von Frustration mit der aktuellen Situation. Arbeiten Sie darauf hin, möglichst konkret zu werden. Sobald Menschen beginnen, detailliert und konkret zu werden, aktivieren sich die bewussten, logischen Anteile des Denkens stärker. Dadurch entspannt sich die Situation auf emotionaler Ebene. Falls es Ihnen nicht gelingt, konkret zu werden, ist dies ein Indikator dafür, dass das Problem - zumindest derzeit - vor allem emotionale Ursachen hat. Von so genannten Schlagfertigkeit-Techniken rate ich ab. Diese lösen vielleicht die Situation momentan und geben Ihnen ein gutes Gefühl des ,Gewinnens‘ - für den Preis eines Feindes in Ihrem Umfeld. Langfristig kein gutes Geschäft.
  • 10. 10 / 38 NEIN sagen NEIN SAGEN, OHNE NEIN ZU SAGEN ODER DIE KUNST, ZU SICH SELBST UND ANDEREN GLEICHZEITIG NETT ZU SEIN
  • 11. 11 / 38 NEIN sagen Montag Vormittag, 10:00. Der zwei-wöchentliche Projekt-Jour-Fixe. 12 Teilnehmer aus allen Abteilungen des Unternehmens. Sie als Projektleiterin sind ,Gastgeberin‘ des Treffens und legen die Agenda fest. Das war eine lange harte Woche. Trotzdem sind Sie zufrieden - Ihr Kunde hat Ihr Projekt final abgenommen und Sie für Ihre Arbeit gelobt. Auch Ihr Chef war begeistert von Ihrer Arbeit. Das werden Sie heute Abend feiern - Ihre Freunde wollen Ihren Geburtstagsumtrunk nachholen, der aufgrund der letzten arbeitsintensiven Woche ,verschoben‘ wurde. Sie freuen sich schon drauf. Gerade schicken Sie Ihr letztes E-Mail los und wollen Ihren Rechner abdrehen, als Ihr Chef ins Büro kommt: „Frau Scholl - ich mache gerade die Präsentation für den Vorstand fertig und will natürlich Ihr Projekt mit aufnehmen. Dazu brauche ich noch ein paar Folien von Ihnen. Das dauert sicher keine 15 Minuten - Sie lassen mich doch nicht hängen, oder?“ Sowohl Sie als auch Ihr Chef wissen, dass für ein ,paar gute Folien‘ mit Anpassungen und Abstimmung sicher 1,5 Stunden draufgehen. Klar, die Welt wird nicht untergehen und Sie können trotzdem später noch zu Ihrer Feier. Aber Sie wollten sich noch frisch machen, etwas entspannen und - das Wichtigste - Sie wollen einfach nicht mehr. Die Frage ist: Was machen Sie jetzt?
  • 12. 12 / 38 NEIN sagen ,Nein‘ sagen ist hart - Wir wollen andere nicht hängen lassen, wir wollen niemanden enttäuschen, wir wollen zeigen, dass wir leistungsfähig und -bereit sind. Außerdem - wenn wir jetzt ,Nein‘ sagen, glaubt der Andere dann nicht, dass wir letztlich eben doch unzuverlässig sind - und nicht unseren Mann oder unsere Frau stehen, ,wenn‘s drauf ankommt‘? Sie mögen nicht ,NEIN‘ sagen? - dann sagen Sie es nicht. Sagen Sie ,diesmal nicht‘. Höchstwahrscheinlich nicht - denn für Aufopferung wird man selten belohnt, in sehr seltenen Fällen heilig gesprochen - und noch seltener befördert. Die Karriere- und Gehaltsleiter erklimmen letztlich jene, die respektiert werden. Und Respekt hat etwas mit Grenzen - und deren Verteidigung - zu tun. Ein ,Nein‘ verteidigt. Varianten: Gleichzeitig fühlt sich ein ,Nein‘ hart an, oder? 1. noch nicht Stimmt. Wir haben ,Nein‘ in unserem Leben von Kindesbeinen an so oft gehört, dass wir das Wort nicht mehr 2. heute nicht mögen. Es weist zurück. Es schließt aus. Es nimmt uns Spielraum. 3. nicht jetzt Es hat sich mit negativen Gefühlen im Huckepack in unser Unterbewusstsein gefressen. 4. zurzeit nicht Deswegen mögen wir das Wort ,Nein‘ nicht so besonders gerne. Und deswegen sollten wir ,Nein‘ auch nur sorgsam verwenden. Eine gute Alternative ist: ,Diesmal nicht‘.
  • 13. 13 / 38 NEIN sagen Letztens in der Kantine bei der Mittagspause: Ein Bekannter spricht Sie an: „Du, ich ziehe nächstes Wochenende um. Würdest Du mir bei ein paar Kisten helfen? Dafür gibt‘s dann am Abend eine Grill-Feier, das wird sicher lustig.“ Wenn nun bei Ihnen Bilder aufsteigen von einem verpatzten Wochenende, Schmutz, Rückenschmerzen und Streitereien - welche Möglichkeiten haben Sie jetzt? Variante 1: „Ähhh ... Du, ich weiß nicht genau ... Meine Schwester wollte dieses Wochenende kommen ... und meine Nachbarin hat mich gefragt, ob ich auf ihren Hund aufpassen kann ... „ Klingt nicht ehrlich, Sie ärgern sich anschließend über Ihre Feigheit und im schlimmsten Falle werden Schwester und Hund gleich mit eingeladen. Variante 2: „Nein. Tut mir leid.“ Klingt hart. Außerdem tut es Ihnen nicht leid. Variante 3: „Diesmal nicht. Ich hab dieses Wochenende bereits etwas vor. Aber melde Dich beim nächsten Mal. Viel Spaß bei der Feier.“ Klingt besser, oder? Keine Schwindeleien, kein verpatztes Wochenende. Und vielleicht passt es beim nächsten Mal wirklich besser. Könnte ja sein, dass Sie bis dahin wieder Single sind und verschwitzte, kräftige Männer bei einer Grillparty Ihnen schon ein paar Rückenschmerzen wert sind :)
  • 14. 14 / 38 NEIN sagen Sie denken jetzt vielleicht: „Na gut. Beim Umzug mag das ja klappen. Aber ich kann ja meinen Chef nicht hängen lassen.“ Können Sie schon - wollen Sie nicht. Gleichzeitig wollen Sie jetzt nicht Ihren Abend opfern. Dann lassen Sie Ihren Chef nicht hängen und helfen ihm - indem Sie eine Alternative anbieten. Sie wollen niemanden ,hängen‘ lassen? Dann bieten Sie Alternativen an. Freitag nachmittag, 17:01 - Fortsetzung ,Diesmal nicht, Chef. Ich habe noch eine Feier heute Abend und will meine Freunde nicht warten lassen.‘ Optionen für Pause Alternativen: ,Ich schicke Ihnen aber gerne die Abschlusspräsentation, die ich beim Kunden gehalten habe. Sie können da sicher einige der Folien einfach heraus- und in Ihre Präsentation hineinkopieren. Ich mail Ihnen das Dokument jetzt gleich, 1. stattdessen ja? Schönes Wochenende, Chef.‘ 2. Vertretung Die Pause ist der Schlüssel für die Wirkung. Während dieser Pause realisiert Ihr Gesprächspartner, dass Sie nicht 3. neue Idee bereit sind, auf seinen Vorschlag einzugehen. Das bringt ihn möglicherweise in eine unangenehme Situation. Umso besser hört sich dann Ihr Alternativ-Vorschlag an, da dieser zumindest eine Erleichterung bringt - und besser ist als gar nichts. Ergebnis: Der Abend ist gerettet, Sie fühlen sich gut, haben Ihren Job erledigt - und das alles ohne ,Nein‘.
  • 15. 15 / 38 NEIN sagen Nein sagen - kompakt SAGEN SIE NICHT NEIN, benutzen Sie statt dessen ,weichere‘ Formulierungen. , Diesmal nicht, heute nicht, momentan nicht, noch nicht, ...‘ BEGRÜNDEN SIE IHR ,WEICHES NEIN‘ Ihre persönlichen Bedürfnisse sind als Begründung vollkommen ausreichend. Es geht nicht um die Qualität der Begründung, sondern darum, DASS Sie einen Grund haben und nicht einfach Ihre Ansicht durchsetzen wollen. , da ich etwas vorhabe; weil ich bereits 2 Projekte am Laufen habe; nachdem ich am Wochenende ausspannen will; weil ich Fußball nicht spannend finde, ...‘ BIETEN SIE EINE ALTERNATIVE AN Natürlich wollen Sie Ihr Gegenüber nicht hängen lassen. Machen Sie trotzdem nicht den Job anderer oder übernehmen Sie deswegen nicht Verantwortung, die bei Ihnen nichts verloren hat. Bieten Sie Hilfe an - Hilfe, die dem Gesprächspartner entgegen kommt und gleichzeitig Ihren Zielen nicht im Wege steht. , nächste Woche könnte ich Ihnen helfen; Kollege Maier kennt sich da auch sehr gut aus; ich kann Dir eine Nummer von einem guten Dienstleister geben; ...‘
  • 16. 16 / 38 Entscheidungen erhalten ENTSCHEIDUNGEN ERHALTEN ODER DIE KUNST, ETWAS SO EINFACH ZU MACHEN, DASS DER NÄCHSTE SCHRITT AUF DER HAND LIEGT
  • 17. 17 / 38 Entscheidungen erhalten Dienstag, 29. März, 16:00 Sie sind beunruhigt - denn Sie brauchen eine Entscheidung von Ihrem Geschäftsführer. In 2 Tagen. Denn dann ist Redaktionsschluss und Ihre Werbekampagne, in die Sie die letzten 5 Wochen Arbeit gesteckt haben, wird nicht live gehen. Bisher hat sich Ihre Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer nicht durch entschlossene Entscheidungen ausgezeichnet. Ganz verübeln können Sie dem Chef das auch nicht; schließlich geht es für den Traditionsbetrieb das erste Mal darum, mit Internet-Werbung auf ein neues Pferd zu setzen. Und die bewährte, bekannte Form - die Anzeigenwerbung in den Fachmagazinen - bleibt dann im Stall. Es geht um viel Geld, das möglicherweise zum Fenster rausgeschmissen - oder eben gut investiert wird. Nichtsdestotrotz, die Zeit des Zauderns ist vorüber. Ihnen sind beide Varianten recht, auch wenn Sie persönlich der Online-Werbung den Vorzug geben würden. Aber es ist nicht Ihr Geld - und wenn der Chef sich für die bewährte Variante entscheidet: auch gut. Nur eine Entscheidung muss her. Rasch. Sonst passiert nämlich gar nichts. Das wäre für das Unternehmen fatal. Und Sie können sich für die nächsten 3 Monate von den Vertriebsmitarbeitern und den Fachhandelspartnern anhören, dass in punkto Werbung gar nichts mehr passiert, seit Sie den Job haben. Die Frage ist: Was machen Sie jetzt?
  • 18. 18 / 38 Entscheidungen erhalten Warum sind Entscheidungen schwierig? Nicht weil man sich FÜR etwas entscheiden muss. Sondern weil man sich dabei GEGEN alles andere entscheiden muss. Dabei gibt man etwas auf. Das kann hart sein. Das macht unsicher. Wenn andere nicht immer gleich Entscheidungen treffen, dann liegt es überwiegend daran, dass sie zu wenig Klarheit über die Situation haben. Und zu wenig Klarheit über die Konsequenzen. Entscheidungen sind schwierig. Schaffen Sie Klarheit: Reduzieren Sie! Wenn Sie Entscheidungen haben wollen, dann machen Sie es den Entscheidungsträgern leicht - indem Sie Klarheit schaffen. Besonders hilfreich sind dafür: Klarheit durch: ! Reduzieren Sie die Anzahl der Optionen - selbst wenn Sie 10 Varianten untersuchen, mehr als 3-4 machen in der Endbewertung selten Sinn. 1. Optionen reduzieren 2. Vorteile auisten ! Listen Sie die (für den Entscheidungsträger) wesentlichen Vorteile jeder Option - lassen Sie die Nachteile weg und notieren Sie diese als Vorteile der anderen Optionen. 3. Konsequenzen ! Falls es (für den Entscheidungsträger) unklar ist, welche Konsequenzen eine Entscheidung hat, zeigen Sie diese aufzeigen auf. 4. Empfehlung ! Bringen Sie Ihre Empfehlung, sprich Ihre Meinung und Ihren Rat ein. Auch wenn die Entscheidung letztlich anders ausfällt - Ihre Empfehlung wird mit einießen.
  • 19. 19 / 38 Entscheidungen erhalten Letzens am Telefon: Ihr Bruder ruft Sie an: „Du, ich will mir einen neuen Computer kaufen. Du bist doch IT-Mensch und kennst Dich sicher super aus. Daher die Frage an Dich: Was soll ich mir denn zulegen? Du weisst ja ungefähr, was ich brauche. Ach ja, und bitte so günstig wie möglich.“ Wenn Sie jetzt wirklich ,IT-Mensch‘ sind, dann fallen Ihnen sofort Hunderte von Möglichkeiten ein: Betriebssysteme, Leistungsklasse, Hersteller, Netbook/Notebook/Desktop/Smartphone, Ausstattung, etc. All das sind exzellente Kriterien für Optionen - für SIE. Für den nicht so IT-versierten Bruder sind vermutlich die meisten dieser Kriterien irrelevant. Dafür gibt es andere, beispielsweise das Design. ! Optionen reduzieren: „So wie ich das sehe, kommen für Dich grundsätzlich 3 Varianten in Frage: Ein Standrechner, ein Windows-Notebook oder ein Mac.“ Auch wenn es hart ist: mehr als 3-4 Optionen sind selten sinnvoll. Richtig, dabei gehen Informationen verloren. Dafür erhalten die verbliebenen mehr Wert. ! Vorteile klarmachen: „Der Standrechner hat viel Leistung zum günstigen Preis, das Notebook ist transportabel, ist auch noch recht günstig und braucht wenig Platz; der Mac ist die hochwertige, gut aussehende Alternative.“ Natürlich gibt es noch eine Menge anderer Merkmale. Das Ziel ist hier Klarheit, nicht Vollständigkeit. ! Konsequenzen aufzeigen: „Wenn Du gerne aufwändige Games spielst, ist ein Notebook vermutlich nicht das richtige und ein Mac schon gar nicht.“ „Nö, Spielen ist nicht so mein Ding. Transportabel wäre schon wichtig. Aussehen ist nett, aber dafür will ich nicht viel extra Geld ausgeben.“ ! Empfehlung: „In diesem Falle halte ich ein Windows-Notebook für die beste Variante. Ich glaub der XYZ-Shop hat gerade ABC-Notebooks im Angebot. So einen hatte ich vor einem Jahr und war sehr zufrieden.“
  • 20. 20 / 38 Entscheidungen erhalten Sie denken jetzt vielleicht: „Schön und gut. Aber nur weil die Entscheidung einfacher ist - wird sie deswegen noch lange nicht rasch getroffen.“ Korrekt! Daher macht es Sinn, zusätzlich zum Anreiz der Klarheit auch ein wenig anzuschieben - indem Sie eine Standardentscheidung festlegen. Sprich: Was passiert, falls keine Entscheidung getroffen wird? Klarheit reicht nicht aus? Dann legen Sie eine Standardentscheidung fest. Dienstag, 29. März, 16:01 - Fortsetzung E-Mail an den Geschäftsführer. Betreff: Nächste Schritte bezüglich Marketingentscheidung Sehr geehrter Herr Kaiser! Bitte nden Sie in der Beilage den Vergleich der bisherigen Linie der Anzeigenwerbung und des neuen Online-Marketing- Standard- Konzeptes. Ich habe dabei in kompakter Form die für unser Unternehmen relevanten Vorteile herausgearbeitet. Entscheidung Beide Alternativen haben Ihre Vorteile - die schlechteste Entscheidung ist jene, dass in den nächsten Tagen keine klare Entscheidung getroffen wird - und wir während der Messezeit ohne Marketing-Aktivität auftreten. • was passiert Ich persönlich gebe der Online-Marketing-Variante den Vorzug, da unsere Recherche gezeigt hat, dass diese in absoluten • wann Zahlen derzeit zwar noch weniger Leser als die Print-Variante ndet, dieser Trend sich jedoch vermutlich bereits nächstes Jahr umkehren wird. Dann wird unser bis dahin aufgebautes Know-How ein entscheidender Wettbewerbsfaktor sein. • durch wen Sollte ich daher bis morgen, 30. März, 17.00 keine anderweitige Entscheidung von Ihnen erhalten haben, werde ich die ... , falls keine andere Online-Kampagne beauftragen. Entscheidung vorliegt mit freundlichen Grüßen A. Toll, Marketing-Manager
  • 21. 21 / 38 Entscheidungen erhalten Entscheidungen erhalten - kompakt SCHAFFEN SIE KLARHEIT, aus der Perspektive des Entscheidungsträgers Reduzieren Sie die Optionen, listen Sie die Vorteile und Konsequenzen, geben Sie eine Empfehlung ab SETZEN SIE EINE STANDARD-ENTSCHEIDUNG Machen Sie klar, was AUTOMATISCH passiert wenn in einem bestimmten Zeitraum keine Entscheidung getroffen wird. Machen Sie deutlich welche Aktionen, wann, wie, durch wen erfolgen werden - sofern keine anderweitige Entscheidung in der Zwischenzeit erfolgt. BLEIBEN SIE FAIR - VERLANGEN SIE FAIRNESS Sie müssen auf jeden Fall sicher stellen, dass Ihr Gesprächspartner sinnvoll reagieren kann (genug Zeit bekommt) und Ihre Nachricht auch sicher erhält. Ihre Aufgabe ist nicht, eine Entscheidung zu umgehen, sondern eine zu erhalten. Falls man Ihnen entgegen hält, dass Sie mit solchen Aktionen ,de facto‘ Entscheidungen treffen, zu denen Sie nicht befugt sind, zeigen Sie auf, dass Sie im Interesse aller handeln. Machen Sie klar, dass die schlechteste Situation jene ist, in der gar keine Entscheidung vorliegt und begründen Sie dies. Falls Sie dies nicht klar begründen können - dann ist es vielleicht sogar am Besten, wenn es keine Entscheidung gibt. Beschäftigen Sie sich dann einfach mit etwas Sinnvollem :-)
  • 22. 22 / 38 Blockaden lösen BLOCKADEN AUFLÖSEN ODER DIE KUNST, ANDEREN AUS IHRER ECKE ZU HELFEN, INDEM SIE ECKEN ABSCHAFFEN
  • 23. 23 / 38 Blockaden lösen Montag, 7. August, 09:30 Sie kommen gerade in die EDV-Abteilung Ihrer Firma. Dort sitzt ein Mitarbeiter an einem Arbeitsplatz mit 3 Monitoren. Er schaut kurz auf, als Sie herein kommen und wendet sich dann wieder seiner Arbeit zu, als ob es das Normalste auf der Welt wäre, dass Sie in diesem Büro stehen. Sie und der Mann im Anzug mit Besucherkarte um den Hals, der Sie begleitet. „Hallo. Ich brauche für diesen Herrn hier Zugriff auf unser Firmennetzwerk.“ sagen Sie. Der Herr schaut auf und in Ihre Richtung. „Das ist gegen die Firmenrichtlinien. Ich darf ihm keinen Zugriff geben.“ „Aber der Herr ist extra aus London hergekommen, um die neue Software zu kongurieren.“ „Das mag sein. Aber ich bin für die Sicherheit verantwortlich. Und ich kann nicht einfach jedem, der hier reinkommt, Zugriff auf unser Netzwerk geben.“ „Das ist nicht irgend jemand, sondern ein Berater eines Partnerunternehmens. Außerdem ist der Herr IT-Experte und weiß was er tut.“ „Ich unterstelle diesem Herrn nicht, dass er absichtlich etwas kaputt macht. Wenn ihm aber etwas passiert und dann alles hier lahm liegt, dann reißt mir der Chef den Kopf ab. Tut mir leid. Noch was? Ich habe hier noch zu tun.“ Die Frage ist: Was machen Sie jetzt?
  • 24. 24 / 38 Blockaden lösen Auf manche Menschen knallen wir wie auf eine Wand. Jedes Argument, jeder Vorschlag, jede Idee scheint einfach abzuprallen. Das kann frustrierend sein: Sie haben das Gefühl, dass Sie sich um eine konstruktive Lösung bemühen, während Ihr Gegenüber sich hinter seiner Position oder hinter Richtlinien verschanzt. Warum machen die das bloß? Alles Sadisten? Die meisten Menschen mögen es nicht, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Menschen wie Du und Ich mögen es nicht, einfach vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Vielleicht denken Sie jetzt: „Was soll das heißen, vollendete Tatsachen? Erstens sollen die einfach Ihren Job machen. Außerdem könnten sie ja zur Abwechslung selbst mit Vorschlägen kommen.“ Könnten sie. Korrekt. Tun sie aber nicht. Es mag sein, dass Sie im Recht sind. Aber was hilft Ihnen das, wenn Sie nicht zu Nicht Ihrem Recht kommen? vergessen: Weil die anderen vielleicht (vermutlich, höchstwahrscheinlich) ebenso glauben, dass sie im Recht sind. Und Ihnen das beweisen wollen. Und solange Sie drauf bestehen, im Recht zu sein - bedeutet das, dass es die andere Person nicht Druck erzeugt ist. Also zeigt diese Ihnen, dass sie im Recht ist - und Sie nicht. Gegendruck Und wie vermeiden wir jetzt, anderen das Gefühl zu geben, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden? Ganz einfach: indem wir sie eben nicht vor vollendete Tatsachen stellen - und Wahlmöglichkeiten anbieten.
  • 25. 25 / 38 Blockaden lösen Letztens in der Projekt-Endphase: Sie erledigen als Freelancer ein Marketingprojekt für einen Kunden. Ihr Konzept und Ihr Design sind gut angekommen und Sie haben bereits die Druckaufträge vergeben. Höchste Zeit, denn der Kunde braucht die Materialien für eine Ausstellung auf einer wichtigen Konferenz. Und gerade als Sie schon gedanklich mit dem Projekt abgeschlossen haben, kommt ein Anruf von Ihrem Drucker, dass die gewünschten Spezialpapiere jetzt doch nicht vorrätig sind und erst bestellt werden müssen. Dadurch verschiebt sich der Liefertermin - bis mitten in die Konferenz. Sie rufen Ihren Kunden an: ! Variante A: „Herr König, ich habe schlechte Nachrichten. Die Druckerei hat mich gerade kontaktiert, dass die Spezialpapiere trotz Zusicherung nicht vorrätig sind. Das verzögert den Termin um 4 Tage. Das ist sehr ärgerlich - ich kann das aber nicht beeinussen. Ich fürchte, Ihnen bleibt nur übrig, die Materialien auf Standardpapier zu drucken.“ ! Variante B: ,Herr König, wir müssen umplanen. Die Druckerei hat die Spezialpapiere nicht vorrätig und die Bestellung wird das Lieferdatum um 4 Tage verzögern. Ich sehe folgende Möglichkeiten: 1) Sie drucken die Materialien auf Standardpapier, 2) Sie starten ohne Materialien auf die Konferenz und ich lasse Ihnen diese dann am 2. Tag der Konferenz nachliefern oder 3) Sie machen die Konferenz noch mit den alten Materialien. Was halten Sie für die geeignete Alternative, um aus der aktuellen Situation das Beste zu machen? Wird das Problem, dass die Papiere nicht da sind, mit Variante B besser gelöst? Nein. Wird der Kunde mit Variante B vollends glücklich sein? Auch nicht. Wird der Kunde nicht bei beiden Varianten sowieso dieselbe Entscheidung treffen? Vermutlich. Warum ist Variante B dann besser? Weil Variante B leichter zu akzeptieren ist, da sie nicht das Gefühl vermittelt, vor vollendeten Tatsachen zu stehen.
  • 26. 26 / 38 Blockaden lösen So weit, so gut. Ist damit gesichert, dass Ihr Gesprächspartner mitspielt? Nein, natürlich nicht. Sie machen es ihm allerdings leichter und vermeiden, dass dieser zu sehr in die Defensive gerät. Sie können Ihr Vorhaben noch unterstützen, indem Sie etwas anbieten: aktiv mit-zu-machen und etwas bei-zu-tragen. Menschen tragen gerne etwas bei. Stehen Sie dem nicht im Weg, indem Sie alles vorgeben. Montag, 7. August, 09:31 - Fortsetzung „Gut. Ich verstehe, dass Sie um die Sicherheit im Netzwerk besorgt sind. Andererseits ist der Herr nur heute hier und wenn wir die Software nicht kongurieren können, geht unser neues Produkt nicht rechtzeitig an den Markt. Außerdem haben wir die Kosten für den Berater umsonst bezahlt. Das bedeutet: Wir nden jetzt keine Lösung, oder wir müssen mit dem Problem zum Geschäftsführer. Was soll ich Ihrer Meinung nach jetzt machen?“ zum Mitmachen „Das hat mir noch gefehlt, dass ich jetzt Scherereien habe, weil Sie sich nicht rechtzeitig gekümmert haben.“ einladen: „Ok, ich habe das wohl übersehen. Wir können uns jetzt hier noch eine Stunde darüber unterhalten, was ich hätte anders 1. Was schlagen Sie vor? machen sollen - oder eine Lösung nden. Oder eben zum Chef gehen. Was soll ich jetzt Ihrer Meinung nach tun?“ 2. OK, das geht also nicht. „Ja was weiß ich? Soll ich jetzt ein Wunder wirken oder was? Ich kann dem Herrn nicht einfach Zugriff geben.“ „Sie sind doch der Experte hier im Haus. Fällt Ihnen keine gute Lösung ein?“ Was geht dann? 3. Fällt Ihnen vielleicht „Welche Art Zugriff braucht der Herr überhaupt? .... Hmm, würde es reichen, wenn Sie ... Ja, das würde dann wohl gehen ... Ich mach das gleich. Aber nur dieses eine Mal. Kommen Sie mir ja nächstes Mal nicht wieder mit so was!“ etwas ein? „Versprochen! Danke und Tschüss.“
  • 27. 27 / 38 Blockaden lösen Blockaden auösen - kompakt STELLEN SIE ANDERE NICHT VOR VOLLENDETE TATSACHEN Es gibt IMMER Wahlmöglichkeiten. Eine schlechte Alternative ist besser als gar keine. LADEN SIE ANDERE ZUR MITARBEIT EIN Andere tragen gerne etwas bei und bringen gerne etwas ein. Solange Sie selbst alle Ideen und Vorschläge vorbringen, stehen Sie anderen dabei im Weg. Oder aber, Sie verlocken Ihre Gesprächspartner dass diese ihren Beitrag dadurch zu leisten, indem sie die Schwachpunkte Ihrer Ideen aufzeigen. Das ist nicht bösartig, sondern einfach die bequemste Variante. Was dann allerdings erst recht in Blockaden endet. PRÜFEN SIE IHRE HALTUNG Sie haben recht: Die anderen könnten auch ohne Einladung einfach konstruktiv mitmachen statt ständig nur Probleme aufzuzeigen. Könnten sie. Genauso einfach ist es, wenn Sie aktiv zum Mitarbeiten einladen. Oder?
  • 28. 28 / 38 Konsequenz aufzeigen KONSEQUENZEN AUFZEIGEN ODER DIE KUNST, SICH SELBST AUS DEM LAUF DER DINGE ZU NEHMEN
  • 29. 29 / 38 Konsequenz aufzeigen Dienstag, 22. April, 10:30 Sie koordinieren den Versand in Ihrem Unternehmen. Die Arbeit macht Ihnen Spaß. Leider passiert es öfters, dass Ihre Kollegin Frau Späth die Lieferung aus ihrer Abteilung verspätet bei Ihnen abgibt. Das bedeutet, dass Sie länger bleiben müssen, um diese noch abzufertigen. Sie wissen, dass Frau Späth dies nicht absichtlich macht. Im Gegenteil, sie entschuldigt sich immer aufwändig und verspricht, dass es das letzte Mal sei. Es ist nie das letzte Mal. Andererseits ist Frau Späth fast immer pünktlich, wenn Sie mit Luftfracht versenden - denn da ist nach 15 Uhr nichts mehr zu machen und der Flieger weg. Dadurch haben Sie das Gefühl, dass es geht, ,wenn es gehen muss‘ - und das ärgert Sie. Ofzielle Anweisungen Ihres Chefs haben genauso wenig genutzt wie mit Frau Späth zu reden. Sie gibt sich jedes Mal sehr verständig und verspricht, die Abgabefrist ernst zu nehmen. Es funktioniert dann auch - ein paar Tage lang. Nachdem die Terminzusagen von Frau Späth allgemein kaum eingehalten werden, gilt sie in der Firma diesbezüglich als ,hoffnungsloser Fall‘. Nachdem sie Ihre Arbeit aber ansonsten gut erledigt und sehr hilfsbereit und kollegial ist, wird das akzeptiert. Ein anderer Kollege in der Einkaufsabteilung hat das ,Problem Späth‘ damit gelöst, dass er ab einer bestimmten Zeit konsequent nichts mehr angenommen hat. Es hat auch funktioniert. Allerdings zum Preis ständiger Diskussionen, unter denen die Beziehung der beiden zueinander sehr leidet. Das möchten Sie für sich nicht, da Frau Späth Ihnen schon oft einen Gefallen getan hat und sie beide sich gut verstehen. Die Frage ist: Was machen Sie jetzt?
  • 30. 30 / 38 Konsequenz aufzeigen Bei manchen Menschen wird man das Gefühl nicht los, dass sie nur ,unter Druck spuren‘. Verhandelt man mit ihnen sehr hart, werden Vereinbarungen eingehalten. Kaum lässt man ,die Zügel lockerer‘, fallen sie in das alte Verhalten zurück. Ist bei denen die Lernfähigkeit gestört? Wenn wir selbst Konsequenzen für andere verhängen, nehmen diese uns das übel. Die Gründe sind vielfältig - und oft für alle anderen schwer nachvollziehbar. Im einfachsten Falle liegt es daran, dass diese Menschen manches einfach anders bewerten. Und ganz ehrlich - dachten wir uns nicht auch schon das eine oder andere Mal: „Was macht der denn nur für ein Theater wegen dieser Kleinigkeit?“. Nichtsdestotrotz: auch wenn wir viel Verständnis und Toleranz für die Eigenheiten der Anderen aufbringen - wir ärgern uns immer wieder über ihr Verhalten. Natürlich könnten wir Härte zeigen und uns durchsetzen. Es scheint ja dann glänzend zu funktionieren. Dies hat Natürliche allerdings oft gleich mehrere Nachteile: Konsequenz: ! es widerspricht unserem ethischen Verständnis, wir wollen vielleicht nicht die Bestrafer sein eine von Ihnen ! es kostet uns Kraft, immer wieder Härte zu zeigen unabhängige ! es belastet die persönliche Beziehung, denn trotz aller Vereinbarungen nimmt uns die andere Person unsere Strenge möglicherweise übel Konsequenz Die Lösung: Wir trennen die Konsequenz von unserer Person. Das schaffen wir, indem wir einen AUTOMATISCHEN, von uns unabhängigen Mechanismus einführen.
  • 31. 31 / 38 Konsequenz aufzeigen Letztens vor dem Ausug auf den Rummelplatz Sie unternehmen mit Ihrer 11-jährigen Nichte einmal im Monat etwas Lustiges, um Ihrem Bruder und seiner Frau etwas Zeit für sich zu schenken und die Beziehung zu Ihrer Nichte aufrecht zu halten, seit Sie an Ihren neuen Wohnort gezogen sind und die Kleine nicht mehr so häug sehen. Ihre Nichte wünscht sich, mit Ihnen auf den Rummelplatz zu gehen. Sie sind nämlich die einzige Person in der Familie, die sich mit ihr auf die Hochschaubahn wagt. Sie erfüllen ihr den Wunsch gerne, wissen allerdings auch welches Risiko Sie dabei eingehen. Wenn Sie erst mal dort sind, nehmen natürlich die Wünsche angesichts der vielen Attraktionen kein Ende mehr. Abgesehen davon, dass es Ihnen nach einem Mal Hochschaubahn auch reicht, wird der Spaß rasch teuer. Andererseits wissen Sie genau, wie verführerisch Ihre Nichte betteln kann. Genauso heftig sind ihre Zornausbrüche, die Sie sich in der Öffentlichkeit gerne ersparen. Sie wollen sich daher absichern: ! Variante A: „Hör zu, Anita. Du musst mir versprechen, dass wir nur Hochschaubahn fahren und sonst nichts. Dann bekommst Du noch Zuckerwatte und wir können noch woanders zuschauen. Aber gefahren wird nicht mehr. Einverstanden?“ Vermutlich werden Sie ein Versprechen bekommen. Ob dieses dann vor Ort inmitten der faszinierenden Welt wirklich etwas wert ist? Auf jeden Fall werden hart feilschen müssen. ! Variante B: „Schau her, Anita. Ich nehme jetzt genau 30 Euro für uns beide mit. Du kannst Dir dort aussuchen, was wir alles damit machen wollen. Sobald das Geld aus ist, können wir noch zuschauen und bummeln. OK?“ Wenn Ihre Nichte sehr clever ist, wird sie bereits jetzt versuchen, ein höheres Budget zu bekommen. Aber jetzt sind Sie in der viel besseren Verhandlungsposition als vor Ort. Und sobald Sie dort sind, limitiert ihr Budget die Anzahl der Attraktionen - und nicht Sie.
  • 32. 32 / 38 Konsequenz aufzeigen Um Konsequenzen durchzusetzen, ohne persönliche Beziehungen zu belasten, müssen Sie diese so einrichten, dass die Konsequenzen von Ihnen unabhängig werden und ohne Ihre Einwirkung passieren. Sie müssen auf dem natürlichen Lauf der Dinge aufbauen. Der Druck muss sich von selbst steigern. Dies erfordert manchmal etwas Kreativität. Natürliche Konsequenzen passieren ohne Ihr Einwirken - automatisch aus dem Lauf der Dinge. Dienstag, 22. April, 10:31 - Fortsetzung „Frau Späth, ich möchte Ihnen gerne eine kleine Umstellung bei uns in der Abteilung erklären. Ab 15 Uhr werden ab jetzt die Pakete direkt von unserem Leiter, Herrn Herzog, angenommen, da ich um diese Zeit das Büro verlasse. Herr Herzog nimmt die Lieferungen entgegen und ich werde Sie am nächsten Morgen Aufbau der fakturieren und für die Spedition bereit machen. Konsequenz: Es ist kein Problem, wenn Sie die Pakete erst nach 15 Uhr vorbeibringen, diese werden dann eben am nächsten 1.Wenn ... Tag versandt. Falls die Lieferung noch dringend am selben Tag raus muss, kommen Sie einfach noch vor 15 Uhr zu mir, da Herr 2.Dann ... Herzog sich mit dem EDV-System nicht so gut auskennt.“ 3.Nächste Ergebnis: Sie kommen täglich pünktlich weg und brauchen kein schlechtes Gelegenheit ... Gewissen dabei zu haben. Und Danke dem Chef, dass er mitspielt :-)
  • 33. 33 / 38 Konsequenz aufzeigen Konsequenzen aufzeigen - kompakt DROHEN SIE NICHT DIREKT Drohungen arten leicht in Machtspiele aus und schüren Emotionen. ÄNDERN SIE STATTDESSEN DEN ABLAUF SO, DASS DIE KONSEQUENZEN UNABHÄNGIG VON IHNEN EINTRETEN Solange Sie die unangenehmen Konsequenzen willentlich herbeiführen, sind Sie persönlich mit diesen verbunden. Es gilt daher, den Lauf der Dinge so zu gestalten, dass die Konsequenzen automatisch eintreten - ohne Ihr Einwirken. Ebenso sollten Sie keine direkte Kontrolle mehr darüber haben, die Konsequenzen doch noch aktiv verhindern zu können. Andererseits heißt das in vielen Fällen zuschauen zu müssen, wie der andere sich doch den Folgen aussetzt. Das kann hart sein - besonders bei Kindern - denn schließlich wollten wir gerade dies vermeiden. DIE ZWEITE CHANCE Falls die Konsequenzen eintreten, sollten diese unangenehm sein. Trotzdem muss es eine ,nächste Gelegenheit‘ geben. Wenn Ihr Gegenüber aufgrund der Konsequenzen jede zukünftige Möglichkeit des gewünschten Handelns verliert, erzielen Sie keinen Lerneffekt - sondern Fatalismus.
  • 34. 34 / 38 Konsequenz aufzeigen UND JETZT? ODER DER WEG VOM WISSEN ZUM TUN
  • 35. 35 / 38 Fragen? Vielleicht fragen Sie sich jetzt noch .. SIND NICHT MEHRERE DIESER MODELLE UND THEORIEN SEHR VEREINFACHT? Wichtigstes Ziel dieses Buches war es, einfach und lesbar zu bleiben - nicht Vollständigkeit und Präzision. FUNKTIONIEREN DIE TIPPS DENN ÜBERHAUPT? Für mich sehr gut. Ob sie bei Ihnen auch klappen, weiß ich nicht. Falls nicht, bedeutet das nicht notwendigerweise, dass es an Ihnen liegt. SOLL ICH DIE TIPPS IMMER ANWENDEN? Denitiv nicht. Manchmal ist auch ein klares ,Nein‘ angebracht (bei sexueller Belästigung beispielsweise). Genauso ist der Weg über natürliche Konsequenzen nicht der richtige, wenn direkt Gefahr droht. SIND DIE REAKTIONEN DER TEILNEHMER IN DEN BEISPIELEN NICHT IDEALISIERT? Alle Beispiele sind wie beschrieben real passiert - ich habe meist den Kontext vereinfacht, um die Situationen leichter verständlich zu machen. Am besten probieren Sie es aus - und nden es heraus. ICH HABE EINEN ÄHNLICHEN FALL WIE HIER BESCHRIEBEN - ABER DER TRICK FUNKTIONIERT BEI MIR NICHT. WAS SOLL ICH MACHEN? Keine Ahnung. Probieren Sie etwas Anderes. Fragen Sie Freunde. Nehmen Sie sich einen Coach. Schreiben Sie mir eine Mail. Suchen Sie sich einen neuen Job. Finden Sie sich ab. Ändern Sie Ihre Einstellung. ...
  • 36. 36 / 38 Fragen? Noch mehr Fragen? SIND EINIGE IHRER EMPFEHLUNGEN NICHT MANIPULIEREND? Selbstverständlich. Sie sollen ja etwas bewirken, Einuss nehmen. Und manipulieren bedeutet genau das. IST DAS ETHISCH VERTRETBAR? Die ethische Vertretbarkeit liegt in der dahinter liegenden Absicht, weniger in der Methode. Mit einem Hammer kann man auch gute und böse Dinge tun - das macht den Hammer weder gut noch böse. Die Verantwortung liegt beim Anwender. Kurz: Tun Sie einfach nur Gutes. Die Welt braucht Sie. WENN ICH DIESE TIPPS BEHERRSCHE, BIN ICH DANN IN GESPRÄCHEN IMMER ERFOLGREICH? Wenn Sie gelernt haben, mit einem Hobel Kanten zu glätten - sind Sie dann Tischler? HABEN SIE DIE TRICKS ERFUNDEN? Keinen einzigen. Es gibt allerdings viele Autoren, die so tun, als ob sie die Ernder wären. Ich habe nicht herausbekommen, wer es jeweils wirklich ist. Vermutlich sind die meisten von ihnen schon lange tot. ICH FINDE EINIGE DER BEISPIELE UND FORMULIERUNGEN NICHT IM SINNE DES GENDER- MAINSTREAMING Dabei habe ich mir extra viel Mühe gegeben. Tut mir leid. Können Sie es mir nachsehen? Ich bin ein Mann :-)
  • 37. 37 / 38 Was jetzt? Und was jetzt? AUSPROBIEREN! Zuerst natürlich gut überlegen: Wann, Wie, Wo ... Sie kennen das ja. FEEDBACK SCHREIBEN Jede Mail zählt: Lob, Fehlermeldungen, Ihre Meinung, Vorschläge für Erweiterungen. Mail schreiben! Jede Bewertung zählt: Bewerten! Beleidigungen bitte nur persönlich - da steh ich drauf. VERTEILEN Wenn Ihnen dieses e-Book gefallen hat, geben Sie es weiter. An alle, die Ihnen lieb und teuer sind. Mailen Sie es, posten Sie den Link auf Ihrer Webseite, Blog, Twitter oder Facebookprol: http://www.ax-xo.com/ebook ABONNIEREN Vielleicht kommt ja bald das nächste kleine grüne Buch heraus. Damit Sie es sicher nicht verpassen - gleich auf die Abo-Liste setzen: Hier geht‘s lang! AUF DEN GESCHMACK GEKOMMEN? Souveräne Gesprächsführung ist mächtig und hilft beiden Gesprächspartnern. Wenn Sie mehr darüber lernen möchten, besuchen Sie gute Ausbildungen - zum Beispiel bei mir :-). Zu den Ausbildungen!
  • 38. 38 / 38 Der Rest Der ganze Rest DIESES KLEINE GRÜNE BUCH KAM AM 20. MÄRZ IN WIEN ZUR WELT. Es ist 38 Seiten groß und wiegt 3.500 Kilo-Byte. Der Vater heißt Alex Rammlmair, nach der Mutter wird noch gefahndet. DIE RECHTSLAGE IN KÜRZE (CREATIVE COMMONS) 1: VERTEILEN DÜRFEN SIE NACH BELIEBEN; VERÄNDERN UND KOMMERZIELLE GESCHÄFTE MACHEN DÜRFEN SIE NICHT. Falls Sie an letzteren Rechten Interesse haben, setzen Sie sich mit mir in Verbindung. Ich bin ein angenehmer Zeitgenosse und meistens recht umgänglich. DIE BILDER SIND AUS ISTOCKPHOTO.COM SOWIE AUS ÖFFENTLICH ZUGÄNGLICHEM MARKETINGMATERIAL. Falls ich doch irgendwelche Rechte verletzt habe, schreiben Sie mir dies bitte. Die eingesetzten Schriftarten sind Helvetica New, Gill Sans, und Handwriting Dakota (Standard Mac OSX und iWork 10) DER AUTOR Alex Rammlmair ist Berater und Trainer für Zusammenarbeit in seinem Unternehmen AX-XO. Er lebt und arbeitet in Wien. Für den Heiratsmarkt nicht mehr verfügbar. Seinen Blog gibts hier. 1Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung 3.0 Österreich Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/at/