1. Pressemitteilung
Nr. 06/2009 – 28. Januar 2010
Wintereinbruch lässt Arbeitslosigkeit wie erwartet an-
steigen - Arbeitslosenquote erhöht sich auf 5,4 Pro-
zent
Erstmals seit vier Monaten ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur
für Arbeit München wieder gestiegen. Im Januar waren 64.402 Menschen ar-
beitslos gemeldet, 5.976 Personen bzw. 10,2 Prozent mehr als im Dezember.
Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 5,4 Prozent.
„Die Zahlen haben uns nicht überrascht. In jedem Januar haben wir saisonbe-
dingt die gleiche Entwicklung: Die Arbeitslosenzahl steigt gegenüber Dezem-
ber deutlich an. Dieses Mal ist der Zuwachs von Dezember auf Januar sogar
etwas niedriger ausgefallen als im Vorjahr. In Bayern insgesamt ist der An-
stieg auch stärker als in der Region München. Im Winter kommt es regelmäßig
zu Entlassungen in den sogenannten „Außenberufen“. Das Wetter war lange
mild. Mit dem Wintereinbruch Mitte Dezember wurden viele Mitarbeiter auf
dem Bau, im Gartenbau und in der Land- und Forstwirtschaft entlassen. Diese
Branchen sind verstärkt in den umliegenden Landkreisen angesiedelt, aus
diesem Grund stieg dort die Zahl der Arbeitslosen prozentual am stärksten. In
der Landeshauptstadt war der Zuwachs mit knapp neun Prozent am niedrigs-
ten“ resümiert Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur
für Arbeit München.
Höchste Arbeitslosenzahl seit April 2007
Bislang haben die Unternehmen durch den Abbau von Überstunden, den
Ausgleich von Arbeitszeitkonten oder durch Kurzarbeit mögliche Entlassungen
verhindert und den Arbeitsmarkt stabilisiert. Es gibt weiterhin keine Anzeichen,
dass kurzarbeitende Betriebe Beschäftigte freisetzen. Dennoch hinterlässt die
Wirtschaftskrise ihre Spuren, im Januar wurde der höchste Stand der Arbeits-
losigkeit seit April 2007 erreicht.
„Ich rechne damit, dass die Zahl der Arbeitslosen in den kommenden Monaten
weiter steigt, auch wenn es mit der Wirtschaft langsam wieder bergauf geht.
Rezession und Aufschwung kommen jeweils mit zeitlicher Verzögerung am
Arbeitsmarkt an. Die Agentur für Arbeit München setzt alles daran, die Auswir-
kungen der Wirtschaftskrise abzufedern und freigesetztes Personal möglichst
schnell wieder in Arbeit zu bringen. Wir nutzen intensiv die zahlreichen In-
strumente, wie beispielsweise Qualifizierung und Weiterbildung“, so Becking.
Agentur für Arbeit München, Pressestelle Tel: 089 5154 4151
80304 München Fax: 089 5154 6644
www.arbeitsagentur.de
2. Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist von Dezember auf Januar um
540 Personen gestiegen, die Quote liegt jetzt bei 3,9 Prozent (Vergleich: 3,8
Prozent im Januar 2009).
Betroffen sind vor allem Männer. Das liegt vor allem daran, dass in den „Kri-
senbranchen“ wie Autobau, Metall- und Elektroindustrie, vorwiegend Männer
beschäftigt sind.
Bei den unter 20-Jährigen fiel der Anstieg zum Januar mit 44 Personen sehr
moderat aus. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,5 Prozent. Zum Vergleich: Ge-
genüber Januar 2009 ist die Zahl der arbeitslosen unter 20-Jährigen um 28
Personen gesunken. Die Quote lag vor einem Jahr bei 2,6 Prozent.
„Wegen der fehlenden Berufserfahrung haben junge Menschen es in der Re-
gel auf dem Arbeitsmarkt in Krisenzeiten schwerer, Fuß zu fassen. Die Tatsa-
che, dass sich die Arbeitslosenquote gegenüber Januar 2009 bei den unter
20-Jährigen verbessert und bei den unter 25-Jährigen nur um 0,1 Prozent-
punkt verschlechtert hat, zeigt, dass sich die Anstrengung der Arbeitsagentur
ausgezahlt hat. Die Agentur setzt mit ihrer Vermittlung in Ausbildung bereits in
den Vorentlassklassen der Schulen an. Es ist wichtig, dass junge Menschen
den Übergang von Schule zu Beruf erfolgreich meistern. Wir unterbreiten je-
dem Jugendlichen mindestens ein Angebot. Das kann eine Ausbildungsstelle
sein oder verschiedene Maßnahmen zur Qualifizierung“ erläutert Bernd Be-
cking.
Am deutlichsten macht sich der Anstieg der Arbeitslosen -wie bereits in den
vergangenen Monaten- bei den Älteren bemerkbar. Insgesamt 18.341 Perso-
nen im Alter von 50 bis unter 65 Jahren waren im Januar arbeitslos gemeldet
(Arbeitslosenquote 6,5 Prozent). Den größten Anteil mit 11.169 Personen ma-
chen dabei die 55 bis unter 65-jährigen aus. Die Arbeitslosenquote in dieser
Gruppe liegt bei 6,8 Prozent, im Januar 2009 betrug sie 6,1 Prozent.
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Im Januar waren bei der Agentur für Arbeit München noch 7.206 offene Stel-
len registriert. Das waren fast 500 weniger als im Dezember. Anzeichen für ei-
ne sinkende Nachfrage auf dem Stellenmarkt sind damit erkennbar, da der
Trend seit einigen Monaten nach unten geht. Dennoch besteht weiterhin Per-
sonalbedarf, die Unternehmen meldeten der Agentur im Januar 2.244 neue
Stellen. Bernd Becking: „Die meisten freien Stellen gibt es im Einzelhandel, im
Gastgewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen und bei der Arbeitnehmer-
überlassung. Die Arbeitsagentur setzt alles daran, das freigesetzte Personal
verzuglos auf die freien Stellen zu vermitteln.“
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Bedingt durch die jahreszeitüblichen Entlassungen und die Auswirkungen der
Wirtschaftskrise hat sich die Zahl der so genannten „Kurzzeitarbeitlosen“, d.h.
die Zahl derjenigen, die bis zu einem Jahr arbeitslos sind, deutlich erhöht und
zwar um 5.156 Personen oder 18 Prozent auf 33.590. Zum ersten Mal seit