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BURNOUT
TABUTHEMA AUF DEM ARBEITSMARKT
     Wenn deine Kraft zu Ende geht
     Hilfe • Information • Beratung
          für ArbeitnehmerInnen



                     KAMMER FÜR ARBEITER
                     UND ANGESTELLTE
                     FÜR STEIERMARK
Burnout ist ein Alarmzeichen.
     Immer mehr ArbeitnehmerInnen fühlen sich dem
     zunehmenden Druck am Arbeitsplatz nicht mehr
 gewachsen. Diese Broschüre setzt sich auf vielfältige Weise
 mit diesem Phänomen der neuen Arbeitswelt auseinander
und gibt Informationen über Entstehung von Burnout und
                   den Umgang damit.

       Darüber hinausgehende Hilfe und Beratung
     ergänzen ab sofort das Dienstleistungsangebot der
               steirischen Arbeiterkammer.



                            Ihr



                    Walter Rotschädl
                     AK-Präsident
BURNOUT




Autor: OE Betriebsbetreuung und ArbeitnehmerInnenschutz
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark
Stand: März 2008
AK Infoservice
INHALTSVERZEICHNIS
1. Daten zu Ihrer Information                                 5

2. Wie kann Burnout entstehen?                                6

3. Burnout verläuft in Phasen                                 7

4. Wen kann Burnout treffen?                                 11

5. Wie können Sie selbst auf sich achten und damit
   gegen Burnout vorsorgen?                                  13

6. Unser Angebot für Sie                                     16




                                                     AK Infoservice
AK Infoservice
1. DATEN ZU IHRER INfORMATION

Derzeit vergeht in Österreich kaum eine Woche, in der nicht in einer Ta-
geszeitung oder in einem Wochenmagazin das Thema Burnout beleuchtet
wird.
Ist das wirklich so wichtig? werden Sie fragen.
Wir meinen „JA“ , da viele ArbeitnehmerInnen zu den Betroffenen gezählt
werden müssen. Vielleicht gehören auch Sie dazu, haben sich bis heute
aber nicht getraut, für sich aktiv zu werden? Damit sind Sie in unserer
Gesellschaft leider nicht allein.
In Summe stehen Österreichs ArbeitnehmerInnen ihren Unternehmen an
rund 2 Millionen Krankenstandstagen pro Jahr wegen seelisch stressbe-
dingter Ursachen nicht zur Verfügung. Ein hoher Stressfaktor ist bei rund
2/3 aller Leiden (auch für ihr zukünftiges Leben) mitverantwortlich.

Für den Bereich der Europäischen Union und ihre Erwerbsbevölkerung
dürfen folgende Zahlen als gesichert angenommen werden:
n 7% der gesamten Berufsbevölkerung sind Burnout-Betroffene
n 16% müssen als akut gefährdet eingestuft werden
n 25% sind dem Kreis der chronisch müden, erschöpften
    Personen zuzuzählen.

Das Auftreten von Burnout wird wahrscheinlicher, wenn zwischen den An-
forderungen eines Arbeitsplatzes und dem Menschen, der ihnen genügen
soll, eine Kluft entsteht und diese noch anwächst.
Das Anwachsen dieser Kluft kann vielfältige Ursachen haben.
Eine wesentliche Ursache liegt in einem Arbeitsplatz, der menschliche
Werte zugunsten wirtschaftlicher in den Hintergrund rückt.




                                                            AK Infoservice
2. WIE KANN BURNOUT ENTSTEHEN?

    Es geht zuerst um die Kluft zwischen den Anforderungen eines Arbeits-
    platzes und um den Menschen, der ihn ausfüllt. Wird diese Kluft zu groß,
    kann es zu einer Arbeitsüberlastung kommen.

    Diese Überlastung bedeutet, dass
    n zu viel Arbeit
    n in zu wenig Zeit
    n mit zu geringem Mitteleinsatz
    zu erledigen ist. Die Überlastung aus der Arbeit nimmt dabei mit ihrer
    Bewältigungsgeschwindigkeit zu.

    Eine weitere Möglichkeit für eine Kluft ist gegeben, wenn über die eigene
    Arbeit keine oder nur mangelhafte Kontrolle besteht. Wenn Sie bereit sind,
    Verantwortung für Ihre Arbeit zu übernehmen, dann sind starre Kontroll-
    mechanismen ein schlechtes Vorzeichen für Ihre Bestrebungen. Für Sie
    übersetzt bedeuten solche Strukturen, dass man Ihnen wenig an Eigenin-
    itiative und Spielraum zugesteht.
    Eine dritte Kluft liegt in einem Mangel an Anerkennung und ist ein we-
    sentliches und entscheidendes Kriterium für die Entstehung von Burnout.
    Oder haben Sie sich schon jemals zu heftig gelobt gefühlt ?


     Diese Anerkennung ist eine Form der Belohnung, deren Bedeutung leider
     viel zu gering geschätzt wird! Belohnung ist keine Einbahnstraße: Wann
     haben Sie KollegInnen zuletzt wegen deren fachlicher Leistung gelobt?




   AK Infoservice
3. BURNOUT VERLäUfT IN PHASEN

Als ein mögliches Ablaufschema dürfen wir Ihnen einen Zyklus grafisch
darstellen. Der Weg von der anfänglichen Überforderungbis zur völligen
Erschöpfung kann Jahre dauern, mitunter aber auch in wenigen Monaten
vollzogen sein.




Der Burnout-Zyklus nach Freudenberger/North




Die Erschöpfung schleicht sich in den Menschen ein. Sie kommt meist
ganz unauffällig, viele von uns haben die Warnsymptome der Anfangs-
phase schon einmal oder auch öfter durchlebt. Haben einen Ausgang aus



                                                          AK Infoservice
der Anfangsphase gefunden oder sind den Weg in die nächste Phase ge-
    gangen. Manchmal werden auch Phasen übersprungen, und es geht dann
    wieder zurück.

    Aber das funktioniert nicht immer!
    Die Erschöpfung kann zum ernsten Problem werden. Sichern Sie sich Un-
    terstützung!
    Die Phasen haben mitunter ganz charakteristische Merkmale.

    Zu Beginn
    Wir spüren oft ein starkes Engagement für berufliche Ziele. Wir verbringen
    viel Zeit an unseren Arbeitsplätzen, sprechen oft auch noch in der Freizeit
    über unsere Leistungen. Wir arbeiten vielleicht an Projekten, nehmen Ar-
    beit sogar nach Hause mit.
    In der Arbeitswelt sind diese Tugenden erwünscht, gelten als äußerst po-
    sitiv.

    Der Schwung lässt nach
    Abschnittsweise wird unsere Arbeit beschwerlicher. Wir spüren, dass Auf-
    gaben gar keinen Spaß machen, und fühlen uns lustlos. Aber nicht immer,
    nur hie und da.




    Abb: Ursachentriade

    Auch in Familie, Partnerschaft und Freundeskreis schalten wir zurück.
    Treffen empfinden wir erstmals als mühevoll.


   AK Infoservice
Was passiert mit mir? Auf der Suche nach der Schuld!
Mit sich allein, können Sie sich ja durchaus eingestehen, das vieles in der
Arbeit nicht mehr so gut wie früher läuft. Und immer wieder kommen die
Fragen nach dem Warum.

Änderungen bei sich oder anderen, bei KollegInnen oder in der Familie,
im Freundeskreis werden bewertet. Irgendwo muss ja die Schuld dafür zu
finden sein. Sie sind auf der Suche und haben mitunter auch Lösungen
parat. Vielleicht stoßen Sie andere in dieser Phase mit Ihrer aggressiven
Art vor den Kopf oder sind einfach traurig und tun sich selbst leid?

Wäre alles nur wieder so wie am Anfang! Sie würden sich ja wieder in die
Arbeit versenken.



Der Druck steigt, die Motivation lässt nach
In dieser Phase verringern sich Motivation und Leistungsfähigkeit rasch.
Sie versuchen sich als Betroffene/r jedes Problem, und sei es noch so
schwierig, einfach zu erklären. Dafür braucht es Schuldige, und die sind
meistens rasch zur Hand.
Ob in der Partnerschaft oder am Arbeitsplatz: immer das gleiche Muster.
Wenn Herr oder Frau A nicht wären gäbe es viele der eigenen Probleme
nicht.



Ihre Interessen verflachen völlig
Es gibt jetzt nichts mehr, über das Sie sich ärgern können. Leider können
Sie sich aber auch über nichts mehr freuen. Sie fühlen sich einfach nur
unwohl, erschöpft und ausgelaugt.

Ihre Kontakte im Privatbereich, die Ihnen früher wichtig waren, werden im-
mer weniger. Der Grund dafür könnte auch sein, dass Sie gemieden wer-
den. Sie gelten als ein schwieriger Mensch und Gesprächspartner, dessen
Nähe man nicht unbedingt sucht.




                                                              AK Infoservice
Tiefe Zweifel kommen auf
     In dieser Phase werden die Zweifel an der eigenen Person immer stärker.
     Langsam beginnen sie alles infrage zu stellen: Es geht um Ihr Wertesys-
     tem, um Fragen in Ihrem Privatleben, um berufliche Entscheidungen, und
     liegen sie noch so lange zurück.

     Sie hinterfragen, zweifeln, hinterfragen, zweifeln … und finden keine Ant-
     worten.


      Begleitend zu diesen Phasen, die Möglichkeit besteht schon sehr früh,
      können unterschiedlichste psychosomatische Störungen auftreten.

      Als Beispiele seien angeführt:
      n Herz-/Kreislauferkrankungen
      n Magen-/Darmerkrankungen
      n Hauterkrankungen

     Durch die Tabuisierung von Burnout werden diese Erkrankungen oft mit
     ihrer wahren Ursache nicht im Zusammenhang gesehen.




10   AK Infoservice
4. WEN KANN BURNOUT TREffEN?

Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: jede und jeden.
Burnout kann entstehen, wenn man sich entscheidet, Ansprüchen aus
beruflichem oder privatem Umfeld unter allen Umständen genügen zu
müssen.

n   Es kann Sie als junge ArbeitnehmerInnen treffen, wenn Sie ganz mas-
    siv nach Anerkennung und Leistung streben. Sie wollten alles umset-
    zen, was Sie gelernt haben und beweisen, wozu Sie fähig sind. Aber
    war auch Ihr berufliches Umfeld für Ihr Engagement geeignet?

n Sie sind ein Mann im Alter von 40. Sie haben beruflich zu kämpfen und
    zu gewinnen gelernt. In Ihrer Familie ist eine Änderung eingetreten.
    Plötzlich und unerwartet wird von Ihnen mehr Engagement eingefor-
    dert. Ist das nun mit Ihrem Leben vereinbar oder hat das ganz einfach
    perfekt zu funktionieren und vereinbar zu sein?

n   Sie sind männlich oder weiblich und 50. Sie waren sich Ihres Arbeits-
    platzes immer sicher. Und jetzt: Ihr Unternehmen steht vor „struktu-
    rellen Veränderungen“. Sie stehen vor einem absoluten Neubeginn
    und müssen Ihre Leistungsfähigkeit täglich beweisen. Eine Alternative
    haben Sie nicht. Denken Sie doch an Kredite und Sorgepflichten.

n    Sie sind eine Frau von Mitte/Ende 30. Sie pendeln zwischen Kinder-
    versorgung, Schule, Arbeitsplatz, Herd, Waschmaschine, Bewältigung
    und Perfektion. Wir sprechen hier über die Realität, mit der Frauen in
    der Regel konfrontiert sind. Wie lange halten Sie diesem Druck noch
    stand?

n    Sie haben sich Ihr ganzes Leben bemüht. Nun können Sie eine Auf-
    gabe großartig bewältigen, haben durch Ihre Routine und Ihr Wissen
    auch ein wenig mehr Zeit zum Verschnaufen. Leider haben Sie Ihre
    Arbeit verloren: Junge KollegInnen mit besseren Voraussetzungen
    – sprich Qualifikationen – waren auf dem Arbeitsmarkt verfügbar. Und
    dann haben Sie noch sehr oft das Kostenargument gehört.



                                                             AK Infoservice   11
Wir könnten nun die Beispiele und den Kreislauf weiterdrehen. Egal wie
     weit. Es besteht bei Burnout immer der Begleitumstand, dass Sie irgend
     etwas irgendjemandem beweisen müssen. Damit ist Burnout eine Folge-
     erscheinung von fremdem oder selbst erzeugtem Druck.




1   AK Infoservice
5. WIE KöNNEN SIE SELBST AUf SICH ACHTEN
UND DAMIT gEgEN BURNOUT VORSORgEN?

Für die ArbeitnehmerInnen geht es um die Bereitschaft, sich mit schwie-
rigen Arbeitsbeziehungen auseinanderzusetzen. Dabei müssen sie sich
den daraus resultierenden Problemen und Folgen stellen.

 Sie sollten nicht versuchen, Burnout-Probleme auszusitzen!

 Letztlich geht es für die steirischen ArbeitnehmerInnen darum, sich auf
 Fragen zu konzentrieren, deren Veränderung sie selbst einleiten und
 mitbestimmen können.

 Ziel unserer Bestrebungen ist die Aufrechterhaltung ihrer körperlichen
 und geistigen Leistungsfähigkeit.




Haus der Arbeitsfähigkeit aus AUVA, Ausbildung SFK 4



                                                            AK Infoservice   1
Wir dürfen Ihnen hier einige Beispiele für eine sinnvolle Vorsorge anbie-
     ten:

     n Achten Sie auf ihre Zielsetzungen
     Gestalten Sie Ihre Zielvorgaben erreichbar. Brechen Sie Ihre Ziele auf Teil-
     ziele herunter und achten Sie auf eine ausgewogene Zeitplanung. Ambi-
     tioniert – nicht kühn!

     n Arbeit und Freizeit
     Versuchen Sie Ihre Arbeitszeiten tunlichst einzuhalten. Ihre Freizeitaktivi-
     täten sind keine Fortschreibung Ihrer Arbeitsaufgaben und sollten davon
     entkoppelt sein. Pflegen Sie in Ihrer Freizeit keine dem Beruf ähnlichen
     Interessen.

     n Familie und Freunde
     Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihre sozialen Kontakte. Setzen Sie
     damit einen bewussten Kontrapunkt zu Ihrer Arbeit. Verschieben Sie pri-
     vate Termine nicht: Das ist eine Frage der Wertigkeit.

     n Ihre Grenzen
     Zeigen Sie Ihre Grenzen! Halten Sie diese auch bewusst ein, denn nur
     dadurch kann Ihr Gegenüber erkennen, dass Ihnen diese wichtig sind.
     Haben Sie bestimmte Regeln vereinbart, dann gilt Gleiches wie für Ihre
     Grenzen. Sollte es Ihnen leichter fallen, dann versehen Sie Regelbrüche
     mit Sanktionen. Die Sanktion hat aber nur dann Sinn, wenn sie auch ein-
     gehalten wird.

     n Ihr Urlaub gehört ihnen!
     Sie brauchen in Ihrem Urlaub weder Laptop noch Handy. Versuchen Sie
     ohne Ihre Arbeitsbegleiter auszukommen, und gehen Sie regelmäßig auf
     Urlaub. Geben Sie sich selbst einen Rhythmus dafür vor, und halten Sie
     diesen ein.




1   AK Infoservice
Wenn heute in Führungsetagen von Unternehmen so oft von der Nach-
haltigkeit die Rede ist, dann wird es auch möglich sein, den Arbeitneh-
merInnen als wesentlichstem Baustein des Erfolgs ein anderes Bild als
das der Selbstausbeutung als erstrebenswert zu präsentieren.

Eine Gesellschaft, die sich mit Verhältnissen in Unternehmen abfindet, die
zu Burnout führen, ist weder verantwortungsbewusst und nachhaltig noch
ressourcenschonend, auf Dauer gesehen auch absolut unwirtschaftlich.




                                                             AK Infoservice   1
6. UNSER ANgEBOT füR SIE

     Wir sind gerne für Sie da und freuen uns über Ihr Interesse!

     Wir bieten ArbeitnehmerInnen:
     n Hilfe
     n Beratung
     n Information
     n Vertraulichkeit



     Wenn wir Sie unterstützen können, zögern Sie nicht:

     Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark
     Hans-Resel-Gasse 8–14, 8020 Graz

     OE Betriebsbetreuung/ArbeitnehmerInnenschutz
     Burnoutberatung

     Tel.: 057799-2494
     E-Mail: arbeitstechnik@akstmk.at
     Fax: 05 7799 2499




1   AK Infoservice
KAMMER FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE FÜR STEIERMARK
Graz, Hans-Resel-Gasse 8–14, 8020 Graz ☎ 05 7799-0 Fax 05 7799-2387
Auskünfte arbeits- und sozialrechtliche Fragen:         ☎ 05 7799-0               Fax 05 7799-2403
Auskünfte Wirtschaftspolitik und Statistik:             ☎ 05 7799-2555            Fax 05 7799-2528
Auskünfte zu Konsumentenschutzfragen:                   ☎ 05 7799-2555            Fax 05 7799-2521
Auskünfte in Bildungsangelegenheiten:                   ☎ 05 7799-2351            Fax 05 7799-2353
Auskünfte in Betriebsratsangelegenheiten
und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen:                   ☎ 05 7799-2448            Fax 05 7799-2499
AK-Jugendschutz:                                        ☎ 05 7799-2497            Fax 05 7799-2420
AK-Saalverwaltung:                                      ☎ 05 7799-2267            Fax 05 7799-2256
AK-Broschürenzentrum:                                   ☎ 05 7799-2296            Fax 05 7799-2223
Präsidialbüro/Presse:                                   ☎ 05 7799-2205            Fax 05 7799-2232
Marketing und Kommunikation:                            ☎ 05 7799-2234            Fax 05 7799-2223

AUSSENSTELLEN
8600 Bruck/Mur, Schillerstraße 22                       ☎ 05 7799-3100            Fax 05 7799-3109
8530 Deutschlandsberg, Rathausgasse 3                   ☎ 05 7799-3200            Fax 05 7799-3209
8330 Feldbach, Ringstraße 5                             ☎ 05 7799-3300            Fax 05 7799-3309
8280 Fürstenfeld, Hauptplatz 12                         ☎ 05 7799-3400            Fax 05 7799-3409
8230 Hartberg, Ressavarstraße 16                        ☎ 05 7799-3500            Fax 05 7799-3509
8750 Judenburg, Kaserngasse 22                          ☎ 05 7799-3600            Fax 05 7799-3609
8720 Knittelfeld, Hans-Resel-Gasse 2                    ☎ 05 7799-3700            Fax 05 7799-3709
8430 Leibnitz, Karl-Morre-Straße 6                      ☎ 05 7799-3800            Fax 05 7799-3809
8701 Leoben, Buchmüllerplatz 2                          ☎ 05 7799-3900            Fax 05 7799-3909
8940 Liezen, Ausseer Straße 42                          ☎ 05 7799-4000            Fax 05 7799-4009
8850 Murau, Bundesstraße 7                              ☎ 05 7799-4100            Fax 05 7799-4109
8680 Mürzzuschlag, Bleckmanngasse 8                     ☎ 05 7799-4200            Fax 05 7799-4209
8570 Voitsberg, Schillerstraße 4                        ☎ 05 7799-4300            Fax 05 7799-4309
8160 Weiz, Birkfelder Straße 22                         ☎ 05 7799-4400            Fax 05 7799-4409

AK-VOLKSHOCHSCHULE
Hans-Resel-Gasse 6, 8020 Graz                           ☎ 05 7799-5000            Fax 05 7799-5009

OTTO-MÖBES-AKADEMIE
Stiftingtalstraße 240                                   ☎ 05 7799-6000            Fax 05 7799-6009



           SIE KÖNNEN SICH AUCH AN IHRE GEWERKSCHAFT WENDEN!

                          Stand: März 2008, Medieninhaber und Herausgeber:
                      Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark, 8020 Graz,
                                         Hans-Resel-Gasse 8–14

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Arbeitskammer Burnout2008

  • 1. BURNOUT TABUTHEMA AUF DEM ARBEITSMARKT Wenn deine Kraft zu Ende geht Hilfe • Information • Beratung für ArbeitnehmerInnen KAMMER FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE FÜR STEIERMARK
  • 2. Burnout ist ein Alarmzeichen. Immer mehr ArbeitnehmerInnen fühlen sich dem zunehmenden Druck am Arbeitsplatz nicht mehr gewachsen. Diese Broschüre setzt sich auf vielfältige Weise mit diesem Phänomen der neuen Arbeitswelt auseinander und gibt Informationen über Entstehung von Burnout und den Umgang damit. Darüber hinausgehende Hilfe und Beratung ergänzen ab sofort das Dienstleistungsangebot der steirischen Arbeiterkammer. Ihr Walter Rotschädl AK-Präsident
  • 3. BURNOUT Autor: OE Betriebsbetreuung und ArbeitnehmerInnenschutz Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark Stand: März 2008
  • 5. INHALTSVERZEICHNIS 1. Daten zu Ihrer Information 5 2. Wie kann Burnout entstehen? 6 3. Burnout verläuft in Phasen 7 4. Wen kann Burnout treffen? 11 5. Wie können Sie selbst auf sich achten und damit gegen Burnout vorsorgen? 13 6. Unser Angebot für Sie 16 AK Infoservice
  • 7. 1. DATEN ZU IHRER INfORMATION Derzeit vergeht in Österreich kaum eine Woche, in der nicht in einer Ta- geszeitung oder in einem Wochenmagazin das Thema Burnout beleuchtet wird. Ist das wirklich so wichtig? werden Sie fragen. Wir meinen „JA“ , da viele ArbeitnehmerInnen zu den Betroffenen gezählt werden müssen. Vielleicht gehören auch Sie dazu, haben sich bis heute aber nicht getraut, für sich aktiv zu werden? Damit sind Sie in unserer Gesellschaft leider nicht allein. In Summe stehen Österreichs ArbeitnehmerInnen ihren Unternehmen an rund 2 Millionen Krankenstandstagen pro Jahr wegen seelisch stressbe- dingter Ursachen nicht zur Verfügung. Ein hoher Stressfaktor ist bei rund 2/3 aller Leiden (auch für ihr zukünftiges Leben) mitverantwortlich. Für den Bereich der Europäischen Union und ihre Erwerbsbevölkerung dürfen folgende Zahlen als gesichert angenommen werden: n 7% der gesamten Berufsbevölkerung sind Burnout-Betroffene n 16% müssen als akut gefährdet eingestuft werden n 25% sind dem Kreis der chronisch müden, erschöpften Personen zuzuzählen. Das Auftreten von Burnout wird wahrscheinlicher, wenn zwischen den An- forderungen eines Arbeitsplatzes und dem Menschen, der ihnen genügen soll, eine Kluft entsteht und diese noch anwächst. Das Anwachsen dieser Kluft kann vielfältige Ursachen haben. Eine wesentliche Ursache liegt in einem Arbeitsplatz, der menschliche Werte zugunsten wirtschaftlicher in den Hintergrund rückt. AK Infoservice
  • 8. 2. WIE KANN BURNOUT ENTSTEHEN? Es geht zuerst um die Kluft zwischen den Anforderungen eines Arbeits- platzes und um den Menschen, der ihn ausfüllt. Wird diese Kluft zu groß, kann es zu einer Arbeitsüberlastung kommen. Diese Überlastung bedeutet, dass n zu viel Arbeit n in zu wenig Zeit n mit zu geringem Mitteleinsatz zu erledigen ist. Die Überlastung aus der Arbeit nimmt dabei mit ihrer Bewältigungsgeschwindigkeit zu. Eine weitere Möglichkeit für eine Kluft ist gegeben, wenn über die eigene Arbeit keine oder nur mangelhafte Kontrolle besteht. Wenn Sie bereit sind, Verantwortung für Ihre Arbeit zu übernehmen, dann sind starre Kontroll- mechanismen ein schlechtes Vorzeichen für Ihre Bestrebungen. Für Sie übersetzt bedeuten solche Strukturen, dass man Ihnen wenig an Eigenin- itiative und Spielraum zugesteht. Eine dritte Kluft liegt in einem Mangel an Anerkennung und ist ein we- sentliches und entscheidendes Kriterium für die Entstehung von Burnout. Oder haben Sie sich schon jemals zu heftig gelobt gefühlt ? Diese Anerkennung ist eine Form der Belohnung, deren Bedeutung leider viel zu gering geschätzt wird! Belohnung ist keine Einbahnstraße: Wann haben Sie KollegInnen zuletzt wegen deren fachlicher Leistung gelobt? AK Infoservice
  • 9. 3. BURNOUT VERLäUfT IN PHASEN Als ein mögliches Ablaufschema dürfen wir Ihnen einen Zyklus grafisch darstellen. Der Weg von der anfänglichen Überforderungbis zur völligen Erschöpfung kann Jahre dauern, mitunter aber auch in wenigen Monaten vollzogen sein. Der Burnout-Zyklus nach Freudenberger/North Die Erschöpfung schleicht sich in den Menschen ein. Sie kommt meist ganz unauffällig, viele von uns haben die Warnsymptome der Anfangs- phase schon einmal oder auch öfter durchlebt. Haben einen Ausgang aus AK Infoservice
  • 10. der Anfangsphase gefunden oder sind den Weg in die nächste Phase ge- gangen. Manchmal werden auch Phasen übersprungen, und es geht dann wieder zurück. Aber das funktioniert nicht immer! Die Erschöpfung kann zum ernsten Problem werden. Sichern Sie sich Un- terstützung! Die Phasen haben mitunter ganz charakteristische Merkmale. Zu Beginn Wir spüren oft ein starkes Engagement für berufliche Ziele. Wir verbringen viel Zeit an unseren Arbeitsplätzen, sprechen oft auch noch in der Freizeit über unsere Leistungen. Wir arbeiten vielleicht an Projekten, nehmen Ar- beit sogar nach Hause mit. In der Arbeitswelt sind diese Tugenden erwünscht, gelten als äußerst po- sitiv. Der Schwung lässt nach Abschnittsweise wird unsere Arbeit beschwerlicher. Wir spüren, dass Auf- gaben gar keinen Spaß machen, und fühlen uns lustlos. Aber nicht immer, nur hie und da. Abb: Ursachentriade Auch in Familie, Partnerschaft und Freundeskreis schalten wir zurück. Treffen empfinden wir erstmals als mühevoll. AK Infoservice
  • 11. Was passiert mit mir? Auf der Suche nach der Schuld! Mit sich allein, können Sie sich ja durchaus eingestehen, das vieles in der Arbeit nicht mehr so gut wie früher läuft. Und immer wieder kommen die Fragen nach dem Warum. Änderungen bei sich oder anderen, bei KollegInnen oder in der Familie, im Freundeskreis werden bewertet. Irgendwo muss ja die Schuld dafür zu finden sein. Sie sind auf der Suche und haben mitunter auch Lösungen parat. Vielleicht stoßen Sie andere in dieser Phase mit Ihrer aggressiven Art vor den Kopf oder sind einfach traurig und tun sich selbst leid? Wäre alles nur wieder so wie am Anfang! Sie würden sich ja wieder in die Arbeit versenken. Der Druck steigt, die Motivation lässt nach In dieser Phase verringern sich Motivation und Leistungsfähigkeit rasch. Sie versuchen sich als Betroffene/r jedes Problem, und sei es noch so schwierig, einfach zu erklären. Dafür braucht es Schuldige, und die sind meistens rasch zur Hand. Ob in der Partnerschaft oder am Arbeitsplatz: immer das gleiche Muster. Wenn Herr oder Frau A nicht wären gäbe es viele der eigenen Probleme nicht. Ihre Interessen verflachen völlig Es gibt jetzt nichts mehr, über das Sie sich ärgern können. Leider können Sie sich aber auch über nichts mehr freuen. Sie fühlen sich einfach nur unwohl, erschöpft und ausgelaugt. Ihre Kontakte im Privatbereich, die Ihnen früher wichtig waren, werden im- mer weniger. Der Grund dafür könnte auch sein, dass Sie gemieden wer- den. Sie gelten als ein schwieriger Mensch und Gesprächspartner, dessen Nähe man nicht unbedingt sucht. AK Infoservice
  • 12. Tiefe Zweifel kommen auf In dieser Phase werden die Zweifel an der eigenen Person immer stärker. Langsam beginnen sie alles infrage zu stellen: Es geht um Ihr Wertesys- tem, um Fragen in Ihrem Privatleben, um berufliche Entscheidungen, und liegen sie noch so lange zurück. Sie hinterfragen, zweifeln, hinterfragen, zweifeln … und finden keine Ant- worten. Begleitend zu diesen Phasen, die Möglichkeit besteht schon sehr früh, können unterschiedlichste psychosomatische Störungen auftreten. Als Beispiele seien angeführt: n Herz-/Kreislauferkrankungen n Magen-/Darmerkrankungen n Hauterkrankungen Durch die Tabuisierung von Burnout werden diese Erkrankungen oft mit ihrer wahren Ursache nicht im Zusammenhang gesehen. 10 AK Infoservice
  • 13. 4. WEN KANN BURNOUT TREffEN? Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: jede und jeden. Burnout kann entstehen, wenn man sich entscheidet, Ansprüchen aus beruflichem oder privatem Umfeld unter allen Umständen genügen zu müssen. n Es kann Sie als junge ArbeitnehmerInnen treffen, wenn Sie ganz mas- siv nach Anerkennung und Leistung streben. Sie wollten alles umset- zen, was Sie gelernt haben und beweisen, wozu Sie fähig sind. Aber war auch Ihr berufliches Umfeld für Ihr Engagement geeignet? n Sie sind ein Mann im Alter von 40. Sie haben beruflich zu kämpfen und zu gewinnen gelernt. In Ihrer Familie ist eine Änderung eingetreten. Plötzlich und unerwartet wird von Ihnen mehr Engagement eingefor- dert. Ist das nun mit Ihrem Leben vereinbar oder hat das ganz einfach perfekt zu funktionieren und vereinbar zu sein? n Sie sind männlich oder weiblich und 50. Sie waren sich Ihres Arbeits- platzes immer sicher. Und jetzt: Ihr Unternehmen steht vor „struktu- rellen Veränderungen“. Sie stehen vor einem absoluten Neubeginn und müssen Ihre Leistungsfähigkeit täglich beweisen. Eine Alternative haben Sie nicht. Denken Sie doch an Kredite und Sorgepflichten. n Sie sind eine Frau von Mitte/Ende 30. Sie pendeln zwischen Kinder- versorgung, Schule, Arbeitsplatz, Herd, Waschmaschine, Bewältigung und Perfektion. Wir sprechen hier über die Realität, mit der Frauen in der Regel konfrontiert sind. Wie lange halten Sie diesem Druck noch stand? n Sie haben sich Ihr ganzes Leben bemüht. Nun können Sie eine Auf- gabe großartig bewältigen, haben durch Ihre Routine und Ihr Wissen auch ein wenig mehr Zeit zum Verschnaufen. Leider haben Sie Ihre Arbeit verloren: Junge KollegInnen mit besseren Voraussetzungen – sprich Qualifikationen – waren auf dem Arbeitsmarkt verfügbar. Und dann haben Sie noch sehr oft das Kostenargument gehört. AK Infoservice 11
  • 14. Wir könnten nun die Beispiele und den Kreislauf weiterdrehen. Egal wie weit. Es besteht bei Burnout immer der Begleitumstand, dass Sie irgend etwas irgendjemandem beweisen müssen. Damit ist Burnout eine Folge- erscheinung von fremdem oder selbst erzeugtem Druck. 1 AK Infoservice
  • 15. 5. WIE KöNNEN SIE SELBST AUf SICH ACHTEN UND DAMIT gEgEN BURNOUT VORSORgEN? Für die ArbeitnehmerInnen geht es um die Bereitschaft, sich mit schwie- rigen Arbeitsbeziehungen auseinanderzusetzen. Dabei müssen sie sich den daraus resultierenden Problemen und Folgen stellen. Sie sollten nicht versuchen, Burnout-Probleme auszusitzen! Letztlich geht es für die steirischen ArbeitnehmerInnen darum, sich auf Fragen zu konzentrieren, deren Veränderung sie selbst einleiten und mitbestimmen können. Ziel unserer Bestrebungen ist die Aufrechterhaltung ihrer körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Haus der Arbeitsfähigkeit aus AUVA, Ausbildung SFK 4 AK Infoservice 1
  • 16. Wir dürfen Ihnen hier einige Beispiele für eine sinnvolle Vorsorge anbie- ten: n Achten Sie auf ihre Zielsetzungen Gestalten Sie Ihre Zielvorgaben erreichbar. Brechen Sie Ihre Ziele auf Teil- ziele herunter und achten Sie auf eine ausgewogene Zeitplanung. Ambi- tioniert – nicht kühn! n Arbeit und Freizeit Versuchen Sie Ihre Arbeitszeiten tunlichst einzuhalten. Ihre Freizeitaktivi- täten sind keine Fortschreibung Ihrer Arbeitsaufgaben und sollten davon entkoppelt sein. Pflegen Sie in Ihrer Freizeit keine dem Beruf ähnlichen Interessen. n Familie und Freunde Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihre sozialen Kontakte. Setzen Sie damit einen bewussten Kontrapunkt zu Ihrer Arbeit. Verschieben Sie pri- vate Termine nicht: Das ist eine Frage der Wertigkeit. n Ihre Grenzen Zeigen Sie Ihre Grenzen! Halten Sie diese auch bewusst ein, denn nur dadurch kann Ihr Gegenüber erkennen, dass Ihnen diese wichtig sind. Haben Sie bestimmte Regeln vereinbart, dann gilt Gleiches wie für Ihre Grenzen. Sollte es Ihnen leichter fallen, dann versehen Sie Regelbrüche mit Sanktionen. Die Sanktion hat aber nur dann Sinn, wenn sie auch ein- gehalten wird. n Ihr Urlaub gehört ihnen! Sie brauchen in Ihrem Urlaub weder Laptop noch Handy. Versuchen Sie ohne Ihre Arbeitsbegleiter auszukommen, und gehen Sie regelmäßig auf Urlaub. Geben Sie sich selbst einen Rhythmus dafür vor, und halten Sie diesen ein. 1 AK Infoservice
  • 17. Wenn heute in Führungsetagen von Unternehmen so oft von der Nach- haltigkeit die Rede ist, dann wird es auch möglich sein, den Arbeitneh- merInnen als wesentlichstem Baustein des Erfolgs ein anderes Bild als das der Selbstausbeutung als erstrebenswert zu präsentieren. Eine Gesellschaft, die sich mit Verhältnissen in Unternehmen abfindet, die zu Burnout führen, ist weder verantwortungsbewusst und nachhaltig noch ressourcenschonend, auf Dauer gesehen auch absolut unwirtschaftlich. AK Infoservice 1
  • 18. 6. UNSER ANgEBOT füR SIE Wir sind gerne für Sie da und freuen uns über Ihr Interesse! Wir bieten ArbeitnehmerInnen: n Hilfe n Beratung n Information n Vertraulichkeit Wenn wir Sie unterstützen können, zögern Sie nicht: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark Hans-Resel-Gasse 8–14, 8020 Graz OE Betriebsbetreuung/ArbeitnehmerInnenschutz Burnoutberatung Tel.: 057799-2494 E-Mail: arbeitstechnik@akstmk.at Fax: 05 7799 2499 1 AK Infoservice
  • 19.
  • 20. KAMMER FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE FÜR STEIERMARK Graz, Hans-Resel-Gasse 8–14, 8020 Graz ☎ 05 7799-0 Fax 05 7799-2387 Auskünfte arbeits- und sozialrechtliche Fragen: ☎ 05 7799-0 Fax 05 7799-2403 Auskünfte Wirtschaftspolitik und Statistik: ☎ 05 7799-2555 Fax 05 7799-2528 Auskünfte zu Konsumentenschutzfragen: ☎ 05 7799-2555 Fax 05 7799-2521 Auskünfte in Bildungsangelegenheiten: ☎ 05 7799-2351 Fax 05 7799-2353 Auskünfte in Betriebsratsangelegenheiten und in ArbeitnehmerInnenschutzfragen: ☎ 05 7799-2448 Fax 05 7799-2499 AK-Jugendschutz: ☎ 05 7799-2497 Fax 05 7799-2420 AK-Saalverwaltung: ☎ 05 7799-2267 Fax 05 7799-2256 AK-Broschürenzentrum: ☎ 05 7799-2296 Fax 05 7799-2223 Präsidialbüro/Presse: ☎ 05 7799-2205 Fax 05 7799-2232 Marketing und Kommunikation: ☎ 05 7799-2234 Fax 05 7799-2223 AUSSENSTELLEN 8600 Bruck/Mur, Schillerstraße 22 ☎ 05 7799-3100 Fax 05 7799-3109 8530 Deutschlandsberg, Rathausgasse 3 ☎ 05 7799-3200 Fax 05 7799-3209 8330 Feldbach, Ringstraße 5 ☎ 05 7799-3300 Fax 05 7799-3309 8280 Fürstenfeld, Hauptplatz 12 ☎ 05 7799-3400 Fax 05 7799-3409 8230 Hartberg, Ressavarstraße 16 ☎ 05 7799-3500 Fax 05 7799-3509 8750 Judenburg, Kaserngasse 22 ☎ 05 7799-3600 Fax 05 7799-3609 8720 Knittelfeld, Hans-Resel-Gasse 2 ☎ 05 7799-3700 Fax 05 7799-3709 8430 Leibnitz, Karl-Morre-Straße 6 ☎ 05 7799-3800 Fax 05 7799-3809 8701 Leoben, Buchmüllerplatz 2 ☎ 05 7799-3900 Fax 05 7799-3909 8940 Liezen, Ausseer Straße 42 ☎ 05 7799-4000 Fax 05 7799-4009 8850 Murau, Bundesstraße 7 ☎ 05 7799-4100 Fax 05 7799-4109 8680 Mürzzuschlag, Bleckmanngasse 8 ☎ 05 7799-4200 Fax 05 7799-4209 8570 Voitsberg, Schillerstraße 4 ☎ 05 7799-4300 Fax 05 7799-4309 8160 Weiz, Birkfelder Straße 22 ☎ 05 7799-4400 Fax 05 7799-4409 AK-VOLKSHOCHSCHULE Hans-Resel-Gasse 6, 8020 Graz ☎ 05 7799-5000 Fax 05 7799-5009 OTTO-MÖBES-AKADEMIE Stiftingtalstraße 240 ☎ 05 7799-6000 Fax 05 7799-6009 SIE KÖNNEN SICH AUCH AN IHRE GEWERKSCHAFT WENDEN! Stand: März 2008, Medieninhaber und Herausgeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark, 8020 Graz, Hans-Resel-Gasse 8–14