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KOLUMNE
G
emeinsam mehr erreichen. Was im Sport schon lange
gilt, hält nun auch Einzug in Unternehmen. Gestärkt durch
die unaufhaltbaren Einflüsse der Digitalisierung und der
damit verbundenen notwendigen Agilität wird die Zusammen­
arbeit in Teams noch wichtiger. Nicht mehr der einzelne,
hierarchisch eingebundene Mitarbeitende steht im Zentrum, viel­
mehr sind es vernetzte und interdisziplinäre Teams, welche rasch
auf Kundenbedürfnisse und Marktveränderungen reagieren kön­
nen. Teams sind en vogue. Doch für ein wirklich erfolgreiches
und leistungsfähiges Team braucht es einiges.
Als Erstes braucht es tragfähige Ziele, welche das Team nur
gemeinsam erreichen kann. So lassen sich die Eigeninteressen
hinter das gemeinsame Interesse stellen, und jedes Team­mitglied
bringt seine Stärken und Erfahrungen ein. Macht und Positions­
kämpfe, welche nicht nur die Zielerreichung verhindern, sondern
auch dem ganzen Team schaden, minimieren sich so. Das
Ergebnis ist eine positive Abhängigkeit im und zum Team, mit
der Erkenntnis, dass man gemeinsam mehr erreichen kann.
Schafft es ein Team, sich als Einheit zu präsentieren und zu verste­
hen, ergibt sich zudem ein Fundament von gemeinsamen Werten
wie Respekt, Wertschätzung und Vertrauen. Aber auch die Sicher­
heit, loslassen und sich auf die anderen verlassen zu können. Nicht
mehr Delegation und Kontrolle stehen im Fokus, sondern der Aus­
tausch auf Augenhöhe und eine offene Feedbackkultur.
Doch es braucht nicht nur gemeinsame Ziele und Werte,
sondern das Team muss auch bezüglich der Anforderungen und
Kompetenzen ganzheitlich betrachtet werden. Es stehen nicht
mehr die einzelnen Qualifikationen, Erfahrungen und Kompeten­
zen der Teammitglieder im Vordergrund, sondern Kernkompe­
tenzen, die sich aus der Vernetzung der verschiedenen Team­
mitglieder ergeben. Wenn sich der Marketingspezialist schon zu
Beginn in die Produktentwicklung einbringt, kann sich daraus
ein Wettbewerbsvorteil ergeben, weil das Produkt früher am
Markt präsent ist. Wenn der Einkauf und der Verkauf gemeinsam
am Tisch sitzen, können sie die Unterscheidungsmerkmale
bereits im Einkauf noch stärker gewichten. In Zukunft prägen
nicht mehr Berufsbilder die Anforderungen, sondern es ist das
Ziel, bestehende Teams optimal zu ergänzen und weiterzubringen.
Das verlangt aber auch nach anderen Methoden und Tools als
die bisherigen individuellen Beurteilungsmethoden. Die Beurtei­
lung soll und muss sich aufs ganze Team beziehen. Kompetenz­
profile für ganze Teams mit den notwendigen Entwicklungs­
schritten sind heute bereits in der Praxis erprobt und bewährt.
Am Schluss braucht es aber noch einen weiteren Baustein,
um Teams wirklich zu leistungsfähigen, erfolgreichen Teams
zu formen: und zwar die Wertschätzung in jeglicher Form,
insbesondere Boni, die das Team als Ganzes erhält und zu
gleichen Teilen verteilt.
Unternehmerische Kernkompetenzen, also nicht imitierbare und
wertschöpfende Grundlagen, entstehen durch Kombination.
Genau den gleichen Ansatz machen sich jene Firmen zunutze,
welche Teams stärken – und zwar ganzheitlich und konsequent.
Dadurch entwickeln sich auch Unternehmen und Mitarbeitende
schneller, besser und profitabler. 
ist Geschäftsführer von INOLUTION – Innovative Solutions AG.
www.inolution.com
Andreas Mollet
ERFOLGREICHE TEAMS ALS
WETTBEWERBSVORTEIL
von Andreas Mollet

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kmuRUNDSCHAU Kolumne: Erfolgreiche Teams als Wettbewerbsvorteil

  • 1. Seite 28 // kmuRUNDSCHAU KOLUMNE G emeinsam mehr erreichen. Was im Sport schon lange gilt, hält nun auch Einzug in Unternehmen. Gestärkt durch die unaufhaltbaren Einflüsse der Digitalisierung und der damit verbundenen notwendigen Agilität wird die Zusammen­ arbeit in Teams noch wichtiger. Nicht mehr der einzelne, hierarchisch eingebundene Mitarbeitende steht im Zentrum, viel­ mehr sind es vernetzte und interdisziplinäre Teams, welche rasch auf Kundenbedürfnisse und Marktveränderungen reagieren kön­ nen. Teams sind en vogue. Doch für ein wirklich erfolgreiches und leistungsfähiges Team braucht es einiges. Als Erstes braucht es tragfähige Ziele, welche das Team nur gemeinsam erreichen kann. So lassen sich die Eigeninteressen hinter das gemeinsame Interesse stellen, und jedes Team­mitglied bringt seine Stärken und Erfahrungen ein. Macht und Positions­ kämpfe, welche nicht nur die Zielerreichung verhindern, sondern auch dem ganzen Team schaden, minimieren sich so. Das Ergebnis ist eine positive Abhängigkeit im und zum Team, mit der Erkenntnis, dass man gemeinsam mehr erreichen kann. Schafft es ein Team, sich als Einheit zu präsentieren und zu verste­ hen, ergibt sich zudem ein Fundament von gemeinsamen Werten wie Respekt, Wertschätzung und Vertrauen. Aber auch die Sicher­ heit, loslassen und sich auf die anderen verlassen zu können. Nicht mehr Delegation und Kontrolle stehen im Fokus, sondern der Aus­ tausch auf Augenhöhe und eine offene Feedbackkultur. Doch es braucht nicht nur gemeinsame Ziele und Werte, sondern das Team muss auch bezüglich der Anforderungen und Kompetenzen ganzheitlich betrachtet werden. Es stehen nicht mehr die einzelnen Qualifikationen, Erfahrungen und Kompeten­ zen der Teammitglieder im Vordergrund, sondern Kernkompe­ tenzen, die sich aus der Vernetzung der verschiedenen Team­ mitglieder ergeben. Wenn sich der Marketingspezialist schon zu Beginn in die Produktentwicklung einbringt, kann sich daraus ein Wettbewerbsvorteil ergeben, weil das Produkt früher am Markt präsent ist. Wenn der Einkauf und der Verkauf gemeinsam am Tisch sitzen, können sie die Unterscheidungsmerkmale bereits im Einkauf noch stärker gewichten. In Zukunft prägen nicht mehr Berufsbilder die Anforderungen, sondern es ist das Ziel, bestehende Teams optimal zu ergänzen und weiterzubringen. Das verlangt aber auch nach anderen Methoden und Tools als die bisherigen individuellen Beurteilungsmethoden. Die Beurtei­ lung soll und muss sich aufs ganze Team beziehen. Kompetenz­ profile für ganze Teams mit den notwendigen Entwicklungs­ schritten sind heute bereits in der Praxis erprobt und bewährt. Am Schluss braucht es aber noch einen weiteren Baustein, um Teams wirklich zu leistungsfähigen, erfolgreichen Teams zu formen: und zwar die Wertschätzung in jeglicher Form, insbesondere Boni, die das Team als Ganzes erhält und zu gleichen Teilen verteilt. Unternehmerische Kernkompetenzen, also nicht imitierbare und wertschöpfende Grundlagen, entstehen durch Kombination. Genau den gleichen Ansatz machen sich jene Firmen zunutze, welche Teams stärken – und zwar ganzheitlich und konsequent. Dadurch entwickeln sich auch Unternehmen und Mitarbeitende schneller, besser und profitabler.  ist Geschäftsführer von INOLUTION – Innovative Solutions AG. www.inolution.com Andreas Mollet ERFOLGREICHE TEAMS ALS WETTBEWERBSVORTEIL von Andreas Mollet