Was verdienen Absolventen beim Berufseinstieg in der Lebensmittelwirtschaft? So mancher kommt ins Grübeln, wenn es um die große, berüchtigte Frage „Was kann und darf
ich verlangen?“ geht. Deshalb ist es wichtig, sich im Vorfeld der Bewerbung, spätestens jedoch vor dem Vorstellungsgespräch, Klarheit zu verschaffen.
3. EINSTIEGSGEHALT
Was verdienen Absolventen beim Berufsein-
stieg in der Lebensmittelwirtschaft? So man-
cher kommt ins Grübeln, wenn es um die
große, berüchtigte Frage „Was kann und darf
ich verlangen?“ geht. Deshalb ist es wichtig,
sich im Vorfeld der Bewerbung, spätestens
jedoch vor dem Vorstellungsgespräch, Klarheit
zu verschaffen. Wie hoch ein durchschnittli-
ches Brutto-Jahresgehalt für Berufseinsteiger
in der Lebensmittelbranche aussieht, hängt
von vielfältigen Faktoren ab, wie etwa Branche,
Funktionsbereich, Unternehmensgröße und
Region ab. Wer gut informiert ist, kann sich und
den ausgeschriebenen Job besser einschätzen
und damit selbstbewusster im Bewerbungsge-
spräch auftreten.
Mit den aktuellen Ergebnissen legt foodjobs.de
fundierte Aussagen über die Einstiegsgehälter
in der Lebensmittelwirtschaft vor und bietet
damit eine wichtige Hilfestellung für all dieje-
nigen, die in die Lebensmittelwirtschaft ein-
steigen möchten. Die Online-Umfrage basiert
auf der Befragung von1.371 Berufseinsteigern
und Young Professionals, die im Zeitraum vom
15.06.2015 bis zum 31.08.2016 geantwortet
haben.
WISSEN, WAS MAN VERLANGEN KANN
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4. MÄNNER ERHALTEN 9% MEHR GEHALT - FRAUEN HOLEN AUF
FRAUEN VS. MÄNNER
DAS DURCHSCHNITTLICHE EINSTIEGSGEHALT
EINSTIEGSGEHALT
Das durchschnittliche Jahres-Bruttogehalt, inkl. Weihnachts- und Urlaubsgeld, beträgt für Be-
rufseinsteiger in der Lebensmittelbranche 36.000 €. Das Durchschnittsgehalt wird durch den
Median ausgedrückt und bedeutet, dass die eine Hälfte unter und die andere Hälfte über dem
Durchschnittswert liegt.
Leider gibt es immer noch einen Unterschied
zwischen den Einstiegsgehältern von Män-
nern und Frauen, auch wenn die Frauen auf-
holen. Über die letzten drei Jahre gerechnet,
beziehen Frauen ein Durchschnittsjahresge-
halt von 35.000 €, Männer dagegen 38.000 €.
Vermutlich spielt hier das Auftreten im
Einstellungsgespräch eine Rolle. Insbeson-
dere Frauen messen häufig der Aufgabe und
dem Arbeitsklima einen höheren Wert bei
und verkaufen sich oft unter Wert. Während
Männer offensiver und risikofreudiger in die
Verhandlungen gehen.
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5. JOBSUCHE
WIE LANGE DAUERT DIE JOBSUCHE NACH DEM ABSCHLUSS? WIE ERGATTERT EIN ABSOLVENT DEN EINSTIEGSJOB?
Mit dem demografischen Wandel setzt sich
der War of Talents fort. So verwundert es
nicht, dass Unternehmen sich ihren Nach-
wuchs noch während des Studiums sichern.
Immerhin finden 46% sofort nach dem Ab-
schluss einen Job und weitere 43% innerhalb
eines halben Jahres.
Es zahlt sich aus, wenn man sich bereits
während des Studiums nach potentiellen
Arbeitgebern umschaut und frühzeitig mit der
Bewerbungsphase startet.
Praktika führen nicht zu einem höheren Ge-
halt, sie sind aber oft Türöffner in das Lieb-
lingsunternehmen. 46% der Berufseinsteiger
gaben an, dass sie durch ihre Tätigkeit als
Praktikant oder Werkstudent übernommen
wurden.
Zudem zeigen die Ergebnisse, dass man
sein Glück selbst in die Hand nehmen sollte,
denn Eigeninitiative kommt noch vor dem
guten Notendurchschnitt und dem eigenen
Netzwerk.
KEIN LANGES SUCHEN NACH DEM ABSCHLUSS DER ERSTKONTAKT IST OFT ENTSCHEIDEND
Als Dauer der Jobsuche wird die Zeit vom Studienab-
schluss bis zum Berufseinstieg definiert, auch wenn
die Bewerbungsphase schon vorher begonnen hat.
DAUER DER JOBSUCHE
Als Dauer der Jobsuche wird die Zeit vom
Studienabschluss bis zum Berufseinstieg
definiert, auch wenn die Bewerbungsphase
schon vorher begonnen hat.
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6. ABSCHLUSS
INSTITUTION
STUDIENGANG
BEWERBERPROFIL
Die beste Investition ist die in die eigene Aus-
bildung. Wer nach dem Bachelor-Abschluss
noch den Master macht steigt mit überdurch-
schnittlichem Jahresgehalt ein. Positiv auf das
Einstiegsniveau des Gehaltes wirken sich Be-
rufs- und Auslandserfahrung aus. Besonders
belohnt werden „sehr gute Englischkenntnisse“:
Das durchschnittliche Brutto-Jahresgehalt mit
dieser Zusatzqualifikation fällt mit 38.300 Euro
überdurchschnittlich hoch aus.
Glaubte man, dass Absolventen der BWL
bzw. Wirtschaftswissenschaften die besten
Verdienstaussichten beim ersten Job ha-
ben, so liegt man falsch. Mittlerweile dreht
sich das Blatt und die Lebensmitteltechno-
logen bringen die höheren Einstiegsgehälter
nach Hause. Auch wenn Ökotrophologen
noch das Schlusslicht bilden, so liegt das
Durchschnittsgehalt genauso wie bei den
Lebensmitteltechnologen um 4% höher als
im Vorjahr.
LEBENSMITTELTECHNOLOGEN MIT DEM HÖCHSTEN
EINSTIEGSGEHALT
FACHHOCHSCHULEN GENAUSO GUT WIE UNIVERSITÄTEN
MOLKEREIBRANCHE WEITERHIN MIT TOP EINSTIEGSGEHALT
Große Unterschiede ergeben sich bei der Vergütung der Berufseinsteiger abhängig von der
Branche der Lebensmittelindustrie. Hier steht die Milch- und Molkereiwirtschaft weiterhin als
Top-Branche für den Berufseinstieg ganz oben und bietet die besten Zukunftsaussichten.
GEHÄLTER NACH BRANCHEN
MILCH DIE VERGÜTUNGSKURVEN
Flache Kurven und große Spannen der
Gruppe „50% aller Gehälter“ deuten auf
eine große Streuung hin und damit auf
einen größeren Handlungsspielraum bei
der Gehaltsverhandlung.
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8. PRODUKTION & TECHNIK
FEINKOST
FLEISCH
TOP EINSTIEGSGEHALT IN PRODUKTION & TECHNIK
GEHÄLTER NACH
FUNKTIONSBEREICHEN
In der Studie wird deutlich, dass die beein-
flussenden Faktoren für die Höhe des Ein-
stiegsgehaltes Branche, Funktionsbereich,
Unternehmensgröße und Standort sind.
Das höchste Gehalt erzielen Berufseinsteiger
im Funktionsbereich Produktion und Technik.
Insbesondere in der Technik sind Einstiegs-
gehälter von über 40.000 € keine Seltenheit.
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9. FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
MARKETING & VERTRIEB
QM & QS
HOHE GEHÄLTER IN GROßUNTERNEHMEN
GEHÄLTER NACH
UNTERNEHMENSGRÖßE
Großunternehmen zahlen bekanntermaßen am meisten. Im Vergleich zum Vorjahr jedoch grei-
fen Kleinunternehmen tiefer in die Hosentaschen (6% mehr) und halten mittlerweile mit den
mittleren Unternehmen mit, um sich den Nachwuchs zu sichern.
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10. Für folgende Bundesländer konnten aufgrund
der ausreichend Anzahl an Teilnehmern das
durchschnittliche Jahresgehalt (brutto) er-
mittelt werden. Das Nord-Süd-Gefälle der
Gehälter beginnt schon beim Einstiegsgehalt.
Auffällig bei den Regionen ist das niedrige
Gehaltsniveau im Osten. Unternehmen in
Ostdeutschland müssen eine große Schippe
drauflegen, wenn sie im Kampf um den Nach-
wuchs mithalten möchte.
• Baden-Württemberg.....
• Bayern...........................
• Hamburg/Bremen..........
• Hessen..........................
• Niedersachsen..............
• NRW..............................
GEHÄLTER NACH REGION FAZIT
39.000 €
37.700 €
36.650 €
36.400 €
36.000 €
35.500 €
Die messbaren Einflussfaktoren von Sei-
ten des Unternehmens und des Bewerbers
helfen den Verhandlungsrahmen abzuste-
cken, das bringt zusätzliche Sicherheit und
stärkt das Selbstbewusstsein in der Gehalts-
verhandlung. Sicheres und authentisches
Auftreten sind im entscheidenden Moment
ausschlaggebend, um den Wunschjob zu
bekommen. Wenn dazu noch die Chemie
stimmt, steht dem Berufseinstieg bei ange-
messenem Gehalt nichts mehr im Wege.
Was muss man denn tun, um in der Le-
bensmittelwirtschaft mehr als das Durch-
schnittsgehalt zu verdienen? Eigentlich ist
es gar nicht so schwierig, um mit Hilfe der
untersuchten Faktoren die bestmöglichen
Voraussetzungen zu schaffen. Eindeutig ist,
dass der Studienabschluss eine Rolle für die
Höhe des Einstiegsgehaltes spielt. Aktuell
beziffert sich in der foodjobs.de-Studie der
Unterschied beim durchschnittlichen Brut-
to-Jahresgehalt auf 3.900 € zwischen einem
Abschluss mit Master und einem mit Bache-
lor. Ähnlich positiv wirkt sich die Studienwahl
aus, so führen Absolventen der Lebensmit-
teltechnologie und der Wirtschaftswissen-
schaften das Gehaltsranking an, während die
Ökotrophologen weiterhin das Schlusslicht
unter den Akademikern bilden. Praxiserfah-
rung im Zusammenspiel mit Auslandserfah-
rung und sehr guten Englischkenntnissen
geben Bewerbern dann deutlich mehr Ver-
handlungsspielraum.
Ein großer Erfolgsfaktor ist das frühe Kennen-
lernen des zukünftigen Arbeitgebers bereits
während des Studiums. Für fast die Hälfte
der Befragten, 46%, ist die Tätigkeit als Prak-
tikant oder Werkstudent der direkte Einstieg
in den Beruf. Dieser Einstieg scheint unkom-
pliziert und deutlich entspannter.
Auch wenn nicht alles nach Plan läuft, so
sollte man seine groben Ziele und Werte
kennen und nicht aus den Augen verlieren.
Überdurchschnittliche Jahresgehälter von
mehr als 36.000 € werden in Großunterneh-
men mit mehr als 500 Mitarbeiter gezahlt.
Doch nicht jeder fühlt sich in den Strukturen
eines Großunternehmens wohl und bevorzugt
eher eine flache Hierarchie mit schnellen
Entscheidungswegen und einem umfassen-
deren Aufgabenbereich. Denn Geld ist nicht
alles – Zufriedenheit und Spaß bei der Arbeit
sollten im Leben eine ebenso große Rolle
spielen.
Die Ergebnisse über das Einstiegsgehalt in
der Lebensmittelbranche erhalten Sie auch
auf www.foodjobs.de unter www.foodjobs.de/
Einstiegsgehalt-in-der-Lebensmittelbranche.
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11. In der Rubrik „Einstiegsgehalt“ auf foodjobs.de können Sie die Inhalte der Studie jederzeit
abrufen:
http://www.foodjobs.de/Einstiegsgehalt-in-der-Lebensmittelbranche
Das Infochart zur Studie steht für Sie unter der gleichen URL kostenlos zum Download bereit.
Zielgruppe: Berufseinsteiger und Young Professionals in der Lebensmittelwirtschaft
Anzahl der Teilnehmer: 1.371 Personen
Zeitraum: 15.06.2015 bis zum 31.08.2016
An der Online-Umfrage kann jederzeit teilgenommen werden unter
https://de.surveymonkey.com/r/foodjobs-Umfrage-Einstiegsgehalt.
Leitung Bianca Burmester
Redaktion Martina Seefeld
Gestaltung Caroline Schugt
Konzeption/Auswertung Stefanie Schindler
foodjobs GmbH
Kaarster Weg 19
40547 Düsseldorf
info@foodjobs.de
www.foodjobs.de
PROJEKTTEAM
STUDIENINHALTE UND INFOGRAFIK
DATEN ZUR STUDIE
ÜBER DIE STUDIE
FOODJOBS.DE IST DAS JOBPORTAL DER LEBENSMITTELBRANCHE
Für Lebensmitteltechnologen und Lebensmitteltechniker, Ökotrophologen, Marketeers und
Sales Talenten bietet foodjobs.de den passenden Job, um in der Foodbranche richtig durch-
zustarten oder sich weiterzuentwickeln.
Neben Jobs findest Du auf foodjobs.de Karrierewege, Gehälterstudien und konkrete Tipps,
um so für den optimalen Durchblick in der Lebensmittelindustrie zu sorgen.
Funktionsbereiche: Produktion, Technik, Forschung & Entwicklung, Qualitätssicherung /
Qualitätsmanagement, Marketing, Sales, Einkauf
Mit dem Know How in sämtlichen Branchen wie Milch/Mopro, Fleisch, Süßwaren, Backwaren,
Feinkost und Food Ingredients ist foodjobs.de für Unternehmen die lebensmittelspezifische
Jobbörse für gezielte Personalsuche und Employer Branding.
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