Besser zusammenarbeiten im Team mit Microsoft SharePoint
Daten als Wettbewerbsfaktor in Social Network Sites - DGI Konferenz 2012
1. M.A. Laura Dorfer
Univ.-Prof. Dr. Joachim Eigler
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre insb. Medienmanagement
Fakultät III – Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsrecht
Universität Siegen
Daten als Wettbewerbsfaktor
in Social Network Sites
Dorfer, L.: Daten als Wettbewerbsfaktor in Social Network Sites. In: Social Media
und Web Science. Das Web als Lebensraum, Düsseldorf, 22. - 23. März 2012,
Proceedings, hrsg. v. M. Ockenfeld, I. Peters und K. Weller, Frankfurt am Main: 2012,
M. A. Laura Dorfer – DGI-Konferenz 2012, 22.-23. März 2012, Düsseldorf
S. 345-358.
2. Gliederung
1. Die strategische Bedeutung von Daten im Web 2.0
1.1 Evolution der strategischen Funktionen von Daten
1.2 Daten und Datenmanagement als Quelle von Wettbewerbsvorteilen
2. Datenmanagement in Social Network Sites
2.1 Daten als erfolgskritischer Faktor in Geschäftsmodellen von Social Network Sites
2.2 Strategien zum Management des Wettbewerbsfaktors Nutzerdaten
3. Evaluation und Ausblick
M. A. Laura Dorfer – DGI-Konferenz 2012, 22.-23. März 2012, Düsseldorf
3. 1. Die strategische Bedeutung von
Daten im Web 2.0
M. A. Laura Dorfer – DGI-Konferenz 2012, 22.-23. März 2012, Düsseldorf
4. 1.1 Evolution der strategischen Funktionen von Daten
Elementare Bedeutung von Daten in Wertschöpfungsprozessen
Wandel der strategischen Funktion von Daten mit zunehmender Mediatisierung von
marktlichen Transaktionen
• Funktion von Daten in „Brick and Mortar“-Unternehmen:
Basis für strategische Entscheidungen und Führungsmaßnahmen (Spitta & Bick 2010)
• Funktion von Daten in Web 1.0-Geschäftsmodellen:
Schaffung von Effizienz- und Effektivitätsvorteilen via IuK-Technologien (Weiber; McLachlan
2000)
• Funktion von Daten in Web 2.0-Geschäftsmodellen:
Entstehung von datengetriebenen Plattformen, die auf die effiziente Sammlung,
Systematisierung, Aufbereitung und Vermarktung von Daten zielen (Kollmann; Häsel 2007)
Daten wandeln sich vom unterstützenden Element zum Träger wirtschaftlicher Transaktion
Daten bzw. Informationen werden zum Wettbewerbsfaktor (Kollmann 2011)
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5. 1.1 Evolution der strategischen Funktionen von Daten
Zunehmender
Mediatisierungsgrad
Web 2.0- Geschäftsmodelle:
Datenbasis und Datenmanagement
als zentrale Werttreiber
Web 1.0-
Geschäftsmodelle:
Unterstützung der Unternehmens-
und Marktprozesse mit
IuK-Technologien
Brick and Mortar-
Abb. 1:
Geschäftsmodelle:
Daten als unterstützendes
Wettbewerbsstrategische
Element Bedeutung von Daten bei
zunehmendem
Wachsende wettbewerbsstrategische Mediatisierungsgrad
Bedeutung von Daten
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6. 1.1 Evolution der strategischen Funktionen von Daten
Zunehmender
Mediatisierungsgrad
Web 3.0- Geschäftsmodelle:
Web 2.0- Geschäftsmodelle:
Optimierte Nutzbarmachung von
Datenbasis und Datenmanagement
nutzergenerierten Daten durch
als zentrale Werttreiber
semantische Technologien
Web 1.0-
Geschäftsmodelle:
Unterstützung der Unternehmens-
und Marktprozesse mit
IuK-Technologien
Brick and Mortar-
Geschäftsmodelle:
Daten als unterstützendes
Element
Wachsende wettbewerbsstrategische
Bedeutung von Daten
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7. 1.2 Daten und Datenmanagement als Quelle
von Wettbewerbsvorteilen
Kernthese des Resource Based View of Strategy nach Barney (1991):
Erzielung von Wettbewerbsvorteilen durch unternehmensspezifische Ressourcen, die
wertvoll, knapp, eingeschränkt imitierbar und nicht-substituierbar sind
Begründung von Daten und Datenmanagement als strategische Ressource im Web 2.0:
• Wertvoll: Daten und ihr Management steigern die Effektivität und Effizienz
• Knapp: Rarität von quantitativ und qualitativ hochwertigen Datenbanken und eines
effizienten Datenmanagements
• Eingeschränkt imitierbar: Kausale Ambiguität, soziale Komplexität und Historizität
erschweren die Ressourcenimitation
• Nicht-substituierbar: Aktuell keine strategieäquivalenten Ressourcensubstitute
Daten und Datenmanagement sind Quelle von nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen
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8. 1.2 Daten und Datenmanagement als Quelle
von Wettbewerbsvorteilen
Negierung von dauerhaften Wettbewerbsvorteilen in „high velocity Märkten“ (D‘Aveni 2007)
Temporäre Wettbewerbsvorteile und die kontinuierliche Weiterentwicklung des
Ressourcenbündels gewinnen an Bedeutung (Bresser 1998)
Kernthese des Dynamic Capabilities Approach nach Teece, Pisano & Shuen (1997)
Erzielung und Erhalt von Wettbewerbsvorteilen in einer dynamischen Umwelt durch die
Anpassung, Integration und Rekonfiguration von Ressourcen
Web 2.0-Unternehmen benötigen neben den Ressourcen Daten und Datenmanagement
funktionale Kompetenzen zur kontinuierlichen Konfiguration ihrer Ressourcen
Erlangung eines nachhaltigen Wettbewerbsvorteils nur in Form der Anreihung
temporärer Wettbewerbsvorteile
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9. 2. Datenmanagement
in Social Network Sites
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10. 2.1 Daten als erfolgskritischer Faktor in
Geschäftsmodellen von Social Network Sites
Social Network Sites = Web 2.0-Anwendungen zur elektronischen Abbildung und Pflege
von sozialen realweltlichen Beziehungen auf einer Plattform (Boyd; Ellison 2007)
Relevanz von Daten für Social Network Sites
• User-Generated Content als primärer Inhalt der Plattform
• Daten als Basis der Monetarisierungsstrategien
Begründung der Relevanz von Daten aus Kundenperspektive
• Endnutzer: Elektronische Unterstützung des Informations-, Beziehungs- und
Identitätsmanagements
• Werbekunden: Effizienz und Effektivität durch personalisierte und soziale Werbung
Daten als Werttreiber:
• Der Wert eines Netzwerkes nimmt mit steigender Anzahl an Nutzern und Daten
überproportional zu (Netzwerkeffekte)
• Datenführerschaft begünstigt Ausbildung natürlicher Monopole
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11. 2.2 Strategien zum Management des
Wettbewerbsfaktors Nutzerdaten
Datengewinnung Datenverarbeitung Datenmonetarisierung
Datensammlung mit dem Strukturierung des Evaluierung und Auswahl
Ziel, eine einzigartige Datenmaterials relevanter Informationen
Datenbasis aufzubauen Kombinierung Verwertung der Daten in
verschiedener Datensätze verschiedenen wert-
stiftenden Dienstleistungen
Abb. 2: Der Wertschöpfungsprozess von Daten
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12. 2.2 Strategien zum Management des
Wettbewerbsfaktors Nutzerdaten
Strategien zur Generierung einer Daten-Pluralität
Bereitstellung von Tools, die die
Datenfreizügigkeit der Nutzer fördern
• Beispiel 1: Die automatische Adress-
Synchronisation
• Beispiel 2: Die Timeline
Abb. 3: Automatische Adress-
Synchronisation (Facebook 2012a)
Lancieren einer erlebniszentrierten Plattform
(Hartmann & Rieger 2010)
Kooperationspolitik in Form der Gestaltung
von Programmierschnittstellen für
Anwendungen von Drittanbietern
• Beispiel 1: Die Entwicklerplattform
• Beispiel 2: Das Open Graph Protocol Abb. 4: Exemplarische Timeline
(Facebook 2012a)
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13. 2.2 Strategien zum Management des
Wettbewerbsfaktors Nutzerdaten
Strategien zur Strukturierung und Zusammenführung von Daten
Problemstellung: Daten im Web 2.0 werden gemeinschaftlich generiert und liegen
verteilt vor (Stoffel 2009)
Lösungsstrategie: Einsatz von semantischen Technologien zur maschinellen
Strukturierung und Analyse von Daten sowie zur wirtschaftlichen Zusammenführung
Umsetzung im Open Graph Protocol: Modifizierte RDFa-Variante zur semantischen
Zuordnung von Objekten durch nutzergenerierte Metatags (Radfar 2011)
M. A. Laura Dorfer – DGI-Konferenz 2012, 22.-23. März 2012, Düsseldorf
14. 2.2 Strategien zum Management des
Wettbewerbsfaktors Nutzerdaten
Strategien zur Monetarisierung von Daten
Social Media Targeting:
• Werbeanzeigen, gesponserte Meldungen
• Targeting nach Geographie, Demographie,
erweiterte Demographie, Psychographie,
Ausbildung und Verbindungen
• USP: Nutzung von Daten, die über das Open Abb. 5: Gesponserte Meldung
(Inside Facebook 2012)
Graph Protocol generiert wurden
Provisionserlöse über Facebook Credits
Facebook Credits als hauseigene virtuelle
Währung in Anwendungen
Zukunftsoptionen: Facebook als Social-
Shopping-Plattform, Facebook Credits als
virtuelle Währung im Internet
Abb. 6: Facebook Credits (Facebook 2012c)
M. A. Laura Dorfer – DGI-Konferenz 2012, 22.-23. März 2012, Düsseldorf
15. 3. Evaluation und Ausblick
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16. 3. Evaluation und Ausblick
Evaluation des Fallbeispiels Facebook aus ressourcenorientierter Sicht:
• Zunächst konsequenter Aufbau der Ressource Daten (Wachstumsstrategie)
• Seit 2011 forcierte Monetarisierung der Daten (Verwertungsstrategie)
• Erlangung der Datenführerschaft durch die Fähigkeit zum gezielten Aufbau, zur
Strukturierung, Zusammenführung und Verwertung von Daten
Aktuelle Herausforderung: Datenschutzrechtliche Forderungen drohen den Wert der
Ressource Daten zu erodieren!
• Nutzerproteste (z.B. Petition gegen das Werbeprogramm Facebook Beacon)
• Neue Regelungen zur Datenerhebung, -speicherung und -verwertung (z.B. BMI,
Europäische Kommission); AGB-Klagen (Bundesverband der Verbraucherzentrale)
Ggf. baldige Erprobung der dynamischen Fähigkeiten: Ausreichende organisationale
Flexibilität zur Rekonfiguration des Ressourcenbündels und Sicherung von
Wettbewerbsvorteilen gegeben?
M. A. Laura Dorfer – DGI-Konferenz 2012, 22.-23. März 2012, Düsseldorf
17. Vielen Dank für
die Aufmerksamkeit!
M. A. Laura Dorfer – DGI-Konferenz 2012, 22.-23. März 2012, Düsseldorf
18. Literaturverzeichnis
Barney, J. B. (1991). Firm Resources and Sustained Competitive Advantage. Journal of
Management, 17 ( 1), 99-120.
Boyd, D. M. & Ellison, N. B. (2007). Social Network Sites: Definition, History, and Scholarship.
Journal of Computer-Mediated Communication, 13 (1), 210-230.
Bresser, R. K. F. (1998). Strategische Managementtheorie. Berlin: de Gruyter.
D’Aveni, R. A. (2007). Hypercompetition. Managing the Dynamics of Strategic Maneuvering. In C.
Boersch & R. Elschen (Hrsg.), Das Summa Summarum des Management (S. 83-93). Wiesbaden:
GWV Fachverlage.
Hartmann, J. & Rieger, V. (2010). Differenzierung in der ICT-Branche durch Kundenerlebnisse.
Was wir von Amazon, Apple, Facebook & Co. lernen können – und was nicht. URL:
http://www.detecon-dmr.com/de/article/differenzierung-in-der-ict-branche-durchkundenerlebnisse
2010_07_13, abgerufen am 09.09.2011.
Kollmann, T.; Häsel, M. (2007): Trends und Technologien des Web 2.0 – Neue Chancen für die
Net Economy. In T. Kollmann; M. Häsel (Hrsg.), Web 2.0. Trends und Technologien im Kontext der
Net Economy (S. 1-14). Wiesbaden: Deutscher Universitätsfachverlag.
M. A. Laura Dorfer – DGI-Konferenz 2012, 22.-23. März 2012, Düsseldorf
19. Literaturverzeichnis
Kollmann, T. (2011). E-Business. Grundlagen elektronischer Geschäftsprozesse in der Net
Economy. (4., überarb. und erw. Aufl. ). Wiesbaden: Gabler.
Spitta, T.; Bick, M. (2010). Was ist Informationswirtschaft. Das Wirtschaftsstudium – WISU, 39
(10), 1301-1306.
Stoffel, K. (2009). Web + Data Mining = Web Mining, HMD, 46 (268), 6-20.
Teece, D. J.; Pisano, G; Shuen, A. (1997). Dynamic Capabilities and Strategic Management.
Strategic Management Journal, 18 (7), 509-533.
Weiber, R.; McLachlan, C. (2000). Wettbewerbsvorteile im Electronic Business. In R. Weiber
(Hrsg.), Handbuch Electronic Business (S. 117-148). Wiesbaden: Gabler.
M. A. Laura Dorfer – DGI-Konferenz 2012, 22.-23. März 2012, Düsseldorf
20. Internetquellenverzeichnis
Facebook (Hrsg.): Freunde finden. URL: http://www.facebook.com/find-friends?ref=pf, 2012a,
abgerufen am 08.03.2012.
Facebook (Hrsg.): Einführung in die Chronik. URL: http://www.facebook.com/about/timeline, 2012b,
abgerufen am 08.03.2012.
Facebook (Hrsg.): Zahlungseinstellungen. URL:
https://secure.facebook.com/settings?tab=payments#!/settings?tab=payments§ion=currency&
view, 2012c, abgerufen am 08.03.2012.
Inside Facebook (Hrsg.): Sponsored Stories begin to appear in News Feed. URL:
http://www.insidefacebook.com/2012/01/10/breaking-sponsored-stories-begin-to-appear-in-news-fee
, 10.01.2012, abgerufen am 08.03.2012.
M. A. Laura Dorfer – DGI-Konferenz 2012, 22.-23. März 2012, Düsseldorf
21. Kontakt:
M.A. Laura Dorfer
Univ.-Prof. Dr. Joachim Eigler
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre insb. Medienmanagement,
Fakultät III – Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsrecht
Universität Siegen
Hölderlinstr.3
57068 Siegen
Tel.: (0271) 740 – 2905
Fax.: (0271) 740 - 2904
E-Mail: laura.dorfer@uni-siegen.de
Homepage: www.bwlmewi.uni-siegen.de
M. A. Laura Dorfer – DGI-Konferenz 2012, 22.-23. März 2012, Düsseldorf