4. ELGA Definition
„Die elektronische Gesundheitsakte – ELGA – ist ein Informationssystem
zur elektronischen Speicherung und Vernetzung von Daten aus dem
österreichischen Gesundheitssystem und zur Standardisierung der
elektronischen Kommunikation zwischen Gesundheitsdienstanbietern“.
[eigene Definition]
„ELGA soll allen TeilnehmerInnen zeit- und ortsunabhängigen Zugang zu
Gesundheitsdaten ermöglichen1, 2
[1] https://www.elga.gv.at/faq/wissenswertes-zu-elga/index.html
[2] https://www.wgkk.at/portal27/wgkkversportal/content?contentid=10007.726207&viewmode=content
5. ELGA Gesundheitsdaten
• ärztliche und pflegerische Entlassungsbriefe der öffentlichen
Krankenhäuser
• Laborbefunde
• Befunde der bildgebenden Diagnostik (Radiologiebefunde),
• Medikationsdaten
• weiters geplant sind: Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten,
gesetzliche medizinische Register.
6. ELGA Teilnehmer
• ELGA-Systempartner:
o Bund (Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und
Konsumentenschutz)
o Länder
o Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger
• ELGA-Gesundheitsdiensteanbieter (GDA):
o Spitäler
o Einrichtungen der (mobilen und stationären) Pflege
o ÄrztInnen
o ZahnärztInnen
o Apotheken
• PatientInnen
8. • Patienten-Index: ist notwendig, um alle gesammelten Informationen eindeutig einem Patienten zuordnen zu
können. Technische Basis ist hier die e-card.
• Gesundheitsdiensteanbieter-Index (GDA-I): notwendig, um vorhanden Dokumente einem Dienstleister
zuordnen zu können sowie dem Benutzer von ELGA ein Auffinden von Dienstleistern zu ermöglichen.
Herausforderung ist hier die Tagesaktualität.
• Dokumenten-Register: ist ein Inhaltsverzeichnis gespeicherter Daten (Text, Multimedia). Die Speicherung
der META-Daten (z.B.: Speicherort der Dokumente) erfolgt zentral, die eigentlichen Daten werden dezentral
gespeichert.
• Berechtigungsregelwerk: Wer darf wann, aufgrund welcher Berechtigung, Daten der Gesundheitsakte
einsehen. Alle Zugriffe werden protokolliert.
• Portal: ist die Zugangsstelle für den Bürger, um Informationen (medizinisch, politisch, wissenschaftlich) zum
Thema ELGA zu erhalten. Das Portal ist seit 2014 unter www.gesundheit.gv.at abrufbar.
ELGA Komponenten
Quelle: Ströher, Honekamp, 2011
10. ✦ EU Aktionsplan für elektronische Gesundheitsdienste 2004
und Neufassung für 2012 bis 2020
✦ Ziel: u.a. Austausch von Gesundheitsdaten aus nationalen Systemen
✦ Richtlinie zur Patientenmobilität 2011/24 EU
✦ eHealth, u.a. elektronisches Rezept
Rechtliche Grundlagen II
19. ELGA Rollout
ELGA Verordnungsnovelle 2017:
„§ 21a. (1) Gemäß § 27 Abs. 3 GTelG 2012 in Verbindung mit § 13 Abs. 3 Z 4 und 5 GTelG
2012 haben Apotheken gemäß § 1 des Apothekengesetzes, RGBl. Nr. 5/1907 und, sofern
sie in einemVertragsverhältnis zu einem Träger der gesetzlichen Sozialversicherung
stehen, freiberuflich tätige Ärztinnen und Ärzte gemäß § 3 des Ärztegesetzes 1998
(ÄrzteG 1998), BGBl. I Nr. 169/1998, sowie Gruppenpraxen und selbstständige
Ambulatorien gemäß § 3a KAKuG, deren Leistungsspektrum Aufgaben der ärztlichen
Berufe im Sinne des § 2 Z 10 GTelG 2012 umfasst, Medikationsdaten (§ 2 Z 9 lit. b GTelG
2012) zu speichern“
20. ELGA Rollout
ELGA Verordnungsnovelle 2017:
1. ab dem 8. März 2018 im politischen Bezirk Deutschlandsberg;
2. ab dem 29. März 2018 in den politischen Bezirken Hartberg-Fürstenfeld, Leibnitz,
Südoststeiermark und Weiz;
3. ab dem 19. April 2018 in den politischen Bezirken Bruck-Mürzzuschlag, Leoben, Liezen,
Murau, Murtal und Voitsberg;
4. ab dem 10. Mai 2018 in den politischen Bezirken Graz-Stadt und Graz-Umgebung;
5. ab dem 31. Mai 2018 in den politischen Bezirken Klagenfurt, Klagenfurt-Land, St. Veit an
der Glan, Völkermarkt und Wolfsberg;
…
12.ab dem 31. Jänner 2019 in den politischen Bezirken Braunau, Ried, Vöcklabruck, Wels
und Wels-Land;
13.ab dem 14. Februar 2019 in den politischen Bezirken Gmunden, Kirchdorf, Steyr und
SteyrLand;
14.ab dem 28. Februar 2019 in den politischen Bezirken Linz und Linz-Land;
…
21. Patienteneinwilligung: Opt-in vs. Opt-out
Spezielle Aspekte I
Opt-in Opt-out
Belgien Österreich
Frankreich Estland
Italien Slowakei
Spanien Schottland
Island Schweden
Schweiz Polen
Ansätze zumeist aus nationalen Gesetzesbestimmungen abgeleitet
22. Datenspeicherung:
• zentral
• dezentral
• host-basiert
Spezielle Aspekte II
zentral dezentral host-basiert
Tschechien Belgien Frankreich
Finnland Spanien
Österreich
Ansätze zumeist aus nationalen Gesetzesbestimmungen abgeleitet
23. • Ströher, A., Honekamp, W., (2011):
• Nichtzweck und Nichtziele von ELGA:
• Forschung
• Statistische Auswertungen
• Informationen für Behörden, Versicherungen und Arbeitgeber
Spezielle Aspekte III
24. • Dokumentenmanagement durch Nutzer sinnvoll?
• Opt-out sinnvoll?
• Hohe Datensicherheit vs. lokal gespeicherter Daten, zB in
der Apotheke, beim Hausarzt?
Diskussion
26. • https://www.gesundheit.gv.at
• https://www.help.gv.at/
• https://www.wgkk.at/
• https://collabor.idv.edu/WebSci/stories/52416/
• https://collabor.idv.edu/0555026/stories/52408/
• Donau Apotheke Linz
• ELGA Serviceline
• Ströher, A., Honekamp, W. (2011), ELGA - die elektronische Gesundheitsakte vor dem
Hintergrund von Datenschutz und Datensicherheit, Wiener Medizinische
Wochenzeitrschrift 161, S. 341-346., Spinger Verlag
Quellen: