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Museum
Wiesbaden

Vorschau

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Alfred Weigle Stiftung
Wiesbaden

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Ausstellungskalender

David Novros noch bis 12 Jan 2014
David Hockney noch bis 19 Jan 2014
Nanna noch bis 26 Jan 2014
Wols noch bis 26 Jan 2014
Joos van de Plas noch bis 23 Feb 2014
Jerry Zeniuk 31 Jan—27 Apr 2014 S. 4
Horizont Jawlensky 14 Feb—1 Jun 2014 S. 6
Wasser 10 Mär—6 Apr 2014 S. 10
Stefan Muntwyler 23 Mär—25 Mai 2014 S. 11

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Projektraum
Sabrina Haunsperg
Mär 2014
Helga Schmidhuber
Jun 2014
Jan Wawrzyniak
Okt 2014

Paradiesvögel 25 Mai—16 Nov 2014 S.12
Albert Oehlen 21 Jun—21 Sep 2014 S.16
Ludwig Knaus 27 Jun—2 Nov 2014 S. 18
Karl Otto Götz 11 Jul—12 Okt 2014 S. 20
Sand 18 Jul 2014—18 Jan 2015 S. 22
Goethe — Faust — Beckmann 3 Okt 2014—18 Jan 2015 S. 23
Fred Sandback 28 Nov 2014—22 Feb 2015 S. 26

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Jerry Zeniuk
Paintings: Not for your living room
31 Jan—27 Apr 2014

Jerry Zeniuk, geboren 1945 in Bardowick bei Lüneburg,
zählt zu den wichtigsten Vertretern der so genannten
elementaren oder essentiellen Malerei.
1950 wandert die Familie in die USA nach Colorado
aus. Nach einem Studium an der University of Boulder,
Colorado, zieht Jerry Zeniuk 1969 nach New York. Seine
Auseinandersetzung mit der amerikanischen Malerei der
1960er- und 1970er-Jahre lässt ihn nach frühen monochromen Arbeiten in Enkaustik-Technik bald den vordergründigen „Farbvorhang“ aufreißen und die Farbschichten
aufdecken. Zunächst als kleinteilige, camouflage-artige
Muster gesetzt, breiten sich seine Farbflächen stetig weiter
aus, werden intensiver, die Farben gewinnen an Kraft und
Bedeutung, bis sie, wie in den aktuellen Arbeiten, zu „Protagonisten und Antagonisten“ im Bildraum werden.
Mit den großformatigen Arbeiten steht Zeniuk in der
Tradition der amerikanischen Kunst nach 1950. Die
wandfüllende Dimension seiner Malerei strebt jedoch nicht
eine Neudefinition des Realraumes an, sondern behält eine
bildliche Identität, die es dem Maler wie dem Betrachter
ermöglicht, im Bild präsent zu sein. „Anwesend sein,
anwesend mit dem Geist, dem Gefühl und dem Körper“,
bedeutete für Jerry Zeniuk auch die Motivation und
Herausforderung, ein Bild in den Maßen vier auf acht Meter
erschaffen zu wollen, wie 2001 in Mainz oder erneut 2013
in München in den Maßen fünf mal fünf. Beide Arbeiten
bilden eine Klammer in Zeniuks Schaffen, stehen aber auch
im Zentrum der aktuellen Präsentation. Diese Arbeiten in
Öl auf Leinwand entstehen ohne Vorskizze, allein die Wahl
und Kombination der Farben, die Bewegung des Auftrags
und der Erfahrungsreichtum des Malers lassen diese
authentischen „Abbilder“ entstehen. Keine gegenständlichen Abbilder, auch bar jeglicher Narrativität oder perspektivischer Ordnung, jedoch Abbilder der Idee des Künstlers
von Wirklichkeit, Lebendigkeit und Miteinander.

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Jerry Zeniuk, Botanischer Garten, 2013
© Jerry Zeniuk

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Horizont Jawlensky
Alexej von Jawlensky
im Spiegel seiner künstlerischen
Begegnungen 1900— 1914
14 Feb — 1 Jun 2014
Im Frühjahr 2014 jährt sich Alexej von Jawlenskys Geburts­
tag zum 150. Mal (Torschok 1864—1941 Wiesbaden). Aus
diesem Anlass richtet das Museum Wiesbaden, das die
weltweit bedeutendste Sammlung des zum engeren
Umfeld des Blauen Reiters gehörigen Malers besitzt,
gemeinsam mit der Kunsthalle Emden die Ausstellung
Horizont Jawlensky — Alexej von Jawlensky im Spiegel
seiner künstlerischen Begegnungen 1900—1914 aus.
Die Präsentation widmet sich insbesondere Jawlenskys Münchner Zeit, in welcher sich der Horizont des
russischen Künstlers durch die intensive Beschäftigung mit
den Werken namhafter deutscher und französischer Maler
maßgeblich erweitert. Um 1910 gelangt Jawlensky schließlich durch diese vielseitigen Begegnungen zu seinem
unverwechselbaren farbintensiven Stil. Zum ersten Mal
überhaupt wird den folgenreichen Beziehungen jener
entscheidenden Entwicklungsphase in einer Ausstellung
konsequent nachgespürt. Die präsentierten Werke dokumentieren unter anderem die Auseinandersetzung Jawlenskys sowohl mit der Kunst des Leibl-Kreises, mit der Berliner
und Münchner Sezession, wie auch mit der Malerei der
berühmten französischen Wegbereiter der Moderne, des
Postimpressionismus, des Pointillismus bis hin zu den so
genannten Fauves. Anhand präziser Vergleiche — zu­ am­
s
mengetragen aus nationalen und internationalen Sammlungen — wird erstmals Jawlenskys Entwicklung vom unbekannten Realisten zum weltberühmten expressionistischen
Maler anschaulich, vergleichbar und nachvollziehbar.

Alexej von Jawlensky, Selbstbildnis mit Zylinder, 1904,
Privatsammlung

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Vincent van Gogh, Porträt Armand Roulin, 1888,
Museum Folkwang, Essen
Edvard Munch, Mädchen mit rotem Hut, um 1903 ⁄ 05,
Von der Heydt-Museum Wuppertal
Paul Gauguin, L’invocation, 1903, Washington,
National Gallery of Art, Gift from the Collection of John and
Louise Booth in memory of their daughter Winkie

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Jawlensky „gratulieren“ in der Ausstellung: Cuno Amiet,
Anton Ažbe, Émile Bernard, Erma Bossi, Auguste Chabaud,
Paul Cézanne, Lovis Corinth, Robert und Sonia Delaunay,
Kees van Dongen, Raoul Dufy, Paul Gauguin, Paul Girieud,
Vincent van Gogh, Ferdinand Hodler, Wassily Kandinsky,
Alexander Kanoldt, Wilhelm Leibl, Franz von Lenbach,
August Macke, Franz Marc, Henri Matisse, Edvard Munch,
Gabriele Münter, Leo Putz, Ilja Repin, Carl Schuch, Paul
Signac, Alfred Sisley, Władysław Ślewiński, Franz von Stuck,
Wilhelm Trübner, Jan Verkade, Maurice de Vlaminck,
Marianne von Werefkin und Anders Zorn.

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Wasser
10 Mär—6 Apr 2014

Wasser ist ein ganz besonderer Stoff. Mehr als zwei Drittel
der Erdoberfläche sind davon bedeckt. Jeder Mensch,
jedes Tier und jede Pflanze braucht Wasser zum Leben. Die
Vielfalt des Wassers ist einzigartig. Flüsse, Seen und Meere
beherbergen einige der artenreichsten Lebensgemeinschaften der Erde. In vielen Kulturen und Religionen hat
Wasser eine besondere Bedeutung. Für Industrie und Landwirtschaft ist Wasser unverzichtbar. Jedoch hat jeder fünfte
Mensch auf der Erde nicht genügend sauberes Trinkwasser.
In Kooperation mit dem Hessischen Umweltministerium präsentiert das Museum die Ausstellung „Wasser ist
Zukunft“. Fünf Wissensinseln mit vielen interaktiven Medien
und verschiedene Sonderexponate geben einen umfassenden Überblick über Gefährdungen und Schutz unserer
Lebensgrundlage Wasser. Die Ausstellung zeigt das Leben
am und im Wasser, berichtet über Gewässer als Nahrungsund Rohstofflieferanten, ihre politische und kulturelle Bedeutung sowie den Gebrauch und Verbrauch der knappen
Ressource Trinkwasser. Schließlich gibt sie auch konkrete
Handlungsvorschläge, um den Gewässerschutz in den
Alltag zu bringen. Für Schüler gibt es eine Fragen-Rallye, die
durch die Ausstellung führt.

Wasser
© Dr. Ulrich Kaiser

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Stefan Muntwyler
Farbe er­forschen. Ultramarin und
die Farb­erden von Otranto
23 Mär—25 Mai 2014

Stefan Muntwyler, 4 Stellen Lapislazuli aus Afghanistan
© René Rötheli

Stefan Muntwyler erforscht die Wirkungen der reinen
Farben, die einem Gestein, einem Mineral oder einem
synthetischen Pigment zuzuordnen sind. Seine Studien in
Ultramarin — 12 Arbeiten mit Lapislazuli und 12 mit syn­
thetischen Pigmenten — stehen im Kontrast zu 40 natürlichen Erdfarben aus Süditalien. In dünnen Schichten lasiert
Muntwyler damit die „Pietra Leccese“. Der ebenfalls in
Apulien abgebaute Kalkstein mit seinen Einschlüssen
von Muscheln und Haifischzähnen ist für ihn der ideale
Farb­träger.
Eine Kabinettausstellung der Naturhistorischen
Sammlungen.

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Paradiesvögel
25 Mai—16 Nov 2014

Die Pracht der Paradiesvögel ist legendär. Sie leben
verborgen in den tropischen Wäldern Neuguineas, Australiens und der Molukken. Seit 400 Jahren erforscht, sorgen
immer neue Details aus ihrem Leben für Überraschungen.
Das Museum Wiesbaden rückt diese spektakuläre Vogelfamilie und ihre Natur- und Kulturgeschichte in das Zentrum
einer umfangreichen Ausstellung.
Kaum eine andere Tiergruppe hat die Fantasie mehr
angeregt. Bereits mit den ersten Handelsschiffen der Portugiesen und Niederländer erreichten Europa Präparate von
Paradiesvögeln, denen die Beine fehlten. Nur das sagenhafte Gefieder sollte präsentiert werden und so entstand
die Legende, die den Tieren ein Landen auf Erden versagte
und sie zu Göttervögeln werden ließ.
Woher sie eigentlich stammen, blieb lange unbekannt.
Alfred Russel Wallace, Mitentdecker der Evolutionstheorie,
war der erste Europäer, der sie 1857 auf den Aru-Inseln
beobachtete. Was er von ihren Balztänzen und ihrem Lebensraum zu erzählen hatte, fand nicht nur Eingang in die
Zoologiebücher. Die Welt staunte und entschied, genauer
hinzusehen.

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Zahlreiche Expeditionen wurden ausgesendet und in­
zwischen kennt man 42 Arten. Doch wurde mit den Tieren
auch viel Geld verdient, denn in Europa waren sie als
Modeaccessoires sehr beliebt. Weltweite Proteste führten
um 1914 zu den ersten Naturschutzgesetzen und verhinderten die Ausrottung der Tiere.
Auf der Suche nach neuen Arten stieß man auf Neuguinea auch auf zahlreiche indigene Kulturen wie beispielsweise die der Huli im südlichen Hochland, für die Paradiesvögel noch immer ein bedeutender Teil ihres Lebens sind.
Mit Fotografien und Ethnografika wirft die Ausstellung auch
ein Licht auf das kulturelle Leben der Insel.

Halsgefieder vom Roten Paradiesvogel (Paradisea rubra)
© Museum Wiesbaden
Schwanzfeder eines Königsparadiesvogels (Cicinnurus regius)
© Museum Wiesbaden

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Der Nassauer Arzt Ernst Albert Fritze
praktizierte vor knapp 200 Jahren auf Java.
Seinem naturwissenschaftlichen Interesse
ist ein großer Teil der Wiesbadener Sammlung zu verdanken, die im Zentrum der
Ausstellung steht. Aus Neuguinea und Australien finden sich darin 22 Paradiesvogelarten und hunderte anderer Tiere, die von
der Anders artigkeit der Region künden. Hier
leben eierlegende Igel, Vögel mit giftigen
Federn oder einer Vorliebe für Maibäume,
Laufvögel mit Helm oder Tauben mit Krone
und auf Bäumen herumspringende Kängurus.
Die meisten Arten sind wohl noch unbekannt.
Die vom Museum Mensch und Natur,
München, entwickelte Wanderausstellung wird
im Museum Wiesbaden ergänzt.

Stephanie-Paradiesvogel (Astrapia stephaniae)
© Museum Wiesbaden

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Albert Oehlen
21 Jun—21 Sep 2014

Albert Oehlens großformatige Gemälde, Collagearbeiten
und Zeichnungen sind eindrückliche Kompositionen, deren
zentrales Thema das Bild selbst ist. Am Anfang von Oehlens
vielgestaltigem Werk steht die Frage nach der Wirkung
von Bildern und nach den Bedingungen, unter denen
Gemälde erschaffen, gesehen und verstanden werden.
In seiner Malerei geht es um die Frage, was mit einem
Bild ausgesagt werden kann, was darstellbar, was lesbar
ist. Albert Oehlens Bilder dienen nicht der Weltverbesserung, sie dienen der Bildverbesserung, sie gehen der Frage
nach, wer die Hoheit über Stil, Geschmack oder Ästhetik
besitzt (am besten der Künstler) und malen sich an eine
Antwort auf die alles entscheidende Frage heran, ob Kunst
überhaupt etwas anderes als abstrakt sein kann („post­
ungegenständliche Malerei“).
Albert Oehlen ist seit 1971 Künstler, er lebt und arbeitet
in den folgenden zehn Jahren in Berlin, Hamburg und
Düsseldorf. Unter dem Titel „Bevor ihr malt, mach ich das
lieber“ findet 1981 seine erste Einzelausstellung bei Max
Hetzler in Stuttgart statt, seitdem stellt er regelmäßig in
Deutschland, Spanien, USA, Frankreich, Italien und Österreich aus. Einem Arbeitsaufenthalt in Los Angeles 1990
folgen bis ins Jahr 2000 Atelierstationen in Segovia, Wien,
La Palma und Köln. Der Serie der ab 1982 entstehenden
Spiegelbilder folgen die Werkgruppen der Fn-Bilder und der
in Los Angeles konzipierten Computerbilder. Nach einem
Besuch der Ausstellung Action Painting in der Fondation
Beyeler widmet sich Oehlen ab 2008 seiner Fingermalerei,
parallel entstehen mit Plakatmotiven großflächig beklebte
und dann über- oder bemalte Bilder und seit 2009 groß­
formatige Collagebilder.

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Zentraler Bestandteil der Ausstellung im Museum
Wiesbaden sind Werke Albert Oehlens aus den vergangenen zehn Jahren. Für die Ausstellung entstehen eine Reihe
neuer Bilder, denen sich Werke aus den 80er- und 90erJahren hinzugesellen. Daneben erhält Albert Oehlen carte
blanche für die Hängung der Sammlungen des Museums
und ist eingeladen, Freunde mitzubringen oder Werke von
Künstlern, die er schon immer in Wiesbaden zeigen wollte.
Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit zwischen Künstler
und Museum wird keine Retrospektive sein, sondern eine
opulente Hommage an das künstlerische Tun Albert
Oehlens werden, eine schöne Schau seiner Werke und ein
eindrucksvolles Panorama dessen, was in seinem Orbit
vorgeht.

Albert Oehlen, FM 19, 2008, Privatsammlung

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Ludwig Knaus
27 Jun—2 Nov 2014

Der gebürtige Wiesbadener Künstler Ludwig Knaus war
einer der führenden Genre- und Porträtmaler des 19. Jahrhunderts. Neben seinen herausragenden Malereien war
Knaus auch ein brillanter Zeichner. Seine Werke wurden
bereits zu seinen Lebzeiten im In- und Ausland hoch
geschätzt und erfreuen sich auch heute noch großer
Beliebtheit in französischen und amerikanischen Museen.
Das Museum Wiesbaden beherbergt ein großes
Konvolut an Arbeiten dieses einstmals so gefeierten
Meisters. Eine Auswahl aus dem eigenen Bestand zeigt
eindrucksvoll, warum Ludwig Knaus im 19. Jahrhundert
eine so große Popularität genoss.
Mit einzigartiger Beobachtungsgabe zeigt der Künstler
sensibel und einfühlsam menschliche Verhaltensweisen
auf und entfaltet mit großer Nähe zu den Dargestellten
ein psychologisches Gesellschaftsbild seiner Zeit, das alle
Schichten umfasst. Insbesondere durch seine differenzierte
Charakterisierung bäuerlicher Typen gelang es ihm, das
ländliche Leben in all seinem Facettenreichtum darzustellen. Innerhalb der Ausstellung werden auch 15 Zeichnungen
gezeigt, die bislang unbekannt waren und nun erstmals der
Öffentlichkeit präsentiert werden.

Ludwig Knaus, Die Katzenmutter, 1856
© Museum Wiesbaden

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Karl Otto Götz
11 Jul—12 Okt 2014

Als eines der ersten deutschen Museen wandte sich das
Museum Wiesbaden ab den frühen 1950er-Jahren der in
Entstehung begriffenen Strömung des Informel zu. Ein
Pro­ agonist dieser Bewegung war Karl Otto Götz, der in
t
Wiesbaden 1953 zum ersten Male ausgestellt wurde. 1955
zeigte er drei Gemälde in der Ausstellung „glanz und gestalt
— ungegenständliche deutsche kunst“ und 1957 war er in
der bahnbrechenden Ausstellung „couleur vivante“ abermals in Wiesbaden vertreten. Mit dem Gemälde Krakmo
von 1957 besitzt das Museum Wiesbaden eines der
schönsten und bewegtesten Werke des Künstlers.
Im Februar 2014 feiert Karl Otto Götz seinen 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass widmen ihm das Museum
Wiesbaden, die Nationalgalerie Berlin und das Museum
Küppersmühle eine umfassende Werkschau. Rund 60
Hauptwerke des Künstlers werden einen Einblick in Götz’
vielschichtiges, nunmehr über acht Jahrzehnte währendes
Œuvre vermitteln.
Wirbelnde, explodierende Formen und zeichenhafte,
abstrakte Strukturen — Götz’ Werk ist geprägt von der
Suche nach unmittelbarer, freier Form, nach einem „poetischen Ausdruck im Ungegenständlichen“, wie der Künstler
selbst beschreibt. Die Ausstellung möchte den Blick vor
allem auf serielle Prozesse lenken, auf Zufälligkeiten, aber
auch auf wiederkehrende Bildideen und Rhythmen, die
seinen Bildern gleichermaßen Dynamik und Ordnung
verleihen. Dabei wird auch Götz’ Einfluss auf zukünftige
Künstlergenerationen, wie auf seine berühmten Schüler
Sigmar Polke oder Gerhard Richter, offenkundig.
Das Spektrum der Präsentation reicht von frühen, dem
Surrealismus nahe stehenden „Luftpumpenaquarellen“,
Fotogrammen und Bildfakturen über die berühmten Rakelwerke der 1950er- und 1960er-Jahre bis hin zu prägnanten
Beispielen aus dem Spätwerk.

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Eine Ausstellung des Museums Wiesbaden in Kooperation mit der Nationalgalerie — Staatliche Museen zu Berlin
und dem Museum Küppersmühle für Moderne Kunst,
Duisburg.

K. O. Götz, Krakmo, 1958
© Museum Wiesbaden

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Sand
18 Jul 2014—18 Jan 2015

Geschichtetes Sedimentgestein am Brandberg, Namibia
© Rüdiger Wandke

Form, Farbe, Bewegung, Zeit — alle vier Themen der
naturhistorischen Dauerausstellung sind in einem Raum
vereint, wenn es um Sand geht. Es gibt ihn in allen Farben
und die Körner können verschiedenste Formen haben.
Wasser, Wind und Schwerkraft bewegen Sande über weite
Strecken. Lagern sie sich ab, entsteht Sandstein, der mit der
Zeit wieder verwittert — so können mehrfach „recycelte“
Sande sehr alt sein. Die neue Sandsammlung des Museums
zeigt die beeindruckende Vielfalt der Sande der Welt.
Eine Kabinettausstellung der Naturhistorischen
Sammlungen.

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Goethe — Faust — Beckmann
3 Okt 2014—18 Jan 2015

Max Beckmann, Selbstbildnis als Faust, 1943 ⁄ 44, Museum
Wiesbaden, Dauerleihgabe Goethe-Museum Frankfurt am Main
© Max Beckmann bei VG Bild-Kunst, Bonn 2014

Im Jahr 1977 gelang es dem Museum Wiesbaden gemeinsam mit dem Bund, aus Frankfurter Privatbesitz einen der
bedeutendsten Werkkomplexe der deutschen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts zu erwerben: den vollständigen Zyklus — bestehend aus 143 Federzeichnungen — von
Max Beckmann (1884—1950) zur Dichtung Faust II von
Johann Wolfgang von Goethe (1749—1832). Die Blätter
entstanden im Auftrag von Georg Hartmann (1870–1950),
ehemaliger Vorsitzender des Freien Deutschen Hochstiftes,
zwischen dem 15. April 1943 und dem 15. Februar 1944 in
Amsterdam. Für Beckmann selbst, der für Hartmann bereits
den Zyklus Apokalypse illustrierte, handelte es sich um ein

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großes Werk, an dem er intensiv, teilweise bis zur körper­
lichen Erschöpfung arbeitete. Es existieren nur Bleistift­
skizzen und diese Tuschezeichnungen, da eine geplante
Auflage nie zustande kam.
Die allgemeine Auseinandersetzung mit dem großen
Dichter Goethe, dessen Text, der „eine höhere, breitere,
hellere, leidenschaftslosere Welt“ schildert als noch in
Faust I, und seiner eigenen Bombensorgen im Exil ließen
in der Vermengung mit seinem eigenen starken Charakter
das Werk zu einem gleichnishaften, überzeitlichen Spiegel
unserer Gesellschaft werden. Beckmann gestaltet in diesen
Zeichnungen an und mit Goethes dichtem Text seine
Themen, immer und immer wieder: das Verhältnis von
Mann und Frau, die irdische Welt als Bühnenstück, das ganz
im Sinne Shakespeares gespielt werden muss, sein Selbstbild — er zeigt sich als Faust und Mephisto —, die letzten
Dinge und das bewegte Zeitgeschehen.
Aufgrund dieser Verquickung der eigenen Themenwelt mit Goethes Dichtung konnte Beckmann nach
Fertigstellung selbstbewusst schreiben: „Glauben Sie nur
nicht, dass ich den alten Optimisten für diese Zeichnungen
gebraucht hätte. Ich bewege mich in den gleichen Regionen, dort bin ich auch zu Hause.“
Der komplette Zyklus, der dem Goethe-Museum in
Frankfurt als Dauerleihgabe übergeben wurde, wird nach
über zehn Jahren erstmals wieder präsentiert.

Max Beckmann, Allerdings, Ihr Unerfahrenen, 1943/44,
Museum Wiesbaden, Dauerleihgabe Goethe-Museum Frankfurt am Main
© Max Beckmann bei VG Bild-Kunst, Bonn 2014

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Fred Sandback
Drawings
28 Nov 2014—22 Feb 2015

Mit der Präsentation der Zeichnungen von Fred Sandback
(1943—2003) erfüllt sich das Museum Wiesbaden einen
lange gehegten Wunsch. Bereits vor einigen Jahren wurden
Arbeiten des Künstlers für die Sammlung erworben, die
nun erstmals in größerem Kontext vorgestellt werden
können.
Das Werk Sandbacks steht für eine der zentralen
Positionen nordamerikanischer Kunst der letzten 50 Jahre.
Schon mit der geringsten Setzung — dem Ziehen einfacher
Geraden auf einem Stück Papier — entsteht bei Sandback
eine Räumlichkeit, die nicht nur das eigentlich Gezeichnete
umfasst, sondern darüber hinausgehend auch einen
Umraum vorstellt. Dass dabei die verwendeten Bildmittel
— sprich: Linie in Fläche und Raum — in der Zeichnung
wie in der skulpturalen Ausführung (mittels Draht, Garn
oder Gummischnüren) fast deckungsgleich sind, trägt
zum engen Verhältnis dieser Medien in seinem Werk bei.
Dabei bleibt auch in der räumlichen Ausführung die
plastische Dimension letztlich bloß vorgestellt, da nur
Umrisse und keine Körper gegeben werden. In der Zeichnung aber verschärft sich der Grad der Abstraktion noch,
indem auch der Raum, in dem sich diese Linien befinden,
erst visuell definiert werden muss. Die Zeichnungen
Sandbacks dienen in seinem Werk weniger der skizzen­
haften Vorbereitung später ausgeführter Verspannungen
im Raum, sondern sind vielmehr als zusätzliche Ebene im
Konzept, mithin als erweitertes Ausdrucksmittel seiner
Kunst zu sehen.
Die zuvor in Winterthur und Bottrop gezeigte Retro­
spektive der Zeichnungen wird in Wiesbaden ergänzt
durch zentrale skulpturale Arbeiten, welche das Verhältnis
zwischen der Zeichnung und den Arbeiten im Raum in
besonderem Maße anschaulich werden lassen.

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Fred Sandback, Ohne Titel, 1992

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Museum
Wiesbaden

Hessisches Landesmuseum
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
Fon 0611 ⁄ 335 2250, Fax 0611 ⁄ 335 2192
www.museum-wiesbaden.de
museum@museum-wiesbaden.de
Öffnungszeiten
Mo 	

Di 	

Mi 	

Do 	

Fr—So

—	

10:00—20:00	

10:00—17:00 	

10:00—20:00 	

10:00—17:00

Feiertage wie Sonntage.
24 Dez, 25 Dez, 31 Dez, 1 Jan, 1 Mai geschlossen.
Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet.
Verkehrsanbindung
PKW und Reisebusse: A 66, Abfahrt Wiesbaden-Erbenheim,
Richtung Stadtmitte, Parkhaus Rheinstraße
Bahn: Zum Hbf Wiesbaden mit DB und S1, S8 und S9 aus
Richtung Frankfurt und Mainz
Vom Hbf 10 min Fußweg zum Museum
ESWE Linienbusse: Rheinstraße und Wilhelmstraße
Service
Schwellenfreier Zugang links des Haupteingangs.
Ausleihbare Rollstühle, Buggies und Sitzhocker im Foyer.
Museumsshop: Fon 0611 ⁄ 335 2251

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Museum Wiesbaden Programmvorschau 2014

  • 2. Museum Wiesbaden Vorschau 14 Vorschau 13-11-29.indd 1 Alfred Weigle Stiftung Wiesbaden 29.11.13 11:2
  • 3. Ausstellungskalender David Novros noch bis 12 Jan 2014 David Hockney noch bis 19 Jan 2014 Nanna noch bis 26 Jan 2014 Wols noch bis 26 Jan 2014 Joos van de Plas noch bis 23 Feb 2014 Jerry Zeniuk 31 Jan—27 Apr 2014 S. 4 Horizont Jawlensky 14 Feb—1 Jun 2014 S. 6 Wasser 10 Mär—6 Apr 2014 S. 10 Stefan Muntwyler 23 Mär—25 Mai 2014 S. 11 14 Vorschau 13-11-29.indd 2 29.11.13 11:2
  • 4. Projektraum Sabrina Haunsperg Mär 2014 Helga Schmidhuber Jun 2014 Jan Wawrzyniak Okt 2014 Paradiesvögel 25 Mai—16 Nov 2014 S.12 Albert Oehlen 21 Jun—21 Sep 2014 S.16 Ludwig Knaus 27 Jun—2 Nov 2014 S. 18 Karl Otto Götz 11 Jul—12 Okt 2014 S. 20 Sand 18 Jul 2014—18 Jan 2015 S. 22 Goethe — Faust — Beckmann 3 Okt 2014—18 Jan 2015 S. 23 Fred Sandback 28 Nov 2014—22 Feb 2015 S. 26 14 Vorschau 13-11-29.indd 3 29.11.13 11:2
  • 5. 4 Jerry Zeniuk Paintings: Not for your living room 31 Jan—27 Apr 2014 Jerry Zeniuk, geboren 1945 in Bardowick bei Lüneburg, zählt zu den wichtigsten Vertretern der so genannten elementaren oder essentiellen Malerei. 1950 wandert die Familie in die USA nach Colorado aus. Nach einem Studium an der University of Boulder, Colorado, zieht Jerry Zeniuk 1969 nach New York. Seine Auseinandersetzung mit der amerikanischen Malerei der 1960er- und 1970er-Jahre lässt ihn nach frühen monochromen Arbeiten in Enkaustik-Technik bald den vordergründigen „Farbvorhang“ aufreißen und die Farbschichten aufdecken. Zunächst als kleinteilige, camouflage-artige Muster gesetzt, breiten sich seine Farbflächen stetig weiter aus, werden intensiver, die Farben gewinnen an Kraft und Bedeutung, bis sie, wie in den aktuellen Arbeiten, zu „Protagonisten und Antagonisten“ im Bildraum werden. Mit den großformatigen Arbeiten steht Zeniuk in der Tradition der amerikanischen Kunst nach 1950. Die wandfüllende Dimension seiner Malerei strebt jedoch nicht eine Neudefinition des Realraumes an, sondern behält eine bildliche Identität, die es dem Maler wie dem Betrachter ermöglicht, im Bild präsent zu sein. „Anwesend sein, anwesend mit dem Geist, dem Gefühl und dem Körper“, bedeutete für Jerry Zeniuk auch die Motivation und Herausforderung, ein Bild in den Maßen vier auf acht Meter erschaffen zu wollen, wie 2001 in Mainz oder erneut 2013 in München in den Maßen fünf mal fünf. Beide Arbeiten bilden eine Klammer in Zeniuks Schaffen, stehen aber auch im Zentrum der aktuellen Präsentation. Diese Arbeiten in Öl auf Leinwand entstehen ohne Vorskizze, allein die Wahl und Kombination der Farben, die Bewegung des Auftrags und der Erfahrungsreichtum des Malers lassen diese authentischen „Abbilder“ entstehen. Keine gegenständlichen Abbilder, auch bar jeglicher Narrativität oder perspektivischer Ordnung, jedoch Abbilder der Idee des Künstlers von Wirklichkeit, Lebendigkeit und Miteinander. 14 Vorschau 13-11-29.indd 4 29.11.13 11:2
  • 6. 5 Jerry Zeniuk, Botanischer Garten, 2013 © Jerry Zeniuk 14 Vorschau 13-11-29.indd 5 29.11.13 11:2
  • 7. 6 Horizont Jawlensky Alexej von Jawlensky im Spiegel seiner künstlerischen Begegnungen 1900— 1914 14 Feb — 1 Jun 2014 Im Frühjahr 2014 jährt sich Alexej von Jawlenskys Geburts­ tag zum 150. Mal (Torschok 1864—1941 Wiesbaden). Aus diesem Anlass richtet das Museum Wiesbaden, das die weltweit bedeutendste Sammlung des zum engeren Umfeld des Blauen Reiters gehörigen Malers besitzt, gemeinsam mit der Kunsthalle Emden die Ausstellung Horizont Jawlensky — Alexej von Jawlensky im Spiegel seiner künstlerischen Begegnungen 1900—1914 aus. Die Präsentation widmet sich insbesondere Jawlenskys Münchner Zeit, in welcher sich der Horizont des russischen Künstlers durch die intensive Beschäftigung mit den Werken namhafter deutscher und französischer Maler maßgeblich erweitert. Um 1910 gelangt Jawlensky schließlich durch diese vielseitigen Begegnungen zu seinem unverwechselbaren farbintensiven Stil. Zum ersten Mal überhaupt wird den folgenreichen Beziehungen jener entscheidenden Entwicklungsphase in einer Ausstellung konsequent nachgespürt. Die präsentierten Werke dokumentieren unter anderem die Auseinandersetzung Jawlenskys sowohl mit der Kunst des Leibl-Kreises, mit der Berliner und Münchner Sezession, wie auch mit der Malerei der berühmten französischen Wegbereiter der Moderne, des Postimpressionismus, des Pointillismus bis hin zu den so genannten Fauves. Anhand präziser Vergleiche — zu­ am­ s mengetragen aus nationalen und internationalen Sammlungen — wird erstmals Jawlenskys Entwicklung vom unbekannten Realisten zum weltberühmten expressionistischen Maler anschaulich, vergleichbar und nachvollziehbar. Alexej von Jawlensky, Selbstbildnis mit Zylinder, 1904, Privatsammlung 14 Vorschau 13-11-29.indd 6 29.11.13 11:2
  • 8. 14 Vorschau 13-11-29.indd 7 7 29.11.13 11:2
  • 9. 8 Vincent van Gogh, Porträt Armand Roulin, 1888, Museum Folkwang, Essen Edvard Munch, Mädchen mit rotem Hut, um 1903 ⁄ 05, Von der Heydt-Museum Wuppertal Paul Gauguin, L’invocation, 1903, Washington, National Gallery of Art, Gift from the Collection of John and Louise Booth in memory of their daughter Winkie 14 Vorschau 13-11-29.indd 8 29.11.13 11:2
  • 10. 9 Jawlensky „gratulieren“ in der Ausstellung: Cuno Amiet, Anton Ažbe, Émile Bernard, Erma Bossi, Auguste Chabaud, Paul Cézanne, Lovis Corinth, Robert und Sonia Delaunay, Kees van Dongen, Raoul Dufy, Paul Gauguin, Paul Girieud, Vincent van Gogh, Ferdinand Hodler, Wassily Kandinsky, Alexander Kanoldt, Wilhelm Leibl, Franz von Lenbach, August Macke, Franz Marc, Henri Matisse, Edvard Munch, Gabriele Münter, Leo Putz, Ilja Repin, Carl Schuch, Paul Signac, Alfred Sisley, Władysław Ślewiński, Franz von Stuck, Wilhelm Trübner, Jan Verkade, Maurice de Vlaminck, Marianne von Werefkin und Anders Zorn. 14 Vorschau 13-11-29.indd 9 29.11.13 11:2
  • 11. 10 Wasser 10 Mär—6 Apr 2014 Wasser ist ein ganz besonderer Stoff. Mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche sind davon bedeckt. Jeder Mensch, jedes Tier und jede Pflanze braucht Wasser zum Leben. Die Vielfalt des Wassers ist einzigartig. Flüsse, Seen und Meere beherbergen einige der artenreichsten Lebensgemeinschaften der Erde. In vielen Kulturen und Religionen hat Wasser eine besondere Bedeutung. Für Industrie und Landwirtschaft ist Wasser unverzichtbar. Jedoch hat jeder fünfte Mensch auf der Erde nicht genügend sauberes Trinkwasser. In Kooperation mit dem Hessischen Umweltministerium präsentiert das Museum die Ausstellung „Wasser ist Zukunft“. Fünf Wissensinseln mit vielen interaktiven Medien und verschiedene Sonderexponate geben einen umfassenden Überblick über Gefährdungen und Schutz unserer Lebensgrundlage Wasser. Die Ausstellung zeigt das Leben am und im Wasser, berichtet über Gewässer als Nahrungsund Rohstofflieferanten, ihre politische und kulturelle Bedeutung sowie den Gebrauch und Verbrauch der knappen Ressource Trinkwasser. Schließlich gibt sie auch konkrete Handlungsvorschläge, um den Gewässerschutz in den Alltag zu bringen. Für Schüler gibt es eine Fragen-Rallye, die durch die Ausstellung führt. Wasser © Dr. Ulrich Kaiser 14 Vorschau 13-11-29.indd 10 29.11.13 11:2
  • 12. 11 Stefan Muntwyler Farbe er­forschen. Ultramarin und die Farb­erden von Otranto 23 Mär—25 Mai 2014 Stefan Muntwyler, 4 Stellen Lapislazuli aus Afghanistan © René Rötheli Stefan Muntwyler erforscht die Wirkungen der reinen Farben, die einem Gestein, einem Mineral oder einem synthetischen Pigment zuzuordnen sind. Seine Studien in Ultramarin — 12 Arbeiten mit Lapislazuli und 12 mit syn­ thetischen Pigmenten — stehen im Kontrast zu 40 natürlichen Erdfarben aus Süditalien. In dünnen Schichten lasiert Muntwyler damit die „Pietra Leccese“. Der ebenfalls in Apulien abgebaute Kalkstein mit seinen Einschlüssen von Muscheln und Haifischzähnen ist für ihn der ideale Farb­träger. Eine Kabinettausstellung der Naturhistorischen Sammlungen. 14 Vorschau 13-11-29.indd 11 29.11.13 11:2
  • 13. 12 Paradiesvögel 25 Mai—16 Nov 2014 Die Pracht der Paradiesvögel ist legendär. Sie leben verborgen in den tropischen Wäldern Neuguineas, Australiens und der Molukken. Seit 400 Jahren erforscht, sorgen immer neue Details aus ihrem Leben für Überraschungen. Das Museum Wiesbaden rückt diese spektakuläre Vogelfamilie und ihre Natur- und Kulturgeschichte in das Zentrum einer umfangreichen Ausstellung. Kaum eine andere Tiergruppe hat die Fantasie mehr angeregt. Bereits mit den ersten Handelsschiffen der Portugiesen und Niederländer erreichten Europa Präparate von Paradiesvögeln, denen die Beine fehlten. Nur das sagenhafte Gefieder sollte präsentiert werden und so entstand die Legende, die den Tieren ein Landen auf Erden versagte und sie zu Göttervögeln werden ließ. Woher sie eigentlich stammen, blieb lange unbekannt. Alfred Russel Wallace, Mitentdecker der Evolutionstheorie, war der erste Europäer, der sie 1857 auf den Aru-Inseln beobachtete. Was er von ihren Balztänzen und ihrem Lebensraum zu erzählen hatte, fand nicht nur Eingang in die Zoologiebücher. Die Welt staunte und entschied, genauer hinzusehen. 14 Vorschau 13-11-29.indd 12 29.11.13 11:2
  • 14. 13 Zahlreiche Expeditionen wurden ausgesendet und in­ zwischen kennt man 42 Arten. Doch wurde mit den Tieren auch viel Geld verdient, denn in Europa waren sie als Modeaccessoires sehr beliebt. Weltweite Proteste führten um 1914 zu den ersten Naturschutzgesetzen und verhinderten die Ausrottung der Tiere. Auf der Suche nach neuen Arten stieß man auf Neuguinea auch auf zahlreiche indigene Kulturen wie beispielsweise die der Huli im südlichen Hochland, für die Paradiesvögel noch immer ein bedeutender Teil ihres Lebens sind. Mit Fotografien und Ethnografika wirft die Ausstellung auch ein Licht auf das kulturelle Leben der Insel. Halsgefieder vom Roten Paradiesvogel (Paradisea rubra) © Museum Wiesbaden Schwanzfeder eines Königsparadiesvogels (Cicinnurus regius) © Museum Wiesbaden 14 Vorschau 13-11-29.indd 13 29.11.13 11:2
  • 15. 14 Der Nassauer Arzt Ernst Albert Fritze praktizierte vor knapp 200 Jahren auf Java. Seinem naturwissenschaftlichen Interesse ist ein großer Teil der Wiesbadener Sammlung zu verdanken, die im Zentrum der Ausstellung steht. Aus Neuguinea und Australien finden sich darin 22 Paradiesvogelarten und hunderte anderer Tiere, die von der Anders artigkeit der Region künden. Hier leben eierlegende Igel, Vögel mit giftigen Federn oder einer Vorliebe für Maibäume, Laufvögel mit Helm oder Tauben mit Krone und auf Bäumen herumspringende Kängurus. Die meisten Arten sind wohl noch unbekannt. Die vom Museum Mensch und Natur, München, entwickelte Wanderausstellung wird im Museum Wiesbaden ergänzt. Stephanie-Paradiesvogel (Astrapia stephaniae) © Museum Wiesbaden 14 Vorschau 13-11-29.indd 14 29.11.13 11:2
  • 16. 14 Vorschau 13-11-29.indd 15 15 29.11.13 11:2
  • 17. 16 Albert Oehlen 21 Jun—21 Sep 2014 Albert Oehlens großformatige Gemälde, Collagearbeiten und Zeichnungen sind eindrückliche Kompositionen, deren zentrales Thema das Bild selbst ist. Am Anfang von Oehlens vielgestaltigem Werk steht die Frage nach der Wirkung von Bildern und nach den Bedingungen, unter denen Gemälde erschaffen, gesehen und verstanden werden. In seiner Malerei geht es um die Frage, was mit einem Bild ausgesagt werden kann, was darstellbar, was lesbar ist. Albert Oehlens Bilder dienen nicht der Weltverbesserung, sie dienen der Bildverbesserung, sie gehen der Frage nach, wer die Hoheit über Stil, Geschmack oder Ästhetik besitzt (am besten der Künstler) und malen sich an eine Antwort auf die alles entscheidende Frage heran, ob Kunst überhaupt etwas anderes als abstrakt sein kann („post­ ungegenständliche Malerei“). Albert Oehlen ist seit 1971 Künstler, er lebt und arbeitet in den folgenden zehn Jahren in Berlin, Hamburg und Düsseldorf. Unter dem Titel „Bevor ihr malt, mach ich das lieber“ findet 1981 seine erste Einzelausstellung bei Max Hetzler in Stuttgart statt, seitdem stellt er regelmäßig in Deutschland, Spanien, USA, Frankreich, Italien und Österreich aus. Einem Arbeitsaufenthalt in Los Angeles 1990 folgen bis ins Jahr 2000 Atelierstationen in Segovia, Wien, La Palma und Köln. Der Serie der ab 1982 entstehenden Spiegelbilder folgen die Werkgruppen der Fn-Bilder und der in Los Angeles konzipierten Computerbilder. Nach einem Besuch der Ausstellung Action Painting in der Fondation Beyeler widmet sich Oehlen ab 2008 seiner Fingermalerei, parallel entstehen mit Plakatmotiven großflächig beklebte und dann über- oder bemalte Bilder und seit 2009 groß­ formatige Collagebilder. 14 Vorschau 13-11-29.indd 16 29.11.13 11:2
  • 18. 17 Zentraler Bestandteil der Ausstellung im Museum Wiesbaden sind Werke Albert Oehlens aus den vergangenen zehn Jahren. Für die Ausstellung entstehen eine Reihe neuer Bilder, denen sich Werke aus den 80er- und 90erJahren hinzugesellen. Daneben erhält Albert Oehlen carte blanche für die Hängung der Sammlungen des Museums und ist eingeladen, Freunde mitzubringen oder Werke von Künstlern, die er schon immer in Wiesbaden zeigen wollte. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit zwischen Künstler und Museum wird keine Retrospektive sein, sondern eine opulente Hommage an das künstlerische Tun Albert Oehlens werden, eine schöne Schau seiner Werke und ein eindrucksvolles Panorama dessen, was in seinem Orbit vorgeht. Albert Oehlen, FM 19, 2008, Privatsammlung 14 Vorschau 13-11-29.indd 17 29.11.13 11:2
  • 19. 18 14 Vorschau 13-11-29.indd 18 29.11.13 11:2
  • 20. 19 Ludwig Knaus 27 Jun—2 Nov 2014 Der gebürtige Wiesbadener Künstler Ludwig Knaus war einer der führenden Genre- und Porträtmaler des 19. Jahrhunderts. Neben seinen herausragenden Malereien war Knaus auch ein brillanter Zeichner. Seine Werke wurden bereits zu seinen Lebzeiten im In- und Ausland hoch geschätzt und erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit in französischen und amerikanischen Museen. Das Museum Wiesbaden beherbergt ein großes Konvolut an Arbeiten dieses einstmals so gefeierten Meisters. Eine Auswahl aus dem eigenen Bestand zeigt eindrucksvoll, warum Ludwig Knaus im 19. Jahrhundert eine so große Popularität genoss. Mit einzigartiger Beobachtungsgabe zeigt der Künstler sensibel und einfühlsam menschliche Verhaltensweisen auf und entfaltet mit großer Nähe zu den Dargestellten ein psychologisches Gesellschaftsbild seiner Zeit, das alle Schichten umfasst. Insbesondere durch seine differenzierte Charakterisierung bäuerlicher Typen gelang es ihm, das ländliche Leben in all seinem Facettenreichtum darzustellen. Innerhalb der Ausstellung werden auch 15 Zeichnungen gezeigt, die bislang unbekannt waren und nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ludwig Knaus, Die Katzenmutter, 1856 © Museum Wiesbaden 14 Vorschau 13-11-29.indd 19 29.11.13 11:2
  • 21. 20 Karl Otto Götz 11 Jul—12 Okt 2014 Als eines der ersten deutschen Museen wandte sich das Museum Wiesbaden ab den frühen 1950er-Jahren der in Entstehung begriffenen Strömung des Informel zu. Ein Pro­ agonist dieser Bewegung war Karl Otto Götz, der in t Wiesbaden 1953 zum ersten Male ausgestellt wurde. 1955 zeigte er drei Gemälde in der Ausstellung „glanz und gestalt — ungegenständliche deutsche kunst“ und 1957 war er in der bahnbrechenden Ausstellung „couleur vivante“ abermals in Wiesbaden vertreten. Mit dem Gemälde Krakmo von 1957 besitzt das Museum Wiesbaden eines der schönsten und bewegtesten Werke des Künstlers. Im Februar 2014 feiert Karl Otto Götz seinen 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass widmen ihm das Museum Wiesbaden, die Nationalgalerie Berlin und das Museum Küppersmühle eine umfassende Werkschau. Rund 60 Hauptwerke des Künstlers werden einen Einblick in Götz’ vielschichtiges, nunmehr über acht Jahrzehnte währendes Œuvre vermitteln. Wirbelnde, explodierende Formen und zeichenhafte, abstrakte Strukturen — Götz’ Werk ist geprägt von der Suche nach unmittelbarer, freier Form, nach einem „poetischen Ausdruck im Ungegenständlichen“, wie der Künstler selbst beschreibt. Die Ausstellung möchte den Blick vor allem auf serielle Prozesse lenken, auf Zufälligkeiten, aber auch auf wiederkehrende Bildideen und Rhythmen, die seinen Bildern gleichermaßen Dynamik und Ordnung verleihen. Dabei wird auch Götz’ Einfluss auf zukünftige Künstlergenerationen, wie auf seine berühmten Schüler Sigmar Polke oder Gerhard Richter, offenkundig. Das Spektrum der Präsentation reicht von frühen, dem Surrealismus nahe stehenden „Luftpumpenaquarellen“, Fotogrammen und Bildfakturen über die berühmten Rakelwerke der 1950er- und 1960er-Jahre bis hin zu prägnanten Beispielen aus dem Spätwerk. 14 Vorschau 13-11-29.indd 20 29.11.13 11:2
  • 22. 21 Eine Ausstellung des Museums Wiesbaden in Kooperation mit der Nationalgalerie — Staatliche Museen zu Berlin und dem Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg. K. O. Götz, Krakmo, 1958 © Museum Wiesbaden 14 Vorschau 13-11-29.indd 21 29.11.13 11:2
  • 23. 22 Sand 18 Jul 2014—18 Jan 2015 Geschichtetes Sedimentgestein am Brandberg, Namibia © Rüdiger Wandke Form, Farbe, Bewegung, Zeit — alle vier Themen der naturhistorischen Dauerausstellung sind in einem Raum vereint, wenn es um Sand geht. Es gibt ihn in allen Farben und die Körner können verschiedenste Formen haben. Wasser, Wind und Schwerkraft bewegen Sande über weite Strecken. Lagern sie sich ab, entsteht Sandstein, der mit der Zeit wieder verwittert — so können mehrfach „recycelte“ Sande sehr alt sein. Die neue Sandsammlung des Museums zeigt die beeindruckende Vielfalt der Sande der Welt. Eine Kabinettausstellung der Naturhistorischen Sammlungen. 14 Vorschau 13-11-29.indd 22 29.11.13 11:2
  • 24. 23 Goethe — Faust — Beckmann 3 Okt 2014—18 Jan 2015 Max Beckmann, Selbstbildnis als Faust, 1943 ⁄ 44, Museum Wiesbaden, Dauerleihgabe Goethe-Museum Frankfurt am Main © Max Beckmann bei VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Im Jahr 1977 gelang es dem Museum Wiesbaden gemeinsam mit dem Bund, aus Frankfurter Privatbesitz einen der bedeutendsten Werkkomplexe der deutschen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts zu erwerben: den vollständigen Zyklus — bestehend aus 143 Federzeichnungen — von Max Beckmann (1884—1950) zur Dichtung Faust II von Johann Wolfgang von Goethe (1749—1832). Die Blätter entstanden im Auftrag von Georg Hartmann (1870–1950), ehemaliger Vorsitzender des Freien Deutschen Hochstiftes, zwischen dem 15. April 1943 und dem 15. Februar 1944 in Amsterdam. Für Beckmann selbst, der für Hartmann bereits den Zyklus Apokalypse illustrierte, handelte es sich um ein 14 Vorschau 13-11-29.indd 23 29.11.13 11:2
  • 25. 24 großes Werk, an dem er intensiv, teilweise bis zur körper­ lichen Erschöpfung arbeitete. Es existieren nur Bleistift­ skizzen und diese Tuschezeichnungen, da eine geplante Auflage nie zustande kam. Die allgemeine Auseinandersetzung mit dem großen Dichter Goethe, dessen Text, der „eine höhere, breitere, hellere, leidenschaftslosere Welt“ schildert als noch in Faust I, und seiner eigenen Bombensorgen im Exil ließen in der Vermengung mit seinem eigenen starken Charakter das Werk zu einem gleichnishaften, überzeitlichen Spiegel unserer Gesellschaft werden. Beckmann gestaltet in diesen Zeichnungen an und mit Goethes dichtem Text seine Themen, immer und immer wieder: das Verhältnis von Mann und Frau, die irdische Welt als Bühnenstück, das ganz im Sinne Shakespeares gespielt werden muss, sein Selbstbild — er zeigt sich als Faust und Mephisto —, die letzten Dinge und das bewegte Zeitgeschehen. Aufgrund dieser Verquickung der eigenen Themenwelt mit Goethes Dichtung konnte Beckmann nach Fertigstellung selbstbewusst schreiben: „Glauben Sie nur nicht, dass ich den alten Optimisten für diese Zeichnungen gebraucht hätte. Ich bewege mich in den gleichen Regionen, dort bin ich auch zu Hause.“ Der komplette Zyklus, der dem Goethe-Museum in Frankfurt als Dauerleihgabe übergeben wurde, wird nach über zehn Jahren erstmals wieder präsentiert. Max Beckmann, Allerdings, Ihr Unerfahrenen, 1943/44, Museum Wiesbaden, Dauerleihgabe Goethe-Museum Frankfurt am Main © Max Beckmann bei VG Bild-Kunst, Bonn 2014 14 Vorschau 13-11-29.indd 24 29.11.13 11:2
  • 26. 14 Vorschau 13-11-29.indd 25 25 29.11.13 11:2
  • 27. 26 Fred Sandback Drawings 28 Nov 2014—22 Feb 2015 Mit der Präsentation der Zeichnungen von Fred Sandback (1943—2003) erfüllt sich das Museum Wiesbaden einen lange gehegten Wunsch. Bereits vor einigen Jahren wurden Arbeiten des Künstlers für die Sammlung erworben, die nun erstmals in größerem Kontext vorgestellt werden können. Das Werk Sandbacks steht für eine der zentralen Positionen nordamerikanischer Kunst der letzten 50 Jahre. Schon mit der geringsten Setzung — dem Ziehen einfacher Geraden auf einem Stück Papier — entsteht bei Sandback eine Räumlichkeit, die nicht nur das eigentlich Gezeichnete umfasst, sondern darüber hinausgehend auch einen Umraum vorstellt. Dass dabei die verwendeten Bildmittel — sprich: Linie in Fläche und Raum — in der Zeichnung wie in der skulpturalen Ausführung (mittels Draht, Garn oder Gummischnüren) fast deckungsgleich sind, trägt zum engen Verhältnis dieser Medien in seinem Werk bei. Dabei bleibt auch in der räumlichen Ausführung die plastische Dimension letztlich bloß vorgestellt, da nur Umrisse und keine Körper gegeben werden. In der Zeichnung aber verschärft sich der Grad der Abstraktion noch, indem auch der Raum, in dem sich diese Linien befinden, erst visuell definiert werden muss. Die Zeichnungen Sandbacks dienen in seinem Werk weniger der skizzen­ haften Vorbereitung später ausgeführter Verspannungen im Raum, sondern sind vielmehr als zusätzliche Ebene im Konzept, mithin als erweitertes Ausdrucksmittel seiner Kunst zu sehen. Die zuvor in Winterthur und Bottrop gezeigte Retro­ spektive der Zeichnungen wird in Wiesbaden ergänzt durch zentrale skulpturale Arbeiten, welche das Verhältnis zwischen der Zeichnung und den Arbeiten im Raum in besonderem Maße anschaulich werden lassen. 14 Vorschau 13-11-29.indd 26 29.11.13 11:2
  • 28. 27 Fred Sandback, Ohne Titel, 1992 14 Vorschau 13-11-29.indd 27 29.11.13 11:2
  • 29. Museum Wiesbaden Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden Fon 0611 ⁄ 335 2250, Fax 0611 ⁄ 335 2192 www.museum-wiesbaden.de museum@museum-wiesbaden.de Öffnungszeiten Mo Di Mi Do Fr—So — 10:00—20:00 10:00—17:00 10:00—20:00 10:00—17:00 Feiertage wie Sonntage. 24 Dez, 25 Dez, 31 Dez, 1 Jan, 1 Mai geschlossen. Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet. Verkehrsanbindung PKW und Reisebusse: A 66, Abfahrt Wiesbaden-Erbenheim, Richtung Stadtmitte, Parkhaus Rheinstraße Bahn: Zum Hbf Wiesbaden mit DB und S1, S8 und S9 aus Richtung Frankfurt und Mainz Vom Hbf 10 min Fußweg zum Museum ESWE Linienbusse: Rheinstraße und Wilhelmstraße Service Schwellenfreier Zugang links des Haupteingangs. Ausleihbare Rollstühle, Buggies und Sitzhocker im Foyer. Museumsshop: Fon 0611 ⁄ 335 2251 14 Vorschau 13-11-29.indd 28 29.11.13 11:2