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International Das Magazin der
Zivilluftfahrt
Deutschland 2 5,70 Nr. 5 • Mai 2017
www.aerointernational.de
5
Aero
fliegen am limit
die eisflieger des british antarctic survey
Österreich
6,50
2
•
Schweiz
9,70
sfr
•
Benelux
6,70
2
•
Dänemark
60
dkr
Italien
7,40
2
•
Frankreich
7,40
2
•
Portugal
cont.
7,40
2
•
Tschechien
231
kc
Slowakische
Republik
7,40
2
•
Spanien
7,40
2
•
Slowenien
7,40
2
delta one suite
die highlights der
aircraft interiors expo
jetzt bewerben!
aero international
vergibt ein stipendium zum
MBA aviation management
luftfahrt
in München
18 Seiten special
airlines • flughafen • zulieferer • triebwerke • forschung
/Happy Birthday
Verbindung leben
25 Jahre Flughafen München –
eine bayerische Erfolgsgeschichte
Auf unserer Internetseite 25jahre.munich-airport.de und
in unseren sozialen Kanälen unter #25yeahs halten wir Sie
auf dem Laufenden.
Editorial
D
rei große Luftfahrtstandorte gibt es in Deutschland –
in diesem Heft schauen wir uns München in einem
18-seitigen Special näher an (über die Luftfahrt in
Hamburg berichteten wir in Heft 4/2017; ein Son-
derteil über Frankfurt ist in Planung). Die meisten
Menschen kennen vor allem den Flughafen der bayrischen Lan-
deshauptstadt, auch wenn die Spitzfindigen gleich einwenden
werden, dass der Airport ja gar nicht in München liegt, sondern
weit, weit draußen. 35 
000 Menschen arbeiten am Flughafen –
allein 11 
000 beschäftigt die Lufthansa mit ihren Töchtern an
der zweitgrößten Basis des Konzerns. Doch München ist viel
mehr als MUC. Die Region hat tiefe Wurzeln in der deutschen
Luftfahrtgeschichte: Namen wie Dornier und BMW – einst als
Flugmotorenhersteller gegründet – hallen hier nach. Heute sind
im Großraum wichtige Zulieferbetriebe angesiedelt, ebenso die
Triebwerksexperten von MTU oder Forschungseinrichtungen.
All dies stellen Ihnen die Redakteure Christof Brenner und Ast-
rid Röben ab Seite 36 in unserem Special vor.
Ein Urlaubsparadies wie Phuket in Thailand zieht viele Men-
schen an: 15 Millionen Passagiere sind es pro Jahr. Die profitieren
nun von einem zweiten, brandneuen Terminal. Redakteurin Ast-
rid Röben und Herausgeber Dietmar Plath haben sich die Neue-
rungen in Phuket angesehen und berichten auf Seite 28 darüber.
Es geht noch größer: Bislang flog die südkoreanische Asiana
Airlines mit Boeing 747 von Frankfurt nach Seoul. Nun wird seit
kurzem ein Airbus A380 eingesetzt. Die Airline profitiert von
einer guten Auslastung der Verbindung zwischen Deutschland
und Korea, wie Redakteur Frank Littek auf Seite 16 schreibt.
Gerade noch rechtzeitig, genau genommen am Tag nach dem
eigentlich für dieses Heft geplanten Redaktionsschluss, begann
am 4. April die Aircraft Interiors Expo in Hamburg. Die Mes-
se hat sich zur wichtigen Branchenschau entwickelt: Hier wird
gezeigt, wie Passagiere in naher Zukunft das Fliegen erleben
werden. Der renommierte Crystal Cabin Award zeichnet die In-
novationen in Sachen Kabinenausstattung aus. Dank einer Ter-
minverschiebung nur für die zwei Seiten des Berichts kann Re-
dakteur Frank Littek die Highlights der Messe schon in diesem
Heft präsentieren: auf Seite 56.
Das ist ein verlockendes Angebot: In Zusammenarbeit mit
der Donau-Universität Krems vergibt Aero International exklu-
siv ein Stipendium für ein berufsbegleitendes Studium mit dem
Abschluss MBA Aviation Management im Wert von fast 20 000
Euro. Das Studium ist speziell für Menschen gedacht, die bereits
in der Luftfahrt arbeiten und nun einen beruflichen Aufstieg bis
in Führungspositionen anstreben. Auf Ihre Bewerbung um diese
Chance freut sich
Ihre Aero-Redaktion
PS: Im Übrigen sind wir der Meinung, dass
die Luftverkehrsabgabe abgeschafft werden sollte.
auf dem vorfeld
Redakteur Christof Bren-
ner (m.) mit Mitarbeitern
der Technik-Abteilung
bei der Wartung der
Rollwegbeleuchtung am
Flughafen München
Mai 2017
Foto:
christof
brenner
www.aerointernational.de
5/2017 3
www.aerointernational.de 5/2017
4
16
44
28
Das neue Terminal
im thailändischen Phuket
bringt mehr Service-
qualität in die Touristen-
hochburg
Asiana Airlines profitiert
von guten Passagierzahlen
im deutschen Markt
MTU Aero
Engines ist der
Triebwerks-
Experte am
Luftfahrtstand-
ort München
www.aerointernational.de 5/2017
4
www.aerointernational.de
5/2017 5
Airline
Porträt: Air Asiana............................................ 16
News.................................................................. 22
Airport
Porträt: Phuket................................................. 28
News.................................................................. 34
special Luftfahrtstandort MÜNCHEN
24 Stunden am Flughafen München.................. 36
Zahlen rund um den Luftfahrstandort...............41
Lufthansa-Basis München................................ 42
Triebwerke: MTU Aero Engines......................... 44
Kohlefaser-Bauteile: GKN Aerospace............... 47
Aluminium-Bauteile: RUAG............................... 48
Zukunftsforschung: Bauhaus Luftfahrt............ 50
Business Aviation: Augsburg Air Service.......... 52
Industrie&Technik
Neuheiten von der Aircraft Interiors Expo........ 56
News.................................................................. 58
Galerie
British Antarctic Survey.................................... 62
Historie
Die deutsche Airline LTU....................................76
Rubriken
Editorial................................................................ 3
Bild des Monats................................................... 6
Deutschland/Österreich/Schweiz-News............. 8
Cargo-News....................................................... 21
Ausbildung......................................................... 54
Aero-Markt........................................................ 72
Service/Termine/Impressum............................ 70
Rückspiegel....................................................... 80
Window Seat...................................................... 81
Nr. 5 · Mai 2017
Inhalt
62
Die Piloten des British
Antarctic Survey fliegen
über dem ewigen Eis
Fotos:
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arnold,
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Felix
Gottwald/AirTeamImages;
titelfotos:
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5/2017 5
Bild des monats
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Fitness statt Flugverkehr
Er ist eine eher unübliche Location für tägliche Fitnessübungen, doch der mehr
und mehr verfallende internationale Flughafen Nikosia bietet genügend
Möglichkeiten dafür, denn Flugverkehr findet auf ihm seit den 70er-Jahren nicht
mehr statt. Der Geisterairport der geteilten Stadt, der geteilten Insel liegt mitten
in der Pufferzone zwischen der Republik Zypern sowie der von der internationalen
Staatengemeinschaft nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern. Ein Teil
des Airports ist heute Hauptquartier der UN-Friedenstruppe. Die Wracks einst so
stolzer Cyprus-Airways-Flugzeuge, darunter zwei Hawker Siddeley HS-121 Trident,
zeugen nach wie vor von den einst kriegerischen Auseinandersetzungen.
www.aerointernational.de 5/2017
8
Deutschland
News
Lufthansa
Streiks vorerst vom Tisch
Die Vereinigung Cockpit und die Lufthansa haben im März endlich Tarifeinigung erzielen können. Somit ist die Streikgefahr bis 2022 gebannt
Umsatz der Lufthansa Group
um 1,2 Prozent auf 31,7 Milli-
arden Euro zwar leicht zurück,
doch das EBIT ist gegenüber
2015 um 599 Millionen auf
2,3 Milliarden Euro deutlich
gestiegen. Das Konzernergebnis
beläuft sich auf 1,776 Milliarden
Euro (+ 4,6 Prozent gegenüber
2015).
Ergebnistreiber seien laut
Spohr einmal mehr die Passage-
Airlines gewesen, die das sehr
gute Ergebnis aus dem Vorjahr
mit mehr als 1,5 Milliarden
Euro noch einmal übertrof-
fen und dabei eine Adjusted
EBIT-Marge von 6,4 Prozent
erreicht haben. Allein die Luft-
hansa Passage hat ihr Ergebnis
gegenüber dem Vorjahr um
254 Millionen auf mehr als 1,1
Milliarden Euro gesteigert.
Spohr ist sicher: „Die Kenn-
zahlen der Lufthansa Group
zeugen von soliden Geschäfts-
ergebnissen und finanzieller
Stärke. Die Umstellung der
D
urchaus gute Nachrich-
ten hatte Carsten Spohr,
Vorstandsvorsitzender der
Deutschen Lufthansa AG, zur
Jahrespressekonferenz Mitte
März in München im Gepäck:
„Die Lufthansa Group bleibt auf
Erfolgskurs. Wir stehen heute
wiederum ein Stück besser da
als noch vor einem Jahr.“ Und
die Fakten folgten umgehend:
Im Geschäftsjahr 2016 ging der
Altersversorgung für unsere
Flugbegleiter, die wir jetzt auch
für unser Cockpit-Personal
erreicht haben, hat dabei einen
nachhaltig positiven Effekt.“
Nur einen Tag zuvor konn-
ten der Kranich und die VC
Cockpit endlich Tarifeinigung
erzielen und somit das Dau-
erthema Streik zumindest für
die kommenden fünf Jahre zu
den Akten legen. Ein Ergebnis
der Übereinkunft: Lufthansa
wird die angekündigten Pläne
zur Bereederung von 40 einzu-
flottenden Flugzeugen außer-
halb des Konzerntarifvertrags
(KTV) nicht weiter verfolgen.
Vielmehr sollen bis 2022 suk-
zessive 325 Flugzeuge in den
heutigen KTV-Flugbetrieben
bereedert werden.
Bis 2020 wird Lufthansa
mindestens 600 Kapitänsan-
wärterstellen schaffen und
perspektivisch mehr als 700
Nachwuchspiloten einstellen.
Astrid Röben
Lufthansa-Jahresergebnis 2016
Konzern insgesamt
Januar – Dezember
2016 2015 +/-
Umsatzerlöse Mio. EUR 31 660 32 056 - 1,2 %
davon Verkehrserlöse Mio. EUR 24 661 25 506 - 3,3 %
EBIT Mio. EUR 2 275 1 676 35,7 %
Adjusted EBIT 1)
Mio. EUR 1 752 1 817 - 3,6 %
Adjusted EBIT-Marge In % 5,5 5,7 - 0,2 PP.
Konzernergebnis Mio. EUR 1 776 1 698 4,6 %
Investitionen Mio. EUR 2 236 2 569 - 13,0 %
Operativer Cashflow Mio. EUR 3 246 3 393 - 4,3 %
Mitarbeiter zum 31.12. 124 306 120 652 3 654
Ergebnis pro Aktie EUR 3,81 3,67 3,8 %
1) Inklusive Streikkosten in Höhe von 100 Mio. Euro
Prozent mehr Gehalt von Mai 2012 bis
Juni 2022 sowie eine Einmalzahlung
von 1,8 Monatsgehältern erhalten
Lufthansa-Piloten dank der erzielten
Einigung zwischen dem Kranich und der
Vereinigung Cockpit (VC).
11,4
www.aerointernational.de
5/2017 9
Air Berlin hat im Februar die Zahl
der Passagiere um 1,0 Prozent auf
2132057 steigern können. Ein bes-
seStreichungen von Ägypten- und
Tunesienflügen zum Opfer. It lam inim
zzrit velis ea alit, sit
Personalien
Heinz-Joachim Schöttes
ist seit Anfang April
Leiter Corporate
Affairs von Air
Berlin. Schöt-
tes kommt von
der Eurowings-
Gruppe, wo er
als Leiter Media Relations
die Medienarbeit der Low-
Cost-Airline des Lufthansa-
Konzerns verantwortet hatte.
Air Berlin hat außerdem
Tim Howe Schröder als Vice
President Corporate Sales
für Deutschland, Österreich
und die Schweiz in das Team
um Chief Commercial Officer
Götz Ahmelmann geholt.
Schröder, zuletzt bei Ryanair,
folgt auf Stefan Magiera, der
das Unternehmen auf eige-
nen Wunsch verlassen hat.
Der brandenburgische
Staatssekretär und Flug-
hafenkoordinator Rainer
Bretschneider ist neuer Vor-
sitzender des Aufsichtsrats
der Flughafen Berlin
Brandenburg GmbH.
Bretschneider wurde Mitte
März einstimmig gewählt.
Dagegen haben die Flug-
hafen Berlin Branden-
burg GmbH und Christoph
Bretschneider den vom
ehemaligen Geschäftsführer
Dr. Karsten Mühlenfeld ge-
schlossenen Beratervertrag
im gegenseitigen Einverneh-
men aufgehoben.
Alexander Zell leitet seit
dem 15. März die Presse-
stelle des Flughafenbetrei-
bers Fraport. Der 47-Jäh-
rige übernimmt die Aufgabe
von Mike Peter Schweitzer,
der die Fraport Ende April
verlässt.
Zum Gedenken: Lufthansa-
Chef Carsten Spohr hat
am 24. März in Le Vernet,
Frankreich, den Angehöri-
gen der Opfer des German-
wings-Absturzes im Jahr
2015 eine Skulptur des
deutschen Künstlers
Jürgen Batscheider
überreicht.
Lufthansa
Große Investitionen
Der Lufthansa-Konzern investiert bis 2020
alleine in die Neu- und Weiterentwicklung per-
sonalisierter digitaler Angebote 500 Millionen
Euro. Das teilte Harry Hohmeister, Mitglied des
Vorstands der Lufthansa Group und verant-
wortlich für die Netzwerk-Airlines, Anfang
März auf der ITB in Berlin mit. Schon heute
können Reisende beispielsweise bereits 250
Zeitungen und Magazine als sogenannte „eJour-
nals“ herunterladen. Den Chatbot „Mildred“
können Kunden nach günstigen Flugpreisen
fragen, mit der „Apple Watch“ während des Flu-
ges aktuelle Informationen direkt am Handge-
lenk zu ihrem Flug abrufen und vieles mehr.
Geheimnis gelüftet
Außerdem wurde während der ITB ein bis
dato gut gehütetes Geheimnis verraten: Die
neuen Boeing Triple Seven X, die im Jahr
2020 erstmalig ausgeliefert werden sollen,
wird Lufthansa mit einem gänzlich neu
entwickelten Business-Class-Sitz ausstatten.
„Dieser Sitz wird mehr sein als nur ein Sitz.
Er wird individuelle Kundenwünsche erfüllen –
ob man nun arbeiten möchte oder schlafen,
als Geschäftsreisender alleine unterwegs ist
oder mit der Familie“, sagte Harry Hohmeister.
Der neue Sitz wurde für die Netzwerk-Airlines
Lufthansa, Austrian Airlines und
Swiss gemeinsam entwickelt.
Eurowings
Online shoppen
Der Eurowings-Bordshop hat eine Filiale im
Internet eröffnet: Die Produktauswahl ist auf
der Eurowings-Website verfügbar. Fluggäste
können jetzt auch schon vor ihrem Flug Pro-
dukte online bestellen und sie sich bequem nach
Hause liefern lassen. Ganz ohne Flug geht‘s
allerdings noch nicht: Voraussetzung für eine
Bestellung ist für die meisten Produkte eine
gültige Flugbuchung und eine deutsche Liefer-
adresse.
Condor & Germania
Stärken gebündelt
Condor und Germania kooperieren im Be-
reich Einzelplatzverkauf: Flugtickets sind jetzt
gegenseitig auf den Unternehmenswebseiten
der beiden Airlines buchbar. Die Ferienflieger
bieten auf ihren Plattformen jeweils ergänzen-
de Kurz- und Mittelstreckenverbindungen des
Partners an, wobei die Airlines ihre Ticketpreise
weiterhin unabhängig gestalten. Besuchern der
Condor-Webseite stehen somit 187 neue Verbin-
dungen zu 54 Destinationen zur Auswahl. Das
Angebot auf „flygermania.com“ erweitert sich
um 24 Flugziele und 150 neue Strecken.
gesehen Werbung für Freizeitpark
Eurowings lässt die A320-200 mit der Registrierung D-ABDQ, die von Air Berlin im Zuge des Wetlease-
Deals mit dem Lufthansa-Konzern gekommen ist, jetzt für den Europa-Park werben. Dieser ist Deutsch-
lands größter Freizeitpark und befindet sich im baden-württembergischen Rust. Der Airbus ist zehn Jahre
alt und bietet 180 Passagieren Platz. Foto: Chris Jilli, AirTeamImages
Fotos:
Getty
Images,
AFP
/
Air
Berlin
Der bayerische Finanzminister Dr. Markus Söder (links) ist
neuer Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens Nürnberg.
In dieser Funktion löst Söder den bayerischen Innen-, Bau-
und Verkehrsminister Joachim Herrmann ab. Außerdem wurde
der bis 2018 befristete Vertrag des Flughafen-Geschäfts­
führers Dr. Michael Hupe (rechts) um fünf Jahre verlängert.
www.aerointernational.de 5/2017
10
Deutschland
News
Geburtstag feiert der Allgäu Airport in
diesem Jahr. Auf dem in Memmingen
gelegenen Verkehrsflughafen, der zwischen
1936 und 2000 militärisch genutzt wurde,
startete Mitte 2007 der zivile Linienbetrieb.
10.
Randnotizen
Von Januar bis Februar flo-
gen 4 581 286 Passagiere ab
den Berliner Flughäfen
Schönefeld und Tegel. Das
ist ein Plus von acht Prozent
im Vergleich zum Vorjah-
reszeitraum. In Schönefeld
starteten und landeten
1 811 074 Passagiere, das
sind 21 Prozent mehr als im
Vergleichszeitraum 2016. Ab
Tegel flogen 2 770 212 Flug-
gäste (+ 1,0 Prozent).
Alaska Airlines und Condor
kooperieren beim Meilenpro-
gramm „Mileage Plan“ der
US-amerikanischen Flugge-
sellschaft. Teilnehmer des
Programms können dabei
zusätzlich auf sämtlichen
Condor-Flügen Meilen sam-
meln und einlösen.
Der Flughafen Hamburg
hat nach 2011 und 2012 zum
dritten Mal den renommier-
ten Skytrax World Award in
der Kategorie „Best Regional
Airport Europe“ gewonnen –
damit wurde der Hamburger
Airport erneut als bester
Non-Hub-Flughafen in
Europa ausgezeichnet.
Der aktuelle Sommer-
flugplan des Münchner
Flughafens weist rund
250 000 Flüge zu 238 Zielen
in 68 Ländern aus – neben 17
innerdeutschen Zielen und
171 Destinationen auf der
Mittelstrecke auch 50 Lang-
streckenziele.
Vietnam Airlines setzt
ab Januar eine A350-900
XWB auf den Strecken von
Frankfurt nach Hanoi und
Ho-Chi-Minh-Stadt ein.
Wizz Air erweitert ihr Ange-
bot ab dem Flughafen Hahn.
Ab dem 26. August verbindet
die Airline die ukrainische
Hauptstadt Kiew mit dem
Hunsrück-Flughafen.
Holiday Extras bietet Rei-
senden erstmalig die Online-
Buchung von Lounge-Auf-
enthalten am Flughafen an.
Aktuell stehen 74 Lounges an
42 Airports in 25 Ländern zur
Auswahl.
Allgäu Airport
Ryanair richtet Basis ein
Ryanair wird auf dem Allgäu Airport ein Flug-
zeug stationieren und mit ihm ab dem Winter-
flugplan 2017/18 sieben neue Routen bedienen.
Insgesamt werden die Iren dann 17 Ziele von
und nach Memmingen anbieten. Für Airport-
Geschäftsführer Ralf Schmid ist die neue Basis
eine Bestätigung der Arbeit, „die unser gan-
zes Team in den letzten zehn Jahren geleistet
hat, und eine Belohnung des Mutes unserer
Gründungsgesellschafter“. Aber sie sei auch als
Vertrauensvorschuss von Ryanair gegenüber
den Verantwortlichen am Flughafen und in der
Politik zu sehen. Schmid: „Unser Partner erwar-
tet einen zeitnahen Ausbau unseres Flughafens
und vertraut auf die politischen Akteure, ihren
Zusagen Taten folgen zu lassen und die geplan-
ten Maßnahmen zu unterstützen.“
Frankfurt
Keiner bietet mehr
Im Sommer starten insgesamt 96 Airlines von
Frankfurt aus zu 299 Zielen in 97 Ländern.
Damit bietet Frankfurt laut Branchenportal
Anna.aero weltweit die meisten Nonstop-Flüge
an. Die 139 Interkontinental-Verbindungen
heben Frankfurts Stellung als internationales
Luftverkehrsdrehkreuz hervor. Die geplanten
Flugbewegungen liegen mit 4805 Starts pro
Woche leicht über dem Vorjahres-Niveau, was
einem Wachstum von zwei Prozent entspricht.
Allerdings: Zum Sommer haben Air Malta ihre
Flüge nach Malta und Vueling ihre Verbindung
nach Barcelona (Spanien) eingestellt.
Düsseldorf
Fokus auf USA
2016 zählte der Düsseldorfer Airport mit fast
1,3 Millionen Passagieren so viele Amerika-
Reisende wie nie zuvor. Die Wachstumsrate im
Vergleich zum Vorjahr beträgt rund 14 Prozent.
Im aktuellen Sommerflugplan fliegen neben
der Air Berlin auch die Lufthansa und die US-
amerikanische Fluggesellschaft Delta Air Lines
vom größten Flughafen Nordrhein-Westfalens
in die USA. Insgesamt stehen 64 wöchentliche
Frequenzen dorthin im Programm.
Erstmals nach Mahé
Air Seychelles fliegt seit Ende März zweimal pro
Woche nonstop zwischen Mahé und Düssel-
dorf. Zum Einsatz kommt eine A330, die mit
18 Sitzen in der Business Class und 236 in der
Economy Class ausgestattet ist. Eng sei dabei
die Zusammenarbeit mit Air Berlin, wie Roy
Kinnear, CEO von Air Seychelles, während
der Internationalen Tourismusbörse in Berlin
(ITB) mitteilte. „Gemeinsam werden wir daran
arbeiten, unseren Fluggästen von Flughäfen in
Deutschland und in der Schweiz über Düssel-
dorf fantastische Verbindungen nach Mahé und
zu anderen Orten auf den Seychellen und im
Indischen Ozean anzubieten“, versicherte Götz
Ahmelmann, Chief Commercial Officer der
Air Berlin. Sherin Francis, CEO des Seychelles
Tourism Board, fügte hinzu: „Im letzten Jahr
kamen fast 39 500 Menschen aus Deutsch-
land zu uns und wir sind sicher, dass der neue
Service unserer nationalen Airline diese Zahl
weiter in die Höhe schnellen lässt.“
gesehen Winter-Ausflug nach Florida beendet
TUIfly bereitet sich auf einen Rückkehrer vor: Noch bis Mai wird die hierzulande als D-ATUK registrierte,
seit November 2016 mit dem Kennzeichen N748MA fliegende Boeing 737-800 für Miami Air International
unterwegs sein, anschließend geht‘s zurück nach Hannover. Foto: Rurik Enriquez
www.aerointernational.de
5/2017 11
Air Berlin hat im Februar die Zahl
der Passagiere um 1,0 Prozent auf
2132057 steigern können. Ein bes-
seStreichungen von Ägypten- und
Tunesienflügen zum Opfer. It lam inim
zzrit velis ea alit, sit
Fotos:
Fraport
Das laut Fraport erste Tran-
sithotel Deutschlands wurde
Anfang März am Gate Z 25
im Terminal 1 des Frank-
furter Flughafens eröffnet.
Die direkte Lage zum Gate
garantiert schnelle Wege zum
nächsten Anschlussflug. Das
„MY CLOUD“-Hotel bietet 59
modern eingerichtete Zimmer.
Darüber hinaus gibt es einen
Rund-um-die-Uhr-Service an
der Rezeption sowie Snacks,
Sandwiches und Getränke aus
dem Frischeautomat.
„Das Hotel ist mehr als eine
Ergänzung des vielfältigen
Angebots“, sagt Christian
Balletshofer, Bereichsleiter Im-
mobilien der Fraport AG. „Das
Transit-Hotel ist innovativ und
erfüllt die Wünsche unserer
Kunden. Die Hotelzimmer
sind als privater Rückzugs-
ort konzipiert, in denen man
seinen Aufenthalt am Flughafen
entspannt genießen kann.“ Die
flexible Buchungsmöglichkeit,
bei der die Mindestreservierung
drei Stunden beträgt, bietet den
Gästen ein Maximum an Spon-
tanität und Annehmlichkeiten.
„Es ist ein Hotelprojekt mit
Start-up-Charakter“, hebt
Georg Huckestein, Geschäfts-
führer der Firma Hering
Service GmbH, die als Investor
und Betreiber fungiert, hervor.
Das Transit-Hotel erweitert die
Servicepalette des Frankfurter
Flughafens für Umsteige-
Passagiere und vereinfacht
somit komplizierte, langwierige
Einreise-Formalitäten.
Frankfurt
TransitHotel mit Start-up-Charakter
D
ie Fraport AG hat im
abgelaufenen Geschäfts-
jahr 2016 einen Umsatz in
Höhe von 2,59 Milliarden Euro
(0,5 Prozent unter dem Vor-
jahreswert) erwirtschaftet. Das
operative Ergebnis (EBITDA)
stieg um 24,2 Prozent auf einen
neuen Höchstwert von 1,05
Milliarden Euro.
Gestützt wurde dieser starke
Ergebnisanstieg durch die er-
haltene Entschädigungszahlung
für das Manila-Projekt, die das
EBITDA um 198,8 Millionen
Euro erhöhte. Der Verkauf von
10,5 Prozent der Anteile an
der Thalita Trading Ltd., der
Muttergesellschaft der Betrei-
bergesellschaft des Flughafens
Pulkowo in St. Petersburg, trug
weitere 40,1 Millionen Euro
zum EBITDA bei.
Das Konzern-Ergebnis stieg
um 34,8 Prozent auf 400,3
Millionen Euro. Auf Basis der
positiven Ergebnisentwicklung
wird der diesjährigen Haupt-
versammlung eine Dividen-
Fraport
Rekordergebnis vorgelegt
„Wir konnten in einem
herausfordernden
Jahr unser bisher
höchstes Jahres-
ergebnis erzielen.“
Dr. Stefan Schulte
Vorstandsvorsitzender der
Fraport AG
Der Empfang im neuen Frankfurter Transithotel My Cloud bietet
einen Blick aufs Vorfeld des Flughafens
denzahlung in Höhe von 1,50
Euro je Aktie vorgeschlagen.
Dies entspricht einem Anstieg
um 0,15 Euro oder 11,1 Prozent
und einer Ausschüttungsquote
von 36,9 Prozent des zugrunde
liegenden Konzern-Ergebnisses.
Dr. Stefan Schulte, Vorstands-
vorsitzender der Fraport AG,
erklärte zum Geschäftsverlauf:
„Der Verkauf von 10,5 Pro-
zent der Anteile am Flughafen
St. Petersburg zeigt, dass wir
internationale Betreiberprojek-
te auch in einem schwierigen
Umfeld erfolgreich entwickeln
können. Wir werden unsere
Strategie, das internationale
Geschäft breit aufzustellen,
konsequent weiterverfolgen.“
Für das Geschäftsjahr 2017
rechnet Fraport am Standort
Frankfurt mit einem Verkehrs-
wachstum zwischen zwei und
vier Prozent. Beim Umsatz wird
ein deutlicher Anstieg auf bis
zu rund 2,9 Milliarden Euro
erwartet, der sich auf die erwar-
tete positive Verkehrsentwick-
lung in Frankfurt und an den
internationalen Beteiligungs-
flughäfen stützt. Des Weiteren
wird auch die geplante Kon-
solidierung der Griechenland-
Aktivitäten zu dem deutlichen
Umsatzanstieg beitragen. Die
Prognose für das operative Er-
gebnis (EBITDA) liegt bei rund
980 bis rund 1020 Millionen
Euro, für das EBIT zwischen
610 und 650 Millionen Euro.
Das Konzern-Ergebnis wird
zwischen 310 und 350 Millionen
Euro erwartet.
„Wir blicken optimistisch auf
das laufende Jahr und rechnen
am Frankfurter Flughafen
mit Wachstum sowohl im
Low-Cost-Segment als auch
im klassischen Hub-Verkehr.
Parallel entwickeln wir unser
internationales Geschäft gezielt
weiter. Mit Übernahme der 14
griechischen Flughäfen werden
wir weiteres Wachstumspoten-
zial erschließen“, so Schulte.
Mit Blick auf das erwartete
langfristige Passagierwachs-
tum am Frankfurter Flughafen
werde der Bau des Terminals 3
wie geplant vorangetrieben. Die
Inbetriebnahme des ersten Bau-
abschnitts sei 2023 vorgesehen.
www.aerointernational.de 5/2017
12
Österreich
News
Bei Austrian Airlines Technik in Wien kennt man sich aus mit der Wartung von Flugzeugrädern Foto: Austrian Airlines, Michele Pauty
Johannes Bußmann
Austrian Airlines Technik
GefragterLufthansa-Partner
900-Rad wurde etwa Anfang
Februar zur AUA Technik zur
Überholung entsendet. „Ins-
gesamt werden jährlich 14000
Flugzeugreifen aufgearbeitet“,
berichtet AUA-Sprecher Peter
Thier. Neben Wien mit rund
600 Mitarbeitern unterhält
die AUA Technik auch noch
Standorte in der slowakischen
L
ufthansa Technik und
Austrian Airlines (AUA)
Technik hegen seit vielen
Jahren eine enge Zusammenar-
beit. „Wir haben ein sehr gutes
Verhältnis. Auch wenn wir ge-
trennte Firmen sind, so gibt es
eine klare Ziellinie, wer welche
Kapazitäten übernehmen möch-
te. Und das klappt sehr gut“,
erläutert Johannes Bußmann,
Vorstandsvorsitzender der Luft-
hansa Technik AG im Gespräch
mit Aero International.
Im Lufthansa-Konzern gilt
die AUA als Triple-Seven-
Experte. „Gerade was das
Engineering bei der 777 angeht,
haben wir die AUA als Center of
Competence, weil sie bei diesem
Flugzeugtyp die meiste Erfah-
rung hat. Das macht Sinn, die
Kollegen wissen da am besten
Bescheid. Das werden wir na-
türlich auch weiterhin so hand-
haben“, so Bußmann. Wenn
zudem Interesse von externen
777-Betreibern besteht, würde
man deren Wartungsarbeiten in
Wien durchführen.
In der österreichischen
Hauptstadt kümmert sich die
AUA Technik zum Beispiel um
Räder und Bremsen von Ver-
kehrsflugzeugen der Lufthan-
sa-Gruppe. Das erste A350-
Hauptstadt Bratislava sowie
im heimischen Innsbruck.
„100 Mitarbeiter in Bratislava
kümmern sich um die Heavy
Maintenance der Embraer-
190-Flotte, aber auch weiterhin
um Fokker-70/100-Kunden“, so
Thier. Bemerkenswert ist, dass
die nach Australien an Alliance
Airlines verkaufte Fokker-Flotte
auch künftig in Bratislava gene-
ralüberholt wird – trotz extrem
langer Ferry-Flüge.
Weitere 100 Mitarbeiter sind
in Innsbruck für die Wartung
der 18 Q400 tätig. Große War-
tungsereignisse der AUA-A320-
und Boeing-767/777-Flotte
werden unter anderem zur
Lufthansa Technik nach Sofia
oder Budapest ausgelagert; und
die Großraumflugzeuge werden
zum Beispiel zur Ameco nach
Peking entsendet.
 Kurt Hofmann
14000
Flugzeugräder der Lufthan-
sa-Gruppe werden jährlich
in Wien bei Austrian Airlines
Technik gewartet
Foto:
Kurt
Hofmann
www.aerointernational.de
5/2017 13
es für das Flughafen-Marketing kaum möglich,
gezielt Airlines zu akquirieren.
Niki
„Buy on Board“-Konzept
Niki hat ein neues Bordverpflegungskonzept auf
der Kurz- und Mittelstrecke. Fluggäste können
warme Speisen, Snacks und Getränke nur noch
gegen Aufpreis erwerben. Das „Buy on Board“-
Konzept, das gemeinsam mit Versilia Solutions
Ltd., einer Tochter der „DO  CO“-Gruppe
entwickelt wurde, gibt es auf allen Flügen ab
Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Zudem mietet Niki für den Sommer zwei 737-
800 der slowakischen Go2Sky an, da sie einen
Großteil ihrer Flotte in Deutschland sowie vier
A321 in der Schweiz stationieren muss.
Flughafen Klagenfurt
Ungewisse Zukunft
Das Beteiligungsinteresse von Frankfurt-
Airport-Betreiber Fraport an Österreichs
kleinstem Verkehrsflughafen dürfte trotz der
Bemühungen des scheidenden Klagenfurt-
Airport-Chefs Max Schintlmeister verhalten
sein. Deutschlands größter Airport investierte
im nahen, slowenischen Laibach. Wohl auch,
weil es in Kärnten kein tragfähiges Konzept
gibt. Dort hat man es bislang nicht geschafft,
touristische Flüge nachhaltig nach Klagenfurt
zu lotsen, so wie es seit Jahren Salzburg und
Innsbruck im Winter vormachen. Die alleinige
Schuld dafür beim Flughafen-Management
zu suchen, wäre unfair. Auch wegen einer
unausgegorenen lokalen Tourismus-Politik ist
14,4%
Randnotizen
Austrian Airlines konnte
2016 ein operatives Ergebnis
(EBIT) von 65 Millionen Euro
erwirtschaften – ein Plus von
20 Prozent (2015: 54 Millio-
nen Euro). Die EBIT-Steige-
rung kam vor allem durch
einen positiven Einmaleffekt
aus der Neugestaltung eines
Mietvertrags für die techni-
sche Basis und günstigere
Treibstoffkosten zustande.
2017 belasten Investitionen
in den Flottenausbau, ein
schwieriges Marktumfeld
und deutlich höhere Treib-
stoffpreise die Airline.
Eurowings baut ihr Salz-
burg-Angebot im kommen-
den Winterflugplan mit Lon-
don-Stansted, Birmingham
und Manchester aus. Zudem
gibt es neu eine Innsbruck-
Köln-Verbindung. Während
des Sommerflugplans stehen
Brüssel, Dubrovnik, Düssel-
dorf, Hamburg, Köln/Bonn,
Olbia, Palma, Paris, Split und
Thessaloniki auf dem Salz-
burger Programm.
Sonderverkehr am Flugha­
fen Innsbruck: Am 11. Mai
fliegt Niki mit Boeing 737-800
nach Bukarest; Travel Service
bedient am 15. Mai Lourdes
mit 737-800; am 17. Mai
fliegt Niki mit A321 Innsbruck
aus Tulcea (Rumänien) an;
TUIfly kommt mit 737-800 am
18. Mai aus Lourdes.
Zur Halbierung der Luftver-
kehrssteuer konnte sich nun
Österreichs Bundes­
regierung durchringen,
und zwar mit Wirkung zum
1. Januar 2018. Die Maß­
nahme soll die Wettbewerbs-
fähigkeit des Luftfahrtstand-
orts stärken.
Swiss setzt im Sommerflug-
plan ihre neue Bombardier
CS100 von Zürich nach Graz
sowie einmal täglich von
Zürich nach Wien ein.
Am Flughafen Wien konn-
te mit Moxy Hotel ein weite-
rer Beherbergungsbetrieb
eröffnet werden. 405 Zimmer
stehen dort zur Verfügung.
Passagiere bescherten dem
Flughafen Innsbruck das histo-
risch stärkste Tages-Verkehrs-
ergebnis. Verzeichnet wurde es
bereits am 18. Februar.
18 372
setzt. 17 Embraer 190 werden bis Ende 2017 die 21
Fokker 70/100 abgelöst haben. Eine Erneuerung
der Langstreckenflotte könnte ab 2020 beginnen.
Ein Flottenaustausch für die Langstrecke kann
allerdings bis zu zwei Milliarden Euro kosten.
2018 wird eine sechste Boeing 777, die zuvor
von Aeromexiko eingesetzt wurde, in Dienst
gestellt. Ob sie zur weiteren Expansion oder zur
Ablöse der ersten Boeing 767-300ER verwendet
wird, ist noch unklar.
Neu im Flugplan ist seit dem 10. April übrigens
Los Angeles, und zu den Seychellen geht’s ab
Herbst.
Fünf A320 der Air Berlin sind seit April bei Aus-
trian Airlines im Einsatz. Die Crews tragen Air-
Berlin-Uniformen, denn es handelt sich um einen
Wetlease. Die Flugzeuge haben die Bemalung der
Austrian Airlines und den Zusatz „operated by
airberlin“ erhalten. Die Gesamtflotte der Austri-
an Airlines umfasst derzeit 81 Flugzeuge, davon
sieben A319, 18 A320 und sechs A321, plus jene
fünf A320 der Air Berlin.
Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren
zudem zwölf Embraer 190 im Einsatz. Seit 20.
März hat dieser Flugzeugtyp die Fokker 100 bei
den vier täglichen Salzburg-Frankfurt-Flügen er-
Austrian Airlines
Flottenplanung schreitet voran
Die erste A320 von Air Berlin in AUA-Farben landete am 28. Februar in Wien und fliegt inzwischen im
Wetlease für die Austrian Airlines Foto: Austrian Wings, Patrick Huber
www.aerointernational.de 5/2017
14
Schweiz
News
Am Sitz von Superjet International in Venedig haben SkyWork-Verantwortliche kürzlich einen der Suchoj-Zweistrahler in Augenschein genom-
men – Hintergrund waren die Pläne zur Flottenerweiterung Foto: Thomas Strässle
Skywork Airlines
EinSuperjetalsFlaggschiff?
von SkyWork zu werden. Vor
allem auch deshalb, weil der
Hersteller nach CityJet weitere
europäische Kunden an Land
ziehen möchte und sein Zug-
pferd wohl zu sehr attraktiven
Konditionen anbietet. Wegen
der unlängst bekannt gegebenen
erneuten Programmverspätung
kann der MRJ derzeit kaum als
Favorit gelten. Allerdings ist
offenbar schon eine Delegation
von Mitsubishi bei SkyWork
vorstellig geworden, um für ihr
Produkt zu werben. Und auch
SkyWork-Chef Martin Inäbnit
lässt die Tür für den MRJ offen:
D
ie Berner Regionalflugge-
sellschaft SkyWork lässt
aufhorchen. Sie möchte
größeres Fluggerät anschaffen
und hat sich zu diesem Zweck
in Venedig den russischen
Superjet angeschaut. Dort be-
findet sich der Sitz von Superjet
International, dem Gemein-
schaftsunternehmen von Suchoj
und dem italienischen Techno-
logiekonzern Leonardo, das den
russischen 100-Sitzer westli-
chen Kunden anbietet.
Hintergrund der Flottener-
weiterung ist die Überlegung,
dass SkyWork Airlines wachsen
muss, will das Unternehmen
eine prosperierende Zukunft
haben. Als mögliche Ergänzung
zur Flotte, die bis Ende des
Jahres nur noch aus Saab 2000
bestehen wird, weil die beiden
verbliebenen, unwirtschaftli-
chen Dornier 328 bis zu jenem
Zeitpunkt ausgemustert sein
werden, kommen aber auch der
Mitsubishi Regional Jet (MRJ)
und Mitglieder der E-Jet-Fami-
lie in Frage.
Wie ein Besuch von Aero
International in Venedig ergab,
kann der Superjet mit eini-
gen Vorzügen aufwarten. Das
russische Produkt verfügt im
Cockpit über eine per Side-
stick aktivierte Fly-by-Wire-
Flugsteuerung, wie sie sich
bei allen Airbus-Modellen seit
Jahrzehnten bewährt. Zu den
vielen westlichen Zulieferern
zählt auch die schweizerische
Maggit, die ein System zur
Überwachung von Triebwerk-
vibrationen beisteuert. Einen
hohen Komfort bietet die
Kabine, deren Höhe mit 2,1
Meter größer ausfällt als bei den
Konkurrenten Embraer 190 und
CRJ900. Auch der Sitzabstand
fällt großzügig aus: 81,3 Zen-
timeter sind es bei 98 Plätzen,
sogar 83,8 Zentimeter, wenn 93
Sitze eingebaut sind. Die Fens-
ter sind jedoch deutlich kleiner
und tiefer angelegt als die bei
Swiss eingesetzten CS100.
Der Superjet 100 dürfte
insgesamt gute Karten haben,
schon bald das neue Flaggschiff
„Wenn der Hersteller uns eine
Überbrückungsmöglichkeit an-
bietet, schauen wir uns diese an
und wiegen Vor- und Nachteile
gegeneinander ab.“
Welches Flugzeug auch im-
mer das Rennen macht, es wird
eher nicht von der Homebase
Bern aus eingesetzt werden.
Dafür sind der Markt auf dem
Hauptstadtflughafen zu klein,
die Hangarkapazitäten für die
Maintenance zu limitiert und
die für den Anflug geltenden
Sichtminima zu hoch. Daher
will man versuchen, in Genf
und Basel neue Nischen zu
finden. Eine weitere Variante:
sogenannte W-Flüge in Europa,
wo dieselbe Destination von
zwei unterschiedlichen Ab-
flugorten aus bedient wird. Laut
SkyWork gibt es von kleineren
Airports in Deutschland und
Österreich ein entsprechendes
Interesse. Inäbnit ließ durch-
blicken, dass zudem ACMI-
Dienste geprüft werden. Auch
hier liegen offenbar Angebote
vor. Thomas Strässle
93
Sitze und ein Abstand von
83,8 cm: Dieser Komfort in
der 2,12 m hohen Superjet-
Kabine wäre theoretisch
künftig auch bei SkyWork
Airlines möglich
www.aerointernational.de
5/2017 15
14,4%
Randnotizen
Seit Ende März setzt Brus-
sels Airlines nach Basel
und Genf Superjet 100 ein.
Die Flugzeuge werden von
CityJet im Wetlease für den
belgischen Carrier betrieben.
Etihad Regional fliegt zwi-
schen 6. Juli und 24. Septem-
ber jeweils donnerstags und
sonntags von Genf nach Brest
in der Bretagne. Zum Einsatz
kommt eine Saab 2000.
Der Euroairport hat das
neue, auf der französischen
Seite liegende Parkhaus
F4 eingeweiht. Es ist rund
300 Meter vom Flughafen
entfernt und bietet 2700
Parkmöglichkeiten auf sechs
Etagen.
Urs Lauener (51) wird ab
1. Juli neuer COO der
Skyguide. Er übernimmt die
Funktion von Alex Bristol, der
als neuer CEO Daniel Weder
ablösen wird.
Swiss will ihre Kurz- und
Mittelstreckenflotte ab 2018
mit WLAN ausstatten und
wird 100 Millionen Franken in
die Umrüstung der Kabinen
der verbleibenden fünf A340-
300 investieren.
Swiss wird auch in der Som-
merperiode keine Flüge nach
Istanbul durchführen. Grund
sind weiterhin die verhaltene
Nachfrage sowie die große
Konkurrenz durch Turkish
Airlines.
Die CS100-Flotte von Swiss
ist mittlerweile auf sechs
Flugzeuge angewachsen. Bis
Ende 2018 will die Airline
alle bestellten CSeries-Flug-
zeuge, also auch die CS300,
übernehmen.
Die Flughafen Zürich
AG hat 2016 einen Gewinn
von 248 Millionen Franken
erzielt, eine Steigerung um
11,2 Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Der Umsatz belief
sich auf 1,01 Milliarden Fran-
ken (+2,4 Prozent).
Qatar Airways setzt die neue
A350-900 ab 1. April erstmals
nach Zürich, ab 1. Mai nach
Genf ein.
eingeführte Kapazitätserhöhung aufgenommen
hat“, erklärte Klühr. Schließlich gab Swiss be-
kannt, dass die restlichen fünf CS100-Optionen
in Bestellungen für die CS300 umgewandelt
werden. Somit wird die Airline am Ende zehn
CS100 und 20 CS300 von Bombardier betreiben.
Edelweiss Air
Streckennetz aufgestockt
Edelweiss Air baut ihr Streckennetz weiter aus.
Zwischen Mai und Oktober wird die Ferien-
airline einmal pro Woche nach Zakynthos
verkehren. Außerdem erweitert sie im kommen-
den Winterflugplan ihr Angebot in Ägypten.
Wieder ins Programm aufgenommen wird ab
November einmal pro Woche das Tauch- und
Badeparadies Marsa Alam. Ebenso werden die
Flüge nach Hurghada gegenüber dem Vorjahr
um eine auf vier wöchentliche Frequenzen
erhöht.
Swiss
Leichter Gewinnrückgang
2016 hat Swiss einen Betriebsgewinn von 429
Millionen Franken erwirtschaftet, gegenüber
453 Millionen im Jahr davor. Auch der Umsatz
lag mit 4,79 Milliarden Franken leicht unter
dem Vorjahreswert (4,83 Milliarden Franken).
Trotzdem zeigte sich CEO Thomas Klühr
zufrieden mit dem Resultat: „Wir sind solide
finanziert und werden für unsere Fluggäste
weiter in unser Premium-Produkt investieren.“
Dazu zählt die noch für dieses Jahr vorgesehe-
ne Eröffnung einer 650 Quadratmeter großen
First Class Lounge am Flughafen Zürich sowie
die Erneuerung der bestehenden Business und
Senator Lounges.
Der Sitzladefaktor lag mit 81,3 Prozent um
2,1 Prozentpunkte tiefer als 2015. „Wir haben
diesen Rückgang einkalkuliert, denn es braucht
etwas Zeit, bis der Markt die mit der Boeing 777
Prozent der Abflüge von Swiss
am Flughafen Zürich erfolgten
im Jahr 2016 pünktlich. Dies
entspricht einer Zunahme von
zwei Prozentpunkten gegenüber
dem Vorjahr.
78
Foto:
Pressedienst
Laut Jürg Balsiger, Direktor der Stanserhorn
Bahnen, treten möglicherweise weitere aviatische
Oldtimer auf. Gegenüber Aero betonte er, dass
es sich lediglich um Vorbeiflüge handeln werde.
Aus diesem Grund müsse gemäß dem Bundesamt
für Zivilluftfahrt (BAZL) bei den betroffenen
Gemeinden auch keine besondere Bewilligung
eingeholt werden. Sollte am 1. Juli schlechtes
Flugwetter herrschen, haben die Organisatoren
den 6. August als Ersatztermin vorgesehen.
Besondere Leckerbissen erwarten Liebhaber
historischer Flugzeuge am 1. Juli auf dem Stan-
serhorn im Kanton Nidwalden. Im Rahmen einer
Gipfel-Flugparade, an der die L-1049 Super Con-
stellation der Super Constellation Flyers Associa-
tion, eine DC-3, Junkers F-13, Ju 52 sowie je zwei
Beech 18 und AN-2 teilnehmen werden, können
die Besucher von der auf 1848 Meter gelegenen
Berg-Terrasse zwischen 15 und 16 Uhr die legen-
dären Flugzeuge auf Augenhöhe bestaunen.
Stanserhorn
Oldtimer als Gipfelstürmer
Auf 1848 Metern Höhe können Stanserhorn-Besucher im Sommer diverse historische Flugzeuge in Vor-
beiflügen erleben
www.aerointernational.de 5/2017
16
Airline Porträt
Die koreanische Fluggesellschaft verjüngt die Flotte
und hat die Kapazität auf der Strecke nach Frankfurt
gesteigert: Die Verbindung wird jetzt mit A380 bedient
Text Frank Littek
Deutschland Boomt
Asiana Airlines
www.aerointernational.de
5/2017 17
Ein Airbus A380 bei der
Landung in Incheon, dem
internationalen Drehkreuz der
Airline bei Seoul. Die
A380 fliegt auch Frankfurt an
Foto:
Airteamimages/Elias
Hadjari
www.aerointernational.de 5/2017
18
G
roßer Bahnhof am 5. März am
Terminal 1 des Frankfurter Flug-
hafens: Am späten Nachmittag
dockt der Airbus A380 von Asiana
Airlines am Fluggastgebäude an.
Es ist das erste Mal, dass die koreanische
Fluggesellschaft die Verbindung zwischen
Seoul und Frankfurt mit der A380 bedient.
Sichtbares Zeichen auch für das wachsende
Aufkommen auf dieser Strecke.
„Unser täglicher Flug nach Frankfurt hat
sich als sehr beliebte Verbindung erwiesen,
und wir freuen uns, dass die Nachfrage auf
dieser Strecke in beide Richtungen so stark
ist, dass wir die Kapazitäten entsprechend
erhöhen“, freut sich Seok-Won Song, Euro-
pachef der asiatischen Airline anlässlich des
A380-Eintreffens in Frankfurt.
In der Vergangenheit hat Asiana Airlines
die aufkommensstarke Route zwischen dem
Flughafen Incheon bei Seoul und Frankfurt
mit Boeing 747 bedient. „Dabei waren die
Maschinen häufig überbucht“, erinnert sich
Hyejin Lee, die in Frankfurt im Bereich Sa-
les und Marketing für Asiana Airlines arbei-
tet. „Es war offensichtlich, dass der Bedarf
auch ein größeres Flugzeug füllen würde.“
137 Sitzplätze mehr bietet die A380 von
Asiana im Vergleich zur bisher eingesetz-
ten 747. Das ist ein Zuwachs von 38 Prozent.
Betrachtet man die Buchungsklassen, steigt
die Kapazität der First Class um 20 Prozent,
die der Business um 50 Prozent und die der
Economy um 37 Prozent.
Der Ausbau der Kapazität steht in en-
gem Zusammenhang mit einer wachsen-
den Beliebtheit von Südkora als Reiseland
bei Touristen wie auch Geschäftsreisenden.
„Im vergangenen Jahr verzeichnete Südko-
rea mit rund 110 000 Deutschen einen neu-
en Einreiserekord“, freute sich Europachef
Seok- Won Song. Gegenüber dem Vorjahr
ist das ein Plus von immerhin zehn Prozent.
Auslieferung der A350
Die Einschätzung der Airline scheint sich
auch in der Praxis zu bestätigen. Zwar wies
einer der ersten Flüge im März von Frank-
furt nach Seoul noch viele freie Plätze auf.
Inbesondere in der Business Class war die
Kabine der A380 allenfalls zur Hälfte ausge-
lastet. Aber schon auf dem Rückflug wenige
Tage später war die A380 fast ausgebucht.
Insgesamt sechs Airbus A380 hat Asiana
Airline in ihrer Flotte. Mit 495 Plätzen sind
die Maschinen durchaus großzügig bestuhlt.
Die sechste A380 wurde erst am 23. Dezem-
ber 2016 eingeführt. Insgesamt besteht die
Flotte der koreanischen Fluggesellschaft aus
83 Maschinen, von denen elf Frachter sind.
Bei einer der acht Boeing 767 handelt es sich
um eine Cargo-Maschine. Und von den 14
Boeing 747 sind immerhin zehn Flugzeuge
ausschließlich für den Frachttransport be-
stimmt.
In Zukunft wird Asiana Airlines weiter-
hin kräftig in die Flotte investieren – und
setzt dabei aktuell auf Airbus. Am 3. No-
vember 2015 bestellte die Fluggesellschaft
gleich 25 A321neo bei dem europäischen
Flugzeugbauer. Die Maschinen sind mit 185
Sitzplätzen ausgestattet und sollen zwischen
2019 und 2025 ausgeliefert werden. Weiter
hat die Airline A350 bestellt, von denen die
erste Maschine bereits im April zur Flotte
stößt. Die Maschinen sollen bis 2025 aus-
geliefert werden, wobei 2017 vier Flugzuge
bei Asiana in Dienst gehen werden. Erste
Routen, auf denen die A350 eingesetzt wird,
sind die Strecken von Seoul Incheon nach
Osaka Kansai und Manila. Pikantes Details
am Rande: Blickt man in die Airbus-Auf-
tragsliste, weist diese eine Bestellung von 30
A350-Flugzeugen von Asiana Airlines aus.
Neben zehn Flugzeugen vom Typ -1000 sind
zwölf -900 notiert – sowie acht Bestellungen
von A350-800. Dabei handelt es sich um die
einzigen Aufträge, die Airbus überhaupt
für die Kurzvariante der A350 vorliegen.
Aufgrund dieser Auftragslage mutmaßen
Eine 777-200 beim Landeanflug auf
den Airport London-Heathrow. Elf
Boeing 777 setzt Asiana Airlines ein. Sie
fliegen unter anderen auf den Strecken
nach Europa
www.aerointernational.de
5/2017 19
Interview
Seok-Won Song, Senior Vice President Regional headquarters Europe von Asiana Airlines
„der deutsche Markt hat besondere Bedeutung“
AERO: Wie
wichtig ist
der deutsche
Markt für Sie?
Seok-Won
Song: Der
deutsche
Markt ist von besonderer
Bedeutung für uns, da wir zum
einen als Mitglieder der Star
Alliance unseren europäischen
Hub in Deutschland haben. Zu-
dem gewinnt Deutschland unter
Koreanern in einem immer
stärken Ausmaß als Reiseland
Bedeutung. Zum anderen be-
steht ein sehr enges wirtschaft-
liches Verhältnis zwischen
Deutschland und Korea.
Im Oktober wird der Incheon-
Airport bei Seoul ein neues
zweites Terminal eröffnet, in
das Korean Air wechselt. Sie
bleiben im bestehenden ersten
Terminal. Gibt es Pläne für die
Nutzung, wenn Sie dort mehr
Kapazitäten haben?
Die Entscheidung ist strate-
gisch, da wir von den bestehen-
den Infrastukturen dort profi-
tieren können. Wenn das zweite
Terminal fertig ist, wird sich
Asiana im Ostflügel des ersten
Terminals befinden und unsere
Partner-Airlines von Star
Alliance wechseln ins erste Ter-
minal. Sie befinden sich aktuell
noch im Concourse-Bereich,
der nur über einen Shuttle-Zug
erreichbar ist. Sämtliche Low-
Cost-Carrier werden nach wie
vor im Concourse bleiben.
Was dominiert in Ihrem Pas-
sagieraufkommen – Touristen
oder Geschäftsreisende?
Obwohl der Anteil der Ge-
schäftsreisenden auf der
Strecke Frankfurt-Seoul höher
ist als auf anderen Routen,
dominiert aktuell der Touristen-
anteil aus Korea.
Wie wichtig ist Luftfracht für
Sie?
Sie ist sehr wichtig, da ein
immenser Transportbedarf zwi-
schen Südkorea und verschie-
denen Ländern weltweit be-
steht, da in Südkorea zahlreiche
IT-Unternehmen sie Samsung
oder LG angesiedelt sind. Ich
erwarte, dass die Nachfrage
im Laufe der Zeit noch weiter
anstiegen wird.
Im April erreicht die A350
Asiana Airlines. Wie passt die
Maschine in Ihre Flotte?
Wir können uns mit der A350
als umweltfreundliches Un-
ternehmen weiter etablieren.
Strategisch erwarten wir einen
Synergieeffekt mit den vorhan-
denen A380, der eventuell zu
einer weiteren Entwickklung
und Expansion führen könnte.
Nicht zu vergessen ist, dass die
Anschaffung der A350 für die
Passagiere ebenfalls von Vorteil
ist.
Werden Sie andere Maschinen
dafür ausmustern?
Es ist nicht geplant, dass andere
Maschinen mit der Einsetzung
der A350 ausgemustert werden.
Die Business Class
präsentiert sich sehr
großzügig, ist aber auch
sehr sachlich gehalten
Sachlich zurückhaltend
auch die Kleidung der
Flugbegleiter. Der Service
an Bord ist sehr
aufmerksam
Airline porträt
Fotos:
Asiana
Airlines,
Frank
Littek,
KSK/airteamimages,Javi
sanchez
Utzet/airteamimages
Airline porträt
Branchenfachleute seit langem, dass Airbus
die -800 nicht zur Serienreife bringen wird.
Von Seiten des europäischen Flugzeugbau-
ers wurde das aber bisher nicht bestätigt. In
Seoul aber scheint man die acht -800 auch
nicht mehr einzuplanen. Bei der Präsentati-
on der Flugzeugbestellungen ist dort nicht
mehr von 30, sondern nur von 22 A350 die
Rede.
Der Blick auf das Streckennetz zeigt,
dass Asiana Airlines sich keineswegs als
Nischenairline versteht, sondern ganz wie
Konkurrent Korean Air als Airline mit sehr
umfassendem Angebot. Zum Streckennetz
gehören regionale Verbindungen genauso
wie interkontinentale Routen. Die Airline
gehört zur Star Alliance und ist darüber hi-
naus zahlreiche Codeshare-Vereinbarungen
eingegangen. So zum Beispiel mit der hun-
dertprozentigen Tochter Air Seoul, aber
auch mit Airlines wie der japanischen ANA,
mit Air China, Thai Airways, Qantas, Aust-
rian Airlines, Etihad oder Turkish Airlines.
In Südkorea ist Asiana Airlines einer der
renomierten Arbeitgeber. Das Unternehmen
gehört zu großen Teilen dem Kumho-Misch-
konzern. Ein kleiner Anteil gehört der Korea
Development Bank. Von den 10 108 Mitarbei-
tern sind 1478 Piloten und 3863 Flugbeglei-
ter. 141 ausländische Piloten arbeiten in den
Cockpits der Maschinen von Asiana Airlines.
Die Airline beförderte im vergangenen Jahr
rund 49 Millionen Passagiere.
Und das Logo? Es wurde zusammen mit
dem gesamten Design 2006 eingeführt. Die ro-
ten Linien stehen für einen Flügel. Er symbo-
lisiert das Fliegen. Darüber hinaus aber auch
die Zusammenarbeit des Kumho-Konzerns
mit Asiana Airlines und die Fortbewegung des
Unternehmens zusammen mit seinen Kun-
den. Auf jeder einzelnen Reise. Aber auch in
der gemeinsamen Entwicklung der Strecken
– ganz so wie jetzt beim Ausbau der Strecke
nach Frankfurt durch den Einsatz der A380. 
Frank Littek
Die fakten
Gründung 17. Februar 1988
Sitz Seoul
IATA-/ICAO-Kürzel OZ/AAR
Rufzeichen Asiana
Ziele 75
Flotte
Airbus A320 7
Airbus A321 22
Airbus A330-300 15
Airbus A380 6
Boeing 767-300 8
Boeing 777-200ER 11
Boeing 747-400 14
www.aerointernational.de 5/2017
20
Delhi
Tashkent
Almaty
Astana
Los Angeles
San Francisco
New York
Seattle Chicago
Honolulu
Frankfurt
London
Istanbul
Sydney
Paris Rom
Jakarta
Singapur
Ziele im überblick
In Südkorea scheint aus-
reichend Bedarf für zwei
große Fluggesellschaften.
Genau wie Konkurrent
Korean Air bietet Asia-
na Airlines zahlreiche
interkontinentale Flüge.
Regional ist das Netzwerk
ebenfalls dicht.
Bangkok
Tokio Haneda
Tokio Narita
Osaka
Nagoya
Fjukuoka
Sendai
Okinawa
Miyazaki
Chitose
Manila
Ho-Chi-Minh-Stadt
Taipei
Hanoi
Clark Field
Cebu
Chabarowsk Sachalinsk
Phnom-Penh
Da Nang
Hongkong
Jeju
Seoul-Gimpo
Seoul-Incheon
Gwangju
Yeosu
Ulsan
Daegu
Cheongju
Busan
Jinju
Peking
Shanghai
Yantai
Weihai
Changchun
Harbin
Guangzhou
Guilin
Xian
Chongqing
Yanji
Chengdu
Nanjing
Hangzhou
Shenyang
Shenzen
Qingdao
Tianjin
Changsha
Haikou
Dalian
Tunxi
Yancheng
Jinan
Phuket
Palau
Saipan
Cargo
News
Prozent der Aktien an der Asia
Airfreight Terminal Company
Limited (AAT) am Hong Kong
International Airport möchte
Hong Kong Airlines erwerben.
Randnotizen
Asiana Airlines aus Süd-
korea hat Anfang März die
letzte von zwei als Passagier-
Fracht-Kombi eingesetzten
Boeing 747-400 nach Tel Aviv
überführt, wo sie derzeit
zu Vollfrachtern umgebaut
werden.
Die südasiatische Easy Fly
Express übernahm im März
einen ersten A300C4-Frach-
ter von MNG Airlines, der auf
internationalen Frachtflügen
ab Dhaka, der Hauptstadt
von Bangladesch, innerhalb
Asiens eingesetzt wird. Dazu
kommt weiterhin ein Saab-
340-Frachter zu Zielen im
Inland zum Einsatz.
Die mexikanische Estafeta
Carga Aérea übernimmt
im Frühsommer einen ersten
Boeing-737-400 Frachter, in
Ergänzung zur aktuell ein-
gesetzten Frachterflotte aus
vier -300 und zwei CRJ100.
Die kasachische Air Astana
hat ihren Frachtabfertigungs-
vertrag mit Frankfurt
Cargo Services (FCS) für
einen weiteren, nicht näher
eingegrenzten Zeitraum
verlängert.
Kühne + Nagel bleibt für
weitere drei Jahre externer
Logistikdienstleister von SAS
Scandinavian Airlines (SAS
Technical Operation). Die
beiden Unternehmen haben
ihren gemeinsamen Ver-
trag kürzlich entsprechend
verlängert.
Das Logistikunternehmen
Panalpina erweitert seine
Pharma-Infrastruktur am
Brüsseler Flughafen. Neu
entstanden ist dort ein 2800
Quadratmeter großes Lager
für temperaturempfindliche
Arzneimittel und Medizinpro-
dukte – zusätzlich zur beste-
henden 2700 Quadratmeter
großen Anlage.
Qatar Airways Cargo hat
kürzlich ihren 12. Boeing-
777-Frachter übernommen.
Der Carrier betreibt inzwi-
schen eine Flotte mit 21
Frachtflugzeugen.
France KLM, British Airways, Cargolux, Qan-
tas, Martinair, SAS und Singapore Airlines. Die
Lufthansa dagegen genießt Straffreiheit, weil sie
die Verstöße, die zu Lasten von DB Schenker
gegangen sein sollen, gemeldet hatte.
Compass Logistics International
Papierloses Fracht-Büro
Die Compass Logistics International AG (CLI)
aus Hamburg betreibt seit Mitte März ein Büro
in Bengaluru, Indien. Im „Digital Office“ im
NCC-Urban-Windsor-Gebäude im Stadtteil
Jakkur arbeiten mehr als 80 IT-Spezialisten
an einer Cloud-basierten IT-Plattform,
die eine komplett papierlose Steuerung
und Auftragsbearbeitung von Luft- und
Seefrachttransporten ermöglichen soll.
Europäische Kommission
Neue Geldbuße wegen
Absprachen
Die EU-Kommission hat erneut eine Geldbuße
gegen elf Airlines erlassen. Es geht um rund
776 Millionen Euro. Die Gesellschaften sollen
zwischen 1999 bis 2006 Preisabsprachen bei den
Kerosin- und Sicherheitszuschlägen für Fracht-
flüge eingegangen sein.
Im Dezember 2015 hatte das Gericht der
Europäischen Union (EuG) in Luxemburg die
Verhängung einer noch höheren Geldbuße von
2010 zunächst aufgehoben. Nun aber hat die
EU-Kommission einen neuen Beschluss in der
Angelegenheit zustande gebracht. Betroffen
davon sind unter anderem Air Canada, Air
35
Foto:
Lufthansa
Cargo,
Stefan
Wildhirt
zitäten seitens Versendern aus der Pharma- und
Chemiebranche, erklärte Operations-Vorstand
Sören Stark.
Für das Geschäftsjahr 2016 musste Lufthansa
Cargo allerdings ein Minus von 50 Millionen
Euro (Adjusted EBIT) hinnehmen – 2015 hatte
man noch ein Plus von 74 Millionen Euro
verzeichnet. Weil man von einem „Verfall der
Erlöse“ durch „strukturelle Überkapazitäten im
Markt“ auch für die kommenden Jahre ausgeht,
sollen die jährlichen Personalkosten bis 2018
um mindestens 80 Millionen Euro reduziert
werden. Geplant ist der Abbau von 800 Stellen.
Lufthansa Cargo hat mit der Erweiterung des
Kühlzentrums an ihrem Heimatdrehkreuz
Frankfurt begonnen. Nach dem Ausbau sollen
dort bereits ab Spätsommer 8000 Quadratmeter
für Kühlfracht zur Verfügung stehen. Zusätzlich
wird die gesamte Infrastruktur des im Dezember
2011 eröffneten Centers weiter verbessert.
Mit 4500 Quadratmetern Fläche und vier
unterschiedlich temperierten Kühlräumen plus
einer Tiefkühlzelle ist das Center laut Betreiber
bereits jetzt das größte Drehkreuz für tempera-
tursensible Fracht in Europa. Hintergrund der
Erweiterung sei die hohe Nachfrage nach Kapa-
Lufthansa Cargo
Cool Center wird ausgebaut
Bis zum Spätsommer baut Lufthansa Cargo sein 2011 eröffnetes, sogenanntes Cool Center am Flughafen
Frankfurt auf 8000 Quadratmeter aus
21
www.aerointernational.de
5/2017
www.aerointernational.de 5/2017
22
Airline
News
neue Flugzeuge werden US-amerika-
nische Fluggesellschaften planmäßig
in diesem Jahr einflotten. 2016 waren
es 353. Das teilte jetzt der Airline-
Dachverband der USA, Airlines for
America (A4A), mit.
Die zehn wichtigsten US-Airlines, darunter Delta Air Lines und American Airlines, zeichnen sich derzeit durch eine hohe Profitabilität aus
US-Carrier mit guter Gewinnmarge
Airlines for America (A4A)
beläuft sich auf 22,3 Milliarden
US-Dollar.
2016 geht dagegen aus ver-
kehrstechnischer Sicht als
Rekordjahr in die Geschichte
der US-Carrier ein: Mit 823
Millionen Fluggästen (+ 3,1
Prozent gegenüber 2015) haben
sie so viele Passagiere wie noch
nie befördert. Höchstwerte
erreichten auch die Transport-
leistungen in Bezug auf Reve-
nue Passenger Miles (RPM) in
Höhe von 934 Milliarden und
in Bezug auf Available Seat
Miles (ASM) in Höhe von 1,1
Billionen.
Darüber hinaus legte die A4A
eine Untersuchung vor, gemäß
der 85 Prozent ihrer Passagiere
im vergangenen Jahr etwas
beziehungsweise sehr zufrieden
mit ihrer Luftreise waren. Im
Jahr zuvor lag der Wert noch
bei 80 Prozent. Dabei sind im
vergangenen Jahr gerade einmal
42 Prozent aller Flüge pünktlich
angekommen.
Astrid Röben
E
ine kollektive, für das
abgeschlossene Geschäfts-
jahr 2016 verbuchte
Gewinnmarge von 14,2 Prozent
(vor Steuern) melden die zehn
wichtigsten, im Dachver-
band der US-amerikanischen
Fluggesellschaften, Airlines for
America (A4A), vertretenen
Carrier. Allerdings: Die Marge
eine Gewinnmarge von 15,8
Prozent. Somit haben sich die
US-Airlines laut A4A leicht un-
terdurchschnittlich entwickelt.
Zusammengerechnet kom-
men die zehn börsennotierten
Fluggesellschaften – Alaska
Airlines/Virgin America, Alle-
giant Air, American Airlines,
Delta Air Lines, Hawaiian Air-
lines, JetBlue, Southwest, Spirit
Airlines und United Airlines
– auf einen Umsatz in Höhe
von 157,1 Milliarden US-Dollar
(Vorjahr 158,6 Milliarden). Der
Vor-Steuer-Ertrag der Airlines
lag im Vorjahr noch um 0,5
Prozentpunkte höher. Zum Ver-
gleich: Der US-amerikanische
Autohersteller Ford brachte
es lediglich auf 4,5 Prozent,
die Kaffeehauskette Starbucks
dagegen auf 19,7 Prozent. Im
Durchschnitt meldeten die US-
amerikanischen Unternehmen
für das abgelaufene Bilanzjahr
17,5
Milliarden US-Dollar haben
die zehn wichtigsten US-
amerikanischen Airlines
2016 in ihre jeweiligen Flot-
ten und Produkte investiert
337
Netzwerkcarrier
wie Low-Coster
schreiben gleicher-
maßen Gewinne
Fotos
(2):
Dietmar
Plath
www.aerointernational.de
5/2017 23
Randnotizen
Air Astana ermöglicht in-
ternationalen Passagieren,
die nach und über Astana
reisen, den kostenlosen
Eintritt zur Weltausstellung,
die vom 10. Juni bis 10. Sep-
tember in Astana stattfindet.
Berechtigte können sich auf
www.airastana.com unter
„Meine Buchung/EXPO
2017“ registrieren und ihr
Ticket ausdrucken.
Air Europa bietet auf Lang-
strecken einen kostenfreien
Wi-Fi-Service für Business-
Class-Passagiere an.
AIR FRANCE KLM weist im
aktuellen Sommerflugplan
2,9 Prozent mehr Kapazität
im Vergleich zum Vorjahr
aus. Mit 53 neuen Routen
wurde das Streckennetz
auf 328 Destinationen in 118
Ländern erweitert.
Anlässlich des Weltfrauen-
tages Anfang März meldete
Emirates, dass aktuell
rund 44 Prozent ihrer Beleg-
schaft weiblich sei. Derzeit
beschäftigt Emirates mehr
als 29 000 Mitarbeiterinnen
aus etwa 150 Nationen.
Ethiopian Airlines hat ein
Codeshare-Abkommen mit
Air Namibia unterzeichnet,
das neben den dreimal wö-
chentlich bedienten Verbin-
dungen von Addis Abeba nach
Windhuk auch Flüge beider
Fluggesellschaften über ihre
Drehkreuze hinaus abdeckt.
Etihad wird zwischen dem
1. Juli und dem 28. Oktober
auf einer ihrer zwei tägli-
chen Verbindungen von Abu
Dhabi nach Paris eine A380
einsetzen.
Norwegian hat seit ihrem
ersten transatlantischen
Flug im Mai 2013 inzwischen
mehr als vier Millionen
Passagiere zwischen Europa
und den USA transportiert.
Die Ilyushin Finance Co. hat
über ihre 100-prozentige
Airline-Asset-Management-
Tochter das gesamte Aktien-
kapital der russischen Red
Wings übernommen.
Mitnahme von großen elektronischen Handge-
räten verboten, die auf bestimmten Airports in
Nordafrika, der Türkei und dem Nahen Osten
starten. Laptops, Tablets, Spielekonsolen oder
Kameras müssen dort nunmehr aufgegeben
werden. Das in Washington erlassene unbe-
fristete Dekret betrifft Passagiere, die von zehn
Flughäfen (Istanbul, Abu Dhabi, Dubai, Doha,
Kuweit, Casablanca, Kairo, Riad, Dschidda
und Amman) in die USA fliegen. Der britische
Erlass betrifft Verbindungen aus sechs Staaten
(Ägypten, Jordanien, Libanon, Saudi Arabien,
Tunesien und Türkei) nach Großbritannien.
Thai Airways International
Plus 412 Prozent
Positive Meldungen von einem zuletzt doch
finanziell stark angeschlagenen Konzern:
Thai Airways International und ihre Toch-
tergesellschaften haben für das abgelaufene
Geschäftsjahr 2016 einen operativen Gewinn
in Höhe von umgerechnet 109 Millionen Euro
erwirtschaftet. Dieses Ergebnis liegt um 412,2
Prozent über dem Resultat des Vorjahres.
Der Netto-Gewinn wird mit umgerechnet
1,26 Millionen Euro angegeben, 2015 schlug
noch ein Verlust in Höhe von umgerechnet
349 Millionen Euro zu Buche.
Alitalia
Stellenstreichungen
Alitalia wird im Zuge ihrer Reorganisation
rund 2000 Stellen, darunter 51 Prozent in der
Verwaltung und 20 Prozent in anderen „nicht-
fliegenden“ Bereichen, streichen. CEO Cramer
Ball spricht von einem schmerzhaften, aber not-
wendigen Schritt. Insgesamt gelte es, die Kosten
bis 2019 um bis zu eine Milliarde Euro zu
senken, um Profitabilität zu erreichen. Derzeit
beschäftigt Alitalia etwa 12 500 Mitarbeiter.
Qatar Airways
Engagement in Indien
Akbar Al Baker, CEO der Qatar-Airways-Grup-
pe, ließ am Rande der ITB in Berlin wissen, dass
sein Konzern die Gründung einer 100-prozen-
tigen Tochtergesellschaft in Indien ins Auge
fasse. Diese soll sich auf Inlandsverbindungen
konzentrieren. Qatar sehe Potenzial für den
Einsatz von bis zu 100 Flugzeugen.
USA / GroSSbritannien
Terrorangst
Aus Furcht vor Anschlägen haben die USA und
Großbritannien im März auf jenen Flügen die
sie miteinander arbeiten, essen und kommunizie-
ren. Qatar-Airways-Group-CEO Akbar Al Baker
betonte: „Die konkurrenzlose Innovation wird
die vorherrschenden Normen in der Reiseindus-
trie sowie deren Erwartungen vor Herausforde-
rungen stellen.“ Die neue QSuite wird ab Juni
in die aktuelle Qatar-Airways-Flotte mit einer
geschätzten Rate von einem Flugzeug pro Monat
integriert.
Qatar Airways präsentierte Anfang März auf
der Internationalen Tourismusbörse in Berlin
(ITB) erstmals ihre neue Business Class. Die
sogenannte „QSuite“ der Airline bietet das
branchenweit erste Doppelbett in einer Business
Class. Sie verfügt zudem über Trennwände, die
so arrangiert werden können, dass Passagiere in
angrenzenden Sitzen einen gemeinsamen priva-
ten Bereich kreieren können. In diesem können
Qatar Airways
Neue Business Class vorgestellt
Die neue Business
Class der Qatar
Airways
Grafik:
Qatar
Airways
www.aerointernational.de 5/2017
24
europa
Alitalia plant im Rahmen
ihrer Restrukturierung, bis
zum nächsten Jahr 20 Flug-
zeuge ihrer Narrowbody-Flotte
aus dem Betrieb zu nehmen.
Dann sollen im Kurz- und
Mittelstreckenbereich nur
noch rund 80 Airbusse
der A320-Familie für die
Airline unterwegs sein, die
allerdings mit zusätzlichen
Sitzen ausgestattet und ins-
gesamt effizienter eingesetzt
werden sollen.
Die bulgarische Balkan
Holidays Air hat im März
ihre einzige A330-200 an den
Leasinggeber zurückgegeben.
Brussels Airlines flottet
für die drei dazugestoßenen
SSJ100 der CityJet drei Avro
RJ100 aus. Die Belgier möchten
bis November auch die letzten
verbliebenen Vierstrahler in
den Ruhestand verabschieden.
Bis dahin sollen weitere A319
und A320 aus zweiter Hand in
Dienst gestellt werden.
Croatia Airlines hat über die
Sommerflugplanperiode zwei
CRJ1000 der spanischen Air
Nostrum unter Vertrag genom-
men. Die Jets werden vor allem
auf den Verbindungen nach
Skandinavien, aber auch nach
Brüssel, Athen und Lissabon
eingesetzt.
Die britische Low-Cost-Airline
easyJet mietet über den
Sommer drei A320 inklusive
Besatzungen von der lettischen
SmartLynx Airlines an. Zwei
Airbusse werden in London-
Gatwick, der dritte in Luton
stationiert.
Portugalia stockt ihre
Embraer-190-Flotte in den
kommenden Wochen um
vier Embraer 195 auf. Die Jets
kommen ebenfalls vom Partner
Azul Linhas Aereas und werden
unter der Marke „TAP Express“
betrieben.
TUI Airlines Belgium
hat zwei Boeing 737-800 im
Brussels Airlines hat drei SSJ100 mitsamt Crews von CityJet
gemietet. Die Superjets tragen die Kennungen EI-FWB, EI-FWC und
EI-FWD (Foto) FOTO: Serge Bailleul, Airteamimages
Die iranische Sepehran Airlines ist zwar schon länger im Besitz
ihrer Boeing 737-500 (EP-FSB), doch erst jetzt konnte mit ihr der
Flugbetrieb aufgenommen werden FOTO: Mehrad Watson, AirTeamimages
Astra Airlines fliegt lieber schwarz als weiß. Deshalb haben die
Griechen jetzt auch ihre ATR 42 mit der Registrierung SX-DIQ als
erste dieses Typs in der Flotte umlackiert FOTO: Christopher Stefanidis
Southwest Airlines aus den USA konnte inzwischen auf die
Übernahme ihrer ersten Boeing 737 MAX anstoßen. Das Flugzeug
trägt die Registrierung N8705Q FOTO: Dipankar Bhakta, Airteamimages
Flotten
StarFlyer aus Japan wirbt auf ihrer A320 mit der Registrierung JA20MC für die neueste Staffel einer
beliebten Fernsehserie FOTO: Edwin Chai, Airteamimages
Airline
News
www.aerointernational.de
5/2017 25
Grafik:
ANA
Auf den Flugzeugen der Air India Regional, hier eine ATR 72-
600, wird wieder Alliance Air stehen. Die Bemalung erinnert an
frühere Air-India-Zeiten FOTO: OlivierG, Airteamimages
Eva Airs neuester Logojet ist eine A330-300, auf deren Rumpf die
Comicfigur Bad Badtz-Maru prangt. Der Airbus wird auf Strecken
von Taipeh nach Fukuoka und Seoul eingesetzt
Zoom Air ist die jüngste indische Fluggesellschaft. Sie hat ihren
Sitz in Gurgaon, Haryana, und möchte mit CRJ200 ab Neu Delhi 16
kleinere Städte im Inland bedienen FOTO: Bombardier
AirAsia widmet die Sonderbemalung auf ihrer A330-300, 9M-XXH,
ihrem „Truly Passionate Allstar“ Anaz Ahmad Tajuddin, dem kürz-
lich verstorbenen COO des Konzerns FOTO: Darren Koch, Airteamimages
Wetlease von der slowakischen
AirExplore sowie zwei A320-
200 von der SmartLynx Airlines
Estonia übernommen.
Turkish Airlines hat für
den Sommer fünf Embraer
195 der BoraJet unter Vertrag
genommen, die dieses Jahr in
der vollen Turkish-Airlines-La-
ckierung zum Einsatz kommen
werden.
GUS
Die in der nordrussischen Ha-
fenstadt Archangelsk ansässige
Nordavia nutzt zwei ehemals
bei LATAM Brasil zum Einsatz
gekommene A320, um einen
Teil ihrer Boeing-737-500-Flotte
zu ersetzen.
Die Moskauer Red Wings
ergänzt ihre Flotte zwischen
Juni und Dezember kurzfristig
um vier A321-200, weitere vier
folgen 2018. Bereits ab 2019
ist der Ersatz der derzeit aus
Tupolew TU-204 und -214
sowie A321 bestehenden Red-
Wings-Flotte durch Irkut MC-
21 vorgesehen.
Südamerika
AeroMexico hat mit der
Air Lease Corporation einen
langfristigen Leasingvertrag
über eine zweite Boeing 787-9
unterzeichnet, die im Juni 2018
als Ersatz für eine ältere Boeing
777-200 übernommen werden
soll.
Avianca Brasil erhält mit
zweijähriger Verzögerung jetzt
doch zwei A330-200, um sie ab
Mitte des Sommers auf Linien-
flügen in die USA einzusetzen.
Cubana de Aviacion hat zwei
ATR 72-500 von der südafrika-
nischen Solenta Aviation gemie-
tet. Die Turboprops kommen
seit Anfang März auf Linienflü-
gen innerhalb der Karibik zum
Einsatz.
PAWA Dominicana ist seit die-
sem Sommer A320-Betreiberin.
Einen Leasingvertrag über
einen Airbus konnte das in der
Hauptstadt der Dominikani-
schen Republik, Santo Domin-
go, ansässige Unternehmen mit
der Aruba Airlines schließen.
Nahost  Asien
Die iranische Atrak Air
betreibt zusätzlich zu ihren drei
A320-200 jetzt auch eine erste
A321. Insgesamt mietet die Air-
line drei Airbusse dieses Typs
von der griechischen Olympus
Airways an.
Im März hat China Airlines
ihre letzte A340-300 ausge-
mustert. Der Vierstrahler
wird derzeit in Hamburg für
den künftigen Einsatz als
Regierungsjet des Swasilands
vorbereitet. Die erste von sieben
bei China Airlines zum Einsatz
gekommenen A340 war 2001
zur Flotte gestoßen. Sechs Flug-
zeuge warten in Victorville auf
neue Aufgaben.
Die chinesische, in Kunming
ansässige Lucky Air konnte
sich im März über ihre erste
A330-200 freuen, die zuvor
von Hainan Airlines betrieben
worden war.
Qatar Airways hat vier A350
von der lateinamerikanischen
LATAM-Gruppe gemietet. Der
Mietzeitraum für die Flugzeuge
beträgt sechs bis zwölf Monate.
Zusätzlich hat der Nahost-Car-
rier mit der Übernahme eines
weiteren Airbusses seine eigene
A350-Flotte auf 15 Flugzeuge
aufgestockt.
Afrika
Die wartungstechnisch lange
Zeit vernachlässigten zwei BAe
146-100 und zwei Avro RJ85
der Air Botswana wurden
nun in Gaborone ausgeschlach-
tet. Die aktuelle Flotte besteht
aus einer gemieteten CRJ100
und vier ATR 42 beziehungs-
weise 72.
Kenya Airways hat im März
zwei Boeing 737-700 an ein
Leasingunternehmen verkauft
und langfristig zurückgemietet.
Die erste A380 der japanischen ANA
wird ab Frühjahr 2019 in einer
speziellen Lackierung nach
Hawaii unterwegs sein.
Gewürdigt wird so die
Meeresschildkröte.
www.aerointernational.de 5/2017
26
Airline
News
Europa
Die neue Cyprus Airways
hat Mitte März die Zulassung
erhalten. Der Newcomer war
von der russischen S7 Air-
lines zusammen mit lokalen
Investoren gegründet worden
und nutzt die Konzession der
„alten“ Cyprus Airways sowie
deren Namen und Logo.
SAS Scandinavian Airlines
beantragt derzeit eine paral-
lele Betriebszulassung als SAS
Scandinavian Airlines
Ireland. Diese soll ab dem
1. November mit einer Flotte
aus anfänglich neun A320neo
Linienflüge von London nach
Skandinavien und in einem
zweiten Schritt Charterflüge
von und nach Spanien über-
nehmen.
GUS
Die ukrainische Dart Air-
lines stellte den Betrieb Ende
Februar ein. Zuvor war ihr die
Zulassung von der Luftfahrt-
behörde entzogen worden. Ein
Großteil der ohnehin an irani-
sche und syrische Fluggesell-
schaften vermieteten A320 und
A321 wurde an ihren Wettbe-
werber Khors Air transferiert.
Drei weitere Flugzeuge sind in
Athen und an zwei ukraini-
schen Flughäfen abgestellt.
Nordamerika
Die auf den US-amerikani-
schen Jungferninseln beheima-
tete Hummingbird Air musste
den Flugbetrieb zum 1. April
aussetzen – trotz bereits laufen-
der Verhandlungen mit poten-
ziellen neuen Eigentümern. Die
Airline hatte zuletzt drei Beech
99 nach Dominica und St. Kitts
 Nevis eingesetzt.
Orange Air möchte ihren
Flugbetrieb erneut aufnehmen.
Entsprechende Anträge wur-
den Mitte März gestellt. Zuvor
hatte die Airline die World
Atlantic Airways für eine Zwi-
schenfinanzierung und eine
mögliche Übernahme zu einem
späteren Zeitpunkt gewonnen.
Die Zulassung der in Las Vegas
beheimateten Vision Air, die
vorrangig Auftragsflüge für die
US-Regierung durchgeführt
hat, wurde im März von der
zuständigen Luftfahrtbehörde
einkassiert.
Südamerika
Flyways Linhas Aere-
as stellte Ende Februar den
Betrieb zum dritten Mal in
ihrer nur dreijährigen Unter-
nehmensgeschichte ein. Dieses
Mal war ihr zuvor von den
brasilianischen Behörden die
Zulassung entzogen worden.
LC Peru hat sich in Viva Air
Peru umbenannt. An ihr ist
jetzt zu einem hohen Anteil
die Irelandia-Aviation-Gruppe
beteiligt. Viva Air Peru möchte
im Mai mit Lima – Iquitos
die erste von elf geplanten In-
landsrouten aufnehmen. Zum
Einsatz sollen A320 kommen.
Nahost  Asien
Die indische Air Costa steht
seit Ende Februar erneut am
Boden. Bereits im August 2016
hatte der Flugbetrieb für einige
Tage geruht. Jetzt scheiterten
die Verhandlungen mit den
Leasinggebern. Eine Embra-
er 190 wurde vom Besitzer
bereits außer Landes gebracht,
derweil die Gespräche für zwei
seinerzeit neu beschaffte und in
Hyderabad abgestellte Schwes-
terflugzeuge noch laufen, um
möglicherweise einen Neustart
zu ermöglichen.
Der südkoreanische Newcomer
Kair Airlines plant seinen
Start ins Low-Cost-Geschäft
im kommenden Jahr mit A320.
Insgesamt wurden acht Airbus-
se dieses Typs geordert.
Die im iranischen Schiras
beheimatete Sahand Asia
bereitet sich derzeit auf einen
Neustart mit zunächst drei
MD-83 aus ukrainischen
Quellen vor.
Die Luftfahrtbehörde Chinas
hat Mitte März die Zulassung
der 2010 gegründeten Ying‘an
Airlines eingezogen, nach-
dem es harsche Kritik an der
Sicherheit gehagelt hatte.
Mit ihrer neuen Low-Cost-Langstreckenmarke Level wird die International Airlines Group (IAG) im
Juni ab Barcelona, Spanien, an den Start rollen. Die aus anfänglich zwei A330 bestehende Flotte wird
zunächst einmal Flüge nach Los Angeles und Oakland in den USA, Punta Cana in der Dominikanischen
Republik sowie nach Buenos Aires in Argentinien aufnehmen. Die Airbusse sind mit 21 Premium-Econo-
my- und 293 Economy-Sitzen ausgestattet und werden zunächst einmal von Iberia – mit Iberia-Piloten
und Iberia-Kabinenpersonal – betrieben. Europäische Zubringerdienste soll die Vueling leisten
inout
Die norwegische Fluggesellschaft FlyViking (im Bild ihre Dash
8-100, Kenzeichen LN-FVA, in Bodo) ist Ende März an die Start-
bahn gerollt. Der Newcomer (siehe Aero 4/2017) hat seinen Sitz in
Lyngseidet. Anfänglich stehen Flüge zwischen Tromso, Hammerfest
und Bodo im Flugplan. Ab dem 18. April soll es zusätzlich auch nach
Svolvaer gehen Foto: Kim Vanik, AirTeamImages
Grafik:
IAG
www.aerointernational.de
5/2017 27
Foto:
4x6zk-moni
shafir,
Airteamimages
Unfälle
Flughafens der Propeller am
rechten Motor mit einem lauten
Knall abbrach. Das aus Albury
gekommene Flugzeug blieb
jedoch steuerbar. Die Piloten
konnten es kurz darauf sicher
landen. Alle 19 Menschen an
Bord kamen mit dem Schre-
cken davon. Bereits 1991 hatte
es einen ähnlichen Vorfall mit
einer Saab 340 gegeben.
7 20. März 2017
Wau, Südsudan,
Zu einer folgenschweren Kol-
lision zwischen der betagten
Antonow AN-26 der South
Supreme Airlines (S9-TLZ) und
einem Wagen der Feuerwehr
kam es auf der Runway des
kleinen Flugfeldes von Wau.
Zum Zeitpunkt der Landung
habe die Sichtweite nur etwa
einen knappen Kilometer be-
tragen, berichteten Augenzeu-
gen. Bei dem Zusammenstoß
kollabierte das linke Fahr-
werk, und ein Feuer entstand,
das schnell um sich griff. Zum
Glück gelang es noch allen 45
Insassen rechtzeitig zu ent-
kommen, bevor das 48 Jahre
alte Flugzeug ausbrannte.
Jan-Arwed Richter
1 4. März 2017
Sulaimaniyya, Irak,
Aus noch ungeklärter Ursache
kam die Embraer 175 der Royal
Jordanian Airlines (JY-EMH),
die auf dem Linienflug RJ 800
eingesetzt worden war, bei
der Landung von der Piste
ab. Dabei sank das Fahrwerk
ein und das Flugzeug pflügte
durch weichen Erdboden. Zum
Zeitpunkt des Zwischenfalls
herrschte Dunkelheit. Der
Flughafen musste für längere
Zeit geschlossen werden.
2 7. März 2017
St. Maarten, Nieder-
ländische Antillen
Die Boeing 737-800 (C-GWSV)
der Westjet Airlines flog bei
regnerischem Wetter den
Flughafen viel zu tief an und
kam etwa einen Kilometer vor
der Landebahn der Wasser-
oberfläche bedrohlich nahe.
Augenzeugen zufolge soll sich
die Boeing nur etwa 30 Meter
über den Wellen befunden
haben. Die Piloten starteten
jedoch noch rechtzeitig durch
und landeten später sicher.
3 8. März 2017
Detroit, USA
Mit dem Basketballteam der
Universität Michigan an Bord
beschleunigte die MD-83
(N786TW) der Chartergesell-
schaft Ameristar auf Startbahn
23L des Willow Run Airports
– bis die Piloten den Start
bei hohem Tempo abbrechen
mussten. Dabei schoss der Jet
weit über das Ende der 2300
Meter langen Bahn hinaus und
blieb mit gebrochenen Fahr-
werken etwa 350 Meter dahin-
ter liegen. Alle 116 Menschen
an Bord konnten das stark
beschädigte Flugzeug über die
Notrutschen verlassen. Eine
erste Untersuchung ergab,
dass sich das rechte Höhen-
ruder nicht bewegen ließ.
4
14. März 2017
Nassau, Bahamas
Die über Nacht abgestellte ATR
72 der Bahamasair (C9-BFQ)
wurde von den Ausläufern
eines aufziehenden Tornados
erfasst und erlitt dabei einen
Bruch des linken Hauptfahr-
werks. Menschen kamen nicht
zu Schaden.
5 17. März 2017
nahe Pickle Lake,
Kanada
Die DC-3 der North Star Air
(C-FKGL) wies unmittelbar
nach dem Abheben einen
Leistungsabfall der Triebwer-
ke auf. Eine Rückkehr zur Piste
war nicht mehr möglich, die
Piloten mussten sich für eine
Landung auf freiem, ver-
schneiten Gelände entschei-
den. Bei der Notlandung wurde
niemand verletzt.
6
17. März 2017
Über Sydney, Australien
Die 25 Jahre alte Saab 340
(VH-NRX) der Regional Ex-
press (REX) befand sich im
Sinkflug auf Sydney, als etwa
15 Kilometer westlich des
1
2
4
5
6
3
Eine Embraer 175 der Royal Jordanian sorgte Anfang März in Sulai-
maniyya, Irak , für eine Sperrung des Flughafens
7
www.aerointernational.de 5/2017
28
Dem Flughafen der thailändischen Touristenhochburg Phuket steht jetzt
endlich ein zweites Terminal zur Verfügung. Dank ihm erhöht sich vor allem
die Servicequalität vor Ort, denn die Kapazitätssteigerung um fünf Millionen
Fluggäste pro Jahr sorgt zunächst einmal für Entlastung
Text Astrid Röben | Fotos Dietmar Plath
Qualitätsschub
Phuket international Airport
Airport Porträt
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5/2017 29
Thai Airways International
bedient den drittgrößten
Flughafen Thailands selbst
auf Inlandsflügen ab
Bangkok mit Boeing 777-300
www.aerointernational.de 5/2017
30
A
usgerechnet eine Welle? Diese Fra-
ge wird sich so mancher vor dem
neuen Terminal des Flughafens
Phuket stehende Zeitgenosse stel-
len. Denn die Vermutung, dass die
Menschen in dieser Region beim Anblick
eines stahlgewordenen Meeresbrandungs-
phänomens nach wie vor sensibel reagieren,
liegt nahe. Der Tsunami des zweiten Weih-
nachtstages 2004 hatte in Thailands Ferien-
paradies Nummer eins und im direkt be-
nachbarten Khao Lak schließlich tausende
Todesopfer gefordert.
Doch genau deshalb haben sich die Ver-
antwortlichen bei der Gestaltung des neuen
Abfertigungsgebäudes für diese Dachform
entschieden. Die Welle erinnert an das Ge-
schehene, symbolisiert dabei jedoch eine
neue Zeitrechnung, denn sie präsentiert sich
nicht auf-, sondern ablandiger Natur. Sie
schickt die Tragödie quasi zurück ins Meer
und steht somit für eine glückliche, erfolg-
reiche Zukunft.
Nichts hat der in der Andamanensee, im
Norden der größten thailändischen Insel
gelegene Flughafen mehr gebraucht als die-
se Welle. Vor allem aus operationeller Sicht.
Zumal unter ihr 73 
104 zusätzliche Quad-
ratmeter Abfertigungsfläche zur Verfügung
stehen. Wie sehr ächzte doch das bis vor kur-
zem einzige, Jahrzehnte alte Terminal unter
der Last der kontinuierlich stark steigenden
Fluggastzahlen! Ausgelegt für lediglich 6,5
Millionen Reisende pro Jahr wurden in ihm
Web
Phuket verfügt lediglich über eine Start- und Landebahn.
Diese ist 3000 Meter lang und 45 Meter breit Foto: KomoFoto
Zwei Multimedia-Stelen befinden sich im Check-in-Bereich des neuen Terminals
Die fakten
IATA-/ICAO-Kürzel HKT/VTSP
Lage 32 km nördlich der City
Höhe 25 m über NN
Fläche 233 ha
Betreiber Airports of Thailand PCL
Mitarbeiter ca. 700
Passagiere  15 107 185
davon intl. 8 109 306
Flugbewegungen 97 813
Fracht in t. 43 214
Airlines 46
Ziele 37
Start- und Landebahn
09/27 3000 x 45 m
Web
www.airportthai.com.th
www.aerointernational.de
5/2017 31
gemäß der Statistik zwischen Oktober 2015
und August 2016, also innerhalb der letzten
zwölf Monate vor der offiziellen Eröffnung
des neuen Gebäudes (16. September 2016),
nicht weniger als 13,7 Millionen Passagiere
abgefertigt.
„Das ging. Irgendwie. Weil meine Leute
einen herausragenden Job erledigt haben“,
betont Flughafenchefin Monrudee Gettu-
phan und schüttelt selbst heute noch ob des
geleisteten Kraftaktes ungläubig den Kopf.
Umso größer war deshalb bei ihr und ihrem
Team die Freude über die Inbetriebnahme
des rund 52 Millionen Euro teuren Neubaus,
der, auch das gibt die General Managerin
unumwunden zu, allerdings 600 Tage spä-
ter als ursprünglich geplant eröffnet wurde.
Unter anderem das Wetter, durchaus hefti-
gere als normal übliche Regenzeiten, seien
für die Verzögerung verantwortlich gewe-
sen, fügt sie erklärend hinzu. Dazu kamen
Lieferprobleme bei technischen Geräten. So-
mit habe sich auch der Testbetrieb verzögert.
Der Stolz der AOT
Nach einer intensiven Probephase zwischen
Februar und September 2016 sowie anfäng-
lichen Orientierungsproblemen etlicher
Passagiere laufe der Betrieb im neuen Ter-
minal inzwischen relativ reibungslos, ver-
sichert Gettuphan, und die gesamte Betrei-
bergesellschaft, die in Thailands Hauptstadt
ansässige Airports of Thailand (AOT), platzt
beinahe vor Stolz.
Das vierstöckige Abfertigungsgebäude, das
sich südlich an das alte Terminal anschließt,
ist für rechnerisch fünf Millionen Passa-
giere pro Jahr ausgelegt und ausschließlich
dem internationalen Verkehr vorbehalten.
Auch wenn momentan bereits mehr als 8,1
Millionen Fluggäste aus dem Ausland ein-
und ausfliegen und der nächste Engpass
vorprogrammiert scheint, dürfen erfahrene
Phuket-Reisende zunächst einmal ein völlig
neues Aufenthaltserlebnis genießen.
Vorbei ist’s mit der Enge im Abflugbereich
und an den Gates sowie den ewig langen
Schlangen vor der Passkontrolle vor allem
dann, wenn gleich mehrere Langstrecken-
flugzeuge zur selben Zeit eintreffen. Die
Welle verfügt über 34 Schalter für die Pass-
kontrolle bei der Aus- und 38 bei der Ein-
reise. Dazu kommen 84 Check-in-Schalter,
fünf Gepäckrückgabebänder, zum Teil mit
Bodyscannern ausgestattete Sicherheits-
kontrollstellen und wesentlich großzügiger
bemessene Retailflächen. Vier Kontaktga-
tes, davon zwei mit doppelten Fluggastbrü-
cken ausgestattet, sowie vier Busgates, zwei
für ankommende und zwei für abfliegende
Passagiere, ergänzen das Leistungsangebot.
Selbst an eine luftseitige Außenterrasse wur-
de gedacht – die Raucher können aufatmen.
Lediglich die letzten Lounges warten noch
auf ihre Fertigstellung. Drei sollen in Kürze
insgesamt zur Verfügung stehen.
Das alte, durchaus verbraucht wirkende
Terminal wird derweil bei laufendem Be-
trieb modernisiert und für seine künftige
Aufgabe hergerichtet. Es wird ausschließlich
den momentan extrem stark wachsenden
Inlandsverkehr aufnehmen. Ab Dezember
dieses Jahres sollen in ihm dann rund 7,5
Millionen Passagiere pro Jahr adäquat ab-
gefertigt werden können. Allerdings: Im
Bilanzjahr 2016 schlugen am Flughafen
Phuket bereits annähernd sieben Millionen
Inlandsreisende zu Buche.
Masterplan folgt Masterplan
Das gesamte Ausbau- und Sanierungspro-
gramm hat sich die AOT bislang umgerech-
net rund 154 Millionen Euro kosten lassen.
Somit steigt die rechnerische Kapazität des
Flughafens auf 12,5, „realistisch betrachtet
jedoch sicherlich auf 13,5 bis 14 Millionen
Fluggäste pro Jahr“, so Gettuphan. Doch
auch sie kann die Augen nicht davor ver-
schließen, dass der Flugverkehr von und
nach Phuket seit Jahren in zweistelligen Ra-
ten wächst: 2015 um 13 Prozent und 2016
um 17,5 Prozent.
Es ist deshalb nicht vermessen damit zu
rechnen, dass am Ende des Jahres 2017 min-
destens 17 Millionen Fluggäste am Flugha-
fen Phuket abgefertigt werden. Nahtlos an
die aktuelle Expansion werde sich deshalb
der im Dezember 2016 verabschiedete Mas-
terplan 2017-2025 anschließen, dank dem
die Kapazität des Airports in zwei Schritten
auf zunächst 18 und dann auf 25 Millionen
Fluggäste jährlich gesteigert werden soll, be-
richtet die Flughafenchefin.
Pläne für eine abermalige Erweiterung des
Inlandsterminals sowie der vorgelagerten
Vorfeldflächen liegen bereits im Schubfach
des Schreibtisches. Darüber hinaus stehe bis
zum Jahr 2022 der Bau eines Parkplatzes mit
1500 Stellflächen vor dem Inlandsterminal
sowie einer schienengebundenen Verbin-
dung beider Terminals auf der Agenda. Kos-
ten dieses Gesamtpakets: umgerechnet etwa
7,2 Millionen Euro.
Zusätzliche 32 Millionen Euro warten da-
rauf, um ab 2023 in die Erweiterung des in-
ternationalen Terminals um einen Pier mit
drei zusätzlichen Fluggastbrücken für Flug-
zeuge in der Größenordnung bis zur Code-
Airport Porträt
Selbst im Inneren des neuen
Terminals spielten bei der
Gestaltung die Themen
Meer und Wellen eine Rolle
www.aerointernational.de 5/2017
32
E-Kategorie, den Bau einer zusätzlichen
Feuerwehrstation sowie die Realisierung
eines zweiten, nördlich der Piste geplan-
ten Taxiways gesteckt zu werden. „Dafür
müssten wir jedoch erst einmal im Besitz
der betreffenden Grundstücke sein“, gesteht
die AOT-Beschäftigte ein. Und ob die Ei-
gentümer verkaufen werden, sei noch nicht
geklärt. Außerdem spiele das Thema Lärm
selbst in Thailand inzwischen planungstech-
nisch eine Rolle.
Sorgenkind: Pistensystem
Das aus lediglich der 3000 Meter langen
und 45 Meter breiten Start- und Landebahn
09/27 bestehende Pistensystem ist zweifellos
ein Sorgenkind des expandierenden Flugha-
fens. Momentan wird die Kapazität mit 20
bis 23 Flugbewegungen pro Stunde angege-
ben. Denn das Problem ist, dass Flugzeuge
mangels eines ausreichend langen Taxiways
zuweilen auf der Start- und Landebahn dre-
hen müssen.
„Es gibt durchaus Tageszeiten, da ist für
Phuket kein Slot mehr zu bekommen. Bei-
spielsweise am späten Vormittag oder tief in
der Nacht“, berichtet die Flughafenchefin.
Für den internationalen Verkehr ist der
Flughafen rund um die Uhr geöffnet. Insbe-
sondere zwischen 22 und zwei Uhr herrscht
Hochbetrieb am Airport. Auf dem Vorfeld
tummeln sich zu dieser Zeit vor allem Flug-
Wie überall in Thailand ist der Anteil der
Low-Coster, im Bild Thai Vietjet, auch in
Phuket überproportional hoch
Das alte, einst einzige Terminal
wird derzeit saniert und soll
künftig ausschließlich für den
Inlandsverkehr genutzt werden
www.aerointernational.de 5/2017
32
„Dank unseres neuen
Terminals können wir den
Fluggästen endlich den
Komfort bieten, den sie
sich wünschen“
Monrudee Gettuphan
General Manager
Phuket International Airport
www.aerointernational.de
5/2017 33
Interview
Jesada Chandrema, Regional Director Europe, Thai Airways international
Zufrieden mit dem neuen Terminal
AERO: Warum hat sich
Thai Airways entschieden,
Nonstop-Verbindungen
zwischen Deutschland und
Phuket aufzunehmen?
Jesada Chandrema:
Weil wir festgestellt haben,
dass sich die Markterfordernisse vor allem
aufgrund des Wettbewerbs mit den Nahost-
Carriern deutlich geändert haben. Phuket
ist eine der beliebtesten Urlaubsdestinati-
onen in Südostasien. Um Marktanteile zu
halten beziehungsweise zurückzuerobern,
mussten wir unser Angebot optimieren.
Nonstop-Verbindungen zwischen Deutsch-
land und Phuket sind dabei ein wichtiger
Punkt.
Dreimal pro Woche wird einer der zwei
täglichen Frankfurt-Bangkok-Flüge über
Phuket geführt. Er stellt also kein zusätz-
liches Angebot dar. Doch wie schätzen Sie
die Chancen genau dafür künftig ein?
Nun, es ist der Plan, nonstop zwischen
Frankfurt und Phuket zu pendeln. Mo-
mentan testen wir, wie das Angebot im
deutschen Markt angenommen wird. Doch
schon jetzt lässt sich sagen, dass wir sehr,
sehr zufrieden mit der Buchungssituation
sind! Etwa 60 Prozent der Gäste steigen in
Phuket aus, 40 Prozent in Bangkok.
Die Flüge nach Phuket sind jene, auf de-
nen die Boeing 777-300ER eingesetzt wird.
Wie wettbewerbsfähig ist das Produkt?
Es ist absolut mit dem Produkt an Bord
unserer A380 vergleichbar. Auch unsere
auf Langstrecken zum Einsatz kommenden
Triple Seven verfügen über Lie-flat-Sitze
in der Business Class. Und: Ab dem 1. Mai
werden wir die Boeing 777 auf dieser Route
mit unseren neuen, sehr innovativ ausge-
statteten A350 ersetzen, worauf wir uns
sehr freuen.
Wie wichtig war der Ausbau des Flugha-
fens Phuket aus Ihrer Sicht?
Sehr wichtig. Es war doch aufgrund der
hohen Wachstumsraten sehr beengt in
der Vergangenheit. Wir sind sehr zufrieden
mit dem neuen Terminal. Nur: In den ers-
ten Monaten nach der Eröffnung konnten
wir unsere eigentlich vorgesehene Lounge
noch nicht nutzen, sondern lediglich ein
Provisorium, was glücklicherweise sehr
bald nicht mehr der Fall sein wird.
Thai Airways International plant, ab Mai mit der A350 nonstop
zwischen Frankfurt und Phuket zu fliegen Foto: KomoFoto
gesellschaften aus China. Kaum ist eine Boe-
ing 767 der Hainan Airlines für ihren Flug
in Richtung Peking zur Piste gerollt, werden
auch schon an einer A321 der Sichuan Air-
lines und einer Boeing 737-800 der China
Southern die Türen geschlossen, derweil das
Boarden einer A320 der Spring Airlines und
einer 737-800 der Okay Airways gerade erst
beginnt.
Auch die Fluggesellschaften aus dem Na-
hen Osten – Emirates, Etihad oder Qatar
Airways – verbuchen einen signifikanten
Marktanteil für sich, berichtet die General
Managerin. Doch tatsächlich komme das
Gros der Passagiere aus dem Reich der Mit-
te. Das einst so starke, zuletzt eher darbende
russische Geschäft erlebe derzeit jedoch eine
Renaissance. Zusätzlich entdecken mehr
und mehr Australier das Ferienparadies
für sich. Die Fluggäste aus Europa seien im
Airport-Ranking dagegen erst auf Platz fünf
gelistet.
Im Inlandsgeschäft ist in Bezug auf die
Passagierzahl Thai AirAsia die Nummer
eins vor Ort, dicht gefolgt von Thai Airways,
Bangkok Airways und Nok Airlines. Doch
zweifellos die meisten Flugbewegungen ver-
buchen vor Ort ganz andere: „Aufgrund un-
serer direkten Nähe zum Meer nehmen wir
das Thema Vogelschlag natürlich sehr ernst.
Doch die vielen Bienen hier sind schon ein
außergewöhnliches, wenn auch zugegebe-
nermaßen nicht allzu schwerwiegendes Pro-
blem. Vielleicht sollten wir überlegen, den
produzierten Honig zu gewinnen und zu
vermarkten“, schmunzelt Gettuphan.
www.aerointernational.de
5/2017 33
Airport Porträt
Foto:
Dietmar
Plath
www.aerointernational.de 5/2017
34
Airport
News
Milliarden US-Dollar soll der
neue Satellit kosten, der derzeit
am Flughafen Los Angeles
­
gebaut wird. Er ist über einen
Tunnel mit dem Tom-Bradley-
Terminal verbunden.
1,6
Randnotizen
Air France hat ihre neue
Lounge im Terminal 2G am
Pariser Flughafen Charles
de Gaulle eröffnet. Diese ist
mit insgesamt 730 Quadrat-
metern fünfmal größer als
die bisherige.
Am Flughafen Budapest
startete der Bau des neuen
Piers am Terminal 2B. Der
Flugsteig wird mit zehn zu-
sätzlichen Fluggastbrücken
ausgestattet. Die Fertigstel-
lung soll im Sommer 2018
erfolgen.
Der Flughafen London-
City hat mit Sir Terry Morgan
(Foto) ei-
nen neuen
Chairman.
Morgan
löste den
in den
Ruhestand
gegange-
nen Roy
Griffins an der Spitze des
Gremiums ab.
Polen plant offenbar den
Bau eines neuen Großflug-
hafens zwischen Warschau
und Lodz als Ersatz für den
nicht weiter ausbaufähi-
gen Hauptstadtairport. Der
neue Flughafen soll über
eine Kapazität von bis zu 50
Millionen Passagieren verfü-
gen und in zehn, elf Jahren
eröffnet werden.
Singapur-Changi wurde
Mitte März in Amsterdam
zum fünften Mal in Folge
mit dem Skytrax-Award als
bester Flughafen weltweit
ausgezeichnet. Platz zwei
belegt Tokio-Haneda und
Platz drei Seoul-Incheon.
Zuschlag erhalten: Der
türkische Flughafenbetrei-
ber TAV Airports wird die
kommenden 30 Jahre für den
saudi-arabischen Flughafen
in Yanbu verantwortlich sein.
Der Flughafen Zagreb
hat Ende März ein neues,
65 000 Quadratmeter großes
Terminal in Betrieb genom-
men. Insgesamt wurden 300
Millionen Euro investiert.
Umsatzabgabe entrichten. Die Flughafen Zürich
AG hat darüber hinaus die Konzession für den
Ausbau und Betrieb des internationalen Flug-
hafens Hercilio Luz in Florianopolis im Süden
Brasiliens erhalten. Die Schweizer sind bereits seit
vier Jahren zu 25 Prozent am Flughafen von Belo
Horizonte beteiligt.
Bermuda
Kanadier bauen aus
Der LF Wade International Airport auf den
Bermuda-Inseln wird mit Unterstützung der Ca-
nadian Commercial Corporation von der Aecon
Group ausgebaut. Der Flughafen, der auf Saint
David’s Island, einer Insel 16 Kilometer östlich
der Hauptstadt von Bermuda, Hamilton, liegt,
erhält ein neues Terminal. Für den Bau werden
etwa 274 Millionen US-Dollar zur Verfügung
gestellt. Die Grundsteinlegung erfolgt noch im
April. Die Bauzeit wird mit etwa 40 Monaten
angegeben. Aecon wird darüber hinaus 30 Jahre
lang für den Betrieb des Abfertigungsgebäudes
verantwortlich sein.
China
74 neue Airports bis 2020
Im Reich der Mitte sollen nach Wunsch der
Civil Aviation Administration of China (CAAC)
bis zum Jahr 2020 nicht weniger als 74 zusätz-
liche Airports entstehen. Etwa 30 dieser neuen
Flughäfen sind bereits in Bau, für die übrigen
läuft die Planung. Insgesamt würde China dann
rund 260 Airports zählen. Die CAAC wünscht
sich ein ausbalanciertes Luftfahrtsystem, also
mehr Infrastruktur in der Fläche.
Brasilien
Zuschläge erteilt
Bei der dritten Runde des Flughafen-Privatisie-
rungsprogramms der brasilianischen Regierung
hat die Fraport AG den Zuschlag für die Flug-
häfen Fortaleza und Porto Alegre erhalten. Zu-
sätzlich zum Konzessionspreis – umgerechnet
rund 447 Millionen Euro für Fortaleza und etwa
113 Millionen Euro für Porto Alegre – müssen
die Frankfurter jährlich eine fünfprozentige
wachstum auffangen zu können. Allein 60,4
Milliarden US-Dollar werden an den großen
Drehkreuzen des Landes benötigt. Von diesem
Geld sollten gemäß der Studie fast 60 Prozent
allein in Terminalanlagen fließen. Für landsei-
tige Ausbauten seien 24 Prozent, für luftseitige
Projekte knapp 16 Prozent nötig.
Laut einer kürzlich vom nordamerikanischen
Airports Council International (ACI) vorgelegten
Studie müssen in den kommenden viereinhalb
Jahren annähernd 100 Milliarden US-Dollar
in den Ausbau und die Modernisierung der
US-amerikanischen Flughäfen investiert werden,
um das zu erwartende Passagier- und Cargo-
USA
Milliarden-Dollar-Investitionen nötig
Zu jenen US-amerikanischen Flughäfen, an denen der Ausbau bereits läuft, zählt Los Angeles (LAX).
Unter anderem erhält das internationale Tom-Bradley-Terminal (Foto) derzeit einen Satelliten. Der
Bauauftakt erfolgte Ende Februar mit dem symbolischen Spatenstich. Der knapp 70 000 Quadratmeter
große Satellit liegt westlich des Terminals und wird über zwölf Gates verfügen Foto: Dietmar Plath
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Aero international 2017 05

  • 1. International Das Magazin der Zivilluftfahrt Deutschland 2 5,70 Nr. 5 • Mai 2017 www.aerointernational.de 5 Aero fliegen am limit die eisflieger des british antarctic survey Österreich 6,50 2 • Schweiz 9,70 sfr • Benelux 6,70 2 • Dänemark 60 dkr Italien 7,40 2 • Frankreich 7,40 2 • Portugal cont. 7,40 2 • Tschechien 231 kc Slowakische Republik 7,40 2 • Spanien 7,40 2 • Slowenien 7,40 2 delta one suite die highlights der aircraft interiors expo jetzt bewerben! aero international vergibt ein stipendium zum MBA aviation management luftfahrt in München 18 Seiten special airlines • flughafen • zulieferer • triebwerke • forschung
  • 2. /Happy Birthday Verbindung leben 25 Jahre Flughafen München – eine bayerische Erfolgsgeschichte Auf unserer Internetseite 25jahre.munich-airport.de und in unseren sozialen Kanälen unter #25yeahs halten wir Sie auf dem Laufenden.
  • 3. Editorial D rei große Luftfahrtstandorte gibt es in Deutschland – in diesem Heft schauen wir uns München in einem 18-seitigen Special näher an (über die Luftfahrt in Hamburg berichteten wir in Heft 4/2017; ein Son- derteil über Frankfurt ist in Planung). Die meisten Menschen kennen vor allem den Flughafen der bayrischen Lan- deshauptstadt, auch wenn die Spitzfindigen gleich einwenden werden, dass der Airport ja gar nicht in München liegt, sondern weit, weit draußen. 35  000 Menschen arbeiten am Flughafen – allein 11  000 beschäftigt die Lufthansa mit ihren Töchtern an der zweitgrößten Basis des Konzerns. Doch München ist viel mehr als MUC. Die Region hat tiefe Wurzeln in der deutschen Luftfahrtgeschichte: Namen wie Dornier und BMW – einst als Flugmotorenhersteller gegründet – hallen hier nach. Heute sind im Großraum wichtige Zulieferbetriebe angesiedelt, ebenso die Triebwerksexperten von MTU oder Forschungseinrichtungen. All dies stellen Ihnen die Redakteure Christof Brenner und Ast- rid Röben ab Seite 36 in unserem Special vor. Ein Urlaubsparadies wie Phuket in Thailand zieht viele Men- schen an: 15 Millionen Passagiere sind es pro Jahr. Die profitieren nun von einem zweiten, brandneuen Terminal. Redakteurin Ast- rid Röben und Herausgeber Dietmar Plath haben sich die Neue- rungen in Phuket angesehen und berichten auf Seite 28 darüber. Es geht noch größer: Bislang flog die südkoreanische Asiana Airlines mit Boeing 747 von Frankfurt nach Seoul. Nun wird seit kurzem ein Airbus A380 eingesetzt. Die Airline profitiert von einer guten Auslastung der Verbindung zwischen Deutschland und Korea, wie Redakteur Frank Littek auf Seite 16 schreibt. Gerade noch rechtzeitig, genau genommen am Tag nach dem eigentlich für dieses Heft geplanten Redaktionsschluss, begann am 4. April die Aircraft Interiors Expo in Hamburg. Die Mes- se hat sich zur wichtigen Branchenschau entwickelt: Hier wird gezeigt, wie Passagiere in naher Zukunft das Fliegen erleben werden. Der renommierte Crystal Cabin Award zeichnet die In- novationen in Sachen Kabinenausstattung aus. Dank einer Ter- minverschiebung nur für die zwei Seiten des Berichts kann Re- dakteur Frank Littek die Highlights der Messe schon in diesem Heft präsentieren: auf Seite 56. Das ist ein verlockendes Angebot: In Zusammenarbeit mit der Donau-Universität Krems vergibt Aero International exklu- siv ein Stipendium für ein berufsbegleitendes Studium mit dem Abschluss MBA Aviation Management im Wert von fast 20 000 Euro. Das Studium ist speziell für Menschen gedacht, die bereits in der Luftfahrt arbeiten und nun einen beruflichen Aufstieg bis in Führungspositionen anstreben. Auf Ihre Bewerbung um diese Chance freut sich Ihre Aero-Redaktion PS: Im Übrigen sind wir der Meinung, dass die Luftverkehrsabgabe abgeschafft werden sollte. auf dem vorfeld Redakteur Christof Bren- ner (m.) mit Mitarbeitern der Technik-Abteilung bei der Wartung der Rollwegbeleuchtung am Flughafen München Mai 2017 Foto: christof brenner www.aerointernational.de 5/2017 3
  • 4. www.aerointernational.de 5/2017 4 16 44 28 Das neue Terminal im thailändischen Phuket bringt mehr Service- qualität in die Touristen- hochburg Asiana Airlines profitiert von guten Passagierzahlen im deutschen Markt MTU Aero Engines ist der Triebwerks- Experte am Luftfahrtstand- ort München www.aerointernational.de 5/2017 4
  • 5. www.aerointernational.de 5/2017 5 Airline Porträt: Air Asiana............................................ 16 News.................................................................. 22 Airport Porträt: Phuket................................................. 28 News.................................................................. 34 special Luftfahrtstandort MÜNCHEN 24 Stunden am Flughafen München.................. 36 Zahlen rund um den Luftfahrstandort...............41 Lufthansa-Basis München................................ 42 Triebwerke: MTU Aero Engines......................... 44 Kohlefaser-Bauteile: GKN Aerospace............... 47 Aluminium-Bauteile: RUAG............................... 48 Zukunftsforschung: Bauhaus Luftfahrt............ 50 Business Aviation: Augsburg Air Service.......... 52 Industrie&Technik Neuheiten von der Aircraft Interiors Expo........ 56 News.................................................................. 58 Galerie British Antarctic Survey.................................... 62 Historie Die deutsche Airline LTU....................................76 Rubriken Editorial................................................................ 3 Bild des Monats................................................... 6 Deutschland/Österreich/Schweiz-News............. 8 Cargo-News....................................................... 21 Ausbildung......................................................... 54 Aero-Markt........................................................ 72 Service/Termine/Impressum............................ 70 Rückspiegel....................................................... 80 Window Seat...................................................... 81 Nr. 5 · Mai 2017 Inhalt 62 Die Piloten des British Antarctic Survey fliegen über dem ewigen Eis Fotos: dietmar plath, rod arnold, mtu, Felix Gottwald/AirTeamImages; titelfotos: werner hennies/flughafen münchen so erreichen sie uns: Aboservice Tel.: 040 / 38 906 880 Fax: 040 / 38 906 885 E-Mail: abo@ aerointernational.de aero Digital aerointernational.de/epaper Leserservice (Buch-, Video-, Heftbestellung) Fax: 040 / 38 906 885 E-Mail: abo@ aerointernational.de Redaktion Tel.: 040 / 38 906 521 Fax: 040 / 38 906 6521 E-Mail: redaktion@ aerointernational.de www.aerointernational.de 5/2017 5
  • 7. Fitness statt Flugverkehr Er ist eine eher unübliche Location für tägliche Fitnessübungen, doch der mehr und mehr verfallende internationale Flughafen Nikosia bietet genügend Möglichkeiten dafür, denn Flugverkehr findet auf ihm seit den 70er-Jahren nicht mehr statt. Der Geisterairport der geteilten Stadt, der geteilten Insel liegt mitten in der Pufferzone zwischen der Republik Zypern sowie der von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern. Ein Teil des Airports ist heute Hauptquartier der UN-Friedenstruppe. Die Wracks einst so stolzer Cyprus-Airways-Flugzeuge, darunter zwei Hawker Siddeley HS-121 Trident, zeugen nach wie vor von den einst kriegerischen Auseinandersetzungen.
  • 8. www.aerointernational.de 5/2017 8 Deutschland News Lufthansa Streiks vorerst vom Tisch Die Vereinigung Cockpit und die Lufthansa haben im März endlich Tarifeinigung erzielen können. Somit ist die Streikgefahr bis 2022 gebannt Umsatz der Lufthansa Group um 1,2 Prozent auf 31,7 Milli- arden Euro zwar leicht zurück, doch das EBIT ist gegenüber 2015 um 599 Millionen auf 2,3 Milliarden Euro deutlich gestiegen. Das Konzernergebnis beläuft sich auf 1,776 Milliarden Euro (+ 4,6 Prozent gegenüber 2015). Ergebnistreiber seien laut Spohr einmal mehr die Passage- Airlines gewesen, die das sehr gute Ergebnis aus dem Vorjahr mit mehr als 1,5 Milliarden Euro noch einmal übertrof- fen und dabei eine Adjusted EBIT-Marge von 6,4 Prozent erreicht haben. Allein die Luft- hansa Passage hat ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 254 Millionen auf mehr als 1,1 Milliarden Euro gesteigert. Spohr ist sicher: „Die Kenn- zahlen der Lufthansa Group zeugen von soliden Geschäfts- ergebnissen und finanzieller Stärke. Die Umstellung der D urchaus gute Nachrich- ten hatte Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, zur Jahrespressekonferenz Mitte März in München im Gepäck: „Die Lufthansa Group bleibt auf Erfolgskurs. Wir stehen heute wiederum ein Stück besser da als noch vor einem Jahr.“ Und die Fakten folgten umgehend: Im Geschäftsjahr 2016 ging der Altersversorgung für unsere Flugbegleiter, die wir jetzt auch für unser Cockpit-Personal erreicht haben, hat dabei einen nachhaltig positiven Effekt.“ Nur einen Tag zuvor konn- ten der Kranich und die VC Cockpit endlich Tarifeinigung erzielen und somit das Dau- erthema Streik zumindest für die kommenden fünf Jahre zu den Akten legen. Ein Ergebnis der Übereinkunft: Lufthansa wird die angekündigten Pläne zur Bereederung von 40 einzu- flottenden Flugzeugen außer- halb des Konzerntarifvertrags (KTV) nicht weiter verfolgen. Vielmehr sollen bis 2022 suk- zessive 325 Flugzeuge in den heutigen KTV-Flugbetrieben bereedert werden. Bis 2020 wird Lufthansa mindestens 600 Kapitänsan- wärterstellen schaffen und perspektivisch mehr als 700 Nachwuchspiloten einstellen. Astrid Röben Lufthansa-Jahresergebnis 2016 Konzern insgesamt Januar – Dezember 2016 2015 +/- Umsatzerlöse Mio. EUR 31 660 32 056 - 1,2 % davon Verkehrserlöse Mio. EUR 24 661 25 506 - 3,3 % EBIT Mio. EUR 2 275 1 676 35,7 % Adjusted EBIT 1) Mio. EUR 1 752 1 817 - 3,6 % Adjusted EBIT-Marge In % 5,5 5,7 - 0,2 PP. Konzernergebnis Mio. EUR 1 776 1 698 4,6 % Investitionen Mio. EUR 2 236 2 569 - 13,0 % Operativer Cashflow Mio. EUR 3 246 3 393 - 4,3 % Mitarbeiter zum 31.12. 124 306 120 652 3 654 Ergebnis pro Aktie EUR 3,81 3,67 3,8 % 1) Inklusive Streikkosten in Höhe von 100 Mio. Euro Prozent mehr Gehalt von Mai 2012 bis Juni 2022 sowie eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern erhalten Lufthansa-Piloten dank der erzielten Einigung zwischen dem Kranich und der Vereinigung Cockpit (VC). 11,4
  • 9. www.aerointernational.de 5/2017 9 Air Berlin hat im Februar die Zahl der Passagiere um 1,0 Prozent auf 2132057 steigern können. Ein bes- seStreichungen von Ägypten- und Tunesienflügen zum Opfer. It lam inim zzrit velis ea alit, sit Personalien Heinz-Joachim Schöttes ist seit Anfang April Leiter Corporate Affairs von Air Berlin. Schöt- tes kommt von der Eurowings- Gruppe, wo er als Leiter Media Relations die Medienarbeit der Low- Cost-Airline des Lufthansa- Konzerns verantwortet hatte. Air Berlin hat außerdem Tim Howe Schröder als Vice President Corporate Sales für Deutschland, Österreich und die Schweiz in das Team um Chief Commercial Officer Götz Ahmelmann geholt. Schröder, zuletzt bei Ryanair, folgt auf Stefan Magiera, der das Unternehmen auf eige- nen Wunsch verlassen hat. Der brandenburgische Staatssekretär und Flug- hafenkoordinator Rainer Bretschneider ist neuer Vor- sitzender des Aufsichtsrats der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH. Bretschneider wurde Mitte März einstimmig gewählt. Dagegen haben die Flug- hafen Berlin Branden- burg GmbH und Christoph Bretschneider den vom ehemaligen Geschäftsführer Dr. Karsten Mühlenfeld ge- schlossenen Beratervertrag im gegenseitigen Einverneh- men aufgehoben. Alexander Zell leitet seit dem 15. März die Presse- stelle des Flughafenbetrei- bers Fraport. Der 47-Jäh- rige übernimmt die Aufgabe von Mike Peter Schweitzer, der die Fraport Ende April verlässt. Zum Gedenken: Lufthansa- Chef Carsten Spohr hat am 24. März in Le Vernet, Frankreich, den Angehöri- gen der Opfer des German- wings-Absturzes im Jahr 2015 eine Skulptur des deutschen Künstlers Jürgen Batscheider überreicht. Lufthansa Große Investitionen Der Lufthansa-Konzern investiert bis 2020 alleine in die Neu- und Weiterentwicklung per- sonalisierter digitaler Angebote 500 Millionen Euro. Das teilte Harry Hohmeister, Mitglied des Vorstands der Lufthansa Group und verant- wortlich für die Netzwerk-Airlines, Anfang März auf der ITB in Berlin mit. Schon heute können Reisende beispielsweise bereits 250 Zeitungen und Magazine als sogenannte „eJour- nals“ herunterladen. Den Chatbot „Mildred“ können Kunden nach günstigen Flugpreisen fragen, mit der „Apple Watch“ während des Flu- ges aktuelle Informationen direkt am Handge- lenk zu ihrem Flug abrufen und vieles mehr. Geheimnis gelüftet Außerdem wurde während der ITB ein bis dato gut gehütetes Geheimnis verraten: Die neuen Boeing Triple Seven X, die im Jahr 2020 erstmalig ausgeliefert werden sollen, wird Lufthansa mit einem gänzlich neu entwickelten Business-Class-Sitz ausstatten. „Dieser Sitz wird mehr sein als nur ein Sitz. Er wird individuelle Kundenwünsche erfüllen – ob man nun arbeiten möchte oder schlafen, als Geschäftsreisender alleine unterwegs ist oder mit der Familie“, sagte Harry Hohmeister. Der neue Sitz wurde für die Netzwerk-Airlines Lufthansa, Austrian Airlines und Swiss gemeinsam entwickelt. Eurowings Online shoppen Der Eurowings-Bordshop hat eine Filiale im Internet eröffnet: Die Produktauswahl ist auf der Eurowings-Website verfügbar. Fluggäste können jetzt auch schon vor ihrem Flug Pro- dukte online bestellen und sie sich bequem nach Hause liefern lassen. Ganz ohne Flug geht‘s allerdings noch nicht: Voraussetzung für eine Bestellung ist für die meisten Produkte eine gültige Flugbuchung und eine deutsche Liefer- adresse. Condor & Germania Stärken gebündelt Condor und Germania kooperieren im Be- reich Einzelplatzverkauf: Flugtickets sind jetzt gegenseitig auf den Unternehmenswebseiten der beiden Airlines buchbar. Die Ferienflieger bieten auf ihren Plattformen jeweils ergänzen- de Kurz- und Mittelstreckenverbindungen des Partners an, wobei die Airlines ihre Ticketpreise weiterhin unabhängig gestalten. Besuchern der Condor-Webseite stehen somit 187 neue Verbin- dungen zu 54 Destinationen zur Auswahl. Das Angebot auf „flygermania.com“ erweitert sich um 24 Flugziele und 150 neue Strecken. gesehen Werbung für Freizeitpark Eurowings lässt die A320-200 mit der Registrierung D-ABDQ, die von Air Berlin im Zuge des Wetlease- Deals mit dem Lufthansa-Konzern gekommen ist, jetzt für den Europa-Park werben. Dieser ist Deutsch- lands größter Freizeitpark und befindet sich im baden-württembergischen Rust. Der Airbus ist zehn Jahre alt und bietet 180 Passagieren Platz. Foto: Chris Jilli, AirTeamImages Fotos: Getty Images, AFP / Air Berlin Der bayerische Finanzminister Dr. Markus Söder (links) ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens Nürnberg. In dieser Funktion löst Söder den bayerischen Innen-, Bau- und Verkehrsminister Joachim Herrmann ab. Außerdem wurde der bis 2018 befristete Vertrag des Flughafen-Geschäfts­ führers Dr. Michael Hupe (rechts) um fünf Jahre verlängert.
  • 10. www.aerointernational.de 5/2017 10 Deutschland News Geburtstag feiert der Allgäu Airport in diesem Jahr. Auf dem in Memmingen gelegenen Verkehrsflughafen, der zwischen 1936 und 2000 militärisch genutzt wurde, startete Mitte 2007 der zivile Linienbetrieb. 10. Randnotizen Von Januar bis Februar flo- gen 4 581 286 Passagiere ab den Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel. Das ist ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjah- reszeitraum. In Schönefeld starteten und landeten 1 811 074 Passagiere, das sind 21 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016. Ab Tegel flogen 2 770 212 Flug- gäste (+ 1,0 Prozent). Alaska Airlines und Condor kooperieren beim Meilenpro- gramm „Mileage Plan“ der US-amerikanischen Flugge- sellschaft. Teilnehmer des Programms können dabei zusätzlich auf sämtlichen Condor-Flügen Meilen sam- meln und einlösen. Der Flughafen Hamburg hat nach 2011 und 2012 zum dritten Mal den renommier- ten Skytrax World Award in der Kategorie „Best Regional Airport Europe“ gewonnen – damit wurde der Hamburger Airport erneut als bester Non-Hub-Flughafen in Europa ausgezeichnet. Der aktuelle Sommer- flugplan des Münchner Flughafens weist rund 250 000 Flüge zu 238 Zielen in 68 Ländern aus – neben 17 innerdeutschen Zielen und 171 Destinationen auf der Mittelstrecke auch 50 Lang- streckenziele. Vietnam Airlines setzt ab Januar eine A350-900 XWB auf den Strecken von Frankfurt nach Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt ein. Wizz Air erweitert ihr Ange- bot ab dem Flughafen Hahn. Ab dem 26. August verbindet die Airline die ukrainische Hauptstadt Kiew mit dem Hunsrück-Flughafen. Holiday Extras bietet Rei- senden erstmalig die Online- Buchung von Lounge-Auf- enthalten am Flughafen an. Aktuell stehen 74 Lounges an 42 Airports in 25 Ländern zur Auswahl. Allgäu Airport Ryanair richtet Basis ein Ryanair wird auf dem Allgäu Airport ein Flug- zeug stationieren und mit ihm ab dem Winter- flugplan 2017/18 sieben neue Routen bedienen. Insgesamt werden die Iren dann 17 Ziele von und nach Memmingen anbieten. Für Airport- Geschäftsführer Ralf Schmid ist die neue Basis eine Bestätigung der Arbeit, „die unser gan- zes Team in den letzten zehn Jahren geleistet hat, und eine Belohnung des Mutes unserer Gründungsgesellschafter“. Aber sie sei auch als Vertrauensvorschuss von Ryanair gegenüber den Verantwortlichen am Flughafen und in der Politik zu sehen. Schmid: „Unser Partner erwar- tet einen zeitnahen Ausbau unseres Flughafens und vertraut auf die politischen Akteure, ihren Zusagen Taten folgen zu lassen und die geplan- ten Maßnahmen zu unterstützen.“ Frankfurt Keiner bietet mehr Im Sommer starten insgesamt 96 Airlines von Frankfurt aus zu 299 Zielen in 97 Ländern. Damit bietet Frankfurt laut Branchenportal Anna.aero weltweit die meisten Nonstop-Flüge an. Die 139 Interkontinental-Verbindungen heben Frankfurts Stellung als internationales Luftverkehrsdrehkreuz hervor. Die geplanten Flugbewegungen liegen mit 4805 Starts pro Woche leicht über dem Vorjahres-Niveau, was einem Wachstum von zwei Prozent entspricht. Allerdings: Zum Sommer haben Air Malta ihre Flüge nach Malta und Vueling ihre Verbindung nach Barcelona (Spanien) eingestellt. Düsseldorf Fokus auf USA 2016 zählte der Düsseldorfer Airport mit fast 1,3 Millionen Passagieren so viele Amerika- Reisende wie nie zuvor. Die Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahr beträgt rund 14 Prozent. Im aktuellen Sommerflugplan fliegen neben der Air Berlin auch die Lufthansa und die US- amerikanische Fluggesellschaft Delta Air Lines vom größten Flughafen Nordrhein-Westfalens in die USA. Insgesamt stehen 64 wöchentliche Frequenzen dorthin im Programm. Erstmals nach Mahé Air Seychelles fliegt seit Ende März zweimal pro Woche nonstop zwischen Mahé und Düssel- dorf. Zum Einsatz kommt eine A330, die mit 18 Sitzen in der Business Class und 236 in der Economy Class ausgestattet ist. Eng sei dabei die Zusammenarbeit mit Air Berlin, wie Roy Kinnear, CEO von Air Seychelles, während der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) mitteilte. „Gemeinsam werden wir daran arbeiten, unseren Fluggästen von Flughäfen in Deutschland und in der Schweiz über Düssel- dorf fantastische Verbindungen nach Mahé und zu anderen Orten auf den Seychellen und im Indischen Ozean anzubieten“, versicherte Götz Ahmelmann, Chief Commercial Officer der Air Berlin. Sherin Francis, CEO des Seychelles Tourism Board, fügte hinzu: „Im letzten Jahr kamen fast 39 500 Menschen aus Deutsch- land zu uns und wir sind sicher, dass der neue Service unserer nationalen Airline diese Zahl weiter in die Höhe schnellen lässt.“ gesehen Winter-Ausflug nach Florida beendet TUIfly bereitet sich auf einen Rückkehrer vor: Noch bis Mai wird die hierzulande als D-ATUK registrierte, seit November 2016 mit dem Kennzeichen N748MA fliegende Boeing 737-800 für Miami Air International unterwegs sein, anschließend geht‘s zurück nach Hannover. Foto: Rurik Enriquez
  • 11. www.aerointernational.de 5/2017 11 Air Berlin hat im Februar die Zahl der Passagiere um 1,0 Prozent auf 2132057 steigern können. Ein bes- seStreichungen von Ägypten- und Tunesienflügen zum Opfer. It lam inim zzrit velis ea alit, sit Fotos: Fraport Das laut Fraport erste Tran- sithotel Deutschlands wurde Anfang März am Gate Z 25 im Terminal 1 des Frank- furter Flughafens eröffnet. Die direkte Lage zum Gate garantiert schnelle Wege zum nächsten Anschlussflug. Das „MY CLOUD“-Hotel bietet 59 modern eingerichtete Zimmer. Darüber hinaus gibt es einen Rund-um-die-Uhr-Service an der Rezeption sowie Snacks, Sandwiches und Getränke aus dem Frischeautomat. „Das Hotel ist mehr als eine Ergänzung des vielfältigen Angebots“, sagt Christian Balletshofer, Bereichsleiter Im- mobilien der Fraport AG. „Das Transit-Hotel ist innovativ und erfüllt die Wünsche unserer Kunden. Die Hotelzimmer sind als privater Rückzugs- ort konzipiert, in denen man seinen Aufenthalt am Flughafen entspannt genießen kann.“ Die flexible Buchungsmöglichkeit, bei der die Mindestreservierung drei Stunden beträgt, bietet den Gästen ein Maximum an Spon- tanität und Annehmlichkeiten. „Es ist ein Hotelprojekt mit Start-up-Charakter“, hebt Georg Huckestein, Geschäfts- führer der Firma Hering Service GmbH, die als Investor und Betreiber fungiert, hervor. Das Transit-Hotel erweitert die Servicepalette des Frankfurter Flughafens für Umsteige- Passagiere und vereinfacht somit komplizierte, langwierige Einreise-Formalitäten. Frankfurt TransitHotel mit Start-up-Charakter D ie Fraport AG hat im abgelaufenen Geschäfts- jahr 2016 einen Umsatz in Höhe von 2,59 Milliarden Euro (0,5 Prozent unter dem Vor- jahreswert) erwirtschaftet. Das operative Ergebnis (EBITDA) stieg um 24,2 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 1,05 Milliarden Euro. Gestützt wurde dieser starke Ergebnisanstieg durch die er- haltene Entschädigungszahlung für das Manila-Projekt, die das EBITDA um 198,8 Millionen Euro erhöhte. Der Verkauf von 10,5 Prozent der Anteile an der Thalita Trading Ltd., der Muttergesellschaft der Betrei- bergesellschaft des Flughafens Pulkowo in St. Petersburg, trug weitere 40,1 Millionen Euro zum EBITDA bei. Das Konzern-Ergebnis stieg um 34,8 Prozent auf 400,3 Millionen Euro. Auf Basis der positiven Ergebnisentwicklung wird der diesjährigen Haupt- versammlung eine Dividen- Fraport Rekordergebnis vorgelegt „Wir konnten in einem herausfordernden Jahr unser bisher höchstes Jahres- ergebnis erzielen.“ Dr. Stefan Schulte Vorstandsvorsitzender der Fraport AG Der Empfang im neuen Frankfurter Transithotel My Cloud bietet einen Blick aufs Vorfeld des Flughafens denzahlung in Höhe von 1,50 Euro je Aktie vorgeschlagen. Dies entspricht einem Anstieg um 0,15 Euro oder 11,1 Prozent und einer Ausschüttungsquote von 36,9 Prozent des zugrunde liegenden Konzern-Ergebnisses. Dr. Stefan Schulte, Vorstands- vorsitzender der Fraport AG, erklärte zum Geschäftsverlauf: „Der Verkauf von 10,5 Pro- zent der Anteile am Flughafen St. Petersburg zeigt, dass wir internationale Betreiberprojek- te auch in einem schwierigen Umfeld erfolgreich entwickeln können. Wir werden unsere Strategie, das internationale Geschäft breit aufzustellen, konsequent weiterverfolgen.“ Für das Geschäftsjahr 2017 rechnet Fraport am Standort Frankfurt mit einem Verkehrs- wachstum zwischen zwei und vier Prozent. Beim Umsatz wird ein deutlicher Anstieg auf bis zu rund 2,9 Milliarden Euro erwartet, der sich auf die erwar- tete positive Verkehrsentwick- lung in Frankfurt und an den internationalen Beteiligungs- flughäfen stützt. Des Weiteren wird auch die geplante Kon- solidierung der Griechenland- Aktivitäten zu dem deutlichen Umsatzanstieg beitragen. Die Prognose für das operative Er- gebnis (EBITDA) liegt bei rund 980 bis rund 1020 Millionen Euro, für das EBIT zwischen 610 und 650 Millionen Euro. Das Konzern-Ergebnis wird zwischen 310 und 350 Millionen Euro erwartet. „Wir blicken optimistisch auf das laufende Jahr und rechnen am Frankfurter Flughafen mit Wachstum sowohl im Low-Cost-Segment als auch im klassischen Hub-Verkehr. Parallel entwickeln wir unser internationales Geschäft gezielt weiter. Mit Übernahme der 14 griechischen Flughäfen werden wir weiteres Wachstumspoten- zial erschließen“, so Schulte. Mit Blick auf das erwartete langfristige Passagierwachs- tum am Frankfurter Flughafen werde der Bau des Terminals 3 wie geplant vorangetrieben. Die Inbetriebnahme des ersten Bau- abschnitts sei 2023 vorgesehen.
  • 12. www.aerointernational.de 5/2017 12 Österreich News Bei Austrian Airlines Technik in Wien kennt man sich aus mit der Wartung von Flugzeugrädern Foto: Austrian Airlines, Michele Pauty Johannes Bußmann Austrian Airlines Technik GefragterLufthansa-Partner 900-Rad wurde etwa Anfang Februar zur AUA Technik zur Überholung entsendet. „Ins- gesamt werden jährlich 14000 Flugzeugreifen aufgearbeitet“, berichtet AUA-Sprecher Peter Thier. Neben Wien mit rund 600 Mitarbeitern unterhält die AUA Technik auch noch Standorte in der slowakischen L ufthansa Technik und Austrian Airlines (AUA) Technik hegen seit vielen Jahren eine enge Zusammenar- beit. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Auch wenn wir ge- trennte Firmen sind, so gibt es eine klare Ziellinie, wer welche Kapazitäten übernehmen möch- te. Und das klappt sehr gut“, erläutert Johannes Bußmann, Vorstandsvorsitzender der Luft- hansa Technik AG im Gespräch mit Aero International. Im Lufthansa-Konzern gilt die AUA als Triple-Seven- Experte. „Gerade was das Engineering bei der 777 angeht, haben wir die AUA als Center of Competence, weil sie bei diesem Flugzeugtyp die meiste Erfah- rung hat. Das macht Sinn, die Kollegen wissen da am besten Bescheid. Das werden wir na- türlich auch weiterhin so hand- haben“, so Bußmann. Wenn zudem Interesse von externen 777-Betreibern besteht, würde man deren Wartungsarbeiten in Wien durchführen. In der österreichischen Hauptstadt kümmert sich die AUA Technik zum Beispiel um Räder und Bremsen von Ver- kehrsflugzeugen der Lufthan- sa-Gruppe. Das erste A350- Hauptstadt Bratislava sowie im heimischen Innsbruck. „100 Mitarbeiter in Bratislava kümmern sich um die Heavy Maintenance der Embraer- 190-Flotte, aber auch weiterhin um Fokker-70/100-Kunden“, so Thier. Bemerkenswert ist, dass die nach Australien an Alliance Airlines verkaufte Fokker-Flotte auch künftig in Bratislava gene- ralüberholt wird – trotz extrem langer Ferry-Flüge. Weitere 100 Mitarbeiter sind in Innsbruck für die Wartung der 18 Q400 tätig. Große War- tungsereignisse der AUA-A320- und Boeing-767/777-Flotte werden unter anderem zur Lufthansa Technik nach Sofia oder Budapest ausgelagert; und die Großraumflugzeuge werden zum Beispiel zur Ameco nach Peking entsendet. Kurt Hofmann 14000 Flugzeugräder der Lufthan- sa-Gruppe werden jährlich in Wien bei Austrian Airlines Technik gewartet Foto: Kurt Hofmann
  • 13. www.aerointernational.de 5/2017 13 es für das Flughafen-Marketing kaum möglich, gezielt Airlines zu akquirieren. Niki „Buy on Board“-Konzept Niki hat ein neues Bordverpflegungskonzept auf der Kurz- und Mittelstrecke. Fluggäste können warme Speisen, Snacks und Getränke nur noch gegen Aufpreis erwerben. Das „Buy on Board“- Konzept, das gemeinsam mit Versilia Solutions Ltd., einer Tochter der „DO CO“-Gruppe entwickelt wurde, gibt es auf allen Flügen ab Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zudem mietet Niki für den Sommer zwei 737- 800 der slowakischen Go2Sky an, da sie einen Großteil ihrer Flotte in Deutschland sowie vier A321 in der Schweiz stationieren muss. Flughafen Klagenfurt Ungewisse Zukunft Das Beteiligungsinteresse von Frankfurt- Airport-Betreiber Fraport an Österreichs kleinstem Verkehrsflughafen dürfte trotz der Bemühungen des scheidenden Klagenfurt- Airport-Chefs Max Schintlmeister verhalten sein. Deutschlands größter Airport investierte im nahen, slowenischen Laibach. Wohl auch, weil es in Kärnten kein tragfähiges Konzept gibt. Dort hat man es bislang nicht geschafft, touristische Flüge nachhaltig nach Klagenfurt zu lotsen, so wie es seit Jahren Salzburg und Innsbruck im Winter vormachen. Die alleinige Schuld dafür beim Flughafen-Management zu suchen, wäre unfair. Auch wegen einer unausgegorenen lokalen Tourismus-Politik ist 14,4% Randnotizen Austrian Airlines konnte 2016 ein operatives Ergebnis (EBIT) von 65 Millionen Euro erwirtschaften – ein Plus von 20 Prozent (2015: 54 Millio- nen Euro). Die EBIT-Steige- rung kam vor allem durch einen positiven Einmaleffekt aus der Neugestaltung eines Mietvertrags für die techni- sche Basis und günstigere Treibstoffkosten zustande. 2017 belasten Investitionen in den Flottenausbau, ein schwieriges Marktumfeld und deutlich höhere Treib- stoffpreise die Airline. Eurowings baut ihr Salz- burg-Angebot im kommen- den Winterflugplan mit Lon- don-Stansted, Birmingham und Manchester aus. Zudem gibt es neu eine Innsbruck- Köln-Verbindung. Während des Sommerflugplans stehen Brüssel, Dubrovnik, Düssel- dorf, Hamburg, Köln/Bonn, Olbia, Palma, Paris, Split und Thessaloniki auf dem Salz- burger Programm. Sonderverkehr am Flugha­ fen Innsbruck: Am 11. Mai fliegt Niki mit Boeing 737-800 nach Bukarest; Travel Service bedient am 15. Mai Lourdes mit 737-800; am 17. Mai fliegt Niki mit A321 Innsbruck aus Tulcea (Rumänien) an; TUIfly kommt mit 737-800 am 18. Mai aus Lourdes. Zur Halbierung der Luftver- kehrssteuer konnte sich nun Österreichs Bundes­ regierung durchringen, und zwar mit Wirkung zum 1. Januar 2018. Die Maß­ nahme soll die Wettbewerbs- fähigkeit des Luftfahrtstand- orts stärken. Swiss setzt im Sommerflug- plan ihre neue Bombardier CS100 von Zürich nach Graz sowie einmal täglich von Zürich nach Wien ein. Am Flughafen Wien konn- te mit Moxy Hotel ein weite- rer Beherbergungsbetrieb eröffnet werden. 405 Zimmer stehen dort zur Verfügung. Passagiere bescherten dem Flughafen Innsbruck das histo- risch stärkste Tages-Verkehrs- ergebnis. Verzeichnet wurde es bereits am 18. Februar. 18 372 setzt. 17 Embraer 190 werden bis Ende 2017 die 21 Fokker 70/100 abgelöst haben. Eine Erneuerung der Langstreckenflotte könnte ab 2020 beginnen. Ein Flottenaustausch für die Langstrecke kann allerdings bis zu zwei Milliarden Euro kosten. 2018 wird eine sechste Boeing 777, die zuvor von Aeromexiko eingesetzt wurde, in Dienst gestellt. Ob sie zur weiteren Expansion oder zur Ablöse der ersten Boeing 767-300ER verwendet wird, ist noch unklar. Neu im Flugplan ist seit dem 10. April übrigens Los Angeles, und zu den Seychellen geht’s ab Herbst. Fünf A320 der Air Berlin sind seit April bei Aus- trian Airlines im Einsatz. Die Crews tragen Air- Berlin-Uniformen, denn es handelt sich um einen Wetlease. Die Flugzeuge haben die Bemalung der Austrian Airlines und den Zusatz „operated by airberlin“ erhalten. Die Gesamtflotte der Austri- an Airlines umfasst derzeit 81 Flugzeuge, davon sieben A319, 18 A320 und sechs A321, plus jene fünf A320 der Air Berlin. Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren zudem zwölf Embraer 190 im Einsatz. Seit 20. März hat dieser Flugzeugtyp die Fokker 100 bei den vier täglichen Salzburg-Frankfurt-Flügen er- Austrian Airlines Flottenplanung schreitet voran Die erste A320 von Air Berlin in AUA-Farben landete am 28. Februar in Wien und fliegt inzwischen im Wetlease für die Austrian Airlines Foto: Austrian Wings, Patrick Huber
  • 14. www.aerointernational.de 5/2017 14 Schweiz News Am Sitz von Superjet International in Venedig haben SkyWork-Verantwortliche kürzlich einen der Suchoj-Zweistrahler in Augenschein genom- men – Hintergrund waren die Pläne zur Flottenerweiterung Foto: Thomas Strässle Skywork Airlines EinSuperjetalsFlaggschiff? von SkyWork zu werden. Vor allem auch deshalb, weil der Hersteller nach CityJet weitere europäische Kunden an Land ziehen möchte und sein Zug- pferd wohl zu sehr attraktiven Konditionen anbietet. Wegen der unlängst bekannt gegebenen erneuten Programmverspätung kann der MRJ derzeit kaum als Favorit gelten. Allerdings ist offenbar schon eine Delegation von Mitsubishi bei SkyWork vorstellig geworden, um für ihr Produkt zu werben. Und auch SkyWork-Chef Martin Inäbnit lässt die Tür für den MRJ offen: D ie Berner Regionalflugge- sellschaft SkyWork lässt aufhorchen. Sie möchte größeres Fluggerät anschaffen und hat sich zu diesem Zweck in Venedig den russischen Superjet angeschaut. Dort be- findet sich der Sitz von Superjet International, dem Gemein- schaftsunternehmen von Suchoj und dem italienischen Techno- logiekonzern Leonardo, das den russischen 100-Sitzer westli- chen Kunden anbietet. Hintergrund der Flottener- weiterung ist die Überlegung, dass SkyWork Airlines wachsen muss, will das Unternehmen eine prosperierende Zukunft haben. Als mögliche Ergänzung zur Flotte, die bis Ende des Jahres nur noch aus Saab 2000 bestehen wird, weil die beiden verbliebenen, unwirtschaftli- chen Dornier 328 bis zu jenem Zeitpunkt ausgemustert sein werden, kommen aber auch der Mitsubishi Regional Jet (MRJ) und Mitglieder der E-Jet-Fami- lie in Frage. Wie ein Besuch von Aero International in Venedig ergab, kann der Superjet mit eini- gen Vorzügen aufwarten. Das russische Produkt verfügt im Cockpit über eine per Side- stick aktivierte Fly-by-Wire- Flugsteuerung, wie sie sich bei allen Airbus-Modellen seit Jahrzehnten bewährt. Zu den vielen westlichen Zulieferern zählt auch die schweizerische Maggit, die ein System zur Überwachung von Triebwerk- vibrationen beisteuert. Einen hohen Komfort bietet die Kabine, deren Höhe mit 2,1 Meter größer ausfällt als bei den Konkurrenten Embraer 190 und CRJ900. Auch der Sitzabstand fällt großzügig aus: 81,3 Zen- timeter sind es bei 98 Plätzen, sogar 83,8 Zentimeter, wenn 93 Sitze eingebaut sind. Die Fens- ter sind jedoch deutlich kleiner und tiefer angelegt als die bei Swiss eingesetzten CS100. Der Superjet 100 dürfte insgesamt gute Karten haben, schon bald das neue Flaggschiff „Wenn der Hersteller uns eine Überbrückungsmöglichkeit an- bietet, schauen wir uns diese an und wiegen Vor- und Nachteile gegeneinander ab.“ Welches Flugzeug auch im- mer das Rennen macht, es wird eher nicht von der Homebase Bern aus eingesetzt werden. Dafür sind der Markt auf dem Hauptstadtflughafen zu klein, die Hangarkapazitäten für die Maintenance zu limitiert und die für den Anflug geltenden Sichtminima zu hoch. Daher will man versuchen, in Genf und Basel neue Nischen zu finden. Eine weitere Variante: sogenannte W-Flüge in Europa, wo dieselbe Destination von zwei unterschiedlichen Ab- flugorten aus bedient wird. Laut SkyWork gibt es von kleineren Airports in Deutschland und Österreich ein entsprechendes Interesse. Inäbnit ließ durch- blicken, dass zudem ACMI- Dienste geprüft werden. Auch hier liegen offenbar Angebote vor. Thomas Strässle 93 Sitze und ein Abstand von 83,8 cm: Dieser Komfort in der 2,12 m hohen Superjet- Kabine wäre theoretisch künftig auch bei SkyWork Airlines möglich
  • 15. www.aerointernational.de 5/2017 15 14,4% Randnotizen Seit Ende März setzt Brus- sels Airlines nach Basel und Genf Superjet 100 ein. Die Flugzeuge werden von CityJet im Wetlease für den belgischen Carrier betrieben. Etihad Regional fliegt zwi- schen 6. Juli und 24. Septem- ber jeweils donnerstags und sonntags von Genf nach Brest in der Bretagne. Zum Einsatz kommt eine Saab 2000. Der Euroairport hat das neue, auf der französischen Seite liegende Parkhaus F4 eingeweiht. Es ist rund 300 Meter vom Flughafen entfernt und bietet 2700 Parkmöglichkeiten auf sechs Etagen. Urs Lauener (51) wird ab 1. Juli neuer COO der Skyguide. Er übernimmt die Funktion von Alex Bristol, der als neuer CEO Daniel Weder ablösen wird. Swiss will ihre Kurz- und Mittelstreckenflotte ab 2018 mit WLAN ausstatten und wird 100 Millionen Franken in die Umrüstung der Kabinen der verbleibenden fünf A340- 300 investieren. Swiss wird auch in der Som- merperiode keine Flüge nach Istanbul durchführen. Grund sind weiterhin die verhaltene Nachfrage sowie die große Konkurrenz durch Turkish Airlines. Die CS100-Flotte von Swiss ist mittlerweile auf sechs Flugzeuge angewachsen. Bis Ende 2018 will die Airline alle bestellten CSeries-Flug- zeuge, also auch die CS300, übernehmen. Die Flughafen Zürich AG hat 2016 einen Gewinn von 248 Millionen Franken erzielt, eine Steigerung um 11,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz belief sich auf 1,01 Milliarden Fran- ken (+2,4 Prozent). Qatar Airways setzt die neue A350-900 ab 1. April erstmals nach Zürich, ab 1. Mai nach Genf ein. eingeführte Kapazitätserhöhung aufgenommen hat“, erklärte Klühr. Schließlich gab Swiss be- kannt, dass die restlichen fünf CS100-Optionen in Bestellungen für die CS300 umgewandelt werden. Somit wird die Airline am Ende zehn CS100 und 20 CS300 von Bombardier betreiben. Edelweiss Air Streckennetz aufgestockt Edelweiss Air baut ihr Streckennetz weiter aus. Zwischen Mai und Oktober wird die Ferien- airline einmal pro Woche nach Zakynthos verkehren. Außerdem erweitert sie im kommen- den Winterflugplan ihr Angebot in Ägypten. Wieder ins Programm aufgenommen wird ab November einmal pro Woche das Tauch- und Badeparadies Marsa Alam. Ebenso werden die Flüge nach Hurghada gegenüber dem Vorjahr um eine auf vier wöchentliche Frequenzen erhöht. Swiss Leichter Gewinnrückgang 2016 hat Swiss einen Betriebsgewinn von 429 Millionen Franken erwirtschaftet, gegenüber 453 Millionen im Jahr davor. Auch der Umsatz lag mit 4,79 Milliarden Franken leicht unter dem Vorjahreswert (4,83 Milliarden Franken). Trotzdem zeigte sich CEO Thomas Klühr zufrieden mit dem Resultat: „Wir sind solide finanziert und werden für unsere Fluggäste weiter in unser Premium-Produkt investieren.“ Dazu zählt die noch für dieses Jahr vorgesehe- ne Eröffnung einer 650 Quadratmeter großen First Class Lounge am Flughafen Zürich sowie die Erneuerung der bestehenden Business und Senator Lounges. Der Sitzladefaktor lag mit 81,3 Prozent um 2,1 Prozentpunkte tiefer als 2015. „Wir haben diesen Rückgang einkalkuliert, denn es braucht etwas Zeit, bis der Markt die mit der Boeing 777 Prozent der Abflüge von Swiss am Flughafen Zürich erfolgten im Jahr 2016 pünktlich. Dies entspricht einer Zunahme von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. 78 Foto: Pressedienst Laut Jürg Balsiger, Direktor der Stanserhorn Bahnen, treten möglicherweise weitere aviatische Oldtimer auf. Gegenüber Aero betonte er, dass es sich lediglich um Vorbeiflüge handeln werde. Aus diesem Grund müsse gemäß dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) bei den betroffenen Gemeinden auch keine besondere Bewilligung eingeholt werden. Sollte am 1. Juli schlechtes Flugwetter herrschen, haben die Organisatoren den 6. August als Ersatztermin vorgesehen. Besondere Leckerbissen erwarten Liebhaber historischer Flugzeuge am 1. Juli auf dem Stan- serhorn im Kanton Nidwalden. Im Rahmen einer Gipfel-Flugparade, an der die L-1049 Super Con- stellation der Super Constellation Flyers Associa- tion, eine DC-3, Junkers F-13, Ju 52 sowie je zwei Beech 18 und AN-2 teilnehmen werden, können die Besucher von der auf 1848 Meter gelegenen Berg-Terrasse zwischen 15 und 16 Uhr die legen- dären Flugzeuge auf Augenhöhe bestaunen. Stanserhorn Oldtimer als Gipfelstürmer Auf 1848 Metern Höhe können Stanserhorn-Besucher im Sommer diverse historische Flugzeuge in Vor- beiflügen erleben
  • 16. www.aerointernational.de 5/2017 16 Airline Porträt Die koreanische Fluggesellschaft verjüngt die Flotte und hat die Kapazität auf der Strecke nach Frankfurt gesteigert: Die Verbindung wird jetzt mit A380 bedient Text Frank Littek Deutschland Boomt Asiana Airlines
  • 17. www.aerointernational.de 5/2017 17 Ein Airbus A380 bei der Landung in Incheon, dem internationalen Drehkreuz der Airline bei Seoul. Die A380 fliegt auch Frankfurt an Foto: Airteamimages/Elias Hadjari
  • 18. www.aerointernational.de 5/2017 18 G roßer Bahnhof am 5. März am Terminal 1 des Frankfurter Flug- hafens: Am späten Nachmittag dockt der Airbus A380 von Asiana Airlines am Fluggastgebäude an. Es ist das erste Mal, dass die koreanische Fluggesellschaft die Verbindung zwischen Seoul und Frankfurt mit der A380 bedient. Sichtbares Zeichen auch für das wachsende Aufkommen auf dieser Strecke. „Unser täglicher Flug nach Frankfurt hat sich als sehr beliebte Verbindung erwiesen, und wir freuen uns, dass die Nachfrage auf dieser Strecke in beide Richtungen so stark ist, dass wir die Kapazitäten entsprechend erhöhen“, freut sich Seok-Won Song, Euro- pachef der asiatischen Airline anlässlich des A380-Eintreffens in Frankfurt. In der Vergangenheit hat Asiana Airlines die aufkommensstarke Route zwischen dem Flughafen Incheon bei Seoul und Frankfurt mit Boeing 747 bedient. „Dabei waren die Maschinen häufig überbucht“, erinnert sich Hyejin Lee, die in Frankfurt im Bereich Sa- les und Marketing für Asiana Airlines arbei- tet. „Es war offensichtlich, dass der Bedarf auch ein größeres Flugzeug füllen würde.“ 137 Sitzplätze mehr bietet die A380 von Asiana im Vergleich zur bisher eingesetz- ten 747. Das ist ein Zuwachs von 38 Prozent. Betrachtet man die Buchungsklassen, steigt die Kapazität der First Class um 20 Prozent, die der Business um 50 Prozent und die der Economy um 37 Prozent. Der Ausbau der Kapazität steht in en- gem Zusammenhang mit einer wachsen- den Beliebtheit von Südkora als Reiseland bei Touristen wie auch Geschäftsreisenden. „Im vergangenen Jahr verzeichnete Südko- rea mit rund 110 000 Deutschen einen neu- en Einreiserekord“, freute sich Europachef Seok- Won Song. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von immerhin zehn Prozent. Auslieferung der A350 Die Einschätzung der Airline scheint sich auch in der Praxis zu bestätigen. Zwar wies einer der ersten Flüge im März von Frank- furt nach Seoul noch viele freie Plätze auf. Inbesondere in der Business Class war die Kabine der A380 allenfalls zur Hälfte ausge- lastet. Aber schon auf dem Rückflug wenige Tage später war die A380 fast ausgebucht. Insgesamt sechs Airbus A380 hat Asiana Airline in ihrer Flotte. Mit 495 Plätzen sind die Maschinen durchaus großzügig bestuhlt. Die sechste A380 wurde erst am 23. Dezem- ber 2016 eingeführt. Insgesamt besteht die Flotte der koreanischen Fluggesellschaft aus 83 Maschinen, von denen elf Frachter sind. Bei einer der acht Boeing 767 handelt es sich um eine Cargo-Maschine. Und von den 14 Boeing 747 sind immerhin zehn Flugzeuge ausschließlich für den Frachttransport be- stimmt. In Zukunft wird Asiana Airlines weiter- hin kräftig in die Flotte investieren – und setzt dabei aktuell auf Airbus. Am 3. No- vember 2015 bestellte die Fluggesellschaft gleich 25 A321neo bei dem europäischen Flugzeugbauer. Die Maschinen sind mit 185 Sitzplätzen ausgestattet und sollen zwischen 2019 und 2025 ausgeliefert werden. Weiter hat die Airline A350 bestellt, von denen die erste Maschine bereits im April zur Flotte stößt. Die Maschinen sollen bis 2025 aus- geliefert werden, wobei 2017 vier Flugzuge bei Asiana in Dienst gehen werden. Erste Routen, auf denen die A350 eingesetzt wird, sind die Strecken von Seoul Incheon nach Osaka Kansai und Manila. Pikantes Details am Rande: Blickt man in die Airbus-Auf- tragsliste, weist diese eine Bestellung von 30 A350-Flugzeugen von Asiana Airlines aus. Neben zehn Flugzeugen vom Typ -1000 sind zwölf -900 notiert – sowie acht Bestellungen von A350-800. Dabei handelt es sich um die einzigen Aufträge, die Airbus überhaupt für die Kurzvariante der A350 vorliegen. Aufgrund dieser Auftragslage mutmaßen Eine 777-200 beim Landeanflug auf den Airport London-Heathrow. Elf Boeing 777 setzt Asiana Airlines ein. Sie fliegen unter anderen auf den Strecken nach Europa
  • 19. www.aerointernational.de 5/2017 19 Interview Seok-Won Song, Senior Vice President Regional headquarters Europe von Asiana Airlines „der deutsche Markt hat besondere Bedeutung“ AERO: Wie wichtig ist der deutsche Markt für Sie? Seok-Won Song: Der deutsche Markt ist von besonderer Bedeutung für uns, da wir zum einen als Mitglieder der Star Alliance unseren europäischen Hub in Deutschland haben. Zu- dem gewinnt Deutschland unter Koreanern in einem immer stärken Ausmaß als Reiseland Bedeutung. Zum anderen be- steht ein sehr enges wirtschaft- liches Verhältnis zwischen Deutschland und Korea. Im Oktober wird der Incheon- Airport bei Seoul ein neues zweites Terminal eröffnet, in das Korean Air wechselt. Sie bleiben im bestehenden ersten Terminal. Gibt es Pläne für die Nutzung, wenn Sie dort mehr Kapazitäten haben? Die Entscheidung ist strate- gisch, da wir von den bestehen- den Infrastukturen dort profi- tieren können. Wenn das zweite Terminal fertig ist, wird sich Asiana im Ostflügel des ersten Terminals befinden und unsere Partner-Airlines von Star Alliance wechseln ins erste Ter- minal. Sie befinden sich aktuell noch im Concourse-Bereich, der nur über einen Shuttle-Zug erreichbar ist. Sämtliche Low- Cost-Carrier werden nach wie vor im Concourse bleiben. Was dominiert in Ihrem Pas- sagieraufkommen – Touristen oder Geschäftsreisende? Obwohl der Anteil der Ge- schäftsreisenden auf der Strecke Frankfurt-Seoul höher ist als auf anderen Routen, dominiert aktuell der Touristen- anteil aus Korea. Wie wichtig ist Luftfracht für Sie? Sie ist sehr wichtig, da ein immenser Transportbedarf zwi- schen Südkorea und verschie- denen Ländern weltweit be- steht, da in Südkorea zahlreiche IT-Unternehmen sie Samsung oder LG angesiedelt sind. Ich erwarte, dass die Nachfrage im Laufe der Zeit noch weiter anstiegen wird. Im April erreicht die A350 Asiana Airlines. Wie passt die Maschine in Ihre Flotte? Wir können uns mit der A350 als umweltfreundliches Un- ternehmen weiter etablieren. Strategisch erwarten wir einen Synergieeffekt mit den vorhan- denen A380, der eventuell zu einer weiteren Entwickklung und Expansion führen könnte. Nicht zu vergessen ist, dass die Anschaffung der A350 für die Passagiere ebenfalls von Vorteil ist. Werden Sie andere Maschinen dafür ausmustern? Es ist nicht geplant, dass andere Maschinen mit der Einsetzung der A350 ausgemustert werden. Die Business Class präsentiert sich sehr großzügig, ist aber auch sehr sachlich gehalten Sachlich zurückhaltend auch die Kleidung der Flugbegleiter. Der Service an Bord ist sehr aufmerksam Airline porträt Fotos: Asiana Airlines, Frank Littek, KSK/airteamimages,Javi sanchez Utzet/airteamimages
  • 20. Airline porträt Branchenfachleute seit langem, dass Airbus die -800 nicht zur Serienreife bringen wird. Von Seiten des europäischen Flugzeugbau- ers wurde das aber bisher nicht bestätigt. In Seoul aber scheint man die acht -800 auch nicht mehr einzuplanen. Bei der Präsentati- on der Flugzeugbestellungen ist dort nicht mehr von 30, sondern nur von 22 A350 die Rede. Der Blick auf das Streckennetz zeigt, dass Asiana Airlines sich keineswegs als Nischenairline versteht, sondern ganz wie Konkurrent Korean Air als Airline mit sehr umfassendem Angebot. Zum Streckennetz gehören regionale Verbindungen genauso wie interkontinentale Routen. Die Airline gehört zur Star Alliance und ist darüber hi- naus zahlreiche Codeshare-Vereinbarungen eingegangen. So zum Beispiel mit der hun- dertprozentigen Tochter Air Seoul, aber auch mit Airlines wie der japanischen ANA, mit Air China, Thai Airways, Qantas, Aust- rian Airlines, Etihad oder Turkish Airlines. In Südkorea ist Asiana Airlines einer der renomierten Arbeitgeber. Das Unternehmen gehört zu großen Teilen dem Kumho-Misch- konzern. Ein kleiner Anteil gehört der Korea Development Bank. Von den 10 108 Mitarbei- tern sind 1478 Piloten und 3863 Flugbeglei- ter. 141 ausländische Piloten arbeiten in den Cockpits der Maschinen von Asiana Airlines. Die Airline beförderte im vergangenen Jahr rund 49 Millionen Passagiere. Und das Logo? Es wurde zusammen mit dem gesamten Design 2006 eingeführt. Die ro- ten Linien stehen für einen Flügel. Er symbo- lisiert das Fliegen. Darüber hinaus aber auch die Zusammenarbeit des Kumho-Konzerns mit Asiana Airlines und die Fortbewegung des Unternehmens zusammen mit seinen Kun- den. Auf jeder einzelnen Reise. Aber auch in der gemeinsamen Entwicklung der Strecken – ganz so wie jetzt beim Ausbau der Strecke nach Frankfurt durch den Einsatz der A380. Frank Littek Die fakten Gründung 17. Februar 1988 Sitz Seoul IATA-/ICAO-Kürzel OZ/AAR Rufzeichen Asiana Ziele 75 Flotte Airbus A320 7 Airbus A321 22 Airbus A330-300 15 Airbus A380 6 Boeing 767-300 8 Boeing 777-200ER 11 Boeing 747-400 14 www.aerointernational.de 5/2017 20 Delhi Tashkent Almaty Astana Los Angeles San Francisco New York Seattle Chicago Honolulu Frankfurt London Istanbul Sydney Paris Rom Jakarta Singapur Ziele im überblick In Südkorea scheint aus- reichend Bedarf für zwei große Fluggesellschaften. Genau wie Konkurrent Korean Air bietet Asia- na Airlines zahlreiche interkontinentale Flüge. Regional ist das Netzwerk ebenfalls dicht. Bangkok Tokio Haneda Tokio Narita Osaka Nagoya Fjukuoka Sendai Okinawa Miyazaki Chitose Manila Ho-Chi-Minh-Stadt Taipei Hanoi Clark Field Cebu Chabarowsk Sachalinsk Phnom-Penh Da Nang Hongkong Jeju Seoul-Gimpo Seoul-Incheon Gwangju Yeosu Ulsan Daegu Cheongju Busan Jinju Peking Shanghai Yantai Weihai Changchun Harbin Guangzhou Guilin Xian Chongqing Yanji Chengdu Nanjing Hangzhou Shenyang Shenzen Qingdao Tianjin Changsha Haikou Dalian Tunxi Yancheng Jinan Phuket Palau Saipan
  • 21. Cargo News Prozent der Aktien an der Asia Airfreight Terminal Company Limited (AAT) am Hong Kong International Airport möchte Hong Kong Airlines erwerben. Randnotizen Asiana Airlines aus Süd- korea hat Anfang März die letzte von zwei als Passagier- Fracht-Kombi eingesetzten Boeing 747-400 nach Tel Aviv überführt, wo sie derzeit zu Vollfrachtern umgebaut werden. Die südasiatische Easy Fly Express übernahm im März einen ersten A300C4-Frach- ter von MNG Airlines, der auf internationalen Frachtflügen ab Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, innerhalb Asiens eingesetzt wird. Dazu kommt weiterhin ein Saab- 340-Frachter zu Zielen im Inland zum Einsatz. Die mexikanische Estafeta Carga Aérea übernimmt im Frühsommer einen ersten Boeing-737-400 Frachter, in Ergänzung zur aktuell ein- gesetzten Frachterflotte aus vier -300 und zwei CRJ100. Die kasachische Air Astana hat ihren Frachtabfertigungs- vertrag mit Frankfurt Cargo Services (FCS) für einen weiteren, nicht näher eingegrenzten Zeitraum verlängert. Kühne + Nagel bleibt für weitere drei Jahre externer Logistikdienstleister von SAS Scandinavian Airlines (SAS Technical Operation). Die beiden Unternehmen haben ihren gemeinsamen Ver- trag kürzlich entsprechend verlängert. Das Logistikunternehmen Panalpina erweitert seine Pharma-Infrastruktur am Brüsseler Flughafen. Neu entstanden ist dort ein 2800 Quadratmeter großes Lager für temperaturempfindliche Arzneimittel und Medizinpro- dukte – zusätzlich zur beste- henden 2700 Quadratmeter großen Anlage. Qatar Airways Cargo hat kürzlich ihren 12. Boeing- 777-Frachter übernommen. Der Carrier betreibt inzwi- schen eine Flotte mit 21 Frachtflugzeugen. France KLM, British Airways, Cargolux, Qan- tas, Martinair, SAS und Singapore Airlines. Die Lufthansa dagegen genießt Straffreiheit, weil sie die Verstöße, die zu Lasten von DB Schenker gegangen sein sollen, gemeldet hatte. Compass Logistics International Papierloses Fracht-Büro Die Compass Logistics International AG (CLI) aus Hamburg betreibt seit Mitte März ein Büro in Bengaluru, Indien. Im „Digital Office“ im NCC-Urban-Windsor-Gebäude im Stadtteil Jakkur arbeiten mehr als 80 IT-Spezialisten an einer Cloud-basierten IT-Plattform, die eine komplett papierlose Steuerung und Auftragsbearbeitung von Luft- und Seefrachttransporten ermöglichen soll. Europäische Kommission Neue Geldbuße wegen Absprachen Die EU-Kommission hat erneut eine Geldbuße gegen elf Airlines erlassen. Es geht um rund 776 Millionen Euro. Die Gesellschaften sollen zwischen 1999 bis 2006 Preisabsprachen bei den Kerosin- und Sicherheitszuschlägen für Fracht- flüge eingegangen sein. Im Dezember 2015 hatte das Gericht der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg die Verhängung einer noch höheren Geldbuße von 2010 zunächst aufgehoben. Nun aber hat die EU-Kommission einen neuen Beschluss in der Angelegenheit zustande gebracht. Betroffen davon sind unter anderem Air Canada, Air 35 Foto: Lufthansa Cargo, Stefan Wildhirt zitäten seitens Versendern aus der Pharma- und Chemiebranche, erklärte Operations-Vorstand Sören Stark. Für das Geschäftsjahr 2016 musste Lufthansa Cargo allerdings ein Minus von 50 Millionen Euro (Adjusted EBIT) hinnehmen – 2015 hatte man noch ein Plus von 74 Millionen Euro verzeichnet. Weil man von einem „Verfall der Erlöse“ durch „strukturelle Überkapazitäten im Markt“ auch für die kommenden Jahre ausgeht, sollen die jährlichen Personalkosten bis 2018 um mindestens 80 Millionen Euro reduziert werden. Geplant ist der Abbau von 800 Stellen. Lufthansa Cargo hat mit der Erweiterung des Kühlzentrums an ihrem Heimatdrehkreuz Frankfurt begonnen. Nach dem Ausbau sollen dort bereits ab Spätsommer 8000 Quadratmeter für Kühlfracht zur Verfügung stehen. Zusätzlich wird die gesamte Infrastruktur des im Dezember 2011 eröffneten Centers weiter verbessert. Mit 4500 Quadratmetern Fläche und vier unterschiedlich temperierten Kühlräumen plus einer Tiefkühlzelle ist das Center laut Betreiber bereits jetzt das größte Drehkreuz für tempera- tursensible Fracht in Europa. Hintergrund der Erweiterung sei die hohe Nachfrage nach Kapa- Lufthansa Cargo Cool Center wird ausgebaut Bis zum Spätsommer baut Lufthansa Cargo sein 2011 eröffnetes, sogenanntes Cool Center am Flughafen Frankfurt auf 8000 Quadratmeter aus 21 www.aerointernational.de 5/2017
  • 22. www.aerointernational.de 5/2017 22 Airline News neue Flugzeuge werden US-amerika- nische Fluggesellschaften planmäßig in diesem Jahr einflotten. 2016 waren es 353. Das teilte jetzt der Airline- Dachverband der USA, Airlines for America (A4A), mit. Die zehn wichtigsten US-Airlines, darunter Delta Air Lines und American Airlines, zeichnen sich derzeit durch eine hohe Profitabilität aus US-Carrier mit guter Gewinnmarge Airlines for America (A4A) beläuft sich auf 22,3 Milliarden US-Dollar. 2016 geht dagegen aus ver- kehrstechnischer Sicht als Rekordjahr in die Geschichte der US-Carrier ein: Mit 823 Millionen Fluggästen (+ 3,1 Prozent gegenüber 2015) haben sie so viele Passagiere wie noch nie befördert. Höchstwerte erreichten auch die Transport- leistungen in Bezug auf Reve- nue Passenger Miles (RPM) in Höhe von 934 Milliarden und in Bezug auf Available Seat Miles (ASM) in Höhe von 1,1 Billionen. Darüber hinaus legte die A4A eine Untersuchung vor, gemäß der 85 Prozent ihrer Passagiere im vergangenen Jahr etwas beziehungsweise sehr zufrieden mit ihrer Luftreise waren. Im Jahr zuvor lag der Wert noch bei 80 Prozent. Dabei sind im vergangenen Jahr gerade einmal 42 Prozent aller Flüge pünktlich angekommen. Astrid Röben E ine kollektive, für das abgeschlossene Geschäfts- jahr 2016 verbuchte Gewinnmarge von 14,2 Prozent (vor Steuern) melden die zehn wichtigsten, im Dachver- band der US-amerikanischen Fluggesellschaften, Airlines for America (A4A), vertretenen Carrier. Allerdings: Die Marge eine Gewinnmarge von 15,8 Prozent. Somit haben sich die US-Airlines laut A4A leicht un- terdurchschnittlich entwickelt. Zusammengerechnet kom- men die zehn börsennotierten Fluggesellschaften – Alaska Airlines/Virgin America, Alle- giant Air, American Airlines, Delta Air Lines, Hawaiian Air- lines, JetBlue, Southwest, Spirit Airlines und United Airlines – auf einen Umsatz in Höhe von 157,1 Milliarden US-Dollar (Vorjahr 158,6 Milliarden). Der Vor-Steuer-Ertrag der Airlines lag im Vorjahr noch um 0,5 Prozentpunkte höher. Zum Ver- gleich: Der US-amerikanische Autohersteller Ford brachte es lediglich auf 4,5 Prozent, die Kaffeehauskette Starbucks dagegen auf 19,7 Prozent. Im Durchschnitt meldeten die US- amerikanischen Unternehmen für das abgelaufene Bilanzjahr 17,5 Milliarden US-Dollar haben die zehn wichtigsten US- amerikanischen Airlines 2016 in ihre jeweiligen Flot- ten und Produkte investiert 337 Netzwerkcarrier wie Low-Coster schreiben gleicher- maßen Gewinne Fotos (2): Dietmar Plath
  • 23. www.aerointernational.de 5/2017 23 Randnotizen Air Astana ermöglicht in- ternationalen Passagieren, die nach und über Astana reisen, den kostenlosen Eintritt zur Weltausstellung, die vom 10. Juni bis 10. Sep- tember in Astana stattfindet. Berechtigte können sich auf www.airastana.com unter „Meine Buchung/EXPO 2017“ registrieren und ihr Ticket ausdrucken. Air Europa bietet auf Lang- strecken einen kostenfreien Wi-Fi-Service für Business- Class-Passagiere an. AIR FRANCE KLM weist im aktuellen Sommerflugplan 2,9 Prozent mehr Kapazität im Vergleich zum Vorjahr aus. Mit 53 neuen Routen wurde das Streckennetz auf 328 Destinationen in 118 Ländern erweitert. Anlässlich des Weltfrauen- tages Anfang März meldete Emirates, dass aktuell rund 44 Prozent ihrer Beleg- schaft weiblich sei. Derzeit beschäftigt Emirates mehr als 29 000 Mitarbeiterinnen aus etwa 150 Nationen. Ethiopian Airlines hat ein Codeshare-Abkommen mit Air Namibia unterzeichnet, das neben den dreimal wö- chentlich bedienten Verbin- dungen von Addis Abeba nach Windhuk auch Flüge beider Fluggesellschaften über ihre Drehkreuze hinaus abdeckt. Etihad wird zwischen dem 1. Juli und dem 28. Oktober auf einer ihrer zwei tägli- chen Verbindungen von Abu Dhabi nach Paris eine A380 einsetzen. Norwegian hat seit ihrem ersten transatlantischen Flug im Mai 2013 inzwischen mehr als vier Millionen Passagiere zwischen Europa und den USA transportiert. Die Ilyushin Finance Co. hat über ihre 100-prozentige Airline-Asset-Management- Tochter das gesamte Aktien- kapital der russischen Red Wings übernommen. Mitnahme von großen elektronischen Handge- räten verboten, die auf bestimmten Airports in Nordafrika, der Türkei und dem Nahen Osten starten. Laptops, Tablets, Spielekonsolen oder Kameras müssen dort nunmehr aufgegeben werden. Das in Washington erlassene unbe- fristete Dekret betrifft Passagiere, die von zehn Flughäfen (Istanbul, Abu Dhabi, Dubai, Doha, Kuweit, Casablanca, Kairo, Riad, Dschidda und Amman) in die USA fliegen. Der britische Erlass betrifft Verbindungen aus sechs Staaten (Ägypten, Jordanien, Libanon, Saudi Arabien, Tunesien und Türkei) nach Großbritannien. Thai Airways International Plus 412 Prozent Positive Meldungen von einem zuletzt doch finanziell stark angeschlagenen Konzern: Thai Airways International und ihre Toch- tergesellschaften haben für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 einen operativen Gewinn in Höhe von umgerechnet 109 Millionen Euro erwirtschaftet. Dieses Ergebnis liegt um 412,2 Prozent über dem Resultat des Vorjahres. Der Netto-Gewinn wird mit umgerechnet 1,26 Millionen Euro angegeben, 2015 schlug noch ein Verlust in Höhe von umgerechnet 349 Millionen Euro zu Buche. Alitalia Stellenstreichungen Alitalia wird im Zuge ihrer Reorganisation rund 2000 Stellen, darunter 51 Prozent in der Verwaltung und 20 Prozent in anderen „nicht- fliegenden“ Bereichen, streichen. CEO Cramer Ball spricht von einem schmerzhaften, aber not- wendigen Schritt. Insgesamt gelte es, die Kosten bis 2019 um bis zu eine Milliarde Euro zu senken, um Profitabilität zu erreichen. Derzeit beschäftigt Alitalia etwa 12 500 Mitarbeiter. Qatar Airways Engagement in Indien Akbar Al Baker, CEO der Qatar-Airways-Grup- pe, ließ am Rande der ITB in Berlin wissen, dass sein Konzern die Gründung einer 100-prozen- tigen Tochtergesellschaft in Indien ins Auge fasse. Diese soll sich auf Inlandsverbindungen konzentrieren. Qatar sehe Potenzial für den Einsatz von bis zu 100 Flugzeugen. USA / GroSSbritannien Terrorangst Aus Furcht vor Anschlägen haben die USA und Großbritannien im März auf jenen Flügen die sie miteinander arbeiten, essen und kommunizie- ren. Qatar-Airways-Group-CEO Akbar Al Baker betonte: „Die konkurrenzlose Innovation wird die vorherrschenden Normen in der Reiseindus- trie sowie deren Erwartungen vor Herausforde- rungen stellen.“ Die neue QSuite wird ab Juni in die aktuelle Qatar-Airways-Flotte mit einer geschätzten Rate von einem Flugzeug pro Monat integriert. Qatar Airways präsentierte Anfang März auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) erstmals ihre neue Business Class. Die sogenannte „QSuite“ der Airline bietet das branchenweit erste Doppelbett in einer Business Class. Sie verfügt zudem über Trennwände, die so arrangiert werden können, dass Passagiere in angrenzenden Sitzen einen gemeinsamen priva- ten Bereich kreieren können. In diesem können Qatar Airways Neue Business Class vorgestellt Die neue Business Class der Qatar Airways Grafik: Qatar Airways
  • 24. www.aerointernational.de 5/2017 24 europa Alitalia plant im Rahmen ihrer Restrukturierung, bis zum nächsten Jahr 20 Flug- zeuge ihrer Narrowbody-Flotte aus dem Betrieb zu nehmen. Dann sollen im Kurz- und Mittelstreckenbereich nur noch rund 80 Airbusse der A320-Familie für die Airline unterwegs sein, die allerdings mit zusätzlichen Sitzen ausgestattet und ins- gesamt effizienter eingesetzt werden sollen. Die bulgarische Balkan Holidays Air hat im März ihre einzige A330-200 an den Leasinggeber zurückgegeben. Brussels Airlines flottet für die drei dazugestoßenen SSJ100 der CityJet drei Avro RJ100 aus. Die Belgier möchten bis November auch die letzten verbliebenen Vierstrahler in den Ruhestand verabschieden. Bis dahin sollen weitere A319 und A320 aus zweiter Hand in Dienst gestellt werden. Croatia Airlines hat über die Sommerflugplanperiode zwei CRJ1000 der spanischen Air Nostrum unter Vertrag genom- men. Die Jets werden vor allem auf den Verbindungen nach Skandinavien, aber auch nach Brüssel, Athen und Lissabon eingesetzt. Die britische Low-Cost-Airline easyJet mietet über den Sommer drei A320 inklusive Besatzungen von der lettischen SmartLynx Airlines an. Zwei Airbusse werden in London- Gatwick, der dritte in Luton stationiert. Portugalia stockt ihre Embraer-190-Flotte in den kommenden Wochen um vier Embraer 195 auf. Die Jets kommen ebenfalls vom Partner Azul Linhas Aereas und werden unter der Marke „TAP Express“ betrieben. TUI Airlines Belgium hat zwei Boeing 737-800 im Brussels Airlines hat drei SSJ100 mitsamt Crews von CityJet gemietet. Die Superjets tragen die Kennungen EI-FWB, EI-FWC und EI-FWD (Foto) FOTO: Serge Bailleul, Airteamimages Die iranische Sepehran Airlines ist zwar schon länger im Besitz ihrer Boeing 737-500 (EP-FSB), doch erst jetzt konnte mit ihr der Flugbetrieb aufgenommen werden FOTO: Mehrad Watson, AirTeamimages Astra Airlines fliegt lieber schwarz als weiß. Deshalb haben die Griechen jetzt auch ihre ATR 42 mit der Registrierung SX-DIQ als erste dieses Typs in der Flotte umlackiert FOTO: Christopher Stefanidis Southwest Airlines aus den USA konnte inzwischen auf die Übernahme ihrer ersten Boeing 737 MAX anstoßen. Das Flugzeug trägt die Registrierung N8705Q FOTO: Dipankar Bhakta, Airteamimages Flotten StarFlyer aus Japan wirbt auf ihrer A320 mit der Registrierung JA20MC für die neueste Staffel einer beliebten Fernsehserie FOTO: Edwin Chai, Airteamimages Airline News
  • 25. www.aerointernational.de 5/2017 25 Grafik: ANA Auf den Flugzeugen der Air India Regional, hier eine ATR 72- 600, wird wieder Alliance Air stehen. Die Bemalung erinnert an frühere Air-India-Zeiten FOTO: OlivierG, Airteamimages Eva Airs neuester Logojet ist eine A330-300, auf deren Rumpf die Comicfigur Bad Badtz-Maru prangt. Der Airbus wird auf Strecken von Taipeh nach Fukuoka und Seoul eingesetzt Zoom Air ist die jüngste indische Fluggesellschaft. Sie hat ihren Sitz in Gurgaon, Haryana, und möchte mit CRJ200 ab Neu Delhi 16 kleinere Städte im Inland bedienen FOTO: Bombardier AirAsia widmet die Sonderbemalung auf ihrer A330-300, 9M-XXH, ihrem „Truly Passionate Allstar“ Anaz Ahmad Tajuddin, dem kürz- lich verstorbenen COO des Konzerns FOTO: Darren Koch, Airteamimages Wetlease von der slowakischen AirExplore sowie zwei A320- 200 von der SmartLynx Airlines Estonia übernommen. Turkish Airlines hat für den Sommer fünf Embraer 195 der BoraJet unter Vertrag genommen, die dieses Jahr in der vollen Turkish-Airlines-La- ckierung zum Einsatz kommen werden. GUS Die in der nordrussischen Ha- fenstadt Archangelsk ansässige Nordavia nutzt zwei ehemals bei LATAM Brasil zum Einsatz gekommene A320, um einen Teil ihrer Boeing-737-500-Flotte zu ersetzen. Die Moskauer Red Wings ergänzt ihre Flotte zwischen Juni und Dezember kurzfristig um vier A321-200, weitere vier folgen 2018. Bereits ab 2019 ist der Ersatz der derzeit aus Tupolew TU-204 und -214 sowie A321 bestehenden Red- Wings-Flotte durch Irkut MC- 21 vorgesehen. Südamerika AeroMexico hat mit der Air Lease Corporation einen langfristigen Leasingvertrag über eine zweite Boeing 787-9 unterzeichnet, die im Juni 2018 als Ersatz für eine ältere Boeing 777-200 übernommen werden soll. Avianca Brasil erhält mit zweijähriger Verzögerung jetzt doch zwei A330-200, um sie ab Mitte des Sommers auf Linien- flügen in die USA einzusetzen. Cubana de Aviacion hat zwei ATR 72-500 von der südafrika- nischen Solenta Aviation gemie- tet. Die Turboprops kommen seit Anfang März auf Linienflü- gen innerhalb der Karibik zum Einsatz. PAWA Dominicana ist seit die- sem Sommer A320-Betreiberin. Einen Leasingvertrag über einen Airbus konnte das in der Hauptstadt der Dominikani- schen Republik, Santo Domin- go, ansässige Unternehmen mit der Aruba Airlines schließen. Nahost Asien Die iranische Atrak Air betreibt zusätzlich zu ihren drei A320-200 jetzt auch eine erste A321. Insgesamt mietet die Air- line drei Airbusse dieses Typs von der griechischen Olympus Airways an. Im März hat China Airlines ihre letzte A340-300 ausge- mustert. Der Vierstrahler wird derzeit in Hamburg für den künftigen Einsatz als Regierungsjet des Swasilands vorbereitet. Die erste von sieben bei China Airlines zum Einsatz gekommenen A340 war 2001 zur Flotte gestoßen. Sechs Flug- zeuge warten in Victorville auf neue Aufgaben. Die chinesische, in Kunming ansässige Lucky Air konnte sich im März über ihre erste A330-200 freuen, die zuvor von Hainan Airlines betrieben worden war. Qatar Airways hat vier A350 von der lateinamerikanischen LATAM-Gruppe gemietet. Der Mietzeitraum für die Flugzeuge beträgt sechs bis zwölf Monate. Zusätzlich hat der Nahost-Car- rier mit der Übernahme eines weiteren Airbusses seine eigene A350-Flotte auf 15 Flugzeuge aufgestockt. Afrika Die wartungstechnisch lange Zeit vernachlässigten zwei BAe 146-100 und zwei Avro RJ85 der Air Botswana wurden nun in Gaborone ausgeschlach- tet. Die aktuelle Flotte besteht aus einer gemieteten CRJ100 und vier ATR 42 beziehungs- weise 72. Kenya Airways hat im März zwei Boeing 737-700 an ein Leasingunternehmen verkauft und langfristig zurückgemietet. Die erste A380 der japanischen ANA wird ab Frühjahr 2019 in einer speziellen Lackierung nach Hawaii unterwegs sein. Gewürdigt wird so die Meeresschildkröte.
  • 26. www.aerointernational.de 5/2017 26 Airline News Europa Die neue Cyprus Airways hat Mitte März die Zulassung erhalten. Der Newcomer war von der russischen S7 Air- lines zusammen mit lokalen Investoren gegründet worden und nutzt die Konzession der „alten“ Cyprus Airways sowie deren Namen und Logo. SAS Scandinavian Airlines beantragt derzeit eine paral- lele Betriebszulassung als SAS Scandinavian Airlines Ireland. Diese soll ab dem 1. November mit einer Flotte aus anfänglich neun A320neo Linienflüge von London nach Skandinavien und in einem zweiten Schritt Charterflüge von und nach Spanien über- nehmen. GUS Die ukrainische Dart Air- lines stellte den Betrieb Ende Februar ein. Zuvor war ihr die Zulassung von der Luftfahrt- behörde entzogen worden. Ein Großteil der ohnehin an irani- sche und syrische Fluggesell- schaften vermieteten A320 und A321 wurde an ihren Wettbe- werber Khors Air transferiert. Drei weitere Flugzeuge sind in Athen und an zwei ukraini- schen Flughäfen abgestellt. Nordamerika Die auf den US-amerikani- schen Jungferninseln beheima- tete Hummingbird Air musste den Flugbetrieb zum 1. April aussetzen – trotz bereits laufen- der Verhandlungen mit poten- ziellen neuen Eigentümern. Die Airline hatte zuletzt drei Beech 99 nach Dominica und St. Kitts Nevis eingesetzt. Orange Air möchte ihren Flugbetrieb erneut aufnehmen. Entsprechende Anträge wur- den Mitte März gestellt. Zuvor hatte die Airline die World Atlantic Airways für eine Zwi- schenfinanzierung und eine mögliche Übernahme zu einem späteren Zeitpunkt gewonnen. Die Zulassung der in Las Vegas beheimateten Vision Air, die vorrangig Auftragsflüge für die US-Regierung durchgeführt hat, wurde im März von der zuständigen Luftfahrtbehörde einkassiert. Südamerika Flyways Linhas Aere- as stellte Ende Februar den Betrieb zum dritten Mal in ihrer nur dreijährigen Unter- nehmensgeschichte ein. Dieses Mal war ihr zuvor von den brasilianischen Behörden die Zulassung entzogen worden. LC Peru hat sich in Viva Air Peru umbenannt. An ihr ist jetzt zu einem hohen Anteil die Irelandia-Aviation-Gruppe beteiligt. Viva Air Peru möchte im Mai mit Lima – Iquitos die erste von elf geplanten In- landsrouten aufnehmen. Zum Einsatz sollen A320 kommen. Nahost Asien Die indische Air Costa steht seit Ende Februar erneut am Boden. Bereits im August 2016 hatte der Flugbetrieb für einige Tage geruht. Jetzt scheiterten die Verhandlungen mit den Leasinggebern. Eine Embra- er 190 wurde vom Besitzer bereits außer Landes gebracht, derweil die Gespräche für zwei seinerzeit neu beschaffte und in Hyderabad abgestellte Schwes- terflugzeuge noch laufen, um möglicherweise einen Neustart zu ermöglichen. Der südkoreanische Newcomer Kair Airlines plant seinen Start ins Low-Cost-Geschäft im kommenden Jahr mit A320. Insgesamt wurden acht Airbus- se dieses Typs geordert. Die im iranischen Schiras beheimatete Sahand Asia bereitet sich derzeit auf einen Neustart mit zunächst drei MD-83 aus ukrainischen Quellen vor. Die Luftfahrtbehörde Chinas hat Mitte März die Zulassung der 2010 gegründeten Ying‘an Airlines eingezogen, nach- dem es harsche Kritik an der Sicherheit gehagelt hatte. Mit ihrer neuen Low-Cost-Langstreckenmarke Level wird die International Airlines Group (IAG) im Juni ab Barcelona, Spanien, an den Start rollen. Die aus anfänglich zwei A330 bestehende Flotte wird zunächst einmal Flüge nach Los Angeles und Oakland in den USA, Punta Cana in der Dominikanischen Republik sowie nach Buenos Aires in Argentinien aufnehmen. Die Airbusse sind mit 21 Premium-Econo- my- und 293 Economy-Sitzen ausgestattet und werden zunächst einmal von Iberia – mit Iberia-Piloten und Iberia-Kabinenpersonal – betrieben. Europäische Zubringerdienste soll die Vueling leisten inout Die norwegische Fluggesellschaft FlyViking (im Bild ihre Dash 8-100, Kenzeichen LN-FVA, in Bodo) ist Ende März an die Start- bahn gerollt. Der Newcomer (siehe Aero 4/2017) hat seinen Sitz in Lyngseidet. Anfänglich stehen Flüge zwischen Tromso, Hammerfest und Bodo im Flugplan. Ab dem 18. April soll es zusätzlich auch nach Svolvaer gehen Foto: Kim Vanik, AirTeamImages Grafik: IAG
  • 27. www.aerointernational.de 5/2017 27 Foto: 4x6zk-moni shafir, Airteamimages Unfälle Flughafens der Propeller am rechten Motor mit einem lauten Knall abbrach. Das aus Albury gekommene Flugzeug blieb jedoch steuerbar. Die Piloten konnten es kurz darauf sicher landen. Alle 19 Menschen an Bord kamen mit dem Schre- cken davon. Bereits 1991 hatte es einen ähnlichen Vorfall mit einer Saab 340 gegeben. 7 20. März 2017 Wau, Südsudan, Zu einer folgenschweren Kol- lision zwischen der betagten Antonow AN-26 der South Supreme Airlines (S9-TLZ) und einem Wagen der Feuerwehr kam es auf der Runway des kleinen Flugfeldes von Wau. Zum Zeitpunkt der Landung habe die Sichtweite nur etwa einen knappen Kilometer be- tragen, berichteten Augenzeu- gen. Bei dem Zusammenstoß kollabierte das linke Fahr- werk, und ein Feuer entstand, das schnell um sich griff. Zum Glück gelang es noch allen 45 Insassen rechtzeitig zu ent- kommen, bevor das 48 Jahre alte Flugzeug ausbrannte. Jan-Arwed Richter 1 4. März 2017 Sulaimaniyya, Irak, Aus noch ungeklärter Ursache kam die Embraer 175 der Royal Jordanian Airlines (JY-EMH), die auf dem Linienflug RJ 800 eingesetzt worden war, bei der Landung von der Piste ab. Dabei sank das Fahrwerk ein und das Flugzeug pflügte durch weichen Erdboden. Zum Zeitpunkt des Zwischenfalls herrschte Dunkelheit. Der Flughafen musste für längere Zeit geschlossen werden. 2 7. März 2017 St. Maarten, Nieder- ländische Antillen Die Boeing 737-800 (C-GWSV) der Westjet Airlines flog bei regnerischem Wetter den Flughafen viel zu tief an und kam etwa einen Kilometer vor der Landebahn der Wasser- oberfläche bedrohlich nahe. Augenzeugen zufolge soll sich die Boeing nur etwa 30 Meter über den Wellen befunden haben. Die Piloten starteten jedoch noch rechtzeitig durch und landeten später sicher. 3 8. März 2017 Detroit, USA Mit dem Basketballteam der Universität Michigan an Bord beschleunigte die MD-83 (N786TW) der Chartergesell- schaft Ameristar auf Startbahn 23L des Willow Run Airports – bis die Piloten den Start bei hohem Tempo abbrechen mussten. Dabei schoss der Jet weit über das Ende der 2300 Meter langen Bahn hinaus und blieb mit gebrochenen Fahr- werken etwa 350 Meter dahin- ter liegen. Alle 116 Menschen an Bord konnten das stark beschädigte Flugzeug über die Notrutschen verlassen. Eine erste Untersuchung ergab, dass sich das rechte Höhen- ruder nicht bewegen ließ. 4 14. März 2017 Nassau, Bahamas Die über Nacht abgestellte ATR 72 der Bahamasair (C9-BFQ) wurde von den Ausläufern eines aufziehenden Tornados erfasst und erlitt dabei einen Bruch des linken Hauptfahr- werks. Menschen kamen nicht zu Schaden. 5 17. März 2017 nahe Pickle Lake, Kanada Die DC-3 der North Star Air (C-FKGL) wies unmittelbar nach dem Abheben einen Leistungsabfall der Triebwer- ke auf. Eine Rückkehr zur Piste war nicht mehr möglich, die Piloten mussten sich für eine Landung auf freiem, ver- schneiten Gelände entschei- den. Bei der Notlandung wurde niemand verletzt. 6 17. März 2017 Über Sydney, Australien Die 25 Jahre alte Saab 340 (VH-NRX) der Regional Ex- press (REX) befand sich im Sinkflug auf Sydney, als etwa 15 Kilometer westlich des 1 2 4 5 6 3 Eine Embraer 175 der Royal Jordanian sorgte Anfang März in Sulai- maniyya, Irak , für eine Sperrung des Flughafens 7
  • 28. www.aerointernational.de 5/2017 28 Dem Flughafen der thailändischen Touristenhochburg Phuket steht jetzt endlich ein zweites Terminal zur Verfügung. Dank ihm erhöht sich vor allem die Servicequalität vor Ort, denn die Kapazitätssteigerung um fünf Millionen Fluggäste pro Jahr sorgt zunächst einmal für Entlastung Text Astrid Röben | Fotos Dietmar Plath Qualitätsschub Phuket international Airport Airport Porträt
  • 29. www.aerointernational.de 5/2017 29 Thai Airways International bedient den drittgrößten Flughafen Thailands selbst auf Inlandsflügen ab Bangkok mit Boeing 777-300
  • 30. www.aerointernational.de 5/2017 30 A usgerechnet eine Welle? Diese Fra- ge wird sich so mancher vor dem neuen Terminal des Flughafens Phuket stehende Zeitgenosse stel- len. Denn die Vermutung, dass die Menschen in dieser Region beim Anblick eines stahlgewordenen Meeresbrandungs- phänomens nach wie vor sensibel reagieren, liegt nahe. Der Tsunami des zweiten Weih- nachtstages 2004 hatte in Thailands Ferien- paradies Nummer eins und im direkt be- nachbarten Khao Lak schließlich tausende Todesopfer gefordert. Doch genau deshalb haben sich die Ver- antwortlichen bei der Gestaltung des neuen Abfertigungsgebäudes für diese Dachform entschieden. Die Welle erinnert an das Ge- schehene, symbolisiert dabei jedoch eine neue Zeitrechnung, denn sie präsentiert sich nicht auf-, sondern ablandiger Natur. Sie schickt die Tragödie quasi zurück ins Meer und steht somit für eine glückliche, erfolg- reiche Zukunft. Nichts hat der in der Andamanensee, im Norden der größten thailändischen Insel gelegene Flughafen mehr gebraucht als die- se Welle. Vor allem aus operationeller Sicht. Zumal unter ihr 73  104 zusätzliche Quad- ratmeter Abfertigungsfläche zur Verfügung stehen. Wie sehr ächzte doch das bis vor kur- zem einzige, Jahrzehnte alte Terminal unter der Last der kontinuierlich stark steigenden Fluggastzahlen! Ausgelegt für lediglich 6,5 Millionen Reisende pro Jahr wurden in ihm Web Phuket verfügt lediglich über eine Start- und Landebahn. Diese ist 3000 Meter lang und 45 Meter breit Foto: KomoFoto Zwei Multimedia-Stelen befinden sich im Check-in-Bereich des neuen Terminals Die fakten IATA-/ICAO-Kürzel HKT/VTSP Lage 32 km nördlich der City Höhe 25 m über NN Fläche 233 ha Betreiber Airports of Thailand PCL Mitarbeiter ca. 700 Passagiere 15 107 185 davon intl. 8 109 306 Flugbewegungen 97 813 Fracht in t. 43 214 Airlines 46 Ziele 37 Start- und Landebahn 09/27 3000 x 45 m Web www.airportthai.com.th
  • 31. www.aerointernational.de 5/2017 31 gemäß der Statistik zwischen Oktober 2015 und August 2016, also innerhalb der letzten zwölf Monate vor der offiziellen Eröffnung des neuen Gebäudes (16. September 2016), nicht weniger als 13,7 Millionen Passagiere abgefertigt. „Das ging. Irgendwie. Weil meine Leute einen herausragenden Job erledigt haben“, betont Flughafenchefin Monrudee Gettu- phan und schüttelt selbst heute noch ob des geleisteten Kraftaktes ungläubig den Kopf. Umso größer war deshalb bei ihr und ihrem Team die Freude über die Inbetriebnahme des rund 52 Millionen Euro teuren Neubaus, der, auch das gibt die General Managerin unumwunden zu, allerdings 600 Tage spä- ter als ursprünglich geplant eröffnet wurde. Unter anderem das Wetter, durchaus hefti- gere als normal übliche Regenzeiten, seien für die Verzögerung verantwortlich gewe- sen, fügt sie erklärend hinzu. Dazu kamen Lieferprobleme bei technischen Geräten. So- mit habe sich auch der Testbetrieb verzögert. Der Stolz der AOT Nach einer intensiven Probephase zwischen Februar und September 2016 sowie anfäng- lichen Orientierungsproblemen etlicher Passagiere laufe der Betrieb im neuen Ter- minal inzwischen relativ reibungslos, ver- sichert Gettuphan, und die gesamte Betrei- bergesellschaft, die in Thailands Hauptstadt ansässige Airports of Thailand (AOT), platzt beinahe vor Stolz. Das vierstöckige Abfertigungsgebäude, das sich südlich an das alte Terminal anschließt, ist für rechnerisch fünf Millionen Passa- giere pro Jahr ausgelegt und ausschließlich dem internationalen Verkehr vorbehalten. Auch wenn momentan bereits mehr als 8,1 Millionen Fluggäste aus dem Ausland ein- und ausfliegen und der nächste Engpass vorprogrammiert scheint, dürfen erfahrene Phuket-Reisende zunächst einmal ein völlig neues Aufenthaltserlebnis genießen. Vorbei ist’s mit der Enge im Abflugbereich und an den Gates sowie den ewig langen Schlangen vor der Passkontrolle vor allem dann, wenn gleich mehrere Langstrecken- flugzeuge zur selben Zeit eintreffen. Die Welle verfügt über 34 Schalter für die Pass- kontrolle bei der Aus- und 38 bei der Ein- reise. Dazu kommen 84 Check-in-Schalter, fünf Gepäckrückgabebänder, zum Teil mit Bodyscannern ausgestattete Sicherheits- kontrollstellen und wesentlich großzügiger bemessene Retailflächen. Vier Kontaktga- tes, davon zwei mit doppelten Fluggastbrü- cken ausgestattet, sowie vier Busgates, zwei für ankommende und zwei für abfliegende Passagiere, ergänzen das Leistungsangebot. Selbst an eine luftseitige Außenterrasse wur- de gedacht – die Raucher können aufatmen. Lediglich die letzten Lounges warten noch auf ihre Fertigstellung. Drei sollen in Kürze insgesamt zur Verfügung stehen. Das alte, durchaus verbraucht wirkende Terminal wird derweil bei laufendem Be- trieb modernisiert und für seine künftige Aufgabe hergerichtet. Es wird ausschließlich den momentan extrem stark wachsenden Inlandsverkehr aufnehmen. Ab Dezember dieses Jahres sollen in ihm dann rund 7,5 Millionen Passagiere pro Jahr adäquat ab- gefertigt werden können. Allerdings: Im Bilanzjahr 2016 schlugen am Flughafen Phuket bereits annähernd sieben Millionen Inlandsreisende zu Buche. Masterplan folgt Masterplan Das gesamte Ausbau- und Sanierungspro- gramm hat sich die AOT bislang umgerech- net rund 154 Millionen Euro kosten lassen. Somit steigt die rechnerische Kapazität des Flughafens auf 12,5, „realistisch betrachtet jedoch sicherlich auf 13,5 bis 14 Millionen Fluggäste pro Jahr“, so Gettuphan. Doch auch sie kann die Augen nicht davor ver- schließen, dass der Flugverkehr von und nach Phuket seit Jahren in zweistelligen Ra- ten wächst: 2015 um 13 Prozent und 2016 um 17,5 Prozent. Es ist deshalb nicht vermessen damit zu rechnen, dass am Ende des Jahres 2017 min- destens 17 Millionen Fluggäste am Flugha- fen Phuket abgefertigt werden. Nahtlos an die aktuelle Expansion werde sich deshalb der im Dezember 2016 verabschiedete Mas- terplan 2017-2025 anschließen, dank dem die Kapazität des Airports in zwei Schritten auf zunächst 18 und dann auf 25 Millionen Fluggäste jährlich gesteigert werden soll, be- richtet die Flughafenchefin. Pläne für eine abermalige Erweiterung des Inlandsterminals sowie der vorgelagerten Vorfeldflächen liegen bereits im Schubfach des Schreibtisches. Darüber hinaus stehe bis zum Jahr 2022 der Bau eines Parkplatzes mit 1500 Stellflächen vor dem Inlandsterminal sowie einer schienengebundenen Verbin- dung beider Terminals auf der Agenda. Kos- ten dieses Gesamtpakets: umgerechnet etwa 7,2 Millionen Euro. Zusätzliche 32 Millionen Euro warten da- rauf, um ab 2023 in die Erweiterung des in- ternationalen Terminals um einen Pier mit drei zusätzlichen Fluggastbrücken für Flug- zeuge in der Größenordnung bis zur Code- Airport Porträt Selbst im Inneren des neuen Terminals spielten bei der Gestaltung die Themen Meer und Wellen eine Rolle
  • 32. www.aerointernational.de 5/2017 32 E-Kategorie, den Bau einer zusätzlichen Feuerwehrstation sowie die Realisierung eines zweiten, nördlich der Piste geplan- ten Taxiways gesteckt zu werden. „Dafür müssten wir jedoch erst einmal im Besitz der betreffenden Grundstücke sein“, gesteht die AOT-Beschäftigte ein. Und ob die Ei- gentümer verkaufen werden, sei noch nicht geklärt. Außerdem spiele das Thema Lärm selbst in Thailand inzwischen planungstech- nisch eine Rolle. Sorgenkind: Pistensystem Das aus lediglich der 3000 Meter langen und 45 Meter breiten Start- und Landebahn 09/27 bestehende Pistensystem ist zweifellos ein Sorgenkind des expandierenden Flugha- fens. Momentan wird die Kapazität mit 20 bis 23 Flugbewegungen pro Stunde angege- ben. Denn das Problem ist, dass Flugzeuge mangels eines ausreichend langen Taxiways zuweilen auf der Start- und Landebahn dre- hen müssen. „Es gibt durchaus Tageszeiten, da ist für Phuket kein Slot mehr zu bekommen. Bei- spielsweise am späten Vormittag oder tief in der Nacht“, berichtet die Flughafenchefin. Für den internationalen Verkehr ist der Flughafen rund um die Uhr geöffnet. Insbe- sondere zwischen 22 und zwei Uhr herrscht Hochbetrieb am Airport. Auf dem Vorfeld tummeln sich zu dieser Zeit vor allem Flug- Wie überall in Thailand ist der Anteil der Low-Coster, im Bild Thai Vietjet, auch in Phuket überproportional hoch Das alte, einst einzige Terminal wird derzeit saniert und soll künftig ausschließlich für den Inlandsverkehr genutzt werden www.aerointernational.de 5/2017 32 „Dank unseres neuen Terminals können wir den Fluggästen endlich den Komfort bieten, den sie sich wünschen“ Monrudee Gettuphan General Manager Phuket International Airport
  • 33. www.aerointernational.de 5/2017 33 Interview Jesada Chandrema, Regional Director Europe, Thai Airways international Zufrieden mit dem neuen Terminal AERO: Warum hat sich Thai Airways entschieden, Nonstop-Verbindungen zwischen Deutschland und Phuket aufzunehmen? Jesada Chandrema: Weil wir festgestellt haben, dass sich die Markterfordernisse vor allem aufgrund des Wettbewerbs mit den Nahost- Carriern deutlich geändert haben. Phuket ist eine der beliebtesten Urlaubsdestinati- onen in Südostasien. Um Marktanteile zu halten beziehungsweise zurückzuerobern, mussten wir unser Angebot optimieren. Nonstop-Verbindungen zwischen Deutsch- land und Phuket sind dabei ein wichtiger Punkt. Dreimal pro Woche wird einer der zwei täglichen Frankfurt-Bangkok-Flüge über Phuket geführt. Er stellt also kein zusätz- liches Angebot dar. Doch wie schätzen Sie die Chancen genau dafür künftig ein? Nun, es ist der Plan, nonstop zwischen Frankfurt und Phuket zu pendeln. Mo- mentan testen wir, wie das Angebot im deutschen Markt angenommen wird. Doch schon jetzt lässt sich sagen, dass wir sehr, sehr zufrieden mit der Buchungssituation sind! Etwa 60 Prozent der Gäste steigen in Phuket aus, 40 Prozent in Bangkok. Die Flüge nach Phuket sind jene, auf de- nen die Boeing 777-300ER eingesetzt wird. Wie wettbewerbsfähig ist das Produkt? Es ist absolut mit dem Produkt an Bord unserer A380 vergleichbar. Auch unsere auf Langstrecken zum Einsatz kommenden Triple Seven verfügen über Lie-flat-Sitze in der Business Class. Und: Ab dem 1. Mai werden wir die Boeing 777 auf dieser Route mit unseren neuen, sehr innovativ ausge- statteten A350 ersetzen, worauf wir uns sehr freuen. Wie wichtig war der Ausbau des Flugha- fens Phuket aus Ihrer Sicht? Sehr wichtig. Es war doch aufgrund der hohen Wachstumsraten sehr beengt in der Vergangenheit. Wir sind sehr zufrieden mit dem neuen Terminal. Nur: In den ers- ten Monaten nach der Eröffnung konnten wir unsere eigentlich vorgesehene Lounge noch nicht nutzen, sondern lediglich ein Provisorium, was glücklicherweise sehr bald nicht mehr der Fall sein wird. Thai Airways International plant, ab Mai mit der A350 nonstop zwischen Frankfurt und Phuket zu fliegen Foto: KomoFoto gesellschaften aus China. Kaum ist eine Boe- ing 767 der Hainan Airlines für ihren Flug in Richtung Peking zur Piste gerollt, werden auch schon an einer A321 der Sichuan Air- lines und einer Boeing 737-800 der China Southern die Türen geschlossen, derweil das Boarden einer A320 der Spring Airlines und einer 737-800 der Okay Airways gerade erst beginnt. Auch die Fluggesellschaften aus dem Na- hen Osten – Emirates, Etihad oder Qatar Airways – verbuchen einen signifikanten Marktanteil für sich, berichtet die General Managerin. Doch tatsächlich komme das Gros der Passagiere aus dem Reich der Mit- te. Das einst so starke, zuletzt eher darbende russische Geschäft erlebe derzeit jedoch eine Renaissance. Zusätzlich entdecken mehr und mehr Australier das Ferienparadies für sich. Die Fluggäste aus Europa seien im Airport-Ranking dagegen erst auf Platz fünf gelistet. Im Inlandsgeschäft ist in Bezug auf die Passagierzahl Thai AirAsia die Nummer eins vor Ort, dicht gefolgt von Thai Airways, Bangkok Airways und Nok Airlines. Doch zweifellos die meisten Flugbewegungen ver- buchen vor Ort ganz andere: „Aufgrund un- serer direkten Nähe zum Meer nehmen wir das Thema Vogelschlag natürlich sehr ernst. Doch die vielen Bienen hier sind schon ein außergewöhnliches, wenn auch zugegebe- nermaßen nicht allzu schwerwiegendes Pro- blem. Vielleicht sollten wir überlegen, den produzierten Honig zu gewinnen und zu vermarkten“, schmunzelt Gettuphan. www.aerointernational.de 5/2017 33 Airport Porträt Foto: Dietmar Plath
  • 34. www.aerointernational.de 5/2017 34 Airport News Milliarden US-Dollar soll der neue Satellit kosten, der derzeit am Flughafen Los Angeles ­ gebaut wird. Er ist über einen Tunnel mit dem Tom-Bradley- Terminal verbunden. 1,6 Randnotizen Air France hat ihre neue Lounge im Terminal 2G am Pariser Flughafen Charles de Gaulle eröffnet. Diese ist mit insgesamt 730 Quadrat- metern fünfmal größer als die bisherige. Am Flughafen Budapest startete der Bau des neuen Piers am Terminal 2B. Der Flugsteig wird mit zehn zu- sätzlichen Fluggastbrücken ausgestattet. Die Fertigstel- lung soll im Sommer 2018 erfolgen. Der Flughafen London- City hat mit Sir Terry Morgan (Foto) ei- nen neuen Chairman. Morgan löste den in den Ruhestand gegange- nen Roy Griffins an der Spitze des Gremiums ab. Polen plant offenbar den Bau eines neuen Großflug- hafens zwischen Warschau und Lodz als Ersatz für den nicht weiter ausbaufähi- gen Hauptstadtairport. Der neue Flughafen soll über eine Kapazität von bis zu 50 Millionen Passagieren verfü- gen und in zehn, elf Jahren eröffnet werden. Singapur-Changi wurde Mitte März in Amsterdam zum fünften Mal in Folge mit dem Skytrax-Award als bester Flughafen weltweit ausgezeichnet. Platz zwei belegt Tokio-Haneda und Platz drei Seoul-Incheon. Zuschlag erhalten: Der türkische Flughafenbetrei- ber TAV Airports wird die kommenden 30 Jahre für den saudi-arabischen Flughafen in Yanbu verantwortlich sein. Der Flughafen Zagreb hat Ende März ein neues, 65 000 Quadratmeter großes Terminal in Betrieb genom- men. Insgesamt wurden 300 Millionen Euro investiert. Umsatzabgabe entrichten. Die Flughafen Zürich AG hat darüber hinaus die Konzession für den Ausbau und Betrieb des internationalen Flug- hafens Hercilio Luz in Florianopolis im Süden Brasiliens erhalten. Die Schweizer sind bereits seit vier Jahren zu 25 Prozent am Flughafen von Belo Horizonte beteiligt. Bermuda Kanadier bauen aus Der LF Wade International Airport auf den Bermuda-Inseln wird mit Unterstützung der Ca- nadian Commercial Corporation von der Aecon Group ausgebaut. Der Flughafen, der auf Saint David’s Island, einer Insel 16 Kilometer östlich der Hauptstadt von Bermuda, Hamilton, liegt, erhält ein neues Terminal. Für den Bau werden etwa 274 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt. Die Grundsteinlegung erfolgt noch im April. Die Bauzeit wird mit etwa 40 Monaten angegeben. Aecon wird darüber hinaus 30 Jahre lang für den Betrieb des Abfertigungsgebäudes verantwortlich sein. China 74 neue Airports bis 2020 Im Reich der Mitte sollen nach Wunsch der Civil Aviation Administration of China (CAAC) bis zum Jahr 2020 nicht weniger als 74 zusätz- liche Airports entstehen. Etwa 30 dieser neuen Flughäfen sind bereits in Bau, für die übrigen läuft die Planung. Insgesamt würde China dann rund 260 Airports zählen. Die CAAC wünscht sich ein ausbalanciertes Luftfahrtsystem, also mehr Infrastruktur in der Fläche. Brasilien Zuschläge erteilt Bei der dritten Runde des Flughafen-Privatisie- rungsprogramms der brasilianischen Regierung hat die Fraport AG den Zuschlag für die Flug- häfen Fortaleza und Porto Alegre erhalten. Zu- sätzlich zum Konzessionspreis – umgerechnet rund 447 Millionen Euro für Fortaleza und etwa 113 Millionen Euro für Porto Alegre – müssen die Frankfurter jährlich eine fünfprozentige wachstum auffangen zu können. Allein 60,4 Milliarden US-Dollar werden an den großen Drehkreuzen des Landes benötigt. Von diesem Geld sollten gemäß der Studie fast 60 Prozent allein in Terminalanlagen fließen. Für landsei- tige Ausbauten seien 24 Prozent, für luftseitige Projekte knapp 16 Prozent nötig. Laut einer kürzlich vom nordamerikanischen Airports Council International (ACI) vorgelegten Studie müssen in den kommenden viereinhalb Jahren annähernd 100 Milliarden US-Dollar in den Ausbau und die Modernisierung der US-amerikanischen Flughäfen investiert werden, um das zu erwartende Passagier- und Cargo- USA Milliarden-Dollar-Investitionen nötig Zu jenen US-amerikanischen Flughäfen, an denen der Ausbau bereits läuft, zählt Los Angeles (LAX). Unter anderem erhält das internationale Tom-Bradley-Terminal (Foto) derzeit einen Satelliten. Der Bauauftakt erfolgte Ende Februar mit dem symbolischen Spatenstich. Der knapp 70 000 Quadratmeter große Satellit liegt westlich des Terminals und wird über zwölf Gates verfügen Foto: Dietmar Plath