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alle news aus le bourget
boeing feiert erfolge auf der paris air show
International Das Magazin der
Zivilluftfahrt
Deutschland 2 5,70 Nr. 8 • august 2017
www.aerointernational.de
8
Aero
made in
germany
schwarze kunst Rolls-Royce
baut das Trent XWB
jetzt in Dahlewitz
cfk-produktion bei airbus in stade
top-25-airlines
southwest ist
neue nummer eins
Österreich
6,50
2
•
Schweiz
9,70
sfr
•
Benelux
6,70
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Dänemark
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dkr
Italien
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Frankreich
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Portugal
cont.
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Tschechien
231
kc
Slowakische
Republik
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Spanien
7,40
2
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Slowenien
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2
es macht boom
erfolg für das
überschall-konzept
EUROPAS GRÖSSTE UND UNABHÄNGIGE PILOTEN-MESSE
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16. September 2017
10.00 - 16.00 Uhr
Maritim ProArte Berlin
DER ERSTE
SCHRITT ZU EINER
PROFESSIONELLEN
PILOTEN-KARRIERE
www.aerointernational.de
8/2017 3
Editorial
P
iloten kleiner Flugzeuge kennen das Konzept des Ge-
samtrettungssystems – in der Großluftfahrt dagegen
ist es aus physikalischen Gründen eher unbekannt.
Ein wesentlicher Bestandteil des Systems ist der rote
Griff, der im Foto oben in der Cockpitdecke des ein-
strahligen Geschäftsreiseflugzeugs Cirrus Vision Jet zu sehen ist.
Wird er im Notfall gezogen, schießt eine Rakete einen Fallschirm
aus dem Rumpf, der sich binnen weniger Sekunden voll entfaltet,
sodass das gesamte Flugzeug daran zu Boden sinkt. Verkehrs-
flugzeuge sind zu schwer für so etwas; schon beim Vision Jet ist
der Schirm 560 Quadratmeter groß. Doch bei kleineren Flugzeu-
gen hat sich ein Rettungssystem längst bewährt – ähnlich dem
Schleudersitz in Militärmaschinen. Was ihm beim Flug mit dem
Personal Jet von Cirrus sonst noch auffiel, beschreibt Chefredak-
teur Thomas Borchert auf Seite 58.
Es gibt eine neue Nummer Eins. Wie jedes Jahr veröffentlicht
Aero International im August-Heft die neuen Passagierzahlen
der IATA und die daraus resultierende Rangliste der größten Air-
lines. Auf der gibt es einen neuen Spitzenreiter: 2016 beförderte
Southwest Airlines 152 Millionen Passagiere – mehr als jede an-
dere Fluggesellschaft der Welt. Erstaunlich: Die Low-Cost-Linie
erreichte dies mit einer reinen Boeing-737-Flotte überwiegend
auf US-Inlandsflügen. Auch in der Rubrik „Internationale Flü-
ge“ führt – nicht zum ersten Mal – eine Low-Cost-Carrier: Rya-
nair. Es gibt also keinerlei Grund, auf „Billig-Airlines“ herabzu-
schauen, wie es so oft zu beobachten ist: Sie haben es tatsächlich
geschafft, das Fliegen zu einem guten Stück zu demokratisieren
und „jeden“ in die Luft zu bringen – was die Passagierzahlen ein-
drucksvoll belegen. Alle Details über die Zahlen erklärt Redak-
teurin Astrid Röben auf Seite 16.
Schwarz ist das neue Silber – so würde man wohl in der Mo-
debranche den Trend beschreiben, über den Redakteur Frank
Littek berichtet. Er besuchte das Airbus-Werk in Stade bei Ham-
burg. Dort entstehen (schwarze) Kohlefaser-Flugzeugteile, die
immer öfter überall dort eingesetzt werden, wo früher (silber-
farbenes) Aluminium üblich war. Wie die Flügeloberschale der
A350 entsteht, lesen Sie ab Seite 48.
Kopf an Kopf liegen die Konkurrenten Boeing und Airbus schon
seit Jahren, wenn es um Bestellungen auf der Paris Air Show geht.
Im Juni war es wieder so weit – und diesmal führten seit län-
gerem erstmals wieder die Amerikaner. Das hängt auch mit der
neuen Boeing 737 MAX 10 zusammen, wie Thomas Borchert auf
Seite 44 schreibt. Bereits erkennbar war in Le Bourget: In eini-
gen Jahren werden die zwei Giganten mehr Wettbewerb spüren
– zum Beispiel aus China. Berechtigte Hoffnung gab es auf der
Air Show auch auf die Neuauflage eines Überschall-Passagier-
flugzeugs. Besonders gespannt ist darauf
Ihre Aero-Redaktion
PS: Im Übrigen sind wir der Meinung, dass
die Luftverkehrsabgabe abgeschafft werden sollte.
über den wolken
Als Personal Jet
vermarktet Cirrus den
einstrahligen SF50 Vision
Jet. Chefredakteur und
Pilot Thomas Borchert (l.)
flog die Maschine mit
Product Line Manager
Matt Bergwall in den USA
august 2017
Foto:
ed
hicks
www.aerointernational.de 8/2017
4
62 48
44
Embraer zeigte seine E195-E2 in
prächtiger Federkleid-Lackierung
auf der Paris Air Show. Boeing
präsentierte 787-10 und 737 MAX 9
Air Seychelles fliegt die
Grasbahn von Bird Island
mit einer Twin Otter an
Das Seitenleitwerk des
Airbus A350 XWB ist aus
Carbonfaser-Verbund-
werkstoffen gefertigt
www.aerointernational.de
8/2017 5
Airline
Ranking: die Top-25 der Fluggesellschaften.... 18
Myanmar – Aufbruch im Land der Pagoden..... 24
Sicherheits-Ranking.......................................... 26
News ................................................................. 28
Airport
Porträt: Rio de Janeiro/Galeão .
........................ 34
News ................................................................. 42
Industrie&Technik
Paris Air Show 2017........................................... 44
CFK: Schwarze Kunst an der Elbe.................... 48
Großtriebwerke aus Dahlewitz.......................... 52
News ................................................................. 56
Business Aviation
Cirrus SF50 Vision Jet: Klein, aber fein.
............ 58
News.................................................................. 60
Galerie
Mit Air Seychelles nach Bird Island.................. 62
Historie
Flammendes Inferno am Landemast ................76
Rubriken
Editorial ............................................................... 3
Bild des Monats .................................................. 6
Deutschland-News ............................................. 8
Österreich-News ...............................................12
Schweiz-News .
.................................................. 14
Cargo-News ...................................................... 34
Ausbildung .........................................................61
Service/Termine/Impressum ........................... 70
Aero-Markt ....................................................... 72
Rückspiegel .
...................................................... 80
Window Seat...................................................... 81
Vorschau............................................................ 82
Nr. 8 · AUGUST 2017
Inhalt
Fotos:
Dietmar
plath,
Lindner/Airbus,
Eric
Piermont/getty
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Vyacheslav
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Images
;
Titelfotos:
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Jack/Air
Team
Images,
Boom
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aerointernational.de
Der Absturz eines Boeing-
747-Frachters in Kirgisistan ist
einer der wenigen Luftfahrt-
unfälle im ersten Halbjahr 2017
26
Bild des monats
FOTO:
Charin
de
Silva
www.aerointernational.de 8/2017
6
Ein ganz besonderer Jäger
Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer macht derzeit mit einer
Kampagne der besonderen Art auf seine E2-Familie aufmerksam:
Unter anderem auf der Paris Air Show im Juni wurde ein Embraer-195-E2-
Testflugzeug in der sogenannten „Profit Hunter“-Bemalung präsentiert,
um auf die besondere Leistungsfähigkeit und die hohe Wirtschaftlichkeit
der Flugzeuge hinzuweisen. Der goldene Adler wurde übrigens von einem
Mitarbeiter des Unternehmens entworfen und über Wochen hinweg in
etlichen Nachtschichten eigenhändig auf Nase und Bug aufgetragen.
www.aerointernational.de
8/2017 7
www.aerointernational.de 8/2017
8
Deutschland
News
500
zusätzliche Arbeitsplätze
werden mit der Stationierung
von fünf A380 in München
geschaffen
Lufthansa
Fünf A380 für München
Ab dem kommenden Sommerflugplan sollen A380 der Lufthansa am Flughafen München zum gewohnten Bild werden
Lufthansa setze damit ein
klares Zeichen für weiteres
Wachstum in Bayern, heißt es
seitens des Unternehmens.
Die Flaggschiffe werden
vom 25. März an ab der Isar
Kurs auf die Ziele Los Angeles,
Hongkong und Peking nehmen.
Allerdings: Die Wartung erfolgt
vorerst in Frankfurt, aufgrund
V
on einem direkten Zusam-
menhang mit den Unstim-
migkeiten mit der Fraport
im Zuge der Ryanair-Ansied-
lung und des Gebührenstreits
war offiziell natürlich nicht
die Rede. Doch grundlos wird
die Lufthansa im kommenden
Sommer nicht fünf ihrer 14
A380 aus Frankfurt abziehen
und in München stationieren,
da ist sich die Branche sicher
– auch wenn in Sachen Gebüh-
ren Medienberichten zufolge
die Wogen inzwischen wieder
etwas geglättet zu sein scheinen.
Gebetsmühlenartig hatte der
Konzern bislang immer wieder
betont, dass die A380 mit ihren
rund 500 Sitzen für einen wirt-
schaftlichen Einsatz ab Mün-
chen eigentlich zu groß sei und
stattdessen die bis dato zum
Einsatz kommenden 300-Sitzer,
A340 beziehungsweise A350,
aufgrund ihrer Kapazitäten die
hervorragend für den Markt
geeigneten Fluggeräte seien.
Nun heißt es: „Mit der A380
bieten wir unseren Kunden
in München ein Premium-
Flugzeug an einem Fünf‑Sterne-
Hub,“ so Harry Hohmeister,
Mitglied des Vorstands der
Deutschen Lufthansa AG und
verantwortlich für das Ressort
Hub Management.
Und: „In den vergangenen
Jahren haben wir große Fort-
schritte in der Steuerung unse-
rer Drehkreuze gemacht. Wir
haben Prozesse harmonisiert
und integriert. Das bedeutet,
dass wir jetzt auch unsere Flug-
zeuge viel flexibler an unseren
Standorten einsetzen können.“
fehlender Möglichkeiten im
Erdinger Moos.
Der Flughafen Frankfurt hält
die Entscheidung für falsch,
Münchens Flughafenchef Dr.
Michael Kerkloh hingegen be-
grüßt den Schritt der Lufthansa
als „zukunftsweisende Wei-
chenstellung“. Kerkloh weiter:
„Das ist ein großer Tag für den
Luftverkehrsstandort München.
Unser Flughafen ist damit
endgültig und dauerhaft im
Kreis der großen europäischen
Drehkreuze angekommen.“
München ernte jetzt die Früchte
einer überaus erfolgreichen
Systempartnerschaft mit der
Lufthansa, die sich tagtäglich
im gemeinsamen Betrieb des
Terminals 2 und des neuen
Satellitengebäudes bewähre.
Astrid Röben
Foto:
Munich
Airport
www.aerointernational.de
8/2017 9
Air Berlin hat im Februar die Zahl
der Passagiere um 1,0 Prozent auf
2132057 steigern können. Ein bes-
seStreichungen von Ägypten- und
Tunesienflügen zum Opfer. It lam inim
zzrit velis ea alit, sit
Ralf Schmid (Foto) wird auch
in den nächsten Jahren die
Geschicke
des Allgäu
Airports
leiten. Der
Aufsichtsrat
der Flugha-
fen Memmin-
gen GmbH verlängerte jetzt
den Vertrag des langjäh-
rigen Geschäftsführers
vorzeitig um weitere drei
Jahre.
Auch der Aufsichtsrat der
Betreibergesellschaft des
Hamburger Flughafens
hat den Vertrag mit seinem
Vorsitzenden der Geschäft-
führung
Michael Eg-
genschwiler
(Foto) um
fünf Jahre
verlängert.
Der Schwei-
zer ist seit
2005 Flughafenchef in der
Hansestadt.
Die Wissenschaftsmana-
gerin Dr. Iris Klaßen (Foto)
unterstützt jetzt am Flugha-
fen Lübeck das Team von
Geschäftsfüh-
rer Prof. Dr.-
Ing. Jürgen
Friedel. Als
Innovations-
managerin
soll sie dort
neue Projekte und inno-
vative Geschäftsfelder mit
Wirtschaft und Wissenschaft
entwickeln.
Dr. Michael Kerkloh wur-
de vom Aufsichtsrat der
Flughafen München
GmbH (FMG) vorzeitig für ein
weiteres Jahr zum Vorsitzen-
den der Geschäftsführung
berufen. Damit bleibt der
63-Jährige bis Ende 2019 an
der Spitze der Flughafenge-
sellschaft. Neben Kerkloh
führen weiterhin Thomas
Weyer und Andrea Gebbeken
als Geschäftsführer die Flug-
hafengesellschaft.
Frankfurt
Neue Sky-Line-Station
Das Frankfurter Passagier-Transport-System
„Sky Line“ hat im Ostteil des Terminals 1 jetzt
die neue Station C erhalten. Die Zeitersparnis
liegt beispielsweise für einen Transitreisenden
vom Bereich C zu einem Anschlussflug im
Flugsteig A bei etwa 15 Minuten. Passkontrollen
entfallen für die Nutzer der neuen Station, da
sie während des gesamten Transitvorgangs im
Non-Schengen-Bereich bleiben.
Düsseldorf
In den Top 20 gelandet
Erstmals in seiner Geschichte gehört der
Flughafen Düsseldorf zu den 20 europäischen
Flughäfen mit der besten Konnektivität im welt-
weiten Luftverkehrsnetz. Zu diesem Ergebnis
kommt eine Studie des Airport Council Interna-
tional (ACI), dem internationalen Dachverband
der Flughafenbetreiber; Mitte Juni wurde sie
in Paris vorgestellt. Konkret belegt der größte
Flughafen Nordrhein-Westfalens unter den am
stärksten vernetzten europäischen Airports den
16. Platz. Lediglich die Flughäfen Frankfurt
und München verfügen in Deutschland über
eine höhere Konnektivität. Die Studie wertete
für alle Flughäfen die Anzahl der angeflogenen
Ziele sowie die Häufigkeit und die Qualität der
Verbindungen aus.
Hamburg
EasyJet gibt Basis auf
EasyJet wird ihre erst 2014 eröffnete Basis auf
dem Hamburger Flughafen im kommenden
Jahr aufgeben. Der britische Low-Cost-Carrier
reduziert die Kapazitäten an der Elbe um 70
Prozent. Welche Strecken von diesem Schritt
betroffen sind, steht noch nicht fest. Aktuell
bietet die Airline bis zu 120 Flüge pro Woche
zu 30 Zielen ab der Elbe an. EasyJet versichert,
im kommenden Jahr etwa sieben Millionen
Passagiere von und nach Deutschland zu
befördern. Mehr als eine halbe Million davon
dürften von und nach Hamburg fliegen.
Bremen
Lounge eröffnet
Ende Mai wurde am Flughafen Bremen die
neue Lounge, ein Teilprojekt des Umbaus im
Gatebereich des Terminal 3, eröffnet. Und das
Beste: Jeder Fluggast hat Zugang zur Lounge.
Ein Zugangsticket kann für 23,50 Euro pro
Person über FLIO, der neuen Bremen Airport
App, am Info-Counter im Terminal oder direkt
in der Lounge erworben werden. Freien Zutritt
haben sowohl La-Prémiere- und Elite-Plus-
Mitglieder (plus einem Gast) als auch Business-
Class-Fluggäste von Air France/KLM. Die
Bremen Airport Lounge ist, je nach Flugplan,
von 5 Uhr bis 22 Uhr geöffnet.
gesehen Im Auftrag der Air Berlin unterwegs
Düsseldorf Im Rahmen der Übernahme von Air-Berlin-Flügen durch Niki gibt es zurzeit eine ganze Reihe
von Subcharterflügen, die von diversen Gesellschaften durchgeführt werden. Zu Letzteren zählt auch die
britische Titan Airways, deren Boeing 757-200, G-POWH, für Air Berlin am 21. Mai den Zürich-Kurs von
Düsseldorf aus flog. Foto: Rainer Spoddig
Foto:
Archiv
Euro pro Landung zahlen Betreiber beson-
ders lauter Flugzeuge ab 14 Tonnen Gewicht
seit 1. Juli am Bodensee-Airport Friedrichs-
hafen. Das lärmabhängige Landeentgelt wird
dort in acht Kategorien erhoben und beträgt
im besten Fall einen Euro.
520
Personalien
www.aerointernational.de 8/2017
10
Deutschland
News
Euro für die Berliner Tafel kamen
in den beiden ersten Wochen bei
der Aktion „Spende dein Pfand“ am
Flughafen Tegel zusammen: Dort
können Passagiere jetzt ihre Pfand-
flaschen spenden.
3200
Randnotizen
Von Januar bis Mai flogen
13116043 Passagiere ab
den Berliner Flughäfen
Schönefeld und Tegel. Das
ist ein Plus von 6,7 Prozent
im Vergleich zum Vorjah-
reszeitraum. In Schönefeld
starteten und landeten
5032369 Passagiere (+16,8
Prozent). Ab Tegel flogen
8083467 Fluggäste, 1,3 Pro-
zent mehr als im Vorjahres-
zeitraum.
Eurowings und Singapore
Airlines haben ein Code-
share-Abkommen für ins-
gesamt 15 Europa-Strecken
der Eurowings ab und nach
Düsseldorf, München, Zürich
sowie Manchester geschlos-
sen.
Eurowings verbindet
seit Mitte Juni München
und Weeze. Bis zu elf Mal
wöchentlich wird die Strecke
in diesem Sommer mit A320
geflogen. Am niederrheini-
schen Airport wurde am 14.
Juni die Ankunft des ersten
Linienfluges und damit die
Anbindung an die Bayern-
Metropole gefeiert.
Zum Sommer 2018 wird die
Germania ein drittes Flug-
zeug am Flughafen Dresden
fest stationieren. Mit einer
zusätzlichen Boeing 737-700
soll die Zahl der bisher
33 wöchentlichen Abflüge
um 14 erhöht werden.
Lufthansa ist von Skytrax
als „Best Airline in Europe“
ausgezeichnet worden. Das
auf Luftfahrt spezialisierte
Marktforschungsinstitut
hatte zuvor weltweit rund
18 Millionen Passagiere
aus mehr als 160 Ländern
befragt.
Lufthansa nimmt am
27. März 2018 die Strecke
München – Singapur wieder
auf. Geflogen wird mit einer
A350 fünfmal die Woche.
Darüber hinaus stockt der
Kranich ab München seine
Frequenzen nach Chicago,
USA, von bisher sieben auf
zehn Flüge auf.
dere Fluggesellschaften zum Einsatz kommen.
Das Flugzeug, das die grün-weißen Farben der
Germania trägt, verfügt über 150 Sitzplätze.
Lufthansa
Tablets für Flugbegleiter
Anfang Juni hat Lufthansa begonnen, rund
20000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter mit
Tablets auszustatten. Im Cockpit gibt es bereits
seit Anfang 2015 das sogenannte Electronic
Flight Bag, das 4300 Piloten zur Flugvorberei-
tung und -durchführung nutzen. Gleichzeitig
erhielten die Kabinenchefs ein Tablet, das nun
aufgrund der guten Erfahrung als CMD für alle
Kabinenmitarbeiter weiterentwickelt wurde. Mit
den neuen Geräten können sie anhand verschie-
dener Apps auf sämtliche Informationen für
ihre Arbeit an Bord zugreifen, in Handbüchern
nachschlagen sowie ihre Dienstpläne abrufen
und etwaige Planänderungen einsehen.
Ryanair
Kapazitätsaufstockung
Ryanair wird an den Basen in Bremen und
Weeze im Zeitraum von Oktober bis November
jeweils ein zusätzliches Flugzeug stationieren,
um der Rekordnachfrage für Wintersonnenflüge
(insbesondere während der Schulherbstferien)
nachzukommen.
Germania
Eine zusätzliche A319
Um die gestiegene Nachfrage im Bereich
Flugzeug-Leasing besser zu bedienen, stellt die
Germania-Gruppe das Geschäftsfeld Wetlease
(ACMI) auf neue Beine: In diesem Sommer
offeriert das Unternehmen zusätzlich eine A319
mit bulgarischer Registrierung. Der Airbus
kann bei kurzfristigen Geschäftsopportunitäten
sowohl in der Germania-Flotte als auch für an-
Holding NW International BV mit Sitz in Ams-
terdam. Der Hauptsitz der deutschen Tochter
befindet sich in Düsseldorf-Rath, in unmittelba-
rer Nähe zum Flughafen. Das zweite Flugzeug
soll noch in diesem Sommer in Berlin-Schönefeld
(SXF) stationiert werden. Die Instandhaltung der
Flugzeuge wird durch eigene Wartungsstationen
an den Flughäfen Düsseldorf und Berlin-Schöne-
feld gewährleistet.
Am 1. Juni landete das erste Flugzeug des deut-
schen Newcomers Azur Air auf dem Flughafen
Düsseldorf (DUS). Die Boeing 767-300ER mit
der Registrierung D-AZUB ist das erste von zwei
Flugzeugen der neuen Charterairline und in
Düsseldorf stationiert. Erste Ziele ab Deutschland
sind Mallorca, Rhodos, Ägypten und die Türkei
sowie ab Juli auch die Dominikanische Republik.
Azur Air Germany ist Teil der Niederländischen
Azur Air
Erste 767 der Azur Air in DUS gelandet
Die erste von zunächst einmal zwei Boeing 767-300ER der neuen deutschen Charterairline Azur Air. Das
Flugzeug wurde in Düsseldorf stationiert. Dort ist auch der Sitz des Unternehmens
Foto:
Azur
Air
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8/2017 11
Air Berlin hat im Februar die Zahl
der Passagiere um 1,0 Prozent auf
2132057 steigern können. Ein bes-
seStreichungen von Ägypten- und
Tunesienflügen zum Opfer. It lam inim
zzrit velis ea alit, sit
Randnotizen
Air Astana fliegt seit dem
14. Juni einmal pro Woche mit
A320 nonstop von Frankfurt
nach Uralsk in Kasachstan.
Air Malta hat AVIAREPS zur
Verkaufsrepräsentanz für
Deutschland ernannt.
Die Air-France-Tochter Hop
verbindet ab dem 4. Sep-
tember sechsmal pro Woche
Nürnberg mit Lyon. Zum
Einsatz kommt eine ERJ 145.
Ab dem 29. Oktober stehen
darüber hinaus drei wöchent-
liche Verbindungen zwischen
Düsseldorf und Bordeaux (mit
Embraer 170 und A320)sowie
zwischen Hamburg und Nan-
tes (mit CRJ700 und CRJ1000)
im Flugplan.
Die neu gegründete, auf den
Skitourismus spezialisierte
Fluggesellschaft PowdAir
wird ab dem 18. Dezember
Sion im französischsprachi-
gen Schweizer Kanton Wallis
montags und freitags mit
Hamburg verbinden. Die Flü-
ge stehen saisonal bis April
2018 im Flugplan.
Der Ferienflieger Condor
hat angekündigt, im Sommer
2018 keine Langstreckenflüge
ab München mehr anzubieten.
Im darauffolgenden Winter-
flugplan seien aber wieder
Fernziele geplant, hieß es. Im
kommenden Winter hat Con-
dor noch 13 Fernstreckenziele
ab München im Programm.
Eurowings führt zum 29.
Oktober eine direkte Verbin-
dung zwischen Dortmund und
Wien ein. Täglich außer sams-
tags soll die Strecke mit A320
bedient werden. Am 3. De-
zember nimmt die Low-Cost-
Airline außerdem eine neue
Verbindung von Düsseldorf
nach Innsbruck auf. Geflogen
wird jeweils donnerstags und
sonntags. Skier und Skiaus-
rüstung bis zu einem Gewicht
von 30 Kilogramm sollen
übrigens kostenfrei transpor-
tiert werden.
Eurowings bedient die neue
Strecke nach Innsbruck erst-
mals am 3. Dezember 2017.
Hannover
Mekka der Branche
Der Flughafen Hannover wird in zwei
Jahren Gastgeber der „Routes Europe 2019“
sein. Damit haben die Norddeutschen
das größte europäische Netzwerktreffen
der Luftverkehrsbranche erstmals nach
Deutschland geholt. Hannover wird somit
zum Treffpunkt für mehr als 1000 Ent-
scheider der Branche – von Fluggesell-
schaften, Flughafenbetreibern und Touris-
musunternehmen.
Lufthansa Innovation Hub
Jetzt wird eingecheckt
„AirlineCheckins.com“, ein Produkt des
Lufthansa Innovation Hub, nimmt Reisenden
weltweit automatisch das Einchecken bei mehr
als 100 Airlines, die einen Online-Check-in
anbieten, ab. Interessierte können sich dort
registrieren und im Kundenprofil ihre Sitz-
platzpräferenzen hinterlegen. Für alle Flüge,
die mit der persönlichen E-Mail-Adresse von
Airlinecheckins.com gebucht werden, wird
der Fluggast automatisch eingecheckt. Der
Check-in erfolgt in den ersten Minuten, nach-
dem der Online-Check-in der jeweiligen Airline
startet. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit,
dass Reisende ihren gewünschten Sitzplatz
erhalten. Die Bordkarte erhält der Reisende
automatisch per E-Mail oder SMS.
Leipzig/Halle
60000 Gäste zum
90. Geburtstag
Mehr als 60000 Besucher lockte der Flughafen
Leipzig/Halle Mitte Juni anlässlich seines Fests
zum 90. Geburtstag an. Restlos ausgebucht
waren die sogenannten „Airlebnis-Touren“, in
deren Rahmen die Möglichkeit bestand, eine
Antonow AN-124 sowie eine A300 zu besich-
tigen. Großen Zuspruch fanden auch die rund
150 Rundflüge, die mit der Antonow AN-2,
Hubschraubern und Cessnas angeboten wur-
den, sowie die umfassende Flugzeugschau. Zu
sehen waren rund 30 unterschiedliche Typen,
unter anderem eine Antonow AN-22, das größte
Propellerflugzeug der Welt.
gesehen Mit 747 zum Kanzlerin-Besuch
Flugzeugschau auf Leipzig/Halle
Berlin-Tegel Zu einem Arbeitstreffen mit Bundekanzlerin Angela Merkel wurde der Ministerpräsident der
Volksrepublik China Li Keqiang am 31. Mai mit der Boeing 747-400, B-2447, der Air China in die Bundes-
hauptstadt geflogen. Foto: Sascha Kretschmer
Foto:
Uwe
Schossig,
Leipzig/Halle
Airport
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12
Österreich
News
Landeshauptmann-Stellvertreter und Flughafen-Aufsichtsrat Christian Stöckl mit Flughafen-Geschäfts-
führer Roland Hermann (rechts) nach dessen jüngster Bilanz-Pressekonferenz
Flughafen Salzburg
HerausforderndesUmfeld
triebe. Für die Zukunft stelle ich
den Regionalflughäfen dennoch
eine gute Prognose aus, denn
auch die kleineren Regio-
nen haben viel Industrie und
N
ach 30 Jahren Tätigkeit
am Flughafen Salzburg,
davon zehn Jahre als
Direktor des größten Bundes-
länder-Flughafens Österreichs,
wird Roland Hermann am 16.
Oktober das Zepter an Betti-
na Ganghofer übergeben. Die
53-Jährige war bisher bei der
Mitteldeutschen Flughafen
AG beschäftigt. Sie folgt nun
Hermann, der Ende des Jahres
in Pension geht. Der Job als
Flughafendirektor von Salzburg
dürfte interessant sein. Insge-
samt waren 121 Bewerbungen
aus dem In- und Ausland
eingegangen.
Unter Hermann konnte der
Flughafen im vergangenen Jahr-
zehnt eine durchaus positive
Entwicklung erfahren. Sei es
in jüngster Vergangenheit mit
der Stationierung von Euro-
wings oder der Etablierung von
Turkish-Airlines-Linienflügen.
„Österreichs Regional-Flughä-
fen mussten in den letzten Jah-
ren zahlreiche unterschiedliche
Krisen meistern, die speziell im
ausgehenden Urlauberverkehr
Spuren hinterlassen haben“,
erläutert Herman im Gespräch
mit Aero International. Etwa
die strategische Neuausrich-
tung von Niki und Air Berlin,
welche nicht nur die Airports
unter Druck bringe, sondern
auch Veranstalter, Reisebüros
und vor allem die Urlauber vor
neue Herausforderungen stelle.
„Regionalflughäfen müssen, im
Gegensatz zu den großen inter-
nationalen Drehscheiben, im-
mer um die Existenz kämpfen,
um neue Partner werben und
aktiv am Markt akquirieren.
Das Geschäft ist hart und nur
wer hier am Puls der Zeit bleibt,
kann auch wirtschaftlich ohne
Zuschüsse überleben“, meint
Hermann.
Österreich sei da nicht
so schlecht aufgestellt. Die
Regionalflughäfen würden ihr
Geschäft machen und auch
Gewinne für ihre Eigentümer
einfahren. „Blicken wir über die
Grenze zu unserem Nachbarn
Deutschland, sieht die Sache
schon ganz anders aus. Dort
sind mehr als zwei Drittel aller
Flughäfen Bezuschussungsbe-
Wirtschaft zu bieten. Und diese
muss international mit der Welt
verbunden werden“, so Her-
mann zusammenfassend.
 Kurt Hofmann
Fotos:
Salzburg
Airport
/
Land
Salzburg
/
Archiv
Bettina Ganghofer ist
Nachfolgerin Hermanns Der Salzburger Flughafen
www.aerointernational.de
8/2017 13
Ab Salzburg gibt es neu im Winterprogramm
Flüge nach Bremen, Manchester, Birmingham
und London-Heathrow, insgesamt 33 Frequen-
zen pro Woche. Zweimal wöchentlich wird ab 3.
Dezember Innsbruck – Düsseldorf geflogen.
Ob Eurowings noch mehr Strecken von
Austrian Airlines ab Wien übernimmt, will
Eurowings-CCO Oliver Wagner nicht näher
erläutern. „Wir dürfen viele Entscheidungen sel-
ber treffen. Dass man sich in Wien mit Austrian
Airlines abstimmt, damit man sich nicht selber
Konkurrenz macht, ist logisch.“ Seit dem Start
der Eurowings in Wien, so Wagner nicht ohne
Stolz, liefere dieser Stützpunkt die besten Kun-
denbewertungen aller Eurowings-Stationen.
Niki
Fusion gescheitert
Das Drama um die österreichische Fluglinie
Niki nimmt kein Ende. Nachdem eine Koope-
ration mit der Deutschen TUIfly wieder vom
Tisch ist, stellt sich die Frage nach dem künf-
tigen Geschäftsmodell neu. Vorerst wird Niki
im Bund mit Air Berlin als eine eigene Division
weiteroperieren. Air-Berlin-Eigentümer Etihad
bestätigte, am Verkauf von Niki festzuhalten.
Dass der Niki-Winterflugplan bereits freige-
schaltet ist, ist ein schwacher Trost zur Vertrau-
ensgewinnung für all jene Passagiere, die unter
operationellen Verspätungen leiden mussten.
S7 Airlines
Salzburg ganzjährig
S7 Airlines, zweitgrößte Fluglinie Russlands und
Mitglied der Oneworld-Allianz, plant, Salzburg
künftig ganzjährig als Linienverbindung zu
betreiben. „Meine Leute arbeiten gegenwärtig
an der Evaluierung Salzburgs, weil wir den
Bedarf dafür sehen. Also nicht nur als Winter-
Charter-Destination für russische Urlauber“, so
S7-CEO Anton Eremin im Gespräch mit Aero
International. Mit der neuen S7-Verbindung
Moskau-Domodedovo – Wien zeigt sich Eremin
zufrieden, wenn auch die Konkurrenz stark ist.
Allein Aeroflot fliegt viermal täglich zwischen
beiden Städten. Neben Austrian Airlines bedient
zudem auch Utair die Moskau-Route.
Eurowings
Österreich-Expansion
Eurowings befördert bis zu zwei Millionen
Passagiere pro Jahr ab Österreich. Nicht aus-
geschlossen ist, dass 2018 noch zwei weitere
Flugzeuge in Wien stationiert werden. Im
Sommerflugplan 2017 gibt es 203 wöchentli-
che Verbindungen zu 35 Destinationen, sechs
Airbus A320 sind ab Wien im Einsatz. Ab 29.
Oktober kommt Wien – Dortmund (sechsmal
wöchentlich) und ab 4. November eine wöchent-
liche Frequenz nach Agadir, Marokko, hinzu.
Rückgang bei der Fracht musste der
Flughafen Graz 2014 nach der positiven
Entwicklung 2013 hinnehmen. Zurückge-
führt wird das auf ausgebliebene Sonder-
sendungen sowie auf einen im Export und
damit auf die Wirtschaftslage.
14,4%
Randnotizen
Austrian Airlines ist zum
vierten Mal in Folge Euro-
pameister im Service. Das
Austrian-Team holte den Ti-
tel „Best Airline Staff Service
in Europe“ der renommierten
Skytrax World Airline Awards
2017. Der Titel gilt sowohl für
das Bord- als auch für das
Stationspersonal.
Austrian Airlines plant
ein Comeback in Tokyo, wie
ANA-President und -CEO
Yuji Hirako am Rande der
diesjährigen IATA-Konferenz
in Cancun bekanntgab.
Austrian hatte die Route aus
wirtschaftlichen Gründen
im September 2016 einge-
stellt. ANA selbst plant keine
Aufnahme einer Wien-Tokio-
Verbindung.
Im Geschäftsjahr 2016/17
erzielte der Flugzeug-Zu-
lieferer FACC einen Umsatz
in Höhe von 705,7 Millionen
Euro. Der Umsatz stieg im
Vergleich zum Vorjahr um
21,6 Prozent oder 125,5 Mil-
lionen Euro. Die Umsatzer-
löse aus Produktlieferungen
konnten um 24,6 Prozent auf
646,1 Millionen Euro erhöht
werden.
innsbruck hat für die
Sommersaison zwei weitere
Incoming-Charterketten: Seit
8. Juli fliegen abwechselnd
die beiden Fokker-100-Ope-
ratoren Carpatair und
Tradeair jeweils samstags
Rotationen aus Edinburgh
und Leeds-Bradford.
Corendon Airlines Europe
fliegt jeden Samstag von Linz
nach Heraklion.
Niki-CCO Julio Rodriguez hat
das Unternehmen verlassen,
seinen Job übernahm nun
Armin Bovensiepen.
Der Verfassungsgerichtshof
(VfGH) Österreich hat das
Urteil des Bundesverwal-
tungsgerichts (BVwG) gegen
den Bau der am Flughafen
Wien geplanten dritten Piste
als verfassungswidrig aufge-
hoben. Damit muss das BVwG
nochmals entscheiden.
Reisende mehr, damit konnte Eurowings
2016 ihre Passagierzahl am Flughafen
Wien auf rund 1,3 Millionen steigern.
Dafür gab es vom Airport-Management
die Auszeichnung „Best Performing
Airline“.
400000
Wien Die staatliche Airline Biman Bangladesh aus Dhaka landete Anfang Juni mit dieser Boeing 777-300ER
in Wien. Sheikh Hasina, Ministerpräsidentin von Bangladesch, stattete der österreichischen Bundesregie-
rung einen Besuch ab. Foto: Max Hrusa
gesehen Staatsbesuch mit Triple Seven
www.aerointernational.de 8/2017
14
Schweiz
News
Bald dürften am Flughafen Sion deutlich mehr zivile als militärische Flugzeuge zu sehen sein Foto: Thomas Strässle
Flughafen Sion
ZivileZukunfthatbegonnen
London zahlreich vorhandenen,
kaufkräftigen Skitouristen. 13
Prozent aller Hotelübernach-
tungen im Wallis werden von
Briten gebucht. Seit April und
noch bis 15. Oktober gibt es
außerdem einen sonntäglichen
Linienflug von Sion nach Palma
de Mallorca.
Auftraggeber ist das lokale
Reisebüro Buchard Voyages.
Dessen Finanzchef, Nicolas
Emery, deutet eine mögliche
Ausweitung des Programms an:
„Die Mallorca-Flüge ab Sion
finden im Winter nicht statt,
aber es gibt andere Destinati-
A
m Flughafen in den
Walliser Alpen dürften in
den kommenden Jahren
deutlich mehr zivile Airliner
zu sehen sein als Kampfjets der
Schweizer Armee. Bereits im
Dezember vergangenen Jahres
haben das Eidgenössische
Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport
(VBS) einerseits und die Stadt
Sion sowie der Kanton Wallis
andererseits eine Grundsatz-
vereinbarung unterzeichnet,
wonach der Walliser Militär-
flugplatz nach 2021 vollständig
in die zivile Verantwortung
übergehen soll.
Das VBS hatte die Schließung
der Luftwaffenbasis in Sion im
Rahmen des neuen Stationie-
rungskonzepts der Schweizer
Armee schon Ende November
2013 angekündigt. Gemäß der
Vereinbarung zwischen den
Vertragspartnern wird dort ab
1. Januar 2018 kein regelmäßi-
ger militärischer Flugbetrieb
mehr stattfinden. Sion bleibt
aber Ausweichflugplatz der
Luftwaffe für Notfälle und zeit-
lich beschränkte Operationen,
etwa während des jährlichen
Weltwirtschaftsforums (WEF)
in Davos. Zudem wird das VBS
die Flugplatzinfrastrukturen,
etwa den Tower und die 2000
Meter lange Hauptpiste, bis
2021 weiter unterhalten.
Schon jetzt haben die zivilen
Aktivitäten zugenommen. So
wird Swiss den schon dieses
Jahr an allen Samstagen im Fe-
bruar mit einer Embraer 190
von Helvetic Airways durchge-
führten Flug nach London-
Heathrow im Februar 2018 wie-
deraufnehmen. „Wir waren die-
ses Jahr sehr zufrieden mit der
Auslastung“, sagt Swiss-Spre-
cherin Karin Müller. Ein Vorteil
dabei sei, dass die Embraer – im
Gegensatz etwa zu einer Boeing
737 – voll beladen ab Sion
operieren kann. Zielpublikum
sind die im Einzugsgebiet von
onen, die wir uns anschauen.“
Eingesetzt wird auch hier eine
Embraer 190 von Helvetic,
nachdem in den vergangenen
Jahren mit einer Saab 2000 von
Etihad Regional und ATR 72-
600 von der damaligen Intersky
geflogen worden war.
So richtig Bewegung ins zivile
Geschäft könnte aber ab Mitte
Dezember kommen, wenn die
britische Neugründung Powd­
air Direktflüge von diversen
europäischen Städten ins Wallis
plant – und dies bis zum 16.
April. Dazu zählen London-
Luton (fünfmal pro Woche),
Antwerpen, Southampton (je
viermal), Bristol (dreimal) sowie
Edinburgh, Hamburg, London-
Southend und Manchester
(je zweimal). Laut Powdair-
Mediensprecher Rob Stewart
wird man Embraer 170 oder 190
einsetzen, je nach Aufkommen.
Zwei Flugzeuge sollen fest in
Sion stationiert werden.
 Thomas Strässle
2021
soll der ehemalige Walliser
Militärflugplatz vollständig
in die zivile Verantwortung
übergehen
www.aerointernational.de
8/2017 15
Rückgang bei der Fracht musste der
Flughafen Graz 2014 nach der positiven
Entwicklung 2013 hinnehmen. Zurückge-
führt wird das auf ausgebliebene Sonder-
sendungen sowie auf einen im Export und
damit auf die Wirtschaftslage.
14,4%
Randnotizen
Etihad Regional hat ihre
zweimal täglich durchgeführ-
ten Flüge zwischen Zürich
und Genf Ende Mai einge-
stellt.
Möglicherweise will Sky-
work Airlines ihre
Flotte durch Flugzeuge der
E-Jet-Familie von Embraer
erneuern. In einem ent-
sprechenden Stelleninserat
der Airline werden nämlich
Kapitäne, First Officer und
Besatzungsmitglieder für die
Kabine der Embraer 170 bis
195 gesucht. SkyWork hat
vor kurzem den russischen
Superjet 100 evaluiert.
Zum 1. Juni hat Sr Technics
Jean-Marc Lenz zum neuen
Chief Operating Officer und
Michael Sattler zum neuen
Chief Commercial Officer
ernannt. Außerdem erhielt
Sven Graber den Posten des
Personalchefs.
Zum Winterflugplan 2017/18
wird Swiss dreimal pro Wo-
che von Zürich ins polnische
Breslau (Wroclaw) fliegen.
Die Flughafen Zürich AG
hat über ihre Tochtergesell-
schaft A-port Chile S.A. die
Konzession für den Ausbau
und Betrieb des internationa-
len Flughafens im chileni-
schen Iquique gewonnen. Der
im Norden des Landes gele-
gene Airport ist mit jährlich
1,2 Millionen Passagieren der
fünftgrößte des südamerika-
nischen Landes.
Delta Air Lines hat Ende
Mai ihre tägliche Nonstop-
Verbindung zwischen dem
Flughafen Zürich und
Atlanta wiederaufgenommen.
Zum Einsatz kommt eine
Boeing 767-400. Dieser Flug
ergänzt die bereits bestehen-
de, ganzjährige Verbindung
von Delta Air Lines zwischen
Zürich und New York-JFK.
Air China hat die Verbindung
vom Flughafen Zürich
nach Peking aufgenommen.
Geflogen wird die Strecke
viermal pro Woche mit einer
A330-200.
Franken beträgt der
Durchschnittswert einer
Tonne Exportluftfracht
aus der Schweiz.
726000
23 Uhr geflogen werden könne, sei ein Ausbau
des Angebots nur eingeschränkt möglich, ließ
das Unternehmen verlauten. Das BAZL verlangt
bei schlechten Sichtverhältnissen weiterhin eine
Entscheidungshöhe von 500 Fuß im Landean-
flug, und dies trotz „hochwertigen Instrumen-
tenlandesystems“, schreibt der Flughafen Bern.
Germania Flug
Streckenausbau
Germania Flug AG hat mit Ankara und Nis
zwei weitere Strecken eröffnet. Ausgangspunkt
ist jeweils Zürich. Die türkische Hauptstadt
wird bis zum 20. Oktober einmal pro Woche
angeflogen, die serbische Destination bis Ende
des Winterflugplans 2017/18 zweimal. In die
drittgrößte serbische Stadt fliegt Germania in
Konkurrenz zu Swiss: Freitags fliegen beide
Carrier nach Serbien, Swiss außerdem noch
sonntags und Germania montags.
Skywork Airlines
Wetterbedingt beschränkt
Nach aus Sicht von SkyWork Airlines erfolglos
verlaufenen Verhandlungen zwischen dem Bun-
desamt für Zivilluftfahrt (BAZL), dem Flugha-
fen Bern-Belp und SkyWork, in denen es um die
im Winter wetterbedingten betrieblichen Ein-
schränkungen auf dem Hauptstadtairport ging,
zieht die Berner Regionalfluglinie erste Konse-
quenzen. Die in der kalten Jahreszeit bei Nebel
gefährdeten Abendflüge werden ab Winterflug-
plan auf ein verkürztes Zeitfenster zwischen 6
und 19 Uhr verlegt. Dies hat die Streichung der
Strecke nach Köln zur Folge. Außerdem werden
An- und Abflugzeiten sowie Frequenzen für
bestimmte Destinationen, etwa Hamburg und
London-City, angepasst. Zudem muss SkyWork
im Winter auch am bisher flugfreien Samstag
fliegen. Wenn in Bern nicht zuverlässig ganz-
jährig über die gesamte Betriebszeit von 6 bis
Am Morgen des 1. Juni hat Swiss ihre erste CS300
auf einem kommerziellen Flug eingesetzt. Die
Reise führte von Genf nach London-Heathrow.
Swiss beabsichtigt, bis Ende 2018 insgesamt sie-
ben Flugzeuge dieses Musters und eine kleinere
CS100 fest am Westschweizer Airport zu statio-
nieren, wo sie unter anderem sieben Flugzeuge
der A320-Familie ersetzen. Als Zeichen der
Verbundenheit mit der französischsprachigen
Schweiz hat die Fluggesellschaft diesen Jet – Im-
matrikulation HB-JCA – mit einem farbenfrohen
Spezialkleid versehen.
Dabei handelt es sich um ein Werk des Künst-
lers Mathias Forbach, der sich für seine Arbeit
von Antworten auf Fragen, die in einem öffent-
lichen Wettbewerb gestellt wurden, inspirieren
ließ. Die Wettbewerbsteilnehmer waren gefragt
worden, was die Westschweiz für sie bedeute und
wer ihr Held sei. Die erste CS300 wird diesen
Sonderanstrich zwölf Monate lang tragen.
Swiss
CS300 steht im Einsatz
Ihre erste CS300 hat Swiss mit einem Motiv des Künstlers Mathias Forbach versehen Foto: Javier Rodriguez
www.aerointernational.de 8/2017
16
Airlines
Top 25
151 Erstmals hat Southwest Airlines aus Dallas mehr Fluggäste befördert
als jede andere Gesellschaft und American damit auf Platz 2 verwiesen
Mio.
Passagiere +4,9 %
Billigflieger vorn
Alljährlich werden die von der International Air Transport Association (IATA) gesammelten Daten
zur Lage der Weltluftfahrt mit Spannung erwartet. Nicht ganz so rosig wie noch 2015, aber alles in
allem doch sehr erfreulich präsentierte sich die Branche im vergangenen Jahr
Foto:
AIRTEAMIMAGES,
Angelo
Bufalino
D
er Auftakt zum „73. Annual General
Meeting“ (AGM) der Mitglieder des
Airline-Dachverbands IATA (Inter-
national Air Transport Association)
begann recht entspannt. Rund 1000
Vertreter der mittlerweile 275 der IATA an-
geschlossenen Fluggesellschaften, die rund 83
Prozent des weltweiten Luftverkehrsaufkom-
mens generieren, trafen sich Anfang Juni im
mexikanischen Cancún, um das vergangene
Jahr Revue passieren zu lassen und vor allem,
um den Kurs der kommenden Monate und
Jahre zu setzen.
Dass es genug Themen gab und gibt, zeig-
te sich recht schnell. Zum einen fehlte mit
dem CEO von Emirates Airline, Tim Clark,
eine feste Größe im Branchen-Zirkus; dem
Vernehmen nach wollte dieser dadurch sei-
nen Unmut ob der Zurückhaltung der IATA
bezüglich des Laptop-Verbots auf Flügen von
ausgewählten nahöstlichen Flughäfen in die
USA und Großbritannien demonstrieren.
Zum anderen fehlte mit Akbar Al Baker auch
der CEO von Qatar Airways. Aufgescheucht
durch den Abbruch der diplomatischen Be-
ziehungen zwischen Saudi-Arabien, den
Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrein,
Ägypten, Jordanien und dem Emirat von Ka-
tar sowie der Sperrung des Luftraums und der
Flughäfen für katarische Flugzeuge und Pas-
sagiere über beziehungsweise in den Emira-
ten, hatte der energische Airline-Chef Mexiko
in aller Frühe des 5. Juni im eilig gecharterten
BBJ Richtung Heimat verlassen.
„Wir befürworten keine Banns, und wir
wünschen uns, dass die Verbindungen so
rasch wie möglich wieder aufgenommen wer-
den. Wir wollen offene Grenzen“, so IATA-
Generaldirektor Alexandre de Juniac in Reak-
tion auf diese Ereignisse auf der Jahrestagung.
So war auch schon klar, womit sich die
Airline-Bosse in Cancún unter anderem zu
befassen hatten: Terror, nationaler Protekti-
onismus, politische Verwicklungen, die sich
allzu schnell auf die Weltwirtschaft im All-
gemeinen und die Wirtschaftlichkeit und
Sicherheit der ausgesprochen störanfälligen
Zivilluftfahrt im Besonderen auswirken.
Dabei waren die Zahlen, die die IATA im
Rückblick für das Jahr 2016 präsentierte,
durchaus positiv. Denn beileibe nicht immer
hatten die Fluggesellschaften so gute Jahre
wie in der jüngsten Vergangenheit, nicht im-
mer konnten sie beziehungsweise ihre An-
teilseigner die in der Luftfahrt naturgemäß
hohen Investitionen wieder hereinholen. Im
vergangenen Jahr zumindest klappte das gut
– zum zweiten Mal überhaupt; erstmals war
diese Schwelle 2015 übersprungen worden
–, denn die Airline-Industrie generierte hier
www.aerointernational.de
8/2017 17
Quelle: IATA WATS 61th Edition ▲= plus, ▼= Minus, ■ = Keine Veränderung | Veränderungen beziehen sich auf die Position in der Rangliste
Die 25 gröSSten Passagierfluggesellschaften der Welt
Rangliste nach Passagierzahlen (international, Inland und insgesamt) im Jahr 2016
Rang Airline Passagiere
international
(in Mio.)
Airline Passagiere
national
(in Mio.)
Airline Passagiere
gesamt
(in Mio.)
1 Ryanair ■ 112 015 Southwest Airlines ■  148,821 Southwest Airlines ▲  151,740
2 EasyJet ■  64 196 American Airlines ■  117,978 American Airlines ▼  144,191
3 Emirates ■ 55 198 Delta Air Lines ■  117,917 Delta Air Lines ■ 143,322
4 Lufthansa ■ 45 820 China Southern Airlines ■  100,799 China Southern Airlines ■ 114,493
5 British Airways ■ 38 097 United Airlines ■  73,797 Ryanair ■  112,015
6 Turkish Airlines ■ 34 715 China Eastern Airlines ■  67,842 United Airlines ■ 100,140
7 Air France ■ 31 584 LATAM Airlines Group 51,793 China Eastern Airlines ■ 80,509
8 Qatar Airways ▲ 31 209 Air China ▼  51,496 EasyJet ■  70,747
9 KLM ▼ 30 394 Hainan Airlines ■  44,331 LATAM Airlines Group 66,814
10 United Airlines ■ 26 343 All Nippon Airways ▼ 38,460 Air China ■ 62,308
11 American Airlines ▼ 26 213 IndiGo ▲ 37,933 Turkish Airlines ▼ 61,737
12 Delta Air Lines ■ 25 405 Qantas Airways ▼ 35,480 Lufthansa ▼ 57,091
13 Cathay Pacific Airways ■ 24 401 JetBlue ▲ 31,256 Emirates ■ 55,198
14 Wizzair ▲ 22 787 Lion Airlines ▼ 30,925 Qantas Airways ▼ 53,227
15 Norwegian ▲ 22 673 Skywest Airlines ■ 30,530 All Nippon Airways ▼ 47,325
16 Air Berlin ▼ 21 833 Gol Airlines ▼ 30,411 Hainan Airlines ▲ 46,601
17 Singapore Airlines ■ 18 904 Turkish Airlines ▲ 27,022 Air France ▼ 44,308
18 Korean Air ▲ 18 756 Shenzhen Airlines ▲ 26,168 British Airways ▼ 44,098
19 Etihad Airways ▲ 18 101 Japan Airlines ▲  24,375 IndiGo ▲  39,768
20 Qantas Airways ▲ 17 746 Alaska Airlines ▲ 24,004 JetBlue ■ 38,275
21 Vueling ▲ 17,637 ExpressJet ▼ 21,595 Japan Airlines ▲ 32,749
22 Scandinavian Airlines ▼ 17,113 Sichuan Airlines ▲  21,347 Lion Airlines ▼  32,409
23 Swiss ■ 15,936 Azul Brazilian Airlines ▲ 20,854 Gol Airlines ▼ 32,216
24 LATAM Airlines Group 15,021 Garuda Indonesia ▼ 19,487 Qatar Airways ▲ 31,209
25 Norwegian ■ 47,269 Spirit Airlines ■  20,412 LAN Airlines ■  78,641
Europa
26,1 %
Nord-
amerika
22,8 %
Afrika
2,2 %
Naher Osten
10,7 %
Latein-
Amerika
4,5 %
Asien-
Pazifik
33,6 %
Marktanteile im weltweiten Luftverkehr
Passagier- und Frachtverkehr; Heimatländer der Airlines sind
Basis der regionalen Zuordnung  Quelle: IATA
rund 9,9 Prozent des investierten Kapitals
und übertraf damit die Finanzierungskosten,
die bei geschätzten 6,6 Prozent lagen. Welt-
weit verzeichneten die Fluggesellschaften
Gewinne in Höhe von 34,8 Milliarden Dollar;
die Umsätze betrugen 705 Milliarden Dollar.
Rekordverdächtig war auch die Anzahl der
beförderten Passagiere: Erstmals wurden 3,81
Milliarden Fluggäste bei einer Auslastung
von 80,4 Prozent sicher an ihre Ziele gebracht
– was einem Zuwachs um 7,1 Prozent ent-
spricht: Im Vorjahr hatte man nämlich noch
knapp 3,57 Milliarden Passagiere bei glei-
chem Ladefaktor befördert.
Das größte Wachstum im vergangenen
Jahr fand laut der IATA-Statistiken in Asien
statt, genauer gesagt vor allem in China. Dort
wuchs der Inlandsmarkt innerhalb von zwölf
Monaten um 37 Millionen Fluggäste oder 9,9
Prozent. Das sind mehr Passagiere als bei den
beiden nächststarken Binnenmärkten zusam-
men, nämlich den USA, die ein Plus von 3,9
Prozent beziehungsweise 19 Millionen mehr
Fluggäste verzeichneten, und Indien mit ei-
nem Zuwachs um stolze 23,1 Prozent (rund
www.aerointernational.de 8/2017
18
Airlines
Top 25
operativ netto
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016 *
1 900 -4 600
27600 17300
19800 8 300
18400 9 200
25300 10708
35100 13700
61832 35902
62068 34775
Operative- UND NETtoergebnisse
Geschäftsergebnisse im Passagier- und Frachtverkehr weltweit;
Angaben in Millionen US-Dollar  Quelle: IATA
*Preliminary
17 Millionen mehr Reisende). Das prozentual
stärkste Inlandswachstum mit einer Rate von
32,6 Prozent oder mehr als sechs Millionen
zusätzliche Passagiere konnte Vietnam ver-
buchen. Jedoch ist diese Zahl eher relativ zu
sehen: So wurden an den vietnamesischen
Airports insgesamt knapp 50 Millionen
Fluggäste abgefertigt. Dagegen waren es 700
Millionen, die die US-Flughäfen frequentiert
hatten, oder 536 Millionen Passagiere, die in
ganz China abgefertigt wurden.
Überraschender Spitzenreiter in der Neuen
Welt war übrigens der Markt Kuba, dessen
Verkehrsaufkommen durch das Ende der
Sanktionen seitens der USA um 22,1 Prozent
auf ein Volumen von 7,6 Millionen Flugrei-
sende im Jahr 2016 nach oben schoss. Im
Gegensatz dazu musste der ehemalige Shoo-
ting-Star in Lateinamerika, nämlich Brasilien,
aufgrund der dortigen Wirtschaftslage insge-
samt Verkehrsrückgänge von zehn Prozent
verschmerzen; getoppt wurde dieses Nega-
tivergebnis vom politisch und wirtschaftlich
maroden Venezuela, das Verkehrsrückgänge
um 11,5 Prozent zu verkraften hatte.
Spitzenreiter Lowcost
American Airlines, die 2015 die Riege der
weltgrößten Fluggesellschaften (gemessen
an der Zahl der beförderten Passagiere) an-
geführt hatte, musste den Stab im vergange-
nen Jahr an eine andere texanische (Billig-)
Fluggesellschaft abgeben: Gigant Southwest
Airlines, die das Ranking bereits seit etlichen
Jahren mit den meistbeförderten Inlands-
passagieren dominiert, transportierte 2016
mit insgesamt 151,74 Millionen Fluggästen
mehr Personen als jeder andere Carrier auf
dem Globus. Knapp 149 Millionen Menschen
nutzten ihre Inlandsdienste, wohingegen mit
Ryanair eine europäische Billigfluggesell-
schaft den Rekord mit dem größten Aufge-
bot an internationalen Fluggästen, nämlich
112 Millionen, hält. Spannend ist die Domi-
nanz der Low-Cost-Carrier hier insofern,
als der Anteil des Billigflugsegments am Ge-
samtluftverkehrsaufkommen nur rund 20
Prozent ausmacht. 77 Prozent des globalen
Luftverkehrsaufkommens werden durch die
sogenannten Legacy- oder Netzwerkcarrier
bestritten, womit gerade einmal drei Prozent
für die Ferienfluggesellschaften übrigbleiben.
Erstmals wurde beim diesjährigen Ran-
king die südamerikanische LATAM Airlines
Group, ein Zusammenschluss der chileni-
schen LAN mit der brasilianischen TAM, be-
rücksichtigt; bislang waren die beiden Bran-
chenprimusse aus Lateinamerika samt ihren
zahlreichen Töchtern voneinander getrennt
aufgeführt gewesen. Als Einzelunternehmen
gerechnet, schaffte LATAM es auf Anhieb
auf Platz neun unter den Top-Airlines und
platzierte sich damit noch vor der Lufthansa,
die – berücksichtigte man hier ebenfalls die
Beförderungsleistung des Gesamtkonzerns
– mit den daraus resultierenden knapp 110
Millionen Fluggästen theoretisch noch vor
United Airlines an sechster anstatt wie jetzt
an zwölfter Stelle rangierte. Statistiken eben.
Aus dem Koma erwacht
Ebenso wie für den Passagierverkehr gibt die
IATA auch die entsprechenden Zahlen für das
weltweite Frachtaufkommen heraus. Diese
werden meist mit besonderer Spannung er-
wartet, gilt das Frachtgeschäft doch als Indi-
kator für die volkswirtschaftliche Gesundheit
und damit auch für den Zustand der Airline-
Branche an sich.
Und hier präsentierte sich zumindest das
zweite Halbjahr 2016 als so positiv, wie man
sich das wünscht, gingen die Frachtzahlen
doch Hand in Hand mit den Exporten in die
Höhe. Alles in allem transportierten die Flug-
gesellschaften im vorigen Jahr fast 54 Millio-
nen Tonnen Güter, was etwa 35 Prozent des
2016 im Welthandel erwirtschafteten Werts
beziehungsweise unfassbaren 5,5 Billionen
US-Dollar entspricht. Als Spitzenreiter im
Gesamtgeschäft rangierte der US-Riese Fed-
Ex, gefolgt von UPS und Emirates Airline.
Diese wiederum führte das Ranking in Bezug
auf die international geflogene Fracht an.
Auch hier gibt es einen „Newcomer“ unter
den Top 25, der es 2016 recht zackig in die
mittleren Reihen geschafft hat: Saudia profi-
lierte sich im internationalen Frachtgeschäft,
das fast traditionell von US-amerikanischen
und vor allem von asiatischen Gesellschaften
dominiert wird. Saudia ist Teil des saudischen
Regierungsprogramms „Vision 2030“, das die
strategische Lage der arabischen Halbinsel
nutzen will, um einen globalen Hub für Ver-
kehre zwischen Europa, Asien und Afrika zu
entwickeln. Allerdings wurde diese Taktik
bereits vor Jahren von den Golfcarriern ent-
deckt und durch Freisetzung gewaltiger Ka-
pazitäten entsprechend forciert.
Nach Jahren der Flaute – IATA-General-
direktor de Juniac bezeichnete diese gar als
„komatös“ – legte die Luftfracht 2016 endlich
dermaßen zu, dass hier im Mittel das schnells-
te Wachstum seit der Finanzkrise 2010 ver-
zeichnet werden konnte. Dennoch steht der
Cargosektor weiterhin unter Druck. Die Ka-
pazitäten überstiegen die Nachfrage, was zu
einer Auslastung von nicht einmal 47 Prozent
führte, die Rendite fiel auf 12,5 Prozent und
der Branchenumsatz sank weltweit um fünf
Milliarden auf 47,6 Milliarden Dollar.
Doch die Frachtbranche bemüht sich, ihren
Status als Transporteur für hochwertige Güter
wie Mikroelektronik, pharmazeutische Pro-
dukte, Komponenten für die Luft- und Raum-
fahrtindustrie und medizinische Ausrüstung
sowie verderbliche Güter weiter auszubauen.
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8/2017 19
Passagierverkehr nach Regionen
Die prozentuale Verteilung des internationalen Passagierverkehrs, gemessen an
den Revenue Passenger Kilometres, im Überblick  Quelle: IATA
Europa
Nord-
amerika
Süd-
amerika
Central America
Caribbean
9,6 %
10,5 %
3,2 %
2,9 %
2,1 % 1,7 %
3,0 %
6,6 %
5,1 %
16,9 %
0,6 %
7,1 %
1,3 %
11,6 %
3,5 %
2,9 %
0,7 %
0,9 %
2,1 %
1,3 %
0,2 %
7,1 %
Naher Osten
Latein-
Amerika
Afrika
Asien-
Pazifik
66 Die Latam-Gruppe tritt im Ranking erstmals als Gesamtkonzern auf und
konnte sich auf Anhieb auf Platz 9 platzieren
Mio.
Passagiere
Foto:
Wiki
Common
/
Brian
Bukowski
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20
Airlines
Top 25
Foto:
Ilgaz
Deger
Die 25 gröSSten FrachtFluggesellschaften der Welt
Rangliste nach frachttonnen (international, Inland und insgesamt) im Jahr 2016
Rang Airline Frachttonnen
international
(in Tausend)
Airline Frachttonnen
national
(in Tausend)
Airline Frachttonnen
gesamt
(in Tausend)
1 Emirates ■  2 538 Federal Express ■  5 303 Federal Express ■  7 145
2 Federal Express ■  1 842 United Parcel Service ■ 3 173 United Parcel Service ■  4 681
3 Qatar Airways ▲ 1 764 China Southern Airlines ■ 1 041 Emirates ■ 2 538
4 Cathay Pacific Airways ▼ 1 597 Air China ■ 745 Qatar Airways ▲ 1 764
5 United Parcel Service ▲ 1 508 China Eastern Airlines ■  626 Cathay Pacific Airways ▼  1 597
6 Korean Air ▼ 1 445 All Nippon Airways ■ 480 China Southern Airlines ▲ 1 519
7 China Airlines ■ 1 326 ABX Air ▲ 353 Korean Air ▼ 1 514
8 Singapore Airlines ■ 1 139 Japan Airlines ▼  351 Air China ▲  1 331
9 Lufthansa ■ 947 Hainan Airlines ▼ 351 China Airlines ▼ 1 326
10 Etihad Airways ■ 929 Shenzhen Airline ■ 305 All Nippon Airways ▲ 1 263
11 Asiana Airlines ■ 882 Garuda Indonesia ▼ 246 China Eastern Airlines ▼ 1 197
12 Turkish Airlines ▲ 819 SF Airlines 237 Singapore Airlines ■ 1 139
13 Cargolux ▼ 809 LATAM Airlines Group 225 Lufthansa ■ 958
14 Saudi Arabian Airlines ▲ 806 Sichuan Airlines ▼ 205 Etihad Airways ■ 929
15 All Nippon Airways ▼ 783 CargoJet ▲ 191 Asiana Airlines ■ 922
16 AirBridgeCargo Airlines ■ 621 China Postal Airlines ■ 177 Turkish Airlines ▲ 875
17 EVA Air ▼ 610 Polar Air Cargo ▼ 175 Saudi Arabian Airlines ▲ 857
18 British Airways ▼ 610 Shandong Airlines ▲ 130 Cargolux ▼ 809
19 Air China ▲  586 Blue Dart Aviation ■  129 LATAM Airlines Group   799
20 LATAM Airlines Group 575 Vietnam Airlines ▼ 127 Polar Air Cargo ▼ 703
21 China Eastern Airlines ▼ 571 IndiGo ■ 126 Japan Airlines ▼ 660
22 Thai Airways International ▼  545 Delta Air Lines ▲  119 AirBridgeCargo Airlines ■  621
23 Polar Air Cargo ▼ 528 Southwest Airlines ▼ 113 British Airways ■ 612
24 Air France ▼ 490 American Airlines ▲ 108 EVA Air ▼ 610
25 China Southern Airlines ▲  478 Philippine Airlines ▲  104 Thai Airways International ▼  572
Quelle: IATA WATS 61th Edition  ▲= plus, ▼= Minus, ■ = Keine Veränderung | Veränderungen beziehen sich auf die Position in der rangliste
0,8 Saudi Arabian Airlines findet sich nach den für das vergangene Jahr gemeldeten
Zahlen unter den Top-25-Frachtfluggesellschaften nun auf Platz 17 wieder
Mio.
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Mit dieser quasi Hand in Hand geht übri-
gens auch der Zuwachs an einzigartigen
Städteverbindungen, deren Zahl sich in den
vorigen zwei Jahrzehnten auf knapp 18700
fast verdoppelt hat und in diesem Jahr vo-
raussichtlich die 19000 überschreiten wird,
wovon Fracht und Passage gleichermaßen
profitieren. Gleichzeitig sanken und sinken
die Flugtarife; 2016 kostete beispielsweise
ein Hin- und Rückflugticket im Mittel 371
US-Dollar, 2015 zahlte der Passagier noch
durchschnittlich 417 Dollar für das Ticket
und in diesem Jahr, so erwartet es die IATA,
wird der Preis weiter auf 353 Dollar sinken.
Weltweit gaben die Kunden 737 Milliarden
Dollar für ihre Flüge aus, was nicht ein-
mal einem Prozent des Bruttoweltprodukts
(GDP, Gross Domestic Product) entspricht;
dieser Wert wird, so lauten zumindest die
Prognosen, im Laufe dieses Jahres wieder
die Ein-Prozent-Marke knacken, wie es auch
2015 schon der Fall gewesen ist.
Überhaupt geben Flugreisende ihr Geld
reichlich aus; 650 Milliarden Dollar waren
es 2016, im laufenden Jahr rechnet die IATA
damit, dass die Touristen bis zu 685 Milli-
arden Dollar in aller Welt streuen werden.
Weiterer Geldsegen winkt zudem den Staa-
ten rund um den Globus, die alleine aus der
Airline-Industrie im vergangenen Jahr Steu-
ern in Höhe von 117 Milliarden Dollar ein-
nahmen; in diesem Jahr werden es vermut-
lich bis zu 124 Milliarden Dollar sein.
Darüber hinaus wird die Weltwirtschaft
durch die Kreation zahlreicher Arbeitsplätze
in und aus der Luftfahrt angekurbelt. Fast 79
Millionen indirekte und 2,78 Millionen di-
rekte Arbeitsplätze generiert die Branche in
diesem Jahr weltweit, wobei sich die durch-
schnittliche Wertschöpfung pro Mitarbeiter
voraussichtlich auf 99000 Dollar beziffern
lässt, was einem Plus von etwas mehr als
zwei Prozent gegenüber 2016 entspricht.
Ob sich ein derartiger Geldfluss auf Dau-
er halten lässt, dürfen sich momentan leider
die britischen Airlines angesichts der Brexit-
Verhandlungen fragen. Nicht nur auf sie
kommt mit dem geplanten Ausstieg Groß-
britanniens aus der EU einiges zu. Man den-
ke nur einmal an die diversen Luftverkehrs-
abkommen, die die EU mit anderen Staaten
hat. Sie wären für das Ex-EU-Mitglied Groß-
britannien automatisch ungültig …
Gegenwinde
Was den Ausblick auf das Jahr 2017 betrifft,
gibt sich die IATA trotzdem optimistisch
und prognostiziert für die Branche weltweit
Gewinne in Höhe von 31,4 Milliarden US-
Dollar bei 743 Milliarden Dollar Umsatz.
Damit korrigierte sie ihre ursprünglichen
Schätzungen ein wenig nach oben, was der
unerwartet starken Nachfrage sowohl im
Passagier- als auch im Frachtgeschäft ge-
schuldet ist. Allerdings müssen die Flugge-
sellschaften, so de Juniac, trotz allem mit
einem Rückgang der Profitabilität rechnen,
denn der durchschnittliche Nettogewinn pro
Passagier hat sich in den vergangenen zwei
Jahren reduziert: 2015 hatten die Airlines im
Schnitt 10,08 Dollar pro Fluggast verdient,
2016 waren es noch 9,13 Dollar und dieses
Jahr rechnet die IATA im Weltluftverkehr bei
erstmals innerhalb von einem Jahr mehr als
vier Milliarden Fluggästen nur noch mit 7,69
Dollar Gewinn pro transportierter Nase. Der
Grund dafür ist vorrangig in erneut steigen-
den Sprit-, Lohn- und Wartungskosten zu
finden.
Rund die Hälfte der Gewinne werden in
Nordamerika generiert (15,4 Milliarden
Dollar), während die Fluggesellschaften in
Europa und Asien jeweils 7,4 Milliarden
Dollar zum Gesamtergebnis beisteuern.
Deutlich weniger gut werden wohl die Car-
rier in Lateinamerika sowie im Nahen bezie-
hungsweise Mittleren Osten verdienen, die
die Gewinnschwelle nur leicht überschrei-
ten, während die afrikanischen Airlines –
wie immer, ist man versucht zu sagen – als
Schlusslicht in den roten Zahlen verweilen
dürften.
Gegenwind deutet sich also nicht nur an,
die Quer- und Scherwinde sind bereits seit
geraumer Zeit im Umlauf. Beispielsweise
ganz klassisch bei der Infrastruktur, die in
vielen Weltregionen nach wie vor unzurei-
chend ist und zu Verspätungen im Flugver-
kehr oder bei der Abfertigung führt. Unter
anderem die Flughäfen in Europa werden
vermehrt Schwierigkeiten haben, den künf-
tigen Anforderungen zu entsprechen. Der-
zeit geht die IATA davon aus, dass sich das
Passagieraufkommen bis 2035 auf mehr als
sieben Milliarden Menschen pro Jahr er-
höht. Die europäischen Airports werden
aber nur 88 Prozent der erwarteten Nachfra-
ge decken können. Wobei dies generell kein
rein europäisches, sondern ein weltweites
Problem ist, denn der Airport als Nadelöhr
ist auch in Asien oder Lateinamerika eine
verbreitete Tatsache. Weiterhin geht es der
IATA auch künftig um eine Optimierung
des Flugverkehrsmanagements (ATM, Air
Traffic Management) und treibstoffsparende
Anflugverfahren. Indirekt damit in Zusam-
menhang stehen die Bemühungen der Air-
line-Industrie, die Schadstoffausstoße durch
den Einsatz modernerer Flugzeuge weiter zu
verringern. Die Chancen stehen hier nicht
www.aerointernational.de 8/2017
22
Airlines
Top 25
Foto:
getty
Images
/
AFP
Das Land Kuba profitierte von der Öffnung in die USA
und verzeichnete bei den Passagierzahlen ein Wachs-
tum von 22,1 Prozent. Wie es in Zusammenhang mit der
jetzigen US-Regierung weitergeht, bleibt abzuwarten
Netz-Carrier
77 %
Low Cost
20 %
Ferienflieger
3 %
Anteil der Reisenden nach Geschäftsmodell
Ermittelt anhand der Passagierkilometer (Revenue Passenger
Kilometres = RPK)  Quelle: IATA
schlecht, denn alleine 2017 werden die Flug-
gesellschaften dieser Welt 1850 Neuflugzeuge
übernehmen, von denen rund die Hälfte älte-
re Flugzeuge ablösen werden.
Einen Dämpfer erhielten die Bemühungen
der Luftfahrtorganisation in Sachen Klima-
schutz dennoch, als US-Präsident Trump
kurz vor dem IATA-Mega-Treffen den Aus-
stieg der USA aus dem Klimaschutzabkom-
men von Paris angekündigt hatte. Nichts-
destotrotz betonte die IATA sogleich, dass
dies kein Rückschlag für ihr eigenes Klima-
schutzprogramm CORSIA (Carbon Offset-
ting and Reduction Scheme for International
Aviation) sei, da es sich hierbei erstens um
zwei verschiedene Abkommen handle und
die IATA-Mitglieder zweitens hinter ihrem
Programm stünden, das vorsieht, den CO2
-
Ausstoß bis 2050 auf die Hälfte des Werts von
2005 zu bringen.
Weitere, noch ernstere Herausforderungen
sieht die IATA künftig beim Thema Sicher-
heit, das absolute Priorität hat. Wiederholte
Terroranschläge auf Europas Straßen gefähr-
den die gesamte Branche, die Luftfahrt ist
und bleibt potenzielles Ziel für terroristische
Attacken. Wenn es um die Sicherheit von Pas-
sagieren und Besatzungen geht, sind Regie-
rungen und Airlines natürliche Partner. Und
diese Partnerschaft, so kritisierte de Juniac,
erhalte derzeit Risse. Gemeint war ganz klar
das Verbot der Trump-Regierung, auf Flügen
in die USA ab zehn Airports im Nahen Os-
ten und in Afrika Laptops beziehungsweise
größere elektronische Geräte mit an Bord zu
nehmen. Inzwischen haben sich die Wogen
ein wenig geglättet, die betroffenen Staaten
haben jeweils Verhandlungen mit den USA
aufgenommen, um das Problem zu lösen:
Im Idealfall werden die Zoll- und Einrei-
semodalitäten für die Vereinigten Staaten
künftig bereits am Abflughafen durchge-
führt. Manchmal, so scheint es, hilft Reden,
hilft Verhandeln doch; selbst in der Politik.
In diesem Sinne wäre es auch dem Staat Ka-
tar zu wünschen, sich ebenfalls aus seiner
derzeitigen diplomatischen und demzufolge
wirtschaftlichen Misere zu lösen, denn nicht
nur die Rückgänge im Luftverkehr des ambi-
tionierten Zwergstaates sind drastisch. Spä-
testens im nächsten Jahr werden zumindest
diese Probleme hoffentlich gelöst sein, denn
sonst käme Qatar-Airways-Chef Al Baker am
Ende nicht zur 74. AGM ins australische Syd-
ney. Was ein Jammer wäre, soll er dann doch
für ein Jahr den Vorsitz des Airline-Dachver-
bands vom seit Juni amtierenden Goh Choon
Phong, CEO von Singapore Airlines, über-
nehmen.
Brigitte Rothfischer
www.aerointernational.de
8/2017 23
Passagierzahlen 2016 in ausgewählten Ländern
berücksichtigt wurden ausschlieSSlich Passagiere im Linienverkehr
Passagiere +/- zu 2015 in % Passagiere +/- zu 2015 in %
Südafrika 23 605 550 5,3 Norwegen 34 428 750 1,2
Ägypten 19 396 780 - 3,6 Griechenland 33 997 867 11,3
Marokko 14 346 955 1,5 Irland 31 236 085 13,4
Algerien 9 958 057 19,8 Schweden 31 035 955 7,1
Nigeria 8 109 128 - 4,1 Polen 27 351 571 13,0
Tunesien 5 895 786 6,2 Belgien 25 849 077 - 0,4
Kenia 5 445 583 9,7 Dänemark 25 722 336 12,4
Äthiopien 3 831 259 4,9 Österreich 21 153 207 1,9
Tansania 3 361 710 7,2 Rumänien 14 930 206 24,5
Mauritius 3 275 162 10,1 Tschechien 12 569 759 8,5
Sudan 2 835 587 - 16,3 Lateinamerika/Karibik
Ghana 2 541 595 4,5 Brasilien 87 052 081 - 10,0
Senegal 1 993 161 5,3 Mexiko 71 653 357 12,0
Angola 1 962 889 - 11,6 Kolumbien 31 451 491 9,1
Réunion 1 862 223 - 0,5 Argentinien 22 340 119 7,3
Elfenbeinküste 1 578 261 16,3 Chile 17 407 982 14,6
Libyen 1 574 159 30,4 Peru 16 556 157 7,8
Kamerun 1 542 351 9,4 Dominikanische Republik 12 032 978 7,1
Simbabwe 1 497 412 4,8 Venezuela 8 668 559 - 11,5
Kapverden 1 387 043 16,9 Kuba 7 661 479 22,1
Asien Ecuador 7 486 001 1,2
China 536 578 284 10,3 Panama 5 986 805 12,1
Japan 166 611 173 3,5 Costa Rica 5 871 955 15,4
Indien 141 750 624 17,6 Bolivien 5 219 345 8,2
Indonesien 120 223 327 11,7 Jamaika 5 035 078 2,8
Thailand 89 183 451 11,6 Bahamas 3 675 361 5,5
Südkorea 83 396 986 16,8 Trinidad und Tobago 2 701 295 - 1,3
Malaysia 56 450 879 7,9 Guatemala 2 689 734 9,3
Taiwan 51 094 244 11,7 Aruba 2 603 349 - 0,3
Hongkong, China 50 009 268 3,7 Guadeloupe 2 413 223 7,9
Vietnam 49 143 590 28,3 El Salvador 2 301 911 9,4
Singapur 45 365 847 5,9 Naher Osten
Philippinen 43 166 034 5,5 Saudi Arabien 57 578282 9,3
Pakistan 16 824 962 9,8 Vereinigte Arabische Emirate 53 456 321 4,0
Bangladesch 8 817 976 10,0 Iran 15 522 473 23,3
Myanmar 8 201 639 16,2 Israel 14 960 083 9,8
Sri Lanka 7 352 217 7,9 Katar 11 409 048 6,5
Kasachstan 7 205 813 - 3,0 Kuwait 10 933 509 7,6
Kambodscha 6 937 514 8,5 Oman 8 325 681 7,8
Europa Libanon 7 325 029 11,7
Großbritannien 219 871 648 11,0 Bahrain 5 291 829 2,6
Spanien 163 555 738 11,9 Syrien 298 696 67,4
Deutschland 152 067 715 7,3 Nordamerika
Italien 126 629 863 5,7 USA 700 045 334 4,7
Frankreich 121 667 060 5,0 Kanada 86 174 789 2,2
Türkei 77 489 634 - 2,2 Südwest-Pazifik
Russland 77 235 137 - 4,3 Australien 92 115 925 7,7
Schweiz 43 775 686 6,2 Neuseeland 22 697 823 10,6
Niederlande 42 314 525 12,2 Quelle: IATA PaxIS 3–Plus
www.aerointernational.de 8/2017
24
Airline
G
eheimnisvolles, faszinierendes My-
anmar, Exotik pur. Manche der
Älteren unter den Reisenden, die
sich noch an das alte Singapur, an
Saigon oder Kuala Lumpur erin-
nern können, fühlen sich vermutlich wie auf
einer Zeitreise in die Vergangenheit. Beispiel
Mandalay im geografischen Zentrum von
Myanmar.
Mit Ausnahme einiger „Vorzeigestra-
ßen“ in der Innenstadt vermittelt der Rest
der Verkehrswege dieser mit 1,6 Millionen
Einwohnern nach Yangon (Rangun) zweit-
größten Stadt des Landes den typischen süd-
ostasiatischen Charme, der den Metropolen
der unmittelbaren Nachbarländer längst
abhanden gekommen ist. Leichtmotorräder
und Fuhrwerke dominieren das Bild auf den
schmalen und nur teilweise asphaltierten
Straßen am Ufer des Irrawaddy.
Merkmale einer rückständigen Infra-
struktur des Landes, die auch dem inter-
nationalen Luftverkehr natürliche Grenzen
setzt.
Begegnung mit Peter Wiesner, der gerade
mit einer ATR 72-600 der Bangkok Airways
von Chiang Mai kommend auf dem Manda-
lay International Airport gelandet ist. Wies-
ner hat ein ausgeprägtes Faible für das Land
mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten
und das angenehme Wesen seiner überwie-
gend buddhistisch orientierten Bevölkerung.
Der erfahrene Luftfahrtmanager fliegt aber
auch aus beruflichem Interesse immer wieder
mal nach Myanmar. Als ehemaliger Vice Pre-
sident Marketing und Network Management
von Bangkok Airways vermutete er bereits
vor einigen Jahren, dass mit der Abkehr von
der Militärdiktatur und der bevorstehenden
Demokratisierung des Landes die geschäft-
liche und touristische Entwicklung explo-
dieren und den internationalen Luftverkehr
beflügeln würde.
Seine Airline, für die er noch heute als
kenntnisreicher Berater des Aufsichtsrats
tätig ist, fliegt bereits seit 2004 von Bangkok
nach Yangon, in die damalige Hauptstadt
Myanmars. Der Boom für die internationa-
len Airlines aber setzte erst mit der politi-
schen und wirtschaftlichen Öffnung des Lan-
des ein, als zunächst die EU und später auch
die USA die Sanktionen aufhoben, nachdem
die Regierung zwei Jahre zuvor per Verfas-
sung ein marktwirtschaftliches System fest-
gelegt hatte.
Bangkok Airways und die inzwischen 28
weiteren international operierenden Luft-
verkehrsgesellschaften, die Myanmar aus
den benachbarten Ländern anfliegen – vor
acht Jahren waren es gerade einmal neun –
profitierten von dem enorm zunehmenden
touristischen Interesse. Obwohl der Kuchen
gewachsen ist, sind aufgrund der gestiegenen
Zahl der Airlines, „die Kuchenstücke klei-
ner“ geworden, sagt Peter Wiesner. Ande-
rerseits sind die Flüge zu Destinationen wie
Mandalay (die Bangkok Airways seit 2014
durchführt) während der Saison häufig aus-
gebucht.
Grenzen des Wachstums
Etwa 90 Prozent der Fluggäste, die nach
Mandalay reisen, sind Touristen. Die meisten
kommen aus Thailand, Japan und China, aus
Frankreich, England, Deutschland und der
Schweiz. Auf das ganze Land bezogen liegt
das Verhältnis Touristen/Geschäftsleute bei
60 zu 40 Prozent. Mehr als 70 Prozent der
ausländischen Touristen reisen aus asiati-
schen Ländern an. Die Zahl der Urlaubsrei-
senden aus Deutschland lag im vergangenen
Jahr bei 35 000. Gemessen am Tourismus im
benachbarten Thailand ist da viel Luft nach
oben.
Die meisten Geschäftsleute steuern die
neue Hauptstadt Myanmars, Naypyidaw,
an. Begünstigt wird der wirtschaftliche Auf-
schwung, weil Unternehmen aus Südkorea,
Japan, Europa, China und den USA inzwi-
schen in ihren jeweiligen Startlöchern mit
den Füßen scharren: Öl- und Gasfirmen,
die Konsumindustrie, Geldinstitute und An-
bieter von Kreditkarten, Hotelkonzerne, aus
Deutschland Firmen wie beispielsweise Sie-
mens.
Peter Wiesner, seit vielen Jahren Manager
bei Bangkok Airways
Aufbruch
im Land der
Pagoden
Myanmar
Vorwiegend Touristen reisen in das Land, doch der Geschäfts-
verkehr holt auf. Elf nationale Airlines machen sich gegenseitig
das Leben und Überleben schwer. Die internationalen Carrier
zählen zu den Gewinnern des Booms
www.aerointernational.de
8/2017 25
Wie eine Theaterkulisse: das ehemalige VIP-Gebäude am Airport
von Yangon, der früheren Hauptstadt des heutigen Myanmars
Zu den „natürlichen Grenzen“ zählt die zu
geringe Hotelkapazität, vor allem in der
Drei- bis Vier-Sterne-Kategorie. Bezahlbare
Unterkünfte fehlen sowohl an den Traum-
stränden der Andamanensee und rund um
die bevorzugten touristischen Destinationen
wie Mandalay, Inle Lake (Heho), Yangon und
Bagan, das mit seinen mehr als 2000 erhal-
tenen Sakralgebäuden für viele Reisende ein
„Muss“ ist.
Fluggesellschaften wie Bangkok Airways
würden zusätzlich gern nach Bagan fliegen,
wenn es denn möglich wäre. Weil es dort bis
heute aber weder Immigration noch Treib-
stoff gibt, kann der Platz international nicht
bedient werden und bleibt deshalb den elf
nationalen Airlines vorbehalten. Individual-
tourismus gilt als problematisch wegen der
nach wie vor mangelhaften Infrastruktur
des Landes in Bezug auf Straßen und Unter-
künfte. Üblich sind von Tourguides beglei-
tete Gruppenreisen für sieben Tage. Myan-
mar ist ein faszinierendes touristisches Ziel,
das großartige Eindrücke ermöglicht, aber
längst kein „billiges“ Reiseland mehr.
International spielen die elf Inlandsgesell-
schaften bisher eine untergeordnete Rolle,
die ausländischen Carrier dominieren das
Fotos:
Dietmar
Plath
Luftfahrtgeschäft mit 87,5 Prozent (2016).
Die Airlines aus dem Inland liefern sich ei-
nen harten Konkurrenzkampf. Erkennbar
sind Überkapazitäten, die es auf längere Sicht
einigen von ihnen unmöglich machen, pro-
fitabel zu operieren und zu überleben, ob-
wohl die Passagierzahlen von 2015 auf 2016
gerade wieder um 15 Prozent auf 2,62 Mil-
lionen Fluggäste gestiegen sind. Im selben
Zeitraum hat der internationale Luftverkehr
um 17 Prozent auf 4,03 Millionen Passagiere
zugelegt. Seit 2009 bis heute hat er sich ver-
vierfacht. Bei Inlandsflügen sollten Touristen
damit rechnen, dass zuweilen Flüge ausfal-
len, verspätet starten oder, was auch ärgerlich
sein kann, früher als angegeben abheben.
Es ist nicht alles Gold ...
Nach wie vor ist Myanmar zwar nach Viet-
nam der am schnellsten wachsende Markt
in Südostasien; die Entwicklung könnte aber
ins Stolpern geraten, wenn es nicht gelingt,
die Infrastruktur zügig und drastisch zu
verbessern. Telekommunikation, Energie-
versorgung und Verkehrsanbindungen sind
nach Darstellung des deutschen Auswärti-
gen Amts unterentwickelt und werden als
Investitionshindernis gedeutet.
Vor dem Rückflug nach Bangkok dann, des
guten Überblicks und der allgemeinen Faszi-
nation wegen, Fahrt und Aufstieg hinauf zum
Mandalay Hill. Hier ist tatsächlich alles Gold,
was glänzt. Der allgegenwärtige gelbe Glanz
der Pagoden könnte den Reisenden indes auf
eine falsche Fährte locken: Trotz der Pracht
ist Myanmar nach wie vor eines der ärmsten
Länder der Erde. Mandalay aber scheint zu-
nehmend vom Tourismus zu profitieren. Das
Verkehrsaufkommen am dortigen Airport
hat sich in den vergangenen sieben Jahren
verzehnfacht. 2016 wurden 1,12 Millionen
Passagiere registriert, 200000 mehr als 2015.
Start mit einer A320 von Bangkok Airways
auf der mit 4268 Metern ewig langen Runway
zurück in die thailändische Hauptstadt. In
den ersten drei Reihen hinter dem Cockpit
haben jene Platz genommen, die im Land der
Pagoden das Straßenbild dominieren: bud-
dhistische Mönche in ihren rotbraunen und
gelben Kutten. Sollten einige von ihnen zum
ersten Mal ins Nachbarland reisen, werden
sich vermutlich philosophische Betrachtun-
gen anschließen. Ist der mondäne Überfluss,
den Bangkok vermittelt, erstrebenswert für
das daran gemessen rückständige Myanmar?
Gunter Hartung
www.aerointernational.de 8/2017
26
Airline
J
edes Jahr im Januar veröffentlichen
das Flugunfallbüro JACDEC und
Aero International gemeinsam ein
Sicherheits-Ranking der großen
Airlines. Nun gibt es erstmals eine
Halbjahresbilanz der Flugsicherheit – ohne
Airline-spezifische Rangliste. Getrost kann
man die Zahlen der ersten sechs Monate des
Jahres 2017 als sensationell bezeichnen.
Zwar ist unumstritten, dass das Fliegen
stetig sicherer wird, auch wenn es Jahre gibt,
in denen die Zahl der Todesopfer über dem
Durchschnitt liegt – zuletzt passierte dies
2014. Doch der Trend zu immer weniger
Todesopfern bei gleichzeitig ungebremstem
Passagierwachstum ist seit über drei Jahr-
zehnten ungebrochen.
Die Rekorde der vergangenen Jahre ver-
blassen allerdings gegen die Unfallzahlen der
Monaten Januar bis Juni 2017. Im Durch-
schnitt starben in den ersten Halbjahren der
vergangenen zehn Jahre 286 Menschen. In
den letzten fünf Jahren immer noch 113. Den
bisherigen Tiefststand erreichte das Jahr 2013
mit 66 Todesopfern. In diesem Jahr nun zäh-
len wir nur 16 Menschen, die bisher bei Un-
glücken mit zivilen Flugzeugen ums Leben
Gegen Null
Flugsicherheit – Halbjahresbilanz 2017
In den ersten sechs Monaten gab es so wenige Flugunfälle
mit Todesopfern wie seit Jahren nicht mehr
tote und totalverluste foto:
vyacheslav
oseledko/getty
images;
grafik:
Jan-Arwed
Richter
/Jacdec.de
gekommen sind, die mehr als 19 Sitze haben
oder 5,7 Tonnen Gewicht überschreiten.
Mehr noch, alle Toten kamen außerhalb
des Passagierlinienverkehrs ums Leben: bei
Bedarfsfluggesellschaften, in Frachtflugzeu-
gen oder auf nicht-kommerziellen Flügen.
Auch bei der Zahl der schweren Zwischenfäl-
le gab es mit 93 registrierten Vorfällen einen
neuen Tiefststand der letzten zehn Jahre zu
vermelden. Neun Flugzeuge wurden durch
Unfälle zerstört; 2016 waren es noch 22.
Die Liste der Unfälle mit Todesopfern im
ersten Halbjahr 2017 ist kurz: ein Boeing-
747-400F-Frachter von MyCargo in Bisch-
kek, Kirgisien (vier tote Crew-Mitglieder und
35 Anwohner, die nicht in die Zahlen einge-
hen); eine BN-2A-Islander-Passagier-Zwei-
mot nahe Mutare, Zimbabwe (sechs Tote);
ein Shorts-330-Frachter in Charleston, USA
(zwei Tote); ein LET-410-Frachter in Lukla,
Nepal (zwei Tote); eine Wasserflugzeug vom
Typ Grumman Mallard bei einer Flugshow in
Melbourne, Australien (zwei Tote).
Man kann nur hoffen, dass sich dieser au-
ßerordentliche Trend fortsetzt.
Jan-Arwed Richter
Vier Crewmitglieder und
35 Anwohner starben beim Absturz
einer Boeing 747-400F von MyCargo
im kirgisischen Bischkek nach einem
Durchstartmanöver im Nebel
75
30
15
600
400
200
36
523 39
190
© JACDEC.de Database-Services, 2017
261
427
32
2012
31
2011
394
66
2013
30
281
29
2014
211
33 30
2015
175
22
2016
9
16
2017
Todesopfer Flugzeug Totalverlust
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28
Airline
News
Bei den diesjährigen „Skytrax World Airline Awards“ wurde Lufthansa zur besten Airline Europas gekürt
… Und der Skytrax geht an …
Skytrax Awards 2017
darüber hinaus erhielt sie den
ersten Preis für ihr gastrono-
misches Angebot in den First
Class Lounges („Best First Class
Airline Lounge Dining“).
Den Weltmeistertitel im
übertragenen Sinne erhielt in
diesem Jahr Qatar Airways, die
nicht nur als führende Flugge-
sellschaft ausgezeichnet wurde,
sondern auch in den Kategorien
„World‘s Best Business Class“,
„World‘s Best First Class Lounge“
und „Best Airline in the Middle
East“. Singapore Airlines landete
vor ANA auf Platz 2, Lufthansa
konnte sich hinsichtlich ihrer
globalen Wertschätzung den
siebten Platz sichern.
Die Kür zur weltweit besten
Regionalfluggesellschaft schaffte
dagegen Bangkok Airways vor
Hong Kong Airlines und Cathay
Dragon, während AirAsia vor
Norwegian und JetBlue 2017 als
beliebteste Billigfluggesellschaft
rangiert.
Brigitte Rothfischer
A
lle Jahre wieder wird es
spannend für die Flugge-
sellschaften rund um den
Globus. Denn jedes Jahr verleiht
die britische Unternehmensbe-
ratung Skytrax den beziehungs-
weise die Preise für die besten
Fluggesellschaften sowie die
besten Flughäfen der Welt.
Bereits seit 1990 nimmt
Skytrax weltweit Passagier-
befragungen zur subjektiven
Wahrnehmung der Qualität von
internationalen Airlines und
Airports vor, wobei die Kate-
gorien äußerst vielfältig sind.
Sie reichen vom Economy-Sitz
über Spa-Einrichtungen in den
Airline-Lounges, von den Bord-
mahlzeiten über das Servicever-
halten des Boden- und Bord-
personals bis hin zum Punkt
Sauberkeit und dem Angebot
beim Bordunterhaltungssystem
oder der Airline-Allianzen. All
das wird gestaffelt nach Netz-
werk-, Regional- oder Billigflug-
gesellschaft und noch einmal
unterteilt nach Kontinent, aber
auch kumuliert, um die wirklich
beste Airline oder den besten
Airport zu küren.
Heraus kommt eine stattliche
Anzahl an Auszeichnungen, de-
ren in diesem Jahr beispielsweise
die Lufthansa einige einzustrei-
chen vermochte. Erstens wurde
sie zur besten Airline in Europa
gekürt, selbstverständlich zur
besten Airline Westeuropas und
World’s Best Low-Cost Airlines
1. AirAsia
2. Norwegian
3. JetBlue Airways
4. EasyJet
5. Virgin America
6. Jetstar Airways
7. AirAsiaX
8. Azul Linhas Aéreas Brasileiras
9. Southwest Airlines
10. Indigo
The World’s Top 20 Airlines 2017
1. Qatar Airways
2. Singapore Airlines
3. ANA All Nippon Airways
4. Emirates
5. Cathay Pacific
6. EVA Air
7. Lufthansa
8. Etihad Airways
9. Hainan Airlines
10. Garuda Indonesia
11. Thai Airways
12. Turkish Airlines
13. Virgin Australia
14. Swiss Int‘l Air Lines
15. Qantas Airways
16. Japan Airlines
17. Austrian
18. Air France
19. Air New Zealand
20. Asiana Airlines
Foto:  Lufthansa
www.aerointernational.de
8/2017 29
Randnotizen
American Airlines hat
mit Nathan J. Gatten einen
neuen Senior Vice President
– Government Affairs.
Eastern Air Lines aus
Miami soll im September
von Swift Air übernommen
werden. Die Flotte besteht
derzeit aus einer aktiven 737-
800 und zwei abgestellten
Schwesterflugzeugen sowie
einer kleineren 737-700. Die
Airline hat zudem Bestellun-
gen über zehn 737-8max und
20 MRJ90 gezeichnet.
Etihad Airways setzt ab 1.
September auf der Strecke
Abu Dhabi – Amsterdam und
ab 1. Oktober auf der Strecke
Abu Dhabi – Madrid eine Boe-
ing 787-9 ein. Bisher fliegt
Etihad mit dem Dreamliner
in Europa nur Düsseldorf und
Zürich an. Zusätzlich wird die
787 während des Sommers
von und nach Athen zum
Einsatz kommen.
FlyBe hat eine neue fünfjäh-
rige Franchise-Vereinbarung
mit Eastern Airways über vier
Flugzeuge unterzeichnet,
um ihre derzeit von Loganair
bedienten Routen von Aber-
deen, Edinburgh, Glasgow
und Manchester zu ersetzen.
Der aktuelle Vertrag war auf
Ende August von Loganair
aufgekündigt worden.
Korean Air setzt den
Dreamliner nun auch erst-
malig international ein: Seit
dem 1. Juni ist die 787-9 täg-
lich auf der Strecke Seoul-
Incheon – Toronto,Kanada,
unterwegs.
Seit 1. Juni leitet Achim
Lameyer den Einzelplatzver-
trieb der Ferienfluggesell-
schaft SunExpress.
Indigo Partners hat Mitte Juni
eine 18,7-Prozent-Beteili-
gung an Wizz Air an nicht
näher bezeichnete instituti-
onelle Investoren veräußert,
ist aber weiterhin zu 44,8
Prozent an der Fluglinie über
die Geschäftsbereiche Indigo
Hungary und Indigo Maple
Hill beteiligt.
Emirates
Neue First Class
Auf der Dubai Air Show im November 2017
wird Emirates ihre neue First Class erstmals der
Öffentlichkeit präsentieren. Das neue Produkt
wird zunächst in der Boeing 777-300ER einge-
führt und verfügt über sechs Privatsuiten in
einer 1-1-1-Konfiguration anstatt über acht
Privatsuiten in 1-2-1-Anordnung wie in der
bisherigen 777-Flotte. Neben dem gänzlich
überarbeiteten Design der First Class werden
auch die Business-Class- und Economy-Class-
Bereiche überarbeitet.
Qatar Airways
Jahresergebnis
Qatar Airways hat die Finanz-Ergebnisse für
das Geschäftsjahr 2017, das vom 1. April 2016
bis zum 31. März 2017 dauerte, veröffentlicht:
Die Airline konnte gegenüber dem Vorjahr den
operationellen Gewinn um 21,7 Prozent auf
491 Millionen Euro verbessern. Der Umsatz
betrug 9,2 Milliarden Euro. Die Flotte bestand
am Stichtag 31. März 2017 aus insgesamt 196
Flugzeugen – darunter sieben A380, 30 Boeing
787 und 16 A350. Die Zahl der Mitarbeiter wird
mit 43113 angegeben.
Korean Air
Vielfliegerprogramm
für Tiere
Korean Air hat das Vielfliegerprogramm „Sky-
pets“ für die Haustiere der Fluggäste kreiert.
Die mit jedem Flug erhaltenen Stempel können
für Freiflüge und Rabatte eingelöst werden. Im
Inland verdienen Tiere einen, für internationale
Flüge werden zwei Stempel pro Flug vergeben.
2016 haben 25000 Fluggäste ihre Tiere mit auf
Reisen genommen. Dies stellt eine Steigerung
um 50 Prozent zum Vorjahr dar.
KLM
Wie im Restaurant
Ab 1. Juli können Passagiere in der World Busi-
ness Class von KLM Royal Dutch Airlines auf
den Verbindungen von Amsterdam-Schiphol
nach Johannesburg zwischen verschiedenen
Essensoptionen wählen. Der neue Service
„Anytime For You“ erlaubt es ihnen, selbst
zu bestimmen, was sie wann an Bord speisen
möchten. Air France bietet bereits seit einiger
Zeit den „Table Service“ in der Business Class
an und holt damit Restaurant-Feeling über die
Wolken.
EL AL wird im September ihren ersten Dream-
liner einflotten. Die Boeing 787-9 wird zunächst
von Tel Aviv aus nach Europa fliegen, ab Oktober
folgen Verbindungen nach Nordamerika, dann
in den Fernen Osten. Insgesamt hat das Unter-
nehmen 16 Flugzeuge des Typs Boeing 787-9
bestellt, die bis 2020 ausgeliefert werden und die
Boeing 747-400 und 767-300 ersetzen sollen. Zu
den Neuerungen an Bord zählen eine überarbei-
tete Business Class sowie die erstmalig von der
israelischen Airline eingeführte Premium Eco-
nomy Class. Sie bietet 28 Passagieren Platz. Der
Sitzabstand beträgt 96 Zentimeter, die Sitzbreite
48 Zentimeter. Darüber hinaus lassen sich die
2-3-2-angeordneten Sitze bis zu 17 Zentimeter zu-
rücklehnen. Jeder Fluggast erhält ein Amenity Kit
sowie Kissen und Decken für den Flug. Insgesamt
finden 282 Passagiere an Bord der 787 Platz.
El Al
Dreamliner auf Langstrecke
Die Premium-Eco-
Kabine der 787-9
bietet 28 Passagieren
Platz
Foto:
El
AL
Pekka Vauramo, CEO
von Finnair, wird in den
kommenden zwei Jahren
dem Aufsichtsrat der
Airline-Allianz Oneworld
vorstehen.
www.aerointernational.de 8/2017
30
europa
Blue Air mietet mit Über-
gabeterminen ab 2019 sechs
737-8max von der Air Lease
Corporation. Zudem hat die
rumänische Fluggesellschaft in
den vergangenen Wochen sechs
von Pegasus Airlines ausgemus-
terte 737-800 in Dienst gestellt.
Brussels Airlines verhan-
delt mit bislang ungenannten
Leasingunternehmen über
sieben werksneue A330-300, um
die kleineren und alte A330-200
zu ersetzen.
Die italienische Neos wird ihre
erste 787-9 noch vor Jahresende
in Dienst stellen. Zwei weitere,
ebenfalls von AerCap gemietete
Schwesterflugzeuge werden
dann im Juni und Oktober 2018
zur Flotte stoßen, sodass alle
drei derzeit eingesetzten 767-
300 ersetzt werden können.
Primera Air Scandinavia
mietet in Ergänzung kürzlich
bestellter 737-9max ab Ende
2018 zwei A321neoLR von
AerCap.
Travel Service aus Prag hat
kurzfristig eine erste französi-
sche Basis in Lille eröffnet, die
zunächst mit zwei von Sunwing
Airlines gemieteten 737-800
abgedeckt wird.
Die spanische Wamos Air hat
einen Großteil ihrer Flotte über
den Spätsommer bis teils Ende
des Jahres an Fluggesellschaften
vermietet, die turnusmäßig Zu-
satzkapazitäten für den Hadsch
unter Vertrag nehmen, darunter
Garuda Indonesia mit zwei 747-
400 sowie Bangladesh Biman
und Air Algérie mit je einer
A330-200. Eine weitere 747-400
wurde von El Al unter Vertrag
genommen, die überwiegend
die Flüge zwischen Tel Aviv und
Bangkok abdecken wird.
nordamerika
Air Transat vergrößert ihre
A330-200-Flotte durch weitere
vier Exemplare aus Beständen
von Emirates auf 14 Flugzeuge.
Die italienische Billigfluggesellschaft Ernest Airlines, 2016 mit
Sitz in Mailand-Malpensa als Fly Ernest gegründet, hat ihre erste
A320 erhalten FOTO: Jonathan Zaninger, Airteamimages
TUIfly schickt diese 767-300ER in zarten Sommerfarben im Auftrag
für TUI Airlines Nederlands auf die Ferien-Langstrecke
FOTO: Philippe Noret, Airteamimages
KLM hat zum Abschied der Fokker 70 dieses Exemplar frisch la-
ckiert und das Heck mit dem Konterfei des Fokker-Gründers Anton
Herman Gerard Fokker versehen FOTO: Richard Hunt, Airteamimages
EasyJet hat Anfang Juni ihre erste A320neo vom Hersteller in Tou-
louse übernommen. Das Flugzeug wird von London-Luton aus nach
Amsterdam, Madrid und Paris eingesetzt FOTO: Javier Rodriguez
Flotten
Die chinesische Hainan Airlines hat diese Boeing 787-9 „Dreamliner“ mit einer quietschgelben
„Kung Fu Panda“-Sonderlackierung – passend zum Film – versehen FOTO: Andrew Cline
Airline
News
Liter Fassungsvermögen erhalten
die Tanks von sechs 737-300 aus
Beständen von Southwest Airlines,
die Coulson Aviation zusätzlich
zu ihren C-130 als Löschflugzeuge
einsetzen will.
15200
www.aerointernational.de
8/2017 31
JetBlue hat nach einigen A320 jetzt auch eine Embraer 190 mit
einer Sonderlackierung versehen
FOTO: Brian McDonough
Nok Air aus Thailand hat Anfang Juni mit dieser 737-800 erneut
Flottenzuwachs erhalten. Der Überführungsflug vom Boeing Field in
Seattle nach Thailand wurde über Hawaii geführt FOTO: KomoFoto
SA Airlink aus Südafrika hat die erste von 13 Embraer 190 in
Dienst gestellt, die die BAe-146/Avro-RJ85-Flotte ablösen werden
FOTO: Timothy Brandt
Die chilenische Neugründung JetSMart Airlines hat für die
Zulassungsphase bereits eine werksneue A320 übernommen
FOTO: William Vignes
Zum Ausgleich kann ein Teil
der neun A310-300 ausgemus-
tert werden.
Allegiant Air hat langfristige
Leasingverträge mit ALAFCO
über 13 bisher von Saudi Ara-
bian Airlines eingesetzte A320
unterzeichnet, die zwischen
September 2017 und Dezem-
ber 2018 übernommen werden
sollen. Bisher betreibt sie neben
vier 757-200 und aktuell noch
46 MD-80 bereits 42 A319/
A320.
Lateinamerika
Cubana hat ihre Il-96-Flotte
Mitte Mai zum wiederholten
Mal stillgelegt und für ihre Flü-
ge nach Europa A340-300 der
spanischen Plus Ultra Líneas
Aeréas unter Vertrag genom-
men. Auf den Auslandsverbin-
dungen setzt sie drei A320 der
Avion Express, eine 737-400
der Blue Panorama sowie die
eigenen AN-158 ein.
Latin American Wings will
zwei 767-300 aus Beständen
von Air New Zealand leasen,
die im Herbst dieses Jahres für
Charterflüge ab Santiago de
Chile in die Karibik übernom-
men werden.
GUS
Azerbaijan Airlines Avia
erwarb zwei A321 aus Bestän-
den von Aeroflot.
Nordwind Airlines betreibt
jetzt mit zwei A330-200 aus
Beständen von Turkish Airlines
erstmals Airbus-Großraumflug-
zeuge.
Die Flotte der russischen Red
Wings Airlines ist um je zwei
A321 und A320 ergänzt worden;
in Kürze folgen zwei weitere
A320.
Somon Air aus Duschanbe
verhandelt mit einer Reihe von
Leasinggebern über zwei erste
737-8max, die bereits 2019 zur
Flotte stoßen sollen.
SCAT und Sunkar Air aus
Kasachstan haben ihre Flotten
um je eine 737-300 aufgestockt,
sodass sie jetzt sieben respektive
zwei zweistrahlige Flugzeuge
betreiben.
Nahost  Asien
Hong Kong Airlines hat
weitere vier A330 übernommen,
zwei -300 aus Beständen der
liquidierten TransAsia und zwei
von Emirates ausgemusterte
-200.
Oman Air kämpft mit Überka-
pazitäten und vermietet zwei
737-800 an die indische Spice-
Jet. Ihre einzige 737-700 hat
für zwei Jahre eine temporäre
Heimat bei der MIAT Mongoli-
an Airlines gefunden.
Die nepalesische Shree Air-
lines vervollständigte ihre
Flotte Ende Juni, als nach zwei
CRJ200 auch eine CRJ700 aus
Beständen von Air India Ex-
press in Katmandu eintraf.
Vietnam Airlines wird ihre
sieben verbliebenen A330-200
mit Übernahme weiterer A350-
900 und 777-300 binnen 24
Monaten ausmustern.
Die indische Vistara kündigte
Langstreckenambitionen an
und bestätigte bereits laufende
Verhandlungen über 25 777X
plus 25 Optionen.
Afrika
Air Peace aus Nigeria stockt
ihre Flotte aus neun 737-300/-
500 für die regionale Expan-
sion um drei Embraer 145 auf.
Zudem verhandelt sie über drei
777-200 aus zweiter Hand, um
Langstrecken nach Atlanta,
Guangzhou, Dubai, London-
Gatwick und Johannesburg zu
eröffnen.
Ozeanien
Air Niugini hat Ende Juni ihre
letzte Q400 an den Leasingge-
ber zurückgegeben, nachdem
weitere Fokker 70 zur Flotte
gestoßen sind.
Fiji Airways will sich noch in
diesem Jahr für einen Nachfol-
ger ihrer aktuell eingesetzten
A330-200/-300 Flotte entschei-
den. Zur Debatte stehen A350
oder 787.
www.aerointernational.de 8/2017
32
Airline
News
Zwei ATR 72-600 bilden das Gerüst, mit dem die neu
gegründete Air Senegal SA Ende des Jahres den Flugbe-
trieb ab dem neuen Blaise Diagne International Airport in
Diass nahe Dakar aufnehmen wird. Sie will die Lücke im
Luftverkehr füllen, die seit der Auflösung der alten Senegal
Airlines im Inland und in Westafrika besteht.
Europa
Southeast als virtuelle
Fluggesellschaft will den
Flugbetrieb Ende Juli ab dem
irischen Waterford aufnehmen
und eine gemietete Saab 340
auf Liniendiensten nach Luton,
Manchester und Birmingham
einsetzen.
Bulgarian Eagle wurde von
Germania gegründet, um Mitte
dieses Jahres mit zunächst
einer A319, die im Auftrag
dritter Fluggesellschaften
eingesetzt werden soll, an den
Start zu gehen.
RonanAir als ungarischer
Ableger der R-Unternehmens-
gruppe aus Sri Lanka bereitet
derzeit die Flugbetriebsaufnah-
me ab Budapest vor. Zunächst
will sie ATR 72-500 auf Regio-
naldiensten betreiben, weitere
Pläne sehen den Einsatz von
737-800 nach Westeuropa und
in den Nahen Osten vor.
amerika
Air Labrador und Innu Mikun
Airlines, beide im kanadischen
Goose Bay ansässig, haben sich
zum 15. Juni zur Air Borea-
lis zusammengeschlossen, um
Neufundland und Labrador in
Kanadas Osten besser ver-
sorgen zu können. Die Flotte
besteht aus Twin Otter und
Dash 8.
Dominican Wings stellte den
Flugbetrieb Ende Juni ein,
nachdem sich Avion Express
für einen Ausstieg entschieden
hatte und ihren Beitrag, eine
zur Verfügung gestellten A320,
nach Europa zurückholte.
Modern Logistics konnte
nach größeren Anlaufschwie-
rigkeiten den Flugbetrieb Mitte
Juni mit dem Erstflug ihres
ersten Boeing 737-400 Frach-
ters von Viracopos nach Recife
aufnehmen.
GUS
Unter dem Namen N8 Air-
lines ist in Sotschi eine Regio-
nalfluggesellschaft im Aufbau,
die mit der Lizenz des von ihr
übernommenen Hubschrau-
berbetreibers Simargl und ei-
ner kleinen Flotte Embraer 145
aus zweiter Hand noch dieses
Jahr an den Ersteinsatz denkt.
Für 2018 ist eine Expansion mit
737-800 angedacht.
Nahost  Asien
Die Neugründung Air Po-
hang aus der gleichnamigen
koreanischen Stadt übernahm
Anfang Juni die erste von
zwei CRJ200, die nach der für
Herbst erwarteten Zulassung
in jeder Richtung fünfmal
täglich zum Seouler Flughafen
Gimpo eingesetzt werden.
Bamboo Airways heißt die
jüngste Neugründung in Viet-
nam, die Anfang dieses Jahres
von der FLC Group gegründet
wurde und den Flugbetrieb
Ende 2018 mit A320 aufneh-
men möchte. Binnen zweier
Jahre will die Fluggesellschaft
sieben Flugzeuge einsetzen.
Brightstar Express
Airlines, ein Fracht-Joint-
Venture von Okay Airways und
der amerikanischen ATSG-
Gruppe, will zum Jahresende
mit zwei von PEMCO umge-
bauten 737-400-Frachtern an
den Start gehen.
Cargolux hat einen revidier-
ten Gemeinschaftsvertrag zur
Gründung der Henan Cargo
Airlines unterzeichnet, die
mit einer chinesischen Flug-
betriebszulassung Ende 2018
in die Luft gehen soll, wobei
Cargolux jetzt eine 25-prozen-
tige – ursprünglich geplant
waren 35 Prozent – Beteiligung
halten wird.
Lanmei Airlines will zum
kommenden Flugplanwechsel
in Kambodscha mit chinesi-
schen Investoren und drei von
der chinesischen Leasinggesell-
schaft ICBC gemieteten A320
aus zweiter Hand starten.
Mokarrar wurde von der
Mokarrar Industrial Group im
Iran gegründet und bereitet
derzeit die Flugbetriebsauf-
nahme mit drei von Alitalia
ausgemusterten A320 vor.
Die kuwaitische Wataniya
Airways bestätigte Pläne, den
Flugbetrieb noch in diesem
Jahr wieder aufzunehmen. Sie
hat sich bereits zwei A320, die
vormals für Air Arabia geflo-
gen sind, gesichert.
Afrika
Afric Aviation, die vor acht
Jahren von Regourd Aviation
über ihre in Kongo-Brazzaville
ansässige Equaflight zusam-
men mit lokalen Investoren ins
Leben gerufen wurde, stellte
Ende Mai nach Meinungsver-
schiedenheiten mit den franzö-
sischen Mehrheitseigentümern
den Betrieb ein. Sie hatte drei
ATR 42/72 sowie eine Embraer
145 von der südafrikanischen
Solenta Aviation gemietet.
Rahila Air ist eine weitere
Neugründung in Tripolis, die
mit einer kleinen A320-Flotte
an den Start gehen will.
Nur wenig bekannt ist bis jetzt
über Zimbabwe Airways, die
mit einer bereits lackierten 777-
200 an die Luft zu gehen plant.
Ozeanien
Fiji Airways verhandelt mit
der Regierung von Samoa über
die Gründung eines einhei-
mischen Ablegers, nachdem
Virgin Australia die Auflösung
ihrer Virgin Samoa zum
kommenden Flugplanwech-
sel entschieden hat. Um die
Liniendienste nach Australien
und Neuseeland reibungslos
übernehmen zu können, soll
eine 737-800 beschafft werden.
Zudem steht Honolulu als neu-
es Ziel auf derAgenda.
Ende Juni nahm eine neue Cyprus Airways in Larnaca den Flugbetrieb mit einer ersten A319
zunächst nach Rhodos, Heraklion und Tel Aviv auf. Ab März 2018 ist eine Expansion geplant; unter
anderem sollen im kommenden Jahr zwei weitere A319 eingeflottet werden. Anfang 2015 hatte die alte
staatliche Cyprus Airways den Flugbetrieb eingestellt, im Jahr darauf erwarb die zypriotische
Neugründung Charlie Airlines deren Namensrechte für zehn Jahre für rund zwei Millionen Euro
inout
Foto:
Yochai,
Airteamimages
www.aerointernational.de
8/2017 33
Unfälle
9 27. Mai 2017
nahe Male Seaport,
Malediven
Alle zwölf Insassen überlebten,
als der linke Schwimmer der
DHC-6 Twin Otter der Trans
Maldivian Airways (8Q-TMV) bei
einer harten Landung in der
Bucht neben dem Flughafen
abriss und das Wasserflugzeug
beinahe kenterte.
10 27. Mai 2017
nahe Flughafen Lukla,
Nepal
Erneut fiel ein Flug den
tückischen Verhältnissen des
Hochgebirgsflughafens von
Lukla zum Opfer. Diesmal han-
delte es sich um eine Let 410
der Summit Air ( (9N-AKY), die
bei aufziehendem Bodennebel
unterhalb der Anfluglinie zur
Piste 06 geriet. Das Durch-
startmanöver wurde zu spät
eingeleitet, sodass der Frachter
gegen einen steilen Berghang
unmittelbar vor dem Flugha-
fengelände prallte, wobei zwei
der drei Crewmitglieder getötet
wurden.
Jan-Arwed Richter
www.jacdec.de
1
15. Juni 2017
Flughafen Ekaterin-
burg-Koltsovo, Russ-
land
Ural Airlines Flug U6 261 aus
Moskau landete bei Gewitter
und starken Regenfällen auf
der Bahn 26R. Trotz einer
Bahnlänge von drei Kilometern
kam der Airbus A320 (VQ-
BAG) erst 50 Meter hinter dem
Pistenende zum Stehen. Alle 81
Passagiere und Crewmitglie-
der kamen mit dem Schrecken
davon.
2
12. Juni 2017
Flughafen Tarapaca,
Kolumbien
Bei der Landung auf dem ent-
legenen Flugplatz geriet eine
Antonow AN-32 der Aer Caribe
(HK-4833) rechts von der Piste
ab und pflügte mehr als 100
Meter durch weichen Unter-
grund, was zu erheblichen
Beschädigungen am Fahrwerk
führte.
3
12. Juni 2017
Kuwait City Internatio-
nal Airport, Kuwait
Beim Push-Back des Kuwait
Airways Airbus A320 (9K-AKE)
aus der Parkposition brach
die Schleppstange. Daraufhin
schoss das Schlepperfahrzeug
nach vorne und blieb unter dem
Rumpf der A320 stecken. Es
entstand erheblicher Sachscha-
den, verletzt wurde niemand.
4 6. Juni 2017
Andamanisches Meer vor
Dawei, Myanmar
Keiner der 122 Menschen an
Bord des Militärtransporters
Y-8 der Myanmar Air Force
(5820) überlebte, als das Flug-
zeug westlich von Dawei vom
Radar verschwand und in das
Andamanische Meer stürzte.
Die näheren Umstände des
Unglücks werden noch unter-
sucht. Die Y-8 ist ein chinesi-
scher Nachbau der russischen
Antonow AN-12.
5 3. Juni 2017
Flugplatz Barbaharey,
Somalia
Die Fokker 50 der kenianischen
Aero-Pioneer (5Y-FMM) befand
sich mit vier Personen an Bord
unmittelbar vor der Landung,
als das rechte Hauptfahrwerk
mit einem Erdwall kollidierte
und stark beschädigt wurde,
sodass es bei der anschließen-
den Landung in sich zusam-
menbrach. Niemand wurde
ernsthaft verletzt, die Fokker
jedoch dürfte nicht mehr repa-
rabel sein.
6 2. Juni 2017
Tampico Airport, Mexiko
Der Frachtlug des Metro-
liners der Aeronaves TSM
(XA-UAJ) – im Auftrag von
DHL – von Saltillo nach Puebla
verlief normal, bis die Piloten
Treibstoffprobleme meldeten
und eine Ausweichlandung in
Tampico ankündigten. Kurz vor
der Landung kam es zu einem
totalen Leistungsabfall an
beiden Propellertriebwerken,
sodass das Flugzeug etwa 150
Meter vor der Pistenschwelle
in Buschland niederging. Beide
Piloten überlebten.
7
31. Mai 2017
Manokwari Airport, In-
donesien
Bei starkem Regen gelang es
den Piloten der 29 Jahre alten
Boeing 737-300 der Sriwijaya
Air (PK-CJC) nicht, vor dem
Ende der 2012 Meter langen
Piste anzuhalten; das Flugzeug
rutschte etwa 30 Meter über
die weiche Grasnarbe, bevor
Flug SJ570 aus Sorong stoppte.
Keiner der 152 Menschen an
Bord wurde verletzt.
8 30. Mai 2017
Mogadischu Internatio-
nal Airport, Somalia
Mit mehreren Sicherheitsmit-
arbeitern an Bord, die die US
Firma Heidi Aviation im Auftrag
der UNO transportierte, erga-
ben sich im Anflug Probleme
mit der Hydraulik der Dornier
Do328JET (N330BG). Das Fahr-
werk ließ sich nicht ausfahren
und zwang die Piloten zu einer
Bauchlandung, die zum Glück
glimpflich verlief.
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Aero international 2017 08

  • 1. alle news aus le bourget boeing feiert erfolge auf der paris air show International Das Magazin der Zivilluftfahrt Deutschland 2 5,70 Nr. 8 • august 2017 www.aerointernational.de 8 Aero made in germany schwarze kunst Rolls-Royce baut das Trent XWB jetzt in Dahlewitz cfk-produktion bei airbus in stade top-25-airlines southwest ist neue nummer eins Österreich 6,50 2 • Schweiz 9,70 sfr • Benelux 6,70 2 • Dänemark 60 dkr Italien 7,40 2 • Frankreich 7,40 2 • Portugal cont. 7,40 2 • Tschechien 231 kc Slowakische Republik 7,40 2 • Spanien 7,40 2 • Slowenien 7,40 2 es macht boom erfolg für das überschall-konzept
  • 2. EUROPAS GRÖSSTE UND UNABHÄNGIGE PILOTEN-MESSE Sparen Sie und buchen Sie lhre Tickets online! www.pilotcareernews.com/live Mit Unterstützung von BERLIN 16. September 2017 10.00 - 16.00 Uhr Maritim ProArte Berlin DER ERSTE SCHRITT ZU EINER PROFESSIONELLEN PILOTEN-KARRIERE
  • 3. www.aerointernational.de 8/2017 3 Editorial P iloten kleiner Flugzeuge kennen das Konzept des Ge- samtrettungssystems – in der Großluftfahrt dagegen ist es aus physikalischen Gründen eher unbekannt. Ein wesentlicher Bestandteil des Systems ist der rote Griff, der im Foto oben in der Cockpitdecke des ein- strahligen Geschäftsreiseflugzeugs Cirrus Vision Jet zu sehen ist. Wird er im Notfall gezogen, schießt eine Rakete einen Fallschirm aus dem Rumpf, der sich binnen weniger Sekunden voll entfaltet, sodass das gesamte Flugzeug daran zu Boden sinkt. Verkehrs- flugzeuge sind zu schwer für so etwas; schon beim Vision Jet ist der Schirm 560 Quadratmeter groß. Doch bei kleineren Flugzeu- gen hat sich ein Rettungssystem längst bewährt – ähnlich dem Schleudersitz in Militärmaschinen. Was ihm beim Flug mit dem Personal Jet von Cirrus sonst noch auffiel, beschreibt Chefredak- teur Thomas Borchert auf Seite 58. Es gibt eine neue Nummer Eins. Wie jedes Jahr veröffentlicht Aero International im August-Heft die neuen Passagierzahlen der IATA und die daraus resultierende Rangliste der größten Air- lines. Auf der gibt es einen neuen Spitzenreiter: 2016 beförderte Southwest Airlines 152 Millionen Passagiere – mehr als jede an- dere Fluggesellschaft der Welt. Erstaunlich: Die Low-Cost-Linie erreichte dies mit einer reinen Boeing-737-Flotte überwiegend auf US-Inlandsflügen. Auch in der Rubrik „Internationale Flü- ge“ führt – nicht zum ersten Mal – eine Low-Cost-Carrier: Rya- nair. Es gibt also keinerlei Grund, auf „Billig-Airlines“ herabzu- schauen, wie es so oft zu beobachten ist: Sie haben es tatsächlich geschafft, das Fliegen zu einem guten Stück zu demokratisieren und „jeden“ in die Luft zu bringen – was die Passagierzahlen ein- drucksvoll belegen. Alle Details über die Zahlen erklärt Redak- teurin Astrid Röben auf Seite 16. Schwarz ist das neue Silber – so würde man wohl in der Mo- debranche den Trend beschreiben, über den Redakteur Frank Littek berichtet. Er besuchte das Airbus-Werk in Stade bei Ham- burg. Dort entstehen (schwarze) Kohlefaser-Flugzeugteile, die immer öfter überall dort eingesetzt werden, wo früher (silber- farbenes) Aluminium üblich war. Wie die Flügeloberschale der A350 entsteht, lesen Sie ab Seite 48. Kopf an Kopf liegen die Konkurrenten Boeing und Airbus schon seit Jahren, wenn es um Bestellungen auf der Paris Air Show geht. Im Juni war es wieder so weit – und diesmal führten seit län- gerem erstmals wieder die Amerikaner. Das hängt auch mit der neuen Boeing 737 MAX 10 zusammen, wie Thomas Borchert auf Seite 44 schreibt. Bereits erkennbar war in Le Bourget: In eini- gen Jahren werden die zwei Giganten mehr Wettbewerb spüren – zum Beispiel aus China. Berechtigte Hoffnung gab es auf der Air Show auch auf die Neuauflage eines Überschall-Passagier- flugzeugs. Besonders gespannt ist darauf Ihre Aero-Redaktion PS: Im Übrigen sind wir der Meinung, dass die Luftverkehrsabgabe abgeschafft werden sollte. über den wolken Als Personal Jet vermarktet Cirrus den einstrahligen SF50 Vision Jet. Chefredakteur und Pilot Thomas Borchert (l.) flog die Maschine mit Product Line Manager Matt Bergwall in den USA august 2017 Foto: ed hicks
  • 4. www.aerointernational.de 8/2017 4 62 48 44 Embraer zeigte seine E195-E2 in prächtiger Federkleid-Lackierung auf der Paris Air Show. Boeing präsentierte 787-10 und 737 MAX 9 Air Seychelles fliegt die Grasbahn von Bird Island mit einer Twin Otter an Das Seitenleitwerk des Airbus A350 XWB ist aus Carbonfaser-Verbund- werkstoffen gefertigt
  • 5. www.aerointernational.de 8/2017 5 Airline Ranking: die Top-25 der Fluggesellschaften.... 18 Myanmar – Aufbruch im Land der Pagoden..... 24 Sicherheits-Ranking.......................................... 26 News ................................................................. 28 Airport Porträt: Rio de Janeiro/Galeão . ........................ 34 News ................................................................. 42 Industrie&Technik Paris Air Show 2017........................................... 44 CFK: Schwarze Kunst an der Elbe.................... 48 Großtriebwerke aus Dahlewitz.......................... 52 News ................................................................. 56 Business Aviation Cirrus SF50 Vision Jet: Klein, aber fein. ............ 58 News.................................................................. 60 Galerie Mit Air Seychelles nach Bird Island.................. 62 Historie Flammendes Inferno am Landemast ................76 Rubriken Editorial ............................................................... 3 Bild des Monats .................................................. 6 Deutschland-News ............................................. 8 Österreich-News ...............................................12 Schweiz-News . .................................................. 14 Cargo-News ...................................................... 34 Ausbildung .........................................................61 Service/Termine/Impressum ........................... 70 Aero-Markt ....................................................... 72 Rückspiegel . ...................................................... 80 Window Seat...................................................... 81 Vorschau............................................................ 82 Nr. 8 · AUGUST 2017 Inhalt Fotos: Dietmar plath, Lindner/Airbus, Eric Piermont/getty Images, Vyacheslav Oseledko/Getty Images ; Titelfotos: Adrian Jack/Air Team Images, Boom so erreichen sie uns: Aboservice Tel.: 040 / 38 906 880 Fax: 040 / 38 906 885 E-Mail: abo@ aerointernational.de aero Digital aerointernational.de/epaper Leserservice (Buch-, Video-, Heftbestellung) Fax: 040 / 38 906 885 E-Mail: abo@ aerointernational.de Redaktion Tel.: 040 / 38 906 521 Fax: 040 / 38 906 6521 E-Mail: redaktion@ aerointernational.de Der Absturz eines Boeing- 747-Frachters in Kirgisistan ist einer der wenigen Luftfahrt- unfälle im ersten Halbjahr 2017 26
  • 7. Ein ganz besonderer Jäger Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer macht derzeit mit einer Kampagne der besonderen Art auf seine E2-Familie aufmerksam: Unter anderem auf der Paris Air Show im Juni wurde ein Embraer-195-E2- Testflugzeug in der sogenannten „Profit Hunter“-Bemalung präsentiert, um auf die besondere Leistungsfähigkeit und die hohe Wirtschaftlichkeit der Flugzeuge hinzuweisen. Der goldene Adler wurde übrigens von einem Mitarbeiter des Unternehmens entworfen und über Wochen hinweg in etlichen Nachtschichten eigenhändig auf Nase und Bug aufgetragen. www.aerointernational.de 8/2017 7
  • 8. www.aerointernational.de 8/2017 8 Deutschland News 500 zusätzliche Arbeitsplätze werden mit der Stationierung von fünf A380 in München geschaffen Lufthansa Fünf A380 für München Ab dem kommenden Sommerflugplan sollen A380 der Lufthansa am Flughafen München zum gewohnten Bild werden Lufthansa setze damit ein klares Zeichen für weiteres Wachstum in Bayern, heißt es seitens des Unternehmens. Die Flaggschiffe werden vom 25. März an ab der Isar Kurs auf die Ziele Los Angeles, Hongkong und Peking nehmen. Allerdings: Die Wartung erfolgt vorerst in Frankfurt, aufgrund V on einem direkten Zusam- menhang mit den Unstim- migkeiten mit der Fraport im Zuge der Ryanair-Ansied- lung und des Gebührenstreits war offiziell natürlich nicht die Rede. Doch grundlos wird die Lufthansa im kommenden Sommer nicht fünf ihrer 14 A380 aus Frankfurt abziehen und in München stationieren, da ist sich die Branche sicher – auch wenn in Sachen Gebüh- ren Medienberichten zufolge die Wogen inzwischen wieder etwas geglättet zu sein scheinen. Gebetsmühlenartig hatte der Konzern bislang immer wieder betont, dass die A380 mit ihren rund 500 Sitzen für einen wirt- schaftlichen Einsatz ab Mün- chen eigentlich zu groß sei und stattdessen die bis dato zum Einsatz kommenden 300-Sitzer, A340 beziehungsweise A350, aufgrund ihrer Kapazitäten die hervorragend für den Markt geeigneten Fluggeräte seien. Nun heißt es: „Mit der A380 bieten wir unseren Kunden in München ein Premium- Flugzeug an einem Fünf‑Sterne- Hub,“ so Harry Hohmeister, Mitglied des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG und verantwortlich für das Ressort Hub Management. Und: „In den vergangenen Jahren haben wir große Fort- schritte in der Steuerung unse- rer Drehkreuze gemacht. Wir haben Prozesse harmonisiert und integriert. Das bedeutet, dass wir jetzt auch unsere Flug- zeuge viel flexibler an unseren Standorten einsetzen können.“ fehlender Möglichkeiten im Erdinger Moos. Der Flughafen Frankfurt hält die Entscheidung für falsch, Münchens Flughafenchef Dr. Michael Kerkloh hingegen be- grüßt den Schritt der Lufthansa als „zukunftsweisende Wei- chenstellung“. Kerkloh weiter: „Das ist ein großer Tag für den Luftverkehrsstandort München. Unser Flughafen ist damit endgültig und dauerhaft im Kreis der großen europäischen Drehkreuze angekommen.“ München ernte jetzt die Früchte einer überaus erfolgreichen Systempartnerschaft mit der Lufthansa, die sich tagtäglich im gemeinsamen Betrieb des Terminals 2 und des neuen Satellitengebäudes bewähre. Astrid Röben Foto: Munich Airport
  • 9. www.aerointernational.de 8/2017 9 Air Berlin hat im Februar die Zahl der Passagiere um 1,0 Prozent auf 2132057 steigern können. Ein bes- seStreichungen von Ägypten- und Tunesienflügen zum Opfer. It lam inim zzrit velis ea alit, sit Ralf Schmid (Foto) wird auch in den nächsten Jahren die Geschicke des Allgäu Airports leiten. Der Aufsichtsrat der Flugha- fen Memmin- gen GmbH verlängerte jetzt den Vertrag des langjäh- rigen Geschäftsführers vorzeitig um weitere drei Jahre. Auch der Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft des Hamburger Flughafens hat den Vertrag mit seinem Vorsitzenden der Geschäft- führung Michael Eg- genschwiler (Foto) um fünf Jahre verlängert. Der Schwei- zer ist seit 2005 Flughafenchef in der Hansestadt. Die Wissenschaftsmana- gerin Dr. Iris Klaßen (Foto) unterstützt jetzt am Flugha- fen Lübeck das Team von Geschäftsfüh- rer Prof. Dr.- Ing. Jürgen Friedel. Als Innovations- managerin soll sie dort neue Projekte und inno- vative Geschäftsfelder mit Wirtschaft und Wissenschaft entwickeln. Dr. Michael Kerkloh wur- de vom Aufsichtsrat der Flughafen München GmbH (FMG) vorzeitig für ein weiteres Jahr zum Vorsitzen- den der Geschäftsführung berufen. Damit bleibt der 63-Jährige bis Ende 2019 an der Spitze der Flughafenge- sellschaft. Neben Kerkloh führen weiterhin Thomas Weyer und Andrea Gebbeken als Geschäftsführer die Flug- hafengesellschaft. Frankfurt Neue Sky-Line-Station Das Frankfurter Passagier-Transport-System „Sky Line“ hat im Ostteil des Terminals 1 jetzt die neue Station C erhalten. Die Zeitersparnis liegt beispielsweise für einen Transitreisenden vom Bereich C zu einem Anschlussflug im Flugsteig A bei etwa 15 Minuten. Passkontrollen entfallen für die Nutzer der neuen Station, da sie während des gesamten Transitvorgangs im Non-Schengen-Bereich bleiben. Düsseldorf In den Top 20 gelandet Erstmals in seiner Geschichte gehört der Flughafen Düsseldorf zu den 20 europäischen Flughäfen mit der besten Konnektivität im welt- weiten Luftverkehrsnetz. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Airport Council Interna- tional (ACI), dem internationalen Dachverband der Flughafenbetreiber; Mitte Juni wurde sie in Paris vorgestellt. Konkret belegt der größte Flughafen Nordrhein-Westfalens unter den am stärksten vernetzten europäischen Airports den 16. Platz. Lediglich die Flughäfen Frankfurt und München verfügen in Deutschland über eine höhere Konnektivität. Die Studie wertete für alle Flughäfen die Anzahl der angeflogenen Ziele sowie die Häufigkeit und die Qualität der Verbindungen aus. Hamburg EasyJet gibt Basis auf EasyJet wird ihre erst 2014 eröffnete Basis auf dem Hamburger Flughafen im kommenden Jahr aufgeben. Der britische Low-Cost-Carrier reduziert die Kapazitäten an der Elbe um 70 Prozent. Welche Strecken von diesem Schritt betroffen sind, steht noch nicht fest. Aktuell bietet die Airline bis zu 120 Flüge pro Woche zu 30 Zielen ab der Elbe an. EasyJet versichert, im kommenden Jahr etwa sieben Millionen Passagiere von und nach Deutschland zu befördern. Mehr als eine halbe Million davon dürften von und nach Hamburg fliegen. Bremen Lounge eröffnet Ende Mai wurde am Flughafen Bremen die neue Lounge, ein Teilprojekt des Umbaus im Gatebereich des Terminal 3, eröffnet. Und das Beste: Jeder Fluggast hat Zugang zur Lounge. Ein Zugangsticket kann für 23,50 Euro pro Person über FLIO, der neuen Bremen Airport App, am Info-Counter im Terminal oder direkt in der Lounge erworben werden. Freien Zutritt haben sowohl La-Prémiere- und Elite-Plus- Mitglieder (plus einem Gast) als auch Business- Class-Fluggäste von Air France/KLM. Die Bremen Airport Lounge ist, je nach Flugplan, von 5 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. gesehen Im Auftrag der Air Berlin unterwegs Düsseldorf Im Rahmen der Übernahme von Air-Berlin-Flügen durch Niki gibt es zurzeit eine ganze Reihe von Subcharterflügen, die von diversen Gesellschaften durchgeführt werden. Zu Letzteren zählt auch die britische Titan Airways, deren Boeing 757-200, G-POWH, für Air Berlin am 21. Mai den Zürich-Kurs von Düsseldorf aus flog. Foto: Rainer Spoddig Foto: Archiv Euro pro Landung zahlen Betreiber beson- ders lauter Flugzeuge ab 14 Tonnen Gewicht seit 1. Juli am Bodensee-Airport Friedrichs- hafen. Das lärmabhängige Landeentgelt wird dort in acht Kategorien erhoben und beträgt im besten Fall einen Euro. 520 Personalien
  • 10. www.aerointernational.de 8/2017 10 Deutschland News Euro für die Berliner Tafel kamen in den beiden ersten Wochen bei der Aktion „Spende dein Pfand“ am Flughafen Tegel zusammen: Dort können Passagiere jetzt ihre Pfand- flaschen spenden. 3200 Randnotizen Von Januar bis Mai flogen 13116043 Passagiere ab den Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel. Das ist ein Plus von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjah- reszeitraum. In Schönefeld starteten und landeten 5032369 Passagiere (+16,8 Prozent). Ab Tegel flogen 8083467 Fluggäste, 1,3 Pro- zent mehr als im Vorjahres- zeitraum. Eurowings und Singapore Airlines haben ein Code- share-Abkommen für ins- gesamt 15 Europa-Strecken der Eurowings ab und nach Düsseldorf, München, Zürich sowie Manchester geschlos- sen. Eurowings verbindet seit Mitte Juni München und Weeze. Bis zu elf Mal wöchentlich wird die Strecke in diesem Sommer mit A320 geflogen. Am niederrheini- schen Airport wurde am 14. Juni die Ankunft des ersten Linienfluges und damit die Anbindung an die Bayern- Metropole gefeiert. Zum Sommer 2018 wird die Germania ein drittes Flug- zeug am Flughafen Dresden fest stationieren. Mit einer zusätzlichen Boeing 737-700 soll die Zahl der bisher 33 wöchentlichen Abflüge um 14 erhöht werden. Lufthansa ist von Skytrax als „Best Airline in Europe“ ausgezeichnet worden. Das auf Luftfahrt spezialisierte Marktforschungsinstitut hatte zuvor weltweit rund 18 Millionen Passagiere aus mehr als 160 Ländern befragt. Lufthansa nimmt am 27. März 2018 die Strecke München – Singapur wieder auf. Geflogen wird mit einer A350 fünfmal die Woche. Darüber hinaus stockt der Kranich ab München seine Frequenzen nach Chicago, USA, von bisher sieben auf zehn Flüge auf. dere Fluggesellschaften zum Einsatz kommen. Das Flugzeug, das die grün-weißen Farben der Germania trägt, verfügt über 150 Sitzplätze. Lufthansa Tablets für Flugbegleiter Anfang Juni hat Lufthansa begonnen, rund 20000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter mit Tablets auszustatten. Im Cockpit gibt es bereits seit Anfang 2015 das sogenannte Electronic Flight Bag, das 4300 Piloten zur Flugvorberei- tung und -durchführung nutzen. Gleichzeitig erhielten die Kabinenchefs ein Tablet, das nun aufgrund der guten Erfahrung als CMD für alle Kabinenmitarbeiter weiterentwickelt wurde. Mit den neuen Geräten können sie anhand verschie- dener Apps auf sämtliche Informationen für ihre Arbeit an Bord zugreifen, in Handbüchern nachschlagen sowie ihre Dienstpläne abrufen und etwaige Planänderungen einsehen. Ryanair Kapazitätsaufstockung Ryanair wird an den Basen in Bremen und Weeze im Zeitraum von Oktober bis November jeweils ein zusätzliches Flugzeug stationieren, um der Rekordnachfrage für Wintersonnenflüge (insbesondere während der Schulherbstferien) nachzukommen. Germania Eine zusätzliche A319 Um die gestiegene Nachfrage im Bereich Flugzeug-Leasing besser zu bedienen, stellt die Germania-Gruppe das Geschäftsfeld Wetlease (ACMI) auf neue Beine: In diesem Sommer offeriert das Unternehmen zusätzlich eine A319 mit bulgarischer Registrierung. Der Airbus kann bei kurzfristigen Geschäftsopportunitäten sowohl in der Germania-Flotte als auch für an- Holding NW International BV mit Sitz in Ams- terdam. Der Hauptsitz der deutschen Tochter befindet sich in Düsseldorf-Rath, in unmittelba- rer Nähe zum Flughafen. Das zweite Flugzeug soll noch in diesem Sommer in Berlin-Schönefeld (SXF) stationiert werden. Die Instandhaltung der Flugzeuge wird durch eigene Wartungsstationen an den Flughäfen Düsseldorf und Berlin-Schöne- feld gewährleistet. Am 1. Juni landete das erste Flugzeug des deut- schen Newcomers Azur Air auf dem Flughafen Düsseldorf (DUS). Die Boeing 767-300ER mit der Registrierung D-AZUB ist das erste von zwei Flugzeugen der neuen Charterairline und in Düsseldorf stationiert. Erste Ziele ab Deutschland sind Mallorca, Rhodos, Ägypten und die Türkei sowie ab Juli auch die Dominikanische Republik. Azur Air Germany ist Teil der Niederländischen Azur Air Erste 767 der Azur Air in DUS gelandet Die erste von zunächst einmal zwei Boeing 767-300ER der neuen deutschen Charterairline Azur Air. Das Flugzeug wurde in Düsseldorf stationiert. Dort ist auch der Sitz des Unternehmens Foto: Azur Air
  • 11. www.aerointernational.de 8/2017 11 Air Berlin hat im Februar die Zahl der Passagiere um 1,0 Prozent auf 2132057 steigern können. Ein bes- seStreichungen von Ägypten- und Tunesienflügen zum Opfer. It lam inim zzrit velis ea alit, sit Randnotizen Air Astana fliegt seit dem 14. Juni einmal pro Woche mit A320 nonstop von Frankfurt nach Uralsk in Kasachstan. Air Malta hat AVIAREPS zur Verkaufsrepräsentanz für Deutschland ernannt. Die Air-France-Tochter Hop verbindet ab dem 4. Sep- tember sechsmal pro Woche Nürnberg mit Lyon. Zum Einsatz kommt eine ERJ 145. Ab dem 29. Oktober stehen darüber hinaus drei wöchent- liche Verbindungen zwischen Düsseldorf und Bordeaux (mit Embraer 170 und A320)sowie zwischen Hamburg und Nan- tes (mit CRJ700 und CRJ1000) im Flugplan. Die neu gegründete, auf den Skitourismus spezialisierte Fluggesellschaft PowdAir wird ab dem 18. Dezember Sion im französischsprachi- gen Schweizer Kanton Wallis montags und freitags mit Hamburg verbinden. Die Flü- ge stehen saisonal bis April 2018 im Flugplan. Der Ferienflieger Condor hat angekündigt, im Sommer 2018 keine Langstreckenflüge ab München mehr anzubieten. Im darauffolgenden Winter- flugplan seien aber wieder Fernziele geplant, hieß es. Im kommenden Winter hat Con- dor noch 13 Fernstreckenziele ab München im Programm. Eurowings führt zum 29. Oktober eine direkte Verbin- dung zwischen Dortmund und Wien ein. Täglich außer sams- tags soll die Strecke mit A320 bedient werden. Am 3. De- zember nimmt die Low-Cost- Airline außerdem eine neue Verbindung von Düsseldorf nach Innsbruck auf. Geflogen wird jeweils donnerstags und sonntags. Skier und Skiaus- rüstung bis zu einem Gewicht von 30 Kilogramm sollen übrigens kostenfrei transpor- tiert werden. Eurowings bedient die neue Strecke nach Innsbruck erst- mals am 3. Dezember 2017. Hannover Mekka der Branche Der Flughafen Hannover wird in zwei Jahren Gastgeber der „Routes Europe 2019“ sein. Damit haben die Norddeutschen das größte europäische Netzwerktreffen der Luftverkehrsbranche erstmals nach Deutschland geholt. Hannover wird somit zum Treffpunkt für mehr als 1000 Ent- scheider der Branche – von Fluggesell- schaften, Flughafenbetreibern und Touris- musunternehmen. Lufthansa Innovation Hub Jetzt wird eingecheckt „AirlineCheckins.com“, ein Produkt des Lufthansa Innovation Hub, nimmt Reisenden weltweit automatisch das Einchecken bei mehr als 100 Airlines, die einen Online-Check-in anbieten, ab. Interessierte können sich dort registrieren und im Kundenprofil ihre Sitz- platzpräferenzen hinterlegen. Für alle Flüge, die mit der persönlichen E-Mail-Adresse von Airlinecheckins.com gebucht werden, wird der Fluggast automatisch eingecheckt. Der Check-in erfolgt in den ersten Minuten, nach- dem der Online-Check-in der jeweiligen Airline startet. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Reisende ihren gewünschten Sitzplatz erhalten. Die Bordkarte erhält der Reisende automatisch per E-Mail oder SMS. Leipzig/Halle 60000 Gäste zum 90. Geburtstag Mehr als 60000 Besucher lockte der Flughafen Leipzig/Halle Mitte Juni anlässlich seines Fests zum 90. Geburtstag an. Restlos ausgebucht waren die sogenannten „Airlebnis-Touren“, in deren Rahmen die Möglichkeit bestand, eine Antonow AN-124 sowie eine A300 zu besich- tigen. Großen Zuspruch fanden auch die rund 150 Rundflüge, die mit der Antonow AN-2, Hubschraubern und Cessnas angeboten wur- den, sowie die umfassende Flugzeugschau. Zu sehen waren rund 30 unterschiedliche Typen, unter anderem eine Antonow AN-22, das größte Propellerflugzeug der Welt. gesehen Mit 747 zum Kanzlerin-Besuch Flugzeugschau auf Leipzig/Halle Berlin-Tegel Zu einem Arbeitstreffen mit Bundekanzlerin Angela Merkel wurde der Ministerpräsident der Volksrepublik China Li Keqiang am 31. Mai mit der Boeing 747-400, B-2447, der Air China in die Bundes- hauptstadt geflogen. Foto: Sascha Kretschmer Foto: Uwe Schossig, Leipzig/Halle Airport
  • 12. www.aerointernational.de 8/2017 12 Österreich News Landeshauptmann-Stellvertreter und Flughafen-Aufsichtsrat Christian Stöckl mit Flughafen-Geschäfts- führer Roland Hermann (rechts) nach dessen jüngster Bilanz-Pressekonferenz Flughafen Salzburg HerausforderndesUmfeld triebe. Für die Zukunft stelle ich den Regionalflughäfen dennoch eine gute Prognose aus, denn auch die kleineren Regio- nen haben viel Industrie und N ach 30 Jahren Tätigkeit am Flughafen Salzburg, davon zehn Jahre als Direktor des größten Bundes- länder-Flughafens Österreichs, wird Roland Hermann am 16. Oktober das Zepter an Betti- na Ganghofer übergeben. Die 53-Jährige war bisher bei der Mitteldeutschen Flughafen AG beschäftigt. Sie folgt nun Hermann, der Ende des Jahres in Pension geht. Der Job als Flughafendirektor von Salzburg dürfte interessant sein. Insge- samt waren 121 Bewerbungen aus dem In- und Ausland eingegangen. Unter Hermann konnte der Flughafen im vergangenen Jahr- zehnt eine durchaus positive Entwicklung erfahren. Sei es in jüngster Vergangenheit mit der Stationierung von Euro- wings oder der Etablierung von Turkish-Airlines-Linienflügen. „Österreichs Regional-Flughä- fen mussten in den letzten Jah- ren zahlreiche unterschiedliche Krisen meistern, die speziell im ausgehenden Urlauberverkehr Spuren hinterlassen haben“, erläutert Herman im Gespräch mit Aero International. Etwa die strategische Neuausrich- tung von Niki und Air Berlin, welche nicht nur die Airports unter Druck bringe, sondern auch Veranstalter, Reisebüros und vor allem die Urlauber vor neue Herausforderungen stelle. „Regionalflughäfen müssen, im Gegensatz zu den großen inter- nationalen Drehscheiben, im- mer um die Existenz kämpfen, um neue Partner werben und aktiv am Markt akquirieren. Das Geschäft ist hart und nur wer hier am Puls der Zeit bleibt, kann auch wirtschaftlich ohne Zuschüsse überleben“, meint Hermann. Österreich sei da nicht so schlecht aufgestellt. Die Regionalflughäfen würden ihr Geschäft machen und auch Gewinne für ihre Eigentümer einfahren. „Blicken wir über die Grenze zu unserem Nachbarn Deutschland, sieht die Sache schon ganz anders aus. Dort sind mehr als zwei Drittel aller Flughäfen Bezuschussungsbe- Wirtschaft zu bieten. Und diese muss international mit der Welt verbunden werden“, so Her- mann zusammenfassend. Kurt Hofmann Fotos: Salzburg Airport / Land Salzburg / Archiv Bettina Ganghofer ist Nachfolgerin Hermanns Der Salzburger Flughafen
  • 13. www.aerointernational.de 8/2017 13 Ab Salzburg gibt es neu im Winterprogramm Flüge nach Bremen, Manchester, Birmingham und London-Heathrow, insgesamt 33 Frequen- zen pro Woche. Zweimal wöchentlich wird ab 3. Dezember Innsbruck – Düsseldorf geflogen. Ob Eurowings noch mehr Strecken von Austrian Airlines ab Wien übernimmt, will Eurowings-CCO Oliver Wagner nicht näher erläutern. „Wir dürfen viele Entscheidungen sel- ber treffen. Dass man sich in Wien mit Austrian Airlines abstimmt, damit man sich nicht selber Konkurrenz macht, ist logisch.“ Seit dem Start der Eurowings in Wien, so Wagner nicht ohne Stolz, liefere dieser Stützpunkt die besten Kun- denbewertungen aller Eurowings-Stationen. Niki Fusion gescheitert Das Drama um die österreichische Fluglinie Niki nimmt kein Ende. Nachdem eine Koope- ration mit der Deutschen TUIfly wieder vom Tisch ist, stellt sich die Frage nach dem künf- tigen Geschäftsmodell neu. Vorerst wird Niki im Bund mit Air Berlin als eine eigene Division weiteroperieren. Air-Berlin-Eigentümer Etihad bestätigte, am Verkauf von Niki festzuhalten. Dass der Niki-Winterflugplan bereits freige- schaltet ist, ist ein schwacher Trost zur Vertrau- ensgewinnung für all jene Passagiere, die unter operationellen Verspätungen leiden mussten. S7 Airlines Salzburg ganzjährig S7 Airlines, zweitgrößte Fluglinie Russlands und Mitglied der Oneworld-Allianz, plant, Salzburg künftig ganzjährig als Linienverbindung zu betreiben. „Meine Leute arbeiten gegenwärtig an der Evaluierung Salzburgs, weil wir den Bedarf dafür sehen. Also nicht nur als Winter- Charter-Destination für russische Urlauber“, so S7-CEO Anton Eremin im Gespräch mit Aero International. Mit der neuen S7-Verbindung Moskau-Domodedovo – Wien zeigt sich Eremin zufrieden, wenn auch die Konkurrenz stark ist. Allein Aeroflot fliegt viermal täglich zwischen beiden Städten. Neben Austrian Airlines bedient zudem auch Utair die Moskau-Route. Eurowings Österreich-Expansion Eurowings befördert bis zu zwei Millionen Passagiere pro Jahr ab Österreich. Nicht aus- geschlossen ist, dass 2018 noch zwei weitere Flugzeuge in Wien stationiert werden. Im Sommerflugplan 2017 gibt es 203 wöchentli- che Verbindungen zu 35 Destinationen, sechs Airbus A320 sind ab Wien im Einsatz. Ab 29. Oktober kommt Wien – Dortmund (sechsmal wöchentlich) und ab 4. November eine wöchent- liche Frequenz nach Agadir, Marokko, hinzu. Rückgang bei der Fracht musste der Flughafen Graz 2014 nach der positiven Entwicklung 2013 hinnehmen. Zurückge- führt wird das auf ausgebliebene Sonder- sendungen sowie auf einen im Export und damit auf die Wirtschaftslage. 14,4% Randnotizen Austrian Airlines ist zum vierten Mal in Folge Euro- pameister im Service. Das Austrian-Team holte den Ti- tel „Best Airline Staff Service in Europe“ der renommierten Skytrax World Airline Awards 2017. Der Titel gilt sowohl für das Bord- als auch für das Stationspersonal. Austrian Airlines plant ein Comeback in Tokyo, wie ANA-President und -CEO Yuji Hirako am Rande der diesjährigen IATA-Konferenz in Cancun bekanntgab. Austrian hatte die Route aus wirtschaftlichen Gründen im September 2016 einge- stellt. ANA selbst plant keine Aufnahme einer Wien-Tokio- Verbindung. Im Geschäftsjahr 2016/17 erzielte der Flugzeug-Zu- lieferer FACC einen Umsatz in Höhe von 705,7 Millionen Euro. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 21,6 Prozent oder 125,5 Mil- lionen Euro. Die Umsatzer- löse aus Produktlieferungen konnten um 24,6 Prozent auf 646,1 Millionen Euro erhöht werden. innsbruck hat für die Sommersaison zwei weitere Incoming-Charterketten: Seit 8. Juli fliegen abwechselnd die beiden Fokker-100-Ope- ratoren Carpatair und Tradeair jeweils samstags Rotationen aus Edinburgh und Leeds-Bradford. Corendon Airlines Europe fliegt jeden Samstag von Linz nach Heraklion. Niki-CCO Julio Rodriguez hat das Unternehmen verlassen, seinen Job übernahm nun Armin Bovensiepen. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) Österreich hat das Urteil des Bundesverwal- tungsgerichts (BVwG) gegen den Bau der am Flughafen Wien geplanten dritten Piste als verfassungswidrig aufge- hoben. Damit muss das BVwG nochmals entscheiden. Reisende mehr, damit konnte Eurowings 2016 ihre Passagierzahl am Flughafen Wien auf rund 1,3 Millionen steigern. Dafür gab es vom Airport-Management die Auszeichnung „Best Performing Airline“. 400000 Wien Die staatliche Airline Biman Bangladesh aus Dhaka landete Anfang Juni mit dieser Boeing 777-300ER in Wien. Sheikh Hasina, Ministerpräsidentin von Bangladesch, stattete der österreichischen Bundesregie- rung einen Besuch ab. Foto: Max Hrusa gesehen Staatsbesuch mit Triple Seven
  • 14. www.aerointernational.de 8/2017 14 Schweiz News Bald dürften am Flughafen Sion deutlich mehr zivile als militärische Flugzeuge zu sehen sein Foto: Thomas Strässle Flughafen Sion ZivileZukunfthatbegonnen London zahlreich vorhandenen, kaufkräftigen Skitouristen. 13 Prozent aller Hotelübernach- tungen im Wallis werden von Briten gebucht. Seit April und noch bis 15. Oktober gibt es außerdem einen sonntäglichen Linienflug von Sion nach Palma de Mallorca. Auftraggeber ist das lokale Reisebüro Buchard Voyages. Dessen Finanzchef, Nicolas Emery, deutet eine mögliche Ausweitung des Programms an: „Die Mallorca-Flüge ab Sion finden im Winter nicht statt, aber es gibt andere Destinati- A m Flughafen in den Walliser Alpen dürften in den kommenden Jahren deutlich mehr zivile Airliner zu sehen sein als Kampfjets der Schweizer Armee. Bereits im Dezember vergangenen Jahres haben das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) einerseits und die Stadt Sion sowie der Kanton Wallis andererseits eine Grundsatz- vereinbarung unterzeichnet, wonach der Walliser Militär- flugplatz nach 2021 vollständig in die zivile Verantwortung übergehen soll. Das VBS hatte die Schließung der Luftwaffenbasis in Sion im Rahmen des neuen Stationie- rungskonzepts der Schweizer Armee schon Ende November 2013 angekündigt. Gemäß der Vereinbarung zwischen den Vertragspartnern wird dort ab 1. Januar 2018 kein regelmäßi- ger militärischer Flugbetrieb mehr stattfinden. Sion bleibt aber Ausweichflugplatz der Luftwaffe für Notfälle und zeit- lich beschränkte Operationen, etwa während des jährlichen Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Zudem wird das VBS die Flugplatzinfrastrukturen, etwa den Tower und die 2000 Meter lange Hauptpiste, bis 2021 weiter unterhalten. Schon jetzt haben die zivilen Aktivitäten zugenommen. So wird Swiss den schon dieses Jahr an allen Samstagen im Fe- bruar mit einer Embraer 190 von Helvetic Airways durchge- führten Flug nach London- Heathrow im Februar 2018 wie- deraufnehmen. „Wir waren die- ses Jahr sehr zufrieden mit der Auslastung“, sagt Swiss-Spre- cherin Karin Müller. Ein Vorteil dabei sei, dass die Embraer – im Gegensatz etwa zu einer Boeing 737 – voll beladen ab Sion operieren kann. Zielpublikum sind die im Einzugsgebiet von onen, die wir uns anschauen.“ Eingesetzt wird auch hier eine Embraer 190 von Helvetic, nachdem in den vergangenen Jahren mit einer Saab 2000 von Etihad Regional und ATR 72- 600 von der damaligen Intersky geflogen worden war. So richtig Bewegung ins zivile Geschäft könnte aber ab Mitte Dezember kommen, wenn die britische Neugründung Powd­ air Direktflüge von diversen europäischen Städten ins Wallis plant – und dies bis zum 16. April. Dazu zählen London- Luton (fünfmal pro Woche), Antwerpen, Southampton (je viermal), Bristol (dreimal) sowie Edinburgh, Hamburg, London- Southend und Manchester (je zweimal). Laut Powdair- Mediensprecher Rob Stewart wird man Embraer 170 oder 190 einsetzen, je nach Aufkommen. Zwei Flugzeuge sollen fest in Sion stationiert werden. Thomas Strässle 2021 soll der ehemalige Walliser Militärflugplatz vollständig in die zivile Verantwortung übergehen
  • 15. www.aerointernational.de 8/2017 15 Rückgang bei der Fracht musste der Flughafen Graz 2014 nach der positiven Entwicklung 2013 hinnehmen. Zurückge- führt wird das auf ausgebliebene Sonder- sendungen sowie auf einen im Export und damit auf die Wirtschaftslage. 14,4% Randnotizen Etihad Regional hat ihre zweimal täglich durchgeführ- ten Flüge zwischen Zürich und Genf Ende Mai einge- stellt. Möglicherweise will Sky- work Airlines ihre Flotte durch Flugzeuge der E-Jet-Familie von Embraer erneuern. In einem ent- sprechenden Stelleninserat der Airline werden nämlich Kapitäne, First Officer und Besatzungsmitglieder für die Kabine der Embraer 170 bis 195 gesucht. SkyWork hat vor kurzem den russischen Superjet 100 evaluiert. Zum 1. Juni hat Sr Technics Jean-Marc Lenz zum neuen Chief Operating Officer und Michael Sattler zum neuen Chief Commercial Officer ernannt. Außerdem erhielt Sven Graber den Posten des Personalchefs. Zum Winterflugplan 2017/18 wird Swiss dreimal pro Wo- che von Zürich ins polnische Breslau (Wroclaw) fliegen. Die Flughafen Zürich AG hat über ihre Tochtergesell- schaft A-port Chile S.A. die Konzession für den Ausbau und Betrieb des internationa- len Flughafens im chileni- schen Iquique gewonnen. Der im Norden des Landes gele- gene Airport ist mit jährlich 1,2 Millionen Passagieren der fünftgrößte des südamerika- nischen Landes. Delta Air Lines hat Ende Mai ihre tägliche Nonstop- Verbindung zwischen dem Flughafen Zürich und Atlanta wiederaufgenommen. Zum Einsatz kommt eine Boeing 767-400. Dieser Flug ergänzt die bereits bestehen- de, ganzjährige Verbindung von Delta Air Lines zwischen Zürich und New York-JFK. Air China hat die Verbindung vom Flughafen Zürich nach Peking aufgenommen. Geflogen wird die Strecke viermal pro Woche mit einer A330-200. Franken beträgt der Durchschnittswert einer Tonne Exportluftfracht aus der Schweiz. 726000 23 Uhr geflogen werden könne, sei ein Ausbau des Angebots nur eingeschränkt möglich, ließ das Unternehmen verlauten. Das BAZL verlangt bei schlechten Sichtverhältnissen weiterhin eine Entscheidungshöhe von 500 Fuß im Landean- flug, und dies trotz „hochwertigen Instrumen- tenlandesystems“, schreibt der Flughafen Bern. Germania Flug Streckenausbau Germania Flug AG hat mit Ankara und Nis zwei weitere Strecken eröffnet. Ausgangspunkt ist jeweils Zürich. Die türkische Hauptstadt wird bis zum 20. Oktober einmal pro Woche angeflogen, die serbische Destination bis Ende des Winterflugplans 2017/18 zweimal. In die drittgrößte serbische Stadt fliegt Germania in Konkurrenz zu Swiss: Freitags fliegen beide Carrier nach Serbien, Swiss außerdem noch sonntags und Germania montags. Skywork Airlines Wetterbedingt beschränkt Nach aus Sicht von SkyWork Airlines erfolglos verlaufenen Verhandlungen zwischen dem Bun- desamt für Zivilluftfahrt (BAZL), dem Flugha- fen Bern-Belp und SkyWork, in denen es um die im Winter wetterbedingten betrieblichen Ein- schränkungen auf dem Hauptstadtairport ging, zieht die Berner Regionalfluglinie erste Konse- quenzen. Die in der kalten Jahreszeit bei Nebel gefährdeten Abendflüge werden ab Winterflug- plan auf ein verkürztes Zeitfenster zwischen 6 und 19 Uhr verlegt. Dies hat die Streichung der Strecke nach Köln zur Folge. Außerdem werden An- und Abflugzeiten sowie Frequenzen für bestimmte Destinationen, etwa Hamburg und London-City, angepasst. Zudem muss SkyWork im Winter auch am bisher flugfreien Samstag fliegen. Wenn in Bern nicht zuverlässig ganz- jährig über die gesamte Betriebszeit von 6 bis Am Morgen des 1. Juni hat Swiss ihre erste CS300 auf einem kommerziellen Flug eingesetzt. Die Reise führte von Genf nach London-Heathrow. Swiss beabsichtigt, bis Ende 2018 insgesamt sie- ben Flugzeuge dieses Musters und eine kleinere CS100 fest am Westschweizer Airport zu statio- nieren, wo sie unter anderem sieben Flugzeuge der A320-Familie ersetzen. Als Zeichen der Verbundenheit mit der französischsprachigen Schweiz hat die Fluggesellschaft diesen Jet – Im- matrikulation HB-JCA – mit einem farbenfrohen Spezialkleid versehen. Dabei handelt es sich um ein Werk des Künst- lers Mathias Forbach, der sich für seine Arbeit von Antworten auf Fragen, die in einem öffent- lichen Wettbewerb gestellt wurden, inspirieren ließ. Die Wettbewerbsteilnehmer waren gefragt worden, was die Westschweiz für sie bedeute und wer ihr Held sei. Die erste CS300 wird diesen Sonderanstrich zwölf Monate lang tragen. Swiss CS300 steht im Einsatz Ihre erste CS300 hat Swiss mit einem Motiv des Künstlers Mathias Forbach versehen Foto: Javier Rodriguez
  • 16. www.aerointernational.de 8/2017 16 Airlines Top 25 151 Erstmals hat Southwest Airlines aus Dallas mehr Fluggäste befördert als jede andere Gesellschaft und American damit auf Platz 2 verwiesen Mio. Passagiere +4,9 % Billigflieger vorn Alljährlich werden die von der International Air Transport Association (IATA) gesammelten Daten zur Lage der Weltluftfahrt mit Spannung erwartet. Nicht ganz so rosig wie noch 2015, aber alles in allem doch sehr erfreulich präsentierte sich die Branche im vergangenen Jahr Foto: AIRTEAMIMAGES, Angelo Bufalino D er Auftakt zum „73. Annual General Meeting“ (AGM) der Mitglieder des Airline-Dachverbands IATA (Inter- national Air Transport Association) begann recht entspannt. Rund 1000 Vertreter der mittlerweile 275 der IATA an- geschlossenen Fluggesellschaften, die rund 83 Prozent des weltweiten Luftverkehrsaufkom- mens generieren, trafen sich Anfang Juni im mexikanischen Cancún, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und vor allem, um den Kurs der kommenden Monate und Jahre zu setzen. Dass es genug Themen gab und gibt, zeig- te sich recht schnell. Zum einen fehlte mit dem CEO von Emirates Airline, Tim Clark, eine feste Größe im Branchen-Zirkus; dem Vernehmen nach wollte dieser dadurch sei- nen Unmut ob der Zurückhaltung der IATA bezüglich des Laptop-Verbots auf Flügen von ausgewählten nahöstlichen Flughäfen in die USA und Großbritannien demonstrieren. Zum anderen fehlte mit Akbar Al Baker auch der CEO von Qatar Airways. Aufgescheucht durch den Abbruch der diplomatischen Be- ziehungen zwischen Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrein, Ägypten, Jordanien und dem Emirat von Ka- tar sowie der Sperrung des Luftraums und der Flughäfen für katarische Flugzeuge und Pas- sagiere über beziehungsweise in den Emira- ten, hatte der energische Airline-Chef Mexiko in aller Frühe des 5. Juni im eilig gecharterten BBJ Richtung Heimat verlassen. „Wir befürworten keine Banns, und wir wünschen uns, dass die Verbindungen so rasch wie möglich wieder aufgenommen wer- den. Wir wollen offene Grenzen“, so IATA- Generaldirektor Alexandre de Juniac in Reak- tion auf diese Ereignisse auf der Jahrestagung. So war auch schon klar, womit sich die Airline-Bosse in Cancún unter anderem zu befassen hatten: Terror, nationaler Protekti- onismus, politische Verwicklungen, die sich allzu schnell auf die Weltwirtschaft im All- gemeinen und die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit der ausgesprochen störanfälligen Zivilluftfahrt im Besonderen auswirken. Dabei waren die Zahlen, die die IATA im Rückblick für das Jahr 2016 präsentierte, durchaus positiv. Denn beileibe nicht immer hatten die Fluggesellschaften so gute Jahre wie in der jüngsten Vergangenheit, nicht im- mer konnten sie beziehungsweise ihre An- teilseigner die in der Luftfahrt naturgemäß hohen Investitionen wieder hereinholen. Im vergangenen Jahr zumindest klappte das gut – zum zweiten Mal überhaupt; erstmals war diese Schwelle 2015 übersprungen worden –, denn die Airline-Industrie generierte hier
  • 17. www.aerointernational.de 8/2017 17 Quelle: IATA WATS 61th Edition ▲= plus, ▼= Minus, ■ = Keine Veränderung | Veränderungen beziehen sich auf die Position in der Rangliste Die 25 gröSSten Passagierfluggesellschaften der Welt Rangliste nach Passagierzahlen (international, Inland und insgesamt) im Jahr 2016 Rang Airline Passagiere international (in Mio.) Airline Passagiere national (in Mio.) Airline Passagiere gesamt (in Mio.) 1 Ryanair ■ 112 015 Southwest Airlines ■  148,821 Southwest Airlines ▲  151,740 2 EasyJet ■  64 196 American Airlines ■  117,978 American Airlines ▼  144,191 3 Emirates ■ 55 198 Delta Air Lines ■  117,917 Delta Air Lines ■ 143,322 4 Lufthansa ■ 45 820 China Southern Airlines ■  100,799 China Southern Airlines ■ 114,493 5 British Airways ■ 38 097 United Airlines ■  73,797 Ryanair ■  112,015 6 Turkish Airlines ■ 34 715 China Eastern Airlines ■  67,842 United Airlines ■ 100,140 7 Air France ■ 31 584 LATAM Airlines Group 51,793 China Eastern Airlines ■ 80,509 8 Qatar Airways ▲ 31 209 Air China ▼  51,496 EasyJet ■  70,747 9 KLM ▼ 30 394 Hainan Airlines ■  44,331 LATAM Airlines Group 66,814 10 United Airlines ■ 26 343 All Nippon Airways ▼ 38,460 Air China ■ 62,308 11 American Airlines ▼ 26 213 IndiGo ▲ 37,933 Turkish Airlines ▼ 61,737 12 Delta Air Lines ■ 25 405 Qantas Airways ▼ 35,480 Lufthansa ▼ 57,091 13 Cathay Pacific Airways ■ 24 401 JetBlue ▲ 31,256 Emirates ■ 55,198 14 Wizzair ▲ 22 787 Lion Airlines ▼ 30,925 Qantas Airways ▼ 53,227 15 Norwegian ▲ 22 673 Skywest Airlines ■ 30,530 All Nippon Airways ▼ 47,325 16 Air Berlin ▼ 21 833 Gol Airlines ▼ 30,411 Hainan Airlines ▲ 46,601 17 Singapore Airlines ■ 18 904 Turkish Airlines ▲ 27,022 Air France ▼ 44,308 18 Korean Air ▲ 18 756 Shenzhen Airlines ▲ 26,168 British Airways ▼ 44,098 19 Etihad Airways ▲ 18 101 Japan Airlines ▲  24,375 IndiGo ▲  39,768 20 Qantas Airways ▲ 17 746 Alaska Airlines ▲ 24,004 JetBlue ■ 38,275 21 Vueling ▲ 17,637 ExpressJet ▼ 21,595 Japan Airlines ▲ 32,749 22 Scandinavian Airlines ▼ 17,113 Sichuan Airlines ▲  21,347 Lion Airlines ▼  32,409 23 Swiss ■ 15,936 Azul Brazilian Airlines ▲ 20,854 Gol Airlines ▼ 32,216 24 LATAM Airlines Group 15,021 Garuda Indonesia ▼ 19,487 Qatar Airways ▲ 31,209 25 Norwegian ■ 47,269 Spirit Airlines ■  20,412 LAN Airlines ■  78,641 Europa 26,1 % Nord- amerika 22,8 % Afrika 2,2 % Naher Osten 10,7 % Latein- Amerika 4,5 % Asien- Pazifik 33,6 % Marktanteile im weltweiten Luftverkehr Passagier- und Frachtverkehr; Heimatländer der Airlines sind Basis der regionalen Zuordnung Quelle: IATA rund 9,9 Prozent des investierten Kapitals und übertraf damit die Finanzierungskosten, die bei geschätzten 6,6 Prozent lagen. Welt- weit verzeichneten die Fluggesellschaften Gewinne in Höhe von 34,8 Milliarden Dollar; die Umsätze betrugen 705 Milliarden Dollar. Rekordverdächtig war auch die Anzahl der beförderten Passagiere: Erstmals wurden 3,81 Milliarden Fluggäste bei einer Auslastung von 80,4 Prozent sicher an ihre Ziele gebracht – was einem Zuwachs um 7,1 Prozent ent- spricht: Im Vorjahr hatte man nämlich noch knapp 3,57 Milliarden Passagiere bei glei- chem Ladefaktor befördert. Das größte Wachstum im vergangenen Jahr fand laut der IATA-Statistiken in Asien statt, genauer gesagt vor allem in China. Dort wuchs der Inlandsmarkt innerhalb von zwölf Monaten um 37 Millionen Fluggäste oder 9,9 Prozent. Das sind mehr Passagiere als bei den beiden nächststarken Binnenmärkten zusam- men, nämlich den USA, die ein Plus von 3,9 Prozent beziehungsweise 19 Millionen mehr Fluggäste verzeichneten, und Indien mit ei- nem Zuwachs um stolze 23,1 Prozent (rund
  • 18. www.aerointernational.de 8/2017 18 Airlines Top 25 operativ netto 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 * 1 900 -4 600 27600 17300 19800 8 300 18400 9 200 25300 10708 35100 13700 61832 35902 62068 34775 Operative- UND NETtoergebnisse Geschäftsergebnisse im Passagier- und Frachtverkehr weltweit; Angaben in Millionen US-Dollar Quelle: IATA *Preliminary 17 Millionen mehr Reisende). Das prozentual stärkste Inlandswachstum mit einer Rate von 32,6 Prozent oder mehr als sechs Millionen zusätzliche Passagiere konnte Vietnam ver- buchen. Jedoch ist diese Zahl eher relativ zu sehen: So wurden an den vietnamesischen Airports insgesamt knapp 50 Millionen Fluggäste abgefertigt. Dagegen waren es 700 Millionen, die die US-Flughäfen frequentiert hatten, oder 536 Millionen Passagiere, die in ganz China abgefertigt wurden. Überraschender Spitzenreiter in der Neuen Welt war übrigens der Markt Kuba, dessen Verkehrsaufkommen durch das Ende der Sanktionen seitens der USA um 22,1 Prozent auf ein Volumen von 7,6 Millionen Flugrei- sende im Jahr 2016 nach oben schoss. Im Gegensatz dazu musste der ehemalige Shoo- ting-Star in Lateinamerika, nämlich Brasilien, aufgrund der dortigen Wirtschaftslage insge- samt Verkehrsrückgänge von zehn Prozent verschmerzen; getoppt wurde dieses Nega- tivergebnis vom politisch und wirtschaftlich maroden Venezuela, das Verkehrsrückgänge um 11,5 Prozent zu verkraften hatte. Spitzenreiter Lowcost American Airlines, die 2015 die Riege der weltgrößten Fluggesellschaften (gemessen an der Zahl der beförderten Passagiere) an- geführt hatte, musste den Stab im vergange- nen Jahr an eine andere texanische (Billig-) Fluggesellschaft abgeben: Gigant Southwest Airlines, die das Ranking bereits seit etlichen Jahren mit den meistbeförderten Inlands- passagieren dominiert, transportierte 2016 mit insgesamt 151,74 Millionen Fluggästen mehr Personen als jeder andere Carrier auf dem Globus. Knapp 149 Millionen Menschen nutzten ihre Inlandsdienste, wohingegen mit Ryanair eine europäische Billigfluggesell- schaft den Rekord mit dem größten Aufge- bot an internationalen Fluggästen, nämlich 112 Millionen, hält. Spannend ist die Domi- nanz der Low-Cost-Carrier hier insofern, als der Anteil des Billigflugsegments am Ge- samtluftverkehrsaufkommen nur rund 20 Prozent ausmacht. 77 Prozent des globalen Luftverkehrsaufkommens werden durch die sogenannten Legacy- oder Netzwerkcarrier bestritten, womit gerade einmal drei Prozent für die Ferienfluggesellschaften übrigbleiben. Erstmals wurde beim diesjährigen Ran- king die südamerikanische LATAM Airlines Group, ein Zusammenschluss der chileni- schen LAN mit der brasilianischen TAM, be- rücksichtigt; bislang waren die beiden Bran- chenprimusse aus Lateinamerika samt ihren zahlreichen Töchtern voneinander getrennt aufgeführt gewesen. Als Einzelunternehmen gerechnet, schaffte LATAM es auf Anhieb auf Platz neun unter den Top-Airlines und platzierte sich damit noch vor der Lufthansa, die – berücksichtigte man hier ebenfalls die Beförderungsleistung des Gesamtkonzerns – mit den daraus resultierenden knapp 110 Millionen Fluggästen theoretisch noch vor United Airlines an sechster anstatt wie jetzt an zwölfter Stelle rangierte. Statistiken eben. Aus dem Koma erwacht Ebenso wie für den Passagierverkehr gibt die IATA auch die entsprechenden Zahlen für das weltweite Frachtaufkommen heraus. Diese werden meist mit besonderer Spannung er- wartet, gilt das Frachtgeschäft doch als Indi- kator für die volkswirtschaftliche Gesundheit und damit auch für den Zustand der Airline- Branche an sich. Und hier präsentierte sich zumindest das zweite Halbjahr 2016 als so positiv, wie man sich das wünscht, gingen die Frachtzahlen doch Hand in Hand mit den Exporten in die Höhe. Alles in allem transportierten die Flug- gesellschaften im vorigen Jahr fast 54 Millio- nen Tonnen Güter, was etwa 35 Prozent des 2016 im Welthandel erwirtschafteten Werts beziehungsweise unfassbaren 5,5 Billionen US-Dollar entspricht. Als Spitzenreiter im Gesamtgeschäft rangierte der US-Riese Fed- Ex, gefolgt von UPS und Emirates Airline. Diese wiederum führte das Ranking in Bezug auf die international geflogene Fracht an. Auch hier gibt es einen „Newcomer“ unter den Top 25, der es 2016 recht zackig in die mittleren Reihen geschafft hat: Saudia profi- lierte sich im internationalen Frachtgeschäft, das fast traditionell von US-amerikanischen und vor allem von asiatischen Gesellschaften dominiert wird. Saudia ist Teil des saudischen Regierungsprogramms „Vision 2030“, das die strategische Lage der arabischen Halbinsel nutzen will, um einen globalen Hub für Ver- kehre zwischen Europa, Asien und Afrika zu entwickeln. Allerdings wurde diese Taktik bereits vor Jahren von den Golfcarriern ent- deckt und durch Freisetzung gewaltiger Ka- pazitäten entsprechend forciert. Nach Jahren der Flaute – IATA-General- direktor de Juniac bezeichnete diese gar als „komatös“ – legte die Luftfracht 2016 endlich dermaßen zu, dass hier im Mittel das schnells- te Wachstum seit der Finanzkrise 2010 ver- zeichnet werden konnte. Dennoch steht der Cargosektor weiterhin unter Druck. Die Ka- pazitäten überstiegen die Nachfrage, was zu einer Auslastung von nicht einmal 47 Prozent führte, die Rendite fiel auf 12,5 Prozent und der Branchenumsatz sank weltweit um fünf Milliarden auf 47,6 Milliarden Dollar. Doch die Frachtbranche bemüht sich, ihren Status als Transporteur für hochwertige Güter wie Mikroelektronik, pharmazeutische Pro- dukte, Komponenten für die Luft- und Raum- fahrtindustrie und medizinische Ausrüstung sowie verderbliche Güter weiter auszubauen.
  • 19. www.aerointernational.de 8/2017 19 Passagierverkehr nach Regionen Die prozentuale Verteilung des internationalen Passagierverkehrs, gemessen an den Revenue Passenger Kilometres, im Überblick Quelle: IATA Europa Nord- amerika Süd- amerika Central America Caribbean 9,6 % 10,5 % 3,2 % 2,9 % 2,1 % 1,7 % 3,0 % 6,6 % 5,1 % 16,9 % 0,6 % 7,1 % 1,3 % 11,6 % 3,5 % 2,9 % 0,7 % 0,9 % 2,1 % 1,3 % 0,2 % 7,1 % Naher Osten Latein- Amerika Afrika Asien- Pazifik 66 Die Latam-Gruppe tritt im Ranking erstmals als Gesamtkonzern auf und konnte sich auf Anhieb auf Platz 9 platzieren Mio. Passagiere Foto: Wiki Common / Brian Bukowski
  • 20. www.aerointernational.de 8/2017 20 Airlines Top 25 Foto: Ilgaz Deger Die 25 gröSSten FrachtFluggesellschaften der Welt Rangliste nach frachttonnen (international, Inland und insgesamt) im Jahr 2016 Rang Airline Frachttonnen international (in Tausend) Airline Frachttonnen national (in Tausend) Airline Frachttonnen gesamt (in Tausend) 1 Emirates ■  2 538 Federal Express ■  5 303 Federal Express ■  7 145 2 Federal Express ■  1 842 United Parcel Service ■ 3 173 United Parcel Service ■  4 681 3 Qatar Airways ▲ 1 764 China Southern Airlines ■ 1 041 Emirates ■ 2 538 4 Cathay Pacific Airways ▼ 1 597 Air China ■ 745 Qatar Airways ▲ 1 764 5 United Parcel Service ▲ 1 508 China Eastern Airlines ■  626 Cathay Pacific Airways ▼  1 597 6 Korean Air ▼ 1 445 All Nippon Airways ■ 480 China Southern Airlines ▲ 1 519 7 China Airlines ■ 1 326 ABX Air ▲ 353 Korean Air ▼ 1 514 8 Singapore Airlines ■ 1 139 Japan Airlines ▼  351 Air China ▲  1 331 9 Lufthansa ■ 947 Hainan Airlines ▼ 351 China Airlines ▼ 1 326 10 Etihad Airways ■ 929 Shenzhen Airline ■ 305 All Nippon Airways ▲ 1 263 11 Asiana Airlines ■ 882 Garuda Indonesia ▼ 246 China Eastern Airlines ▼ 1 197 12 Turkish Airlines ▲ 819 SF Airlines 237 Singapore Airlines ■ 1 139 13 Cargolux ▼ 809 LATAM Airlines Group 225 Lufthansa ■ 958 14 Saudi Arabian Airlines ▲ 806 Sichuan Airlines ▼ 205 Etihad Airways ■ 929 15 All Nippon Airways ▼ 783 CargoJet ▲ 191 Asiana Airlines ■ 922 16 AirBridgeCargo Airlines ■ 621 China Postal Airlines ■ 177 Turkish Airlines ▲ 875 17 EVA Air ▼ 610 Polar Air Cargo ▼ 175 Saudi Arabian Airlines ▲ 857 18 British Airways ▼ 610 Shandong Airlines ▲ 130 Cargolux ▼ 809 19 Air China ▲  586 Blue Dart Aviation ■  129 LATAM Airlines Group   799 20 LATAM Airlines Group 575 Vietnam Airlines ▼ 127 Polar Air Cargo ▼ 703 21 China Eastern Airlines ▼ 571 IndiGo ■ 126 Japan Airlines ▼ 660 22 Thai Airways International ▼  545 Delta Air Lines ▲  119 AirBridgeCargo Airlines ■  621 23 Polar Air Cargo ▼ 528 Southwest Airlines ▼ 113 British Airways ■ 612 24 Air France ▼ 490 American Airlines ▲ 108 EVA Air ▼ 610 25 China Southern Airlines ▲  478 Philippine Airlines ▲  104 Thai Airways International ▼  572 Quelle: IATA WATS 61th Edition ▲= plus, ▼= Minus, ■ = Keine Veränderung | Veränderungen beziehen sich auf die Position in der rangliste 0,8 Saudi Arabian Airlines findet sich nach den für das vergangene Jahr gemeldeten Zahlen unter den Top-25-Frachtfluggesellschaften nun auf Platz 17 wieder Mio. Tonnen
  • 21. EMO Hannover 18.–23.9.2017 Halle 3, Stand B34 walter-tools.com Glänzende Aussichten für alle, die das Beste suchen: Tiger·tec® Gold Wenn Sie sich heute entscheiden müssten – zwischen höchster Standzeit, kompromissloser Prozesssicherheit oder maximaler Produktivität – was wäre Ihre Wahl? Entscheiden Sie sich für die Freiheit, sich nicht entscheiden zu müssen. Bleiben Sie Ihrem hohen Anspruch in jeder Hinsicht treu: Tiger·tec® Gold. Tiger·tec® Gold Nicht nur besser, sondern Gold. Optimiert werden soll gleichfalls eine kun- denorientierte, transparente Lieferkette. Geldmaschine Luftfahrt Mit dieser quasi Hand in Hand geht übri- gens auch der Zuwachs an einzigartigen Städteverbindungen, deren Zahl sich in den vorigen zwei Jahrzehnten auf knapp 18700 fast verdoppelt hat und in diesem Jahr vo- raussichtlich die 19000 überschreiten wird, wovon Fracht und Passage gleichermaßen profitieren. Gleichzeitig sanken und sinken die Flugtarife; 2016 kostete beispielsweise ein Hin- und Rückflugticket im Mittel 371 US-Dollar, 2015 zahlte der Passagier noch durchschnittlich 417 Dollar für das Ticket und in diesem Jahr, so erwartet es die IATA, wird der Preis weiter auf 353 Dollar sinken. Weltweit gaben die Kunden 737 Milliarden Dollar für ihre Flüge aus, was nicht ein- mal einem Prozent des Bruttoweltprodukts (GDP, Gross Domestic Product) entspricht; dieser Wert wird, so lauten zumindest die Prognosen, im Laufe dieses Jahres wieder die Ein-Prozent-Marke knacken, wie es auch 2015 schon der Fall gewesen ist. Überhaupt geben Flugreisende ihr Geld reichlich aus; 650 Milliarden Dollar waren es 2016, im laufenden Jahr rechnet die IATA damit, dass die Touristen bis zu 685 Milli- arden Dollar in aller Welt streuen werden. Weiterer Geldsegen winkt zudem den Staa- ten rund um den Globus, die alleine aus der Airline-Industrie im vergangenen Jahr Steu- ern in Höhe von 117 Milliarden Dollar ein- nahmen; in diesem Jahr werden es vermut- lich bis zu 124 Milliarden Dollar sein. Darüber hinaus wird die Weltwirtschaft durch die Kreation zahlreicher Arbeitsplätze in und aus der Luftfahrt angekurbelt. Fast 79 Millionen indirekte und 2,78 Millionen di- rekte Arbeitsplätze generiert die Branche in diesem Jahr weltweit, wobei sich die durch- schnittliche Wertschöpfung pro Mitarbeiter voraussichtlich auf 99000 Dollar beziffern lässt, was einem Plus von etwas mehr als zwei Prozent gegenüber 2016 entspricht. Ob sich ein derartiger Geldfluss auf Dau- er halten lässt, dürfen sich momentan leider die britischen Airlines angesichts der Brexit- Verhandlungen fragen. Nicht nur auf sie kommt mit dem geplanten Ausstieg Groß- britanniens aus der EU einiges zu. Man den- ke nur einmal an die diversen Luftverkehrs- abkommen, die die EU mit anderen Staaten hat. Sie wären für das Ex-EU-Mitglied Groß- britannien automatisch ungültig … Gegenwinde Was den Ausblick auf das Jahr 2017 betrifft, gibt sich die IATA trotzdem optimistisch und prognostiziert für die Branche weltweit Gewinne in Höhe von 31,4 Milliarden US- Dollar bei 743 Milliarden Dollar Umsatz. Damit korrigierte sie ihre ursprünglichen Schätzungen ein wenig nach oben, was der unerwartet starken Nachfrage sowohl im Passagier- als auch im Frachtgeschäft ge- schuldet ist. Allerdings müssen die Flugge- sellschaften, so de Juniac, trotz allem mit einem Rückgang der Profitabilität rechnen, denn der durchschnittliche Nettogewinn pro Passagier hat sich in den vergangenen zwei Jahren reduziert: 2015 hatten die Airlines im Schnitt 10,08 Dollar pro Fluggast verdient, 2016 waren es noch 9,13 Dollar und dieses Jahr rechnet die IATA im Weltluftverkehr bei erstmals innerhalb von einem Jahr mehr als vier Milliarden Fluggästen nur noch mit 7,69 Dollar Gewinn pro transportierter Nase. Der Grund dafür ist vorrangig in erneut steigen- den Sprit-, Lohn- und Wartungskosten zu finden. Rund die Hälfte der Gewinne werden in Nordamerika generiert (15,4 Milliarden Dollar), während die Fluggesellschaften in Europa und Asien jeweils 7,4 Milliarden Dollar zum Gesamtergebnis beisteuern. Deutlich weniger gut werden wohl die Car- rier in Lateinamerika sowie im Nahen bezie- hungsweise Mittleren Osten verdienen, die die Gewinnschwelle nur leicht überschrei- ten, während die afrikanischen Airlines – wie immer, ist man versucht zu sagen – als Schlusslicht in den roten Zahlen verweilen dürften. Gegenwind deutet sich also nicht nur an, die Quer- und Scherwinde sind bereits seit geraumer Zeit im Umlauf. Beispielsweise ganz klassisch bei der Infrastruktur, die in vielen Weltregionen nach wie vor unzurei- chend ist und zu Verspätungen im Flugver- kehr oder bei der Abfertigung führt. Unter anderem die Flughäfen in Europa werden vermehrt Schwierigkeiten haben, den künf- tigen Anforderungen zu entsprechen. Der- zeit geht die IATA davon aus, dass sich das Passagieraufkommen bis 2035 auf mehr als sieben Milliarden Menschen pro Jahr er- höht. Die europäischen Airports werden aber nur 88 Prozent der erwarteten Nachfra- ge decken können. Wobei dies generell kein rein europäisches, sondern ein weltweites Problem ist, denn der Airport als Nadelöhr ist auch in Asien oder Lateinamerika eine verbreitete Tatsache. Weiterhin geht es der IATA auch künftig um eine Optimierung des Flugverkehrsmanagements (ATM, Air Traffic Management) und treibstoffsparende Anflugverfahren. Indirekt damit in Zusam- menhang stehen die Bemühungen der Air- line-Industrie, die Schadstoffausstoße durch den Einsatz modernerer Flugzeuge weiter zu verringern. Die Chancen stehen hier nicht
  • 22. www.aerointernational.de 8/2017 22 Airlines Top 25 Foto: getty Images / AFP Das Land Kuba profitierte von der Öffnung in die USA und verzeichnete bei den Passagierzahlen ein Wachs- tum von 22,1 Prozent. Wie es in Zusammenhang mit der jetzigen US-Regierung weitergeht, bleibt abzuwarten Netz-Carrier 77 % Low Cost 20 % Ferienflieger 3 % Anteil der Reisenden nach Geschäftsmodell Ermittelt anhand der Passagierkilometer (Revenue Passenger Kilometres = RPK) Quelle: IATA schlecht, denn alleine 2017 werden die Flug- gesellschaften dieser Welt 1850 Neuflugzeuge übernehmen, von denen rund die Hälfte älte- re Flugzeuge ablösen werden. Einen Dämpfer erhielten die Bemühungen der Luftfahrtorganisation in Sachen Klima- schutz dennoch, als US-Präsident Trump kurz vor dem IATA-Mega-Treffen den Aus- stieg der USA aus dem Klimaschutzabkom- men von Paris angekündigt hatte. Nichts- destotrotz betonte die IATA sogleich, dass dies kein Rückschlag für ihr eigenes Klima- schutzprogramm CORSIA (Carbon Offset- ting and Reduction Scheme for International Aviation) sei, da es sich hierbei erstens um zwei verschiedene Abkommen handle und die IATA-Mitglieder zweitens hinter ihrem Programm stünden, das vorsieht, den CO2 - Ausstoß bis 2050 auf die Hälfte des Werts von 2005 zu bringen. Weitere, noch ernstere Herausforderungen sieht die IATA künftig beim Thema Sicher- heit, das absolute Priorität hat. Wiederholte Terroranschläge auf Europas Straßen gefähr- den die gesamte Branche, die Luftfahrt ist und bleibt potenzielles Ziel für terroristische Attacken. Wenn es um die Sicherheit von Pas- sagieren und Besatzungen geht, sind Regie- rungen und Airlines natürliche Partner. Und diese Partnerschaft, so kritisierte de Juniac, erhalte derzeit Risse. Gemeint war ganz klar das Verbot der Trump-Regierung, auf Flügen in die USA ab zehn Airports im Nahen Os- ten und in Afrika Laptops beziehungsweise größere elektronische Geräte mit an Bord zu nehmen. Inzwischen haben sich die Wogen ein wenig geglättet, die betroffenen Staaten haben jeweils Verhandlungen mit den USA aufgenommen, um das Problem zu lösen: Im Idealfall werden die Zoll- und Einrei- semodalitäten für die Vereinigten Staaten künftig bereits am Abflughafen durchge- führt. Manchmal, so scheint es, hilft Reden, hilft Verhandeln doch; selbst in der Politik. In diesem Sinne wäre es auch dem Staat Ka- tar zu wünschen, sich ebenfalls aus seiner derzeitigen diplomatischen und demzufolge wirtschaftlichen Misere zu lösen, denn nicht nur die Rückgänge im Luftverkehr des ambi- tionierten Zwergstaates sind drastisch. Spä- testens im nächsten Jahr werden zumindest diese Probleme hoffentlich gelöst sein, denn sonst käme Qatar-Airways-Chef Al Baker am Ende nicht zur 74. AGM ins australische Syd- ney. Was ein Jammer wäre, soll er dann doch für ein Jahr den Vorsitz des Airline-Dachver- bands vom seit Juni amtierenden Goh Choon Phong, CEO von Singapore Airlines, über- nehmen. Brigitte Rothfischer
  • 23. www.aerointernational.de 8/2017 23 Passagierzahlen 2016 in ausgewählten Ländern berücksichtigt wurden ausschlieSSlich Passagiere im Linienverkehr Passagiere +/- zu 2015 in % Passagiere +/- zu 2015 in % Südafrika 23 605 550 5,3 Norwegen 34 428 750 1,2 Ägypten 19 396 780 - 3,6 Griechenland 33 997 867 11,3 Marokko 14 346 955 1,5 Irland 31 236 085 13,4 Algerien 9 958 057 19,8 Schweden 31 035 955 7,1 Nigeria 8 109 128 - 4,1 Polen 27 351 571 13,0 Tunesien 5 895 786 6,2 Belgien 25 849 077 - 0,4 Kenia 5 445 583 9,7 Dänemark 25 722 336 12,4 Äthiopien 3 831 259 4,9 Österreich 21 153 207 1,9 Tansania 3 361 710 7,2 Rumänien 14 930 206 24,5 Mauritius 3 275 162 10,1 Tschechien 12 569 759 8,5 Sudan 2 835 587 - 16,3 Lateinamerika/Karibik Ghana 2 541 595 4,5 Brasilien 87 052 081 - 10,0 Senegal 1 993 161 5,3 Mexiko 71 653 357 12,0 Angola 1 962 889 - 11,6 Kolumbien 31 451 491 9,1 Réunion 1 862 223 - 0,5 Argentinien 22 340 119 7,3 Elfenbeinküste 1 578 261 16,3 Chile 17 407 982 14,6 Libyen 1 574 159 30,4 Peru 16 556 157 7,8 Kamerun 1 542 351 9,4 Dominikanische Republik 12 032 978 7,1 Simbabwe 1 497 412 4,8 Venezuela 8 668 559 - 11,5 Kapverden 1 387 043 16,9 Kuba 7 661 479 22,1 Asien Ecuador 7 486 001 1,2 China 536 578 284 10,3 Panama 5 986 805 12,1 Japan 166 611 173 3,5 Costa Rica 5 871 955 15,4 Indien 141 750 624 17,6 Bolivien 5 219 345 8,2 Indonesien 120 223 327 11,7 Jamaika 5 035 078 2,8 Thailand 89 183 451 11,6 Bahamas 3 675 361 5,5 Südkorea 83 396 986 16,8 Trinidad und Tobago 2 701 295 - 1,3 Malaysia 56 450 879 7,9 Guatemala 2 689 734 9,3 Taiwan 51 094 244 11,7 Aruba 2 603 349 - 0,3 Hongkong, China 50 009 268 3,7 Guadeloupe 2 413 223 7,9 Vietnam 49 143 590 28,3 El Salvador 2 301 911 9,4 Singapur 45 365 847 5,9 Naher Osten Philippinen 43 166 034 5,5 Saudi Arabien 57 578282 9,3 Pakistan 16 824 962 9,8 Vereinigte Arabische Emirate 53 456 321 4,0 Bangladesch 8 817 976 10,0 Iran 15 522 473 23,3 Myanmar 8 201 639 16,2 Israel 14 960 083 9,8 Sri Lanka 7 352 217 7,9 Katar 11 409 048 6,5 Kasachstan 7 205 813 - 3,0 Kuwait 10 933 509 7,6 Kambodscha 6 937 514 8,5 Oman 8 325 681 7,8 Europa Libanon 7 325 029 11,7 Großbritannien 219 871 648 11,0 Bahrain 5 291 829 2,6 Spanien 163 555 738 11,9 Syrien 298 696 67,4 Deutschland 152 067 715 7,3 Nordamerika Italien 126 629 863 5,7 USA 700 045 334 4,7 Frankreich 121 667 060 5,0 Kanada 86 174 789 2,2 Türkei 77 489 634 - 2,2 Südwest-Pazifik Russland 77 235 137 - 4,3 Australien 92 115 925 7,7 Schweiz 43 775 686 6,2 Neuseeland 22 697 823 10,6 Niederlande 42 314 525 12,2 Quelle: IATA PaxIS 3–Plus
  • 24. www.aerointernational.de 8/2017 24 Airline G eheimnisvolles, faszinierendes My- anmar, Exotik pur. Manche der Älteren unter den Reisenden, die sich noch an das alte Singapur, an Saigon oder Kuala Lumpur erin- nern können, fühlen sich vermutlich wie auf einer Zeitreise in die Vergangenheit. Beispiel Mandalay im geografischen Zentrum von Myanmar. Mit Ausnahme einiger „Vorzeigestra- ßen“ in der Innenstadt vermittelt der Rest der Verkehrswege dieser mit 1,6 Millionen Einwohnern nach Yangon (Rangun) zweit- größten Stadt des Landes den typischen süd- ostasiatischen Charme, der den Metropolen der unmittelbaren Nachbarländer längst abhanden gekommen ist. Leichtmotorräder und Fuhrwerke dominieren das Bild auf den schmalen und nur teilweise asphaltierten Straßen am Ufer des Irrawaddy. Merkmale einer rückständigen Infra- struktur des Landes, die auch dem inter- nationalen Luftverkehr natürliche Grenzen setzt. Begegnung mit Peter Wiesner, der gerade mit einer ATR 72-600 der Bangkok Airways von Chiang Mai kommend auf dem Manda- lay International Airport gelandet ist. Wies- ner hat ein ausgeprägtes Faible für das Land mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten und das angenehme Wesen seiner überwie- gend buddhistisch orientierten Bevölkerung. Der erfahrene Luftfahrtmanager fliegt aber auch aus beruflichem Interesse immer wieder mal nach Myanmar. Als ehemaliger Vice Pre- sident Marketing und Network Management von Bangkok Airways vermutete er bereits vor einigen Jahren, dass mit der Abkehr von der Militärdiktatur und der bevorstehenden Demokratisierung des Landes die geschäft- liche und touristische Entwicklung explo- dieren und den internationalen Luftverkehr beflügeln würde. Seine Airline, für die er noch heute als kenntnisreicher Berater des Aufsichtsrats tätig ist, fliegt bereits seit 2004 von Bangkok nach Yangon, in die damalige Hauptstadt Myanmars. Der Boom für die internationa- len Airlines aber setzte erst mit der politi- schen und wirtschaftlichen Öffnung des Lan- des ein, als zunächst die EU und später auch die USA die Sanktionen aufhoben, nachdem die Regierung zwei Jahre zuvor per Verfas- sung ein marktwirtschaftliches System fest- gelegt hatte. Bangkok Airways und die inzwischen 28 weiteren international operierenden Luft- verkehrsgesellschaften, die Myanmar aus den benachbarten Ländern anfliegen – vor acht Jahren waren es gerade einmal neun – profitierten von dem enorm zunehmenden touristischen Interesse. Obwohl der Kuchen gewachsen ist, sind aufgrund der gestiegenen Zahl der Airlines, „die Kuchenstücke klei- ner“ geworden, sagt Peter Wiesner. Ande- rerseits sind die Flüge zu Destinationen wie Mandalay (die Bangkok Airways seit 2014 durchführt) während der Saison häufig aus- gebucht. Grenzen des Wachstums Etwa 90 Prozent der Fluggäste, die nach Mandalay reisen, sind Touristen. Die meisten kommen aus Thailand, Japan und China, aus Frankreich, England, Deutschland und der Schweiz. Auf das ganze Land bezogen liegt das Verhältnis Touristen/Geschäftsleute bei 60 zu 40 Prozent. Mehr als 70 Prozent der ausländischen Touristen reisen aus asiati- schen Ländern an. Die Zahl der Urlaubsrei- senden aus Deutschland lag im vergangenen Jahr bei 35 000. Gemessen am Tourismus im benachbarten Thailand ist da viel Luft nach oben. Die meisten Geschäftsleute steuern die neue Hauptstadt Myanmars, Naypyidaw, an. Begünstigt wird der wirtschaftliche Auf- schwung, weil Unternehmen aus Südkorea, Japan, Europa, China und den USA inzwi- schen in ihren jeweiligen Startlöchern mit den Füßen scharren: Öl- und Gasfirmen, die Konsumindustrie, Geldinstitute und An- bieter von Kreditkarten, Hotelkonzerne, aus Deutschland Firmen wie beispielsweise Sie- mens. Peter Wiesner, seit vielen Jahren Manager bei Bangkok Airways Aufbruch im Land der Pagoden Myanmar Vorwiegend Touristen reisen in das Land, doch der Geschäfts- verkehr holt auf. Elf nationale Airlines machen sich gegenseitig das Leben und Überleben schwer. Die internationalen Carrier zählen zu den Gewinnern des Booms
  • 25. www.aerointernational.de 8/2017 25 Wie eine Theaterkulisse: das ehemalige VIP-Gebäude am Airport von Yangon, der früheren Hauptstadt des heutigen Myanmars Zu den „natürlichen Grenzen“ zählt die zu geringe Hotelkapazität, vor allem in der Drei- bis Vier-Sterne-Kategorie. Bezahlbare Unterkünfte fehlen sowohl an den Traum- stränden der Andamanensee und rund um die bevorzugten touristischen Destinationen wie Mandalay, Inle Lake (Heho), Yangon und Bagan, das mit seinen mehr als 2000 erhal- tenen Sakralgebäuden für viele Reisende ein „Muss“ ist. Fluggesellschaften wie Bangkok Airways würden zusätzlich gern nach Bagan fliegen, wenn es denn möglich wäre. Weil es dort bis heute aber weder Immigration noch Treib- stoff gibt, kann der Platz international nicht bedient werden und bleibt deshalb den elf nationalen Airlines vorbehalten. Individual- tourismus gilt als problematisch wegen der nach wie vor mangelhaften Infrastruktur des Landes in Bezug auf Straßen und Unter- künfte. Üblich sind von Tourguides beglei- tete Gruppenreisen für sieben Tage. Myan- mar ist ein faszinierendes touristisches Ziel, das großartige Eindrücke ermöglicht, aber längst kein „billiges“ Reiseland mehr. International spielen die elf Inlandsgesell- schaften bisher eine untergeordnete Rolle, die ausländischen Carrier dominieren das Fotos: Dietmar Plath Luftfahrtgeschäft mit 87,5 Prozent (2016). Die Airlines aus dem Inland liefern sich ei- nen harten Konkurrenzkampf. Erkennbar sind Überkapazitäten, die es auf längere Sicht einigen von ihnen unmöglich machen, pro- fitabel zu operieren und zu überleben, ob- wohl die Passagierzahlen von 2015 auf 2016 gerade wieder um 15 Prozent auf 2,62 Mil- lionen Fluggäste gestiegen sind. Im selben Zeitraum hat der internationale Luftverkehr um 17 Prozent auf 4,03 Millionen Passagiere zugelegt. Seit 2009 bis heute hat er sich ver- vierfacht. Bei Inlandsflügen sollten Touristen damit rechnen, dass zuweilen Flüge ausfal- len, verspätet starten oder, was auch ärgerlich sein kann, früher als angegeben abheben. Es ist nicht alles Gold ... Nach wie vor ist Myanmar zwar nach Viet- nam der am schnellsten wachsende Markt in Südostasien; die Entwicklung könnte aber ins Stolpern geraten, wenn es nicht gelingt, die Infrastruktur zügig und drastisch zu verbessern. Telekommunikation, Energie- versorgung und Verkehrsanbindungen sind nach Darstellung des deutschen Auswärti- gen Amts unterentwickelt und werden als Investitionshindernis gedeutet. Vor dem Rückflug nach Bangkok dann, des guten Überblicks und der allgemeinen Faszi- nation wegen, Fahrt und Aufstieg hinauf zum Mandalay Hill. Hier ist tatsächlich alles Gold, was glänzt. Der allgegenwärtige gelbe Glanz der Pagoden könnte den Reisenden indes auf eine falsche Fährte locken: Trotz der Pracht ist Myanmar nach wie vor eines der ärmsten Länder der Erde. Mandalay aber scheint zu- nehmend vom Tourismus zu profitieren. Das Verkehrsaufkommen am dortigen Airport hat sich in den vergangenen sieben Jahren verzehnfacht. 2016 wurden 1,12 Millionen Passagiere registriert, 200000 mehr als 2015. Start mit einer A320 von Bangkok Airways auf der mit 4268 Metern ewig langen Runway zurück in die thailändische Hauptstadt. In den ersten drei Reihen hinter dem Cockpit haben jene Platz genommen, die im Land der Pagoden das Straßenbild dominieren: bud- dhistische Mönche in ihren rotbraunen und gelben Kutten. Sollten einige von ihnen zum ersten Mal ins Nachbarland reisen, werden sich vermutlich philosophische Betrachtun- gen anschließen. Ist der mondäne Überfluss, den Bangkok vermittelt, erstrebenswert für das daran gemessen rückständige Myanmar? Gunter Hartung
  • 26. www.aerointernational.de 8/2017 26 Airline J edes Jahr im Januar veröffentlichen das Flugunfallbüro JACDEC und Aero International gemeinsam ein Sicherheits-Ranking der großen Airlines. Nun gibt es erstmals eine Halbjahresbilanz der Flugsicherheit – ohne Airline-spezifische Rangliste. Getrost kann man die Zahlen der ersten sechs Monate des Jahres 2017 als sensationell bezeichnen. Zwar ist unumstritten, dass das Fliegen stetig sicherer wird, auch wenn es Jahre gibt, in denen die Zahl der Todesopfer über dem Durchschnitt liegt – zuletzt passierte dies 2014. Doch der Trend zu immer weniger Todesopfern bei gleichzeitig ungebremstem Passagierwachstum ist seit über drei Jahr- zehnten ungebrochen. Die Rekorde der vergangenen Jahre ver- blassen allerdings gegen die Unfallzahlen der Monaten Januar bis Juni 2017. Im Durch- schnitt starben in den ersten Halbjahren der vergangenen zehn Jahre 286 Menschen. In den letzten fünf Jahren immer noch 113. Den bisherigen Tiefststand erreichte das Jahr 2013 mit 66 Todesopfern. In diesem Jahr nun zäh- len wir nur 16 Menschen, die bisher bei Un- glücken mit zivilen Flugzeugen ums Leben Gegen Null Flugsicherheit – Halbjahresbilanz 2017 In den ersten sechs Monaten gab es so wenige Flugunfälle mit Todesopfern wie seit Jahren nicht mehr tote und totalverluste foto: vyacheslav oseledko/getty images; grafik: Jan-Arwed Richter /Jacdec.de gekommen sind, die mehr als 19 Sitze haben oder 5,7 Tonnen Gewicht überschreiten. Mehr noch, alle Toten kamen außerhalb des Passagierlinienverkehrs ums Leben: bei Bedarfsfluggesellschaften, in Frachtflugzeu- gen oder auf nicht-kommerziellen Flügen. Auch bei der Zahl der schweren Zwischenfäl- le gab es mit 93 registrierten Vorfällen einen neuen Tiefststand der letzten zehn Jahre zu vermelden. Neun Flugzeuge wurden durch Unfälle zerstört; 2016 waren es noch 22. Die Liste der Unfälle mit Todesopfern im ersten Halbjahr 2017 ist kurz: ein Boeing- 747-400F-Frachter von MyCargo in Bisch- kek, Kirgisien (vier tote Crew-Mitglieder und 35 Anwohner, die nicht in die Zahlen einge- hen); eine BN-2A-Islander-Passagier-Zwei- mot nahe Mutare, Zimbabwe (sechs Tote); ein Shorts-330-Frachter in Charleston, USA (zwei Tote); ein LET-410-Frachter in Lukla, Nepal (zwei Tote); eine Wasserflugzeug vom Typ Grumman Mallard bei einer Flugshow in Melbourne, Australien (zwei Tote). Man kann nur hoffen, dass sich dieser au- ßerordentliche Trend fortsetzt. Jan-Arwed Richter Vier Crewmitglieder und 35 Anwohner starben beim Absturz einer Boeing 747-400F von MyCargo im kirgisischen Bischkek nach einem Durchstartmanöver im Nebel 75 30 15 600 400 200 36 523 39 190 © JACDEC.de Database-Services, 2017 261 427 32 2012 31 2011 394 66 2013 30 281 29 2014 211 33 30 2015 175 22 2016 9 16 2017 Todesopfer Flugzeug Totalverlust
  • 27. Join 27,000 industry professionals for the most important three days of business aviation, with over 1,100 exhibitors, 2 static displays of aircraft – one inside the exhibit hall and the other outside at Henderson Executive Airport, and over 50 education sessions. Visit the NBAA-BACE website to learn more and register today. REGISTER TODAY www.nbaa.org/2017
  • 28. www.aerointernational.de 8/2017 28 Airline News Bei den diesjährigen „Skytrax World Airline Awards“ wurde Lufthansa zur besten Airline Europas gekürt … Und der Skytrax geht an … Skytrax Awards 2017 darüber hinaus erhielt sie den ersten Preis für ihr gastrono- misches Angebot in den First Class Lounges („Best First Class Airline Lounge Dining“). Den Weltmeistertitel im übertragenen Sinne erhielt in diesem Jahr Qatar Airways, die nicht nur als führende Flugge- sellschaft ausgezeichnet wurde, sondern auch in den Kategorien „World‘s Best Business Class“, „World‘s Best First Class Lounge“ und „Best Airline in the Middle East“. Singapore Airlines landete vor ANA auf Platz 2, Lufthansa konnte sich hinsichtlich ihrer globalen Wertschätzung den siebten Platz sichern. Die Kür zur weltweit besten Regionalfluggesellschaft schaffte dagegen Bangkok Airways vor Hong Kong Airlines und Cathay Dragon, während AirAsia vor Norwegian und JetBlue 2017 als beliebteste Billigfluggesellschaft rangiert. Brigitte Rothfischer A lle Jahre wieder wird es spannend für die Flugge- sellschaften rund um den Globus. Denn jedes Jahr verleiht die britische Unternehmensbe- ratung Skytrax den beziehungs- weise die Preise für die besten Fluggesellschaften sowie die besten Flughäfen der Welt. Bereits seit 1990 nimmt Skytrax weltweit Passagier- befragungen zur subjektiven Wahrnehmung der Qualität von internationalen Airlines und Airports vor, wobei die Kate- gorien äußerst vielfältig sind. Sie reichen vom Economy-Sitz über Spa-Einrichtungen in den Airline-Lounges, von den Bord- mahlzeiten über das Servicever- halten des Boden- und Bord- personals bis hin zum Punkt Sauberkeit und dem Angebot beim Bordunterhaltungssystem oder der Airline-Allianzen. All das wird gestaffelt nach Netz- werk-, Regional- oder Billigflug- gesellschaft und noch einmal unterteilt nach Kontinent, aber auch kumuliert, um die wirklich beste Airline oder den besten Airport zu küren. Heraus kommt eine stattliche Anzahl an Auszeichnungen, de- ren in diesem Jahr beispielsweise die Lufthansa einige einzustrei- chen vermochte. Erstens wurde sie zur besten Airline in Europa gekürt, selbstverständlich zur besten Airline Westeuropas und World’s Best Low-Cost Airlines 1. AirAsia 2. Norwegian 3. JetBlue Airways 4. EasyJet 5. Virgin America 6. Jetstar Airways 7. AirAsiaX 8. Azul Linhas Aéreas Brasileiras 9. Southwest Airlines 10. Indigo The World’s Top 20 Airlines 2017 1. Qatar Airways 2. Singapore Airlines 3. ANA All Nippon Airways 4. Emirates 5. Cathay Pacific 6. EVA Air 7. Lufthansa 8. Etihad Airways 9. Hainan Airlines 10. Garuda Indonesia 11. Thai Airways 12. Turkish Airlines 13. Virgin Australia 14. Swiss Int‘l Air Lines 15. Qantas Airways 16. Japan Airlines 17. Austrian 18. Air France 19. Air New Zealand 20. Asiana Airlines Foto: Lufthansa
  • 29. www.aerointernational.de 8/2017 29 Randnotizen American Airlines hat mit Nathan J. Gatten einen neuen Senior Vice President – Government Affairs. Eastern Air Lines aus Miami soll im September von Swift Air übernommen werden. Die Flotte besteht derzeit aus einer aktiven 737- 800 und zwei abgestellten Schwesterflugzeugen sowie einer kleineren 737-700. Die Airline hat zudem Bestellun- gen über zehn 737-8max und 20 MRJ90 gezeichnet. Etihad Airways setzt ab 1. September auf der Strecke Abu Dhabi – Amsterdam und ab 1. Oktober auf der Strecke Abu Dhabi – Madrid eine Boe- ing 787-9 ein. Bisher fliegt Etihad mit dem Dreamliner in Europa nur Düsseldorf und Zürich an. Zusätzlich wird die 787 während des Sommers von und nach Athen zum Einsatz kommen. FlyBe hat eine neue fünfjäh- rige Franchise-Vereinbarung mit Eastern Airways über vier Flugzeuge unterzeichnet, um ihre derzeit von Loganair bedienten Routen von Aber- deen, Edinburgh, Glasgow und Manchester zu ersetzen. Der aktuelle Vertrag war auf Ende August von Loganair aufgekündigt worden. Korean Air setzt den Dreamliner nun auch erst- malig international ein: Seit dem 1. Juni ist die 787-9 täg- lich auf der Strecke Seoul- Incheon – Toronto,Kanada, unterwegs. Seit 1. Juni leitet Achim Lameyer den Einzelplatzver- trieb der Ferienfluggesell- schaft SunExpress. Indigo Partners hat Mitte Juni eine 18,7-Prozent-Beteili- gung an Wizz Air an nicht näher bezeichnete instituti- onelle Investoren veräußert, ist aber weiterhin zu 44,8 Prozent an der Fluglinie über die Geschäftsbereiche Indigo Hungary und Indigo Maple Hill beteiligt. Emirates Neue First Class Auf der Dubai Air Show im November 2017 wird Emirates ihre neue First Class erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Das neue Produkt wird zunächst in der Boeing 777-300ER einge- führt und verfügt über sechs Privatsuiten in einer 1-1-1-Konfiguration anstatt über acht Privatsuiten in 1-2-1-Anordnung wie in der bisherigen 777-Flotte. Neben dem gänzlich überarbeiteten Design der First Class werden auch die Business-Class- und Economy-Class- Bereiche überarbeitet. Qatar Airways Jahresergebnis Qatar Airways hat die Finanz-Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2017, das vom 1. April 2016 bis zum 31. März 2017 dauerte, veröffentlicht: Die Airline konnte gegenüber dem Vorjahr den operationellen Gewinn um 21,7 Prozent auf 491 Millionen Euro verbessern. Der Umsatz betrug 9,2 Milliarden Euro. Die Flotte bestand am Stichtag 31. März 2017 aus insgesamt 196 Flugzeugen – darunter sieben A380, 30 Boeing 787 und 16 A350. Die Zahl der Mitarbeiter wird mit 43113 angegeben. Korean Air Vielfliegerprogramm für Tiere Korean Air hat das Vielfliegerprogramm „Sky- pets“ für die Haustiere der Fluggäste kreiert. Die mit jedem Flug erhaltenen Stempel können für Freiflüge und Rabatte eingelöst werden. Im Inland verdienen Tiere einen, für internationale Flüge werden zwei Stempel pro Flug vergeben. 2016 haben 25000 Fluggäste ihre Tiere mit auf Reisen genommen. Dies stellt eine Steigerung um 50 Prozent zum Vorjahr dar. KLM Wie im Restaurant Ab 1. Juli können Passagiere in der World Busi- ness Class von KLM Royal Dutch Airlines auf den Verbindungen von Amsterdam-Schiphol nach Johannesburg zwischen verschiedenen Essensoptionen wählen. Der neue Service „Anytime For You“ erlaubt es ihnen, selbst zu bestimmen, was sie wann an Bord speisen möchten. Air France bietet bereits seit einiger Zeit den „Table Service“ in der Business Class an und holt damit Restaurant-Feeling über die Wolken. EL AL wird im September ihren ersten Dream- liner einflotten. Die Boeing 787-9 wird zunächst von Tel Aviv aus nach Europa fliegen, ab Oktober folgen Verbindungen nach Nordamerika, dann in den Fernen Osten. Insgesamt hat das Unter- nehmen 16 Flugzeuge des Typs Boeing 787-9 bestellt, die bis 2020 ausgeliefert werden und die Boeing 747-400 und 767-300 ersetzen sollen. Zu den Neuerungen an Bord zählen eine überarbei- tete Business Class sowie die erstmalig von der israelischen Airline eingeführte Premium Eco- nomy Class. Sie bietet 28 Passagieren Platz. Der Sitzabstand beträgt 96 Zentimeter, die Sitzbreite 48 Zentimeter. Darüber hinaus lassen sich die 2-3-2-angeordneten Sitze bis zu 17 Zentimeter zu- rücklehnen. Jeder Fluggast erhält ein Amenity Kit sowie Kissen und Decken für den Flug. Insgesamt finden 282 Passagiere an Bord der 787 Platz. El Al Dreamliner auf Langstrecke Die Premium-Eco- Kabine der 787-9 bietet 28 Passagieren Platz Foto: El AL Pekka Vauramo, CEO von Finnair, wird in den kommenden zwei Jahren dem Aufsichtsrat der Airline-Allianz Oneworld vorstehen.
  • 30. www.aerointernational.de 8/2017 30 europa Blue Air mietet mit Über- gabeterminen ab 2019 sechs 737-8max von der Air Lease Corporation. Zudem hat die rumänische Fluggesellschaft in den vergangenen Wochen sechs von Pegasus Airlines ausgemus- terte 737-800 in Dienst gestellt. Brussels Airlines verhan- delt mit bislang ungenannten Leasingunternehmen über sieben werksneue A330-300, um die kleineren und alte A330-200 zu ersetzen. Die italienische Neos wird ihre erste 787-9 noch vor Jahresende in Dienst stellen. Zwei weitere, ebenfalls von AerCap gemietete Schwesterflugzeuge werden dann im Juni und Oktober 2018 zur Flotte stoßen, sodass alle drei derzeit eingesetzten 767- 300 ersetzt werden können. Primera Air Scandinavia mietet in Ergänzung kürzlich bestellter 737-9max ab Ende 2018 zwei A321neoLR von AerCap. Travel Service aus Prag hat kurzfristig eine erste französi- sche Basis in Lille eröffnet, die zunächst mit zwei von Sunwing Airlines gemieteten 737-800 abgedeckt wird. Die spanische Wamos Air hat einen Großteil ihrer Flotte über den Spätsommer bis teils Ende des Jahres an Fluggesellschaften vermietet, die turnusmäßig Zu- satzkapazitäten für den Hadsch unter Vertrag nehmen, darunter Garuda Indonesia mit zwei 747- 400 sowie Bangladesh Biman und Air Algérie mit je einer A330-200. Eine weitere 747-400 wurde von El Al unter Vertrag genommen, die überwiegend die Flüge zwischen Tel Aviv und Bangkok abdecken wird. nordamerika Air Transat vergrößert ihre A330-200-Flotte durch weitere vier Exemplare aus Beständen von Emirates auf 14 Flugzeuge. Die italienische Billigfluggesellschaft Ernest Airlines, 2016 mit Sitz in Mailand-Malpensa als Fly Ernest gegründet, hat ihre erste A320 erhalten FOTO: Jonathan Zaninger, Airteamimages TUIfly schickt diese 767-300ER in zarten Sommerfarben im Auftrag für TUI Airlines Nederlands auf die Ferien-Langstrecke FOTO: Philippe Noret, Airteamimages KLM hat zum Abschied der Fokker 70 dieses Exemplar frisch la- ckiert und das Heck mit dem Konterfei des Fokker-Gründers Anton Herman Gerard Fokker versehen FOTO: Richard Hunt, Airteamimages EasyJet hat Anfang Juni ihre erste A320neo vom Hersteller in Tou- louse übernommen. Das Flugzeug wird von London-Luton aus nach Amsterdam, Madrid und Paris eingesetzt FOTO: Javier Rodriguez Flotten Die chinesische Hainan Airlines hat diese Boeing 787-9 „Dreamliner“ mit einer quietschgelben „Kung Fu Panda“-Sonderlackierung – passend zum Film – versehen FOTO: Andrew Cline Airline News Liter Fassungsvermögen erhalten die Tanks von sechs 737-300 aus Beständen von Southwest Airlines, die Coulson Aviation zusätzlich zu ihren C-130 als Löschflugzeuge einsetzen will. 15200
  • 31. www.aerointernational.de 8/2017 31 JetBlue hat nach einigen A320 jetzt auch eine Embraer 190 mit einer Sonderlackierung versehen FOTO: Brian McDonough Nok Air aus Thailand hat Anfang Juni mit dieser 737-800 erneut Flottenzuwachs erhalten. Der Überführungsflug vom Boeing Field in Seattle nach Thailand wurde über Hawaii geführt FOTO: KomoFoto SA Airlink aus Südafrika hat die erste von 13 Embraer 190 in Dienst gestellt, die die BAe-146/Avro-RJ85-Flotte ablösen werden FOTO: Timothy Brandt Die chilenische Neugründung JetSMart Airlines hat für die Zulassungsphase bereits eine werksneue A320 übernommen FOTO: William Vignes Zum Ausgleich kann ein Teil der neun A310-300 ausgemus- tert werden. Allegiant Air hat langfristige Leasingverträge mit ALAFCO über 13 bisher von Saudi Ara- bian Airlines eingesetzte A320 unterzeichnet, die zwischen September 2017 und Dezem- ber 2018 übernommen werden sollen. Bisher betreibt sie neben vier 757-200 und aktuell noch 46 MD-80 bereits 42 A319/ A320. Lateinamerika Cubana hat ihre Il-96-Flotte Mitte Mai zum wiederholten Mal stillgelegt und für ihre Flü- ge nach Europa A340-300 der spanischen Plus Ultra Líneas Aeréas unter Vertrag genom- men. Auf den Auslandsverbin- dungen setzt sie drei A320 der Avion Express, eine 737-400 der Blue Panorama sowie die eigenen AN-158 ein. Latin American Wings will zwei 767-300 aus Beständen von Air New Zealand leasen, die im Herbst dieses Jahres für Charterflüge ab Santiago de Chile in die Karibik übernom- men werden. GUS Azerbaijan Airlines Avia erwarb zwei A321 aus Bestän- den von Aeroflot. Nordwind Airlines betreibt jetzt mit zwei A330-200 aus Beständen von Turkish Airlines erstmals Airbus-Großraumflug- zeuge. Die Flotte der russischen Red Wings Airlines ist um je zwei A321 und A320 ergänzt worden; in Kürze folgen zwei weitere A320. Somon Air aus Duschanbe verhandelt mit einer Reihe von Leasinggebern über zwei erste 737-8max, die bereits 2019 zur Flotte stoßen sollen. SCAT und Sunkar Air aus Kasachstan haben ihre Flotten um je eine 737-300 aufgestockt, sodass sie jetzt sieben respektive zwei zweistrahlige Flugzeuge betreiben. Nahost Asien Hong Kong Airlines hat weitere vier A330 übernommen, zwei -300 aus Beständen der liquidierten TransAsia und zwei von Emirates ausgemusterte -200. Oman Air kämpft mit Überka- pazitäten und vermietet zwei 737-800 an die indische Spice- Jet. Ihre einzige 737-700 hat für zwei Jahre eine temporäre Heimat bei der MIAT Mongoli- an Airlines gefunden. Die nepalesische Shree Air- lines vervollständigte ihre Flotte Ende Juni, als nach zwei CRJ200 auch eine CRJ700 aus Beständen von Air India Ex- press in Katmandu eintraf. Vietnam Airlines wird ihre sieben verbliebenen A330-200 mit Übernahme weiterer A350- 900 und 777-300 binnen 24 Monaten ausmustern. Die indische Vistara kündigte Langstreckenambitionen an und bestätigte bereits laufende Verhandlungen über 25 777X plus 25 Optionen. Afrika Air Peace aus Nigeria stockt ihre Flotte aus neun 737-300/- 500 für die regionale Expan- sion um drei Embraer 145 auf. Zudem verhandelt sie über drei 777-200 aus zweiter Hand, um Langstrecken nach Atlanta, Guangzhou, Dubai, London- Gatwick und Johannesburg zu eröffnen. Ozeanien Air Niugini hat Ende Juni ihre letzte Q400 an den Leasingge- ber zurückgegeben, nachdem weitere Fokker 70 zur Flotte gestoßen sind. Fiji Airways will sich noch in diesem Jahr für einen Nachfol- ger ihrer aktuell eingesetzten A330-200/-300 Flotte entschei- den. Zur Debatte stehen A350 oder 787.
  • 32. www.aerointernational.de 8/2017 32 Airline News Zwei ATR 72-600 bilden das Gerüst, mit dem die neu gegründete Air Senegal SA Ende des Jahres den Flugbe- trieb ab dem neuen Blaise Diagne International Airport in Diass nahe Dakar aufnehmen wird. Sie will die Lücke im Luftverkehr füllen, die seit der Auflösung der alten Senegal Airlines im Inland und in Westafrika besteht. Europa Southeast als virtuelle Fluggesellschaft will den Flugbetrieb Ende Juli ab dem irischen Waterford aufnehmen und eine gemietete Saab 340 auf Liniendiensten nach Luton, Manchester und Birmingham einsetzen. Bulgarian Eagle wurde von Germania gegründet, um Mitte dieses Jahres mit zunächst einer A319, die im Auftrag dritter Fluggesellschaften eingesetzt werden soll, an den Start zu gehen. RonanAir als ungarischer Ableger der R-Unternehmens- gruppe aus Sri Lanka bereitet derzeit die Flugbetriebsaufnah- me ab Budapest vor. Zunächst will sie ATR 72-500 auf Regio- naldiensten betreiben, weitere Pläne sehen den Einsatz von 737-800 nach Westeuropa und in den Nahen Osten vor. amerika Air Labrador und Innu Mikun Airlines, beide im kanadischen Goose Bay ansässig, haben sich zum 15. Juni zur Air Borea- lis zusammengeschlossen, um Neufundland und Labrador in Kanadas Osten besser ver- sorgen zu können. Die Flotte besteht aus Twin Otter und Dash 8. Dominican Wings stellte den Flugbetrieb Ende Juni ein, nachdem sich Avion Express für einen Ausstieg entschieden hatte und ihren Beitrag, eine zur Verfügung gestellten A320, nach Europa zurückholte. Modern Logistics konnte nach größeren Anlaufschwie- rigkeiten den Flugbetrieb Mitte Juni mit dem Erstflug ihres ersten Boeing 737-400 Frach- ters von Viracopos nach Recife aufnehmen. GUS Unter dem Namen N8 Air- lines ist in Sotschi eine Regio- nalfluggesellschaft im Aufbau, die mit der Lizenz des von ihr übernommenen Hubschrau- berbetreibers Simargl und ei- ner kleinen Flotte Embraer 145 aus zweiter Hand noch dieses Jahr an den Ersteinsatz denkt. Für 2018 ist eine Expansion mit 737-800 angedacht. Nahost Asien Die Neugründung Air Po- hang aus der gleichnamigen koreanischen Stadt übernahm Anfang Juni die erste von zwei CRJ200, die nach der für Herbst erwarteten Zulassung in jeder Richtung fünfmal täglich zum Seouler Flughafen Gimpo eingesetzt werden. Bamboo Airways heißt die jüngste Neugründung in Viet- nam, die Anfang dieses Jahres von der FLC Group gegründet wurde und den Flugbetrieb Ende 2018 mit A320 aufneh- men möchte. Binnen zweier Jahre will die Fluggesellschaft sieben Flugzeuge einsetzen. Brightstar Express Airlines, ein Fracht-Joint- Venture von Okay Airways und der amerikanischen ATSG- Gruppe, will zum Jahresende mit zwei von PEMCO umge- bauten 737-400-Frachtern an den Start gehen. Cargolux hat einen revidier- ten Gemeinschaftsvertrag zur Gründung der Henan Cargo Airlines unterzeichnet, die mit einer chinesischen Flug- betriebszulassung Ende 2018 in die Luft gehen soll, wobei Cargolux jetzt eine 25-prozen- tige – ursprünglich geplant waren 35 Prozent – Beteiligung halten wird. Lanmei Airlines will zum kommenden Flugplanwechsel in Kambodscha mit chinesi- schen Investoren und drei von der chinesischen Leasinggesell- schaft ICBC gemieteten A320 aus zweiter Hand starten. Mokarrar wurde von der Mokarrar Industrial Group im Iran gegründet und bereitet derzeit die Flugbetriebsauf- nahme mit drei von Alitalia ausgemusterten A320 vor. Die kuwaitische Wataniya Airways bestätigte Pläne, den Flugbetrieb noch in diesem Jahr wieder aufzunehmen. Sie hat sich bereits zwei A320, die vormals für Air Arabia geflo- gen sind, gesichert. Afrika Afric Aviation, die vor acht Jahren von Regourd Aviation über ihre in Kongo-Brazzaville ansässige Equaflight zusam- men mit lokalen Investoren ins Leben gerufen wurde, stellte Ende Mai nach Meinungsver- schiedenheiten mit den franzö- sischen Mehrheitseigentümern den Betrieb ein. Sie hatte drei ATR 42/72 sowie eine Embraer 145 von der südafrikanischen Solenta Aviation gemietet. Rahila Air ist eine weitere Neugründung in Tripolis, die mit einer kleinen A320-Flotte an den Start gehen will. Nur wenig bekannt ist bis jetzt über Zimbabwe Airways, die mit einer bereits lackierten 777- 200 an die Luft zu gehen plant. Ozeanien Fiji Airways verhandelt mit der Regierung von Samoa über die Gründung eines einhei- mischen Ablegers, nachdem Virgin Australia die Auflösung ihrer Virgin Samoa zum kommenden Flugplanwech- sel entschieden hat. Um die Liniendienste nach Australien und Neuseeland reibungslos übernehmen zu können, soll eine 737-800 beschafft werden. Zudem steht Honolulu als neu- es Ziel auf derAgenda. Ende Juni nahm eine neue Cyprus Airways in Larnaca den Flugbetrieb mit einer ersten A319 zunächst nach Rhodos, Heraklion und Tel Aviv auf. Ab März 2018 ist eine Expansion geplant; unter anderem sollen im kommenden Jahr zwei weitere A319 eingeflottet werden. Anfang 2015 hatte die alte staatliche Cyprus Airways den Flugbetrieb eingestellt, im Jahr darauf erwarb die zypriotische Neugründung Charlie Airlines deren Namensrechte für zehn Jahre für rund zwei Millionen Euro inout Foto: Yochai, Airteamimages
  • 33. www.aerointernational.de 8/2017 33 Unfälle 9 27. Mai 2017 nahe Male Seaport, Malediven Alle zwölf Insassen überlebten, als der linke Schwimmer der DHC-6 Twin Otter der Trans Maldivian Airways (8Q-TMV) bei einer harten Landung in der Bucht neben dem Flughafen abriss und das Wasserflugzeug beinahe kenterte. 10 27. Mai 2017 nahe Flughafen Lukla, Nepal Erneut fiel ein Flug den tückischen Verhältnissen des Hochgebirgsflughafens von Lukla zum Opfer. Diesmal han- delte es sich um eine Let 410 der Summit Air ( (9N-AKY), die bei aufziehendem Bodennebel unterhalb der Anfluglinie zur Piste 06 geriet. Das Durch- startmanöver wurde zu spät eingeleitet, sodass der Frachter gegen einen steilen Berghang unmittelbar vor dem Flugha- fengelände prallte, wobei zwei der drei Crewmitglieder getötet wurden. Jan-Arwed Richter www.jacdec.de 1 15. Juni 2017 Flughafen Ekaterin- burg-Koltsovo, Russ- land Ural Airlines Flug U6 261 aus Moskau landete bei Gewitter und starken Regenfällen auf der Bahn 26R. Trotz einer Bahnlänge von drei Kilometern kam der Airbus A320 (VQ- BAG) erst 50 Meter hinter dem Pistenende zum Stehen. Alle 81 Passagiere und Crewmitglie- der kamen mit dem Schrecken davon. 2 12. Juni 2017 Flughafen Tarapaca, Kolumbien Bei der Landung auf dem ent- legenen Flugplatz geriet eine Antonow AN-32 der Aer Caribe (HK-4833) rechts von der Piste ab und pflügte mehr als 100 Meter durch weichen Unter- grund, was zu erheblichen Beschädigungen am Fahrwerk führte. 3 12. Juni 2017 Kuwait City Internatio- nal Airport, Kuwait Beim Push-Back des Kuwait Airways Airbus A320 (9K-AKE) aus der Parkposition brach die Schleppstange. Daraufhin schoss das Schlepperfahrzeug nach vorne und blieb unter dem Rumpf der A320 stecken. Es entstand erheblicher Sachscha- den, verletzt wurde niemand. 4 6. Juni 2017 Andamanisches Meer vor Dawei, Myanmar Keiner der 122 Menschen an Bord des Militärtransporters Y-8 der Myanmar Air Force (5820) überlebte, als das Flug- zeug westlich von Dawei vom Radar verschwand und in das Andamanische Meer stürzte. Die näheren Umstände des Unglücks werden noch unter- sucht. Die Y-8 ist ein chinesi- scher Nachbau der russischen Antonow AN-12. 5 3. Juni 2017 Flugplatz Barbaharey, Somalia Die Fokker 50 der kenianischen Aero-Pioneer (5Y-FMM) befand sich mit vier Personen an Bord unmittelbar vor der Landung, als das rechte Hauptfahrwerk mit einem Erdwall kollidierte und stark beschädigt wurde, sodass es bei der anschließen- den Landung in sich zusam- menbrach. Niemand wurde ernsthaft verletzt, die Fokker jedoch dürfte nicht mehr repa- rabel sein. 6 2. Juni 2017 Tampico Airport, Mexiko Der Frachtlug des Metro- liners der Aeronaves TSM (XA-UAJ) – im Auftrag von DHL – von Saltillo nach Puebla verlief normal, bis die Piloten Treibstoffprobleme meldeten und eine Ausweichlandung in Tampico ankündigten. Kurz vor der Landung kam es zu einem totalen Leistungsabfall an beiden Propellertriebwerken, sodass das Flugzeug etwa 150 Meter vor der Pistenschwelle in Buschland niederging. Beide Piloten überlebten. 7 31. Mai 2017 Manokwari Airport, In- donesien Bei starkem Regen gelang es den Piloten der 29 Jahre alten Boeing 737-300 der Sriwijaya Air (PK-CJC) nicht, vor dem Ende der 2012 Meter langen Piste anzuhalten; das Flugzeug rutschte etwa 30 Meter über die weiche Grasnarbe, bevor Flug SJ570 aus Sorong stoppte. Keiner der 152 Menschen an Bord wurde verletzt. 8 30. Mai 2017 Mogadischu Internatio- nal Airport, Somalia Mit mehreren Sicherheitsmit- arbeitern an Bord, die die US Firma Heidi Aviation im Auftrag der UNO transportierte, erga- ben sich im Anflug Probleme mit der Hydraulik der Dornier Do328JET (N330BG). Das Fahr- werk ließ sich nicht ausfahren und zwang die Piloten zu einer Bauchlandung, die zum Glück glimpflich verlief. 1 2 4 5 3 6 7 8 9 10