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1 von 9
Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Wochenausblick                                                                               19. Oktober 2012




                                                   Mehr Vertrauen in die Eurozone
                              Redaktion:
                                                   1          Die Woche im Überblick                                                                                       1
                     Dr. Stefan Mütze
             Tel.: 0 69/91 32-38 50                           1.1       Chart der Woche                                                                                    1
              research@helaba.de                              1.1       Wochen-Quartals-Tangente                                                                           2
                                                              1.2       Finanzmarktkalender KW 43 mit Prognosen                                                            3
                                                   2          Im Fokus                                                                                                     4
                                                              2.1       USA: Gemischtes Konjunkturbild in herbstlichen Farben                                              4
                                                              2.2       Eurozone: Erste Hoffnungsschimmer                                                                  5
                          Herausgeber:
                                                   3          Charttechnik                                                                                                 6
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                   4          Helaba Kapitalmarktszenarien                                                                                 7
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                   5          Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle                                                                     8
Landesbank Hessen-Thüringen
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58
        60311 Frankfurt am Main                    1 Die Woche im Überblick
       Telefon: 0 69/91 32-20 24
       Telefax: 0 69/91 32-22 44                        1.1             Chart der Woche

                                                   Aktienmarkt spielt Obama in die Hände
                                                   Index                                                                                                              %

                                                       1600                                                                                                           55
                                                                                                                                                                      53
                                                       1500                                    S&P 500                                                                51
                                                                                            (linke Skala)
                                                                                                                                                                      49
                                                       1400
                                                                                                                                                                      47
                                                       1300                                                                                                           45
                                                                                                                                                                      43
                                                       1200
                                                                                                                                                                      41
                                                                                                                          Obamas Zustimmungsquote
                                                                                                                                                                      39
                                                       1100                                                                    (rechte Skala)
                                                                                                                                                                      37
                                                       1000                                                                                                           35
                                                              J     F   M   A   M   J   J    A    S    O    N   D    J   F    M    A   M    J    J   A    S    O

                                                   Quellen: Gallup, Helaba Volkswirtschaft/Research



        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt
                                                   Im Spätsommer 2011 erreichte Obamas Popularität mit einer Zustimmungsquote von nur noch
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich    40 % ihren Tiefpunkt. Mit der allmählichen Erholung des US-amerikanischen Arbeitsmarktes und
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
                                                   wieder steigenden Aktiennotierungen haben sich auch die Umfragewerte für Obama spürbar ver-
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
                                                   bessert. Dies ist wenig überraschend, spielt doch die wirtschaftliche Entwicklung eine entschei-
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   dende Rolle für die Wahlentscheidung. Gilt aber auch die umgekehrte Wirkungsrichtung: Profitiert
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-    der Aktienmarkt von steigenden Wiederwahlchancen Obamas? Zumindest die Historie spricht für
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
                                                   die Demokraten. So konnte der S&P 500 unter demokratischen Präsidenten deutlich stärker zule-
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
     nen Angaben dienen der Information. Sie
                                                   gen 1 (Durchschnitt seit 1945: Demokraten: 10,2 %; Republikaner: 4,8 %).
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für
  Anlageentscheidungen verstanden werden.
                                                   1
                                                       Siehe dazu Aktienmarkt aktuell: US-Präsidentschaftswahl – Richtungsentscheid für den Aktienmarkt? vom 14.09.2012
Wochenausblick




Markus Reinwand, CFA           1.1              Wochen-Quartals-Tangente
  Tel.: 0 69/91 32-47 23
                             Geht doch! Die Aktienmärkte haben sich in der abgelaufenen Woche sichtbar berappelt und neh-
                             men die alten Jahreshöchststände ins Visier. Der MDAX markierte zuletzt sogar ein neues Allzeit-
                             hoch. Besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse US-amerikanischer Unternehmen sowie positive
                             Daten vom US-Immobilienmarkt sorgten ebenso wie die jüngsten Zahlen aus China für ein etwas
                             freundlicheres Bild. So legten im Reich der Mitte die Septemberwerte von Industrieproduktion,
                             Einzelhandelsumsätzen und Anlageinvestitionen stärker zu als erwartet. Das mit +2,2 % gg. Vq
                             höher als erwartet ausgefallene Wachstum des dritten Quartals zeigt, dass der konjunkturelle Tief-
                             punkt bereits Anfang 2012 erreicht wurde.

                             Nachlassende Konjunkturängste sorgten im Wochenvergleich für einen Renditeanstieg bei US-
                             Treasuries und 10j.-Bundesanleihen. Gleichzeitig haben sich die Risikoaufschläge bei Staatsanlei-
                             hen der Euro-Problemländer weiter entspannt, der Euro legte zu. Dies spricht dafür, dass die Maß-
                             nahmen zur Stabilisierung der Eurozone an den Märkten an Glaubwürdigkeit gewinnen. Die aus
                             Wettquoten abgeleitete Wahrscheinlichkeit eines Austritts eines oder mehrerer Länder aus der
                             Währungsgemeinschaft bis zum Jahresende 2012 ist im Umfeld des EU-Gipfels auf 11 % zurück-
                             gegangen. Allerdings beträgt die implizite Wahrscheinlichkeit eines Austritts bis Jahresende 2014
                             immerhin noch 65 %. Für eine nachhaltige Entspannung der Euroraum-Krise sind neben den ein-
                             geleiteten Reformmaßnahmen auch Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung in den Krisen-
                             ländern notwendig.

                             Zu Wochenbeginn wird es aber zunächst politisch: Am Montag duellieren sich US-Präsident Ba-
                             rack Obama und sein Herausforderer Mitt Romney zum dritten und letzten Mal vor der Wahl am
            Konjunkturelle
                             6. November. Ab Wochenmitte dominieren dann Konjunkturdaten das Geschehen. Bei den Ein-
      Hoffnungsschimmer
                             kaufsmanagerindizes der Eurozone rechnen wir mit einer Stabilisierung (Seite 5). Die US-Daten,
                             obwohl durchwachsen, dürften eine konjunkturelle Verbesserung gegenüber dem ersten Halbjahr
                             bestätigen (Seite 4). Für ein richtiges Durchstarten am Aktienmarkt wird dies wohl nicht reichen,
                             aber angesichts mangelnder Anlagealternativen gilt das olympische Motto: Dabei sein ist alles!

                             Finanzmarktrückblick und -prognosen

                                                             Veränderung seit...  aktueller
                                                            30.12.2011 11.10.2012 Stand*                             Q4/2012    Q1/2013           Q2/2013
                                                            (in %)                            Index

                             DAX                                     26,1            2,1         7.437              7.500      7.300             7.600
                                                            (in Bp)                           (in %)

                             3M Euribor                           -115               -1           0,21                0,3        0,4                0,5
                             3M USD Libor                             -26            -2           0,32                0,4        0,4                0,4
                             10 jähr. Bundesanleihen                  -20            13           1,63                1,9        2,0                2,1
                             10 jähr. Swapsatz                        -52            12           1,86                2,2        2,3                2,4
                             10 jähr. US-Treasuries                   -4             16           1,83                2,1        2,1                2,2
                                                            (jew eils gg. Euro, %)            (jew eils gg. Euro)

                             US-Dollar                               -0,8            -1,1         1,31               1,35       1,40              1,35
                             Japanischer Yen                         -3,8            -2,2         104                105         110               109
                             Britisches Pfund                         2,3            -1,1         0,81               0,84       0,87              0,87
                             Schweizer Franken                        0,7            0,0          1,21               1,20       1,25              1,25
                                                            (in %)

                             Brentöl $/B                              5,1            -2,8         114                110         100               103
                             Gold $/U                                11,4            -1,5        1.741              1.750      1.750             1.850
                             *Schlusskurse vom 18.10.2012                                   Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt
                             Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                             Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba                                                                      2
Wochenausblick




  1.2            Finanzmarktkalender KW 43 mit Prognosen

                                                                             Helaba- Bloom berg
    Zeit         Land       Periode     Indikator                                               Vorperiode
                                                                            Prognose Consensus

  Montag, 22.10.2012


  Dienstag, 23.10.2012
                                        EU-Kommission;
    16:00         EZ           Oct                                            -26,0     -26,0      -25,9
                                        Konsumentenvertrauen
  Mittw och, 24.10.2012
                                        Einkaufsmanagerindex (Verarb.
    09:30         DE           Okt                                            47,4       48,0      47,4
                                        Gew erbe, Vorabschätzung)
                                        Einkaufsmanagerindex (Dienst-
    09:30         DE           Okt                                            49,9       49,9      49,7
                                        leistungen, Vorabschätzung)
    10:00         DE           Okt      ifo-Geschäftsklima                    101,7     101,5      101,4
                                        Einkaufsmanagerindex (Verarb.
    10:00         EZ           Okt                                            46,1       46,5      46,1
                                        Gew erbe, Vorabschätzung)
                                        Einkaufsmanagerindex (Dienst-
    10:00         EZ           Okt                                            46,3       46,3      46,1
                                        leistungen, Vorabschätzung)
    16:00         US          Sep       Neubauverkäufe, Tsd. (JR)             390        385       373

    20:15         US                    FOMC-Zinsentscheidung; %              0,25      0,25       0,25
  Donnerstag, 25.10.2012
                                        Geldmenge M3
    10:00         EZ          Sep       % 3 mma                               3,3        3,1       3,2
                                        % y/y                                 3,4        3,0       2,9
    10:30         UK           Q3       BIP 1. Schätzung, % q/q               0,6        k.A.      -0,4
                                        Auftragseingang langlebige Güter,
    14:30         US          Sep                                             7,0        6,5       -13,2
                                        % m/m

                                        Erstanträge auf
    14:30         US         19. Okt                                          370        365       388
                                        Arbeitslosenunterstützung, Tsd.

  Freitag, 26.10.2012
    08:00         DE          Nov       GfK-Konsumklima, Index                 5,8       5,9        5,9

    14:30         US           Q3       BIP (1. Schätzung, % q/q (JR)         2,0        1,8        1,3

  im Laufe der Woche
                                        Importpreise
    08:00         DE          Sep       % m/m                                 0,6        0,2        1,3
                                        % y/y                                 3,2        0,7        3,2
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba                                               3
Wochenausblick




         Patrick Franke
  Tel.: 0 69/91 32-47 38
                                   2 Im Fokus
                                      2.1           USA: Gemischtes Konjunkturbild in herbstlichen Farben


                                      In der Berichtswoche tritt wieder der Offenmarktausschuss der Fed zusammen. Nachdem man
                                      erst auf der letzten Sitzung ein neues Kaufprogramm aus der Taufe gehoben hat, erwarten wir
                                      diesmal keine zusätzlichen Maßnahmen. Die Konjunkturdaten sind durchwachsen. Sie stehen
                                      nicht im Widerspruch zur Meinung der Notenbank, die unzufrieden ist mit der Entwicklung
                                      am Arbeitsmarkt. Gleichzeitig deutet sich aber an, dass das zweite Halbjahr 2012 tendenziell
                                      besser ausfallen wird als das erste.


                                   Anlass zur Sorge geben derzeit vor allem die monatlichen Daten zu den Investitionsgütern. Die
                                   Auftragseingänge für zivile Investitionsgüter haben im laufenden Jahr deutlich an Schwung verlo-
  Schwache Investitions-
                                   ren – zuletzt war ein Rückgang zu beobachten, wie es ihn außerhalb von Rezessionen seit dem
           güternachfrage
                                   Beginn der Zeitreihe 1992 noch nicht gegeben hat. Spiegelt dies nun eine Investitionsschwäche in
                                   den USA wider oder ist es ein Anzeichen für die Abkühlung der Weltwirtschaft? Obwohl die Ex-
                                   porte im Juli und August insgesamt gefallen sind, legten die Ausfuhren von Investitionsgütern mit
                                   und ohne Flugzeuge bis zuletzt zu. Die Schwäche der Orders ist also offenbar nicht einer stagnie-
                                   renden Auslandsnachfrage geschuldet. Stattdessen reflektiert sie wohl eine nachlassende Dynamik
                                   im inländischen Investitionszyklus. Diese könnte auch durch die Unsicherheit im Vorfeld der
                                   Wahlen am 6. November und vor dem drohenden „fiscal cliff“ zur Jahreswende begründet sein. Im
                                   September dürften die Auftragseingänge für langlebige Güter auch wegen einer Gegenbewegung
                                   bei den Flugzeugbestellungen allerdings ein deutliches Plus verzeichnet haben. Wir rechnen mit
                                   einer Vormonatsrate von 7 %.

Trübe Aussichten                                                                  Konsum und Lager bringen höheres Wachstum in Q3
Zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, Mrd. $                                   Wachstumsbeiträge (Jahresrate), Prozentpunkte

           Auf tragseingänge                                                        2,5                                                 2,5
  70                                                                 70
                                                                                    2,0                       Außenbeitrag              2,0
  65                                                                 65
                                                                                    1,5                                 BIP             1,5
                                                                                                              Anlage-
  60                                                                 60             1,0                                                 1,0
                    Lief erungen                                                                              investitionen

                                                                                    0,5                       Privater Konsum           0,5
  55                                                                 55

                                                                                    0,0                        Staat                    0,0
  50                                                                 50
                                                                                    -0,5                                                -0,5
  45                                                                 45                                        Lager
    2008         2009          2010        2011       2012                          -1,0                                                -1,0
                                                                                                     Q2                            Q3

Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research


                                   Andere wichtige Konjunkturdaten sind in den vergangenen Wochen bereits besser als erwartet
                                   ausgefallen. Die ISM-Einkaufsmanagerindizes haben sich oberhalb der Expansionsmarke gefan-
        Wachstum in Q3
                                   gen. Die Arbeitslosenquote ging im September auf das neue zyklische Tief von 7,8 % zurück,
            wieder höher
                                   wobei dies nicht durch eine rückläufige Partizipationsrate bedingt war. Auch die Erstanträge auf
                                   Arbeitslosenhilfe deuten derzeit eher auf eine zunehmende konjunkturelle Dynamik hin. Diese hat
                                   wohl in Q3 auch bereits eingesetzt. Die anstehenden Wachstumszahlen dürften verglichen mit Q2
                                   wieder besser ausfallen. Mit einer annualisierten Vorquartalsrate von rund 2 % fällt die Beschleu-
                                   nigung aber nicht so kräftig aus wie zunächst gedacht. Zwar hat der private Konsum an Dynamik
                                   gewonnen und die Lagerinvestitionen sollten in Q3 das Wachstum gestützt haben. Der Außenbei-
                                   trag war aber wohl negativ, wobei die Exporte zum ersten Mal seit der Rezession 2009 gefallen
                                   sein dürften. Die Schuldenkrise in Europa bleibt also nicht ohne Wirkung auf die US-Wirtschaft.




                                   Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba                                                4
Wochenausblick




          Dr. Stefan Mütze         2.2           Eurozone: Erste Hoffnungsschimmer
     Tel.: 0 69/91 32-38 50


                                   Eine Besserung der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone in den nächsten Monaten
                                   ist wahrscheinlich. Einige Frühindikatoren könnten dies in der Berichtswoche vorwegnehmen.


                                Die wirtschaftliche Lage in der Eurozone ist weiterhin betrüblich. Jedoch dürfte im weiteren Jah-
                                resverlauf und vor allem 2013 eine allmähliche Besserung eintreten. So sind in der Eurozone Ret-
Rahmenbedingungen für
                                tungsmechanismen installiert worden, die im Ernstfall zum Einsatz kommen. Auch haben Äuße-
    private Investitionen
                                rungen der deutschen Bundesregierung klar gemacht, dass aus jetziger Sicht nicht mit einem Aus-
            bessern sich
                                scheren Griechenlands aus dem Euro zu rechnen ist. Insgesamt ist hierdurch die Sicherheit für
                                Investoren erhöht worden. Die angekündigten konditionierten Anleihekäufe durch die EZB dürften
                                zudem das Zinsniveau auch für private Unternehmen in den Problemstaaten verringern, so dass
                                sich Investitionen eher wieder rechnen. Diese Besserungstendenzen werden sich nur zögerlich
                                durchsetzen, so dass Rückschläge nicht auszuschließen sind. Auch die wirtschaftlichen Daten
                                waren zuletzt so schlecht nicht. Beispielsweise hat sich die Industrieproduktion in den Problem-
                                ländern Spanien und Italien in den vergangenen Monaten stabilisiert. Betrachtet man die Ein-
                                kaufsmanagerindizes, so liegen diese für die spanische und italienische Gesamtwirtschaft zwar
                                weiterhin deutlich unter 50 und damit auf Rezessionsniveau. Immerhin ist ein weiteres Abrutschen
                                dieser Frühindikatoren nicht zu beobachten und die industriellen Einkäufer sind dort zuletzt sogar
                                etwas weniger pessimistisch gestimmt gewesen. Die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie in
                                Deutschland und der Eurozone sind in den letzten beiden Monaten deutlich angestiegen. Im Okto-
                                ber ist deswegen ein stagnierender Wert nicht auszuschließen. Der Dienstleistungsbereich leidet in
                                vielen europäischen Ländern unter der Sparpolitik der öffentlichen Haushalte. Zwar muss die
                                Konsolidierung der öffentlichen Haushalte fortgesetzt werden. Allerdings dürfte der Negativim-
                                puls 2013 deutlich nachlassen. Dies wird auch die Lage für die Dienstleistungsunternehmen ver-
                                bessern. Bereits im Oktober dürfte es zu einem kleinen Anstieg des Einkaufsmangerindex für die
                                Eurozone gekommen sein.

Stabilisierung der Einkaufsmanagerindizes                                      ifo: Erwartungen bereits sehr pessimistisch
Composite, Saldo                                                               Index




Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                            Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                Der ifo-Geschäftsklimaindex hat die sich abschwächende deutsche Konjunktur im Vergleich zu
                                den Einkaufsmanagerindizes relativ spät signalisiert. Mittlerweile ist der Münchener Index aller-
ifo: Unternehmen wieder
                                dings bereits – ausgehend von sehr hohem Niveau – fünf Mal in Folge gesunken. Der langfristige
    etwas optimistischer
                                Durchschnitt ist damit erreicht. Während die Einschätzung der aktuellen Lage weiterhin über-
                                durchschnittlich ausfällt, hat sich die Erwartungskomponente schon deutlich eingetrübt. Eine Ver-
                                besserung der Erwartungskomponente dürfte die Eintrübung der Lage überkompensieren. Damit
                                wäre ein leichter Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober verbunden.




                                Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba                                         5
Wochenausblick




                                 3 Charttechnik
Bund-Future: Seitwärtsrange nach unten verlassen                                Widerstände:              140,00      140,71 141,53
Stochastic                                             Bund-Future (daily)      Unterstützungen:          138,41      137,60 137,00
                                                                                Der Bund-Future hat sich in der abgelaufenen Woche abge-
                                                                                schwächt und das für rund drei Wochen gültige
                                                                                Seitwärtsband nach unten verlassen. Mit 139,43 wurde die
                                                                                nächste, kleinere Haltemarke getestet. Vor dem Hinter-
                                                                                grund der schwachen Verfassung der technischen Indikato-
                                                                                ren im Tages- wie auch im Wochenchart ist ein weiteres
                                                                                Absinken ins Kalkül zu ziehen. Die nächste wichtige Marke
                                                                                scheint bei 138,41 – in Form des markanten Tiefs von Mitte
                                                                                September – zu liegen. Darunter finden sich Unterstützun-
                                                                                gen bei 137,60 und um 137,00.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)



EUR-USD: Vor wichtigen Hürden                                                   Widerstände:              1,3141      1,3172 1,3285
MACD                                                   EUR-USD (weekly)         Unterstützungen:          1,2825      1,2738 1,2626
                                                                                Der Euro konnte sich in dieser Woche per saldo festigen,
                                                                                wenngleich seit Donnerstag eine Konsolidierung zu be-
                                                                                obachten ist. Im Hoch lag EUR-USD bei 1,3141. Damit ist
                                                                                das Septemberhoch bei 1,3172 in greifbare Nähe gekom-
                                                                                men. Zusammen mit dem langfristigen Abwärtstrend, des-
                                                                                sen Widerstandslinie wir aktuell im Tageschart bei 1,3223
                                                                                lokalisieren hat sich eine wichtige Widerstandszone etab-
                                                                                liert. Angesichts des freundlichen Indikatorenumfeldes ist
                                                                                zumindest ein Test dieser Zone möglich. Jenseits dieser
                                                                                besteht Raum bis 1,3285/1,3487.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)



DAX: Gelingt der Ausbruch nach oben?                                            Widerstände:              7.478       7.569   7.629
DMI                                                            DAX (daily)      Unterstützungen:          7.348       7.314   7.270
                                                                                Der DAX hat sich in den letzten Tagen sukzessive nach
                                                                                oben gehangelt und ist so in eine wichtige Widerstandszone
                                                                                vorgedrungen. Allerdings fiel die den Anstieg begleitende
                                                                                Bewegungsdynamik eher verhalten aus, so dass berechtigte
                                                                                Zweifel an einem direkten Ausbruch über das vorherige
                                                                                Impulshoch bei 7.478 Zählern bestehen. Vielmehr scheint
                                                                                ein moderater Rücksetzer bis zur Unterstützungszone von
                                                                                7.348/7.314 Punkten wahrscheinlich. Dies sollte aber nicht
                                                                                als Schwäche, sondern vielmehr als Luftholen für einen
                                                                                neuerlichen Ausbruchsversuch, verstanden werden.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)




                                 Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
                                 Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba                                                6
Wochenausblick




                         4 Helaba Kapitalmarktszenarien
                         Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge-
                         wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die
      Hauptszenario:     Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe
   Gordischer Knoten     Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Dennoch erfordert die Bewältigung der Krise Zeit, so
                         dass der Verlauf an den Kapitalmärkten stärker von politischen, denn von konjunkturellen Ein-
                         flussfaktoren bestimmt wird. Die großen Euroländer ringen weiterhin um eine Lösung, wobei sich
                         die Vorschläge stärker auf eine Vergemeinschaftung der Schulden fokussieren. Sie unterscheiden
                         sich dahin, ob dies mit oder ohne Aufgabe von nationalstaatlicher Souveränität einhergeht. Mit
                         weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen
                         wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Eine
                         weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden wird immer wahrscheinlicher. Der
                         konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen.

                         Insgesamt dürfte sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven
                         Geldpolitik festigen. Impulsgeber bleiben dabei die Schwellenländer. In den europäischen Prob-
                         lemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der
                         Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es dagegen im Wahljahr nicht zu
                         größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen
                         wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren.

                         In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (10 %) kann die Weltwirtschaft an das
                         überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen. Befeuert wird dies von einer expansiven Aus-
   Alternativszenario:   richtung der Geld- und Fiskalpolitik. In den Euro-Ländern zeigen sich erste Erfolge der Strukturre-
Phönix aus der Asche     formen, so dass auch dort die konjunkturelle Dynamik wieder zunimmt. Aktien strahlen heller
                         denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste.

                         Im negativen Szenario „Sisyphus“ (20 %) fällt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession und die
                         europäische Staatsschuldenkrise eskaliert. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld.
   Alternativszenario:   Europa schafft es nicht, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Vielmehr setzt eine
            Sisyphus     breite Kapitalflucht aus dem Euroraum ein. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten
                         stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anlei-
                         hen höchster Bonität profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein Einbruch zu.




                         Investmentszenarien 2012


                             Szenarien           Wahrschein-
                                                             Wachstum Inflation Renten                Euro        Aktien
                               2012                lichkeit

                            Gordischer
                                                        70%
                             Knoten

                            Phönix aus
                                                        10%
                            der Asche


                             Sisyphus                   20%

                         Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research




                         Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba                                      7
Wochenausblick




5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle
In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die
Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe
Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven
Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt
sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Dabei zeichnet sich eine weitere Vergemeinschaftung
der europäischen Staatsschulden ab. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern
dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt wird sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor
allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. In den europäischen Problemländern wird der
Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen neh-
men allmählich ab. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen nicht zu größeren Konsolidie-
rungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das
globale BIP insgesamt wieder etwas stärker expandieren.

Rentenmärkte: Die EZB sorgt mit extrem niedrigen Leitzinsen, Liquiditätsmaßnahmen wie
Kaufprogrammen für Staatsanleihen gefährdeter Euro-Länder sowie Langfristtender für Finanz-
marktstabilität. Die hohe Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands im Euroraum hat zu einer
extremen Risikowahrnehmung im Euroraum geführt. Investoren nehmen daher sogar eine negative
Realverzinsung für deutsche Staatsanleihen in Kauf. Da jedoch der finanzielle Verpflichtungsrah-
men Deutschlands im Zuge der Euro-Rettung weiter zunimmt, dürfte die Nachfrage nach sehr
teuren Bundesanleihen tendenziell sinken. Die langfristige Bonität Deutschlands wird zunehmend
kritisch hinterfragt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen dürfte in Deutschland in der zwei-
ten Jahreshälfte zwischen 1,1 % und 2,0 % schwanken, in den USA zwischen 1,4 % und 2,2 %.

Euro: Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise werden im zweiten Halbjahr 2012 dank poli-
tischer bzw. eher geldpolitischer Maßnahmen in den Hintergrund gedrängt. Die US-Geldpolitik
wird durch ein neues Kaufprogramm noch expansiver. Der Euro dürfte sich daher gegenüber dem
US-Dollar erholen. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich bis Ende 2012 im Bereich von 1,25 bis 1,40
bewegen.

Aktienmärkte: Mit einer Beruhigung der Schuldenkrise und wieder robusteren Konjunkturindika-
toren wird der Risikoappetit der Anleger zunehmen. Dies dürfte zu weiteren Umschichtungen
zugunsten von Aktien führen. Außerdem spricht die günstige Bewertung für Dividendentitel, zu-
mal die Liquiditätsversorgung auch künftig sehr großzügig ausfallen wird. Der DAX dürfte sich
daher deutlich oberhalb von 7.000 Punkten etablieren.




Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba                                     8
Wochenausblick




Prognoseübersicht


                                  Bruttoinlandsprodukt                          Verbraucherpreise

                                                                                 Veränderung gg.
                           reale Veränderung gg. Vorjahr in %
                                                                                   Vorjahr in %

                           2010       2011        2012p    2013p      2010        2011    2012p     2013p

 Euroland                   1,9         1,5        -0,3        0,7       1,6       2,7      2,5      2,3
   Frankreich               1,6         1,7         0,3        1,0       1,7       2,3      2,4      2,2

   Italien                  1,8         0,6        -2,0        -0,5      1,6       2,9      3,2      2,5

   Spanien                 -0,3         0,4        -1,2        -0,7      2,0       3,1      2,5      2,5

   Griechenland            -4,9        -7,1        -7,0        -2,0      4,7       3,1      0,5      0,5

   Irland                  -0,8         1,4         0,5        1,5       -1,6      1,2      1,8      1,9

   Portugal                 1,4        -1,6        -3,5        -1,0      1,4       3,6      2,8      1,8

   Deutschland*             4,0         3,1         1,2        1,7       1,1       2,3      2,0      2,0

 Großbritannien             1,8         0,9        -0,3        1,0       3,3       4,5      2,6      2,3
 Schw eiz                   3,0         1,9         0,9        1,2       0,7       0,2      -0,6     0,8

 Schw eden                  6,2         3,9         1,2        1,7       1,2       3,0      1,0      1,2

 Polen                      3,9         4,3         2,2        2,6       2,7       4,2      3,7      3,0

 Ungarn                     1,3         1,7        -1,2        1,0       4,9       3,9      5,9      4,5

 Tschechien                 2,7         1,7        -0,8        0,7       1,5       1,9      3,4      2,5

 Russland                   4,3         4,3         3,5        4,0       6,9       8,4      5,0      6,0

 USA                        2,4         1,8         2,2        2,0       1,6       3,1      2,0      1,4

 Japan                      4,5        -0,7         2,3        0,7       -0,7     -0,3      0,1     -0,2

 Asien ohne Japan           8,4         6,4         5,7        6,2       5,1       5,9      5,0      5,0

  China                    10,4         9,2         7,9        8,4       3,3       5,3      3,0      3,5
  Indien                    9,6         6,9         6,5        7,0    12,0         8,9      8,4      7,5

 Lateinamerika              6,0         4,3         3,0        4,0       5,9       6,5      6,0      6,0

   Brasilien                7,6         2,7         1,7        3,5       5,0       6,6      5,2      5,5

 Welt                       4,8         3,4         3,0        3,4       2,9       3,9      3,1      2,9
p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research 




Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba                                                9

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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Wochenausblick 19. Oktober 2012 Mehr Vertrauen in die Eurozone Redaktion: 1 Die Woche im Überblick 1 Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-38 50 1.1 Chart der Woche 1 research@helaba.de 1.1 Wochen-Quartals-Tangente 2 1.2 Finanzmarktkalender KW 43 mit Prognosen 3 2 Im Fokus 4 2.1 USA: Gemischtes Konjunkturbild in herbstlichen Farben 4 2.2 Eurozone: Erste Hoffnungsschimmer 5 Herausgeber: 3 Charttechnik 6 Dr. Gertrud R. Traud 4 Helaba Kapitalmarktszenarien 7 Chefvolkswirt/Leitung Research 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle 8 Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main 1 Die Woche im Überblick Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1.1 Chart der Woche Aktienmarkt spielt Obama in die Hände Index % 1600 55 53 1500 S&P 500 51 (linke Skala) 49 1400 47 1300 45 43 1200 41 Obamas Zustimmungsquote 39 1100 (rechte Skala) 37 1000 35 J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O Quellen: Gallup, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt Im Spätsommer 2011 erreichte Obamas Popularität mit einer Zustimmungsquote von nur noch bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich 40 % ihren Tiefpunkt. Mit der allmählichen Erholung des US-amerikanischen Arbeitsmarktes und unverbindliche Analysen und Prognosen zu wieder steigenden Aktiennotierungen haben sich auch die Umfragewerte für Obama spürbar ver- den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- verhältnissen. Die Angaben beruhen auf bessert. Dies ist wenig überraschend, spielt doch die wirtschaftliche Entwicklung eine entschei- Quellen, die wir für zuverlässig halten, für dende Rolle für die Wahlentscheidung. Gilt aber auch die umgekehrte Wirkungsrichtung: Profitiert deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- der Aktienmarkt von steigenden Wiederwahlchancen Obamas? Zumindest die Historie spricht für lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- die Demokraten. So konnte der S&P 500 unter demokratischen Präsidenten deutlich stärker zule- nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- nen Angaben dienen der Information. Sie gen 1 (Durchschnitt seit 1945: Demokraten: 10,2 %; Republikaner: 4,8 %). dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. 1 Siehe dazu Aktienmarkt aktuell: US-Präsidentschaftswahl – Richtungsentscheid für den Aktienmarkt? vom 14.09.2012
  • 2. Wochenausblick Markus Reinwand, CFA 1.1 Wochen-Quartals-Tangente Tel.: 0 69/91 32-47 23 Geht doch! Die Aktienmärkte haben sich in der abgelaufenen Woche sichtbar berappelt und neh- men die alten Jahreshöchststände ins Visier. Der MDAX markierte zuletzt sogar ein neues Allzeit- hoch. Besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse US-amerikanischer Unternehmen sowie positive Daten vom US-Immobilienmarkt sorgten ebenso wie die jüngsten Zahlen aus China für ein etwas freundlicheres Bild. So legten im Reich der Mitte die Septemberwerte von Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätzen und Anlageinvestitionen stärker zu als erwartet. Das mit +2,2 % gg. Vq höher als erwartet ausgefallene Wachstum des dritten Quartals zeigt, dass der konjunkturelle Tief- punkt bereits Anfang 2012 erreicht wurde. Nachlassende Konjunkturängste sorgten im Wochenvergleich für einen Renditeanstieg bei US- Treasuries und 10j.-Bundesanleihen. Gleichzeitig haben sich die Risikoaufschläge bei Staatsanlei- hen der Euro-Problemländer weiter entspannt, der Euro legte zu. Dies spricht dafür, dass die Maß- nahmen zur Stabilisierung der Eurozone an den Märkten an Glaubwürdigkeit gewinnen. Die aus Wettquoten abgeleitete Wahrscheinlichkeit eines Austritts eines oder mehrerer Länder aus der Währungsgemeinschaft bis zum Jahresende 2012 ist im Umfeld des EU-Gipfels auf 11 % zurück- gegangen. Allerdings beträgt die implizite Wahrscheinlichkeit eines Austritts bis Jahresende 2014 immerhin noch 65 %. Für eine nachhaltige Entspannung der Euroraum-Krise sind neben den ein- geleiteten Reformmaßnahmen auch Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung in den Krisen- ländern notwendig. Zu Wochenbeginn wird es aber zunächst politisch: Am Montag duellieren sich US-Präsident Ba- rack Obama und sein Herausforderer Mitt Romney zum dritten und letzten Mal vor der Wahl am Konjunkturelle 6. November. Ab Wochenmitte dominieren dann Konjunkturdaten das Geschehen. Bei den Ein- Hoffnungsschimmer kaufsmanagerindizes der Eurozone rechnen wir mit einer Stabilisierung (Seite 5). Die US-Daten, obwohl durchwachsen, dürften eine konjunkturelle Verbesserung gegenüber dem ersten Halbjahr bestätigen (Seite 4). Für ein richtiges Durchstarten am Aktienmarkt wird dies wohl nicht reichen, aber angesichts mangelnder Anlagealternativen gilt das olympische Motto: Dabei sein ist alles! Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... aktueller 30.12.2011 11.10.2012 Stand* Q4/2012 Q1/2013 Q2/2013 (in %) Index DAX 26,1 2,1 7.437 7.500 7.300 7.600 (in Bp) (in %) 3M Euribor -115 -1 0,21 0,3 0,4 0,5 3M USD Libor -26 -2 0,32 0,4 0,4 0,4 10 jähr. Bundesanleihen -20 13 1,63 1,9 2,0 2,1 10 jähr. Swapsatz -52 12 1,86 2,2 2,3 2,4 10 jähr. US-Treasuries -4 16 1,83 2,1 2,1 2,2 (jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro) US-Dollar -0,8 -1,1 1,31 1,35 1,40 1,35 Japanischer Yen -3,8 -2,2 104 105 110 109 Britisches Pfund 2,3 -1,1 0,81 0,84 0,87 0,87 Schweizer Franken 0,7 0,0 1,21 1,20 1,25 1,25 (in %) Brentöl $/B 5,1 -2,8 114 110 100 103 Gold $/U 11,4 -1,5 1.741 1.750 1.750 1.850 *Schlusskurse vom 18.10.2012 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba 2
  • 3. Wochenausblick 1.2 Finanzmarktkalender KW 43 mit Prognosen Helaba- Bloom berg Zeit Land Periode Indikator Vorperiode Prognose Consensus Montag, 22.10.2012 Dienstag, 23.10.2012 EU-Kommission; 16:00 EZ Oct -26,0 -26,0 -25,9 Konsumentenvertrauen Mittw och, 24.10.2012 Einkaufsmanagerindex (Verarb. 09:30 DE Okt 47,4 48,0 47,4 Gew erbe, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Dienst- 09:30 DE Okt 49,9 49,9 49,7 leistungen, Vorabschätzung) 10:00 DE Okt ifo-Geschäftsklima 101,7 101,5 101,4 Einkaufsmanagerindex (Verarb. 10:00 EZ Okt 46,1 46,5 46,1 Gew erbe, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Dienst- 10:00 EZ Okt 46,3 46,3 46,1 leistungen, Vorabschätzung) 16:00 US Sep Neubauverkäufe, Tsd. (JR) 390 385 373 20:15 US FOMC-Zinsentscheidung; % 0,25 0,25 0,25 Donnerstag, 25.10.2012 Geldmenge M3 10:00 EZ Sep % 3 mma 3,3 3,1 3,2 % y/y 3,4 3,0 2,9 10:30 UK Q3 BIP 1. Schätzung, % q/q 0,6 k.A. -0,4 Auftragseingang langlebige Güter, 14:30 US Sep 7,0 6,5 -13,2 % m/m Erstanträge auf 14:30 US 19. Okt 370 365 388 Arbeitslosenunterstützung, Tsd. Freitag, 26.10.2012 08:00 DE Nov GfK-Konsumklima, Index 5,8 5,9 5,9 14:30 US Q3 BIP (1. Schätzung, % q/q (JR) 2,0 1,8 1,3 im Laufe der Woche Importpreise 08:00 DE Sep % m/m 0,6 0,2 1,3 % y/y 3,2 0,7 3,2 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba 3
  • 4. Wochenausblick Patrick Franke Tel.: 0 69/91 32-47 38 2 Im Fokus 2.1 USA: Gemischtes Konjunkturbild in herbstlichen Farben In der Berichtswoche tritt wieder der Offenmarktausschuss der Fed zusammen. Nachdem man erst auf der letzten Sitzung ein neues Kaufprogramm aus der Taufe gehoben hat, erwarten wir diesmal keine zusätzlichen Maßnahmen. Die Konjunkturdaten sind durchwachsen. Sie stehen nicht im Widerspruch zur Meinung der Notenbank, die unzufrieden ist mit der Entwicklung am Arbeitsmarkt. Gleichzeitig deutet sich aber an, dass das zweite Halbjahr 2012 tendenziell besser ausfallen wird als das erste. Anlass zur Sorge geben derzeit vor allem die monatlichen Daten zu den Investitionsgütern. Die Auftragseingänge für zivile Investitionsgüter haben im laufenden Jahr deutlich an Schwung verlo- Schwache Investitions- ren – zuletzt war ein Rückgang zu beobachten, wie es ihn außerhalb von Rezessionen seit dem güternachfrage Beginn der Zeitreihe 1992 noch nicht gegeben hat. Spiegelt dies nun eine Investitionsschwäche in den USA wider oder ist es ein Anzeichen für die Abkühlung der Weltwirtschaft? Obwohl die Ex- porte im Juli und August insgesamt gefallen sind, legten die Ausfuhren von Investitionsgütern mit und ohne Flugzeuge bis zuletzt zu. Die Schwäche der Orders ist also offenbar nicht einer stagnie- renden Auslandsnachfrage geschuldet. Stattdessen reflektiert sie wohl eine nachlassende Dynamik im inländischen Investitionszyklus. Diese könnte auch durch die Unsicherheit im Vorfeld der Wahlen am 6. November und vor dem drohenden „fiscal cliff“ zur Jahreswende begründet sein. Im September dürften die Auftragseingänge für langlebige Güter auch wegen einer Gegenbewegung bei den Flugzeugbestellungen allerdings ein deutliches Plus verzeichnet haben. Wir rechnen mit einer Vormonatsrate von 7 %. Trübe Aussichten Konsum und Lager bringen höheres Wachstum in Q3 Zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, Mrd. $ Wachstumsbeiträge (Jahresrate), Prozentpunkte Auf tragseingänge 2,5 2,5 70 70 2,0 Außenbeitrag 2,0 65 65 1,5 BIP 1,5 Anlage- 60 60 1,0 1,0 Lief erungen investitionen 0,5 Privater Konsum 0,5 55 55 0,0 Staat 0,0 50 50 -0,5 -0,5 45 45 Lager 2008 2009 2010 2011 2012 -1,0 -1,0 Q2 Q3 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Andere wichtige Konjunkturdaten sind in den vergangenen Wochen bereits besser als erwartet ausgefallen. Die ISM-Einkaufsmanagerindizes haben sich oberhalb der Expansionsmarke gefan- Wachstum in Q3 gen. Die Arbeitslosenquote ging im September auf das neue zyklische Tief von 7,8 % zurück, wieder höher wobei dies nicht durch eine rückläufige Partizipationsrate bedingt war. Auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deuten derzeit eher auf eine zunehmende konjunkturelle Dynamik hin. Diese hat wohl in Q3 auch bereits eingesetzt. Die anstehenden Wachstumszahlen dürften verglichen mit Q2 wieder besser ausfallen. Mit einer annualisierten Vorquartalsrate von rund 2 % fällt die Beschleu- nigung aber nicht so kräftig aus wie zunächst gedacht. Zwar hat der private Konsum an Dynamik gewonnen und die Lagerinvestitionen sollten in Q3 das Wachstum gestützt haben. Der Außenbei- trag war aber wohl negativ, wobei die Exporte zum ersten Mal seit der Rezession 2009 gefallen sein dürften. Die Schuldenkrise in Europa bleibt also nicht ohne Wirkung auf die US-Wirtschaft. Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba 4
  • 5. Wochenausblick Dr. Stefan Mütze 2.2 Eurozone: Erste Hoffnungsschimmer Tel.: 0 69/91 32-38 50 Eine Besserung der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone in den nächsten Monaten ist wahrscheinlich. Einige Frühindikatoren könnten dies in der Berichtswoche vorwegnehmen. Die wirtschaftliche Lage in der Eurozone ist weiterhin betrüblich. Jedoch dürfte im weiteren Jah- resverlauf und vor allem 2013 eine allmähliche Besserung eintreten. So sind in der Eurozone Ret- Rahmenbedingungen für tungsmechanismen installiert worden, die im Ernstfall zum Einsatz kommen. Auch haben Äuße- private Investitionen rungen der deutschen Bundesregierung klar gemacht, dass aus jetziger Sicht nicht mit einem Aus- bessern sich scheren Griechenlands aus dem Euro zu rechnen ist. Insgesamt ist hierdurch die Sicherheit für Investoren erhöht worden. Die angekündigten konditionierten Anleihekäufe durch die EZB dürften zudem das Zinsniveau auch für private Unternehmen in den Problemstaaten verringern, so dass sich Investitionen eher wieder rechnen. Diese Besserungstendenzen werden sich nur zögerlich durchsetzen, so dass Rückschläge nicht auszuschließen sind. Auch die wirtschaftlichen Daten waren zuletzt so schlecht nicht. Beispielsweise hat sich die Industrieproduktion in den Problem- ländern Spanien und Italien in den vergangenen Monaten stabilisiert. Betrachtet man die Ein- kaufsmanagerindizes, so liegen diese für die spanische und italienische Gesamtwirtschaft zwar weiterhin deutlich unter 50 und damit auf Rezessionsniveau. Immerhin ist ein weiteres Abrutschen dieser Frühindikatoren nicht zu beobachten und die industriellen Einkäufer sind dort zuletzt sogar etwas weniger pessimistisch gestimmt gewesen. Die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie in Deutschland und der Eurozone sind in den letzten beiden Monaten deutlich angestiegen. Im Okto- ber ist deswegen ein stagnierender Wert nicht auszuschließen. Der Dienstleistungsbereich leidet in vielen europäischen Ländern unter der Sparpolitik der öffentlichen Haushalte. Zwar muss die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte fortgesetzt werden. Allerdings dürfte der Negativim- puls 2013 deutlich nachlassen. Dies wird auch die Lage für die Dienstleistungsunternehmen ver- bessern. Bereits im Oktober dürfte es zu einem kleinen Anstieg des Einkaufsmangerindex für die Eurozone gekommen sein. Stabilisierung der Einkaufsmanagerindizes ifo: Erwartungen bereits sehr pessimistisch Composite, Saldo Index Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Der ifo-Geschäftsklimaindex hat die sich abschwächende deutsche Konjunktur im Vergleich zu den Einkaufsmanagerindizes relativ spät signalisiert. Mittlerweile ist der Münchener Index aller- ifo: Unternehmen wieder dings bereits – ausgehend von sehr hohem Niveau – fünf Mal in Folge gesunken. Der langfristige etwas optimistischer Durchschnitt ist damit erreicht. Während die Einschätzung der aktuellen Lage weiterhin über- durchschnittlich ausfällt, hat sich die Erwartungskomponente schon deutlich eingetrübt. Eine Ver- besserung der Erwartungskomponente dürfte die Eintrübung der Lage überkompensieren. Damit wäre ein leichter Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober verbunden. Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba 5
  • 6. Wochenausblick 3 Charttechnik Bund-Future: Seitwärtsrange nach unten verlassen Widerstände: 140,00 140,71 141,53 Stochastic Bund-Future (daily) Unterstützungen: 138,41 137,60 137,00 Der Bund-Future hat sich in der abgelaufenen Woche abge- schwächt und das für rund drei Wochen gültige Seitwärtsband nach unten verlassen. Mit 139,43 wurde die nächste, kleinere Haltemarke getestet. Vor dem Hinter- grund der schwachen Verfassung der technischen Indikato- ren im Tages- wie auch im Wochenchart ist ein weiteres Absinken ins Kalkül zu ziehen. Die nächste wichtige Marke scheint bei 138,41 – in Form des markanten Tiefs von Mitte September – zu liegen. Darunter finden sich Unterstützun- gen bei 137,60 und um 137,00. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) EUR-USD: Vor wichtigen Hürden Widerstände: 1,3141 1,3172 1,3285 MACD EUR-USD (weekly) Unterstützungen: 1,2825 1,2738 1,2626 Der Euro konnte sich in dieser Woche per saldo festigen, wenngleich seit Donnerstag eine Konsolidierung zu be- obachten ist. Im Hoch lag EUR-USD bei 1,3141. Damit ist das Septemberhoch bei 1,3172 in greifbare Nähe gekom- men. Zusammen mit dem langfristigen Abwärtstrend, des- sen Widerstandslinie wir aktuell im Tageschart bei 1,3223 lokalisieren hat sich eine wichtige Widerstandszone etab- liert. Angesichts des freundlichen Indikatorenumfeldes ist zumindest ein Test dieser Zone möglich. Jenseits dieser besteht Raum bis 1,3285/1,3487. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Gelingt der Ausbruch nach oben? Widerstände: 7.478 7.569 7.629 DMI DAX (daily) Unterstützungen: 7.348 7.314 7.270 Der DAX hat sich in den letzten Tagen sukzessive nach oben gehangelt und ist so in eine wichtige Widerstandszone vorgedrungen. Allerdings fiel die den Anstieg begleitende Bewegungsdynamik eher verhalten aus, so dass berechtigte Zweifel an einem direkten Ausbruch über das vorherige Impulshoch bei 7.478 Zählern bestehen. Vielmehr scheint ein moderater Rücksetzer bis zur Unterstützungszone von 7.348/7.314 Punkten wahrscheinlich. Dies sollte aber nicht als Schwäche, sondern vielmehr als Luftholen für einen neuerlichen Ausbruchsversuch, verstanden werden. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba 6
  • 7. Wochenausblick 4 Helaba Kapitalmarktszenarien Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge- wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die Hauptszenario: Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Gordischer Knoten Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Dennoch erfordert die Bewältigung der Krise Zeit, so dass der Verlauf an den Kapitalmärkten stärker von politischen, denn von konjunkturellen Ein- flussfaktoren bestimmt wird. Die großen Euroländer ringen weiterhin um eine Lösung, wobei sich die Vorschläge stärker auf eine Vergemeinschaftung der Schulden fokussieren. Sie unterscheiden sich dahin, ob dies mit oder ohne Aufgabe von nationalstaatlicher Souveränität einhergeht. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden wird immer wahrscheinlicher. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt dürfte sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. Impulsgeber bleiben dabei die Schwellenländer. In den europäischen Prob- lemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es dagegen im Wahljahr nicht zu größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren. In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (10 %) kann die Weltwirtschaft an das überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen. Befeuert wird dies von einer expansiven Aus- Alternativszenario: richtung der Geld- und Fiskalpolitik. In den Euro-Ländern zeigen sich erste Erfolge der Strukturre- Phönix aus der Asche formen, so dass auch dort die konjunkturelle Dynamik wieder zunimmt. Aktien strahlen heller denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste. Im negativen Szenario „Sisyphus“ (20 %) fällt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession und die europäische Staatsschuldenkrise eskaliert. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Alternativszenario: Europa schafft es nicht, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Vielmehr setzt eine Sisyphus breite Kapitalflucht aus dem Euroraum ein. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anlei- hen höchster Bonität profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein Einbruch zu. Investmentszenarien 2012 Szenarien Wahrschein- Wachstum Inflation Renten Euro Aktien 2012 lichkeit Gordischer 70% Knoten Phönix aus 10% der Asche Sisyphus 20% Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba 7
  • 8. Wochenausblick 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Dabei zeichnet sich eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden ab. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt wird sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen neh- men allmählich ab. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen nicht zu größeren Konsolidie- rungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder etwas stärker expandieren. Rentenmärkte: Die EZB sorgt mit extrem niedrigen Leitzinsen, Liquiditätsmaßnahmen wie Kaufprogrammen für Staatsanleihen gefährdeter Euro-Länder sowie Langfristtender für Finanz- marktstabilität. Die hohe Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands im Euroraum hat zu einer extremen Risikowahrnehmung im Euroraum geführt. Investoren nehmen daher sogar eine negative Realverzinsung für deutsche Staatsanleihen in Kauf. Da jedoch der finanzielle Verpflichtungsrah- men Deutschlands im Zuge der Euro-Rettung weiter zunimmt, dürfte die Nachfrage nach sehr teuren Bundesanleihen tendenziell sinken. Die langfristige Bonität Deutschlands wird zunehmend kritisch hinterfragt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen dürfte in Deutschland in der zwei- ten Jahreshälfte zwischen 1,1 % und 2,0 % schwanken, in den USA zwischen 1,4 % und 2,2 %. Euro: Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise werden im zweiten Halbjahr 2012 dank poli- tischer bzw. eher geldpolitischer Maßnahmen in den Hintergrund gedrängt. Die US-Geldpolitik wird durch ein neues Kaufprogramm noch expansiver. Der Euro dürfte sich daher gegenüber dem US-Dollar erholen. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich bis Ende 2012 im Bereich von 1,25 bis 1,40 bewegen. Aktienmärkte: Mit einer Beruhigung der Schuldenkrise und wieder robusteren Konjunkturindika- toren wird der Risikoappetit der Anleger zunehmen. Dies dürfte zu weiteren Umschichtungen zugunsten von Aktien führen. Außerdem spricht die günstige Bewertung für Dividendentitel, zu- mal die Liquiditätsversorgung auch künftig sehr großzügig ausfallen wird. Der DAX dürfte sich daher deutlich oberhalb von 7.000 Punkten etablieren. Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba 8
  • 9. Wochenausblick Prognoseübersicht Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise Veränderung gg. reale Veränderung gg. Vorjahr in % Vorjahr in % 2010 2011 2012p 2013p 2010 2011 2012p 2013p Euroland 1,9 1,5 -0,3 0,7 1,6 2,7 2,5 2,3 Frankreich 1,6 1,7 0,3 1,0 1,7 2,3 2,4 2,2 Italien 1,8 0,6 -2,0 -0,5 1,6 2,9 3,2 2,5 Spanien -0,3 0,4 -1,2 -0,7 2,0 3,1 2,5 2,5 Griechenland -4,9 -7,1 -7,0 -2,0 4,7 3,1 0,5 0,5 Irland -0,8 1,4 0,5 1,5 -1,6 1,2 1,8 1,9 Portugal 1,4 -1,6 -3,5 -1,0 1,4 3,6 2,8 1,8 Deutschland* 4,0 3,1 1,2 1,7 1,1 2,3 2,0 2,0 Großbritannien 1,8 0,9 -0,3 1,0 3,3 4,5 2,6 2,3 Schw eiz 3,0 1,9 0,9 1,2 0,7 0,2 -0,6 0,8 Schw eden 6,2 3,9 1,2 1,7 1,2 3,0 1,0 1,2 Polen 3,9 4,3 2,2 2,6 2,7 4,2 3,7 3,0 Ungarn 1,3 1,7 -1,2 1,0 4,9 3,9 5,9 4,5 Tschechien 2,7 1,7 -0,8 0,7 1,5 1,9 3,4 2,5 Russland 4,3 4,3 3,5 4,0 6,9 8,4 5,0 6,0 USA 2,4 1,8 2,2 2,0 1,6 3,1 2,0 1,4 Japan 4,5 -0,7 2,3 0,7 -0,7 -0,3 0,1 -0,2 Asien ohne Japan 8,4 6,4 5,7 6,2 5,1 5,9 5,0 5,0 China 10,4 9,2 7,9 8,4 3,3 5,3 3,0 3,5 Indien 9,6 6,9 6,5 7,0 12,0 8,9 8,4 7,5 Lateinamerika 6,0 4,3 3,0 4,0 5,9 6,5 6,0 6,0 Brasilien 7,6 2,7 1,7 3,5 5,0 6,6 5,2 5,5 Welt 4,8 3,4 3,0 3,4 2,9 3,9 3,1 2,9 p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt; Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 19. Oktober 2012· © Helaba 9