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INTERNATIONAL DAS MAGAZIN DER
ZIVILLUFTFAHRT
DeutschlanD 2 5,70 nr. 4 • april 2017
www.aerointernational.De
4
AERO
am oberen ende
787-10: ROLLOUT DES GRÖSSTEN DREAMLINERS
ÜBER DEN ATLANTIK
so will norwegian Die boeing 737 max einsetzen
Österreich
6,50
2
•
schweiz
9,70
sfr
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benelux
6,70
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Dänemark
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dkr
italien
7,40
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Frankreich
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portugal
cont.
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tschechien
231
kc
slowakische
republik
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EDITORIAL
H
oher Besuch bei Boeing: Der neue US-Präsident Do-
nald Trump kam zum Rollout des größten Dreamli-
ners 787-10 ins Werk nach Charleston, South Caroli-
na. Noch weiß niemand, wie sich die vollmundigen
Ankündigungen Trumps in Sachen Welthandel auf
die Lutfahrtindustrie auswirken werden. Seine Rede in Charles-
ton jedenfalls verfehlte die Fakten komplett: Vor den Mitarbei-
tern des Werks pries er die Vorzüge der Produktion in den USA
– dabei ist die 787 das Flugzeug, das wie kein anderes Boeing-
Modell von der Globalisierung proitiert. Es wird eben nicht nur
in den USA, sondern überall auf der Welt an unterschiedlichen
Standorten gefertigt. Und aus Boeing-Sicht gibt es dafür sehr
gute und gewichtige Gründe. Frank Littek beschreibt die Rolle
der 787-10 im Portfolio des US-Flugzeugbauers auf Seite 40.
Gleich zwei Erlaubnisse musste Herausgeber Dietmar Plath
einholen, um die Fotos der Galerie auf Seite 62 zu schießen. Mit
spielerisch wirkender Leichtigkeit bewegen die Flugzeugschlep-
per auf dem Flughafen München den riesigen Airbus A380 über
das Vorfeld. Aber ein Fotograf, der mittendrin herumläut? Zum
Glück gaben sowohl der Flughafen als auch die Fluggesellschat
Luthansa ihre Genehmigung für die Beobachtung dieser Arbeit.
Packende Bilder vom Segeln erwartet man eigentlich nicht
in diesem Magazin. Auf Seite 44 erklärt Frank Littek, dass es
durchaus einen Zusammenhang gibt: Airbus sponsert das Orac-
le Team USA beim America’s Cup. Nicht mit Geld, damit dann
ein Airbus-Logo auf der Rennyacht klebt. Sondern mit Fachwis-
sen: Wenn es um Aerodynamik, Autriebserzeugung und Strö-
mungslehre geht, können Flugzeugbauer eine Menge zu einem
potenziellen Regattasieg beitragen.
Knallbunt sind die Vögel, mit denen die thailändische Low-
Cost-Airline Nok (so heißt Vogel auf thailändisch) ihre Flugzeu-
ge bemalt. Im Landesinneren ist die Fluggesellschat äußerst er-
folgreich – jetzt will der Vogel auch über Grenzen liegen. Astrid
Röben und Dietmar Plath stellen Nok Airlines auf Seite 16 vor.
Endlich ist die Gesetzesänderung durch: Auch in Europa
sind nun kommerzielle Instrumentenlüge mit einmotorigen
Turboprops erlaubt. Jahrzehntelang hatten sich vor allem die
deutschen Behörden dagegen gesperrt – und Sicherheitsbeden-
ken vorgeschoben. Ein peinlicher Starrsinn angesichts der Tat-
sache, dass Turboprop-Singles in fast allen anderen Ländern der
Welt und vor allem in den USA seit Jahren mit einer völlig un-
aufälligen Sicherheitsbilanz liegen. Auch um dieses hema geht
es im Interview auf Seite 58, das Christof Brenner mit dem Vor-
sitzenden des europäischen Verbands für die Business Aviation
geführt hat. Gerade europäische Hersteller, nämlich Pilatus und
Daher, werden nun proitieren. Das gefällt uns, meint
Ihre Aero-Redaktion
PS: Im Übrigen sind wir der Meinung, dass
die Luftverkehrsabgabe abgeschafft werden sollte.
WER SITZT
DENN DA?
Die Silhouette ist
inzwischen vertraut: US-
Präsident Trump schaut
sich die Boeing 787-10 bei
deren Rollout an
APRIL 2017
Foto:
sean
rayFord
/
getty
images
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4/2017 3
www.aerointernational.de 4/2017
4
32 16
40
Mit dem Rollout des
größten Dreamliners
787-10 schließt Boeing
eine wichtige Lücke im
Kapazitätsportfolio
Klein, aber fein: Der Lu-
xemburger Flughafen will
Passagiere verwöhnen
Die thailändische Nok Airlines
plant den Ausbau des regionalen
Streckennetzes und hat China
zum Markt der Zukunft erklärt
www.aerointernational.de 4/2017
4
www.aerointernational.de
4/2017 5
Airline
Porträt: Nok Airlines........................................ 16
interview: Bilal Ekşi, CEO Turkish Airlines ..... 22
News ................................................................. 24
AirPort
Porträt: Luxembourg Airport........................... 32
News ................................................................. 38
industrie & technik
Rollout der Boeing 787-10 ................................ 40
Airbus und der America’s Cup.......................... 44
Neue Frachtlugzeuge ...................................... 48
News ................................................................. 52
Business AviAtion
interview: EBAA-Vorsitzender Peter Wiese .... 58
News ................................................................. 60
GAlerie
A380-Flugzeugschlepper in München.............. 62
MAYdAY
Strömungsabriss im Alternate Law ..................76
ruBriken
Editorial .............................................................. 3
Bild des Monats .................................................. 6
Deutschland-News............................................. 8
Österreich-News ...............................................12
Schweiz-News .................................................. 14
Cargo-News...................................................... 30
Ausbildung ........................................................ 56
Service/Termine/Impressum........................... 70
Aero-Markt ....................................................... 72
Rückspiegel....................................................... 80
Window Seat ..................................................... 81
NR. 4 · APRIL 2017
inhAlt
62
Flugzeugschlepper be-
wegen selbst die A380 mit
ungeahnter leichtigkeit
FOTOS:
BOEING,
LUXEMBURG
AIRPORT,
DIETMAR
PLATH
(2);
TITELFOTOS:
PAUL
WEATHERMAN/BOEING,
DNV
SO ERREICHEN SIE UNS:
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4/2017 5
BILD DES MONATS
Nicht ohNe uNsere swiss
weil ihr traditioneller Überlug anlässlich der jährlich im Januar
stattindenden Lauberhorn-rennen in wengen so gut ankommt,
hat es sich SWISS natürlich nicht nehmen lassen, auch im
Februar zu den alpinen ski-weltmeisterschaften in st. Moritz
eine von der Patrouille suisse eskortierte cs100 zu entsenden.
Foto:
Joe
KLAMAr,
AFP,
GettY
iMAGes
www.aerointernational.de 4/2017
8
DEUTSCHLAND
NEWS
33
Flugzeuge hat Ryanair in
diesem Sommer auf neun
deutschen Basen stationiert
RYANAIR
WACHSTUM IN DEUTSCHLAND
Ryanair sieht laut CMO Kenny Jacobs an ihrer erst Ende 2016 eröffneten Hamburger Basis noch großes Wachstumspotenzial
Ryanair-CMO Kenny Jacobs
geschrumpten Berliner stark
vertreten waren, so Jacobs. Nur
zwei Beispiele der angestrebten
Expansion: Von Hamburg aus
wird der irische Low-Cost-
Carrier, der erst seit 2014 die
Elbmetropole bedient und Ende
2016 in Fuhlsbüttel die ersten
Flugzeuge stationiert hat, im
kommenden Winter insgesamt
19 Ziele anbieten, darunter vier
neue. Ryanair verspricht sich
zweifellos viel vom norddeut-
schen Standort, sieht das Po-
tenzial des Flughafens, an dem
im vergangenen Jahr rund 16,2
Millionen Fluggäste abgefertigt
worden waren, gar bei 25 Milli-
D
ass Ryanair in Deutsch-
land wachsen möchte, ist
bekannt. Zumal der Low-
Coster seine Branche und somit
auch sich selbst im Heimatland
der schier übermächtig wirken-
den Luthansa deutlich unter-
repräsentiert sieht. Mehr noch:
„Wir möchten die zweitgrößte
Airline Deutschlands werden“,
bekrätigte Kenny Jacobs, Chief
Marketing Oicer der Ryanair,
Anfang Februar in Hamburg
anlässlich der Präsentation
des neuen Winterlugplans
2016/2017 für die Hansestadt.
Momentan zählt der europäi-
sche Pionier des Günstiglugge-
schätes auf seinen Verbindun-
gen von und nach Deutschland
sowie innerdeutsch etwa 17
Millionen Fluggäste pro Jahr.
Mittelfristig soll der Markt-
anteil hierzulande von aktuell
sieben auf 15 bis 20 Prozent
steigen.
Zum einen wird Ryanair
Ende März mit zunächst zwei
Flugzeugen für die Bedienung
von anfangs vier Strecken eine
Basis in Frankfurt eröfnen und
diese im kommenden Win-
terlugplan bereits auf sieben
Flugzeuge ausbauen. Dann
stehen insgesamt 24 Ziele vom
Main aus im Flugplan.
Zusätzlich gelte es laut des
Managements aber auch, unter
anderem verstärkt die Chancen
zu nutzen, die sich aufgrund des
Deals zwischen dem Luthansa-
Konzern und Air Berlin bieten.
Konkret peilt Ryanair ein
Wachstum an jenen Airports
an, an denen die inzwischen arg
onen Fluggästen pro Jahr, daran
wolle man partizipieren.
Auf zwölf Ziele erweitert
sich der Ryanair-Flugplan ab
Nürnberg. Dort ist die Low-
Cost-Airline ebenfalls erst
seit November mit einer Basis
vertreten. Ab kommenden Ok-
tober stehen zwei neue Ziele im
fränkischen Flugplan. Darüber
hinaus werden vier Sommerver-
bindungen auch in der kalten
Jahreszeit fortgeführt.
Generell sei laut Jacobs
auch der Ausbau des inner-
deutschen Streckennetzes von
Interesse, da sei seine Airline
in der Vergangenheit zugege-
benermaßen etwas leißiger
gewesen als heute. Aktuell stehe
lediglich Köln/Bonn – Berlin im
Flugplan. Dabei sei auch eine
Verbindung zwischen Nürnberg
und Hamburg attraktiv. Doch
die Lutverkehrssteuer lasse an-
gesichts der Discount-Preise für
die Flugtickets kaum größeres
Engagement zu.
Astrid Röben
FOTOS:
FLUGHAFEN
HAMBURG,
MICHAEL
PENNER
/
RYANAIR
www.aerointernational.de
4/2017 9
PERSONALIEN
Paukenschlag an der Spree:
Der Aufsichtsrat der FLUG-
HAFEN BERLIN BRANDEN-
BURG GMBH hat am 6. März
beschlossen, Dr. Karsten
Mühlenfeld
(Foto) als
Vorsitzenden
der Geschäfts-
führung
abzuberufen
und umgehend
durch Prof. Engelbert Lütke
Daldrup, bis zuletzt Staats-
sekretär im Berliner Senat,
zu ersetzen. Darüber hinaus
verlässt der Vorsitzende
des Aufsichtsrates, Berlins
Regierender Bürgermeister
Michael Müller, aus Compli-
ance-Gründen das Gremium.
Den Posten übernehmen
Rainer Bretschneider und
Holger Rößler.
Holger Follmann (Foto) wird
Mitte August den Vorsitz der
Geschäftsführung der WISAG
AVIATION SER-
VICE, die Flug-
hafendienst-
leistungen wie
Airport Service,
Ground Ser-
vice, Passage
Service oder Airport Personal
Service anbietet, überneh-
men.
Die Mitgliederversammlung
des BUNDESVERBANDES
DER DEUTSCHEN FLUGGE-
SELLSCHAFTEN (BDF) hat
in Berlin den CEO der TUIly,
Roland Keppler, in den Vor-
stand gewählt.
Ralf Kunkel ist seit Anfang
März neuer Kommunika-
tionschef von AIR BERLIN.
Er berichtet direkt an CEO
Thomas Winkelmann. Kunkel
war zuletzt Umlandbeauf-
tragter der Flughafen Berlin
Brandenburg GmbH.
AIR BERLIN hat ab April
mit Carsten Schaeffer einen
neuen Senior Vice President
Commercial Strategy & Distri-
bution. Schaeffer wird für die
Vertriebsstrategie und -steue-
rung verantwortlich sein.
HamburG
Richtfest gefeiert
Am 1. März fand am Hamburger Flughafen das
traditionelle Richtfest des neuen, rund 6000
Quadratmeter großen Betriebsgebäudes für
die Bodenverkehrsdienste statt. Die Inbetrieb-
nahme des Gebäudes soll Mitte 2018 erfolgen.
Dann werden rund 1000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im Schichtdienst in ihm Platz
inden. Von hier aus werden alle übergreifenden
Prozesse gesteuert – von Gepäck- und Frachtab-
fertigung über Passagier- und Crewtransfer bis
hin zur Reinigung und Enteisung der Flug-
zeuge. Das Gebäude hat direkten Zugang zum
Vorfeld. Neben dem Betriebsgebäude für die
Bodenverkehrsdienste entsteht am Flughafen
zusätzlich ein rund 9500 Quadratmeter großes
Behördenzentrum. Insgesamt investiert der
Hamburger Airport rund 35 Millionen in die
beiden Projekte.
FrankFurt
Jetzt auch Wizz Air
Nach der Ryanair wird nun auch Low-Coster
Wizz Air den Frankfurter Flughafen in ihr
Streckennetz aufnehmen und dort mit zwei
täglichen Verbindungen nach Soia und Buda-
pest starten. Ab dem 22. Mai geht‘s täglich mit
einer A321 in die bulgarische Hauptstadt, am
15. Dezember beginnen die Flüge nach Ungarn.
Mit dem neuen Angebot ab Frankfurt bietet
Wizz Air nun 78 Low-Cost-Strecken von elf
deutschen Flughäfen an.
Hängende Gärten
Am Flughafen Frankfurt inden Passagiere in
den öfentlichen Bereichen nun hängende Gär-
ten und begrünte Sitzbereiche vor. Insbesondere
die überdimensionalen grünen Wandlächen
in der Ablughalle des Terminals 2 sind echte
Blickfänge: Die mit Grünplanzen gestalteten,
jeweils rund 135 Quadratmeter großen Flächen
sorgen außerdem für Sauerstof, wirken sich po-
sitiv auf die Akustik aus, verringern den Staub-
lug und die Kohlenstofdioxid-Konzentration
im Raum. Die hängenden Gärten beinden sich
in den Terminalbereichen D und E.
müncHen
Transavia-Rückzug
Ende Oktober wird Transavia ihre Basis in
München schließen. Derzeit sind vier Flugzeuge
im Erdinger Moos stationiert. Ab dem Win-
ter wird München nur noch von Amsterdam
und Eindhoven aus bedient. Man müsse das
Geschätsmodell kontinuierlich den Marktge-
gebenheiten anpassen, heißt es aus der Unter-
nehmenszentrale. Küntig werde sich Transavia
auf Wachstum innerhalb ihres Heimatmarktes
konzentrieren.
GeSeHen türkische regierung auf Wahlkampftour am rhein
DüSSeLDOrF Im Februar reiste ein teil der türkischen regierung mit einer a330-200, einer Gulfstream
G550 sowie einer Gulfstream G450 nach Düsseldorf beziehungsweise Oberhausen. unter den mitgliedern
der wahlkämpfenden Delegation war der ministerpräsident binali Yildirim. Foto: marcel Hagemann.
FOtOS:
arcHIV
Götz Ahmelmann ist von Etihad zu Air Berlin
zurückgekehrt. Seit dem 1. März ist er Chief
Commercial Oficer (CCO). Vorgänger Julio
Rodriguez hat zeitgleich seine Tätigkeit als
Chief Commercial Oficer (CCO) von NIKI
aufgenommen.
www.aerointernational.de 4/2017
10
DEUTSCHLAND
NEWS
RANDNOTIZEN
Im Januar starteten und lan-
deten 2269215 Passagiere an
den BERLINER FLUGHÄFEN
Schönefeld und Tegel. Das ist
ein Zuwachs von 11,5 Prozent
gegenüber dem Vorjahres-
zeitraum. Ab Schönefeld
logen 891822 Passagiere
(+26,5 Prozent), in Tegel
waren es 1377393 Fluggäste
(+3,6 Prozent).
LUFTHANSA hat inzwischen
auch die zweite A350 vom
Hersteller erhalten und in
München stationiert. Das
Flugzeug trug bei Airbus die
Fertigungsnummer MSN080
und wird bei Lufthansa unter
der Kennung D-AIXB liegen.
LUFTHANSA wird im kom-
menden Sommer von Frank-
furt aus erstmals Kurs auf
Shannon in Irland nehmen.
Darüber hinaus wird der
Kranich wieder zwischen
Frankfurt und Paderborn/
Lippstadt liegen.
Die DFS DEUTSCHE FLUGSI-
CHERUNG und die Schweizer
Flugsicherung Skyguide
haben eine Vereinbarung
getroffen, in der die gegen-
seitige CISM-Unterstützung
im Falle von Großscha-
densereignissen festgelegt
wird. Unter CISM (Critical In-
cident Stress Management)
ist eine umfassende und
professionelle Betreuung
von Personal nach kritischen
und belastenden Ereignis-
sen zu verstehen.
Vorfelderneuerung, Teil
drei: Am 1. Februar hat der
HAMBURGER FLUGHA-
FEN mit der grundhaften
Erneuerung des dritten,
31700 Quadratmeter großen
Vorfeldabschnitts rund um
die Gates an dem Fluggast-
pier begonnen.
Zeitgemäßes Design, vielfäl-
tiges Informationsangebot,
neue Features und für alle
Endgeräte optimiert: So
präsentiert sich ab sofort die
neugestaltete Website
www.munich-airport.de des
MÜNCHNER FLUGHAFENS.
Vier für München
Dank der zusätzlichen Flugzeuge hat Euro-
wings nun auch die Kapazität, mit Beginn des
Sommerlugplans Flüge von und nach Mün-
chen, dem zweitgrößten Flughafen Deutsch-
lands, anzubieten. Dort werden vom Start weg
vier der 33 Airbusse stationiert. „Der Verkaufs-
start für München war Ende Dezember, und
die ersten Buchungszahlen sind sehr vielver-
sprechend“, sagt Garnadt. Mehr als die Hälte
der rund 60 neuen Eurowings-Verbindungen
werden ab München angeboten. Eine weitere
Basis wird in Kürze auf der spanischen Bale-
areninsel Mallorca eröfnet. Darüber hinaus
sollen bestehende Eurowings-Standorte in
Köln/Bonn, Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg
und Wien gestärkt werden.
Startschuss
Seit dem 10. Februar liegen die ersten Air-
Berlin-Flugzeuge für Eurowings. Basis dieser
Zusammenarbeit ist die auf sechs Jahre angeleg-
ten Wetlease-Vereinbarung: Eurowings hat 33
Flugzeuge von Air Berlin angemietet – komplett
mit Cockpitcrew, Kabinenpersonal und War-
tungsverträgen. Für Luthansa-Vorstand und
Eurowings-CEO Karl Ulrich Garnadt markie-
ren die Erstlüge den Beginn einer neuen Ära im
deutschen Lutverkehr: „Durch die Vereinba-
rung mit Air Berlin wachsen wir derzeit wie kei-
ne andere Airline-Marke in Europa.“ Eurowings
kann pro Jahr 23000 zusätzliche Flüge durch-
führen und mehr als 60 neue Verbindungen
anbieten – das sorgt für mehr als drei Millionen
zusätzliche Passagiere im Jahr.
CRJ900. Erstlug war am 23. April 2009. Von
diesem Muster hatte Eurowings ebenfalls insge-
samt 23 Jets in der Flotte, die jedoch in einem der
größten, konsequentesten und schnellsten Um-
lottungsprogramme unter allen europäischen
Airlines innerhalb weniger Monate gegen 23
nahezu doppelt so große A320 getauscht wurden.
Parallel dazu erfolgten die entsprechenden Um-
schulungen der Piloten und Kabinenbesatzungen.
Das komplette Projekt ist jetzt abgeschlossen,
die Eurowings ist eine reine Airbus-Betreiberin.
Nach 560400 unfallfreien Flugstunden ist jetzt
kein Bombardier-Jet mehr im aktiven Einsatz,
und die Techniker bereiten nun die letzten drei
Flugzeuge mit Eurowings-Zulassung für den Ein-
satz bei einer anderen Fluggesellschat vor.
Eurowings hat Abschied genommen: Die CRJ900
gehören seit dem 15. Februar der Eurowings-
Geschichte an. Mit dem Flug EW4187 von
Karlsruhe/Baden-Baden nach Hamburg absol-
vierte der letzte 90-Sitzer dieses Typs seinen
inalen Linieneinsatz für das Unternehmen. Das
Flugzeug wurde am Hamburger Flughafen von
der Flughafenfeuerwehr mit Blaulicht empfangen
und aus dem Dienst der Airline entlassen.
Den ersten Bombardier-Flug hatte die Air-
line am 6. April 2001 mit der kleinsten Version,
der CRJ200 absolviert. In der Folge betrieb die
Fluggesellschat 23 Flugzeuge dieses Typs in der
Flotte, die letzte CRJ200 verließ das Unternehmen
im Mai 2012. Stattdessen wechselte die Airline
über zwei CRJ700 mit 70 Sitzen schließlich zur
Eurowings
LEtztE CrJ900 AussEr DiEnst gEstELLt
Eurowings setzt seit Februar keine CRJ900 mehr ein. Inzwischen ist die Airline reine Airbusbetreiberin
Foto:
DiEtMAr
PLAtH
www.aerointernational.de
4/2017 11
air Berlin hat im Februar die Zahl
der Passagiere um 1,0 Prozent auf
2132057 steigern können. Ein bes-
seStreichungen von Ägypten- und
Tunesienlügen zum Opfer. It lam inim
zzrit velis ea alit, sit
RANDNOTIZEN
Mit Beginn des Sommerlug-
plans wird BMI REGIONAL
ihr tägliches Flugangebot ab
München weiter ausbauen
und dann zweimal täglich
direkt nach Brünn in Tsche-
chien liegen.
FLYBEs neue Geschäftsfüh-
rerin Christine Ourmières-
Widener (im Bild links) hat
ihre erste deutschsprachige
Kabinen-Crew vorgestellt.
Die drei Damen und der Herr
werden am Flughafen Düs-
seldorf stationiert sein und
auf den beiden dort statio-
nierten Q400 eingesetzt.
RUSLINE wird ab dem 3. April
den Flughafen Leipzig/Halle
mit Moskau-Domodedowo
verbinden. Die russische Air-
line liegt mit einer CRJ200
dreimal pro Woche.
TAP PORTUGAL nimmt am
15. Juli den Flughafen Köln/
Bonn in ihr Streckennetz auf.
Auf der Verbindung nach Lis-
sabon kommt eine Embraer
190 zum Einsatz.
THAI AIRWAYS wird ab dem
1. Mai erstmals A350-900 auf
einigen Verbindungen zwi-
schen Thailand und Frankfurt
einsetzen.
Nicht allein, dass TUIFLY im
vergangenen Oktober auf-
grund massiver Krankmel-
dungen des Personals knapp
300 Flüge ausfallen lassen
musste – jetzt rollt nach posi-
tiven Gerichtsentscheidungen
eine große Klagewelle auf die
Airline zu. Es geht um Ent-
schädigungen für tausende
Passagiere.
UNITED AIRLINES wird ab
Mai erstmals von München
nach San Francisco liegen.
Der täglich durchgeführte
Flug erfolgt mit Boeing 787.
FrankFurt
Party mit Aussicht
Die Besucherterrasse im Terminal 2 des Frank-
furter Flughafens steht jetzt als Event-Location
zur Verfügung. Die Plattform bietet auf 1800
Quadratmetern Platz für bis zu 800 Gäste und
wurde erst kürzlich mit Sitzmöglichkeiten,
fest installierten Pavillons sowie einem neuen
Bodenbelag ausgestattet und begrünt. Betreiber
Fraport bietet darüber hinaus Beratung und
Unterstützung durch das irmeneigene Event-
Team an. Weitere Informationen zur Nutzung
der Besucherterrasse für geschlossene Veran-
staltungen gibt es unter www.eventlocations.
frankfurt-airport.com.
Condor
Jetzt auf Sparkurs
Zum ersten Mal seit vielen Jahren musste die
Condor einen Verlust verbuchen. Für das Ge-
schätsjahr 2015/2016 schlug ein operationelles
Minus in Höhe von rund 16 Millionen Euro zu
Buche. Ursächlich dafür waren unter anderem
die Krise im Türkei-Tourismus und die daraus
resultierenden Überkapazitäten sowie der allge-
meine Umbruch im Markt. Grund genug für die
Airline, jetzt auf Sparkurs zu gehen. „Wir müs-
sen Kosten aus unserem System nehmen, um
die alte Proitabilität wiederherzustellen“, betont
Geschätsführer Ralf Teckentrup. Im Zuge des
Programms „Fasttrack“ gilt es, die Kosten allein
in diesem Jahr um rund 40 Millionen Euro zu
senken. Erreicht werden soll dies unter anderem
mit der Nutzung weiterer Synergieefekte, die
sich aufgrund engerer Zusammenarbeit mit den
übrigen homas-Cook-Airlines ergeben. Es gilt,
Flugzeuge lexibler einzusetzen. Vier der ins-
gesamt 13 Boeing 757-300 gehen beispielsweise
an die britische Schwestergesellschat homas
Cook Airlines UK, um das Risiko in diesem
Sommer zu reduzieren. Außerdem stehen in
den Verwaltungen der Airlines rund 100 der
insgesamt 8000 Stellen zur Disposition. Darüber
hinaus wird sich Condor aber auch intensiver
um die Generierung von zusätzlichen (Neben-)
Erlösen kümmern. Menüs und Getränke auf
Kurz- und Mittelstrecken sind in der Economy
Class küntig kostenplichtig.
FraSeC
Auftrag erhalten
Die FraSec (Fraport Security Services GmbH)
ist ab Ende Mai als neuer Dienstleister an den
Flughäfen Berlin-Tegel, Berlin-Schönefeld und
küntig am Hauptstadtlughafen BER für einen
Teil der Flughafensicherheitsmaßnahmen sowie
weitere allgemeine Sicherheitsdienstleistun-
gen verantwortlich. Bei Bedarf werden auch
vom Lutfahrt Bundesamt (LBA) zertiizierte
Sprengstofspürhunde-Teams zur Verfügung
gestellt. Den Autrag zur Flughafensicherheit in
Berlin teilt sich die FraSec Fraport Security Ser-
vices mit dem Sicherheitsdienstleister Securitas
Aviation, der bereits seit mehreren Jahren dort
engagiert ist.
geSehen hohe gäste im erdinger Moos
MünChen anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz, die Mitte Februar stattgefunden hat, reisten
allein rund 80 außen- und Verteidigungsminister sowie 30 Staats- und regierungschefs, dazu zahlreiche
internationale Spitzenpolitiker, aber auch Wirtschaftsvertreter an, um sicherheitspolitische themen zu
diskutieren. unter den Vertretern der uS-delegation war unter anderem der Vizepräsident Mike Pence.
FotoS:
FLYBe
/
FLughaFen
MünChen
ag
www.aerointernational.de 4/2017
12
ÖSTERREICH
NEWS
FlughaFen Wien
gerichtSurteil Mit FOlgen
ein gericht hat den Bau
einer dritten Piste am
Flughafen Wien aus Klima-
schutzgründen untersagt.
Das urteil sorgt für Diskus-
sionen. Flughafen-Wien-
ag-Vorstand Julian Jäger
äußerte gegenüber aero-
international-Mitarbeiter
Kurt hofmann seinen
unmut darüber
AERO: Was bedeutet dieser
Entscheid für den Flughafen
Wien?
JULiAN JäGER: Aus unse-
rer Sicht ist die Entscheidung
falsch. Denn selbst das Bundes-
verwaltungsgericht bestätigt
die zahlreichen Gründe für
die dritte Piste, wie den zu
erwartenden Kapazitätseng-
pass ab 2025 oder die mit dem
Flughafenausbau wachsende
Bedeutung als Wirtschats- und
Jobmotor. Fluglärm oder andere
Anrainer-relevante Aspekte
sind aus Sicht des Gerichts
keine entscheidenden untersa-
gungsgründe. Abgelehnt wurde
die dritte Piste wegen eines ab-
strakten Klimaziels der Repu-
blik Österreich, das aus Sicht
des Gerichts durch den Kapazi-
tätsausbau gefährdet sein könn-
te. Aber: Die Lutfahrt ist ein
Wachstumsmarkt. Der Flug-
verkehr wird weiter zunehmen,
mit oder ohne dritter Piste in
Wien. und die globale Klima-
bilanz wird sich damit in keiner
Weise verbessern. Seit über 15
Jahren betreiben wir das Projekt
dritte Piste. Der Aufwand ist
beträchtlich: Über 20 Millionen
Euro hat der Flughafen Wien
bereits in Gutachten, Planungen
et cetera gesteckt.
Hat Sie das Ergebnis über-
rascht?
Die Entscheidung des Bundes-
verwaltungsgerichts hat uns
nicht nur überrascht, sondern
irritiert. Denn CO2
-Emissionen
waren im gesamten Verfahren
kein wesentliches hema, alle
umweltrelevanten aspekte wur-
den vom gericht als umweltver-
träglich bestätigt. Plötzlich stellt
man über all das ein abstraktes
Klimaziel und verhindert damit
eines der wichtigsten infra-
strukturprojekte Österreichs.
es wurden nicht mal Belege
oder gutachten angeführt, die
die Sinnhatigkeit dieses argu-
ments – die Vermeidung von
CO2
-emissionen – untermauern
würden.
Wie geht es nun weiter? Ist
das Projekt gestorben?
Wir werden weiter für den
ausbau unserer Kapazitäten
kämpfen und alle rechtlichen
Möglichkeiten ausschöpfen. Der
Flughafen Wien wird bis ende
März außerordentliche revision
beim Verwaltungsgerichtshof
einbringen und vielleicht auch
den Verfassungsgerichtshof
damit befassen.
Für eine dritte Piste am Flughafen Wien gäbe es zahlreiche gute Gründe – doch ein spezielles Klimaziel der Republik Österreich wiegt offen-
bar schwerer Fotos: Flughafen Wien
Julian Jäger
www.aerointernational.de
4/2017 13
diverse Vollcharterlüge. Es besteht durchaus
die Möglichkeit darauf zu reagieren“, erläuterte
SunExpress-CEO Jens Bischof gegenüber Aero
International. Eine Entscheidung hänge von der
jeweiligen Nachfrage ab. „Österreich kennen
wir gut. Wir sind schon im Autrag für Austrian
Airlines gelogen.“ Im Sommer bietet SunEx-
press 28 wöchentliche Verbindungen in die
Türkei an, mit Schwerpunkt Wien – Antalya.
Verschärt wird die Situation im österreichi-
schen Ferienluggeschät dadurch, dass Niki nur
21 Flugzeuge anstelle der geplanten 22 betrei-
ben wird. Lediglich fünf A321 sind in Wien
stationiert.
AustriAn Airlines
Wachstumschancen
Nachdem Austrian Airlines (AUA) 2016 ver-
stärkt auf China und Deutschland gesetzt hat,
sieht die österreichische Luthansa-Tochter im
Iran und in den USA Wachstumschancen. „Der
Iran war ein ganzes Jahrzehnt lang weitgehend
vom Weltmarkt abgeschottet. Nach der Locke-
rung des Embargos erhalten wir zunehmend
Hinweise aus der europäischen Wirtschat,
unseren First-Mover-Vorteil noch stärker
auszuspielen“, erklärte Austrian-Airlines-CCO
Andreas Otto. Ab 2. Juli bedient AUA mit einer
A320 neu Schiraz, neben Isfahan und Teheran
die dritte Destination im Iran. „18 Mal pro
Woche in den Iran bietet keine andere Airline in
Westeuropa an, hier sind wir die Nummer eins“,
so Otto. Zudem wird AUA ab 10. April von
Wien nonstop nach Los Angeles liegen.
ryAnAir
Keine Österreich-
Expansion
Ryanair-Chef Michael O‘Leary gab gegenüber
Aero International zu verstehen, dass gegenwär-
tig kein weiterer Ausbau in Österreich geplant
sei. „Der Flughafen Wien ist zu teuer, weil er
damit seinen Home-Carrier Austrian Airlines
beschützen will. Aber: Sag niemals nie! Wir
reden mit dem Flughafen Wien. Denn ich habe
mir ja auch niemals vorstellen können, dass
Ryanair eines Tages ab Frankfurt liegt“, meinte
O‘Leary. Das Wachstum von EasyJet oder
Eurowings in Österreich sei aber nicht relevant.
„Diese beiden Airlines sind ja keine Billiglug-
linien. Es liegt nur am Flughafen Wien, ob wir
kommen oder nicht.“
Weitere Ziele in Österreich auszubauen plane
Ryanair ebenso wenig. Das größte Wachstums-
potenzial sehen die Iren derzeit in Italien. „Jedes
neue Flugzeug, das zu uns kommt, wird auf
einem Flughafen stationiert, der es auch haben
möchte. Da gibt es aber keinen in Österreich“,
meinte O‘Leary.
sunexpress
Chancen in Österreich
SunExpress evaluiert, die durch die Fusion von
TUIly und Niki freiwerdenden Kapazitäten im
Ferienlugverkehr ab Österreich zu nutzen. „Wir
schauen uns wegen dieser Marktentwicklung
die Situation genau an und haben Anfragen für
Wien iran Air landete am 18. Februar erstmals mit ihrer bislang einzigen A321 auf dem Hauptstadtlugha-
fen. Die einzige wöchentliche rotation zwischen teheran und Wien soll regulär mit der A321 bedient werden.
Bisher kamen A300-600r und A310-300 zum einsatz. Foto: patrick Huber, Austrian Wings
Rückgang bei der Fracht musste der
Flughafen Graz 2014 nach der positiven
Entwicklung 2013 hinnehmen. Zurückge-
führt wird das auf ausgebliebene Sonder-
sendungen sowie auf einen im Export und
damit auf die Wirtschaftslage.
14,4%
RANDNOTIZEN
Zu Redaktionsschluss dieser
Ausgabe waren bei AUSTRI-
AN AIRLINES elf von künftig
17 Embraer 195 im Einsatz
und zu mehr als 60 Flughäfen
in Europa unterwegs. Mehr
als eine Million Passagiere
sind mit der Embraer-Flotte
gelogen. Ab 20. März wird
eine Embraer 195 auch zwi-
schen Salzburg und Frankfurt
eingesetzt.
Für den FLUGHAFEN INNS-
BRUCK war die Woche vom
30. Januar bis zum 5. Februar
mit 44 224 Passagieren die
aufkommensreichste in
seiner Geschichte. Folgendes
Ranking bei den wöchentli-
chen Starts und Landungen
wurde erzielt: Austrian (154
Flugbewegungen), Transavia
(68), EasyJet (40), Air Berlin
(30) sowie British Airways
und Thomson (jeweils 18).
Die Innsbrucker Kommunal-
betriebe AG, das Land Tirol
und die Stadt Innsbruck als
Gesellschafter des FLUGHA-
FENS INNSBRUCK haben das
Flughafen-Management da-
mit beauftragt, Planungen für
einen Architekturwettbewerb
zu starten. Gegenstand ist die
Entwicklung des gesamten
Gebäudekomplexes mit Aus-
bau der Infrastruktur und des
Terminals auf der Landseite
des Flughafens.
NIKI bedient Palma de
Mallorca ab Innsbruck nur
noch zweimal wöchentlich
mit Boeing 737-700. Avanti
Air liegt anstelle von Niki mit
Fokker 100 nach Kefalonia,
Preveza Lefkas, Saloniki und
Ibiza.
Im Rahmen der 2016 mit dem
Flughafen Wien getroffenen
„Air Service Development“-
Kooperation will WIEN
TOURISMUS weitere Flug-
linien nach Wien holen und
Sitzplatzkapazitäten bei
bestehenden Verbindungen
erhöhen. Neue Nonstop-
Flüge aus 20 Metropolen
weltweit bis 2020 sind das
Ziel der Tourismusstrategie.
GeseHen Jetzt zeitgemäß aus teheran
wöchentliche Verbindungen gibt es im
Sommer von Wien nach Russland. Davon
liegt Aerolot 28 Frequenzen Wien – Moskau-
Scheremetjewo. Seit 1956 hat Aerolot mehr
als vier Millionen Passagiere zwischen den
beiden Ländern befördert.
69
www.aerointernational.de 4/2017
14
SCHWEIZ
NEWS
War überrascht vom Ansturm an guten Bewerbern als A340-Piloten: Edelweiss-Ausbildungschef Urs Fiechter Foto: Thomas Strässle
EdElwEiSS AiR
BERUF OHNE „GlAMOUR-EFFEKT“
Ansturm an guten Bewerbern.
Darunter beinden sich zahl-
reiche Schweizer Kapitäne, die
in ihre Heimat zurückkehren
wollen. Dazu zählen Kapitäne,
die bei Emirates den Airbus
A380 gelogen sind, und solche,
die früher bei Luthansa auf der
A340 im Einsatz standen.
Wie muss man sich die Um-
schulung eines gestandenen
A380-Kapitäns auf die kleine-
re A340 vorstellen?
Das hängt davon ab, wie lange
er die A340 nicht mehr gelogen
ist. In der Regel sind das meh-
rere Jahre. Das erfordert ein
Rückschulungsprogramm, das
der Pilotenberuf hat im
Zeitalter der low-Cost-
Gesellschaften an Ansehen
eingebüßt. dennoch hat
Urs Fiechter, Head of
Training bei Edelweiss Air,
hohe Ansprüche, wie er
Aero-international-Mitar-
beiter Thomas Strässle
erklärt
AERO: Für viele junge Erwach-
sene ist der Pilotenberuf nicht
mehr der Traumjob, der er
einmal war. Nehmen Sie das
auch so wahr?
URS FIEcHtER: Jein. Ich
glaube, für viele ist es nach wie
vor ein traumberuf, auch wenn
er etwas von seiner Attraktivität
verloren hat und die heutige
Berufswelt ihnen viele andere
attraktive Jobs bietet. Ich inde
es auch in Ordnung, dass der
Glamour-Efekt ein wenig in
den Hintergrund getreten ist.
Derzeit herrscht weltweit ein
Mangel an Piloten. Haben die
Airlines deshalb die Anfor-
derungen an ihre zukünfti-
gen Angestellten im Cockpit
gelockert?
Wir haben die Ansprüche nicht
gesenkt, sondern im Gegenteil
zu den fünf bisherigen Selek-
tionsstufen, wie auch Swiss sie
kennt, sogar eine zusätzliche
Simulator-Selektionsstufe
eingebaut. Das ist zwar sehr
aufwendig, hat aber eine deut-
lich größere Aussagekrat als
Interviews oder Apparatetests.
Edelweiss ist dabei, ihre
Langstreckenlotte um vier
A340-300 zu erweitern. Wie
schwierig gestaltete sich die
Suche nach geeigneten Flug-
zeugführern?
Wir sind davon ausgegangen,
dass es nicht einfach sein wür-
de, die 100 zusätzlichen Piloten
zu inden, die wir für diesen
Flottenausbau benötigen. Wir
waren aber sehr überrascht vom
rund drei Monate dauert und in
dessen Verlauf er seine Lizenz
für die A340 erneuern muss.
Pilot zu werden ist in der
Schweiz nicht gerade eine
günstige Angelegenheit. Seit
vorigem Jahr zahlt der Bund
die Hälfte der etwa 100 000
Franken teuren Ausbildung,
wenn der Pilotenanwärter
einen gültigen Arbeitsvertrag
vorweisen kann. Was halten
Sie davon?
Ich inde das absolut richtig.
Der Bund macht das bei vielen
anderen Berufen auch. Alle
Hochschulen und Fachhoch-
schulen sind subventioniert.
Auch darf es nicht sein, dass
junge Menschen nicht Pilot
werden können, weil sie aus
weniger begüterten Familien
stammen. Wir als Airline su-
chen ja die am besten geeigne-
ten Leute, und die sind dünn
gesät. Natürlich tragen die
Airlines ein gewisses Ausbil-
dungsrisiko – das gehört dazu.
100
zusätzliche Piloten benötigt
Edelweiss Air im Zuge der
Flottenerweiterung um vier
A340-300
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4/2017 15
Rückgang bei der Fracht musste der
Flughafen Graz 2014 nach der positiven
Entwicklung 2013 hinnehmen. Zurückge-
führt wird das auf ausgebliebene Sonder-
sendungen sowie auf einen im Export und
damit auf die Wirtschaftslage.
14,4%
RANDNOTIZEN
EasyJEt baut am Flughafen
Genf weiter aus. Seit Anfang
April bedient der Low-Coster
bis zu dreimal pro Woche
Marseille. Zwischen Ende
Juni und Anfang September
kommt Calvi auf der Insel
Korsika dazu (bis zu zwei Flü-
ge wöchentlich). Damit steigt
das Angebot von EasyJet ab
Genf auf insgesamt 78 Desti-
nationen.
Air France feiert das 80-jäh-
rige Bestehen ihrer Route
GEnF – Paris-Charles de
Gaulle. Die französische
Fluggesellschaft verbindet
Cointrin seit dem 15. Mai
1937 mit Paris. Derzeit bietet
Air France ab Genf bis zu
zehn tägliche Flüge in die
französische Hauptstadt an.
PEoPlE‘s ViEnnalinE hat
ihre zweite Embraer 170
(Foto) übernommen. Sie soll
auf den Namen „Nora“ ge-
tauft und bis Ende des Jahres
mit den gleichen Ledersitzen
ausgestattet werden wie ihr
Schwesterlugzeug „Laura“.
Ulrik Svensson wurde als
neuer Verwaltungsrat von
swiss gewählt. Der 55-jäh-
rige Schwede war zwischen
2003 und 2006 Swiss-Fi-
nanzchef und bekleidet seit
Anfang dieses Jahres das
gleiche Amt bei Lufthansa.
Transavia hat am 16. Februar
mit ZüricH – Amsterdam
die erste Verbindung ab der
Schweiz in die niederländi-
sche Hauptstadt aufgenom-
men. Gelogen wird vorläuig
dreimal pro Woche.
Air China wird ab Juni die
Strecke ZüricH – Peking
wieder bedienen. Gelogen
werden soll viermal pro
Woche mit A330-200.
mehr Sitzplätze bieten als die Saab. in Frage
kommen laut SkyWork-Chef Martin inäbnit
Flugzeuge von Embraer und Mitsubishi sowie
der russische Superjet. Die CS100 von Bombar-
dier sei hingegen zu groß, so inäbnit gegenüber
Aero international. Die Entscheidung soll in
den kommenden Monaten fallen.
Samedan
GNSS ging in Betrieb
Für die Dauer der Ski-Weltmeisterschaten, die
vom 6. bis 19. Februar in St. Moritz stattgefun-
den haben, nahm der in unmittelbarer Nähe des
Bündner Wintersportorts gelegene Flugplatz
Samedan versuchsweise ein satellitengestütztes
GNSS-Anlugverfahren in Betrieb. Bereits eini-
ge tage zuvor war eine Falcon 900 aus Madrid
erstmals mit Hilfe des neuen Systems am Enga-
diner Airport gelandet. Der Businessjet wurde
durch die Schweizer Flugsicherung Skyguide
radargestützt in einen Warteraum über dem
Unterengadin und von dort via Zernez auf den
Anlug nach Samedan geführt. Mittels Satelli-
tennavigation steuerte das Flugzeug auf die Pis-
tenachse, sank über dem tal ab und durchstieß
auf einer Höhe von 2600 Metern in der Nähe
von Zuoz die Wolkendecke. Von dort setzten
die Piloten den Endanlug auf Sicht fort und
landeten danach in Samedan. Nach Auswertung
der Erfahrungen ist eine deinitive inbetrieb-
nahme des gNSS-Verfahrens in Samedan für
den Winter 2018/19 geplant.
SwiSS
Triple Seven auf Abwegen
am 1. Februar musste die Boeing 777-300er
HB-JND von Swiss, die als LX40 von Zürich
nach Los angeles unterwegs war, unplanmäßig
im arktischen iqaluit (Kanada) landen. Wäh-
rend des Fluges hatte sich das linke Triebwerk
des Typs ge90-115B automatisch abgeschaltet.
grund war ein Defekt am getriebegehäuse.
Da er nicht vor Ort behoben werden konnte,
musste der Motor ersetzt werden. Swiss mietete
eine aN-124 von antonov airlines an, die
das acht Tonnen schwere ersatztriebwerk von
Zürich nach iqaluit log. Eine Woche nach der
Notlandung hob die triple Seven wieder in
Richtung Zürich ab, ein vorheriger testlug
mit dem neuen triebwerk war nicht nötig
gewesen. Die Passagiere und die Besatzung des
Los-Angeles-Flugs wurden mit einer A330-300,
die zufällig in New York-JFK zur Verfügung
stand, in Iqaluit abgeholt und zurück nach New
York gebracht. Von dort wurden die Passagiere
umgebucht.
Skywork
Saab-Nachfolge im Fokus
Noch sind nicht alle fünf Saab 2000 als Nach-
folgemuster für die Dornier 328 eingelottet,
da denkt SkyWork Airlines bereits intensiv
über ein Flugzeug nach, das den schwedischen
turboprop ersetzen könnte. Der Jet soll deutlich
ZüriCH nur selten sieht man eine Tupolew in kloten. am 31. Januar landete, aus wnukowo kommend, eine
TU-214PU des Federal Security Service auf dem größten Schweizer Flughafen. nach einem nachtstopp
verließ das Flugzeug die Schweiz wieder. Foto: Jiri Benesch
GeSeHen Seltener Gast aus wnukowo
Millionen Passagiere beförderte
EasyJet im vergangenen Jahr
aus der und in die Schweiz. Das
entspricht einem Anstieg um
9,7 Prozent gegenüber 2015.
12,4
FoTo:
Tino
dieTSCHe
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16
AIRLINE PORTRÄT
Die Low-Cost-Airline ist bekannt für ihre kunterbunt bemalte Flotte und
das größte innerthailändische Streckennetz. Jetzt hingegen ist die Zeit
reif, den Ausbau des internationalen Flugprogramms voranzutreiben
Text Astrid Röben | Fotos Dietmar Plath
EIN SCHWARM BUNTER VöGEL
NOK AIRLINES
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4/2017 17
Nok Airlines betreibt 23 Boeing
737-800. Die blaue „Nok Naanfah“
ist knapp zwölf Jahre alt und steht
seit 2012 in Diensten der Airline
D
er frühe Vogel fängt den Wurm.
Dass ausgerechnet dieses Sprich-
wort im Land des Lächelns be-
kannt ist, kann mit Blick auf das
Vorfeldtreiben am Don Mueang
Airport der thailändischen Hauptstadt
Bangkok ruhigen Gewissens vermutet wer-
den. Zwischen sechs und neun Uhr am Mor-
gen rollen bis zu 70 prall mit Passagieren
gefüllte Flugzeuge diverser nationaler und
internationaler Low-Cost-Airlines am alten,
heute ausschließlich dem Budgetverkehr
vorbehaltenen Flughafen der Metropole an
den Start – und nicht wenige darunter tra-
gen einen eidottergelben Schnabel und ein
fröhlich buntes, zugegebenermaßen nicht
gerade daunenweiches (Feder-)Kleid, denn
sie gehören der Nok Airlines.
„Nok“ ist das thailändische Wort für „Vo-
gel“ und darüber hinaus ein überaus belieb-
ter Spitzname in dem Land, das einst Siam
hieß. Und tatsächlich hat sich Nok Air, wie
sich die Fluggesellschat der Einfachheit hal-
ber selbst abgekürzt nennt, inzwischen für
viele hais quasi zu einer guten Freundin
entwickelt, denn die Fluggesellschat be-
treibt momentan das größte thailändische
inlands-Streckennetz und bietet darüber
hinaus günstige Tickets an.
2015 betrug der durchschnittliche Flug-
preis umgerechnet 37 euro pro Strecke.
Und damit ist Nok airlines nicht einmal der
billigste Discounter im Land, doch die Pas-
sagiere schätzen, dass 15 Kilogramm Frei-
gepäck, kostenlose Sitzplatzreservierung
sowie WiFi-Nutzung und Snacks an Bord
zum Nulltarif inkludiert sind. Wer also in
Bangkok – dem wirtschatlichen, kulturel-
len und politischen Mittelpunkt des König-
reiches – arbeitet und von dort aus Familie
oder Freunde in den übrigen Landesteilen
besuchen liegt, sitzt meist an Bord des Vo-
gelschwarms. Und der verlässt bereits mit
dem ersten Hahnenschrei sein Nest, denn es
stehen arbeitsreiche Stunden bevor.
Akkordarbeit ist für Low-Cost-Carrier
nun einmal lebenserhaltender Standard. Sie
müssen liegen, liegen, liegen, denn mit
Flugzeugen, die am Boden stehen, ist kein
Geld zu verdienen. Den Statistiken zufolge
waren die Boeing 737-800, von denen Nok
Airlines momentan 23 betreibt, im Jahr 2015
durchschnittlich rund neun Stunden in der
Lut.DasistnichtunbedingteinSpitzenwert.
www.aerointernational.de 4/2017
18
Ohne die Q400 wird‘s auch in Zukunft nicht gehen, denn einige Flughäfen in Thailand, zum
Beispiel Ranong, Prae oder Mae Sot, können nur mit Turboprops angelogen werden
Foto:
tek,
AirteAmimAgeS
www.aerointernational.de
4/2017 19
IntervIew
PATEE SARASIN, CHIEF EXECUTIVE OFFICER (CEO) DER NOK AIRLINES, STELLTE SICH DEN FRAGEN VON ASTRID RÖBEN
„Der wettbewerb Ist hart UnD wIrD IMMer härter“
AERO: Wie
lief das Jahr
2016 für Ihr
Unternehmen?
Patee
sarasIn:
Obwohl wir
unsere Ziele aufgrund einiger
unvorhersehbarer ereignisse –
dazu gehörten der tod unseres
geliebten Königs (was das
Leben in thailand für kurze Zeit
nahezu zum stillstand brachte,
anmerkung der redaktion),
aber auch die inzwischen auf-
gelogenen, chinesischen null-
Dollar-touren – nicht erreichen
konnten, haben wir dennoch ein
gutes Gefühl, wirtschaftlich und
operationell auf dem richtigen
weg zu sein. wir blicken sehr
positiv ins Jahr.
In einem hart umkämpften
Wettbewerbsumfeld zu beste-
hen, ist zweifellos nicht leicht.
Was sind derzeit die größten
Herausforderungen, die sich
Ihnen stellen?
wir haben festgestellt, dass
es für uns lebenswichtig sein
wird, Mitarbeiter in wichtigen
bereichen efizienter einsetzen
zu können. Derzeit sind wir
vor allem darauf fokussiert,
unsere Kosten nachhaltig zu
senken und unseren Umsatz zu
steigern. Zudem arbeiten wir
daran, Qualität und service zu
verbessern und die blockstun-
denzahl unserer Flotte auf 10,5
stunden zu erhöhen.
Bereitet Ihnen der Wettbewerb
in Thailand beziehungsweise
in der gesamten südostasiati-
schen Region eigentlich große
Sorgen?
Der wettbewerb ist hart und
wird immer härter. Deshalb
müssen wir wachsen! wir
haben nicht zuletzt deshalb mit
anderen Low-Costern die value
alliance gegründet – einen
Zusammenschluss von acht
budget-airlines.
Was versprechen Sie sich von
einer weiteren Liberalisierung
des regionalen Luftverkehrs,
die ein Resultat eines ange-
strebten ASEAN-Binnenmark-
tes sein wird?
wir sehen großes Potenzial für
wachstum und entwicklung.
eine verbesserte Konnektivität
ist der schlüssel für steigenden
tourismus und wird die asean
als wirtschaftsregion stärken.
Gleichzeitig proitieren die Pas-
sagiere von einem verbesserten
angebot bei fallenden Preisen.
Dabei werden wir allerdings
versuchen, uns aus Preiskämp-
fen herauszuhalten.
Wie zufrieden ist Nok Airlines
eigentlich mit dem einst bereits
geschlossenen alten, inzwi-
schen allerdings reanimierten
Bangkoker Flughafen Don
Mueang?
Der airport erreicht inzwischen
zuweilen seine Kapazitätsgren-
ze. Deshalb hoffe ich, dass die
verantwortlichen bemüht sein
werden, vor Ort die Infrastruk-
tur dem wachstum des Luftver-
kehrs anzupassen.
„Nok Flamingo“ heißt die Boeing 737-800
mit dem Kennzeichen HS-DBE
Vier von
insgesamt 2000
Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern
der Nok Airlines
Kapitän Katjapol
Chaisuriyakul und Kopilot
Ronnayuth Mekloi
AIRLINE PORTRÄT
www.aerointernational.de 4/2017
20
AirAsia beispielsweise berichtet, dass ihre
Flotte zwölf bis 13 Stunden pro Tag unter-
wegs sei. Und davon sind die großen bun-
ten Vögel noch weit entfernt. Mehr noch:
Die Q400, Nok hat insgesamt acht gemietet,
brachten es nur auf 8,59 Stunden, die beiden
letzten ATR 72-500 lediglich auf 5,68 Stun-
den, doch das Turboprop-Duo aus französi-
scher Produktion gilt ohnehin als Auslauf-
modell und soll laut Unternehmensauskunt
noch in diesem Jahr ausgemustert werden.
Eingesetzt wird die Flotte, deren durch-
schnittliche Auslastung momentan 86 Pro-
zent beträgt, zu insgesamt 27 Linienzielen:
drei im Ausland (Ho-Chi-Minh-Stadt und
Hanoi in Vietnam sowie Yangon in Myan-
mar) und 24 innerhalb hailands. Kaum ein
siamesischer Winkel also, der nicht erreich-
bar wäre. als rennstrecken gelten dabei die
Verbindungen von Bangkok nach Phuket,
Udon hani oder Chiang Mai mit jeweils
neun Flügen pro Tag.
Darüber hinaus stehen mehr und mehr
Charterlüge, bevorzugt zwischen hai-
land und China, im Programm. aus dem
reich der Mitte kommt derzeit das gros
Ziele im überblick
Die fakTeN
GründunG 2004
Sitz Bangkok
iAtA-/iCAO-Kürzel dd/nOK
PASSAGiere 8,76 Mio.
ziele 27
dAVOn iM inlAnd 24
FlOtte
BOeinG 737-800 23
Q400 8
Atr 72-500 2
der hailand-Touristen. Für sie ist das süd-
ostasiatische Urlaubsparadies, das sowohl
Strandvergnügen als auch Kulturprogramm
zu bieten hat, das, was für die Deutschen
die Baleareninsel Mallorca ist. grund genug
also für das 2004 im Zuge des Low-Cost-
Booms in hailand auf initiative der hai
airways als Sky asia Co., Ltd. gegründete,
2006 in Nok airlines umbenannte Unter-
nehmen, küntig insbesondere im riesen-
reich sein glück zu suchen.
Alle AuGen AuF CHinA
Fragt man das Management, dann wird das
augenmerk mittelfristig dem aubau von
Linienverbindungen zu mindestens vier bis
fünf Städten in China gelten. Die Volks-
republik wurde quasi zum Kernmarkt der
Zukunt erklärt. „Wir versuchen gerade,
dort unsere Marke mit den Charterlügen
zu etablieren; den Kunden unser Produkt
So ganz passt die Boeing 737-800 mit der registrierung HS-dBJ aufgrund ihres Clown-Fisch-designs
nicht in die reihe der fröhlich bemalten Piepmätze. Als Vogelfutter ist sie jedoch nicht zu verstehen
Yangon
Loei
Phrae
Nan
Lampang
Chiang Mai
Chiang Rai
Phitsanulok
Mae Sot
Khon
Kaen
Udon Thani
Surat Thani
Ranong
Chumphon
Buri Ram
Ubon Ratchathani
Nakhon Phanom
Sakon Nakhon
Krabi
Hanoi
Roi Et
Ho-Chi-Minh-Stadt
Hat Yai
Nakon Si Thammarat
Trang
Phuket
Bangkok
www.aerointernational.de
4/2017 21
Der Flughafen Don Mueang in Bangkok ist
das Nest der bunten Nok-Airlines-Flotte
schmackhat zu machen“, berichtet CEO
Patee Sarasin. Doch leicht sei dieses unter-
fangen nicht, „in einem Staat, in dem jede
einzelne Stadt aufgrund ihrer großen Po-
pulation quasi einem eigenen Land gleicht.
Dennoch möchten wir die Nummer eins un-
ter jenen Airlines werden, die Touristen von
China nach hailand bringen“.
Zumal ein weiteres Ziel ist, nach einigen
verlustreichen Jahren ab diesem Jahr wieder
schwarze Zahlen zu schreiben. Betrug das
Minus im Jahr 2014 umgerechnet noch rund
12,6 Millionen euro, waren es 2015 bereits
19,4 Millionen euro. Schlimmer noch: in
den ersten neun Monaten des Jahres 2016
summierte sich der Verlust aufgrund „un-
vorhersehbarer ereignisse“ wie Sarasin im
interview berichtet, auf rund 56,8 Millionen
euro. Hauptanteilseigner hai airways in-
ternational (aktuell 39,2 Prozent) wird das
wenig freuen. ihrem Low-Cost-ableger ins
geschät zu reden, kommt für den Natio-
nalcarrier dennoch nicht in Frage. „Wir ar-
beiten gänzlich unabhängig“, so Sarasin mit
Nachdruck.
Und zwar in einem hart umkämpten
Markt. Wachstum habe deshalb jetzt oberste
Priorität, so der CeO. Mit der 2014 gegrün-
deten NokScoot, einem Joint Venture von
Nok air und Scoot aus Singapur, haben die
hailänder bereits ein heißes eisen im chi-
nesischen Feuer. NokScoot nimmt derzeit
mit Boeing 777-200 ab Bangkok Kurs auf
Destinationen in China und Taiwan. Und
nach anschubverlusten, soll jetzt endlich die
Kasse klingeln.
2016 wurde darüber hinaus mit Billigair-
lines wie Cebu Paciic oder Jeju air die Value
alliance aus der Taufe gehoben. Die Kunden
Mit Scoot aus Singapur hat Nok Airlines die NokScoot
gegründet, die Boeing 777-200 betreibt
AIRLINE PORTRÄT
der kooperierenden airlines können aktuell
Flüge zu mehr als 160 regionalen Zielen bu-
chen.
im Kerngeschät wird Nok airlines in
diesem Jahr lediglich eine Boeing 737-800
einlotten. Fest steht außerdem, dass Lini-
enlüge nach Phnom Penh in Kambodscha
aufgenommen werden. Ebenso von Interesse
sei darüber hinaus aber auch die Bedienung
von weiteren Zielen in Myanmar, heißt es
aus der Unternehmenszentrale in Bangkok.
Insbesondere das einstige Burma gilt nach
langen Jahren der politischen wie wirt-
schatlichen Isolation heute als aufstreben-
de touristische Destination. Auf diesen Zug
gilt es aufzuspringen. 2018 erwartet Nok Air
dann die ersten vier von insgesamt acht be-
stellten Boeing 737 MAX. Ob als Ersatz von
älteren Flugzeugen und zum Kapazitätsaus-
bau, bleibt abzuwarten. Der börsennotierte
Carrier muss die Balance aus Angebot und
Nachfrage im Auge behalten.
www.aerointernational.de 4/2017
22
mieten, etwa in Länder wie Russland oder
Pakistan.
Mussten Sie in Ihrer Amtszeit Mitarbei-
ter entlassen?
Jeder hat uns beobachtet, wie wir in dieser
Situation mit unseren Mitarbeitern umge-
hen. Wir haben gemeinsam mit ihnen und
den Gewerkschaten besprochen, was wir
tun können. Zum ersten Mal ist bei Tur-
kish Airlines die Flotte geschrumpt. Die
Gewerkschaten waren bereit, Gehaltserhö-
hungen von 1,5 statt über vier Prozent zu
akzeptieren, sofern wir auf Personalabbau
verzichten. Aber unsere Mitarbeiter sehen,
dass es auch bei anderen Airlines Probleme
gibt. Bei uns behalten sie ihren Job.
Also sind Sie zuversichtlich, dass das Ge-
schäft wieder anzieht?
Turkish Airlines hat ein sehr realistisches
Budget für 2017 erstellt, angepasst an die
AERO INTERNATIONAL: Turkish Airlines
wurde von den politischen Entwicklun-
gen in der Türkei und der wirtschaftli-
chen Instabilität schwer getroffen. Etwa
nach dem terroristischen Anschlag am
Flughafen Istanbul am 28. Juni oder
beim Putschversuch am 15. Juli. Wie hat
Ihre Fluglinie reagiert?
Ekşi: Unser Hauptproblem 2016 war, dass
wir unsere Flotte für ein zweistelliges
Wachstum geplant hatten. Dann gab es die-
se schlimmen Ereignisse, und wir konnten
nicht schnell genug reagieren: Nach dem
ersten haben wir Flugpreise gesenkt und ge-
hot, damit die Krise zu überstehen. Doch
leider ereignete sich dann kurz danach das
zweite. Wir haben unser Budget revidiert
und 25 Mittelstreckenlugzeuge stillgelegt.
Die geparkten Jets waren nur für den Win-
ter stillgelegt und sollen im Sommer wieder
zum Einsatz kommen. Acht Airbus A330
versuchen wir mitsamt Besatzungen zu ver-
Fotos:
turkish
AirlinEs,
DiEtMAr
PlAth
Bilal Ekşi will mit
Turkish Airlines zu
früherem Wachstum
zurückkehren
Die Nationallugline Turkish Airlines hat in
Istanbul mit den Kapazitätsproblemen des
Flughafens Atatürk zu kämpfen
wirtschatliche Situation der Türkei und
der internationalen Märkte. Für 2017 haben
wir ein Wachstum von drei Prozent bei den
angebotenen Sitzplatzkilometern prognosti-
ziert. In unserer Bilanz werden wir für das
vergangene Geschätsjahr wohl einen Ver-
lust verkünden müssen. Aber in Anbetracht
dessen, wie sich 2016 die Nachfrage ganz
plötzlich verändert hatte, wird dieser sich
immer noch in Grenzen halten.
Werden Sie deswegen Flugzeugbestel-
lungen stornieren?
Nein, wir planen, keine Bestellungen zu
stornieren, weil wir glauben, dass die Türkei
diese Situation überstehen wird. Wir haben
gegenwärtig 167 Mittelstreckenlugzeuge
und zwei Frachter geordert, jedoch keine
Großraumjets. Dieses Jahr werden wir da-
von 15 oder 16 neue Maschinen erhalten.
Gegenwärtig hat Turkish Airlines eine Flot-
te von 333 Flugzeugen. Es ist allerdings zu
früh, über weitere Bestellungen für die Zu-
kunt zu sprechen. Wir werden erst einmal
die Entwicklung abwarten, auch im Hin-
blick auf den neuen, dritten Flughafen von
Istanbul.
Welche Herausforderungen birgt dieser
neue Flughafen?
Er bringt uns sicher neue Möglichkeiten,
aber auch mehr Konkurrenz. Der jetzige
Flughafen Atatürk ist total überlastet. Das
istAnBul BlEiBt
trAnsFErPunkt
TURKISH AIRLINES
im oktober 2016 wurde Bilal Ekşi zum CEo der turkish Airlines
berufen, nachdem sein Vorgänger temil kotil seinen Wechsel an
die spitze von turkish Aviation industries (tAi) bekannt gegeben
hatte. Ekşi war bereits von 2003 bis 2011 bei der Fluggesell-
schaft tätig, zuletzt war er Generaldirektor der türkischen Zivil-
luftfahrtbehörde. Aero-international-Mitarbeiter kurt hofmann
hat Ekşi zu einem Exklusivinterview in istanbul besucht
AIRLINE
www.aerointernational.de
4/2017 23
sorgt für Probleme bei der Kapazität und
bringt Restriktionen beim Verkehr. Mit dem
neuen Flughafen können mehr Fluglinien
Slots erhalten. Das erste Terminal, das er-
öfnet wird, steht allen Fluglinien zur Ver-
fügung. Ob Turkish Airlines eines Tages ein
eigenes Terminal haben wird, hängt von der
Expansion während der nächsten Baupha-
sen ab. Der Baufortschritt des Flughafens
kommt jedenfalls gut voran. Die Eröfnung
ist für den Februar 2018 geplant.
Erwarten Sie, dass sich das Geschäft bis
zum Sommer dieses Jahres erholt?
Wenn sich der türkische Markt stabilisiert
hat, dann wird das Wachstum diesen Som-
mer wieder einsetzen. Ich denke da zum Bei-
spiel an arabische Fluggäste aus dem Nahen
Osten: In diesem Teil der Welt sind die Men-
schen in Sachen Sicherheit nicht so sensibel
wie etwa in Europa, wo der Erholungspro-
zess nach solchen Ereignissen längere Zeit in
Anspruch nimmt. Eines kann ich aber sicher
sagen: 2017 wird für uns besser als 2016.
Aber wie können Sie das Vertrauen der
Passagiere wiedergewinnen, über das
Drehkreuz Istanbul zu liegen? Viele ver-
meiden es aus Angst vor weiteren Ter-
roranschlägen.
Vergangenes Jahr ist der direkte Verkehr in
die Türkei zurückgegangen. Trotz allem ist
aber das Transfergeschät um 17 Prozent
gestiegen, allerdings auf Kosten der erziel-
baren Preise und des Ertrags. Natürlich
verstehe ich auch die Ängste der Kunden
nach diesen beiden schlimmen Ereignissen
am Flughafen. Aber Istanbul bleibt ein gu-
ter Transfer-Flughafen. Schon jetzt bein-
den sich die Reservierungszahlen wieder
auf einem akzeptablen Level. Dennoch, den
Ertrag kann man leider nicht so schnell auf
ein höheres Niveau bringen. Im Vorjahres-
vergleich wird er dennoch wieder steigen.
2016 haben wir einige Strecken eingestellt,
wie etwa nach Osaka, und auch Frequenzen
reduziert. Aber wir liegen immerhin noch
zu 296 Destinationen in 119 Ländern.
Ist die Kostenstruktur von Turkish Air-
lines günstig genug?
Sie ist derzeit wirklich gut und wird künf-
tig auch noch niedriger. Denn wir haben aus
dem schweren Jahr 2016 gelernt. So steigern
wir beispielsweise die Produktivität unse-
rer Mitarbeiter. Die Ereignisse haben un-
sere Mentalität verändert, weg vom reinen
Wachstumsmodus, an den wir die Jahre zu-
vor gewöhnt waren. Als ständig Geld in die
Kassen gespült wurde, war es nicht notwen-
dig, die Kosten einer genaueren Betrach-
tung zu unterziehen und auf jeden Penny
zu schauen. Ich kann keine Details über
die absolute Höhe der Kosteneinsparun-
gen geben. Aber etwa die Hälte wird durch
Nachverhandlungen mit Zulieferern und
Geschätspartnern erzielt. Und wir haben
herausgefunden, dass wir mehr in Human
Resources investieren müssen. Turkish Air-
lines ist so schnell gewachsen, nun beinden
wir uns in einer Konsolidierungsphase. Wir
müssen investieren, um unsere schwachen
Punkte zu verbessern, die durch das schnelle
Wachstum entstanden sind. Wir trainieren
intensiver Cabin Crews und Piloten, opti-
mieren auch die interne Firmenkultur. Wir
müssen unsere Standardisierung bei Flugbe-
gleitern und Bodenabfertigung verbessern.
Das ist sozusagen ein positiver Nebenefekt
des unterbrochenen Wachstums für die Fir-
ma. Im Gegensatz zu Ausbildern stellen wir
derzeit aber keine Piloten mehr ein.
Was sehen Sie als die größten Heraus-
forderungen im laufenden Jahr?
Zunächst einmal Kosten einzusparen bei
gleichzeitigem Wachstum des Unterneh-
mens. Auch die Modernisierung unseres
IT-Systems ist fällig. Im Tagesgeschät müs-
sen wir mehr auf Zusatzverkäufe achten,
wie etwa den Verkauf von Plätzen in den
Notausgang-Reihen, was andere Fluglinien
ja schon länger tun. Außerdem planen wir
bis zu zehn neue Strecken dieses Jahr. Dar-
unter neben der soeben eröfneten nach Co-
nakry auch nach Charkiw und Phuket. Ganz
wichtig ist aber bei alldem: Die Qualität der
Turkish Airlines bleibt dabei bestehen. Da
vertrauen wir unseren Mitarbeitern.
www.aerointernational.de 4/2017
24
AIRLINE
NEWS
Die traditionsreiche Air Canada hat sich ein neues Outit gegönnt. Ein Dreamliner ist eines der ersten neu lackierten Flugzeuge
Rund zwei Drittel der etwa 30000 Mitarbeiter werden mit den neuen Uniformen ausgestattet
Neuer Look zum 80. GeburtStAG
AIr CANADA
zwei Drittel der etwa 30000
Beschätigten werden im Laufe
dieses Jahres ausgestattet, was
kein billiges unterfangen sein
dürte. Doch Air Canada meldet
für das abgelaufene Bilanzjahr
2016 einen Netto-Gewinn in
Höhe von 876 Millionen Kana-
dischen Dollar, umgerechnet
rund 632 Millionen Euro. 2015
schlugen lediglich 308 Millionen
Kanadische Dollar zu Buche.
Astrid Röben
W
enn das nicht die Be-
deutung unterstreicht:
An gleich drei Orten
zeitgleich – in Toronto, Montreal
und Vancouver – präsentierte
der kanadische Nationalcarrier
Air Canada die neue Bemalung
seiner Flotte sowie die neu
designten Uniformen für die
Mitarbeiter.
Damit, so der President Pas-
senger Airlines Benjamin Smith,
markiere die Airline einen
Wendepunkt in ihrer nunmehr
80-jährigen Unternehmensge-
schichte. Die Fluggesellschat
möchte im 150. Jubiläumsjahr
des Ahornlandes die nationale
Stärke und ihren zukuntsorien-
tierten Geist widerspiegeln.
Hellblau war gestern: Den
ersten drei neu gestalteten
Flugzeugen, die jetzt vorge-
stellt wurden – eine Boeing
787 sowie zwei A321 – werden
in den kommenden Monaten
sukzessive alle übrigen folgen.
Mehr als 300 Flugzeugrümpfe
des Star-Alliance-Partners sowie
der für Air Canada liegenden
nehmens Air Canada Rouge
sollen auch küntig in dem für
sie gewohnten weiß-roten Outit
liegen.
Für das Design der Flotte ist
der Kanadier Tyler Brûlé verant-
wortlich, der bereits 2002 den
ersten Markenautritt der Swiss
entwickelt hatte. Die neuen
schwarzen, grauen und anthra-
ziten Uniformen der Air Canada
gestaltete derweil sein Lands-
mann Christopher Bates. Rund
Regionalluggesellschaten erhal-
ten den neuen weißen Lack. Der
Bereich um die Cockpitscheiben
herum, die Leitwerke sowie die
Triebwerke sind kontrastreich
in Schwarz gehalten. Das rote
Ahorn-Logo in rotem Kreis
erlebt derweil eine Renaissance
– es war zuletzt vor 24 Jahren an
der Air-Canada-Flotte zu sehen.
Lediglich die 47 Flugzeuge (22
Boeing 767-300ER, fünf A321,
20 A319) des Tochterunter-
www.aerointernational.de
4/2017 25
RANDNOTIZEN
Air FrANCE wird zwischen
dem 1. November und dem
28. April 2018 mittwochs und
samstags von Paris-Charles
de Gaulle auf die Malediven
liegen. Auf der neuen Lang-
streckenverbindung kommt
eine Boeing 777-200 zum
Einsatz.
Kunden von CATHAY PACIFIC
AIRWAYS können ihren
Flug auf der Website www.
cathaypaciic.com/de jetzt
auch per PayPal bezahlen.
EMIRATES möchte ab Juli
eine tägliche Verbindung
zwischen Dubai und der
kambodschanischen Haupt-
stadt Phnom Penh anbieten.
Der Flug mit Zwischenstopp
in Yangon, Myanmar, soll mit
Boeing 777-300ER durchge-
führt werden.
ETHIOPIAN AIRLINES wird
im ersten Halbjahr dieses
Jahres sieben neue Ziele
aufnehmen – darunter auch
Oslo, Singapur, Jakarta oder
Chengdu. Für die Airline
symbolisiert dies eine der
größten Streckenexpansio-
nen ihrer Geschichte.
Die ICELANDAIR-GRUPPE
meldet für das Geschäfts-
jahr 2016 einen Netto-Ge-
winn von umgerechnet 89,1
Millionen US-Dollar – das
bedeutet ein Minus von 20
Prozent gegenüber 2015.
KOREAN AIR hat das Finanz-
jahr 2016 mit einem Minus in
Höhe von umgerechnet 464
Millionen Euro und somit
etwas besser als 2015 (-469
Millionen Euro) abgeschlos-
sen.
Mit der Aufnahme von
Flügen nach Conakry, der
Hauptstadt Guineas, weist
der Flugplan der TURKISH
AIRLINES aktuell 296 Ziele
in 120 Ländern aus.
UNITED AIRLINES bestätig-
te jetzt Gespräche mit der
kolumbianischen Avianca
über eine deutlich engere
kommerzielle und strategi-
sche Partnerschaft beider
Unternehmen.
30 internationalen Zielen und wird im Mai die
Verbindung Xi‘an – London und Ende des Jah-
res die Strecke Tianjin – Paris eröfnen.
NorwegiaN
Das beste Jahr überhaupt
Neue internationale, insbesondere transatlanti-
sche Verbindungen, ein durchschnittlich hoher
Ladefaktor und eine kontinuierliche Flottener-
neuerung bescherten Norwegian das beste Jah-
resergebnis in der Firmengeschichte. Der Netto-
Gewinn liegt bei umgerechnet 128 Millionen
Euro, der operationelle Gewinn (EBIT) bei etwa
200 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz wird
mit mehr als drei Milliarden Euro angegeben,
die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt
hier 16 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte das
Unternehmen 21 fabrikneue Flugzeuge erhalten
und konnte so die Produktivität, also das Ange-
bot an verfügbaren Sitzplatzkilometern (ASK)
um 18 Prozent steigern. Die Auslastung der
Flotte steigerte sich um 1,5 Prozentpunkte auf
88 Prozent. Insgesamt zählte Norwegian 2016
29,3 Millionen Passagiere (+14 Prozent).
aNa
Mehr vom Pirsich
ANA wird ihren Anteil an der japanischen Low-
Cost-Airline Peach um 28,3 Prozent auf 67 Pro-
zent aufstocken. Seit der Markteinführung 2011
hat Peach ihre Marktposition stetig ausgebaut
und 2013 die operative Gewinnzone erreicht.
2015 erzielte die Airline bei einem Umsatz von
umgerechnet etwa 400 Millionen Euro einen
operativen Gewinn von gut 51 Millionen Euro
und konnte so die kumulierten Verluste der
ersten Betriebsjahre ausgleichen. Peach betreibt
jetzt bereits 18 A320 auf 13 internationalen
Routen und 14 Inlandsstrecken.
HaiNaN airliNes
Alles unter Kontrolle
Hainan Airlines hat weitere 48,2 Prozent der
Anteile an der Tianjin Airlines gekaut und ist
nunmehr im Besitz von 87,3 Prozent an der in
Tianjin, China, ansässigen Fluggesellschat.
Der 2009 gegründete Carrier betreibt rund 90
Flugzeuge zu mehr als 200 chinesischen sowie
Mit der größten Flotte seit Bestehen des Unter-
nehmens wird SunExpress in die Saison 2017
starten. Unter eigener Flagge werden 44 Boeing
737-800 liegen, darunter sechs werksneue Flug-
zeuge, die in den kommenden Monaten ausgelie-
fert werden und überwiegend ältere Jets ersetzen.
28 Flugzeuge setzt SunExpress im Geschätsfeld
Wetlease ein: 22 737-800 für die Low-Cost-
Tochter der Turkish Airlines, Anadolujet, und
sechs A330 für die Luthansa-Tochter Eurowings.
Darüber hinaus kooperiert SunExpress auch im
Kurz- und Mittelstreckenbereich mit Eurowings.
Trotz der Krise im türkischen Tourismus hat das
deutsch-türkische Joint Venture SunExpress für
2016 mit rund einer Milliarde Euro Umsatz und
acht Millionen beförderten Passagieren Ergebnis-
se vorgelegt, die nur leicht unter den Resultaten
von 2015 liegen. Während für Antalya insgesamt
ein Buchungsrückgang von 30 Prozent hinge-
nommen werden musste, konnte SunExpress hier
lediglich ein Minus von neun Prozent bilanzieren
und den Marktanteil insgesamt auf 36 Prozent
ausbauen – am SunExpress-Hub izmir sogar auf
76 Prozent.
suNexPress
sTaBiles ergeBNis TroTZ TürKei-Krise
SunExpress wird in der
Sommersaison 2017 in eigenen
Farben 44 Boeing 737-800 betreiben
FoTos:
air
CaNaDa
/
aNa
/
suNexPress
ANA bekommt zum 1. April einen neuen Chef:
Yuji Hirako, bisher Executive Vice President
und Mitglied des Vorstands, folgt Osamu
Shinobe als Präsident und CEO der Airline.
Dieser rückt dafür in den Vorstand der Holding
auf – als neuer stellvertretender Vorsitzender.
www.aerointernational.de 4/2017
26
europa
aer Lingus möchte ihre
derzeit vier auf Nordatlantik-
strecken eingesetzten Boeing
757-200 durch sieben A321-
neoLR ersetzen.
BrusseLs airLines wird ab
April für zwei Jahre drei Suchoj
Superjets von der irischen
Cityjet mieten.
Finnair feierte Abschied. Ihre
letzte A340-300 wurde Ende
Januar im Anschluss an einen
Flug zwischen Tokio-Narita
und Helsinki aus der Flotte
genommen.
Um ihre Langstreckenlotte
weiter auszubauen, mietet LoT
poLish airLines drei Boeing
787-9 von Aviation Capital
Group an. Die Dreamliner sol-
len ab März 2018 übernommen
werden.
Die maltesische pLaniT Tra-
veL services hat seit An-
fang Februar eine Dash 8-100
unter Vertrag, die sie wiederum
gemeinsam mit Afriqiyah
Airways auf zwei Charter-Rota-
tionen pro Woche nach Misrata
und nach Al-Baida einsetzt.
sas hat sich mit Airbus über
eine einjährige Auslieferungs-
verzögerung für ihre bestellten
A350-900 verständigt. Diese
sollen jetzt ab 2019 kommen.
gus
Bravo airways betreibt jetzt
einen Widebody – dank der
Einlottung einer von Jordan
Aviation gemieteten 767-200.
iraero verdoppelt ihre
Suchoj-Superjet-Flotte auf acht
Flugzeuge.
nordavia aus Archan-
gelsk wird im April und Mai
vier A320 aus zweiter Hand
übernehmen. Mit den Airbus-
sen soll ein Teil der Boeing-
die zyprische, in Larnaca ansässige Tus airways präsentiert auf
dem rumpf ihrer unter der registrierung se-KXK liegenden saab
2000 ihre neue Bemalung Foto: YOchai, airTeamimaGeS
herzlichen glückwunsch: die kanadische air TransaT feiert jetzt
ihren 30. geburtstag unter anderem mit einer speziellen Bemalung
auf insgesamt drei a330-300 FOTO: maTThieU DOUhaire, airTeamimaGeS
Transavia France kooperiert mit dem Fotodienstleister cheerz
und hat das Leitwerk einer Boeing 737-800 mit schnappschüssen
von passagieren geschmückt FOTO: PaUL maraiS-haYer, airTeammaGeS
souThwesT hat diese Boeing 737-700, eine nachfolgerin für die
zur ausmusterung anstehenden 737-300, mit einer aktualisierten
california-one-sonderlackierung versehen FOTO: michaeL carTer
FLoTTen
BrusseLs airLines ist mit ihrer a320, oo-snF, jetzt liegender Botschafter für das belgische open-air-
Musikfestival Tomorrowland FOTO: maTThieU DOUhaire, airTeamimaGeS
AIRLINE
NEWS
www.aerointernational.de
4/2017 27
Nach der Einlottung der ersten A321 im Januar erhält IrAN AIr
jetzt auch die erste A330-200. Der Airbus trägt die registrierung
EP-IJA Foto: JOnaThan Zaninger, airTeaMiMageS
THAI AIrASIA, zu 39 Prozent im Besitz des thailändischen Duty-
Free-Konzerns King Power, hat jetzt ihre A320 mit dem Kennzeichen
HS-ABT entsprechend bemalen lassen FOTO: DieTMar PLaTh
Die französische, allerdings in Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe an-
sässige AIr CArAIBES ist mit der F-HHAV jetzt auch zum Kreis der
A350-Betreiber gestoßen FOTO: OLiVierg, airTeaMiMageS
LATIN AMErICAN WINGS (LAW) hat den Flugbetrieb mit vier Boe-
ing 737-300 aufgenommen. Zwei weitere Flugzeuge dieses Typs sind
bereits in Santiago de Chile eingetroffen FOTO: arTUrO La rOChe
737-500-Flotte abgelöst werden.
NOrDWIND AIrLINES wird der
vierte russische A330-Betreiber.
Geplant ist, zunächst einmal
drei Airbusse der 300er-Version
ab Moskau-Wnukowo zu Ur-
laubszielen in der Türkei, Jor-
danien, hailand und Vietnam
einzusetzen. Darüber hinaus
soll eine sechste A321-200 zur
Flotte stoßen und außerdem,
je nach Bedarf, weitere Boeing
737-800.
S7 AIrLINES erweitert ihre
Neo-Flotte schneller als
ursprünglich erwartet: Ende
dieses Jahres möchte die Airline
bereits zwölf A320neo sowie
drei A321neo betreiben.
NOrDAMErIKA
EASTErN AIrLINES hat ihre
vor drei Monaten übernom-
mene, erste werksneue Boeing
737-800 an den Leasinggeber
zurückgegeben. Derzeit kom-
men vier Schwesterlugzeuge
zum Einsatz, die einzige 700er
wurde bereits Ende Oktober
stillgelegt.
SüDAMErIKA
ANDEN LíNEAS AérEAS
übernimmt im März zwei von
Malaysia Airlines ausgemuster-
te Boeing 737-800, die zunächst
als MD-80-Ersatz auf Charter-
lügen eingesetzt werden.
AVA AIr hat eine erste Jetstream
32 erhalten, mit der ab der Basis
auf Martinique Linienlüge
nach Guadeloupe und zum
Flughafen Grand Case auf St.
Maarten angeboten werden.
NAHEr OSTEN & ASIEN
AIr KBZ aus Myanmar plant,
erstmals auch zwei Fokker 70
einzusetzen, die von KLM City-
hopper ausgemustert werden.
CHINA SOUTHErN wird
langfristig von der Air Lease
Corporation fünf Boeing 787-9
mieten. Drei Dreamliner sollen
2019 zur Flotte stoßen, die
übrigen zwei im daraufolgen-
den Jahr.
Die afghanische KAM AIr hat
eine A340-300 erworben, die
bislang in Diensten der AirAsia
X gestanden hatte. Der Airbus
traf Anfang Februar in Mazar-e
Sharif ein und soll küntig nach
Dubai und auf Umrah- und
Hadsch-Charterlügen zum
Einsatz kommen.
KAN AIr, die ihre Basis im
thailändischen Chiang Mai hat,
erwartet im Frühsommer mit
einer A319 einen ersten Jet.
Anfang Januar musste SIAM
AIr aufgrund wirtschatlicher
Probleme nach einem pro-
blematischen Geschätsverlauf
auch die zweite Boeing 737-800
an die Air Lease Corporation
zurückgeben. Aktuell wird
lediglich eine Boeing 737-300
betrieben.
SUSI AIr aus Indonesien hat
im Februar die erste von zwei
werksneuen Let 410 erhalten.
SYrIANAIr stockt ihre Flotte
um drei A340-300 auf: einen
früheren SriLankan-Airbus
sowie zwei Olympic-Airlines-
Flugzeuge, die bereits im
September 2009 eingemottet
worden waren und seitdem zum
Verkauf standen.
SAFI AIrWAYS aus Afghanistan
hat ihre gemietete Boeing 737-
300 durch eine A320 der molda-
wischen Terra Avia ersetzt. Der
Airbus wird nun zusammen mit
einer Boeing 767-200 ab Kabul
nach Dubai, Doha, Delhi und
Dschidda eingesetzt.
VIETNAM AIrLINES unterzeich-
nete mit Aviation Capital Group
einen langfristigen Leasingver-
trag über sechs A321neo. Diese
sollen 2018 und 2019 übernom-
men werden.
AFrIKA
AFrICA WOrLD AIrLINES
aus Ghana setzt ihre Expan-
sion fort. Inzwischen wurden
zwei weitere ERJ 145 von der
chinesischen Tianjin Airlines
übernommen.
weitere Flugzeuge wird Etihad Airways
in diesem Jahr geliefert bekommen:
neun Boeing 787, zwei A380 und einen
A330-200-Frachter. Aktuell besteht die
Flotte aus 119 Flugzeugen mit einem
Durchschnittsalter von sechs Jahren.
12
www.aerointernational.de 4/2017
28
AIRLINE
NEWS
Europa
Die norwegische FlyViking
hat Mitte Februar ihre Zulas-
sung erhalten und möchte zum
kommenden Flugplanwech-
sel ab 27. März Linienlüge
zwischen Tromsø, Hammerfest
und Bodø mit einer bereits
übernommenen Dash 8-100
aufnehmen. Ein zweites Flug-
zeug dieses Typs wird im April
erwartet. Hinter dem Newco-
mer steht der Norweger Ola
Giaever, der viele Jahrzehnte
lang als Pilot für Wideroe log.
Air Via Bulgarian Airways,
die im vergangenen Herbst
den Konkurs einleiten musste,
ist Anfang Februar unter dem
neuen Namen Via airways,
einer veränderten Gesell-
schaterstruktur und einer
verbliebenen A320 wieder
an den Start gegangen. Dem
Aus vor einigen Monaten war
übrigens eine große Anzahl
rechtskrätiger Urteile in Folge
von Ausgleichsansprüchen auf-
grund von Verspätungen und
Flugausfällen vorausgegangen.
Die ebenfalls eingesetzte A321-
200 wurde an den Leasingge-
ber zurückgegeben.
TErra aVia, Nachfolgerin der
ebenfalls moldawischen Sky
Prim Air, hat im vergangenen
Oktober ihre Zulassung erhal-
ten und konnte somit Anfang
Februar den Flugbetrieb mit
einer A320 aufnehmen. Den
Airbus hat sie von ihrer Vor-
gängerin übernommen.
nordamErika
Die seit zehn Jahren mit einer
bereits lackierten Boeing
747-200 in den Startlöchern
stehende BalTia air möchte
nun mit einer gemieteten Boe-
ing 767-300 den Flugbetrieb
aufnehmen. Inzwischen haben
sich die Besitzverhältnisse auf-
grund des kürzlichen Todes des
Gründers verändert. Vorwürfe
des Anlagebetrugs stehen aber
weiterhin im Raum.
Das letzte Kapitel der US-
amerikanischen shuTTlE
amErica, die ihren Sitz in In-
dianapolis hatte und seit 2005
unter dem Dach der Republic
Airways Holdings log, wurde
Ende Januar in aller Stille mit
der Integration in die Republic
Airways abgeschlossen. 40
Embraer 170 und 175 wurden
transferiert, derweil sind die
letzten von einst 42 ERJ 145
zurück beim Leasinggeber.
Die in Lakeland im US-Bun-
desstaat Florida beheimatete
songBird airways muss-
te den Flugbetrieb Anfang
Februar einstellen. Die einzige
Autraggeberin, XTra Airways,
hatte zuvor den Vertrag gekün-
digt. Songbird war übrigens
Nachfolgerin der 1990 gegrün-
deten Sky King Airways. Diese
wiederum hatte sich nach der
Übernahme durch die AerLine
Holdings dem Konkursschutz
entzogen und so Mitte 2015
unter dem neuen Namen an
den Start gehen können.
laTEinamErika
duTch anTillEs ExprEss
verhandelt mit der im Dezem-
ber neu gewählten Regierung
des karibischen Inselstaates
Curacao über einen Neustart.
Dieser könnte in der zweiten
Jahreshälte erfolgen. Die 2005
gegründete Fluggesellschat,
die ihren Flugbetrieb zunächst
ab Bonaire aufgenommen
hatte, musste im September
2013 nach einer Entscheidung
des Gerichtshofs in Curacao
Konkurs anmelden, nachdem
sie mit ihren Gehaltszahlungen
monatelang in Verzug geraten
war.
Das US-amerikanische
Investmentunternehmen
Indigo Partners, das sich auf
den Aubau von Billiglugge-
sellschaten spezialisiert hat
und bereits Anteile an Frontier
Airlines, Volaris und Wizz Air
hält, gab die Absicht bekannt,
noch in diesem Jahr über ihr
chilenisches Unternehmen
JETsmarT in den südameri-
kanischen Markt einsteigen
zu wollen. Zunächst sollen
Inlandslüge mit drei A320 im
Programm stehen. Da Chile
Open-Skies-Lutverkehrs-
abkommen und bilaterale
Verträge mit den Nachbarlän-
dern vereinbart hat, könnte die
Flotte jedoch innerhalb von 18
Monaten auf neun Flugzeuge
anwachsen.
Norwegian Air Shuttle hat mit
der norwEgian air argEn-
Tina eine lokale Dachgesell-
schat in dem südamerikani-
schen Land gegründet. Die
Billiglugtochter soll bis zu
zehn Boeing 737-800/-8 MAX
ab Buenos Aires, Córdoba und
möglicherweise auch ab Men-
doza einsetzen.
Die chilenische Neugründung
paraVai línEas aérEas
wollte eigentlich mit zwei
Boeing 777-200 an den Start
gehen, doch das Unternehmen
hat sich als Geldwäscheprojekt
entpuppt.
aFrika
In Oweri, der Hauptstadt des
Imo-Bundesstaates in Nigeria,
ist Ende Januar der Newcomer
imo air an den Start gegangen.
Die Airline hat mit einer von
Dana Air gemieteten MD-83
Linienlüge in die größte Stadt
des Landes, Lagos, aufgenom-
men. Innerhalb eines Jahres
möchte das neu gegründete
Unternehmen eine eigene Zu-
lassung erhalten und zusätzlich
zwei Flugzeuge in der gleichen
Größenkategorie in Dienst
stellen.
die kanadische pascan aViaTion hat während ihres konkursverfahrens beide aTr 42-300 (Foto),
ihre drei Beech king air 100, zehn Jetstream 32, eine pc-12 und eine piper navajo verkauft. die Flotte
ist auf eine Jetstream 32 und zwei pc-12 geschrumpft. nachdem sämtliche außenstände bereinigt und
ein partieller Eigentümerwechsel vollzogen wurden, feilt die Fluggesellschaft nun an einer rückkehr
ins geschäft Foto: HAMfive, AirTeamImages
in&ouT
www.aerointernational.de
4/2017 29
Foto:
AFP,
GETTY
IMAGES
Unfälle
sen blieben unverletzt. Das
32 Jahre alte Flugzeug wurde
geringfügig beschädigt.
7 21. febrUar 2017
Vitoria, brasilien
Direkt nach der Landung
der Embraer 195 der Azul
(PR-AUO), kam es auf der
linken Flugzeugseite zu
einem Schmorbrand, bei dem
Flammen durch ein Loch in
der Kunststoffverkleidung
schlugen. Zum Glück griff die
Kabinencrew beherzt ein und
löschte das Feuer. Die Brand-
ursache wird untersucht.
8 23. febrUar 2017
amsterdam, niederlande
Die Q400 der Flybe (G-JECP)
wurde bei der Landung auf
der Piste 22 des Flughafens
Schiphol schwer beschädigt.
Das rechte Fahrwerksbein
hatte nachgegeben. Die Piloten
konnten dabei nicht verhin-
dern, dass die Propellerblätter
und die Tragläche den Boden
berührten. Das Flugzeug kam
noch auf der Piste zum Stehen.
Alle 59 Insassen kamen mit
dem Schrecken davon.
JAN-ARWED RICHTER
1 25. JanUar 2017
ChristChUrCh,
neUseeland
Bei böigem Wind touchierte die
A320 der Air New Zealand (ZK-
OXC) während der Landung
auf Piste 29 den Boden. Die
Piloten brachen den Versuch
ab und versuchten es auf einer
anderen Bahn erneut. Diesmal
mit Erfolg. Nach der Landung
stellten Techniker erhebliche
Strukturschäden an dem drei-
einhalbjährigen Airbus fest,
der seitdem in einem Hangar
steht.
2 28. JanUar 2017
letiCia, KolUmbien
Die auf einem Frachtlug aus
Bogota gekommene Boeing
737-400SF der Aercaribe
(HK-5197) wurde bei der
Landung schwer beschädigt.
Aus bislang unbekannter
Ursache gelang es den Piloten
nicht, vor dem Ende der Piste
zu stoppen. Das gesamte
Fahrwerk brach ein, die Aus-
sichten auf eine erfolgreiche
Reparatur sind schlecht.
3 7. febrUar 2017
freePort, bahamas
Kurz nach dem Start mussten
die Piloten einer Saab 340
der Western Air (C6-HBW)
aufgrund einer elektrischen
Störung umkehren. Bei der
Landung kollabierte das linke
Fahrwerk, und das Propeller-
lugzeug schoss über die Bahn
hinaus in unebenes Gelände.
Die 36 Menschen an Bord blie-
ben unverletzt.
4 15. febrUar 2017
Charlotte, Usa
Flug AA5320 der unter der
American-Airlines-Regional-
marke liegenden PSA Airlines
sollte eigentlich nach Gulfport
führen und hatte während des
Startlaufs fast die Abhebe-
geschindigkeit erreicht, als
plötzlich ein Hirsch gegen die
rechte Tragläche der CRJ700
(N709PS) prallte. Die Vorder-
kante der Tragläche wurde
beschädigt, ein Treibstofftank
schlug Leck. Lädiert hob das
Flugzeug ab. Nach einem „Low
Pass“ am Tower vorbei, ent-
schlossen sich die Piloten für
eine Landung, die glimplich
verlief.
5 17. febrUar 2017
riGa, lettland
Mit einem russischen Eis-
hockeyteam an Bord begann
die Boeing 737-500 der VIM
Airlines (VP-BVS) mit ihrem
Startlauf, als das rechte
Triebwerk an Schub verlor.
Dadurch kam das Flugzeug
nach rechts ab und geriet auf
weichen Untergrund. Mehrere
Schilder und Sichtweitensen-
soren mussten dran glauben,
schließlich kam die Boeing
zum Stehen. Alle Insassen an
Bord blieben unverletzt.
6 20. febrUar 2017
Ufa, rUssland
Bei gefrierendem Regen
rutschte die Jakowlew JAK-42
der Saratov Airlines (RA-
42328) fast 30 Meter über das
Bahnende hinaus und blieb im
Schnee stecken. Alle 57 Insas-
1
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am 23. februar sorgte eine unglücklich verlaufene landung einer
Q400 der flybe in amsterdam für aufregung
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CARGO
NEWS
Tonnen an beförderter Luftfracht
konnte Ethiopian Cargo für das
vergangene Geschäftsjahr verbuchen.
Dies entspricht einem Wachstum von
zwölf Prozent gegenüber 2015.
RANDNOTIZEN
AirSpEEd ChArtEr,
bisher als Frachtcharter-
Vermittler am Flughafen
Schardscha tätig, hat Ende
Februar einen ersten Boeing-
727-200-Frachter über-
nommen, um einen eigenen
Flugbetrieb aufzubauen.
Die thailändische Asian Air
hat ihre in den vergangenen
Jahren selten eingesetzte
Boeing 767-200 an die ame-
rikanische CArgo AirCrAft
MAnAgEMEnt zwecks
Frachterumbau verkauft.
JEt2 aus Großbritannien
hat sich dazu entschlossen,
ihre vor allem im Auftrag von
Royal Mail durchgeführten
Frachtlüge einzustellen.
Die Airline, die eine Flotte
von mehr als 60 Flugzeugen
betreibt, hat ihren letzten
Boeing-737-Frachter aus
dem normalen Betrieb zu-
rückgezogen. Man wolle sich
nun ausschließlich auf den
Passagierbetrieb konzentrie-
ren, hieß es.
JEttAinEr hat die Steuerung
und Wartung der Container
für Brussels Airlines zum 5.
Februar übernommen. Zum
großen Teil kommen moder-
ne Lightweight-Container
zum Einsatz, die Treibstoff-
kosten reduzieren helfen
sollen. Jettainer baut damit
sein Netzwerk in afrikanische
Regionen aus, die Brussels
traditionell bedient.
MAlEth-AEro auf Malta
stockt ihre Flotte bis Ende
April um zwei Boeing-
737-300-Frachter auf; eine
737 sowie eine AN 26 setzte
die Airline bereits vorher ein.
Zur Flotte zählen außerdem
zwei VIP-Boeing-737-300 und
ein BBJ.
Im Rahmen des Projekts
„Pharma Express“ führt
QAtAr AirwAYS CArgo
seit Mitte Februar jeweils
freitags einen zusätzlichen
Frachtkurs vom EuroAirport
Basel-Mühlhausen nach
Doha durch. Eingesetzt wird
dafür eine A330-200F.
nische Universität Darmstadt. In das Projekt
ließen auch Mittel des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung.
„CairGoLution“ ist eine Ortungs- und
Überwachungslösung, die laut Projektleiter
Tobias Seidler „mittels Sensoren zuverlässig
unautorisierte Zugrife auf den ULD“ erkennt.
Durch Verlust und Reparatur solcher Unit Load
Devices in Folge unerlaubter Zugrife entstehe
der Branche nämlich jährlich ein geschätzter
Schaden von etwa 270 Millionen Euro.
AmAzon
CVG als Luftdrehkreuz
Amazon will sein Engagement am Cincinnati/
Northern Kentucky Airport (CVG) in Hebron,
USA, deutlich ausbauen. Der Flughafen soll ein
zentrales Lutdrehkreuz für die eigene Prime-
Air-Flotte mit zurzeit 40 Flugzeugen werden,
wie der Versandriese bekannt gab. Im Zuge
des Aubaus eines eigenen Frachtzentrums
am CVg will amazon 2000 arbeitsplätze
schafen. Seit 20 Jahren in Kentucky aktiv, sei
man dort bereits heute Arbeitgeber für 10 000
Menschen in elf Dienstleistungszentren an
unterschiedlichen Standorten. Wegen seiner
guten Anbindung an diese Zentren habe man
den Airport in Hebron von Anfang an in die
engere Wahl gezogen, so Dave Clark, Senior
Vice President of Worldwide Operations.
FrAunhoFer IIS
Luftfracht besser
abgesichert
In Zusammenarbeit mit DHL Express und
weiteren Frachtdienstleistern hat das Fraunho-
fer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS aus
Erlangen unter dem Namen „CairGoLution“
eine technologiebasierte Sicherheitsdienstleis-
tung für die Lutfrachtkette entwickelt, die ei-
nen sicheren Warentransport ermöglichen soll.
Weitere Beteiligte sind DHL Smart Sensor, die
telic AG, die DoKaSch GmbH sowie die tech-
357544
FoTo:
DhL
eXPreSS,
FrAnK
STeInerT
LeIPzIG/hALLe Vom Airport aus wurde kürzlich mit einer Boeing 747-400 ein Großtiertransport mit 165
rindern in die Golfregion durchgeführt. Aus fünf Lkw waren die Tiere zuvor im Animal export Center des
Flughafens in Transportboxen gebracht worden. Die aus Sachsen-Anhalt und Thüringen stammenden
rinder wurden durch die FArhAT Gmbh, die im Vieh- und Fleischgroßhandel tätig ist, gemeinsam mit der
PortGround abgefertigt. Fotos: Leipzig/halle Airport, Kathrin Falke
GeSehen Aus deutschen Stallungen in die Golfregion
Unit Load Devices wie dieses können mit „CairGo-
Lution“ vor Manipulationen geschützt werden
GROW YOUR BUSINESS IN EUROPE
The European Business Aviation Convention & Exhibition
(EBACE2017) has 13,000 attendees, 500 exhibitors and
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www.aerointernational.de 4/2017
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AIRPORT PORTRÄT
www.aerointernational.de
4/2017 33
Der Flughafen von Luxemburg versteht sich als Airport
für die Großregion. Seinen drei Millionen Passagieren
vermittelt er das Gefühl, an einem der internationalen
Drehkreuze der Welt zu sein. Text Christof Brenner
WIE BEI DEN GROSSEN
LUXEMBOURG AIRPORT
Direkter Zugang: Das Hauptterminal
betreten die Passagiere über eine
von fünf Fluggastbrücken
www.aerointernational.de 4/2017
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V
ier mal 50 Zoll. Das ist doch viel zu
klein!“ René Steinhaus ist nicht zu-
frieden mit dem neuen FIDS (Flight
Information Display System), der
Anzeigetafel für die Flugverbin-
dungen, die zentral in der An- und Ablug-
halle des Luxemburger Flughafen von der
Decke hängt. 54 Zoll sollten die Bildschir-
me eigentlich mindestens messen, indet der
Chief Commercial Oicer. Das Vorgänger-
system, nicht mal ein Viertel so groß, hat
hier am Luxemburger Flughafen lange Zeit
ausgereicht. Doch bevor René Steinhaus zu
dem kleinen Airport kam, war er Projektlei-
ter am größten Flughafen Deutschlands in
Frankfurt und dort verantwortlich für die
Einführung des größten Passagierlugzeugs
der Welt, des Airbus A380. Größe – was die
betrit, ist Steinhaus schlicht andere Stan-
dards gewöhnt.
Im Falle der Anzeigetafel mögen diese
Ansprüche ein bisschen übertrieben erschei-
nen. Bei vielem anderen hat LUX durchaus
davon proitiert, die Maßstäbe eines Groß-
lughafens anzulegen.
Mittlerweile hat sich am Luxemburger
Flughafen dieser Relex, alles mit der großen
Welt vergleichen zu wollen, schon recht ver-
festigt. Im vergangenen Jahr hat der Airport
bei den Passagierzahlen gerade einmal die
Drei-Millionen-Grenze überschritten. Ein
Fluggast-Aukommen, das der Frankfurter
Flughafen in nicht einmal drei Wochen ab-
fertigt. Im zweitkleinsten Land der Europä-
ischen Union ist das kein Grund
zu Demut: Am liebsten, inden die
Macher dort, sollte der Flughafen
des Großherzogtums alles haben,
was auch die internationalen Hubs
bieten – nur eben etwas übersicht-
licher. Boutique-Flughafen nen-
nen sie das gern – ein bisschen
intimer, ein bisschen exklusiver
– aber trotzdem weltmännisch.
Wer nach einer Landung auf
der Piste 24 zum Terminal A, dem neues-
ten und modernsten Gebäude am Platz,
zurückrollt, bekommt beim Blick aus dem
Fenster die Geschichte des Flughafens im
Schnelldurchgang präsentiert. In den drei-
ßiger Jahren gingen die ersten Flugpioniere
in Findel, rund sechs Kilometer vor den To-
ren der Hauptstadt, ihrer Leidenschat nach.
Der Haupt-Taxiway, praktisch der einzige
des Airports, führt vorbei am ehemaligen
Flughafenterminal, von dessen Terrasse die
Besucher in den fünfziger Jahren den ablie-
genden Propellermaschinen hinterherblick-
ten. Man passiert die alten Frachthallen,
deren Aufgabe mittlerweile vom 1996 eröf-
neten Cargocenter auf Höhe der Schwelle
06 übernommen wurde und die heute unter
anderem provisorisch das Terminal der All-
gemeinen Lutfahrt beherbergen.
Im Hauptterminal A, in das man nach
der Landung über eine der fünf Passagier-
brücken gelangt, ist seit dem Umbau 2008
schrittweise die Moderne eingezogen. Gro-
ße Glasfronten, viel Holz, lichtdurchlutete
Hallen. Nur die engstehenden Betonsäulen,
die für die Statik des Gebäudes notwendig
sind, verhindern hier und da eine noch
ofenere Bauweise, wie man sie sich gern
gewünscht hätte. Passagiere können sich
trotzdem wie an einem großen Airport füh-
len. Zahlreiche Geschäte zum Einkaufen,
ein Duty Free Shop, Konferenzräume, eine
„Der Flugha-
fen Luxemburg
war lange Zeit
ein schlafendes
Juwel, das wir sei
einiger Zeit auf-
geweckt haben.“
René SteinhauS
Chief Commercial Oficer LUX Airport
Passagiere werden auf ihrem Weg
zu den Flugsteigen durch den großzügig
gestalteten Duty Free Shop geführt
AIRPORT PORTRäT
Lokale Produkte als Mitbringsel bietet das house Of
Delights den Fluggästen
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Fotos:
Luxembourg
AIrPort
Tiefgarage und ein kostengünstiger Park-
platz abseits vom Terminalgebäude – am
LUX Airport fehlt es an keiner Infrastruk-
tur, die man an großen Flughäfen ebenfalls
indet. Natürlich gibt es mittlerweile auch
einen Starbucks, übrigens den ersten in ganz
Luxemburg.
Sogar einen Bahnhof wollte man im
Tiefgeschoss des Terminals eröfnen, zwei
Bahnsteigen für TGV-Züge indet man dort.
„Paris–Frankfurt, und wir mittendrin“ – bei
diesem Gedanken bekommt René Steinhaus
noch heute leuchtende Augen Doch die Plä-
ne wurden verworfen, anstelle des Bahn-
hofs soll dort ein Datacenter Platz inden.
Ab 2021 wird immerhin die Straßenbahn
für eine schnelle Anbindung an die Stadt
sorgen. Verkehrsinfrastruktur ist wichtig,
denn seit 2012 wächst der Flughafen mit
zweistelligen Raten. Luxair macht 60 Pro-
zent des Verkehrs an ihrem Heimatlugha-
fen aus. Luthansa, KLM, Swiss und Britisch
Airways liegen bis zu viermal am Tag von
und nach Luxemburg, um ihre Hubs anzu-
binden.
Dank Luxair bietet der Flughafen 72 Di-
rektverbindungen, größtenteils zu den Ta-
gesrandzeiten, denn über 50 Prozent der
Luxemburger Passagiere sind Geschätsrei-
sende. Ein Grund, warum London die am
meisten angelogene Destination ist: Alle
vier Flugplätze der britischen Metropole
werden vom Großherzogtum aus bedient.
Luxair liegt siebenmal nach London City,
British Airways bedient sein Hub Heathrow,
Easyjet landet in Gatwick und Ryanair in
Stanstead.
Billigflieger entdecken lUX
Die Low Cost Airlines begannen 2013 Lu-
xemburg für sich zu entdecken. Zunächst
Easyjet, dann folgten Vueling und seit Ok-
tober vergangenen Jahres auch der irische
Billiglieger Ryanair. Im Sommer will die-
ser mit Madrid, Bergamo und Lissabon drei
neue Routen aufnehmen. Allein 450000
Passagiere wollen die Iren im laufenden Jahr
Vollfrachtergeschäft mit Boeing 747 gehört zum
Alltag am lUX Airport
Optimiert für großes fracht-
aufkommen: das cargo-center
zählt zu den modernsten
europas
von Luxemburg transportieren. Dennoch:
Low Cost hat nur rund elf Prozent Anteil
am Luxemburger Verkehr und wird im lau-
fenden Jahr voraussichtlich auf 15 Prozent
steigen. Der Flughafen macht übrigens beim
Passagierentgelt keinen Unterschied, wer
da kommt: Drei Euro pro Fluggast, keine
Rabatte, ist die simple Tarifpolitik. „Von
Trier ist man nach 40 Kilometern Auto-
bahn hier. Nach Hahn macht man erst ’ne
schöne Landschatstour durch die Berge, so
Steinhaus. Doch längst kommen die Pas-
sagiere nicht nur für Low-Cost-Flüge aus
www.aerointernational.de 4/2017
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Bald Vergangenheit: Mit der Eröffnung des
Terminal B in diesem Jahr kommen Passagiere
künftig auch ohne Busse zum Flugzeug
IntervIew
JOHAN VANNESTE, CEO LUXEMBOURG AIRPORT
„AIrLIne-BrANCHe hAt lUXeMBUrG Für SIch entDecKt“
AERO: Herr Vanneste, vor
Ihrem Job hier waren Sie
ausschließlich für Flug-
gesellschaften tätig. Sie
sind ein Airline-Mensch,
wie konnten Sie nur einen
Job bei einem Flughafen
annehmen?
JOhAn vAnneSte (scherzt): Sie meinen,
warum ich auf die dunkle Seite gewechselt
bin? Ich hatte das Gefühl, im Airliner-
Geschäft alles gesehen zu haben. Ich hab
eine charter-Airline geleitet, war ceO einer
großen regionalluglinie, eines national-
carriers und war im cargogeschäft. Ich
wollte etwas neues probieren, und dann
ergab sich 2014 diese Gelegenheit hier am
luxemburg Airport und ich dachte mir, es
wär mal nett, am anderen ende des tischs
zu sitzen.
Also wissen Sie, was Ihre Kunden
wünschen?
Ja, wir haben die Bedürfnisse unserer
Kunden jetzt deutlich besser im Blick.
vor allem Service und Geschwindigkeit.
niemand hat lust auf lange Schlangen
und wartezeit.
Dann erklären Sie uns doch, warum eine
Airline unbedingt nach Luxemburg liegen
muss.
In erster linie natürlich, weil sie Geld ver-
dienen will. Sie braucht genügend Passa-
giere, um ihre Flugzeuge zu füllen. Unser
Job ist es, den Airport für die Passagiere so
attraktiv wie möglich zu machen.
Da gab es Nachholbedarf in Luxemburg?
wir mussten zu allererst sicherstellen,
dass der Flughafen überhaupt bekannt
wird. In der vergangenheit mangelte es
an Kommunikation. heute führen wir eine
Menge Aktionen durch, laden regelmäßig
Medienvertreter ein. Das alles hat in der
Airline-Branche für Aufmerksamkeit ge-
sorgt. Und mittlerweile hat sie luxemburg
für sich entdeckt. Im verhältnis zu anderen
Flughäfen machen wir da aber immer noch
sehr wenig.
Das ist ein bißchen wie das Prinzip „Henne
und Ei“.
Ganz genau. Den Flughafen für Passagiere
attraktiver zu machen, mit kurzen wegen,
netten Geschäften, guter verkehrsanbin-
dung, hat die Airlines angezogen, dadurch
konnten wir eine reihe neuer verbindungen
anbieten. Und jetzt wissen es die Passa-
giere zu schätzen, dass sie von luxemburg
zahlreiche Ziele anliegen können und hier
vom All-inclusive-Flug mit beispielsweise
unserem homecarrier luxair bis zum low
cost trip alles bekommen können.
Aber Luxemburg ist nicht gerade groß.
Gibt es da überhaupt Gelegenheit für
Wachstum?
wir sind ja nicht ausschließlich der Flug-
hafen für luxemburg. Unser einzugsge-
biet reicht nach Belgien, Frankreich und
Deutschland. Aber dabei richtig groß zu
werden ist sowieso nicht unser Ziel. Dazu
sind schon die geograischen Möglichkeiten
zu beschränkt. wir wollen der beste Flug-
hafen für die Großregion sein.
www.aerointernational.de
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Fotos:
FLughaFen
luxeMBuRg,
ChRIstoF
BRenneR
(2)
DIe FaKten
Eröffnung 1946
IATA-/ICAO-KürzEl luX/EllX
lAgE 6 km nordöstlich luxemburgs
fläCHE 430 ha
BETrEIBEr Société de Aéroport de
luxembourg S.A.
MITArBEITEr 229
uMSATz 20151) 64,3 Millionen Euro
PASSAgIErE 3,02 Millionen
flugBEWEgungEn 86000
frACHT 821000 t
AIrlInES 2) 23
zIElE 75
STArT- unD lAnDEBAHnEn
06/24 4000 x 60 m
1) umsatz 2016 ist noch nicht veröffnetlicht
2) 16 Passage, 7 Vollfracht
aIRPoRt PoRtRät
Seit dem neubau hat
das Terminal A eine
moderne glasfas-
sade
zuhause in luxemburg: Homecarrier luxair sorgt für rund 60 Prozent des Verkehrs
dem benachbarten Frankreich, Belgien und
Deutschland. Der Airport versteht sich vor
allem als Flughafen für die Großregion und
wächst als solcher.
Die Verkehrszahlen steigen, und das stellt
den Airport vor operative Herausforderun-
gen. Deswegen ist man in Luxemburg froh,
noch einen Trumpf im Ärmel zu haben.
Terminal B trägt seinen Namen eigentlich
zu unrecht. Flugsteig wäre der trefendere
Ausdruck, besitzt das Terminal doch keinen
landseitigen Zugang. 2004 eröfnet, wurde
es vier Jahre später wieder geschlossen, als
die Kapazitäten nach dem Neubau des Ter-
minal A nicht mehr benötigt wurden.
Heute ist man in Luxemburg froh, darauf
zurückgreifen zu können. Anfang vergan-
genen Jahres iel der Entschluss zur Wieder-
eröfnung noch im Sommer 2017. Geplant
für 50-Sitzer, wird das Gebäude für die heu-
tigen 90-Sitzer umgebaut und entkernt.
Für die Bombardier Q400 und CRJ wird
es das ideale Gate: Die Turboprops parken
direkt vor der großen Glasfront, die Pas-
sagiere gehen direkt ins Flugzeug – beim
„Walk Boarding“ entfällt der bisherige
Transfer mit dem Vorfeldbus. „Wir sind
heute froh, dieses schöne Gebäude zu ha-
ben. Das perfekte Terminal für die Regi-
onallieger und die Geschätsleute“, sagt
Steinhaus.
Normalerweise verfügt ein Drei-Millio-
nen-Flughafen nicht über eine homebased
Airline. Luxemburg hat gleich zwei, neben
Luxair betreibt Cargo Lux 23 Jumbos. Qua-
tar Airways hat beschlossen, küntig sein
Europa-Hub in Luxemburg anzusiedeln. Im
Cargogeschät liegen die Luxemburger euro-
paweit mit 821000 Tonnen auf Rang sechs.
Und das, obwohl der Flughafen zwischen 24
und 6 Uhr ein Flugverbot für die im Fracht-
geschät wichtigen Nachtzeiten hat.
IDEAlE BEDIngung für frACHT
Dafür bietet Luxemburg 4000 Meter Bahn
und keine Slot-Beschränkungen. Während
der Betriebszeiten ist das 2009 errichte-
te Frachtzentrum hochefektiv. Die Wege
vom Sattelschlepper bis in den Flieger sind
optimiert. Ein eigener Bereich für Pharma-
produkte, deren Kühlkette nicht unterbro-
chen werden darf, eine Fast Lane für Palet-
tenware und eine spezielle Abfertigung für
Tiertransporte, egal ob winzige Insekten,
Koi-Karpfen, Elefanten oder – wie im ver-
gangenen Jahr – acht Bären.
Passagiere aus zahlreichen Ländern, in-
ternationale Destinationen, beeindruckende
Frachtlugzeuge. René Steinhaus kann nicht
anders, als groß zu denken: Für ihn ist sein
Drei-Millionen-Flughafen längst eine Mi-
schung aus den Airports von London City,
Frankfurt und Leipzig. Die Widebodys mit
hunderten Fluggästen und mehrere ge-
kreuzte Landebahnen – nein das braucht es
gar nicht wirklich, um ein Großer zu sein.
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AIRPORT
NEWS
Millionen Passagiere wurden im
vergangenen Jahr am italienischen
FLUGHAFEN BERGAMO abgefertigt.
Das entspricht einem Wachstum
gegenüber 2015 von 7,2 Prozent
11,1
RANDNOTIZEN
Die Flughäfen in Europa
haben im abgeschlossenen
Bilanzjahr erstmals mehr als
zwei Milliarden Passagiere
begrüßen können. Das teilt
der ACI EUROPE mit. Damit
wuchs das Aufkommen im
Vergleich zum Vorjahreszeit-
raum um 5,1 Prozent.
Die Tainui Group Holdings
plant am FLUGHAFEN
AUCKLAND ein Fünf-Sterne-
Hotel mit 250 Zimmern in
unmittelbarer Nachbar-
schaft zum internationalen
Terminal.
Eingeschränkte Kapazität:
Am Flughafen BANGKOK-
SUVARNABHUMI werden
bis zum 2. Mai ein Teil des
Belags der östlichen Runway
sowie die oberste Schicht des
Taxiways B1 erneuert.
Am DALLAS FORT WORTH
INTERNATIONAL AIRPORT
konnte auf den Abschluss
der umfassenden Reno-
vierung des 43 Jahre alten
Terminals A angestoßen
werden.
Noch vor dem verkehrsrei-
chen Sommer möchte der
SAN FRANCISCO INTER-
NATIONAL AIRPORT seine
Piste 28L, die vorrangig für
Landungen genutzt wird,
sanieren und deren Efizienz
mit dem Bau eines neuen
Taxiways (F2) verbessern.
SIEM REAP in Kambodscha
bekommt einen neuen Flug-
hafen. Eine entsprechende
Vereinbarung hat die Regie-
rung des südostasiatischen
Landes mit der chinesischen
Yunnan Investment Holdings
Ltd. geschlossen. Diese
möchte umgerechnet etwa
880 Millionen US-Dollar
investieren.
Die osteuropäische Low-
Cost-Fluggesellschaft WIZZ
AIR bleibt auf Expansions-
kurs und wird nun erstmals
auch eine Basis in Westeu-
ropa eröffnen. Ab 18. Juni ist
London-Luton 28. Standort
der Airline. Dort wird eine
A320 stationiert.
Juni 2018 fertiggestellt sein. Baubeginn war im
Dezember. Das mit japanischer Hilfe realisierte
Erweiterungsprojekt beinhaltet außerdem den
Bau neuer Hangars, einen neuen Taxiway sowie
die Sanierung der Piste und der Vorfeldlächen.
Insbesondere der Passagierverkehr wächst vor
Ort rasant. Wurden 2011 noch 500000 Fluggäs-
te gezählt, waren es 2014 bereits 1,1 Millionen.
Comayagua
Neuer Flughafen
Die Arbeiten am neuen Palmerola International
Airport in Honduras wurden am 6. Februar
aufgenommen. Das umgerechnet 163 Millionen
US-Dollar teure Projekt wird in Comayagua
realisiert. Mit der Fertigstellung rechnen die
Verantwortlichen für Mitte 2018. Bei der Pla-
nung und Entwicklung behillich ist übrigens
die Munich Airport International.
Lissabon
Kapazitätsprobleme
Die Kapazitäten des Humberto-Delgado-Flug-
hafens in Lissabon reichen nicht mehr aus. Des-
halb legte die Betreibergesellschat ANA jetzt
Pläne vor, vor Ort für rund 400 Millionen Euro
ein drittes Terminal zu bauen. Der Satellit soll
zwischen den Runways entstehen und mit dem
Hauptterminal über einen Tunnel verbunden
werden. Kurz zuvor hatte bereits die portugiesi-
sche Regierung erklärt, den Militärstützpunkt
Montijo zur Entlastung für den kommerziellen
Flugbetrieb herrichten zu wollen.
ViEnTianE
Terminalausbau
Der Ausbau des internationalen Terminals in
der laotischen Hauptstadt Vientiane soll bis
Die Verantwortlichen am US-amerikanischen
Seattle-Tacoma international Airport feierten
Anfang Februar den Spatenstich für die Erweite-
rung und Modernisierung des nördlichen Satel-
liten. Vorgesehen ist, das 44 Jahre alte Gebäude
für rund 550 Millionen US-Dollar zu vergrößern
und aufzuwerten. Der Satellit wird um 73 Meter
nach Westen verlängert; somit ist Platz für acht
zusätzliche Gates. Weitere Retaillächen und eine
neue Alaska-Airlines-Lounge entstehen außer-
dem. Das küntige Gebäude ist ofen und lutig
gestaltet und bietet einen Blick auf das Vorfeld
und die Berge im Hintergrund. Der Abschluss
der ersten Bauphase ist für 2019 geplant, 2021
soll das Projekt dann vollständig realisiert sein.
Der Flughafen im US-Bundesstaat Washington
ist mit 45,7 Millionen Passagieren zum neunt-
größten Airport der USA gewachsen. 2015 ran-
gierte er noch auf Platz 13. Er hat somit Houston,
Phoenix, Miami und Charlotte überholt.
sEaTTLE
gRössER unD moDERnER
Das starke Wachstum im Passagierverkehr macht den Ausbau des nördlichen Satelliten in Seattle nötig
gRaFiK:
sEa-TaC
aiRPoRT
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Aero international 2017 04

  • 1. INTERNATIONAL DAS MAGAZIN DER ZIVILLUFTFAHRT DeutschlanD 2 5,70 nr. 4 • april 2017 www.aerointernational.De 4 AERO am oberen ende 787-10: ROLLOUT DES GRÖSSTEN DREAMLINERS ÜBER DEN ATLANTIK so will norwegian Die boeing 737 max einsetzen Österreich 6,50 2 • schweiz 9,70 sfr • benelux 6,70 2 • Dänemark 60 dkr italien 7,40 2 • Frankreich 7,40 2 • portugal cont. 7,40 2 • tschechien 231 kc slowakische republik 7,40 2 • spanien 7,40 2 • slowenien 7,40 2 bunte VÖgel KLEIN & FEIN Nok Airlines aus Thailand dAs bouTique-koNzepT voN LuxeMbouRG AiRpoRT AMERICA’S CUP WAs FLieGeN MiT seGeLN zu TuN HAT
  • 2. ...für hochfeste, belastbare Gewinde. HELICOIL® Tangfree Drahtgewindeeinsätze ohne Zapfen... Setzen Sie auf unsere seit über 60 Jahren praxiserprobten HELICOIL® Gewindeeinsätze. Sie schaffen hochbelastbare Verbindungen in metallischen Werkstoffen mit geringer Scherfestigkeit oder dienen zur Instandsetzung von beschädigten bzw. verschlissenen Gewinden. Die Tangfree Innovationsstufe ist zudem ohne Mitnehmerzapfen montierbar. Sichern Sie sich ein hohes Qualitätsniveau mit hoher Festigkeit auf kleinstem Raum. HELICOIL® Tangfree Gewindeeinsätze erfüllen die NAS1130 bzw. NA0276 Standards. Die Klemmdrehmomente sind definiert in den technischen Lieferbedingungen NASM8846 bzw. MA1565. Profitieren Sie zusätzlich von unserer Systemlösung bestehend aus Drahtgewindeeinsätzen und entsprechenden Einbauwerkzeugen. Begeisterung für erfolgreiche Verbindungen. 140 J A H R E Tel. +49(0)521/4482-189 fat@boellhof.com www.boellhof.de
  • 3. EDITORIAL H oher Besuch bei Boeing: Der neue US-Präsident Do- nald Trump kam zum Rollout des größten Dreamli- ners 787-10 ins Werk nach Charleston, South Caroli- na. Noch weiß niemand, wie sich die vollmundigen Ankündigungen Trumps in Sachen Welthandel auf die Lutfahrtindustrie auswirken werden. Seine Rede in Charles- ton jedenfalls verfehlte die Fakten komplett: Vor den Mitarbei- tern des Werks pries er die Vorzüge der Produktion in den USA – dabei ist die 787 das Flugzeug, das wie kein anderes Boeing- Modell von der Globalisierung proitiert. Es wird eben nicht nur in den USA, sondern überall auf der Welt an unterschiedlichen Standorten gefertigt. Und aus Boeing-Sicht gibt es dafür sehr gute und gewichtige Gründe. Frank Littek beschreibt die Rolle der 787-10 im Portfolio des US-Flugzeugbauers auf Seite 40. Gleich zwei Erlaubnisse musste Herausgeber Dietmar Plath einholen, um die Fotos der Galerie auf Seite 62 zu schießen. Mit spielerisch wirkender Leichtigkeit bewegen die Flugzeugschlep- per auf dem Flughafen München den riesigen Airbus A380 über das Vorfeld. Aber ein Fotograf, der mittendrin herumläut? Zum Glück gaben sowohl der Flughafen als auch die Fluggesellschat Luthansa ihre Genehmigung für die Beobachtung dieser Arbeit. Packende Bilder vom Segeln erwartet man eigentlich nicht in diesem Magazin. Auf Seite 44 erklärt Frank Littek, dass es durchaus einen Zusammenhang gibt: Airbus sponsert das Orac- le Team USA beim America’s Cup. Nicht mit Geld, damit dann ein Airbus-Logo auf der Rennyacht klebt. Sondern mit Fachwis- sen: Wenn es um Aerodynamik, Autriebserzeugung und Strö- mungslehre geht, können Flugzeugbauer eine Menge zu einem potenziellen Regattasieg beitragen. Knallbunt sind die Vögel, mit denen die thailändische Low- Cost-Airline Nok (so heißt Vogel auf thailändisch) ihre Flugzeu- ge bemalt. Im Landesinneren ist die Fluggesellschat äußerst er- folgreich – jetzt will der Vogel auch über Grenzen liegen. Astrid Röben und Dietmar Plath stellen Nok Airlines auf Seite 16 vor. Endlich ist die Gesetzesänderung durch: Auch in Europa sind nun kommerzielle Instrumentenlüge mit einmotorigen Turboprops erlaubt. Jahrzehntelang hatten sich vor allem die deutschen Behörden dagegen gesperrt – und Sicherheitsbeden- ken vorgeschoben. Ein peinlicher Starrsinn angesichts der Tat- sache, dass Turboprop-Singles in fast allen anderen Ländern der Welt und vor allem in den USA seit Jahren mit einer völlig un- aufälligen Sicherheitsbilanz liegen. Auch um dieses hema geht es im Interview auf Seite 58, das Christof Brenner mit dem Vor- sitzenden des europäischen Verbands für die Business Aviation geführt hat. Gerade europäische Hersteller, nämlich Pilatus und Daher, werden nun proitieren. Das gefällt uns, meint Ihre Aero-Redaktion PS: Im Übrigen sind wir der Meinung, dass die Luftverkehrsabgabe abgeschafft werden sollte. WER SITZT DENN DA? Die Silhouette ist inzwischen vertraut: US- Präsident Trump schaut sich die Boeing 787-10 bei deren Rollout an APRIL 2017 Foto: sean rayFord / getty images www.aerointernational.de 4/2017 3
  • 4. www.aerointernational.de 4/2017 4 32 16 40 Mit dem Rollout des größten Dreamliners 787-10 schließt Boeing eine wichtige Lücke im Kapazitätsportfolio Klein, aber fein: Der Lu- xemburger Flughafen will Passagiere verwöhnen Die thailändische Nok Airlines plant den Ausbau des regionalen Streckennetzes und hat China zum Markt der Zukunft erklärt www.aerointernational.de 4/2017 4
  • 5. www.aerointernational.de 4/2017 5 Airline Porträt: Nok Airlines........................................ 16 interview: Bilal Ekşi, CEO Turkish Airlines ..... 22 News ................................................................. 24 AirPort Porträt: Luxembourg Airport........................... 32 News ................................................................. 38 industrie & technik Rollout der Boeing 787-10 ................................ 40 Airbus und der America’s Cup.......................... 44 Neue Frachtlugzeuge ...................................... 48 News ................................................................. 52 Business AviAtion interview: EBAA-Vorsitzender Peter Wiese .... 58 News ................................................................. 60 GAlerie A380-Flugzeugschlepper in München.............. 62 MAYdAY Strömungsabriss im Alternate Law ..................76 ruBriken Editorial .............................................................. 3 Bild des Monats .................................................. 6 Deutschland-News............................................. 8 Österreich-News ...............................................12 Schweiz-News .................................................. 14 Cargo-News...................................................... 30 Ausbildung ........................................................ 56 Service/Termine/Impressum........................... 70 Aero-Markt ....................................................... 72 Rückspiegel....................................................... 80 Window Seat ..................................................... 81 NR. 4 · APRIL 2017 inhAlt 62 Flugzeugschlepper be- wegen selbst die A380 mit ungeahnter leichtigkeit FOTOS: BOEING, LUXEMBURG AIRPORT, DIETMAR PLATH (2); TITELFOTOS: PAUL WEATHERMAN/BOEING, DNV SO ERREICHEN SIE UNS: ABOSERVICE Tel.: 040 / 38 906 880 Fax: 040 / 38 906 885 E-Mail: abo@ aerointernational.de AERO DIGITAL aerointernational.de/epaper LESERSERVICE (Buch-, Video-, Heftbestellung) Fax: 040 / 38 906 885 E-Mail: abo@ aerointernational.de REDAKTION Tel.: 040 / 38 906 521 Fax: 040 / 38 906 6521 E-Mail: redaktion@ aerointernational.de www.aerointernational.de 4/2017 5
  • 7. Nicht ohNe uNsere swiss weil ihr traditioneller Überlug anlässlich der jährlich im Januar stattindenden Lauberhorn-rennen in wengen so gut ankommt, hat es sich SWISS natürlich nicht nehmen lassen, auch im Februar zu den alpinen ski-weltmeisterschaften in st. Moritz eine von der Patrouille suisse eskortierte cs100 zu entsenden. Foto: Joe KLAMAr, AFP, GettY iMAGes
  • 8. www.aerointernational.de 4/2017 8 DEUTSCHLAND NEWS 33 Flugzeuge hat Ryanair in diesem Sommer auf neun deutschen Basen stationiert RYANAIR WACHSTUM IN DEUTSCHLAND Ryanair sieht laut CMO Kenny Jacobs an ihrer erst Ende 2016 eröffneten Hamburger Basis noch großes Wachstumspotenzial Ryanair-CMO Kenny Jacobs geschrumpten Berliner stark vertreten waren, so Jacobs. Nur zwei Beispiele der angestrebten Expansion: Von Hamburg aus wird der irische Low-Cost- Carrier, der erst seit 2014 die Elbmetropole bedient und Ende 2016 in Fuhlsbüttel die ersten Flugzeuge stationiert hat, im kommenden Winter insgesamt 19 Ziele anbieten, darunter vier neue. Ryanair verspricht sich zweifellos viel vom norddeut- schen Standort, sieht das Po- tenzial des Flughafens, an dem im vergangenen Jahr rund 16,2 Millionen Fluggäste abgefertigt worden waren, gar bei 25 Milli- D ass Ryanair in Deutsch- land wachsen möchte, ist bekannt. Zumal der Low- Coster seine Branche und somit auch sich selbst im Heimatland der schier übermächtig wirken- den Luthansa deutlich unter- repräsentiert sieht. Mehr noch: „Wir möchten die zweitgrößte Airline Deutschlands werden“, bekrätigte Kenny Jacobs, Chief Marketing Oicer der Ryanair, Anfang Februar in Hamburg anlässlich der Präsentation des neuen Winterlugplans 2016/2017 für die Hansestadt. Momentan zählt der europäi- sche Pionier des Günstiglugge- schätes auf seinen Verbindun- gen von und nach Deutschland sowie innerdeutsch etwa 17 Millionen Fluggäste pro Jahr. Mittelfristig soll der Markt- anteil hierzulande von aktuell sieben auf 15 bis 20 Prozent steigen. Zum einen wird Ryanair Ende März mit zunächst zwei Flugzeugen für die Bedienung von anfangs vier Strecken eine Basis in Frankfurt eröfnen und diese im kommenden Win- terlugplan bereits auf sieben Flugzeuge ausbauen. Dann stehen insgesamt 24 Ziele vom Main aus im Flugplan. Zusätzlich gelte es laut des Managements aber auch, unter anderem verstärkt die Chancen zu nutzen, die sich aufgrund des Deals zwischen dem Luthansa- Konzern und Air Berlin bieten. Konkret peilt Ryanair ein Wachstum an jenen Airports an, an denen die inzwischen arg onen Fluggästen pro Jahr, daran wolle man partizipieren. Auf zwölf Ziele erweitert sich der Ryanair-Flugplan ab Nürnberg. Dort ist die Low- Cost-Airline ebenfalls erst seit November mit einer Basis vertreten. Ab kommenden Ok- tober stehen zwei neue Ziele im fränkischen Flugplan. Darüber hinaus werden vier Sommerver- bindungen auch in der kalten Jahreszeit fortgeführt. Generell sei laut Jacobs auch der Ausbau des inner- deutschen Streckennetzes von Interesse, da sei seine Airline in der Vergangenheit zugege- benermaßen etwas leißiger gewesen als heute. Aktuell stehe lediglich Köln/Bonn – Berlin im Flugplan. Dabei sei auch eine Verbindung zwischen Nürnberg und Hamburg attraktiv. Doch die Lutverkehrssteuer lasse an- gesichts der Discount-Preise für die Flugtickets kaum größeres Engagement zu. Astrid Röben FOTOS: FLUGHAFEN HAMBURG, MICHAEL PENNER / RYANAIR
  • 9. www.aerointernational.de 4/2017 9 PERSONALIEN Paukenschlag an der Spree: Der Aufsichtsrat der FLUG- HAFEN BERLIN BRANDEN- BURG GMBH hat am 6. März beschlossen, Dr. Karsten Mühlenfeld (Foto) als Vorsitzenden der Geschäfts- führung abzuberufen und umgehend durch Prof. Engelbert Lütke Daldrup, bis zuletzt Staats- sekretär im Berliner Senat, zu ersetzen. Darüber hinaus verlässt der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, aus Compli- ance-Gründen das Gremium. Den Posten übernehmen Rainer Bretschneider und Holger Rößler. Holger Follmann (Foto) wird Mitte August den Vorsitz der Geschäftsführung der WISAG AVIATION SER- VICE, die Flug- hafendienst- leistungen wie Airport Service, Ground Ser- vice, Passage Service oder Airport Personal Service anbietet, überneh- men. Die Mitgliederversammlung des BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN FLUGGE- SELLSCHAFTEN (BDF) hat in Berlin den CEO der TUIly, Roland Keppler, in den Vor- stand gewählt. Ralf Kunkel ist seit Anfang März neuer Kommunika- tionschef von AIR BERLIN. Er berichtet direkt an CEO Thomas Winkelmann. Kunkel war zuletzt Umlandbeauf- tragter der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH. AIR BERLIN hat ab April mit Carsten Schaeffer einen neuen Senior Vice President Commercial Strategy & Distri- bution. Schaeffer wird für die Vertriebsstrategie und -steue- rung verantwortlich sein. HamburG Richtfest gefeiert Am 1. März fand am Hamburger Flughafen das traditionelle Richtfest des neuen, rund 6000 Quadratmeter großen Betriebsgebäudes für die Bodenverkehrsdienste statt. Die Inbetrieb- nahme des Gebäudes soll Mitte 2018 erfolgen. Dann werden rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schichtdienst in ihm Platz inden. Von hier aus werden alle übergreifenden Prozesse gesteuert – von Gepäck- und Frachtab- fertigung über Passagier- und Crewtransfer bis hin zur Reinigung und Enteisung der Flug- zeuge. Das Gebäude hat direkten Zugang zum Vorfeld. Neben dem Betriebsgebäude für die Bodenverkehrsdienste entsteht am Flughafen zusätzlich ein rund 9500 Quadratmeter großes Behördenzentrum. Insgesamt investiert der Hamburger Airport rund 35 Millionen in die beiden Projekte. FrankFurt Jetzt auch Wizz Air Nach der Ryanair wird nun auch Low-Coster Wizz Air den Frankfurter Flughafen in ihr Streckennetz aufnehmen und dort mit zwei täglichen Verbindungen nach Soia und Buda- pest starten. Ab dem 22. Mai geht‘s täglich mit einer A321 in die bulgarische Hauptstadt, am 15. Dezember beginnen die Flüge nach Ungarn. Mit dem neuen Angebot ab Frankfurt bietet Wizz Air nun 78 Low-Cost-Strecken von elf deutschen Flughäfen an. Hängende Gärten Am Flughafen Frankfurt inden Passagiere in den öfentlichen Bereichen nun hängende Gär- ten und begrünte Sitzbereiche vor. Insbesondere die überdimensionalen grünen Wandlächen in der Ablughalle des Terminals 2 sind echte Blickfänge: Die mit Grünplanzen gestalteten, jeweils rund 135 Quadratmeter großen Flächen sorgen außerdem für Sauerstof, wirken sich po- sitiv auf die Akustik aus, verringern den Staub- lug und die Kohlenstofdioxid-Konzentration im Raum. Die hängenden Gärten beinden sich in den Terminalbereichen D und E. müncHen Transavia-Rückzug Ende Oktober wird Transavia ihre Basis in München schließen. Derzeit sind vier Flugzeuge im Erdinger Moos stationiert. Ab dem Win- ter wird München nur noch von Amsterdam und Eindhoven aus bedient. Man müsse das Geschätsmodell kontinuierlich den Marktge- gebenheiten anpassen, heißt es aus der Unter- nehmenszentrale. Küntig werde sich Transavia auf Wachstum innerhalb ihres Heimatmarktes konzentrieren. GeSeHen türkische regierung auf Wahlkampftour am rhein DüSSeLDOrF Im Februar reiste ein teil der türkischen regierung mit einer a330-200, einer Gulfstream G550 sowie einer Gulfstream G450 nach Düsseldorf beziehungsweise Oberhausen. unter den mitgliedern der wahlkämpfenden Delegation war der ministerpräsident binali Yildirim. Foto: marcel Hagemann. FOtOS: arcHIV Götz Ahmelmann ist von Etihad zu Air Berlin zurückgekehrt. Seit dem 1. März ist er Chief Commercial Oficer (CCO). Vorgänger Julio Rodriguez hat zeitgleich seine Tätigkeit als Chief Commercial Oficer (CCO) von NIKI aufgenommen.
  • 10. www.aerointernational.de 4/2017 10 DEUTSCHLAND NEWS RANDNOTIZEN Im Januar starteten und lan- deten 2269215 Passagiere an den BERLINER FLUGHÄFEN Schönefeld und Tegel. Das ist ein Zuwachs von 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahres- zeitraum. Ab Schönefeld logen 891822 Passagiere (+26,5 Prozent), in Tegel waren es 1377393 Fluggäste (+3,6 Prozent). LUFTHANSA hat inzwischen auch die zweite A350 vom Hersteller erhalten und in München stationiert. Das Flugzeug trug bei Airbus die Fertigungsnummer MSN080 und wird bei Lufthansa unter der Kennung D-AIXB liegen. LUFTHANSA wird im kom- menden Sommer von Frank- furt aus erstmals Kurs auf Shannon in Irland nehmen. Darüber hinaus wird der Kranich wieder zwischen Frankfurt und Paderborn/ Lippstadt liegen. Die DFS DEUTSCHE FLUGSI- CHERUNG und die Schweizer Flugsicherung Skyguide haben eine Vereinbarung getroffen, in der die gegen- seitige CISM-Unterstützung im Falle von Großscha- densereignissen festgelegt wird. Unter CISM (Critical In- cident Stress Management) ist eine umfassende und professionelle Betreuung von Personal nach kritischen und belastenden Ereignis- sen zu verstehen. Vorfelderneuerung, Teil drei: Am 1. Februar hat der HAMBURGER FLUGHA- FEN mit der grundhaften Erneuerung des dritten, 31700 Quadratmeter großen Vorfeldabschnitts rund um die Gates an dem Fluggast- pier begonnen. Zeitgemäßes Design, vielfäl- tiges Informationsangebot, neue Features und für alle Endgeräte optimiert: So präsentiert sich ab sofort die neugestaltete Website www.munich-airport.de des MÜNCHNER FLUGHAFENS. Vier für München Dank der zusätzlichen Flugzeuge hat Euro- wings nun auch die Kapazität, mit Beginn des Sommerlugplans Flüge von und nach Mün- chen, dem zweitgrößten Flughafen Deutsch- lands, anzubieten. Dort werden vom Start weg vier der 33 Airbusse stationiert. „Der Verkaufs- start für München war Ende Dezember, und die ersten Buchungszahlen sind sehr vielver- sprechend“, sagt Garnadt. Mehr als die Hälte der rund 60 neuen Eurowings-Verbindungen werden ab München angeboten. Eine weitere Basis wird in Kürze auf der spanischen Bale- areninsel Mallorca eröfnet. Darüber hinaus sollen bestehende Eurowings-Standorte in Köln/Bonn, Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg und Wien gestärkt werden. Startschuss Seit dem 10. Februar liegen die ersten Air- Berlin-Flugzeuge für Eurowings. Basis dieser Zusammenarbeit ist die auf sechs Jahre angeleg- ten Wetlease-Vereinbarung: Eurowings hat 33 Flugzeuge von Air Berlin angemietet – komplett mit Cockpitcrew, Kabinenpersonal und War- tungsverträgen. Für Luthansa-Vorstand und Eurowings-CEO Karl Ulrich Garnadt markie- ren die Erstlüge den Beginn einer neuen Ära im deutschen Lutverkehr: „Durch die Vereinba- rung mit Air Berlin wachsen wir derzeit wie kei- ne andere Airline-Marke in Europa.“ Eurowings kann pro Jahr 23000 zusätzliche Flüge durch- führen und mehr als 60 neue Verbindungen anbieten – das sorgt für mehr als drei Millionen zusätzliche Passagiere im Jahr. CRJ900. Erstlug war am 23. April 2009. Von diesem Muster hatte Eurowings ebenfalls insge- samt 23 Jets in der Flotte, die jedoch in einem der größten, konsequentesten und schnellsten Um- lottungsprogramme unter allen europäischen Airlines innerhalb weniger Monate gegen 23 nahezu doppelt so große A320 getauscht wurden. Parallel dazu erfolgten die entsprechenden Um- schulungen der Piloten und Kabinenbesatzungen. Das komplette Projekt ist jetzt abgeschlossen, die Eurowings ist eine reine Airbus-Betreiberin. Nach 560400 unfallfreien Flugstunden ist jetzt kein Bombardier-Jet mehr im aktiven Einsatz, und die Techniker bereiten nun die letzten drei Flugzeuge mit Eurowings-Zulassung für den Ein- satz bei einer anderen Fluggesellschat vor. Eurowings hat Abschied genommen: Die CRJ900 gehören seit dem 15. Februar der Eurowings- Geschichte an. Mit dem Flug EW4187 von Karlsruhe/Baden-Baden nach Hamburg absol- vierte der letzte 90-Sitzer dieses Typs seinen inalen Linieneinsatz für das Unternehmen. Das Flugzeug wurde am Hamburger Flughafen von der Flughafenfeuerwehr mit Blaulicht empfangen und aus dem Dienst der Airline entlassen. Den ersten Bombardier-Flug hatte die Air- line am 6. April 2001 mit der kleinsten Version, der CRJ200 absolviert. In der Folge betrieb die Fluggesellschat 23 Flugzeuge dieses Typs in der Flotte, die letzte CRJ200 verließ das Unternehmen im Mai 2012. Stattdessen wechselte die Airline über zwei CRJ700 mit 70 Sitzen schließlich zur Eurowings LEtztE CrJ900 AussEr DiEnst gEstELLt Eurowings setzt seit Februar keine CRJ900 mehr ein. Inzwischen ist die Airline reine Airbusbetreiberin Foto: DiEtMAr PLAtH
  • 11. www.aerointernational.de 4/2017 11 air Berlin hat im Februar die Zahl der Passagiere um 1,0 Prozent auf 2132057 steigern können. Ein bes- seStreichungen von Ägypten- und Tunesienlügen zum Opfer. It lam inim zzrit velis ea alit, sit RANDNOTIZEN Mit Beginn des Sommerlug- plans wird BMI REGIONAL ihr tägliches Flugangebot ab München weiter ausbauen und dann zweimal täglich direkt nach Brünn in Tsche- chien liegen. FLYBEs neue Geschäftsfüh- rerin Christine Ourmières- Widener (im Bild links) hat ihre erste deutschsprachige Kabinen-Crew vorgestellt. Die drei Damen und der Herr werden am Flughafen Düs- seldorf stationiert sein und auf den beiden dort statio- nierten Q400 eingesetzt. RUSLINE wird ab dem 3. April den Flughafen Leipzig/Halle mit Moskau-Domodedowo verbinden. Die russische Air- line liegt mit einer CRJ200 dreimal pro Woche. TAP PORTUGAL nimmt am 15. Juli den Flughafen Köln/ Bonn in ihr Streckennetz auf. Auf der Verbindung nach Lis- sabon kommt eine Embraer 190 zum Einsatz. THAI AIRWAYS wird ab dem 1. Mai erstmals A350-900 auf einigen Verbindungen zwi- schen Thailand und Frankfurt einsetzen. Nicht allein, dass TUIFLY im vergangenen Oktober auf- grund massiver Krankmel- dungen des Personals knapp 300 Flüge ausfallen lassen musste – jetzt rollt nach posi- tiven Gerichtsentscheidungen eine große Klagewelle auf die Airline zu. Es geht um Ent- schädigungen für tausende Passagiere. UNITED AIRLINES wird ab Mai erstmals von München nach San Francisco liegen. Der täglich durchgeführte Flug erfolgt mit Boeing 787. FrankFurt Party mit Aussicht Die Besucherterrasse im Terminal 2 des Frank- furter Flughafens steht jetzt als Event-Location zur Verfügung. Die Plattform bietet auf 1800 Quadratmetern Platz für bis zu 800 Gäste und wurde erst kürzlich mit Sitzmöglichkeiten, fest installierten Pavillons sowie einem neuen Bodenbelag ausgestattet und begrünt. Betreiber Fraport bietet darüber hinaus Beratung und Unterstützung durch das irmeneigene Event- Team an. Weitere Informationen zur Nutzung der Besucherterrasse für geschlossene Veran- staltungen gibt es unter www.eventlocations. frankfurt-airport.com. Condor Jetzt auf Sparkurs Zum ersten Mal seit vielen Jahren musste die Condor einen Verlust verbuchen. Für das Ge- schätsjahr 2015/2016 schlug ein operationelles Minus in Höhe von rund 16 Millionen Euro zu Buche. Ursächlich dafür waren unter anderem die Krise im Türkei-Tourismus und die daraus resultierenden Überkapazitäten sowie der allge- meine Umbruch im Markt. Grund genug für die Airline, jetzt auf Sparkurs zu gehen. „Wir müs- sen Kosten aus unserem System nehmen, um die alte Proitabilität wiederherzustellen“, betont Geschätsführer Ralf Teckentrup. Im Zuge des Programms „Fasttrack“ gilt es, die Kosten allein in diesem Jahr um rund 40 Millionen Euro zu senken. Erreicht werden soll dies unter anderem mit der Nutzung weiterer Synergieefekte, die sich aufgrund engerer Zusammenarbeit mit den übrigen homas-Cook-Airlines ergeben. Es gilt, Flugzeuge lexibler einzusetzen. Vier der ins- gesamt 13 Boeing 757-300 gehen beispielsweise an die britische Schwestergesellschat homas Cook Airlines UK, um das Risiko in diesem Sommer zu reduzieren. Außerdem stehen in den Verwaltungen der Airlines rund 100 der insgesamt 8000 Stellen zur Disposition. Darüber hinaus wird sich Condor aber auch intensiver um die Generierung von zusätzlichen (Neben-) Erlösen kümmern. Menüs und Getränke auf Kurz- und Mittelstrecken sind in der Economy Class küntig kostenplichtig. FraSeC Auftrag erhalten Die FraSec (Fraport Security Services GmbH) ist ab Ende Mai als neuer Dienstleister an den Flughäfen Berlin-Tegel, Berlin-Schönefeld und küntig am Hauptstadtlughafen BER für einen Teil der Flughafensicherheitsmaßnahmen sowie weitere allgemeine Sicherheitsdienstleistun- gen verantwortlich. Bei Bedarf werden auch vom Lutfahrt Bundesamt (LBA) zertiizierte Sprengstofspürhunde-Teams zur Verfügung gestellt. Den Autrag zur Flughafensicherheit in Berlin teilt sich die FraSec Fraport Security Ser- vices mit dem Sicherheitsdienstleister Securitas Aviation, der bereits seit mehreren Jahren dort engagiert ist. geSehen hohe gäste im erdinger Moos MünChen anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz, die Mitte Februar stattgefunden hat, reisten allein rund 80 außen- und Verteidigungsminister sowie 30 Staats- und regierungschefs, dazu zahlreiche internationale Spitzenpolitiker, aber auch Wirtschaftsvertreter an, um sicherheitspolitische themen zu diskutieren. unter den Vertretern der uS-delegation war unter anderem der Vizepräsident Mike Pence. FotoS: FLYBe / FLughaFen MünChen ag
  • 12. www.aerointernational.de 4/2017 12 ÖSTERREICH NEWS FlughaFen Wien gerichtSurteil Mit FOlgen ein gericht hat den Bau einer dritten Piste am Flughafen Wien aus Klima- schutzgründen untersagt. Das urteil sorgt für Diskus- sionen. Flughafen-Wien- ag-Vorstand Julian Jäger äußerte gegenüber aero- international-Mitarbeiter Kurt hofmann seinen unmut darüber AERO: Was bedeutet dieser Entscheid für den Flughafen Wien? JULiAN JäGER: Aus unse- rer Sicht ist die Entscheidung falsch. Denn selbst das Bundes- verwaltungsgericht bestätigt die zahlreichen Gründe für die dritte Piste, wie den zu erwartenden Kapazitätseng- pass ab 2025 oder die mit dem Flughafenausbau wachsende Bedeutung als Wirtschats- und Jobmotor. Fluglärm oder andere Anrainer-relevante Aspekte sind aus Sicht des Gerichts keine entscheidenden untersa- gungsgründe. Abgelehnt wurde die dritte Piste wegen eines ab- strakten Klimaziels der Repu- blik Österreich, das aus Sicht des Gerichts durch den Kapazi- tätsausbau gefährdet sein könn- te. Aber: Die Lutfahrt ist ein Wachstumsmarkt. Der Flug- verkehr wird weiter zunehmen, mit oder ohne dritter Piste in Wien. und die globale Klima- bilanz wird sich damit in keiner Weise verbessern. Seit über 15 Jahren betreiben wir das Projekt dritte Piste. Der Aufwand ist beträchtlich: Über 20 Millionen Euro hat der Flughafen Wien bereits in Gutachten, Planungen et cetera gesteckt. Hat Sie das Ergebnis über- rascht? Die Entscheidung des Bundes- verwaltungsgerichts hat uns nicht nur überrascht, sondern irritiert. Denn CO2 -Emissionen waren im gesamten Verfahren kein wesentliches hema, alle umweltrelevanten aspekte wur- den vom gericht als umweltver- träglich bestätigt. Plötzlich stellt man über all das ein abstraktes Klimaziel und verhindert damit eines der wichtigsten infra- strukturprojekte Österreichs. es wurden nicht mal Belege oder gutachten angeführt, die die Sinnhatigkeit dieses argu- ments – die Vermeidung von CO2 -emissionen – untermauern würden. Wie geht es nun weiter? Ist das Projekt gestorben? Wir werden weiter für den ausbau unserer Kapazitäten kämpfen und alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen. Der Flughafen Wien wird bis ende März außerordentliche revision beim Verwaltungsgerichtshof einbringen und vielleicht auch den Verfassungsgerichtshof damit befassen. Für eine dritte Piste am Flughafen Wien gäbe es zahlreiche gute Gründe – doch ein spezielles Klimaziel der Republik Österreich wiegt offen- bar schwerer Fotos: Flughafen Wien Julian Jäger
  • 13. www.aerointernational.de 4/2017 13 diverse Vollcharterlüge. Es besteht durchaus die Möglichkeit darauf zu reagieren“, erläuterte SunExpress-CEO Jens Bischof gegenüber Aero International. Eine Entscheidung hänge von der jeweiligen Nachfrage ab. „Österreich kennen wir gut. Wir sind schon im Autrag für Austrian Airlines gelogen.“ Im Sommer bietet SunEx- press 28 wöchentliche Verbindungen in die Türkei an, mit Schwerpunkt Wien – Antalya. Verschärt wird die Situation im österreichi- schen Ferienluggeschät dadurch, dass Niki nur 21 Flugzeuge anstelle der geplanten 22 betrei- ben wird. Lediglich fünf A321 sind in Wien stationiert. AustriAn Airlines Wachstumschancen Nachdem Austrian Airlines (AUA) 2016 ver- stärkt auf China und Deutschland gesetzt hat, sieht die österreichische Luthansa-Tochter im Iran und in den USA Wachstumschancen. „Der Iran war ein ganzes Jahrzehnt lang weitgehend vom Weltmarkt abgeschottet. Nach der Locke- rung des Embargos erhalten wir zunehmend Hinweise aus der europäischen Wirtschat, unseren First-Mover-Vorteil noch stärker auszuspielen“, erklärte Austrian-Airlines-CCO Andreas Otto. Ab 2. Juli bedient AUA mit einer A320 neu Schiraz, neben Isfahan und Teheran die dritte Destination im Iran. „18 Mal pro Woche in den Iran bietet keine andere Airline in Westeuropa an, hier sind wir die Nummer eins“, so Otto. Zudem wird AUA ab 10. April von Wien nonstop nach Los Angeles liegen. ryAnAir Keine Österreich- Expansion Ryanair-Chef Michael O‘Leary gab gegenüber Aero International zu verstehen, dass gegenwär- tig kein weiterer Ausbau in Österreich geplant sei. „Der Flughafen Wien ist zu teuer, weil er damit seinen Home-Carrier Austrian Airlines beschützen will. Aber: Sag niemals nie! Wir reden mit dem Flughafen Wien. Denn ich habe mir ja auch niemals vorstellen können, dass Ryanair eines Tages ab Frankfurt liegt“, meinte O‘Leary. Das Wachstum von EasyJet oder Eurowings in Österreich sei aber nicht relevant. „Diese beiden Airlines sind ja keine Billiglug- linien. Es liegt nur am Flughafen Wien, ob wir kommen oder nicht.“ Weitere Ziele in Österreich auszubauen plane Ryanair ebenso wenig. Das größte Wachstums- potenzial sehen die Iren derzeit in Italien. „Jedes neue Flugzeug, das zu uns kommt, wird auf einem Flughafen stationiert, der es auch haben möchte. Da gibt es aber keinen in Österreich“, meinte O‘Leary. sunexpress Chancen in Österreich SunExpress evaluiert, die durch die Fusion von TUIly und Niki freiwerdenden Kapazitäten im Ferienlugverkehr ab Österreich zu nutzen. „Wir schauen uns wegen dieser Marktentwicklung die Situation genau an und haben Anfragen für Wien iran Air landete am 18. Februar erstmals mit ihrer bislang einzigen A321 auf dem Hauptstadtlugha- fen. Die einzige wöchentliche rotation zwischen teheran und Wien soll regulär mit der A321 bedient werden. Bisher kamen A300-600r und A310-300 zum einsatz. Foto: patrick Huber, Austrian Wings Rückgang bei der Fracht musste der Flughafen Graz 2014 nach der positiven Entwicklung 2013 hinnehmen. Zurückge- führt wird das auf ausgebliebene Sonder- sendungen sowie auf einen im Export und damit auf die Wirtschaftslage. 14,4% RANDNOTIZEN Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren bei AUSTRI- AN AIRLINES elf von künftig 17 Embraer 195 im Einsatz und zu mehr als 60 Flughäfen in Europa unterwegs. Mehr als eine Million Passagiere sind mit der Embraer-Flotte gelogen. Ab 20. März wird eine Embraer 195 auch zwi- schen Salzburg und Frankfurt eingesetzt. Für den FLUGHAFEN INNS- BRUCK war die Woche vom 30. Januar bis zum 5. Februar mit 44 224 Passagieren die aufkommensreichste in seiner Geschichte. Folgendes Ranking bei den wöchentli- chen Starts und Landungen wurde erzielt: Austrian (154 Flugbewegungen), Transavia (68), EasyJet (40), Air Berlin (30) sowie British Airways und Thomson (jeweils 18). Die Innsbrucker Kommunal- betriebe AG, das Land Tirol und die Stadt Innsbruck als Gesellschafter des FLUGHA- FENS INNSBRUCK haben das Flughafen-Management da- mit beauftragt, Planungen für einen Architekturwettbewerb zu starten. Gegenstand ist die Entwicklung des gesamten Gebäudekomplexes mit Aus- bau der Infrastruktur und des Terminals auf der Landseite des Flughafens. NIKI bedient Palma de Mallorca ab Innsbruck nur noch zweimal wöchentlich mit Boeing 737-700. Avanti Air liegt anstelle von Niki mit Fokker 100 nach Kefalonia, Preveza Lefkas, Saloniki und Ibiza. Im Rahmen der 2016 mit dem Flughafen Wien getroffenen „Air Service Development“- Kooperation will WIEN TOURISMUS weitere Flug- linien nach Wien holen und Sitzplatzkapazitäten bei bestehenden Verbindungen erhöhen. Neue Nonstop- Flüge aus 20 Metropolen weltweit bis 2020 sind das Ziel der Tourismusstrategie. GeseHen Jetzt zeitgemäß aus teheran wöchentliche Verbindungen gibt es im Sommer von Wien nach Russland. Davon liegt Aerolot 28 Frequenzen Wien – Moskau- Scheremetjewo. Seit 1956 hat Aerolot mehr als vier Millionen Passagiere zwischen den beiden Ländern befördert. 69
  • 14. www.aerointernational.de 4/2017 14 SCHWEIZ NEWS War überrascht vom Ansturm an guten Bewerbern als A340-Piloten: Edelweiss-Ausbildungschef Urs Fiechter Foto: Thomas Strässle EdElwEiSS AiR BERUF OHNE „GlAMOUR-EFFEKT“ Ansturm an guten Bewerbern. Darunter beinden sich zahl- reiche Schweizer Kapitäne, die in ihre Heimat zurückkehren wollen. Dazu zählen Kapitäne, die bei Emirates den Airbus A380 gelogen sind, und solche, die früher bei Luthansa auf der A340 im Einsatz standen. Wie muss man sich die Um- schulung eines gestandenen A380-Kapitäns auf die kleine- re A340 vorstellen? Das hängt davon ab, wie lange er die A340 nicht mehr gelogen ist. In der Regel sind das meh- rere Jahre. Das erfordert ein Rückschulungsprogramm, das der Pilotenberuf hat im Zeitalter der low-Cost- Gesellschaften an Ansehen eingebüßt. dennoch hat Urs Fiechter, Head of Training bei Edelweiss Air, hohe Ansprüche, wie er Aero-international-Mitar- beiter Thomas Strässle erklärt AERO: Für viele junge Erwach- sene ist der Pilotenberuf nicht mehr der Traumjob, der er einmal war. Nehmen Sie das auch so wahr? URS FIEcHtER: Jein. Ich glaube, für viele ist es nach wie vor ein traumberuf, auch wenn er etwas von seiner Attraktivität verloren hat und die heutige Berufswelt ihnen viele andere attraktive Jobs bietet. Ich inde es auch in Ordnung, dass der Glamour-Efekt ein wenig in den Hintergrund getreten ist. Derzeit herrscht weltweit ein Mangel an Piloten. Haben die Airlines deshalb die Anfor- derungen an ihre zukünfti- gen Angestellten im Cockpit gelockert? Wir haben die Ansprüche nicht gesenkt, sondern im Gegenteil zu den fünf bisherigen Selek- tionsstufen, wie auch Swiss sie kennt, sogar eine zusätzliche Simulator-Selektionsstufe eingebaut. Das ist zwar sehr aufwendig, hat aber eine deut- lich größere Aussagekrat als Interviews oder Apparatetests. Edelweiss ist dabei, ihre Langstreckenlotte um vier A340-300 zu erweitern. Wie schwierig gestaltete sich die Suche nach geeigneten Flug- zeugführern? Wir sind davon ausgegangen, dass es nicht einfach sein wür- de, die 100 zusätzlichen Piloten zu inden, die wir für diesen Flottenausbau benötigen. Wir waren aber sehr überrascht vom rund drei Monate dauert und in dessen Verlauf er seine Lizenz für die A340 erneuern muss. Pilot zu werden ist in der Schweiz nicht gerade eine günstige Angelegenheit. Seit vorigem Jahr zahlt der Bund die Hälfte der etwa 100 000 Franken teuren Ausbildung, wenn der Pilotenanwärter einen gültigen Arbeitsvertrag vorweisen kann. Was halten Sie davon? Ich inde das absolut richtig. Der Bund macht das bei vielen anderen Berufen auch. Alle Hochschulen und Fachhoch- schulen sind subventioniert. Auch darf es nicht sein, dass junge Menschen nicht Pilot werden können, weil sie aus weniger begüterten Familien stammen. Wir als Airline su- chen ja die am besten geeigne- ten Leute, und die sind dünn gesät. Natürlich tragen die Airlines ein gewisses Ausbil- dungsrisiko – das gehört dazu. 100 zusätzliche Piloten benötigt Edelweiss Air im Zuge der Flottenerweiterung um vier A340-300
  • 15. www.aerointernational.de 4/2017 15 Rückgang bei der Fracht musste der Flughafen Graz 2014 nach der positiven Entwicklung 2013 hinnehmen. Zurückge- führt wird das auf ausgebliebene Sonder- sendungen sowie auf einen im Export und damit auf die Wirtschaftslage. 14,4% RANDNOTIZEN EasyJEt baut am Flughafen Genf weiter aus. Seit Anfang April bedient der Low-Coster bis zu dreimal pro Woche Marseille. Zwischen Ende Juni und Anfang September kommt Calvi auf der Insel Korsika dazu (bis zu zwei Flü- ge wöchentlich). Damit steigt das Angebot von EasyJet ab Genf auf insgesamt 78 Desti- nationen. Air France feiert das 80-jäh- rige Bestehen ihrer Route GEnF – Paris-Charles de Gaulle. Die französische Fluggesellschaft verbindet Cointrin seit dem 15. Mai 1937 mit Paris. Derzeit bietet Air France ab Genf bis zu zehn tägliche Flüge in die französische Hauptstadt an. PEoPlE‘s ViEnnalinE hat ihre zweite Embraer 170 (Foto) übernommen. Sie soll auf den Namen „Nora“ ge- tauft und bis Ende des Jahres mit den gleichen Ledersitzen ausgestattet werden wie ihr Schwesterlugzeug „Laura“. Ulrik Svensson wurde als neuer Verwaltungsrat von swiss gewählt. Der 55-jäh- rige Schwede war zwischen 2003 und 2006 Swiss-Fi- nanzchef und bekleidet seit Anfang dieses Jahres das gleiche Amt bei Lufthansa. Transavia hat am 16. Februar mit ZüricH – Amsterdam die erste Verbindung ab der Schweiz in die niederländi- sche Hauptstadt aufgenom- men. Gelogen wird vorläuig dreimal pro Woche. Air China wird ab Juni die Strecke ZüricH – Peking wieder bedienen. Gelogen werden soll viermal pro Woche mit A330-200. mehr Sitzplätze bieten als die Saab. in Frage kommen laut SkyWork-Chef Martin inäbnit Flugzeuge von Embraer und Mitsubishi sowie der russische Superjet. Die CS100 von Bombar- dier sei hingegen zu groß, so inäbnit gegenüber Aero international. Die Entscheidung soll in den kommenden Monaten fallen. Samedan GNSS ging in Betrieb Für die Dauer der Ski-Weltmeisterschaten, die vom 6. bis 19. Februar in St. Moritz stattgefun- den haben, nahm der in unmittelbarer Nähe des Bündner Wintersportorts gelegene Flugplatz Samedan versuchsweise ein satellitengestütztes GNSS-Anlugverfahren in Betrieb. Bereits eini- ge tage zuvor war eine Falcon 900 aus Madrid erstmals mit Hilfe des neuen Systems am Enga- diner Airport gelandet. Der Businessjet wurde durch die Schweizer Flugsicherung Skyguide radargestützt in einen Warteraum über dem Unterengadin und von dort via Zernez auf den Anlug nach Samedan geführt. Mittels Satelli- tennavigation steuerte das Flugzeug auf die Pis- tenachse, sank über dem tal ab und durchstieß auf einer Höhe von 2600 Metern in der Nähe von Zuoz die Wolkendecke. Von dort setzten die Piloten den Endanlug auf Sicht fort und landeten danach in Samedan. Nach Auswertung der Erfahrungen ist eine deinitive inbetrieb- nahme des gNSS-Verfahrens in Samedan für den Winter 2018/19 geplant. SwiSS Triple Seven auf Abwegen am 1. Februar musste die Boeing 777-300er HB-JND von Swiss, die als LX40 von Zürich nach Los angeles unterwegs war, unplanmäßig im arktischen iqaluit (Kanada) landen. Wäh- rend des Fluges hatte sich das linke Triebwerk des Typs ge90-115B automatisch abgeschaltet. grund war ein Defekt am getriebegehäuse. Da er nicht vor Ort behoben werden konnte, musste der Motor ersetzt werden. Swiss mietete eine aN-124 von antonov airlines an, die das acht Tonnen schwere ersatztriebwerk von Zürich nach iqaluit log. Eine Woche nach der Notlandung hob die triple Seven wieder in Richtung Zürich ab, ein vorheriger testlug mit dem neuen triebwerk war nicht nötig gewesen. Die Passagiere und die Besatzung des Los-Angeles-Flugs wurden mit einer A330-300, die zufällig in New York-JFK zur Verfügung stand, in Iqaluit abgeholt und zurück nach New York gebracht. Von dort wurden die Passagiere umgebucht. Skywork Saab-Nachfolge im Fokus Noch sind nicht alle fünf Saab 2000 als Nach- folgemuster für die Dornier 328 eingelottet, da denkt SkyWork Airlines bereits intensiv über ein Flugzeug nach, das den schwedischen turboprop ersetzen könnte. Der Jet soll deutlich ZüriCH nur selten sieht man eine Tupolew in kloten. am 31. Januar landete, aus wnukowo kommend, eine TU-214PU des Federal Security Service auf dem größten Schweizer Flughafen. nach einem nachtstopp verließ das Flugzeug die Schweiz wieder. Foto: Jiri Benesch GeSeHen Seltener Gast aus wnukowo Millionen Passagiere beförderte EasyJet im vergangenen Jahr aus der und in die Schweiz. Das entspricht einem Anstieg um 9,7 Prozent gegenüber 2015. 12,4 FoTo: Tino dieTSCHe
  • 16. www.aerointernational.de 4/2017 16 AIRLINE PORTRÄT Die Low-Cost-Airline ist bekannt für ihre kunterbunt bemalte Flotte und das größte innerthailändische Streckennetz. Jetzt hingegen ist die Zeit reif, den Ausbau des internationalen Flugprogramms voranzutreiben Text Astrid Röben | Fotos Dietmar Plath EIN SCHWARM BUNTER VöGEL NOK AIRLINES
  • 17. www.aerointernational.de 4/2017 17 Nok Airlines betreibt 23 Boeing 737-800. Die blaue „Nok Naanfah“ ist knapp zwölf Jahre alt und steht seit 2012 in Diensten der Airline
  • 18. D er frühe Vogel fängt den Wurm. Dass ausgerechnet dieses Sprich- wort im Land des Lächelns be- kannt ist, kann mit Blick auf das Vorfeldtreiben am Don Mueang Airport der thailändischen Hauptstadt Bangkok ruhigen Gewissens vermutet wer- den. Zwischen sechs und neun Uhr am Mor- gen rollen bis zu 70 prall mit Passagieren gefüllte Flugzeuge diverser nationaler und internationaler Low-Cost-Airlines am alten, heute ausschließlich dem Budgetverkehr vorbehaltenen Flughafen der Metropole an den Start – und nicht wenige darunter tra- gen einen eidottergelben Schnabel und ein fröhlich buntes, zugegebenermaßen nicht gerade daunenweiches (Feder-)Kleid, denn sie gehören der Nok Airlines. „Nok“ ist das thailändische Wort für „Vo- gel“ und darüber hinaus ein überaus belieb- ter Spitzname in dem Land, das einst Siam hieß. Und tatsächlich hat sich Nok Air, wie sich die Fluggesellschat der Einfachheit hal- ber selbst abgekürzt nennt, inzwischen für viele hais quasi zu einer guten Freundin entwickelt, denn die Fluggesellschat be- treibt momentan das größte thailändische inlands-Streckennetz und bietet darüber hinaus günstige Tickets an. 2015 betrug der durchschnittliche Flug- preis umgerechnet 37 euro pro Strecke. Und damit ist Nok airlines nicht einmal der billigste Discounter im Land, doch die Pas- sagiere schätzen, dass 15 Kilogramm Frei- gepäck, kostenlose Sitzplatzreservierung sowie WiFi-Nutzung und Snacks an Bord zum Nulltarif inkludiert sind. Wer also in Bangkok – dem wirtschatlichen, kulturel- len und politischen Mittelpunkt des König- reiches – arbeitet und von dort aus Familie oder Freunde in den übrigen Landesteilen besuchen liegt, sitzt meist an Bord des Vo- gelschwarms. Und der verlässt bereits mit dem ersten Hahnenschrei sein Nest, denn es stehen arbeitsreiche Stunden bevor. Akkordarbeit ist für Low-Cost-Carrier nun einmal lebenserhaltender Standard. Sie müssen liegen, liegen, liegen, denn mit Flugzeugen, die am Boden stehen, ist kein Geld zu verdienen. Den Statistiken zufolge waren die Boeing 737-800, von denen Nok Airlines momentan 23 betreibt, im Jahr 2015 durchschnittlich rund neun Stunden in der Lut.DasistnichtunbedingteinSpitzenwert. www.aerointernational.de 4/2017 18 Ohne die Q400 wird‘s auch in Zukunft nicht gehen, denn einige Flughäfen in Thailand, zum Beispiel Ranong, Prae oder Mae Sot, können nur mit Turboprops angelogen werden Foto: tek, AirteAmimAgeS
  • 19. www.aerointernational.de 4/2017 19 IntervIew PATEE SARASIN, CHIEF EXECUTIVE OFFICER (CEO) DER NOK AIRLINES, STELLTE SICH DEN FRAGEN VON ASTRID RÖBEN „Der wettbewerb Ist hart UnD wIrD IMMer härter“ AERO: Wie lief das Jahr 2016 für Ihr Unternehmen? Patee sarasIn: Obwohl wir unsere Ziele aufgrund einiger unvorhersehbarer ereignisse – dazu gehörten der tod unseres geliebten Königs (was das Leben in thailand für kurze Zeit nahezu zum stillstand brachte, anmerkung der redaktion), aber auch die inzwischen auf- gelogenen, chinesischen null- Dollar-touren – nicht erreichen konnten, haben wir dennoch ein gutes Gefühl, wirtschaftlich und operationell auf dem richtigen weg zu sein. wir blicken sehr positiv ins Jahr. In einem hart umkämpften Wettbewerbsumfeld zu beste- hen, ist zweifellos nicht leicht. Was sind derzeit die größten Herausforderungen, die sich Ihnen stellen? wir haben festgestellt, dass es für uns lebenswichtig sein wird, Mitarbeiter in wichtigen bereichen efizienter einsetzen zu können. Derzeit sind wir vor allem darauf fokussiert, unsere Kosten nachhaltig zu senken und unseren Umsatz zu steigern. Zudem arbeiten wir daran, Qualität und service zu verbessern und die blockstun- denzahl unserer Flotte auf 10,5 stunden zu erhöhen. Bereitet Ihnen der Wettbewerb in Thailand beziehungsweise in der gesamten südostasiati- schen Region eigentlich große Sorgen? Der wettbewerb ist hart und wird immer härter. Deshalb müssen wir wachsen! wir haben nicht zuletzt deshalb mit anderen Low-Costern die value alliance gegründet – einen Zusammenschluss von acht budget-airlines. Was versprechen Sie sich von einer weiteren Liberalisierung des regionalen Luftverkehrs, die ein Resultat eines ange- strebten ASEAN-Binnenmark- tes sein wird? wir sehen großes Potenzial für wachstum und entwicklung. eine verbesserte Konnektivität ist der schlüssel für steigenden tourismus und wird die asean als wirtschaftsregion stärken. Gleichzeitig proitieren die Pas- sagiere von einem verbesserten angebot bei fallenden Preisen. Dabei werden wir allerdings versuchen, uns aus Preiskämp- fen herauszuhalten. Wie zufrieden ist Nok Airlines eigentlich mit dem einst bereits geschlossenen alten, inzwi- schen allerdings reanimierten Bangkoker Flughafen Don Mueang? Der airport erreicht inzwischen zuweilen seine Kapazitätsgren- ze. Deshalb hoffe ich, dass die verantwortlichen bemüht sein werden, vor Ort die Infrastruk- tur dem wachstum des Luftver- kehrs anzupassen. „Nok Flamingo“ heißt die Boeing 737-800 mit dem Kennzeichen HS-DBE Vier von insgesamt 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Nok Airlines Kapitän Katjapol Chaisuriyakul und Kopilot Ronnayuth Mekloi AIRLINE PORTRÄT
  • 20. www.aerointernational.de 4/2017 20 AirAsia beispielsweise berichtet, dass ihre Flotte zwölf bis 13 Stunden pro Tag unter- wegs sei. Und davon sind die großen bun- ten Vögel noch weit entfernt. Mehr noch: Die Q400, Nok hat insgesamt acht gemietet, brachten es nur auf 8,59 Stunden, die beiden letzten ATR 72-500 lediglich auf 5,68 Stun- den, doch das Turboprop-Duo aus französi- scher Produktion gilt ohnehin als Auslauf- modell und soll laut Unternehmensauskunt noch in diesem Jahr ausgemustert werden. Eingesetzt wird die Flotte, deren durch- schnittliche Auslastung momentan 86 Pro- zent beträgt, zu insgesamt 27 Linienzielen: drei im Ausland (Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi in Vietnam sowie Yangon in Myan- mar) und 24 innerhalb hailands. Kaum ein siamesischer Winkel also, der nicht erreich- bar wäre. als rennstrecken gelten dabei die Verbindungen von Bangkok nach Phuket, Udon hani oder Chiang Mai mit jeweils neun Flügen pro Tag. Darüber hinaus stehen mehr und mehr Charterlüge, bevorzugt zwischen hai- land und China, im Programm. aus dem reich der Mitte kommt derzeit das gros Ziele im überblick Die fakTeN GründunG 2004 Sitz Bangkok iAtA-/iCAO-Kürzel dd/nOK PASSAGiere 8,76 Mio. ziele 27 dAVOn iM inlAnd 24 FlOtte BOeinG 737-800 23 Q400 8 Atr 72-500 2 der hailand-Touristen. Für sie ist das süd- ostasiatische Urlaubsparadies, das sowohl Strandvergnügen als auch Kulturprogramm zu bieten hat, das, was für die Deutschen die Baleareninsel Mallorca ist. grund genug also für das 2004 im Zuge des Low-Cost- Booms in hailand auf initiative der hai airways als Sky asia Co., Ltd. gegründete, 2006 in Nok airlines umbenannte Unter- nehmen, küntig insbesondere im riesen- reich sein glück zu suchen. Alle AuGen AuF CHinA Fragt man das Management, dann wird das augenmerk mittelfristig dem aubau von Linienverbindungen zu mindestens vier bis fünf Städten in China gelten. Die Volks- republik wurde quasi zum Kernmarkt der Zukunt erklärt. „Wir versuchen gerade, dort unsere Marke mit den Charterlügen zu etablieren; den Kunden unser Produkt So ganz passt die Boeing 737-800 mit der registrierung HS-dBJ aufgrund ihres Clown-Fisch-designs nicht in die reihe der fröhlich bemalten Piepmätze. Als Vogelfutter ist sie jedoch nicht zu verstehen Yangon Loei Phrae Nan Lampang Chiang Mai Chiang Rai Phitsanulok Mae Sot Khon Kaen Udon Thani Surat Thani Ranong Chumphon Buri Ram Ubon Ratchathani Nakhon Phanom Sakon Nakhon Krabi Hanoi Roi Et Ho-Chi-Minh-Stadt Hat Yai Nakon Si Thammarat Trang Phuket Bangkok
  • 21. www.aerointernational.de 4/2017 21 Der Flughafen Don Mueang in Bangkok ist das Nest der bunten Nok-Airlines-Flotte schmackhat zu machen“, berichtet CEO Patee Sarasin. Doch leicht sei dieses unter- fangen nicht, „in einem Staat, in dem jede einzelne Stadt aufgrund ihrer großen Po- pulation quasi einem eigenen Land gleicht. Dennoch möchten wir die Nummer eins un- ter jenen Airlines werden, die Touristen von China nach hailand bringen“. Zumal ein weiteres Ziel ist, nach einigen verlustreichen Jahren ab diesem Jahr wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Betrug das Minus im Jahr 2014 umgerechnet noch rund 12,6 Millionen euro, waren es 2015 bereits 19,4 Millionen euro. Schlimmer noch: in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 summierte sich der Verlust aufgrund „un- vorhersehbarer ereignisse“ wie Sarasin im interview berichtet, auf rund 56,8 Millionen euro. Hauptanteilseigner hai airways in- ternational (aktuell 39,2 Prozent) wird das wenig freuen. ihrem Low-Cost-ableger ins geschät zu reden, kommt für den Natio- nalcarrier dennoch nicht in Frage. „Wir ar- beiten gänzlich unabhängig“, so Sarasin mit Nachdruck. Und zwar in einem hart umkämpten Markt. Wachstum habe deshalb jetzt oberste Priorität, so der CeO. Mit der 2014 gegrün- deten NokScoot, einem Joint Venture von Nok air und Scoot aus Singapur, haben die hailänder bereits ein heißes eisen im chi- nesischen Feuer. NokScoot nimmt derzeit mit Boeing 777-200 ab Bangkok Kurs auf Destinationen in China und Taiwan. Und nach anschubverlusten, soll jetzt endlich die Kasse klingeln. 2016 wurde darüber hinaus mit Billigair- lines wie Cebu Paciic oder Jeju air die Value alliance aus der Taufe gehoben. Die Kunden Mit Scoot aus Singapur hat Nok Airlines die NokScoot gegründet, die Boeing 777-200 betreibt AIRLINE PORTRÄT der kooperierenden airlines können aktuell Flüge zu mehr als 160 regionalen Zielen bu- chen. im Kerngeschät wird Nok airlines in diesem Jahr lediglich eine Boeing 737-800 einlotten. Fest steht außerdem, dass Lini- enlüge nach Phnom Penh in Kambodscha aufgenommen werden. Ebenso von Interesse sei darüber hinaus aber auch die Bedienung von weiteren Zielen in Myanmar, heißt es aus der Unternehmenszentrale in Bangkok. Insbesondere das einstige Burma gilt nach langen Jahren der politischen wie wirt- schatlichen Isolation heute als aufstreben- de touristische Destination. Auf diesen Zug gilt es aufzuspringen. 2018 erwartet Nok Air dann die ersten vier von insgesamt acht be- stellten Boeing 737 MAX. Ob als Ersatz von älteren Flugzeugen und zum Kapazitätsaus- bau, bleibt abzuwarten. Der börsennotierte Carrier muss die Balance aus Angebot und Nachfrage im Auge behalten.
  • 22. www.aerointernational.de 4/2017 22 mieten, etwa in Länder wie Russland oder Pakistan. Mussten Sie in Ihrer Amtszeit Mitarbei- ter entlassen? Jeder hat uns beobachtet, wie wir in dieser Situation mit unseren Mitarbeitern umge- hen. Wir haben gemeinsam mit ihnen und den Gewerkschaten besprochen, was wir tun können. Zum ersten Mal ist bei Tur- kish Airlines die Flotte geschrumpt. Die Gewerkschaten waren bereit, Gehaltserhö- hungen von 1,5 statt über vier Prozent zu akzeptieren, sofern wir auf Personalabbau verzichten. Aber unsere Mitarbeiter sehen, dass es auch bei anderen Airlines Probleme gibt. Bei uns behalten sie ihren Job. Also sind Sie zuversichtlich, dass das Ge- schäft wieder anzieht? Turkish Airlines hat ein sehr realistisches Budget für 2017 erstellt, angepasst an die AERO INTERNATIONAL: Turkish Airlines wurde von den politischen Entwicklun- gen in der Türkei und der wirtschaftli- chen Instabilität schwer getroffen. Etwa nach dem terroristischen Anschlag am Flughafen Istanbul am 28. Juni oder beim Putschversuch am 15. Juli. Wie hat Ihre Fluglinie reagiert? Ekşi: Unser Hauptproblem 2016 war, dass wir unsere Flotte für ein zweistelliges Wachstum geplant hatten. Dann gab es die- se schlimmen Ereignisse, und wir konnten nicht schnell genug reagieren: Nach dem ersten haben wir Flugpreise gesenkt und ge- hot, damit die Krise zu überstehen. Doch leider ereignete sich dann kurz danach das zweite. Wir haben unser Budget revidiert und 25 Mittelstreckenlugzeuge stillgelegt. Die geparkten Jets waren nur für den Win- ter stillgelegt und sollen im Sommer wieder zum Einsatz kommen. Acht Airbus A330 versuchen wir mitsamt Besatzungen zu ver- Fotos: turkish AirlinEs, DiEtMAr PlAth Bilal Ekşi will mit Turkish Airlines zu früherem Wachstum zurückkehren Die Nationallugline Turkish Airlines hat in Istanbul mit den Kapazitätsproblemen des Flughafens Atatürk zu kämpfen wirtschatliche Situation der Türkei und der internationalen Märkte. Für 2017 haben wir ein Wachstum von drei Prozent bei den angebotenen Sitzplatzkilometern prognosti- ziert. In unserer Bilanz werden wir für das vergangene Geschätsjahr wohl einen Ver- lust verkünden müssen. Aber in Anbetracht dessen, wie sich 2016 die Nachfrage ganz plötzlich verändert hatte, wird dieser sich immer noch in Grenzen halten. Werden Sie deswegen Flugzeugbestel- lungen stornieren? Nein, wir planen, keine Bestellungen zu stornieren, weil wir glauben, dass die Türkei diese Situation überstehen wird. Wir haben gegenwärtig 167 Mittelstreckenlugzeuge und zwei Frachter geordert, jedoch keine Großraumjets. Dieses Jahr werden wir da- von 15 oder 16 neue Maschinen erhalten. Gegenwärtig hat Turkish Airlines eine Flot- te von 333 Flugzeugen. Es ist allerdings zu früh, über weitere Bestellungen für die Zu- kunt zu sprechen. Wir werden erst einmal die Entwicklung abwarten, auch im Hin- blick auf den neuen, dritten Flughafen von Istanbul. Welche Herausforderungen birgt dieser neue Flughafen? Er bringt uns sicher neue Möglichkeiten, aber auch mehr Konkurrenz. Der jetzige Flughafen Atatürk ist total überlastet. Das istAnBul BlEiBt trAnsFErPunkt TURKISH AIRLINES im oktober 2016 wurde Bilal Ekşi zum CEo der turkish Airlines berufen, nachdem sein Vorgänger temil kotil seinen Wechsel an die spitze von turkish Aviation industries (tAi) bekannt gegeben hatte. Ekşi war bereits von 2003 bis 2011 bei der Fluggesell- schaft tätig, zuletzt war er Generaldirektor der türkischen Zivil- luftfahrtbehörde. Aero-international-Mitarbeiter kurt hofmann hat Ekşi zu einem Exklusivinterview in istanbul besucht AIRLINE
  • 23. www.aerointernational.de 4/2017 23 sorgt für Probleme bei der Kapazität und bringt Restriktionen beim Verkehr. Mit dem neuen Flughafen können mehr Fluglinien Slots erhalten. Das erste Terminal, das er- öfnet wird, steht allen Fluglinien zur Ver- fügung. Ob Turkish Airlines eines Tages ein eigenes Terminal haben wird, hängt von der Expansion während der nächsten Baupha- sen ab. Der Baufortschritt des Flughafens kommt jedenfalls gut voran. Die Eröfnung ist für den Februar 2018 geplant. Erwarten Sie, dass sich das Geschäft bis zum Sommer dieses Jahres erholt? Wenn sich der türkische Markt stabilisiert hat, dann wird das Wachstum diesen Som- mer wieder einsetzen. Ich denke da zum Bei- spiel an arabische Fluggäste aus dem Nahen Osten: In diesem Teil der Welt sind die Men- schen in Sachen Sicherheit nicht so sensibel wie etwa in Europa, wo der Erholungspro- zess nach solchen Ereignissen längere Zeit in Anspruch nimmt. Eines kann ich aber sicher sagen: 2017 wird für uns besser als 2016. Aber wie können Sie das Vertrauen der Passagiere wiedergewinnen, über das Drehkreuz Istanbul zu liegen? Viele ver- meiden es aus Angst vor weiteren Ter- roranschlägen. Vergangenes Jahr ist der direkte Verkehr in die Türkei zurückgegangen. Trotz allem ist aber das Transfergeschät um 17 Prozent gestiegen, allerdings auf Kosten der erziel- baren Preise und des Ertrags. Natürlich verstehe ich auch die Ängste der Kunden nach diesen beiden schlimmen Ereignissen am Flughafen. Aber Istanbul bleibt ein gu- ter Transfer-Flughafen. Schon jetzt bein- den sich die Reservierungszahlen wieder auf einem akzeptablen Level. Dennoch, den Ertrag kann man leider nicht so schnell auf ein höheres Niveau bringen. Im Vorjahres- vergleich wird er dennoch wieder steigen. 2016 haben wir einige Strecken eingestellt, wie etwa nach Osaka, und auch Frequenzen reduziert. Aber wir liegen immerhin noch zu 296 Destinationen in 119 Ländern. Ist die Kostenstruktur von Turkish Air- lines günstig genug? Sie ist derzeit wirklich gut und wird künf- tig auch noch niedriger. Denn wir haben aus dem schweren Jahr 2016 gelernt. So steigern wir beispielsweise die Produktivität unse- rer Mitarbeiter. Die Ereignisse haben un- sere Mentalität verändert, weg vom reinen Wachstumsmodus, an den wir die Jahre zu- vor gewöhnt waren. Als ständig Geld in die Kassen gespült wurde, war es nicht notwen- dig, die Kosten einer genaueren Betrach- tung zu unterziehen und auf jeden Penny zu schauen. Ich kann keine Details über die absolute Höhe der Kosteneinsparun- gen geben. Aber etwa die Hälte wird durch Nachverhandlungen mit Zulieferern und Geschätspartnern erzielt. Und wir haben herausgefunden, dass wir mehr in Human Resources investieren müssen. Turkish Air- lines ist so schnell gewachsen, nun beinden wir uns in einer Konsolidierungsphase. Wir müssen investieren, um unsere schwachen Punkte zu verbessern, die durch das schnelle Wachstum entstanden sind. Wir trainieren intensiver Cabin Crews und Piloten, opti- mieren auch die interne Firmenkultur. Wir müssen unsere Standardisierung bei Flugbe- gleitern und Bodenabfertigung verbessern. Das ist sozusagen ein positiver Nebenefekt des unterbrochenen Wachstums für die Fir- ma. Im Gegensatz zu Ausbildern stellen wir derzeit aber keine Piloten mehr ein. Was sehen Sie als die größten Heraus- forderungen im laufenden Jahr? Zunächst einmal Kosten einzusparen bei gleichzeitigem Wachstum des Unterneh- mens. Auch die Modernisierung unseres IT-Systems ist fällig. Im Tagesgeschät müs- sen wir mehr auf Zusatzverkäufe achten, wie etwa den Verkauf von Plätzen in den Notausgang-Reihen, was andere Fluglinien ja schon länger tun. Außerdem planen wir bis zu zehn neue Strecken dieses Jahr. Dar- unter neben der soeben eröfneten nach Co- nakry auch nach Charkiw und Phuket. Ganz wichtig ist aber bei alldem: Die Qualität der Turkish Airlines bleibt dabei bestehen. Da vertrauen wir unseren Mitarbeitern.
  • 24. www.aerointernational.de 4/2017 24 AIRLINE NEWS Die traditionsreiche Air Canada hat sich ein neues Outit gegönnt. Ein Dreamliner ist eines der ersten neu lackierten Flugzeuge Rund zwei Drittel der etwa 30000 Mitarbeiter werden mit den neuen Uniformen ausgestattet Neuer Look zum 80. GeburtStAG AIr CANADA zwei Drittel der etwa 30000 Beschätigten werden im Laufe dieses Jahres ausgestattet, was kein billiges unterfangen sein dürte. Doch Air Canada meldet für das abgelaufene Bilanzjahr 2016 einen Netto-Gewinn in Höhe von 876 Millionen Kana- dischen Dollar, umgerechnet rund 632 Millionen Euro. 2015 schlugen lediglich 308 Millionen Kanadische Dollar zu Buche. Astrid Röben W enn das nicht die Be- deutung unterstreicht: An gleich drei Orten zeitgleich – in Toronto, Montreal und Vancouver – präsentierte der kanadische Nationalcarrier Air Canada die neue Bemalung seiner Flotte sowie die neu designten Uniformen für die Mitarbeiter. Damit, so der President Pas- senger Airlines Benjamin Smith, markiere die Airline einen Wendepunkt in ihrer nunmehr 80-jährigen Unternehmensge- schichte. Die Fluggesellschat möchte im 150. Jubiläumsjahr des Ahornlandes die nationale Stärke und ihren zukuntsorien- tierten Geist widerspiegeln. Hellblau war gestern: Den ersten drei neu gestalteten Flugzeugen, die jetzt vorge- stellt wurden – eine Boeing 787 sowie zwei A321 – werden in den kommenden Monaten sukzessive alle übrigen folgen. Mehr als 300 Flugzeugrümpfe des Star-Alliance-Partners sowie der für Air Canada liegenden nehmens Air Canada Rouge sollen auch küntig in dem für sie gewohnten weiß-roten Outit liegen. Für das Design der Flotte ist der Kanadier Tyler Brûlé verant- wortlich, der bereits 2002 den ersten Markenautritt der Swiss entwickelt hatte. Die neuen schwarzen, grauen und anthra- ziten Uniformen der Air Canada gestaltete derweil sein Lands- mann Christopher Bates. Rund Regionalluggesellschaten erhal- ten den neuen weißen Lack. Der Bereich um die Cockpitscheiben herum, die Leitwerke sowie die Triebwerke sind kontrastreich in Schwarz gehalten. Das rote Ahorn-Logo in rotem Kreis erlebt derweil eine Renaissance – es war zuletzt vor 24 Jahren an der Air-Canada-Flotte zu sehen. Lediglich die 47 Flugzeuge (22 Boeing 767-300ER, fünf A321, 20 A319) des Tochterunter-
  • 25. www.aerointernational.de 4/2017 25 RANDNOTIZEN Air FrANCE wird zwischen dem 1. November und dem 28. April 2018 mittwochs und samstags von Paris-Charles de Gaulle auf die Malediven liegen. Auf der neuen Lang- streckenverbindung kommt eine Boeing 777-200 zum Einsatz. Kunden von CATHAY PACIFIC AIRWAYS können ihren Flug auf der Website www. cathaypaciic.com/de jetzt auch per PayPal bezahlen. EMIRATES möchte ab Juli eine tägliche Verbindung zwischen Dubai und der kambodschanischen Haupt- stadt Phnom Penh anbieten. Der Flug mit Zwischenstopp in Yangon, Myanmar, soll mit Boeing 777-300ER durchge- führt werden. ETHIOPIAN AIRLINES wird im ersten Halbjahr dieses Jahres sieben neue Ziele aufnehmen – darunter auch Oslo, Singapur, Jakarta oder Chengdu. Für die Airline symbolisiert dies eine der größten Streckenexpansio- nen ihrer Geschichte. Die ICELANDAIR-GRUPPE meldet für das Geschäfts- jahr 2016 einen Netto-Ge- winn von umgerechnet 89,1 Millionen US-Dollar – das bedeutet ein Minus von 20 Prozent gegenüber 2015. KOREAN AIR hat das Finanz- jahr 2016 mit einem Minus in Höhe von umgerechnet 464 Millionen Euro und somit etwas besser als 2015 (-469 Millionen Euro) abgeschlos- sen. Mit der Aufnahme von Flügen nach Conakry, der Hauptstadt Guineas, weist der Flugplan der TURKISH AIRLINES aktuell 296 Ziele in 120 Ländern aus. UNITED AIRLINES bestätig- te jetzt Gespräche mit der kolumbianischen Avianca über eine deutlich engere kommerzielle und strategi- sche Partnerschaft beider Unternehmen. 30 internationalen Zielen und wird im Mai die Verbindung Xi‘an – London und Ende des Jah- res die Strecke Tianjin – Paris eröfnen. NorwegiaN Das beste Jahr überhaupt Neue internationale, insbesondere transatlanti- sche Verbindungen, ein durchschnittlich hoher Ladefaktor und eine kontinuierliche Flottener- neuerung bescherten Norwegian das beste Jah- resergebnis in der Firmengeschichte. Der Netto- Gewinn liegt bei umgerechnet 128 Millionen Euro, der operationelle Gewinn (EBIT) bei etwa 200 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz wird mit mehr als drei Milliarden Euro angegeben, die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt hier 16 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen 21 fabrikneue Flugzeuge erhalten und konnte so die Produktivität, also das Ange- bot an verfügbaren Sitzplatzkilometern (ASK) um 18 Prozent steigern. Die Auslastung der Flotte steigerte sich um 1,5 Prozentpunkte auf 88 Prozent. Insgesamt zählte Norwegian 2016 29,3 Millionen Passagiere (+14 Prozent). aNa Mehr vom Pirsich ANA wird ihren Anteil an der japanischen Low- Cost-Airline Peach um 28,3 Prozent auf 67 Pro- zent aufstocken. Seit der Markteinführung 2011 hat Peach ihre Marktposition stetig ausgebaut und 2013 die operative Gewinnzone erreicht. 2015 erzielte die Airline bei einem Umsatz von umgerechnet etwa 400 Millionen Euro einen operativen Gewinn von gut 51 Millionen Euro und konnte so die kumulierten Verluste der ersten Betriebsjahre ausgleichen. Peach betreibt jetzt bereits 18 A320 auf 13 internationalen Routen und 14 Inlandsstrecken. HaiNaN airliNes Alles unter Kontrolle Hainan Airlines hat weitere 48,2 Prozent der Anteile an der Tianjin Airlines gekaut und ist nunmehr im Besitz von 87,3 Prozent an der in Tianjin, China, ansässigen Fluggesellschat. Der 2009 gegründete Carrier betreibt rund 90 Flugzeuge zu mehr als 200 chinesischen sowie Mit der größten Flotte seit Bestehen des Unter- nehmens wird SunExpress in die Saison 2017 starten. Unter eigener Flagge werden 44 Boeing 737-800 liegen, darunter sechs werksneue Flug- zeuge, die in den kommenden Monaten ausgelie- fert werden und überwiegend ältere Jets ersetzen. 28 Flugzeuge setzt SunExpress im Geschätsfeld Wetlease ein: 22 737-800 für die Low-Cost- Tochter der Turkish Airlines, Anadolujet, und sechs A330 für die Luthansa-Tochter Eurowings. Darüber hinaus kooperiert SunExpress auch im Kurz- und Mittelstreckenbereich mit Eurowings. Trotz der Krise im türkischen Tourismus hat das deutsch-türkische Joint Venture SunExpress für 2016 mit rund einer Milliarde Euro Umsatz und acht Millionen beförderten Passagieren Ergebnis- se vorgelegt, die nur leicht unter den Resultaten von 2015 liegen. Während für Antalya insgesamt ein Buchungsrückgang von 30 Prozent hinge- nommen werden musste, konnte SunExpress hier lediglich ein Minus von neun Prozent bilanzieren und den Marktanteil insgesamt auf 36 Prozent ausbauen – am SunExpress-Hub izmir sogar auf 76 Prozent. suNexPress sTaBiles ergeBNis TroTZ TürKei-Krise SunExpress wird in der Sommersaison 2017 in eigenen Farben 44 Boeing 737-800 betreiben FoTos: air CaNaDa / aNa / suNexPress ANA bekommt zum 1. April einen neuen Chef: Yuji Hirako, bisher Executive Vice President und Mitglied des Vorstands, folgt Osamu Shinobe als Präsident und CEO der Airline. Dieser rückt dafür in den Vorstand der Holding auf – als neuer stellvertretender Vorsitzender.
  • 26. www.aerointernational.de 4/2017 26 europa aer Lingus möchte ihre derzeit vier auf Nordatlantik- strecken eingesetzten Boeing 757-200 durch sieben A321- neoLR ersetzen. BrusseLs airLines wird ab April für zwei Jahre drei Suchoj Superjets von der irischen Cityjet mieten. Finnair feierte Abschied. Ihre letzte A340-300 wurde Ende Januar im Anschluss an einen Flug zwischen Tokio-Narita und Helsinki aus der Flotte genommen. Um ihre Langstreckenlotte weiter auszubauen, mietet LoT poLish airLines drei Boeing 787-9 von Aviation Capital Group an. Die Dreamliner sol- len ab März 2018 übernommen werden. Die maltesische pLaniT Tra- veL services hat seit An- fang Februar eine Dash 8-100 unter Vertrag, die sie wiederum gemeinsam mit Afriqiyah Airways auf zwei Charter-Rota- tionen pro Woche nach Misrata und nach Al-Baida einsetzt. sas hat sich mit Airbus über eine einjährige Auslieferungs- verzögerung für ihre bestellten A350-900 verständigt. Diese sollen jetzt ab 2019 kommen. gus Bravo airways betreibt jetzt einen Widebody – dank der Einlottung einer von Jordan Aviation gemieteten 767-200. iraero verdoppelt ihre Suchoj-Superjet-Flotte auf acht Flugzeuge. nordavia aus Archan- gelsk wird im April und Mai vier A320 aus zweiter Hand übernehmen. Mit den Airbus- sen soll ein Teil der Boeing- die zyprische, in Larnaca ansässige Tus airways präsentiert auf dem rumpf ihrer unter der registrierung se-KXK liegenden saab 2000 ihre neue Bemalung Foto: YOchai, airTeamimaGeS herzlichen glückwunsch: die kanadische air TransaT feiert jetzt ihren 30. geburtstag unter anderem mit einer speziellen Bemalung auf insgesamt drei a330-300 FOTO: maTThieU DOUhaire, airTeamimaGeS Transavia France kooperiert mit dem Fotodienstleister cheerz und hat das Leitwerk einer Boeing 737-800 mit schnappschüssen von passagieren geschmückt FOTO: PaUL maraiS-haYer, airTeammaGeS souThwesT hat diese Boeing 737-700, eine nachfolgerin für die zur ausmusterung anstehenden 737-300, mit einer aktualisierten california-one-sonderlackierung versehen FOTO: michaeL carTer FLoTTen BrusseLs airLines ist mit ihrer a320, oo-snF, jetzt liegender Botschafter für das belgische open-air- Musikfestival Tomorrowland FOTO: maTThieU DOUhaire, airTeamimaGeS AIRLINE NEWS
  • 27. www.aerointernational.de 4/2017 27 Nach der Einlottung der ersten A321 im Januar erhält IrAN AIr jetzt auch die erste A330-200. Der Airbus trägt die registrierung EP-IJA Foto: JOnaThan Zaninger, airTeaMiMageS THAI AIrASIA, zu 39 Prozent im Besitz des thailändischen Duty- Free-Konzerns King Power, hat jetzt ihre A320 mit dem Kennzeichen HS-ABT entsprechend bemalen lassen FOTO: DieTMar PLaTh Die französische, allerdings in Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe an- sässige AIr CArAIBES ist mit der F-HHAV jetzt auch zum Kreis der A350-Betreiber gestoßen FOTO: OLiVierg, airTeaMiMageS LATIN AMErICAN WINGS (LAW) hat den Flugbetrieb mit vier Boe- ing 737-300 aufgenommen. Zwei weitere Flugzeuge dieses Typs sind bereits in Santiago de Chile eingetroffen FOTO: arTUrO La rOChe 737-500-Flotte abgelöst werden. NOrDWIND AIrLINES wird der vierte russische A330-Betreiber. Geplant ist, zunächst einmal drei Airbusse der 300er-Version ab Moskau-Wnukowo zu Ur- laubszielen in der Türkei, Jor- danien, hailand und Vietnam einzusetzen. Darüber hinaus soll eine sechste A321-200 zur Flotte stoßen und außerdem, je nach Bedarf, weitere Boeing 737-800. S7 AIrLINES erweitert ihre Neo-Flotte schneller als ursprünglich erwartet: Ende dieses Jahres möchte die Airline bereits zwölf A320neo sowie drei A321neo betreiben. NOrDAMErIKA EASTErN AIrLINES hat ihre vor drei Monaten übernom- mene, erste werksneue Boeing 737-800 an den Leasinggeber zurückgegeben. Derzeit kom- men vier Schwesterlugzeuge zum Einsatz, die einzige 700er wurde bereits Ende Oktober stillgelegt. SüDAMErIKA ANDEN LíNEAS AérEAS übernimmt im März zwei von Malaysia Airlines ausgemuster- te Boeing 737-800, die zunächst als MD-80-Ersatz auf Charter- lügen eingesetzt werden. AVA AIr hat eine erste Jetstream 32 erhalten, mit der ab der Basis auf Martinique Linienlüge nach Guadeloupe und zum Flughafen Grand Case auf St. Maarten angeboten werden. NAHEr OSTEN & ASIEN AIr KBZ aus Myanmar plant, erstmals auch zwei Fokker 70 einzusetzen, die von KLM City- hopper ausgemustert werden. CHINA SOUTHErN wird langfristig von der Air Lease Corporation fünf Boeing 787-9 mieten. Drei Dreamliner sollen 2019 zur Flotte stoßen, die übrigen zwei im daraufolgen- den Jahr. Die afghanische KAM AIr hat eine A340-300 erworben, die bislang in Diensten der AirAsia X gestanden hatte. Der Airbus traf Anfang Februar in Mazar-e Sharif ein und soll küntig nach Dubai und auf Umrah- und Hadsch-Charterlügen zum Einsatz kommen. KAN AIr, die ihre Basis im thailändischen Chiang Mai hat, erwartet im Frühsommer mit einer A319 einen ersten Jet. Anfang Januar musste SIAM AIr aufgrund wirtschatlicher Probleme nach einem pro- blematischen Geschätsverlauf auch die zweite Boeing 737-800 an die Air Lease Corporation zurückgeben. Aktuell wird lediglich eine Boeing 737-300 betrieben. SUSI AIr aus Indonesien hat im Februar die erste von zwei werksneuen Let 410 erhalten. SYrIANAIr stockt ihre Flotte um drei A340-300 auf: einen früheren SriLankan-Airbus sowie zwei Olympic-Airlines- Flugzeuge, die bereits im September 2009 eingemottet worden waren und seitdem zum Verkauf standen. SAFI AIrWAYS aus Afghanistan hat ihre gemietete Boeing 737- 300 durch eine A320 der molda- wischen Terra Avia ersetzt. Der Airbus wird nun zusammen mit einer Boeing 767-200 ab Kabul nach Dubai, Doha, Delhi und Dschidda eingesetzt. VIETNAM AIrLINES unterzeich- nete mit Aviation Capital Group einen langfristigen Leasingver- trag über sechs A321neo. Diese sollen 2018 und 2019 übernom- men werden. AFrIKA AFrICA WOrLD AIrLINES aus Ghana setzt ihre Expan- sion fort. Inzwischen wurden zwei weitere ERJ 145 von der chinesischen Tianjin Airlines übernommen. weitere Flugzeuge wird Etihad Airways in diesem Jahr geliefert bekommen: neun Boeing 787, zwei A380 und einen A330-200-Frachter. Aktuell besteht die Flotte aus 119 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von sechs Jahren. 12
  • 28. www.aerointernational.de 4/2017 28 AIRLINE NEWS Europa Die norwegische FlyViking hat Mitte Februar ihre Zulas- sung erhalten und möchte zum kommenden Flugplanwech- sel ab 27. März Linienlüge zwischen Tromsø, Hammerfest und Bodø mit einer bereits übernommenen Dash 8-100 aufnehmen. Ein zweites Flug- zeug dieses Typs wird im April erwartet. Hinter dem Newco- mer steht der Norweger Ola Giaever, der viele Jahrzehnte lang als Pilot für Wideroe log. Air Via Bulgarian Airways, die im vergangenen Herbst den Konkurs einleiten musste, ist Anfang Februar unter dem neuen Namen Via airways, einer veränderten Gesell- schaterstruktur und einer verbliebenen A320 wieder an den Start gegangen. Dem Aus vor einigen Monaten war übrigens eine große Anzahl rechtskrätiger Urteile in Folge von Ausgleichsansprüchen auf- grund von Verspätungen und Flugausfällen vorausgegangen. Die ebenfalls eingesetzte A321- 200 wurde an den Leasingge- ber zurückgegeben. TErra aVia, Nachfolgerin der ebenfalls moldawischen Sky Prim Air, hat im vergangenen Oktober ihre Zulassung erhal- ten und konnte somit Anfang Februar den Flugbetrieb mit einer A320 aufnehmen. Den Airbus hat sie von ihrer Vor- gängerin übernommen. nordamErika Die seit zehn Jahren mit einer bereits lackierten Boeing 747-200 in den Startlöchern stehende BalTia air möchte nun mit einer gemieteten Boe- ing 767-300 den Flugbetrieb aufnehmen. Inzwischen haben sich die Besitzverhältnisse auf- grund des kürzlichen Todes des Gründers verändert. Vorwürfe des Anlagebetrugs stehen aber weiterhin im Raum. Das letzte Kapitel der US- amerikanischen shuTTlE amErica, die ihren Sitz in In- dianapolis hatte und seit 2005 unter dem Dach der Republic Airways Holdings log, wurde Ende Januar in aller Stille mit der Integration in die Republic Airways abgeschlossen. 40 Embraer 170 und 175 wurden transferiert, derweil sind die letzten von einst 42 ERJ 145 zurück beim Leasinggeber. Die in Lakeland im US-Bun- desstaat Florida beheimatete songBird airways muss- te den Flugbetrieb Anfang Februar einstellen. Die einzige Autraggeberin, XTra Airways, hatte zuvor den Vertrag gekün- digt. Songbird war übrigens Nachfolgerin der 1990 gegrün- deten Sky King Airways. Diese wiederum hatte sich nach der Übernahme durch die AerLine Holdings dem Konkursschutz entzogen und so Mitte 2015 unter dem neuen Namen an den Start gehen können. laTEinamErika duTch anTillEs ExprEss verhandelt mit der im Dezem- ber neu gewählten Regierung des karibischen Inselstaates Curacao über einen Neustart. Dieser könnte in der zweiten Jahreshälte erfolgen. Die 2005 gegründete Fluggesellschat, die ihren Flugbetrieb zunächst ab Bonaire aufgenommen hatte, musste im September 2013 nach einer Entscheidung des Gerichtshofs in Curacao Konkurs anmelden, nachdem sie mit ihren Gehaltszahlungen monatelang in Verzug geraten war. Das US-amerikanische Investmentunternehmen Indigo Partners, das sich auf den Aubau von Billiglugge- sellschaten spezialisiert hat und bereits Anteile an Frontier Airlines, Volaris und Wizz Air hält, gab die Absicht bekannt, noch in diesem Jahr über ihr chilenisches Unternehmen JETsmarT in den südameri- kanischen Markt einsteigen zu wollen. Zunächst sollen Inlandslüge mit drei A320 im Programm stehen. Da Chile Open-Skies-Lutverkehrs- abkommen und bilaterale Verträge mit den Nachbarlän- dern vereinbart hat, könnte die Flotte jedoch innerhalb von 18 Monaten auf neun Flugzeuge anwachsen. Norwegian Air Shuttle hat mit der norwEgian air argEn- Tina eine lokale Dachgesell- schat in dem südamerikani- schen Land gegründet. Die Billiglugtochter soll bis zu zehn Boeing 737-800/-8 MAX ab Buenos Aires, Córdoba und möglicherweise auch ab Men- doza einsetzen. Die chilenische Neugründung paraVai línEas aérEas wollte eigentlich mit zwei Boeing 777-200 an den Start gehen, doch das Unternehmen hat sich als Geldwäscheprojekt entpuppt. aFrika In Oweri, der Hauptstadt des Imo-Bundesstaates in Nigeria, ist Ende Januar der Newcomer imo air an den Start gegangen. Die Airline hat mit einer von Dana Air gemieteten MD-83 Linienlüge in die größte Stadt des Landes, Lagos, aufgenom- men. Innerhalb eines Jahres möchte das neu gegründete Unternehmen eine eigene Zu- lassung erhalten und zusätzlich zwei Flugzeuge in der gleichen Größenkategorie in Dienst stellen. die kanadische pascan aViaTion hat während ihres konkursverfahrens beide aTr 42-300 (Foto), ihre drei Beech king air 100, zehn Jetstream 32, eine pc-12 und eine piper navajo verkauft. die Flotte ist auf eine Jetstream 32 und zwei pc-12 geschrumpft. nachdem sämtliche außenstände bereinigt und ein partieller Eigentümerwechsel vollzogen wurden, feilt die Fluggesellschaft nun an einer rückkehr ins geschäft Foto: HAMfive, AirTeamImages in&ouT
  • 29. www.aerointernational.de 4/2017 29 Foto: AFP, GETTY IMAGES Unfälle sen blieben unverletzt. Das 32 Jahre alte Flugzeug wurde geringfügig beschädigt. 7 21. febrUar 2017 Vitoria, brasilien Direkt nach der Landung der Embraer 195 der Azul (PR-AUO), kam es auf der linken Flugzeugseite zu einem Schmorbrand, bei dem Flammen durch ein Loch in der Kunststoffverkleidung schlugen. Zum Glück griff die Kabinencrew beherzt ein und löschte das Feuer. Die Brand- ursache wird untersucht. 8 23. febrUar 2017 amsterdam, niederlande Die Q400 der Flybe (G-JECP) wurde bei der Landung auf der Piste 22 des Flughafens Schiphol schwer beschädigt. Das rechte Fahrwerksbein hatte nachgegeben. Die Piloten konnten dabei nicht verhin- dern, dass die Propellerblätter und die Tragläche den Boden berührten. Das Flugzeug kam noch auf der Piste zum Stehen. Alle 59 Insassen kamen mit dem Schrecken davon. JAN-ARWED RICHTER 1 25. JanUar 2017 ChristChUrCh, neUseeland Bei böigem Wind touchierte die A320 der Air New Zealand (ZK- OXC) während der Landung auf Piste 29 den Boden. Die Piloten brachen den Versuch ab und versuchten es auf einer anderen Bahn erneut. Diesmal mit Erfolg. Nach der Landung stellten Techniker erhebliche Strukturschäden an dem drei- einhalbjährigen Airbus fest, der seitdem in einem Hangar steht. 2 28. JanUar 2017 letiCia, KolUmbien Die auf einem Frachtlug aus Bogota gekommene Boeing 737-400SF der Aercaribe (HK-5197) wurde bei der Landung schwer beschädigt. Aus bislang unbekannter Ursache gelang es den Piloten nicht, vor dem Ende der Piste zu stoppen. Das gesamte Fahrwerk brach ein, die Aus- sichten auf eine erfolgreiche Reparatur sind schlecht. 3 7. febrUar 2017 freePort, bahamas Kurz nach dem Start mussten die Piloten einer Saab 340 der Western Air (C6-HBW) aufgrund einer elektrischen Störung umkehren. Bei der Landung kollabierte das linke Fahrwerk, und das Propeller- lugzeug schoss über die Bahn hinaus in unebenes Gelände. Die 36 Menschen an Bord blie- ben unverletzt. 4 15. febrUar 2017 Charlotte, Usa Flug AA5320 der unter der American-Airlines-Regional- marke liegenden PSA Airlines sollte eigentlich nach Gulfport führen und hatte während des Startlaufs fast die Abhebe- geschindigkeit erreicht, als plötzlich ein Hirsch gegen die rechte Tragläche der CRJ700 (N709PS) prallte. Die Vorder- kante der Tragläche wurde beschädigt, ein Treibstofftank schlug Leck. Lädiert hob das Flugzeug ab. Nach einem „Low Pass“ am Tower vorbei, ent- schlossen sich die Piloten für eine Landung, die glimplich verlief. 5 17. febrUar 2017 riGa, lettland Mit einem russischen Eis- hockeyteam an Bord begann die Boeing 737-500 der VIM Airlines (VP-BVS) mit ihrem Startlauf, als das rechte Triebwerk an Schub verlor. Dadurch kam das Flugzeug nach rechts ab und geriet auf weichen Untergrund. Mehrere Schilder und Sichtweitensen- soren mussten dran glauben, schließlich kam die Boeing zum Stehen. Alle Insassen an Bord blieben unverletzt. 6 20. febrUar 2017 Ufa, rUssland Bei gefrierendem Regen rutschte die Jakowlew JAK-42 der Saratov Airlines (RA- 42328) fast 30 Meter über das Bahnende hinaus und blieb im Schnee stecken. Alle 57 Insas- 1 2 5 6 4 3 am 23. februar sorgte eine unglücklich verlaufene landung einer Q400 der flybe in amsterdam für aufregung 7 8
  • 30. www.aerointernational.de 4/2017 30 CARGO NEWS Tonnen an beförderter Luftfracht konnte Ethiopian Cargo für das vergangene Geschäftsjahr verbuchen. Dies entspricht einem Wachstum von zwölf Prozent gegenüber 2015. RANDNOTIZEN AirSpEEd ChArtEr, bisher als Frachtcharter- Vermittler am Flughafen Schardscha tätig, hat Ende Februar einen ersten Boeing- 727-200-Frachter über- nommen, um einen eigenen Flugbetrieb aufzubauen. Die thailändische Asian Air hat ihre in den vergangenen Jahren selten eingesetzte Boeing 767-200 an die ame- rikanische CArgo AirCrAft MAnAgEMEnt zwecks Frachterumbau verkauft. JEt2 aus Großbritannien hat sich dazu entschlossen, ihre vor allem im Auftrag von Royal Mail durchgeführten Frachtlüge einzustellen. Die Airline, die eine Flotte von mehr als 60 Flugzeugen betreibt, hat ihren letzten Boeing-737-Frachter aus dem normalen Betrieb zu- rückgezogen. Man wolle sich nun ausschließlich auf den Passagierbetrieb konzentrie- ren, hieß es. JEttAinEr hat die Steuerung und Wartung der Container für Brussels Airlines zum 5. Februar übernommen. Zum großen Teil kommen moder- ne Lightweight-Container zum Einsatz, die Treibstoff- kosten reduzieren helfen sollen. Jettainer baut damit sein Netzwerk in afrikanische Regionen aus, die Brussels traditionell bedient. MAlEth-AEro auf Malta stockt ihre Flotte bis Ende April um zwei Boeing- 737-300-Frachter auf; eine 737 sowie eine AN 26 setzte die Airline bereits vorher ein. Zur Flotte zählen außerdem zwei VIP-Boeing-737-300 und ein BBJ. Im Rahmen des Projekts „Pharma Express“ führt QAtAr AirwAYS CArgo seit Mitte Februar jeweils freitags einen zusätzlichen Frachtkurs vom EuroAirport Basel-Mühlhausen nach Doha durch. Eingesetzt wird dafür eine A330-200F. nische Universität Darmstadt. In das Projekt ließen auch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. „CairGoLution“ ist eine Ortungs- und Überwachungslösung, die laut Projektleiter Tobias Seidler „mittels Sensoren zuverlässig unautorisierte Zugrife auf den ULD“ erkennt. Durch Verlust und Reparatur solcher Unit Load Devices in Folge unerlaubter Zugrife entstehe der Branche nämlich jährlich ein geschätzter Schaden von etwa 270 Millionen Euro. AmAzon CVG als Luftdrehkreuz Amazon will sein Engagement am Cincinnati/ Northern Kentucky Airport (CVG) in Hebron, USA, deutlich ausbauen. Der Flughafen soll ein zentrales Lutdrehkreuz für die eigene Prime- Air-Flotte mit zurzeit 40 Flugzeugen werden, wie der Versandriese bekannt gab. Im Zuge des Aubaus eines eigenen Frachtzentrums am CVg will amazon 2000 arbeitsplätze schafen. Seit 20 Jahren in Kentucky aktiv, sei man dort bereits heute Arbeitgeber für 10 000 Menschen in elf Dienstleistungszentren an unterschiedlichen Standorten. Wegen seiner guten Anbindung an diese Zentren habe man den Airport in Hebron von Anfang an in die engere Wahl gezogen, so Dave Clark, Senior Vice President of Worldwide Operations. FrAunhoFer IIS Luftfracht besser abgesichert In Zusammenarbeit mit DHL Express und weiteren Frachtdienstleistern hat das Fraunho- fer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS aus Erlangen unter dem Namen „CairGoLution“ eine technologiebasierte Sicherheitsdienstleis- tung für die Lutfrachtkette entwickelt, die ei- nen sicheren Warentransport ermöglichen soll. Weitere Beteiligte sind DHL Smart Sensor, die telic AG, die DoKaSch GmbH sowie die tech- 357544 FoTo: DhL eXPreSS, FrAnK STeInerT LeIPzIG/hALLe Vom Airport aus wurde kürzlich mit einer Boeing 747-400 ein Großtiertransport mit 165 rindern in die Golfregion durchgeführt. Aus fünf Lkw waren die Tiere zuvor im Animal export Center des Flughafens in Transportboxen gebracht worden. Die aus Sachsen-Anhalt und Thüringen stammenden rinder wurden durch die FArhAT Gmbh, die im Vieh- und Fleischgroßhandel tätig ist, gemeinsam mit der PortGround abgefertigt. Fotos: Leipzig/halle Airport, Kathrin Falke GeSehen Aus deutschen Stallungen in die Golfregion Unit Load Devices wie dieses können mit „CairGo- Lution“ vor Manipulationen geschützt werden
  • 31. GROW YOUR BUSINESS IN EUROPE The European Business Aviation Convention & Exhibition (EBACE2017) has 13,000 attendees, 500 exhibitors and 60 aircraft on static display. Don’t miss this important opportunity to gain brand recognition and be seen as an industry leader at Europe’s premier business aviation event. Learn more and submit your application today. LEARN MORE: www.ebace.aero/aeroexhibit
  • 33. www.aerointernational.de 4/2017 33 Der Flughafen von Luxemburg versteht sich als Airport für die Großregion. Seinen drei Millionen Passagieren vermittelt er das Gefühl, an einem der internationalen Drehkreuze der Welt zu sein. Text Christof Brenner WIE BEI DEN GROSSEN LUXEMBOURG AIRPORT Direkter Zugang: Das Hauptterminal betreten die Passagiere über eine von fünf Fluggastbrücken
  • 34. www.aerointernational.de 4/2017 34 V ier mal 50 Zoll. Das ist doch viel zu klein!“ René Steinhaus ist nicht zu- frieden mit dem neuen FIDS (Flight Information Display System), der Anzeigetafel für die Flugverbin- dungen, die zentral in der An- und Ablug- halle des Luxemburger Flughafen von der Decke hängt. 54 Zoll sollten die Bildschir- me eigentlich mindestens messen, indet der Chief Commercial Oicer. Das Vorgänger- system, nicht mal ein Viertel so groß, hat hier am Luxemburger Flughafen lange Zeit ausgereicht. Doch bevor René Steinhaus zu dem kleinen Airport kam, war er Projektlei- ter am größten Flughafen Deutschlands in Frankfurt und dort verantwortlich für die Einführung des größten Passagierlugzeugs der Welt, des Airbus A380. Größe – was die betrit, ist Steinhaus schlicht andere Stan- dards gewöhnt. Im Falle der Anzeigetafel mögen diese Ansprüche ein bisschen übertrieben erschei- nen. Bei vielem anderen hat LUX durchaus davon proitiert, die Maßstäbe eines Groß- lughafens anzulegen. Mittlerweile hat sich am Luxemburger Flughafen dieser Relex, alles mit der großen Welt vergleichen zu wollen, schon recht ver- festigt. Im vergangenen Jahr hat der Airport bei den Passagierzahlen gerade einmal die Drei-Millionen-Grenze überschritten. Ein Fluggast-Aukommen, das der Frankfurter Flughafen in nicht einmal drei Wochen ab- fertigt. Im zweitkleinsten Land der Europä- ischen Union ist das kein Grund zu Demut: Am liebsten, inden die Macher dort, sollte der Flughafen des Großherzogtums alles haben, was auch die internationalen Hubs bieten – nur eben etwas übersicht- licher. Boutique-Flughafen nen- nen sie das gern – ein bisschen intimer, ein bisschen exklusiver – aber trotzdem weltmännisch. Wer nach einer Landung auf der Piste 24 zum Terminal A, dem neues- ten und modernsten Gebäude am Platz, zurückrollt, bekommt beim Blick aus dem Fenster die Geschichte des Flughafens im Schnelldurchgang präsentiert. In den drei- ßiger Jahren gingen die ersten Flugpioniere in Findel, rund sechs Kilometer vor den To- ren der Hauptstadt, ihrer Leidenschat nach. Der Haupt-Taxiway, praktisch der einzige des Airports, führt vorbei am ehemaligen Flughafenterminal, von dessen Terrasse die Besucher in den fünfziger Jahren den ablie- genden Propellermaschinen hinterherblick- ten. Man passiert die alten Frachthallen, deren Aufgabe mittlerweile vom 1996 eröf- neten Cargocenter auf Höhe der Schwelle 06 übernommen wurde und die heute unter anderem provisorisch das Terminal der All- gemeinen Lutfahrt beherbergen. Im Hauptterminal A, in das man nach der Landung über eine der fünf Passagier- brücken gelangt, ist seit dem Umbau 2008 schrittweise die Moderne eingezogen. Gro- ße Glasfronten, viel Holz, lichtdurchlutete Hallen. Nur die engstehenden Betonsäulen, die für die Statik des Gebäudes notwendig sind, verhindern hier und da eine noch ofenere Bauweise, wie man sie sich gern gewünscht hätte. Passagiere können sich trotzdem wie an einem großen Airport füh- len. Zahlreiche Geschäte zum Einkaufen, ein Duty Free Shop, Konferenzräume, eine „Der Flugha- fen Luxemburg war lange Zeit ein schlafendes Juwel, das wir sei einiger Zeit auf- geweckt haben.“ René SteinhauS Chief Commercial Oficer LUX Airport Passagiere werden auf ihrem Weg zu den Flugsteigen durch den großzügig gestalteten Duty Free Shop geführt AIRPORT PORTRäT Lokale Produkte als Mitbringsel bietet das house Of Delights den Fluggästen
  • 35. www.aerointernational.de 4/2017 35 Fotos: Luxembourg AIrPort Tiefgarage und ein kostengünstiger Park- platz abseits vom Terminalgebäude – am LUX Airport fehlt es an keiner Infrastruk- tur, die man an großen Flughäfen ebenfalls indet. Natürlich gibt es mittlerweile auch einen Starbucks, übrigens den ersten in ganz Luxemburg. Sogar einen Bahnhof wollte man im Tiefgeschoss des Terminals eröfnen, zwei Bahnsteigen für TGV-Züge indet man dort. „Paris–Frankfurt, und wir mittendrin“ – bei diesem Gedanken bekommt René Steinhaus noch heute leuchtende Augen Doch die Plä- ne wurden verworfen, anstelle des Bahn- hofs soll dort ein Datacenter Platz inden. Ab 2021 wird immerhin die Straßenbahn für eine schnelle Anbindung an die Stadt sorgen. Verkehrsinfrastruktur ist wichtig, denn seit 2012 wächst der Flughafen mit zweistelligen Raten. Luxair macht 60 Pro- zent des Verkehrs an ihrem Heimatlugha- fen aus. Luthansa, KLM, Swiss und Britisch Airways liegen bis zu viermal am Tag von und nach Luxemburg, um ihre Hubs anzu- binden. Dank Luxair bietet der Flughafen 72 Di- rektverbindungen, größtenteils zu den Ta- gesrandzeiten, denn über 50 Prozent der Luxemburger Passagiere sind Geschätsrei- sende. Ein Grund, warum London die am meisten angelogene Destination ist: Alle vier Flugplätze der britischen Metropole werden vom Großherzogtum aus bedient. Luxair liegt siebenmal nach London City, British Airways bedient sein Hub Heathrow, Easyjet landet in Gatwick und Ryanair in Stanstead. Billigflieger entdecken lUX Die Low Cost Airlines begannen 2013 Lu- xemburg für sich zu entdecken. Zunächst Easyjet, dann folgten Vueling und seit Ok- tober vergangenen Jahres auch der irische Billiglieger Ryanair. Im Sommer will die- ser mit Madrid, Bergamo und Lissabon drei neue Routen aufnehmen. Allein 450000 Passagiere wollen die Iren im laufenden Jahr Vollfrachtergeschäft mit Boeing 747 gehört zum Alltag am lUX Airport Optimiert für großes fracht- aufkommen: das cargo-center zählt zu den modernsten europas von Luxemburg transportieren. Dennoch: Low Cost hat nur rund elf Prozent Anteil am Luxemburger Verkehr und wird im lau- fenden Jahr voraussichtlich auf 15 Prozent steigen. Der Flughafen macht übrigens beim Passagierentgelt keinen Unterschied, wer da kommt: Drei Euro pro Fluggast, keine Rabatte, ist die simple Tarifpolitik. „Von Trier ist man nach 40 Kilometern Auto- bahn hier. Nach Hahn macht man erst ’ne schöne Landschatstour durch die Berge, so Steinhaus. Doch längst kommen die Pas- sagiere nicht nur für Low-Cost-Flüge aus
  • 36. www.aerointernational.de 4/2017 36 Bald Vergangenheit: Mit der Eröffnung des Terminal B in diesem Jahr kommen Passagiere künftig auch ohne Busse zum Flugzeug IntervIew JOHAN VANNESTE, CEO LUXEMBOURG AIRPORT „AIrLIne-BrANCHe hAt lUXeMBUrG Für SIch entDecKt“ AERO: Herr Vanneste, vor Ihrem Job hier waren Sie ausschließlich für Flug- gesellschaften tätig. Sie sind ein Airline-Mensch, wie konnten Sie nur einen Job bei einem Flughafen annehmen? JOhAn vAnneSte (scherzt): Sie meinen, warum ich auf die dunkle Seite gewechselt bin? Ich hatte das Gefühl, im Airliner- Geschäft alles gesehen zu haben. Ich hab eine charter-Airline geleitet, war ceO einer großen regionalluglinie, eines national- carriers und war im cargogeschäft. Ich wollte etwas neues probieren, und dann ergab sich 2014 diese Gelegenheit hier am luxemburg Airport und ich dachte mir, es wär mal nett, am anderen ende des tischs zu sitzen. Also wissen Sie, was Ihre Kunden wünschen? Ja, wir haben die Bedürfnisse unserer Kunden jetzt deutlich besser im Blick. vor allem Service und Geschwindigkeit. niemand hat lust auf lange Schlangen und wartezeit. Dann erklären Sie uns doch, warum eine Airline unbedingt nach Luxemburg liegen muss. In erster linie natürlich, weil sie Geld ver- dienen will. Sie braucht genügend Passa- giere, um ihre Flugzeuge zu füllen. Unser Job ist es, den Airport für die Passagiere so attraktiv wie möglich zu machen. Da gab es Nachholbedarf in Luxemburg? wir mussten zu allererst sicherstellen, dass der Flughafen überhaupt bekannt wird. In der vergangenheit mangelte es an Kommunikation. heute führen wir eine Menge Aktionen durch, laden regelmäßig Medienvertreter ein. Das alles hat in der Airline-Branche für Aufmerksamkeit ge- sorgt. Und mittlerweile hat sie luxemburg für sich entdeckt. Im verhältnis zu anderen Flughäfen machen wir da aber immer noch sehr wenig. Das ist ein bißchen wie das Prinzip „Henne und Ei“. Ganz genau. Den Flughafen für Passagiere attraktiver zu machen, mit kurzen wegen, netten Geschäften, guter verkehrsanbin- dung, hat die Airlines angezogen, dadurch konnten wir eine reihe neuer verbindungen anbieten. Und jetzt wissen es die Passa- giere zu schätzen, dass sie von luxemburg zahlreiche Ziele anliegen können und hier vom All-inclusive-Flug mit beispielsweise unserem homecarrier luxair bis zum low cost trip alles bekommen können. Aber Luxemburg ist nicht gerade groß. Gibt es da überhaupt Gelegenheit für Wachstum? wir sind ja nicht ausschließlich der Flug- hafen für luxemburg. Unser einzugsge- biet reicht nach Belgien, Frankreich und Deutschland. Aber dabei richtig groß zu werden ist sowieso nicht unser Ziel. Dazu sind schon die geograischen Möglichkeiten zu beschränkt. wir wollen der beste Flug- hafen für die Großregion sein.
  • 37. www.aerointernational.de 4/2017 37 Fotos: FLughaFen luxeMBuRg, ChRIstoF BRenneR (2) DIe FaKten Eröffnung 1946 IATA-/ICAO-KürzEl luX/EllX lAgE 6 km nordöstlich luxemburgs fläCHE 430 ha BETrEIBEr Société de Aéroport de luxembourg S.A. MITArBEITEr 229 uMSATz 20151) 64,3 Millionen Euro PASSAgIErE 3,02 Millionen flugBEWEgungEn 86000 frACHT 821000 t AIrlInES 2) 23 zIElE 75 STArT- unD lAnDEBAHnEn 06/24 4000 x 60 m 1) umsatz 2016 ist noch nicht veröffnetlicht 2) 16 Passage, 7 Vollfracht aIRPoRt PoRtRät Seit dem neubau hat das Terminal A eine moderne glasfas- sade zuhause in luxemburg: Homecarrier luxair sorgt für rund 60 Prozent des Verkehrs dem benachbarten Frankreich, Belgien und Deutschland. Der Airport versteht sich vor allem als Flughafen für die Großregion und wächst als solcher. Die Verkehrszahlen steigen, und das stellt den Airport vor operative Herausforderun- gen. Deswegen ist man in Luxemburg froh, noch einen Trumpf im Ärmel zu haben. Terminal B trägt seinen Namen eigentlich zu unrecht. Flugsteig wäre der trefendere Ausdruck, besitzt das Terminal doch keinen landseitigen Zugang. 2004 eröfnet, wurde es vier Jahre später wieder geschlossen, als die Kapazitäten nach dem Neubau des Ter- minal A nicht mehr benötigt wurden. Heute ist man in Luxemburg froh, darauf zurückgreifen zu können. Anfang vergan- genen Jahres iel der Entschluss zur Wieder- eröfnung noch im Sommer 2017. Geplant für 50-Sitzer, wird das Gebäude für die heu- tigen 90-Sitzer umgebaut und entkernt. Für die Bombardier Q400 und CRJ wird es das ideale Gate: Die Turboprops parken direkt vor der großen Glasfront, die Pas- sagiere gehen direkt ins Flugzeug – beim „Walk Boarding“ entfällt der bisherige Transfer mit dem Vorfeldbus. „Wir sind heute froh, dieses schöne Gebäude zu ha- ben. Das perfekte Terminal für die Regi- onallieger und die Geschätsleute“, sagt Steinhaus. Normalerweise verfügt ein Drei-Millio- nen-Flughafen nicht über eine homebased Airline. Luxemburg hat gleich zwei, neben Luxair betreibt Cargo Lux 23 Jumbos. Qua- tar Airways hat beschlossen, küntig sein Europa-Hub in Luxemburg anzusiedeln. Im Cargogeschät liegen die Luxemburger euro- paweit mit 821000 Tonnen auf Rang sechs. Und das, obwohl der Flughafen zwischen 24 und 6 Uhr ein Flugverbot für die im Fracht- geschät wichtigen Nachtzeiten hat. IDEAlE BEDIngung für frACHT Dafür bietet Luxemburg 4000 Meter Bahn und keine Slot-Beschränkungen. Während der Betriebszeiten ist das 2009 errichte- te Frachtzentrum hochefektiv. Die Wege vom Sattelschlepper bis in den Flieger sind optimiert. Ein eigener Bereich für Pharma- produkte, deren Kühlkette nicht unterbro- chen werden darf, eine Fast Lane für Palet- tenware und eine spezielle Abfertigung für Tiertransporte, egal ob winzige Insekten, Koi-Karpfen, Elefanten oder – wie im ver- gangenen Jahr – acht Bären. Passagiere aus zahlreichen Ländern, in- ternationale Destinationen, beeindruckende Frachtlugzeuge. René Steinhaus kann nicht anders, als groß zu denken: Für ihn ist sein Drei-Millionen-Flughafen längst eine Mi- schung aus den Airports von London City, Frankfurt und Leipzig. Die Widebodys mit hunderten Fluggästen und mehrere ge- kreuzte Landebahnen – nein das braucht es gar nicht wirklich, um ein Großer zu sein.
  • 38. www.aerointernational.de 4/2017 38 AIRPORT NEWS Millionen Passagiere wurden im vergangenen Jahr am italienischen FLUGHAFEN BERGAMO abgefertigt. Das entspricht einem Wachstum gegenüber 2015 von 7,2 Prozent 11,1 RANDNOTIZEN Die Flughäfen in Europa haben im abgeschlossenen Bilanzjahr erstmals mehr als zwei Milliarden Passagiere begrüßen können. Das teilt der ACI EUROPE mit. Damit wuchs das Aufkommen im Vergleich zum Vorjahreszeit- raum um 5,1 Prozent. Die Tainui Group Holdings plant am FLUGHAFEN AUCKLAND ein Fünf-Sterne- Hotel mit 250 Zimmern in unmittelbarer Nachbar- schaft zum internationalen Terminal. Eingeschränkte Kapazität: Am Flughafen BANGKOK- SUVARNABHUMI werden bis zum 2. Mai ein Teil des Belags der östlichen Runway sowie die oberste Schicht des Taxiways B1 erneuert. Am DALLAS FORT WORTH INTERNATIONAL AIRPORT konnte auf den Abschluss der umfassenden Reno- vierung des 43 Jahre alten Terminals A angestoßen werden. Noch vor dem verkehrsrei- chen Sommer möchte der SAN FRANCISCO INTER- NATIONAL AIRPORT seine Piste 28L, die vorrangig für Landungen genutzt wird, sanieren und deren Efizienz mit dem Bau eines neuen Taxiways (F2) verbessern. SIEM REAP in Kambodscha bekommt einen neuen Flug- hafen. Eine entsprechende Vereinbarung hat die Regie- rung des südostasiatischen Landes mit der chinesischen Yunnan Investment Holdings Ltd. geschlossen. Diese möchte umgerechnet etwa 880 Millionen US-Dollar investieren. Die osteuropäische Low- Cost-Fluggesellschaft WIZZ AIR bleibt auf Expansions- kurs und wird nun erstmals auch eine Basis in Westeu- ropa eröffnen. Ab 18. Juni ist London-Luton 28. Standort der Airline. Dort wird eine A320 stationiert. Juni 2018 fertiggestellt sein. Baubeginn war im Dezember. Das mit japanischer Hilfe realisierte Erweiterungsprojekt beinhaltet außerdem den Bau neuer Hangars, einen neuen Taxiway sowie die Sanierung der Piste und der Vorfeldlächen. Insbesondere der Passagierverkehr wächst vor Ort rasant. Wurden 2011 noch 500000 Fluggäs- te gezählt, waren es 2014 bereits 1,1 Millionen. Comayagua Neuer Flughafen Die Arbeiten am neuen Palmerola International Airport in Honduras wurden am 6. Februar aufgenommen. Das umgerechnet 163 Millionen US-Dollar teure Projekt wird in Comayagua realisiert. Mit der Fertigstellung rechnen die Verantwortlichen für Mitte 2018. Bei der Pla- nung und Entwicklung behillich ist übrigens die Munich Airport International. Lissabon Kapazitätsprobleme Die Kapazitäten des Humberto-Delgado-Flug- hafens in Lissabon reichen nicht mehr aus. Des- halb legte die Betreibergesellschat ANA jetzt Pläne vor, vor Ort für rund 400 Millionen Euro ein drittes Terminal zu bauen. Der Satellit soll zwischen den Runways entstehen und mit dem Hauptterminal über einen Tunnel verbunden werden. Kurz zuvor hatte bereits die portugiesi- sche Regierung erklärt, den Militärstützpunkt Montijo zur Entlastung für den kommerziellen Flugbetrieb herrichten zu wollen. ViEnTianE Terminalausbau Der Ausbau des internationalen Terminals in der laotischen Hauptstadt Vientiane soll bis Die Verantwortlichen am US-amerikanischen Seattle-Tacoma international Airport feierten Anfang Februar den Spatenstich für die Erweite- rung und Modernisierung des nördlichen Satel- liten. Vorgesehen ist, das 44 Jahre alte Gebäude für rund 550 Millionen US-Dollar zu vergrößern und aufzuwerten. Der Satellit wird um 73 Meter nach Westen verlängert; somit ist Platz für acht zusätzliche Gates. Weitere Retaillächen und eine neue Alaska-Airlines-Lounge entstehen außer- dem. Das küntige Gebäude ist ofen und lutig gestaltet und bietet einen Blick auf das Vorfeld und die Berge im Hintergrund. Der Abschluss der ersten Bauphase ist für 2019 geplant, 2021 soll das Projekt dann vollständig realisiert sein. Der Flughafen im US-Bundesstaat Washington ist mit 45,7 Millionen Passagieren zum neunt- größten Airport der USA gewachsen. 2015 ran- gierte er noch auf Platz 13. Er hat somit Houston, Phoenix, Miami und Charlotte überholt. sEaTTLE gRössER unD moDERnER Das starke Wachstum im Passagierverkehr macht den Ausbau des nördlichen Satelliten in Seattle nötig gRaFiK: sEa-TaC aiRPoRT